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RM-Hochleistungs-Biogasanlage mit Batch-Hydrolyse

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Unterlagen<br />

Informationen<br />

<strong>RM</strong>-<strong>Hochleistungs</strong>-<strong>Biogasanlage</strong> <strong>mit</strong><br />

<strong>Batch</strong>-<strong>Hydrolyse</strong><br />

<strong>Hochleistungs</strong>biogasanlage <strong>mit</strong> <strong>Hydrolyse</strong>system, Nebauer Simbach<br />

________________________________________________________________<br />

BME BiomasseEnergie GmbH<br />

Deimel 1<br />

84329 Wurmannsquick<br />

Stand: August 2008<br />

1


Inhalt<br />

1. Hintergrund der <strong>RM</strong> <strong>Hochleistungs</strong>biogasanlage ....................................... 3<br />

2. Funktionsweise der Rottaler Modell <strong>Hochleistungs</strong>biogasanlage<br />

<strong>mit</strong> <strong>Hydrolyse</strong> und Versauerung ................................................................... 4<br />

3. Die <strong>Batch</strong>-<strong>Hydrolyse</strong> – Besonderheit der Rottaler Modell<br />

<strong>Hochleistungs</strong>biogasanlage.......................................................................... 5<br />

4. Häufig gestellte Fragen (FAQs) zur <strong>RM</strong>-<strong>Hochleistungs</strong>-<br />

<strong>Biogasanlage</strong> .................................................................................................. 9<br />

5. Spezielle Vorteile der <strong>RM</strong> <strong>Hochleistungs</strong>biogasanlage <strong>mit</strong><br />

<strong>Hydrolyse</strong> und Versauerung........................................................................ 11<br />

6. Bestätigung Rottaler Volksbank-Raiffeisenbank eG ................................. 15<br />

7. Fotodokumentation – Rottaler Modell<br />

<strong>Hochleistungs</strong>biogasanlage <strong>mit</strong> <strong>Hydrolyse</strong> und Versauerung -<br />

Anlage Nebauer ............................................................................................ 16<br />

2


1. Hintergrund der <strong>RM</strong> <strong>Hochleistungs</strong>biogasanlage<br />

Rottaler Modell <strong>Hochleistungs</strong>biogasanlage <strong>mit</strong> externer <strong>Hydrolyse</strong>- und<br />

Versauerungseinheit für Nachwachsende Rohstoffe<br />

Die BiomasseEnergie GmbH (BME GmbH) hat eine komplett neue und innovative<br />

<strong>Hochleistungs</strong>biogasanlage <strong>mit</strong> <strong>Hydrolyse</strong>- und Versauerungssystem entwickelt und<br />

da<strong>mit</strong> die Effizienz von <strong>Biogasanlage</strong>n bis zu 30 % erhöht. Es kann <strong>mit</strong> diesem System<br />

aus der gleichen Menge an Biomasse bis zu 30 % mehr Energie (= Strom und Wärme)<br />

herausgeholt werden. 1<br />

Herkömmliche <strong>Biogasanlage</strong>n werden in der Regel im<br />

1-stufigen Verfahren gebaut. Die Biomasse (Nawaros<br />

wie Gras, Mais u.a.) wird geerntet und aus dem<br />

Fahrsilo direkt in den (meist einen) Fermenter<br />

„verfüttert“. Der Fermenter ist vergleichbar <strong>mit</strong> dem<br />

Magen, in dem die Biomasse „verdaut“ wird.<br />

Herkömmliche <strong>Biogasanlage</strong>nsysteme sind<br />

vergleichbar <strong>mit</strong> der Fütterung eines Mastschweines.<br />

Die BME GmbH hat nun bei der Rottaler Modell<br />

<strong>Hochleistungs</strong>biogasanlage <strong>mit</strong> <strong>Hydrolyse</strong>- und Versauerungssystem berücksichtigt,<br />

dass ein optimaler „Verdauungstrakt“ zur Verfügung stehen muss, der der Biologie und<br />

den Anforderungen der Bakterien angepasst sein muss. Nur <strong>mit</strong> einer optimalen<br />

Vorbehandlung kann aus Maissilage und Grassilage und anderen nachwachsenden<br />

Rohstoffen die größtmögliche Energie herausgeholt werden.<br />

Die Rottaler Modell <strong>Hochleistungs</strong>biogasanlage ist aufgebaut und wird „gefüttert“ wie<br />

eine Kuh. Eine Kuh hat mehrere (vier) Mägen, da<strong>mit</strong> das faserreiche Futter gut und<br />

optimal verdaut werden kann.<br />

Dies wurde beim System der BME GmbH optimal umgesetzt.<br />

Beispiel für die Effizienzsteigerung <strong>mit</strong> einem <strong>Hydrolyse</strong>- und Versauerungssystem:<br />

Herkömmliche Anlagen produzieren <strong>mit</strong> einem ha Biomasse Strom für 9 Haushalte<br />

Mit einer vorgeschalteten <strong>Hydrolyse</strong>- und Versauerung kann <strong>mit</strong> der gleichen Fläche<br />

Strom für 12 Haushalte produziert werden.<br />

1 im Vgl. zu KTBL – Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft: Gasausbeute in<br />

landwirtschaftlichen <strong>Biogasanlage</strong>n, Tabelle 5<br />

Einbringtechnik<br />

Fermenter Endlager<br />

3


2. Funktionsweise der Rottaler Modell<br />

<strong>Hochleistungs</strong>biogasanlage <strong>mit</strong> <strong>Hydrolyse</strong> und<br />

Versauerung<br />

Eine Standard-<strong>Hochleistungs</strong>-<strong>Biogasanlage</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hydrolyse</strong> und Versauerung nach dem<br />

Rottaler Modell ist auf eine elektrische Leistung von 0,5 MW ausgelegt. Dazu werden nach<br />

Art der eingesetzten Biomasse ca. 8.000 to Einsatzstoffe pro Jahr benötigt.<br />

Die Nachwachsenden Rohstoffe (Nawaros) werden in 2-Tages-Rationen abwechselnd in die<br />

beiden <strong>Hydrolyse</strong>behälter gefüllt.<br />

Stündlich wird aus einer der <strong>Hydrolyse</strong>einheiten der Gärfermenter mehrmals <strong>mit</strong><br />

vorgesäuertem pumpfähigem Material über eine Pumpe automatisch beschickt. Im<br />

Fermenter findet der eigentliche Methangasbildungsprozess bei mesophiler oder<br />

thermophiler Betriebsweise statt.<br />

Das erzeugte Biogas wird über die Gasleitung in den Folienspeicher über dem Endlager<br />

geleitet. Von dort wird das Biogas über die Kondensatstrecke zum BHKW geleitet.<br />

Bei Störungen am BHKW kommt eine Notfackel zum Einsatz.<br />

Das vergorene Material gelangt über den Überlauf in das Endlager.<br />

Der Separator wird über eine Pumpe <strong>mit</strong> flüssigem Gärrest beschickt. Die abseparierte<br />

Flüssigfraktion dient zum Aufmischen der Inputstoffe in den <strong>Hydrolyse</strong>behältern. Die<br />

Festfraktion kann als fester Dünger ebenso wie der unseparierte Gärrest als flüssiger Dünger<br />

auf landwirtschaftliche Flächen ausgebracht werden.<br />

Der erzeugte Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist. Die thermische Energie wird zu<br />

einem Teil als Prozesswärme benötigt. Die verbleibende Wärme kann je nach<br />

einzelbetrieblicher Situation beispielsweise zum Wärmeverkauf, zur Beheizung von<br />

Wohnhäusern, Stallgebäuden oder zur Trocknung genutzt werden.<br />

Die Standard-<strong>Biogasanlage</strong> des Rottaler Modells verfügt normalerweise über einen<br />

Fermenter, zwei <strong>Hydrolyse</strong>behältern und ein Endlager. Mit dieser Standard-Version kann<br />

Biogas für eine Leistung von 0,5 MWel erzeugt werden.<br />

1 Fermenter V= 1.200 m³<br />

2 <strong>Hydrolyse</strong>behälter V= 300 m³ (je Behälter)<br />

1 Endlager V= 2.500 m³ (je nach Einsatzstoff)<br />

4


3. Die <strong>Batch</strong>-<strong>Hydrolyse</strong> – Besonderheit der<br />

Rottaler Modell <strong>Hochleistungs</strong>biogasanlage<br />

Was ist eine <strong>Hydrolyse</strong>?<br />

Der Biogasbildungsprozess findet prinzipiell in vier Stufen statt. Die erste Stufe ist die<br />

<strong>Hydrolyse</strong>. Dabei werden Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße durch Enzyme in kleinere und<br />

da<strong>mit</strong> für die Bakterien<br />

besser verwertbare Moleküle<br />

aufgespaltet. Die gebildeten<br />

Verbindungen werden<br />

anschließend aufgenommen<br />

und in der zweiten,<br />

acidogenen (sauren) Phase<br />

oder Versäuerungsphase zu<br />

organischen Säuren und<br />

Alkoholen sowie zu<br />

Wasserstoff, Kohlendioxid,<br />

Ammoniak und<br />

Schwefelwasserstoff<br />

vergoren. Diese organischen<br />

Säuren und Alkohole werden<br />

von den essigsäurebildenden<br />

<strong>Hydrolyse</strong> 1<br />

ca. 300 m 3<br />

Bakterien weiter abgebaut und schließlich durch die methanbildenden Bakterien zur<br />

Biogasproduktion genutzt.<br />

Warum wird eine <strong>Hydrolyse</strong> durchgeführt?<br />

Die <strong>Hydrolyse</strong> ist der kritische Prozess bei der Vergärung. Versäuernde Bakterien und die<br />

Essigsäure- bzw. Methanbildner haben unterschiedliche Anforderungen an ihre Umgebung,<br />

wie z.B. die Temperatur. Deshalb wird die <strong>Hydrolyse</strong> abgetrennt von der Vergärung im<br />

Fermenter in einer separaten Einheit durchgeführt. Da<strong>mit</strong> wird der <strong>Hydrolyse</strong>-Prozess<br />

kontrollierbar. Nach Abschluss des <strong>Hydrolyse</strong>vorgangs ist die aufgeschlossene pumpfähige<br />

Biomasse für die Methanbakterien im Fermenter besser verfügbar.<br />

<strong>Hydrolyse</strong>- und Methanbakterien stören sich gegenseitig bei <strong>Biogasanlage</strong>n.<br />

Ein Vergleich zeigt, dass <strong>Hydrolyse</strong> und Methanbakterien ganz unterschiedliche<br />

Lebensraumbedingungen bevorzugen. Wenn die <strong>Biogasanlage</strong> nur eine geringe<br />

Raumbelastung aufweist (oTS-Gehalte unter 2 kg/m 3 Fermentervolumen und Tag) wirken<br />

sich diese gegenseitigen Störungen nicht so sehr aus. Mit steigenden Herstellungs- und<br />

Biomassepreisen steigt der ökonomische Druck, eine <strong>Biogasanlage</strong> muss an die<br />

Kapazitätsgrenzen gehen. Höhere Raumbelastungen müssen erreicht werden. Da<strong>mit</strong> wird<br />

die Biologie instabiler und sensibler. Mit einer vorgeschalteten <strong>Hydrolyse</strong>stufe können<br />

Raumbelastungen im Fermenter bis zu 7 kg oTS/m³ Fermentervolumen und Tag erreicht<br />

werden.<br />

Flüssig<br />

Fermenter<br />

Separator<br />

Flüssig<br />

<strong>Hydrolyse</strong> 2<br />

ca. 300 m 3<br />

fest<br />

Nachgärer<br />

Endlager<br />

Grafik: Nachrüstung einer <strong>Biogasanlage</strong> <strong>mit</strong> einer <strong>Batch</strong>-<strong>Hydrolyse</strong><br />

5


Vergleich unterschiedlicher Anforderungen von <strong>Hydrolyse</strong>bakterien - Methanbakterien<br />

<strong>Hydrolyse</strong>bakterien Methanbakterien<br />

Reproduktionszeit 3 Stunden bis 3 Tage 6- 14 Tage<br />

Temperaturoptimum 30 bis 65 o C<br />

37<br />

variabel<br />

o C oder 55 o C<br />

absolut konstant!<br />

pH-Wert runter bis 4,5 ca. 7-8<br />

Vitalität Robust, vertragen Störungen Sehr empfindlich gegenüber<br />

bei Temperatur und pH-Wert jeder Art von Störung im pH-<br />

Wert und<br />

Temperaturschwankungen<br />

Aerobe Sensibilität Arbeiten auch bei Eintrag von Sterben bei Sauerstoffeintrag<br />

Sauerstoff, wie beim<br />

Beschicken der<br />

<strong>Hydrolyse</strong>behälter<br />

sofort ab.<br />

Biogasausbeute Gering<br />

Methangehalt bis 0-30 %<br />

hoch<br />

<strong>Hydrolyse</strong>-Bakterien sind sehr robust – sie sind die „Rabauken“ und vertragen auch<br />

Betreiberfehler. Methanbakterien sind wie „Diven“ – hochempfindlich bei jeder Störung.<br />

Deshalb werden diese Bakterienstämme getrennt.<br />

Vermischung des Gärsubstrates <strong>mit</strong> der neuen Biomasse<br />

Wenn die Biomasse in den Fermenter kommt, dann kann sie meist<br />

nicht vollständig untergerührt werden; schnell kommt es zu<br />

Schwimmschichten. Der Rühraufwand und der Strombedarf steigen.<br />

In der kleineren <strong>Hydrolyse</strong>einheit kann die frisch zugeführte Biomasse<br />

besser untergerührt werden.<br />

Eine <strong>Hydrolyse</strong>einheit vermindert deshalb auch die Gefahr von<br />

Schwimmschichten im Fermenter.<br />

Besserer Biomasseaufschluss durch die <strong>Hydrolyse</strong><br />

Mit der vorgeschalteten <strong>Hydrolyse</strong>stufe <strong>mit</strong> ihren niedrigen pH-Werten<br />

kann die Biomasse - insbesondere die faserhaltige Biomasse - besser<br />

aufgeschlossen werden als dies im Fermenter möglich ist. Das erhöht die Biogasausbeute<br />

und da<strong>mit</strong> die Wirtschaftlichkeit der <strong>Biogasanlage</strong>.<br />

Exkurs: Zelluloseabbau<br />

„Die Zellulose (C6H10O5)n (auch Cellulose), ist der Hauptbestandteil von pflanzlichen<br />

Zellwänden (Massenanteil 50%).<br />

Wiederkäuer können Zellulose und andere Polysaccharide, die anders als die durch<br />

Monogastrier verdaulichen Bindungen α-1,4 oder α-1,6 verbunden sind, im Pansen<br />

verdauen, da die Bindungen hier durch die Pansenmikroorganismen aufgeschlossen<br />

werden….<br />

Sie kann durch starke Säuren gespalten werden, <strong>mit</strong> konzentrierten Säuren bei erhöhter<br />

Temperatur kann die Zellulose zu Glucose abgebaut werden.“<br />

Quelle: Wikipedia<br />

Zellulose kann bei einem pH-Wert von 7,5 (=optimaler Bereich für Methanbildung) kaum<br />

abgebaut werden. Ein optimaler Zellulose-Abbau ist nur über eine Versauerung möglich.<br />

6


Flüssigbeschickung der Fermenter<br />

Durch die Verflüssigung der Biomasse können die Fermenter <strong>mit</strong> Pumpen und Rohrleitungen<br />

aus der <strong>Hydrolyse</strong>einheit gefüttert werden. Es ist eine genaue Dosierung möglich.<br />

Mechanische Störungen treten nicht auf, weil es keine Schnecken gibt. Die Fermenter<br />

werden ausschließlich über die <strong>Hydrolyse</strong>einheit beschickt; so<strong>mit</strong> können separate<br />

Beschickungsaggregate für die Fermenter komplett entfallen.<br />

Fermenter werden immer <strong>mit</strong> vorgewärmter Biomasse beschickt<br />

o<br />

Die Temperatur in der <strong>Hydrolyse</strong> beträgt über 30 C; <strong>mit</strong> dieser warmen<br />

Biomassesuspension werden die Fermenter beschickt. Da<strong>mit</strong> kommt es zu keinerlei<br />

Temperaturstörungen im Fermenter und die Biogas produzierenden Methanbakterien<br />

werden nicht beeinträchtigt.<br />

pH-Pufferung durch die <strong>Hydrolyse</strong><br />

Methanbakterien reagieren sehr empfindlich auf pH-Änderungen. Im Fermenter beträgt der<br />

pH-Wert ca. 7,5, ist also im neutralen Bereich. In der <strong>Hydrolyse</strong> liegen pH-Werte von 3,5 -5,5<br />

vor. Vom <strong>Hydrolyse</strong>behälter wird vorversauertes Hydrolysat in den Fermenter gepumpt,<br />

Störungen für die Methanbakterien sind da<strong>mit</strong> weit geringer als bei direkter<br />

Silagebeschickung in den Fermenter.<br />

Verstetigung der Gasproduktion<br />

Mit vorgeschalteter <strong>Hydrolyse</strong> sind die Methanbakterien im Fermenter ungestört und<br />

verstetigen da<strong>mit</strong> die Biogasproduktion. Eine schnelle und gleichmäßige Biogasproduktion ist<br />

die Folge.<br />

Höhere Biogasausbeute<br />

Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass <strong>mit</strong> dem Einsatz einer<br />

gesteuerten <strong>Hydrolyse</strong> die Biogasausbeute je nach Substrat um 5-15 % steigt. Der Grund<br />

liegt im Voraufschluss der Biomasse bei niedrigerem pH-Wert als es im Fermenter der Fall<br />

ist. Unsere praktischen Ergebnisse zeigen eine bis zu 30 % höhere Biogasausbeute bei<br />

zellulosehaltiger Biomasse im Vergleich zu den KTBL-Laborwerten.<br />

Höhere Betriebssicherheit<br />

Alle positiven Effekte durch die externe <strong>Hydrolyse</strong> erhöhen die Betriebssicherheit der<br />

<strong>Biogasanlage</strong>.<br />

Biomassebereitstellung nur alle 2-3 Tage<br />

Da die <strong>Hydrolyse</strong>behälter so dimensioniert sind, dass <strong>mit</strong> dem Inhalt die Fermenter 2 bis 3<br />

Tage gefüttert werden können, braucht die <strong>Hydrolyse</strong>-Einheit nur jeden 2ten oder 3ten Tag<br />

befüllt werden. Das erhöht die zeitliche Flexibilität für den Anlagenbetreiber.<br />

Wenn Probleme, dann in der <strong>Hydrolyse</strong>-Einheit!<br />

Die <strong>Hydrolyse</strong>behälter sind relativ klein und da<strong>mit</strong> leichter beherrschbar. Probleme, wie<br />

Schwimmschichten sind einfacher zu beheben.<br />

Ein Versauern eines gesamten Fermenterinhaltes ist eine Katastrophe, bei der <strong>Hydrolyse</strong> in<br />

der <strong>Hydrolyse</strong>einheit wird dies absichtlich herbeigeführt. Ebenso kann die Raumbelastung im<br />

Fermenter durch die vorgeschaltete <strong>Hydrolyse</strong> erhöht werden.<br />

7


So läuft die Beschickung der Rottaler Modell <strong>Hochleistungs</strong>biogasanlage über die<br />

<strong>Hydrolyse</strong> ab!<br />

Die Beschickung der <strong>Hydrolyse</strong>behälter erfolgt alle 2-3 Tage. Die mindestens zwei<br />

<strong>Hydrolyse</strong>behälter werden abwechselnd beschickt. Während in einem <strong>Hydrolyse</strong>behälter die<br />

<strong>Hydrolyse</strong> abläuft, wird aus dem zweiten <strong>Hydrolyse</strong>behälter die bereits versäuerte Biomasse<br />

zur weiteren Vergärung in den Fermenter geleitet. Der <strong>Hydrolyse</strong>behälter wird vollständig<br />

geleert.<br />

Aus dem Endlager wird ausgegorenes Gärsubstrat <strong>mit</strong> einem TS-Gehalt von 6-8 % zum<br />

Separator gepumpt. Dort wird das Gärsubstrat in eine Flüssigfraktion <strong>mit</strong> 1-4% TS und eine<br />

Festfraktion <strong>mit</strong> 20-35% TS getrennt. Die Flüssigfraktion gelangt vom Separator in den<br />

<strong>Hydrolyse</strong>behälter zum Aufmischen der „neuen“ Biomasse. Die Festfraktion wird in einem<br />

Bunker zwischengelagert. Dies ist ein automatisch ablaufender Prozess, der unterbrochen<br />

wird, wenn genügend Flüssigkeit im <strong>Hydrolyse</strong>behälter vorhanden ist. Ein Vorteil für die<br />

Vergärung ist, dass durch das Abseparieren der Feststoffe das Gärsubstrat verdünnt wird.<br />

Das reduziert Technikprobleme und Rührzeiten.<br />

Die Biomasse (Silomais, Festmist, etc.) wird aus einem Silo in einen Dosierer angeliefert;<br />

von dort wird <strong>mit</strong> einem Förderband der <strong>Hydrolyse</strong>behälter <strong>mit</strong> der geplanten<br />

Biomassemenge befüllt. Die Mischung aus Biomasse und flüssigem Gärrest hat einen TS-<br />

Gehalt von 12-14%.<br />

Die <strong>Hydrolyse</strong> ist sehr einfach und zweckmäßig, weil sie alternierend in mindestens zwei<br />

Behältern abläuft.<br />

Mit einem Rührwerk wird die Suspension soweit vermischt, dass es keine<br />

Schwimmdeckenbildung gibt.<br />

Innerhalb weniger Stunden bei mind. 40 o C beginnt der <strong>Hydrolyse</strong>vorgang und dauert ca. 2<br />

Tage. Die Suspension versauert bis zu einem pH-Wert 3,5 - 5,5. Nach zwei Tagen<br />

Verweilzeit ist der <strong>Hydrolyse</strong>prozess weitestgehend abgeschlossen.<br />

Nach der <strong>Hydrolyse</strong> wird die versauerte Suspension in die Fermenter zur weiteren<br />

Vergärung gepumpt. Dieser Pumpvorgang läuft automatisch gesteuert ab. In der Regel wird<br />

jeder Fermenter mindestens zweimal pro Stunde beschickt; je geringer die Teilmengen für<br />

die Beschickung aus der <strong>Hydrolyse</strong>einheit sind, desto geringer ist die Störung der<br />

Methanbakterien in den Fermentern.<br />

Mit einer speziell für die <strong>RM</strong>-<strong>Hydrolyse</strong> entwickelten Messtechnik läßt sich die <strong>Hydrolyse</strong><br />

kontrollieren und steuern.<br />

Wohin <strong>mit</strong> dem Gas aus dem <strong>Hydrolyse</strong>-Prozess?<br />

Die <strong>Hydrolyse</strong>behälter sind ausgestattet wie Fermenter – gasdicht und beheizbar. Das<br />

entstehende Schwachgas aus der <strong>Hydrolyse</strong> wird über das Gasleitungssystem in das<br />

Endlager <strong>mit</strong> Gasspeicher geleitet und dem BHKW zur Verbrennung zugeführt.<br />

8


4. Häufig gestellte Fragen (FAQs) zur <strong>RM</strong>-<br />

<strong>Hochleistungs</strong>-<strong>Biogasanlage</strong><br />

Was ist das Rottaler Modell?<br />

Das Rottaler Modell (<strong>RM</strong>) ist 1994 aus einem Zusammenschluss von<br />

Landwirten zur Vergärung von Biomüll in den Landkreisen Dingolfing-<br />

Landau und Rottal-Inn entstanden. Seit 1995 sind zwei <strong>Biogasanlage</strong>n und<br />

seit 1998 weitere zwei <strong>Biogasanlage</strong>n zur Vergärung von Biomüll und<br />

anderen Abfällen in Betrieb. Durch die Kapazitätserweiterung der<br />

<strong>Biogasanlage</strong>n und aufgrund des Nawaro-Bonus im Erneuerbaren-Energie-<br />

Gesetz (EEG) vom 1.08.2004 wurden zwei der <strong>Biogasanlage</strong>n auf Nawaro<br />

umgestellt.<br />

Wodurch unterscheidet sich die Anlagentechnologie des <strong>RM</strong><br />

von anderen <strong>Biogasanlage</strong>n-Typen?<br />

<strong>Hydrolyse</strong>-Einheit<br />

Die <strong>Hydrolyse</strong>- und Versauerungseinheit besteht aus zwei separaten<br />

Behältern. Hier wird der <strong>Hydrolyse</strong>-Prozess vom Methanbildungsprozess<br />

getrennt. Normalerweise läuft dieser Prozess in einem Behälter ab.<br />

Pumpfähige Aufbereitung der Biomasse<br />

Die Biomasse wird so aufbereitet, dass sie pumpfähig wird. Flüssiges<br />

separiertes Gärsubstrat <strong>mit</strong> einem niedrigen TS-Gehalt wird <strong>mit</strong> der<br />

frischen Biomasse vermischt. Nach Ablauf der <strong>Hydrolyse</strong> werden dann <strong>mit</strong><br />

der geeigneten Pumptechnologie die Fermenter problemlos beschickt.<br />

Geschlossene Fermenter und Endlager<br />

Alle Behälter sind in geschlossener Bauweise errichtet. <strong>Hydrolyse</strong>behälter<br />

und Gärfermenter sind <strong>mit</strong> Betondecken ausgestattet, das Endlager kann<br />

wahlweise <strong>mit</strong> Betondecke oder Foliengasspeicher errichtet werden.<br />

Rührwerkstechnologie<br />

Die Rührwerkstechnologie ist in eigenen Anlagen erprobt. Fermenter und<br />

Endlager werden vollständig durchmischt.<br />

Bei nur 5 Minuten Rührzeit pro Stunde summiert sich die Laufzeit eines<br />

Rührwerks auf 730 Stunden pro Jahr. Eine gut funktionierende<br />

Rührtechnik ist daher ausschlaggebend.<br />

Wie wählt das <strong>RM</strong> das Equipment für die <strong>Biogasanlage</strong> aus?<br />

Wir fertigen kein eigenes Equipment, das wir in die <strong>Biogasanlage</strong>n<br />

einbauen. Es werden die besten Pumpen, Schieber, Betonbauer und<br />

Rührwerkshersteller ausgewählt, die am Markt verfügbar sind.<br />

Wir empfehlen nur Equipment, das auf den eigenen <strong>Biogasanlage</strong>n<br />

getestet wurde.<br />

9


Warum werden Rohre und Leitungen nicht in der Erde verlegt?<br />

Unsere langjährige Erfahrung in den eigenen Anlagen hat gezeigt, dass<br />

eine Verlegung von Rohren im Boden von Nachteil ist:<br />

Rohrleitungen für Gärsubstrat müssen bei gewissen Einsatzstoffen als<br />

doppelwandige Rohrleitungen oder <strong>mit</strong> Leckagensicherung verlegt werden.<br />

Dies ist sehr aufwändig und kostenintensiv.<br />

Ein exakter Einbau ist sehr schwierig.<br />

Werden die Rohre nicht exakt verlegt und ist der Boden nicht optimal<br />

verdichtet, dann können sich die Rohre verlegen oder beim Befahren <strong>mit</strong><br />

schweren Maschinen Schaden nehmen.<br />

Darüber hinaus wird behördlicherseits eine oberirdische Verlegung der<br />

Rohrleitungen angeraten.<br />

Bei der <strong>RM</strong> <strong>Hochleistungs</strong>biogasanlage werden alle Leitungen oberirdisch<br />

in einem belüfteten Rohrleitungskanal verlegt. Zu jeder Zeit kann auf die<br />

Leitungen zugegriffen werden. Innerhalb von 20 und mehr Betriebsjahren<br />

können hier auftretende Störungen jederzeit und einfach er<strong>mit</strong>telt und<br />

behoben werden. Eine Abdeckung des Rohrleitungskanals macht diesen<br />

befahrbar und sorgt für Frostfreiheit.<br />

10


5. Spezielle Vorteile der <strong>RM</strong><br />

<strong>Hochleistungs</strong>biogasanlage <strong>mit</strong> <strong>Hydrolyse</strong> und<br />

Versauerung<br />

Höhere Biogasausbeuten bei faserhaltigen Einsatzstoffen durch den Abbau<br />

von Zellulose und Hemizellulose bis zu 15-30 % Mehrertrag über KTBL 2 je nach<br />

Einsatzstoffen<br />

In der ersten Prozessstufe der Biogasproduktion, der<br />

<strong>Hydrolyse</strong> und Versauerung, Durch <strong>mit</strong> ihren niedrigen pH-<br />

Werten werden die Molekülstrukturen der Zellulosen und<br />

anderer Fasern von den entstehenden biologischen Säuren<br />

angegriffen und aufgelöst. Danach sind diese „Bruchstücke“<br />

von den Bakterien verwertbar um Biogas zu produzieren.<br />

Dieser Aufschluss kann nicht bei pH-Werten 7-8, wie er im<br />

Fermenter ist, erfolgen. Der Mehrertrag an Biogas kommt<br />

über die Nutzung der Faserstoffe, die im einstufigen<br />

Biogasbetrieb schlecht genutzt werden können, zustande.<br />

Unabhängigkeit von Weltmarktpreisen bei Getreide und Mais<br />

Die Ausstattung der meisten einstufigen <strong>Biogasanlage</strong>n ist auf eine Verwendung von<br />

Silomais und Getreide ausgelegt. Beim Einsatz von faserhaltigen Stoffen, wie Grassilage,<br />

Festmist oder Kleegras im biologischen Landbau, treten Rührprobleme auf. Durch die<br />

<strong>Hydrolyse</strong>stufe können zu 100% faserhaltige Stoffe eingesetzt werden. Diese Einsatzstoffe<br />

sind völlig unbeeinflusst vom Weltmarkt und die Preise bleiben stabil, auch wenn der<br />

Getreidepreis steigt.<br />

Stabile Prozessbiologie und da<strong>mit</strong> einfacherer Betrieb – das ermöglicht hohe<br />

Volllast bis über 8.500 Stunden pro Jahr<br />

Da die <strong>Hydrolyse</strong> und Versauerung die „kritischen“ Teilprozesse bei der Biogasproduktion<br />

sind, führt die Trennung von <strong>Hydrolyse</strong> und Methanisierung<br />

insgesamt zu einem störungsfreieren, stabileren<br />

Biogasprozess. Es wird immer genügend Biogas gebildet,<br />

um das BHKW auf Volllast betreiben zu können. Langfristige<br />

Biogasschwankungen, wie bei einstufigen Biogasprozessen,<br />

treten nicht auf. In der Praxis wurden bereits über 8.500<br />

Volllaststunden pro Jahr erzielt. Das heißt, dass <strong>mit</strong> einem<br />

BHKW <strong>mit</strong> einer Leistung von 526 kWel und 8.554<br />

Volllaststunden pro Jahr 4.499.000 kWh Strom erzeugt<br />

wurden.<br />

Der einfache Betrieb vermeidet Betreiberfehler<br />

Ein Fremdbetrieb von <strong>Biogasanlage</strong>n bringt oft mehr Betriebsstörungen als der Eigenbetrieb.<br />

Mit der <strong>Hydrolyse</strong> wird der Prozess so vereinfacht, dass die <strong>Biogasanlage</strong> sogar<br />

„ferngesteuert“ werden kann. Da<strong>mit</strong> steigt die Zahl der Volllaststunden.<br />

2 KTBL – Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft: Gasausbeute in<br />

landwirtschaftlichen <strong>Biogasanlage</strong>n, Tabelle 5<br />

11


Schnelle Reaktionszeiten der Methanbiologie<br />

Aus einstufigen <strong>Biogasanlage</strong>n ist bekannt, dass rasche Änderungen bei der Fütterung zu<br />

Problemen bei der Methanproduktion führen, weil die Methanbakterien sehr empfindlich sind.<br />

Das Gegenteil ist der Fall bei der zweistufigen <strong>RM</strong>-<strong>Hochleistungs</strong>-<strong>Biogasanlage</strong>. Innerhalb<br />

von 30 Minuten kann die Biogasproduktion durch eine Fütterungserhöhung verdoppelt<br />

werden und die Methanbakterien reagieren sehr robust darauf. Der Grund ist die Fütterung<br />

von Hydrolysat <strong>mit</strong> seinen Fettsäuren. Der pH-Wert im Fermenter bleibt stabil. Dieser Vorteil<br />

kann z.B. beim Ausbringen von Gülle genutzt werden: es wird einfach etwas mehr gefüttert,<br />

da<strong>mit</strong> wird mehr Biogas produziert und das BHKW kann weiterhin Volllast fahren.<br />

Mehr TS vom Acker<br />

In der Praxis treten immer wieder Rührprobleme auf, wenn z.B. Silomais <strong>mit</strong> einem TS-<br />

Gehalt von über 33% in der <strong>Biogasanlage</strong> eingesetzt wird. Viele <strong>Biogasanlage</strong>nbetreiber<br />

ernten den Silomais bereits <strong>mit</strong> einem TS-Gehalt unter 30%, um Schwimmschichten zu<br />

vermeiden.<br />

39% TS hatte der Silomais bei der Referenz-<strong>Biogasanlage</strong> des <strong>RM</strong> und die Verarbeitung war<br />

problemlos. Der Landwirt konnte mehr TS pro ha ernten. Er bezifferte seinen Erntevorteil auf<br />

ca. 60.000 € bezogen auf seine komplette Anbaufläche für nachwachsende Rohstoffe.<br />

Niedrigere Baukosten bei höchstem technologischem Standard<br />

Die <strong>Hydrolyse</strong> ist der begrenzende Prozess in einer einstufigen <strong>Biogasanlage</strong>. Wird zuviel<br />

gefüttert, dann versauert der Fermenter und die Methanbakterien werden geschädigt. Durch<br />

die vorgeschaltete <strong>Hydrolyse</strong> wird die Methanisierung nicht beeinträchtigt, die<br />

Methanbakterien leisten mehr, es kann mehr gefüttert werden, die Raumbelastungen können<br />

auf über 7 kg oTS pro m³ und Tag erhöht werden. Die Verweildauer im Fermenter liegt bei<br />

ca. 10 Tagen. Da<strong>mit</strong> kann die <strong>Biogasanlage</strong> kleiner gebaut werden, was zu niedrigeren<br />

Baukosten führt.<br />

Futterwechsel ist einfach möglich – dadurch hohe Flexibilität in der Fruchtfolge<br />

<strong>Hydrolyse</strong>bakterien sind sehr robust und vertragen Störungen und Prozessänderungen, wie<br />

Futterwechsel. Einstufige <strong>Biogasanlage</strong> haben immer Probleme beim Futterwechsel.<br />

Nach der <strong>Hydrolyse</strong> stehen den Methanbakterien Fettsäuren zur Biogasproduktion zur<br />

Verfügung. Aus welchen Stoffen Essigsäure und Proprionsäure gebildet wurden spielt bei<br />

der Methanisierung keine Rolle mehr. Da<strong>mit</strong> kann der Futterwechsel in einem Rhythmus von<br />

2 Tagen erfolgen. Die Futterumstellung über mehrere Wochen oder sogar Monate entfällt.<br />

Die <strong>Biogasanlage</strong> kann ganz flexibel auf das Marktangebot reagieren. Auch einzelne<br />

Chargen von Gras oder Landschaftspflegegras können problemlos sofort bei Anlieferung<br />

eingesetzt werden, ohne dass es irgendwelche Probleme <strong>mit</strong> der Biologie gibt.<br />

Festmist als Einsatzstoffe für die <strong>Biogasanlage</strong> und der Gülle-Bonus im EEG<br />

2009<br />

Gülle war einer der ersten Einsatzstoffe bei <strong>Biogasanlage</strong>n; Festmist wurde nur zu einem<br />

sehr geringen Anteil eingesetzt, weil es Probleme <strong>mit</strong> dem Rühren und <strong>mit</strong><br />

Schwimmschichten gibt.<br />

Bei der zweistufigen <strong>Biogasanlage</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hydrolyse</strong> ist ein hoher Festmistanteil bis zu 50%<br />

problemlos verwertbar. Da<strong>mit</strong> kann auch <strong>mit</strong> Festmist der Güllebonus im Rahmen des EEG<br />

2009 genutzt werden.<br />

<strong>Biogasanlage</strong>n, die den Trockenfermentationsbonus haben, können beim Einsatz von<br />

Festmist den Trockenfermentations-Bonus und den Gülle-Bonus nutzen.<br />

12


Billige, faserhaltige Substrate (z.B. Landschaftspflege-Gras) sind gut<br />

einsetzbar<br />

Altgras und Landschaftspflegegras werden in einstufigen <strong>Biogasanlage</strong>n kaum eingesetzt,<br />

weil der hohe Faseranteil und die geringe Verdaulichkeit wenig Biogasertrag bringen und die<br />

Fermenter <strong>mit</strong> hohen TS-Gehalten belasten.<br />

Mit der <strong>Hydrolyse</strong> können diese Einsatzstoffe genutzt werden. Die organischen Säuren, die<br />

in der Versauerung gebildet werden, schließen die Zellulosestrukturen auf – die Bruchstücke<br />

der Zellulose können zu Biogas verarbeitet werden, die verbleibende Lignozellulose kann<br />

getrocknet und brikettiert werden. (s.u. Brikettierung)<br />

100% Gras als Biomasse für die <strong>Biogasanlage</strong><br />

Gras war bisher nicht der vorherrschende Einsatzstoff bei <strong>Biogasanlage</strong>n. Gras macht<br />

Probleme bei einstufigen <strong>Biogasanlage</strong>n in der Einbringung und <strong>mit</strong> der<br />

Schwimmschichtbildung.<br />

Steigende Preise bei Getreide und Körnermais haben den Haupteinsatzstoff Silomais<br />

verteuert und weitere Preissteigerungen sind absehbar.<br />

Gras steht nicht in Konkurrenz zu Getreide. Auf absoluten Grünlandstandorten lässt sich kein<br />

Getreide anbauen. Dass lässt den Preis des Einsatzstoffes Gras auf einem moderaten<br />

Niveau verharren. Wer Gras in der <strong>Biogasanlage</strong> einsetzt ist weniger von den<br />

Preisentwicklungen am Getreidemarkt abhängig.<br />

Schlechte Futterqualitäten sind verwertbar<br />

Schlechte Futterqualitäten führen bei einstufiger <strong>Biogasanlage</strong> zu sinkenden Gaserträgen,<br />

weil die Biologie beeinträchtigt wird. In der <strong>Hydrolyse</strong> spielt das keine Rolle. Die<br />

<strong>Hydrolyse</strong>bakterien verwerten, was zu verwerten ist und produzieren daraus Fettsäuren als<br />

Futter für die Methanbakterien. Wie bereits beschreiben kümmert es die Methanbakterien<br />

nicht woraus die Fettsäuren gebildet werden.<br />

Die <strong>Hydrolyse</strong> kann als Hygienisierung genutzt werden<br />

In der <strong>Hydrolyse</strong> wird das Substrat erhitzt. Um eine Hygienisierung zu erreichen, muss das<br />

Substrat eine Stunde auf 70 oC erhitzt werden. Das ist in der <strong>Hydrolyse</strong> problemlos möglich.<br />

Wenn mehrere Landwirte ihre Gülle oder ihren Festmist in einer <strong>Biogasanlage</strong> vergären, ist<br />

sichergestellt, dass keine Krankheiten verschleppt werden. Unkrautsamen werden steril. Und<br />

es werden dadurch die Vorgaben der Dünge<strong>mit</strong>telverordnung eingehalten.<br />

Brikettierung des festen Gärrestes ist nach der <strong>Hydrolyse</strong> möglich<br />

Das Verbrennen von Stroh, Gras oder Heu macht große Schwierigkeiten, weil bei ca. 800 oC<br />

die Mineralien schmelzen. Der Ofen verschlackt.<br />

In der <strong>Hydrolyse</strong> werden die Mineralien aus der<br />

Zellulosestruktur herausgelöst und gehen in die<br />

flüssige Phase über. Der feste Gärrest besteht<br />

überwiegend aus Lignozellulose. Sie kann getrocknet,<br />

brikettiert und verbrannt werden. Eine<br />

Schlackenbildung findet nicht statt, weil durch das<br />

Herauslösen der Mineralien der<br />

Ascheerweichungspunkt soweit, erhöht wird, dass der<br />

Gärrest wie Holz-Hackschnitzel verbrannt werden<br />

kann.<br />

Laboranalysen haben gezeigt, dass der Gärrest einen<br />

Heizwert wie Holz-Hackschnitzel hat.<br />

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Die Nutzung des Gärrestes als Brennstoff ist eine zusätzliche Einnahmequelle durch die<br />

Nutzung des KWK-Bonus für die Trocknung vor der Brikettierung und den Verkauf der<br />

Briketts.<br />

Kofermentations- und Abfall-<strong>Biogasanlage</strong>n<br />

Abfall-<strong>Biogasanlage</strong>n haben oft sehr energiereiche Einsatzstoffe. Sie können nur ganz<br />

vorsichtig in den Fermenter dosiert werden, um die biologischen Prozesse nicht zu<br />

schädigen. Mit der <strong>Hydrolyse</strong> spielt das keine Rolle. Mit dem zweistufigen Prozess können<br />

im Vergleich zum einstufigen Prozess etwa die doppelte Menge an Einsatzstoffen bei<br />

gegebenem Fermentervolumen verarbeitet werden.<br />

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6. Bestätigung Rottaler Volksbank-Raiffeisenbank eG<br />

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7. Fotodokumentation – Rottaler Modell<br />

<strong>Hochleistungs</strong>biogasanlage <strong>mit</strong> <strong>Hydrolyse</strong> und<br />

Versauerung - Anlage Nebauer<br />

<strong>Biogasanlage</strong>: Nebauer, Simbach, Germany<br />

Standort: BGA Alfons Nebauer, Simbach, Germany<br />

Betriebsbeginn: August 2006<br />

Daten:<br />

Elektr. Leistung: 1. Stufe: GE Jenbacher 526 kWel<br />

2. Stufe: GE Jenbacher 526 kWel<br />

Inputstoffe: Silomais, Entenmist, GPS – ca. 7.500 t/a<br />

<strong>Hydrolyse</strong>behälter: 4 x 350 m³<br />

Fermenter: 6x 1.200 m³<br />

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Input<br />

- Entenmist<br />

- Silomais<br />

- GPS<br />

17


Ansicht<br />

<strong>Hydrolyse</strong> Rohrleitungen<br />

18


Gaslager<br />

Überdrucksicherung Rührwerk<br />

Fackelanlage<br />

Steuerung PC<br />

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BHKW<br />

Separator fest flüssig<br />

Düngerausbringung<br />

Y:\BME_GmbH\PR\HL-BGA\<strong>RM</strong>_<strong>Hochleistungs</strong>biogasanlage_Info_neu_13.08.08.doc<br />

Kontakt<br />

BME GmbH<br />

Deimel 1<br />

84329 Wurmannsquick<br />

Germany<br />

Tel. +49 (0) 9955 – 90 240<br />

Fax +49 (0) 9954 – 90 241<br />

Email: bme_gmbh@t-online.de<br />

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