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Experimentelle Mikrobiologie und Genetik - ISB - Bayern

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18 Arbeitstechniken<br />

Es gibt einige Missgeschicke, die beim Erlernen mikrobiologischer Arbeitstechniken immer<br />

wieder auftreten <strong>und</strong> die Ergebnisse von bis dahin mühevollen <strong>und</strong> oft zeitaufwändigen Arbeitsgängen<br />

zunichte machen. Entsprechend sollte durch die Lehrkraft im Vorfeld auf Folgendes<br />

hingewiesen werden:<br />

• Petrischalen werden auf dem Boden beschriftet, da die Deckel leicht vertauscht werden<br />

können <strong>und</strong> die Ansätze dann falsch beschriftet sind.<br />

• Agarplatten sollten mit dem Deckel nach unten bebrütet werden, um die Entstehung von<br />

Kondenswasser zu verhindern.<br />

• Lebende Kulturen nicht mit heißen Geräten (frisch ausgeglühte Impföse!) berühren, da die<br />

Organismen sonst abgetötet werden. Die Geräte vorher abkühlen lassen. Die Impföse<br />

kann z. B. zuerst auf einer Stelle des Agars aufgesetzt werden, an der keine Kolonie<br />

wächst.<br />

2.3 Gr<strong>und</strong>sätze des aseptischen Arbeitens 2<br />

Mikroorganismen sind in der Umwelt nahezu allgegenwärtig. Zum Schutz von Kulturen, sterilen<br />

Lösungen <strong>und</strong> sterilen Geräten vor Infektionen mit unerwünschten Fremdkeimen muss<br />

man einige Regeln beachten.<br />

Gr<strong>und</strong>regeln<br />

• Fenster <strong>und</strong> Türen geschlossen halten (Belüftungsanlagen evt. abschalten).<br />

• Rasche Bewegungen vermeiden, um keine Keime aufzuwirbeln.<br />

• Arbeitsplatz <strong>und</strong> Umgebung (Tischflächen, Ablageböden, Bodenflächen) häufig mit Desinfektionslösung<br />

abwischen.<br />

• Sprechen, Husten <strong>und</strong> Niesen vermeiden, da dabei winzige Tröpfchen mit Mikroorganismen<br />

übertragen werden können.<br />

• Ränder von Glasgefäßen, auch wenn sie mit einer übergreifenden Kappe geschützt waren,<br />

vor <strong>und</strong> nach der Entnahme von Material in der gerade entleuchteten<br />

Bunsenbrennerflamme abflammen. Besonders ist das erforderlich, wenn Watte oder Zellstoffstopfen<br />

als Verschlüsse verwendet werden, weil dann der Gefäßrand ungeschützt der<br />

Außenwelt ausgesetzt ist. Außerdem können kleine Teilchen dieser Verschlüsse am Gefäßrand<br />

haften <strong>und</strong> während der Handhabung in das Innere gelangen. Durch das Abflammen<br />

werden diese Teilchen beseitigt. Zudem werden lose an der Außenseite der Gefäßöffnung<br />

anhaftende Keime abgetötet, wodurch verhindert wird, dass lebende Mikroorganismen<br />

in das Gefäß gelangen.<br />

• Gefäße nur so lange öffnen, wie es unbedingt erforderlich ist, <strong>und</strong> dabei möglichst schräg<br />

halten.<br />

• Sterile Stopfen nur am oberen, aus dem Gerät ragenden Teil anfassen, während des Arbeitens<br />

zwischen dem kleinen Finger <strong>und</strong> Handballen halten, wobei darauf zu achten ist,<br />

dass man nirgends mit dem sterilen Teil des Stopfens anstößt. Niemals sterile Stopfen,<br />

die noch weiter verwendet werden sollen, auf die Arbeitsfläche ablegen, auch wenn man<br />

diese desinfiziert hat. Sinngemäß gilt das gleiche auch für andere sterile Geräte, wie z. B.<br />

Pipetten <strong>und</strong> Drigalski-Spatel.<br />

2<br />

veränd. nach Näveke, R. u. Trepper, K.-P. (1979): Einführung in die mikrobiologischen Arbeitsmethoden,<br />

Stuttgart – New York, S. 4-5 / S. 9

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