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Experimentelle Mikrobiologie und Genetik - ISB - Bayern

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36 Kommentierte Versuchsanleitungen <strong>und</strong> Kopiervorlagen<br />

Deutung: B. subtilis-Bakterien scheiden Amylase-Moleküle aus. Diese haben die<br />

Hydrolyse von Stärke katalysiert. Daher ist in diesen Agarbereichen keine<br />

Iod-Stärke-Reaktion mehr möglich.<br />

E. coli-Bakterien scheiden keine Enzyme aus. Daher tritt die Iod-Stärke-<br />

Reaktion auf. Dabei lagern sich Iod-Moleküle in die Stärke-Moleküle ein<br />

<strong>und</strong> ergeben einen blauschwarz gefärbten Komplex.<br />

Erklärung: In wässeriger Lösung bildet Stärke mit Iod einen intensiv farbigen Komplex.<br />

Lösliche Stärke besteht aus Amylose. Die unverzweigte Amylose,<br />

eine Kette von Glucosemolekülen, ist in Form einer Helix gew<strong>und</strong>en. Die<br />

Iod-Teilchen lagern sich in den zentralen Hohlraum der Amylose-Helix<br />

ein. (Das verzweigte Polysaccharid Amylopectin reagiert mit Iod unter<br />

Rotbraunfärbung, da die unverzweigten Helixabschnitte für einen blaugefärbten<br />

Charge-Transfer-Komplex zu kurz sind.)<br />

Entsorgung: Agarplatten vor der Entsorgung autoklavieren, dann als Restmüll entsorgen.<br />

Quelle: veränd. nach EIBE (1998): Einheit 1, S. 14 f. http://www.ipn.unikiel.de/eibe/UNIT01DE.PDF,<br />

online 05.03.2010<br />

Hintergr<strong>und</strong>: ausführliche Hintergr<strong>und</strong>information: http://www.unibayreuth.de/departments/didaktik-bio/genlabor/materialien.htm<br />

(V 3.1)<br />

Industrielle Anwendungen von Amylasen (Auswahl):<br />

• Stärkebeschichtung von Papier<br />

• „Stärkeverflüssigung“ zur Herstellung von „Sprit“-Alkohol <strong>und</strong> Lebensmitteln<br />

sowie beim Brauen<br />

• Förderung der Krustenbildung <strong>und</strong> des Teigvolumens in der Backindustrie<br />

• Waschmittel-Enzyme<br />

Hinweise: Bestellung von Bakterienstämmen:<br />

DSMZ (Deutsche Sammlung von Mikroorganismen <strong>und</strong> Zellkulturen<br />

GmbH)<br />

Mascheroder Weg 1b, 38124 Braunschweig, Telefon: 0531-2616-0, Telefax:<br />

0531-2616-418, E-Mail: contact@dsmz.de<br />

Homepage: http://www.dsmz.de (Achtung: Schul-Preise)<br />

In Deutschland ist dieser Versuch nur mit einem definierten<br />

Reinstamm erlaubt, da zum Nachweis die Agarplatte nach der Bebrütung<br />

geöffnet werden muss. Damit ist die Verwendung von Bodenproben<br />

nicht möglich (im Gegensatz zur Vorschrift in der Quelle,<br />

EIBE unit 1).

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