02.06.2013 Aufrufe

beispiele fur verdichtetes siedlungsmodelle - Wohnbau - TU Wien

beispiele fur verdichtetes siedlungsmodelle - Wohnbau - TU Wien

beispiele fur verdichtetes siedlungsmodelle - Wohnbau - TU Wien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

BEISPIELE FUR VERDICHTETES SIEDLUNGSMODELLE<br />

Piet Blom , Kasbah Housing , Hengelo 1969<br />

Ottokar Uhl , Wohnen Morgen , Hollabrunn 1976<br />

Rem Koolhaas , Nexus World , Fukuoka 1991<br />

Carl Pruscha , Siedlung Traviatagasse <strong>Wien</strong> 23 1992<br />

Walter Stelzhammer , Lewischgasse Langenlois 2007<br />

21., Orasteig 2009<br />

Europan 4 , 1996<br />

Soner Ertim , Pinar Maktav


Piet Blom , Kasbah Housing , Hengelo 1969<br />

Lageplan1<br />

Lageplan2<br />

Kasbah Housing 1 2 3 4 5


Kasbah Housing 1 2 3 4 5<br />

Kasbah Housing 1 2 3 4 5


Kasbah Housing 1 2 3 4 5


Kasbah Housing 1 2 3 4 5


Kasbah Housing 1 2 3 4 5


Ottokar Uhl, Wohnen Morgen, Hollabrunn, 1976<br />

Lageplan<br />

S.A.R. Method - Axonometrie der Primärstruktur<br />

(Stitching Architektur Research)<br />

Wohnen Morgen 1 2 3 4 5


Bebauungsphase<br />

Grudriss der Primärstruktur<br />

Wohnen Morgen 1 2 3 4 5


Eines der ersten Partizipationsprojekt in Österreich<br />

Wohnen Morgen 1 2 3 4 5


Wohnen Morgen 1 2 3 4 5


Planungsphase<br />

Rohbau<br />

Wohnen Morgen 1 2 3 4 5


Rem Koolhaas; Nexus World, Fukuoka, 1991<br />

“A European architect faces a dilemma; should the project be ‘as western as possible’? Is<br />

it just another export like Van Gogh, a Mercedes, or a Vuitton bag? Or should it refl ect the<br />

fact that it exists in Japan?" Rem Koolhaas<br />

Lageplan / Architektur in der Umgebung<br />

3D Modell<br />

Nexus World 1 2 3 4 5


“New city space, an expansion of the old town, an exterior to the traditional town order.”<br />

öffentliche Aussenfl äche privater Wohnraum<br />

Konzeptidee<br />

Nexus World 1 2 3 4 5


Nexus World 1 2 3 4 5


3D Visualisierung<br />

Fassade - schwarzes Beton<br />

1. OG<br />

Nexus World 1 2 3 4 5


1. OG<br />

Quer- und Längsschnitte<br />

Nexus World 1 2 3 4 5


Carl Pruscha , Siedlung Traviatagasse <strong>Wien</strong> 23 , 1992<br />

Lageplan1<br />

Lageplan2<br />

Siedlung Traviatagasse 1 2 3 4 5


jeweils neun Wohneinheiten mit Innenhöfen<br />

von fünf mal fünf Meter in vier Blöcken ,<br />

insgesamt 36 dreigeschossige Hofhauser<br />

Siedlung Traviatagasse 1 2 3 4 5


Siedlung Traviatagasse 1 2 3 4 5


Querschnittsmodell1<br />

Querschnittsmodell2<br />

Siedlung Traviatagasse 1 2 3 4 5


Siedlung Traviatagasse 1 2 3 4 5


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG<br />

VON HOF- UND ATRIUMWOHNUNGEN<br />

als geeignete Wohntypen für<br />

hohe horizontale Verdichtung<br />

am Beispiel der Wohnanlagen<br />

<strong>Wien</strong> 21., Orasteig und Langelois / NÖ<br />

ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG<br />

VON HOF- UND ATRIUMWOHNUNGEN<br />

als geeignete Wohntypen für<br />

hohe horizontale Verdichtung<br />

am Beispiel der Wohnanlagen<br />

<strong>Wien</strong> 21., Orasteig und Langelois / NÖ<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

1<br />

Wohnhausanlage <strong>Wien</strong> 21., Orasteig<br />

Bauteil B im Vordergrund


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

Seit 1993 beschäftigt sich mein Architekturbüro mit Fragen der horizontalen Verdichtung im Wohnungs-<br />

und Siedlungsbau und den daraus ableitbaren weitreichenden Konsequenzen hinsichtlich<br />

städtebaulicher, ökonomischer und ökologischer Aspekte.<br />

ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG<br />

VON HOF- UND ATRIUMWOHNUNGEN<br />

als geeignete Wohntypen für<br />

hohe horizontale Verdichtung<br />

Dabei ist eine wesentliche Erkenntnis die Wechselwirkung der kleinsten Einheit – der Wohnung – mit<br />

dem städtebaulichen Ganzen. Also der Wohnform inkl. der entsprechenden Erschließungskonzepte<br />

und der damit entwickelbaren Siedlungsstrukturen.<br />

am Beispiel der Wohnanlagen<br />

<strong>Wien</strong> 21., Orasteig und Langelois / NÖ<br />

Jedenfalls kann man die Vorzüge kompakter Siedlungsformen in horizontaler Verdichtung wie folgt<br />

zusammenfassen:<br />

geringer Landverbrauch<br />

bessere Energiebilanzen<br />

reduzierte Aufwendungen für erforderliche Infrastruktur<br />

Reduktion der ansteigenden Wohnkosten durch Verringerung der Grundanteilskosten<br />

trotz Dichte, höhere Wohnqualität durch klar abgegrenzte private, halbprivate und<br />

öffentliche Freiräume<br />

Förderung des gesellschaftlichen Sozialkapitals durch Aufwertung nachbarschaftlicher<br />

Kontakte<br />

Unterstützung von Raumwahrnehmungsprozessen der BewohnerInnen im Innen- und<br />

Außenbereich<br />

bessere urbane Qualität im Vergleich zu den gegenwärtigen Satellitensiedlungen der<br />

Peripherie<br />

vielleicht ein Schließen der vorhandenen Kluft zwischen Historismus und Moderne<br />

Die bisher entwickelten Wohntypologien und Bebauungsstrukturen reichen jedenfalls nicht mehr aus<br />

um die durch das rasche Anwachsen der Städte entstandenen neuen Aufgaben zur Behausungsfrage<br />

zu lösen. Daher sind neue Stadtmodelle mit exemplarischen Lösungen gefragt.<br />

In seinem Buch „Low Rise – High Density, Horizontale Verdichtungsformen im <strong>Wohnbau</strong>“ erschienen<br />

im Verlag Springer <strong>Wien</strong> New York unterscheidet der Experte am <strong>Wohnbau</strong>institut der <strong>TU</strong> <strong>Wien</strong> Helmut<br />

Schramm drei verschiedene Arten der horizontalen Verdichtung:<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

- die lineare Struktur mit dem Gebäudetyp Reihenhaus<br />

- die fl ächige Struktur mit dem Gebäudetyp Hofhaus<br />

- die räumliche Struktur als extreme Verdichtungsmöglichkeit, die gleichzeitig den<br />

Übergang zur vertikalen Verdichtung herstellt.<br />

Zwei realisierte Wohnprojekte an den Stadträndern von <strong>Wien</strong> und Langenlois wären nach Helmut<br />

Schramm in die dritte Art der Verdichtung einzureihen. In beiden Projekten werden die tradierten Aspekte<br />

des Stadt-Land-Dialoges in hoher Verdichtung neu interpretiert.<br />

2


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

Leitidee<br />

Entsprechend der Nachfrage nach “Wohnen im Grünen” sowie der Lagegunst des Bauplatzes am<br />

Stadtrand mit ausreichender Infrastruktur wurden spezielle, familiengerechte Atriumwohnungen bzw.<br />

Atriumhäuser entwickelt. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf private, den Wohnungen und Häusern<br />

zugeordnete Freiräume gelegt. Teilweise erzielen Wohntypen trotz hoher Dichte Einfamilienhauscharakter<br />

mit PKW-Stellplatz- und Kelleranteil im Haus.<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

21. WIEN, ORASTEIG<br />

Wohnform/Siedlungsstruktur<br />

Erschliessung, Private und Öffentliche Freiräume<br />

BTWBW „Neue Siedlerbewegung“ / BG1<br />

Baubeginn 09.2007<br />

Fertigstellung 10/2009<br />

Bauträger <strong>Wien</strong> Süd Gemeinnützige<br />

Bau- u. Wohnungsgen.<br />

Planung Architekt Walter Stelzhammer<br />

Statik/Bauphysik DORR-SCHOBER & Partner<br />

Haustechnik Energie 3 GmbH<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

Im Bauteil B bilden je zwei Split-Atriumhäuser mit einem dritten Atriumhaustyp in der Mitte einen 40<br />

m tiefen Siedlungskörper.<br />

Ein vom Gehsteigniveau angehoben gedeckter Doppellaubengang mit zwei behindertengerechten<br />

Zugängen erschliesst alle Atriumhäuser. Die aussenliegenden Split-Atrium Häuser haben zusätzlich<br />

Eingänge über Eigengärten.<br />

Die Wahrung der Privatheit trotz hoher Dichte wird durch eine klare vertikale Trennung der Häuser<br />

erreicht.<br />

Mehrgeschossige Atrien, zum Teil mit Erdkoffern ausgestattet, gedeckte und offene Terrassen, Dachgärten<br />

sowie Dachatrien schaffen ein privates, der Lagegunst am Stadtrand entsprechendes Freiraumangebot<br />

mit unmittelbarem Raumanhang.<br />

Durch die Einhausung zusätzlicher Schalträume in den Dachgeschossen können die beiden Standardtypen<br />

im Sinne einer fl exiblen Haustypologie vergrößert werden.<br />

So kann unterschiedlichem Raumbedarf der Bewohner durch verschiedene Hausgrößen Rechnung<br />

getragen werden.<br />

Gleichzeitig werden Monostrukturen der Bebauungsmuster vermieden.<br />

Die drei Haustypen haben durch ihre klare Abgrenzung zueinander Einfamilienhauscharakter.<br />

Vom Strassenniveau, halbgeschossig abgesenkt, sind die PKW-Stellplätze inklusive Kelleranteile direkt<br />

dem Wohnungsverband darüber zugeordnet.<br />

Auf Bauteil A bildet ein Split-Atriumtyp den Bebauungsmodul. Halbgeschossversetzte Wohn- und<br />

Schlafräume gruppieren sich in mehreren Ebenen um ein zentrales zweigeschossiges Atrium. Das<br />

Atrium als Licht- und Luftkörper ist mit einem mehrteiligen öffenbarem Glasdach in Aluminiumkonstruktion<br />

ausgestattet.<br />

Der Split-Atriumtyp wird in der Reihe gespiegelt und bildet Rücken an Rücken einen 30 m tiefen, 2,5<br />

geschossigen Siedlungskörper.<br />

In 2,5 Dachgeschossen werden durchgesteckte Maisonetten zwischen den Doppelatrien aufgesetzt.<br />

Die Einsichtsproblematik der aufgesetzten Maisonettwohnungen wird im Schlafgeschoss durch introvertierte<br />

Dachatrien, im Wohngeschoss darüber mit loggienartigen Dachterrassen gelöst.<br />

Die Splitwohnungen haben direkte Eingänge im Erdgeschoss und Einzelgaragen darunter. Die Dachmaisonetten<br />

werden über einen gedeckten Laubengang im ersten Dachgeschoss erschlossen.<br />

Mit dem Split-Atriumtyp über 2,5 Geschosse und 4 Ebenen werden die beiden problematischen Nordecken<br />

der Spangenvorgabe gelöst.<br />

Zwei Stiegenhäuser mit Aufzug erschliessen links und rechts der Durchfahrt über Laubengänge südorientierte<br />

3-Zimmer Wohnungen mit Loggien in einem zweigeschossigen, über die Einfahrt geschobenen<br />

Bauteil, sowie die Dachmaisonetten über den Split-Atriumtypen.<br />

Grundstücksfl äche 15.070 m2<br />

Bebaute Fläche 7.575 m2<br />

Bruttogeschoßfl äche 22.463 m2<br />

Wohnnutzfl äche 16.088 m2<br />

Wohnungsanzahl 160<br />

Wohnungsschlüssel B (2Zi) iM 60 m2 Wnfl . 15 %<br />

C (3Zi) iM 80 m2 Wnfl . 40 %<br />

D (4Zi) iM 120 m2 Wnfl . 60 %<br />

Anteil der Wohnungen mit privaten Freifl ächen 100 %<br />

Durchschnittsgröße der wohnungsbez. Außenr. 18 m2<br />

3


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

Bauteil A Bauteil B<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

4<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

21. WIEN, ORASTEIG Bearbeitungsgebiet 1 Gesamtmodel Bauteil A+B


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

16 Split-Atrium-Typen, 4-5 Zi über 6 Ebenen um zentralen Lichthof<br />

121m2 WNFL, 55m2 Garten, 26m2 Dachterrasse, 28m2 Keller<br />

PKW-Stellplatz mit Einlagerrungsraum unter der Wohnung<br />

14 Atrium-Spangentypen, 5 Zi über 4 Ebenen,<br />

130m2 WNFL, 71m2 Atrium/Dachterrassen,<br />

PKW-Stellplatz mit ER unter der Wohnung<br />

16 Split-Atrium-Typen, 4-5 Zi über 6 Ebenen um zentralen Lichthof<br />

121m2 WNFL, 55m2 Garten, 26m2 Dachterrasse, 28m2 Keller<br />

PKW-Stellplatz mit Einlagerrungsraum unter der Wohnung<br />

5<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

21. WIEN, ORASTEIG Bauteil B Wohnungstyplologie


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

16 Split-Atrium-Typen, 4-5 Zi über 6 Ebenen um zentralen Lichthof<br />

121m2 WNFL, 55m2 Garten, 26m2 Dachterrasse, 28m2 Keller<br />

PKW-Stellplatz mit Einlagerrungsraum unter der Wohnung<br />

14 Atrium-Spangentypen, 5 Zi über 4 Ebenen,<br />

130m2 WNFL, 71m2 Atrium/Dachterrassen,<br />

PKW-Stellplatz mit ER unter der Wohnung<br />

16 Split-Atrium-Typen, 4-5 Zi über 6 Ebenen um zentralen Lichthof<br />

121m2 WNFL, 55m2 Garten, 26m2 Dachterrasse, 28m2 Keller<br />

PKW-Stellplatz mit Einlagerrungsraum unter der Wohnung<br />

6<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

21. WIEN, ORASTEIG Bauteil B Querschnitte


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

Lichthof / Atrium Rohbau Split-Atrium-Typ Schnittmodel / Ausschnitt<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

7<br />

Split-Atrium-Typ 4-5 Zimmer<br />

Lichthof/Garten/Dachter./PKW/ER<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

21. WIEN, ORASTEIG Bauteil B


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

Atrium-Spangentyp / Dachter. Rohbau Atrium-Spangentyp Schnittmodel / Ausschnitt<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

8<br />

Atrium-Spangentyp 5 Zimmer<br />

Atrium/Dachterrassen<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

21. WIEN, ORASTEIG Bauteil B


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

16 Split-Atrium-Typen, 4-5 Zi über 6 Ebenen um zentralen Lichthof<br />

121m2 WNFL, 55m2 Garten, 26m2 Dachterrasse, 28m2 Keller<br />

PKW-Stellplatz mit Einlagerrungsraum unter der Wohnung<br />

14 Atrium-Spangentypen, 5 Zi über 4 Ebenen,<br />

130m2 WNFL, 71m2 Atrium/Dachterrassen,<br />

PKW-Stellplatz mit ER unter der Wohnung<br />

16 Split-Atrium-Typen, 4-5 Zi über 6 Ebenen um zentralen Lichthof<br />

121m2 WNFL, 55m2 Garten, 26m2 Dachterrasse, 28m2 Keller<br />

PKW-Stellplatz mit Einlagerrungsraum unter der Wohnung<br />

9<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

21. WIEN, ORASTEIG Bauteil B Schnittmodell


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

10<br />

Modellansicht<br />

Rohbauansicht<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

21. WIEN, ORASTEIG Bauteil B


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

11<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

21. WIEN, ORASTEIG Bauteil B Baumaßenmodell Split-UG mit PKWs, 2.WHG-Zugänge


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

12<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

21. WIEN, ORASTEIG Bauteil B EG/Erschliessung, Eigengärten OG/Lichthöfe, Atrien


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

13<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

21. WIEN, ORASTEIG Bauteil B 1.DG/Dachter., Dachatrien 2.DG/ Lichthofdächer, Studios mit Dachter.


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

14<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

21. WIEN, ORASTEIG Bauteil B Gesamtansicht + Längsschnitte


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

15<br />

Westansicht Gesamt Rohbau<br />

Westansicht Zugangsbereich Rohbau<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

21. WIEN, ORASTEIG Bauteil B


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

16<br />

Split-Atriumtyp Atrium Rohbau<br />

Innere Erschliessung Rohbau<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

21. WIEN, ORASTEIG Bauteil B


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

Perspektive Split-Mais.-Typ<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

17<br />

Perspektive 2 Split-Atrium-Typen /Freiräume/PKW<br />

Rücken an Rücken / Erschl. Split-Mais.-Typen<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

21. WIEN, ORASTEIG Bauteil A


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

17 Erschliessung eingehaust<br />

Split-Mais.-Typen,<br />

4 Zi+Dachstudio / 4 Ebenen 116m2 WNFL<br />

33m2 Freiräume/Atrium/Dachterrassen<br />

17<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

Split-Atrium-Typen,<br />

4 Zi über 6 Ebenen um zentralen Lichthof<br />

102m2 WNFL, 37-130m2 Garten,<br />

24m2 Dachterrasse, 13m2 Keller<br />

PKW-Stellplatz mit ER unter der Wohnung<br />

18<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

21. WIEN, ORASTEIG Bauteil A Split-Atrium- und Split-Mais-Typen


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG<br />

VON HOF- UND ATRIUMWOHNUNGEN<br />

als geeignete Wohntypen für<br />

hohe horizontale Verdichtung<br />

19<br />

am Beispiel der Wohnanlage<br />

Langelois / NÖ Lewischgasse 3D-Modell der 12 Atrium-Split-Häuser von SW


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

Städtebauliche Aspekte<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

LANGENLOIS / NÖ LEWISCHGASSE<br />

An der verkehrsreichen Ortseinfahrt zu Langenlois wird im Übergang einer heterogenen Mischbebauung<br />

mit Einkaufsmärkten zu Einfamilienhausparzellen auf einer dieser Parzellen ein kompakter<br />

dreigeschossiger Siedlungskörper mit 12 Split-Atriumhäusern errichtet.<br />

Aufgrund der emissionsreichen Randlage zu einer Hauptverkehrsstraße ist die introvertierte Wohnform<br />

mit Aufenthaltsräumen in sechs Ebenen um einen intimen mehrgeschossigen Lichthof besonders<br />

geeignet.<br />

In Anlehnung an traditionelle Barockhofhäuser in Langenlois wurde mit der Atriumhausbebauung eine<br />

zeitgemäße Entsprechung gesucht.<br />

Wohn- und Siedlungsform<br />

12 Split-Atriumhäuser<br />

Baubeginn 08.2006<br />

Fertigstellung 12.2007<br />

Bauträger GEDESAG, Gemeinnützige<br />

Donau-Ennstaler Siedlungs-AG<br />

Planung Architekt Walter Stelzhammer<br />

Statik DI Anton Harrer<br />

Bauphysik/Haustechn. Büro Mempör<br />

Schallschutz DI Dr. Gernot Scherpke<br />

Lage, Größe und Geometrie des Grundstückes ermöglichen die Errichtung von drei Wohnhäusern mit<br />

je vier Wohneinheiten, die zu einem Siedlungskörper zusammengefaßt sind.<br />

Die Hauptebenen der Wohneinheiten sind ausgehend vom Eingangsbereich halbgeschoßig versetzt<br />

angeordnet und mit einer zweiläufi gen Treppe im mehrgeschossigen Lichthof/Wintergarten erschlossen.<br />

Im Halbkeller ist eine Kleingarage mit getrenntem Lagerraum direkt unter der Wohneinheit situiert, die<br />

über die interne Treppenanlage mit der Wohnung direkt verbunden ist.<br />

Jede Wohneinheit kann aber auch fußläufi g über Gartenwege an der Grundgrenze erreicht werden.<br />

Über einen vorgelagerten Privatgarten erreicht man unter einem großzügig gedeckten Terrassenbereich<br />

den Haupteingang der Wohnung.<br />

Nach einer Garderobennische auf Gartenniveau gelangt man halbgeschoßig darüber zum Zentrum<br />

der Wohnung, einem zweieinhalb-geschoßigen Wintergarten, der ganzjährig nutzbar und mit der Stiegenanlage<br />

sowie Podesten verbunden ist.<br />

Der 2,5-geschossige Lichthof ist zum Zenitlicht glasüberdacht und kann, um Heizkosten zu sparen,<br />

in den Wintermonaten von den Aufenthaltsräumen durch leichte Glas-Schiebeelemente abgetrennt<br />

werden<br />

Küche, Essplatz und Wohnbereich befi nden sich auf dieser Wintergartenebene.<br />

Halbgeschossig darüber, also ein Geschoß über der gedeckten Terrasse befi nden sich die beiden<br />

Kinderzimmer. Auf dieser Ebene ist auch das Haupt-WC angelegt. Einen Stiegenlauf höher liegt in der<br />

Nebenraumzone das Badezimmer und auf gleicher Ebene das Elternschlafzimmer sowie ein großzügiger<br />

Schrankraum mit Lichtkuppel.<br />

Halbgeschoßig höher gelangt man über den letzten Stiegenlauf auf eine Dachterrasse über den Kinderzimmern.<br />

Grundstücksfl äche 2.435 m2<br />

Bebaute Fläche 1.200 m2<br />

Bruttogeschoßfl äche 1.751 m2<br />

Wohnnutzfl äche 1.536 m2<br />

Wohnungsanzahl 12 Split-Atrium-Whg iM 128 m2<br />

in Passivhaus-Ausführung<br />

Anteil der Wohnungen mit privater Freifl ächen 100 %<br />

Durchschnittsgröße der wohnungsbez. Außenr. iM 90 m2<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

Unter Ausnutzung des von der Lewischgasse windschief abfallenden Geländes erfolgt die PKW Zuund<br />

Abfahrt über eine Rampe zu einer gedeckten Garangenzufahrt im abgesenkten Halbgeschoß<br />

unter der Wohnanlage.<br />

Entlang der beiden Grundstücksgrenzen laufen zwei Erschließungswege, die zu den Eingängen mit<br />

Privatgarten und im hinteren Bereich des Grundstückes zu einem gemeinschaftlich genutzten Garten<br />

sowie einem Kinderspielplatz führen.<br />

20


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

21<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

LANGENLOIS/NÖ LEWISCHGASSE Luftbild Langenlois Stadtrand


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

22<br />

Gesamtanlage von SW mit Garagenzufahrt vor Bezug<br />

Eigengärten mit ged. Wohnungszugängen vor Bezug<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

LANGENLOIS/NÖ LEWISCHGASSE


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

Lewischgasse<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

23<br />

EG/ Gärten mit ged. Hauptzugängen, Wohnküchen mit Lichthöfen<br />

UG/ 12 Einzelgaragen mit gedeckter Fahrbahn und Whg-Zugänge<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

LANGENLOIS/NÖ LEWISCHGASSE


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

24<br />

DG/ Dachausstiege mit Aussichtsterrassen<br />

OG/ Individualräume im Split mit Lichthöfen<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

LANGENLOIS/NÖ LEWISCHGASSE


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

25<br />

Straßenansicht Lewischgasse<br />

Schnittperspektive/ 2 Split-Atrium-Typen Rücken an Rücken mit zentr. Lichthof<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

LANGENLOIS/NÖ LEWISCHGASSE


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

12 Split-Atrium-Typen, 4-5 Zi über 6 Ebenen um zentralen Lichthof<br />

128m2 WNFL, 50-75m2 Garten, 16m2 Dachterrasse, 13m2 Keller<br />

PKW-Stellplatz mit Einlagerrungsraum unter der Wohnung<br />

26<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

LANGENLOIS/NÖ LEWISCHGASSE Wohnungstyplologie


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

27<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

LANGENLOIS/NÖ LEWISCHGASSE Lichthof mit Stiegenanlage in Blickrichtung Wohnraum


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

Rücken an Rücken<br />

28.03.2008 | 18:35 | Von Walter Zschokke † 02.2009 (Die Presse)<br />

Der Trend zum frei stehenden Einfamilienhaus ist unge-brochen. Dabei würde eine verdichtete Siedlung<br />

Bauland, Kosten und Energie sparen. Eine Wohnanlage in Langenlois zeigt, wie es geht.<br />

Raumplaner und Architekten wären sich seit vielen Jahrzehnten einig: Verdichteter Flachbau spart<br />

Siedlungsinfrastruktur, Bauland, Baukosten und Heizenergie. Doch der Trend zum frei stehenden Einfamilienhaus<br />

bleibt ungebrochen, denn Einsicht in die Notwendigkeit entwickelt sich in der Regel erst unter<br />

starkem materiellem Druck. Waren es in frühen Jahrhunderten die Gefahren einer noch ungerodeten<br />

Wildnis, die ein Zusammenrücken zum Siedlungsverband in geschlossenen Dörfern ratsam erscheinen<br />

ließen, sind es heute ökologische und ökonomische Gründe, die dafür sprechen würden.<br />

Gewiss war der habliche Einzelhof freier Bauern in ausgesuchter Lage parallel dazu eine ebenso gepfl egte<br />

Form der Landnahme, die allerdings entsprechendes Vermögen sowie eine größere Anzahl Knechte<br />

und Mägde voraussetzte. Ohne Dienstpersonal und auf kleinsten Parzellen dicht an dicht errichtet, gilt<br />

das frei stehende Haus paradoxerweise noch immer als erstrebenswertes Ziel, auch wenn die offenen<br />

Restgärten im Vergleich zu den geschützten und daher angenehm privaten Gartenhöfen in einem Angerdorf<br />

eindeutig weniger attraktiv sind. Vielleicht wenn sich die Gemeinden der hohen Unterhaltskosten der<br />

Infrastruktur einmal bewusst werden, ist zu hoffen, dass eine weitere Zersiedelung gebremst wird.<br />

Konzepte, wie Siedlungsformen in geschlossenem Verband aussehen könnten, gibt es zuhauf. Da und<br />

dort wurden sie gebaut und funktionieren, wenn der oft idealistisch vorgeplante Gemeinschaftsgeist nicht<br />

die Leistungsbereitschaft der Bewohner überfordert. Doch selbst in diesen Fällen haben sich ideologische<br />

Ansprüche verfl üchtigt, und die gelebte Wirklichkeit hat sich durchgesetzt. Einer, der sich schon länger<br />

mit der Frage verdichteten Wohnens befasst, ist der <strong>Wien</strong>er Architekt Walter Stelzhammer. Für den Jahre<br />

zurückliegenden städtebaulichen Wettbewerb Süßenbrunn hatte er sich ausführlich mit der Aufgabe<br />

befasst. Das Projekt wurde beachtet, aber zu einer Realisierung kam es nicht. In besserer Erinnerung, da<br />

gebaut, ist hingegen die „Wohnarche“ in <strong>Wien</strong>-Atzgersdorf, eine kompakte Anordnung von „Reihenhäusern“<br />

Rücken an Rücken, mit je einem integrierten kleinen Hof, dessen Glasdach geöffnet werden kann,<br />

sodass die zum Hof orientierten Räume belichtet und belüftbar sind. Großzügige individuelle Dachterrassen<br />

erhöhen den Wohnwert.<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

Entsprechend den gestiegenen wärmetechnischen Anforderungen und der Lage an einer ländlichen<br />

Entwicklungsachse mit großen Baukörpern von Einkaufsmärkten und dergleichen wurde das Konzept<br />

von Atzgersdorf in Langenlois neu bearbeitet und interpretiert. Zweimal sechs Einheiten stehen Rücken<br />

an Rücken und bilden eine lang gestreckte Großform, der die auskragenden Obergeschoße und die<br />

schrägen Glasdächer über den Lichthöfen ein differenziertes Erscheinungsbild verleihen. Die beiden<br />

Längsseiten blicken nach Osten und nach Westen. Am Südkopf verfügen die dortigen zwei Häuser über<br />

zusätzliche Fenster. Die Nordseite ist hingegen geschlossen und zeigt die konkrete Figur des ausladenden<br />

Querschnitts. Kleine Vorgärten ziehen sich an beiden Längsseiten vor den durch die Auskragung<br />

beschirmten Eingangsvorbereichen. Bepfl anzung und Gartengerätehäuschen werden bald von der Individualität<br />

der Bewohner künden.<br />

28<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

LANGENLOIS/NÖ LEWISCHGASSE


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

Heutigen Gesetzen folgend, musste die Wohnanlage Passivhausstandard aufweisen, was nur mit Wohnraumlüftung<br />

zu erreichen ist. Dies erlaubte, den Hof mit einem geschlossenen Glasdach zu versehen,<br />

sodass seine Integration ins Leben der Bewohner leichter fällt als in Atzgersdorf, wo dies von den Jahreszeiten<br />

etwas beeinträchtigt wird. Dennoch sind die Wohnräume teils mit verglasten Schiebetüren, teils<br />

mit Fenstern zum Hofraum verschließbar, da zu diesem klimatischen Pufferraum eine leichte Temperaturdifferenz<br />

besteht. Da er die Treppe enthält und als Erschließungs- und Bewegungsraum dient, stört dies<br />

kaum. Umso mehr, als ihn schon wenige Sonnenstrahlen durch das Glasdach erwärmen. Im Sommer<br />

lässt es sich beschatten.<br />

Betreten werden die Häuser unter dem ausladenden Obergeschoß, oder einen Halbstock tiefer von der<br />

Autoeinstellhalle her. Einen halben Treppenlauf höher liegt die Hauptwohnebene mit Küche, Essplatz und<br />

Sitzgruppe sowie dem Boden des Hofraums, der als weiterer Wohnbereich, für Pfl anzen, als Spielzone<br />

und anderes mehr, dienen kann. Ein tief liegendes Fenster bietet einen Blick auf den Eingangsvorbereich.<br />

Ein halbes Geschoß höher liegen an der Vorderseite des Hauses zwei Kinderzimmer und die separate<br />

Toilette. Nach einem weiteren halben Treppenlauf gelangt man an der Innenseite zum Elternzimmer, einem<br />

Schrankraum und zum großzügigen Bad. Das Elternzimmer erhält sein Licht durch ein großes Fenster<br />

zum Hofraum, belüftet wird es durch die Wohnraumlüftung. Dieser für manche neuartige Sachverhalt<br />

erweist sich jedoch als durchaus sinnvoll, da die Raumluft auch am Morgen frisch ist.<br />

Die hauseigene Treppe ist noch nicht zu Ende, denn über einen weiteren halben Lauf erreicht man eine<br />

kleine Arbeitsgalerie und den Ausgang auf die Dachterrasse, die sich als geschützter Außenwohnbereich<br />

anbietet. Insgesamt sind in diesen dicht aneinander gefügten Häusern die bekannten Wohnfunktionen<br />

und Zimmergrößen vorhanden. Zugleich gibt es jedoch diesen auch räumlich interessanten, glasgedeckten<br />

Hofraum, der samt Treppe ein polyvalentes Angebot darstellt, das individuell interpretiert und genutzt<br />

werden kann.<br />

Die Eigenheit stärker zurückgezogener Räume, die von der dichten Packung der Wohneinheiten bedingt<br />

ist, wird kompensiert durch die vortemperierte Belüftung und durch das Plus des hellen Hofraumes. Was den<br />

einen als Experiment erscheinen mag, ist jedoch die Weiterentwicklung und Aktualisierung eines uralten Nutzungsund<br />

Bautyps, den man bereits auf der Alpensüdseite kennt und der im Mittelmeerraum als introvertiertes Hofhaus<br />

beliebt und verbreitet ist. Dass er bei einer Übertragung in den Norden einer Adaptierung bedarf, ist dem Architekten<br />

selbstverständlich. Dass es sich wegen des engen Rahmens der <strong>Wohnbau</strong>förderung um ein Minimalkonzept handelt,<br />

das da und dort mit geringem Aufwand noch verbessert werden kann, was von der Planung vorbedacht wurde, soll<br />

nicht verschwiegen werden.<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

Dennoch hat sich die Kremser Baugenossenschaft unter ihrem Direktor Alfred Graf nach den Siedlungen in Gneixendorf,<br />

am Hundsturm und am Langenloiser Berg mit Architekt Ernst Linsberger ein weiteres Mal als innovativ erwiesen.<br />

Die Zusammenarbeit mit engagierten Architekten führt jedenfalls zu Resultaten, die sich anschauen und die<br />

das Wohnungsangebot in qualitativer Hinsicht breiter werden lassen. Denn eine größere Auswahl an Typen erlaubt<br />

individuellen Wohnwünschen die Verwirklichung, die in quasi genormten Grundrissen nach veralteten Konzepten,<br />

wie sie leider noch immer errichtet werden, nicht einmal geträumt werden können. <br />

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.03.2008)<br />

29<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

LANGENLOIS/NÖ LEWISCHGASSE


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

Lichthof mit Wohnküche links Lichthof mit Arbeitsgalerie Lichthof Hauptebene<br />

30<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

LANGENLOIS/NÖ LEWISCHGASSE Lichthof mit Glasdach und Stiegenanlage


ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG VON ATRIUM-WOHNUNGEN<br />

Architekt Walter Stelzhammer<br />

DER ÖSTERREICHISCHE<br />

BAU-PREIS 2009<br />

in Blickrichtung Lichthof<br />

31<br />

W O H N H A U S A N L A G E<br />

LANGENLOIS/NÖ LEWISCHGASSE Wohnküche mit Lichthof und Stiegenanlage


EUROPAN 4 ,1996<br />

Europan 4 ist ein Ideenwettbewerb mt anschliessenden Verwirklichungen zum Thema<br />

“Die Stadt uber der Stadt bauen, Umwandlungen zeitgenossischer Gebiete .”


EUROPAN 4<br />

Projekt 1 _ Glocal , Den Haag


GRUNDRISSE


SCHNITMODELL1<br />

SCHNITMODELL1


EUROPAN 4<br />

Projekt 3_ Matrix<br />

Lageplan<br />

Das Areal liegt an der Kreuzung<br />

zweier wichtiger Verbindungsstraßen<br />

(zwischen Universität und Fußballclub;<br />

zwischen Zentrum und Flughafen).<br />

Die Entwicklung von Hulme.<br />

Links unten: im 19. Jahrhundert;<br />

Mitte: 60er Jahre;<br />

rechts und oben: Reurbanisierung<br />

von Hulme nach dem vorgeschlagenen<br />

urbanen Prototyp einer generativen<br />

Matrix.<br />

Ort _HULME/MANCHESTER<br />

Architect _ GRUPPE S.333


Modellphoto<br />

Die drei Kuben basieren auf dem gleichen<br />

generativen System von Modulen.<br />

Von oben nach unten :<br />

Organisatorische Matrix; gemeinschaftliche Höfe;<br />

private Höfe; Dachterrassen; Konzept.


DG<br />

1.OG<br />

Grundriße<br />

OG<br />

EG


Die Querschnitte zeigen deutlich die räumliche Vielfalt, die durch die Verschachtelung<br />

der Module entsteht.<br />

Schnittperspektive der urbanen Matrix mit umliegender Bebauung.


EUROPAN 4<br />

Projekt 3_ Punkte Zeilen<br />

Ort _ MAINZ<br />

Architekt _ FARO Architekten<br />

Lageplan_Mainz<br />

Die Zeilen geben dem<br />

Gebiet einen strengen<br />

Rhythmus, der jedoch<br />

durch die unterschiedlichen<br />

Höhen der Gebäude<br />

und durch versteckte<br />

Durchgänge<br />

differenziert moduliert<br />

wird.


Die verschiedenen Wohnungstypen: Patio im Flachbau, mehrgeschossigeWohnung<br />

im Block, Maisonette , im Turm.<br />

SCHNITT1 SCHNITT2


EUROPAN 4<br />

Projekt 2_ Streifen Block<br />

Ort _ EMMEN NIEDERLANDE<br />

Architekt _ FARO Architekten<br />

Die Form der Zeilen/des Blocks richtet sich<br />

nach der Auffüllung mit verschiedenen<br />

Wohnungstypen durch verschiedene Architekten


Die idealen Modelle wie Block, Zeile und<br />

Kubus lösen sich durch die versetzte Anordnung<br />

und morphologische Transformation<br />

der Wohnungstypen in räumliche Vielfalt auf.<br />

Prototyp 1<br />

Prototyp 2 Prototyp 3a/3b


GRUNDRISSE

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!