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AWMF online Beschleunigungstrauma der Halswirbelsäul e - Imb ...

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<strong>AWMF</strong> <strong>online</strong><br />

<strong>AWMF</strong>-Leitlinien-Register Nr. 030/095 Entwicklungsstufe : 1<br />

Arbeitsgemeinschaft <strong>der</strong><br />

Wissenschaftliche n<br />

Medizinischen<br />

Fachgesellschaften<br />

Leitlinien <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für Neurologie<br />

Zitierbare Quelle :<br />

Leitlinien f¸r Diagnostik und Therapie in <strong>der</strong> Neurologie ; 3 . ¸berarbeitete Auflage 2005, ISBN3-13-132413-9; Georg Thieme Verlag Stuttgar t<br />

<strong>Beschleunigungstrauma</strong> <strong>der</strong> <strong>Halswirbelsäul</strong> e<br />

(sog . HWS-Schleu<strong>der</strong>trauma o<strong>der</strong> HWS-ST, HWS-Zerrung, HWS-Distorsion[sverletzung] o<strong>der</strong> HWS-DV )<br />

Die wichtigsten Empfehlungen auf einen Blic k<br />

• Entscheidend f¸r die Bewertung ist zun‰chst eine detaillierte Anamnese des Verletzungsgeschehens unter Ber¸cksichtigung aller verf¸gbaren Quelle n<br />

(A) .<br />

• Ebenso wichtig ist eine sehr gr¸ndliche kˆrperliche Untersuchung unter Ber¸cksichtigung psychischer Aspekte des Verletzungserlebens (A) .<br />

• Daraus abgeleitet soll so fr¸h und so definitiv wie mˆglich <strong>der</strong> Verletzungsschweregrad nach einem anerkannten Klassifizierungsschema festgeleg t<br />

werden (C) .<br />

• Apparative Zusatzuntersuchungen sind streng zu indizieren und dem Einzelfall entsprechend zu selektieren, eine ‹ber- wie Unterdiagnostik ist<br />

gleichermaflen zu vermeiden (B) .<br />

• Neben einer umfangreichen und angemessenen Aufkl‰rung ¸ber Geschehen, Befund und vermutlichen Verlauf sollen den Empfehlungen entsprechend e<br />

Maflnahmen zeitgerecht und konsequent ergriffen werden (A) .<br />

• Standard ist heute die mˆglichst fr¸hzeitige aktivierende konservative Behandlung ; langfristige Immobilisationen und eine ¸bertrieben bedenklich e<br />

Haltung sind, da prognostisch ung¸nstig, zu vermeiden (A) .<br />

• Unterst¸tzend kˆnnen Analgetika, Muskelrelaxanzien, bei chronischen Verl‰ufen auch physikalische Verfahren, Antidepressiva o<strong>der</strong> Psychotherapi e<br />

eingesetzt werden (B) .


• In den seltenen F‰llen schwerer Verletzungen ist die fr¸hzeitige Einbeziehung von Nachbardisziplinen ratsam (Orthop‰die, Neurochirurgie) (C) .<br />

• Rechtsstreitigkeiten sollen so fr¸h wie mˆglich beigelegt und eine R¸ckkehr in den Beruf so bald wie mˆglich angestrebt werden (B) .<br />

Vorbemerkunge n<br />

HWS-Distorsionsverletzungen (HWS-DV) nehmen insofern eine Son<strong>der</strong>stellung ein, als sie h‰ufiger als viele an<strong>der</strong>e Verletzungen im Rahme n<br />

entsch‰digungspflichtiger Unf‰lle auftreten, typischerweise beim Pkw-Heckaufprall . Daher flieflen in die Behandlung und Beurteilung nahez u<br />

regelm‰flig auch versicherungstechnische, juristische und psychische Momente ein . Erhebliche nationale Unterschiede weisen auf die Bedeutun g<br />

gesetzlicher Regelungen, kultureller Beson<strong>der</strong>heiten und Voreinstellungen bzw. Erwartungshaltungen hin . Die Diskussion ¸ber die Folgen <strong>der</strong>artige r<br />

Verletzungen wird nicht zuletzt deshalb bis heute z. T. sehr kontrovers gef¸hrt (Malleson 2002) . Gerade f¸r die h‰ufigen leichteren Verletzungsgrad e<br />

sind aber objektive Daten sp‰rlich . Unter an<strong>der</strong>em deshalb wurde bereits fr¸her eine tragf‰hige interdisziplin‰re Konsensfindung angestrebt<br />

(Moorahrend 1993). Da HWS-DV fast immer ohne Bewusstseinsverlust o<strong>der</strong> Erinnerungsl¸cke erlebt werden, kommt einem erlebnisreaktiven bzw .<br />

psychovegetativen Moment grofle Bedeutung zu . Durch einen fiktiven Heckaufprall konnte gezeigt werden, dass rund 20% aller Involvierten zeitweis e<br />

¸ber Beschwerden klagten, obwohl eine relevante biomechanische Verletzung nicht vorlag (Castro et al . 2001). 90-95% aller Verletzungen sind al s<br />

leicht bis m‰flig einzustufen (Schweregrad 0 bis II, Quebec-Task-Force-Klassifikation [QTF] modifiziert nach Spitzer et al . 1995; Keidel 2003 ;<br />

Schweregrad 0 bis II, modifizierte Erdmann-Klassifikation ; Keidel 1998) . Derzeit am angemessensten zur Beschreibung, Deutung und Behandlun g<br />

entsprechen<strong>der</strong> Beschwerden scheint ein mehrdimensionales biopsychosoziales Modell zu sein (Ferrari 1999, Ferrari et al . 2002, Keidel 2001 ,<br />

K¸gelgen 1998, Scholten-Peeters et al . 2002) .<br />

Voraussetzunge n<br />

Br¸ske passive, aufgezwungene, typischerweise unerwartet von dorsal einwirkende Beschleunigungskraft (Heckaufprall), die ausreicht, um eine<br />

relevante Translations-, Rotations- o<strong>der</strong> Retroflexionsbewegung <strong>der</strong> HWS hervorzurufen . Wirkt die Kraft von vorne ein, kann ein ‰hnliche r<br />

Mechanismus angenommen werden, <strong>der</strong> ¸ber eine Anteflexionsbewegung vorwiegend die (posteriore) Nackenmuskulatur einschliefllich des passive n<br />

Halteapparats betrifft. F¸r seitliche Beschleunigungskr‰fte gilt Analoges. Die biomechanische Grundannahme ist, dass bei Pkw-Unf‰llen eine relative<br />

ƒn<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Fahrzeuggeschwindigkeit von 8 km/h o<strong>der</strong> weniger nicht hinreicht, um eine nennenswerte HWS-Verletzung zu erzeugen, auch nicht be i<br />

osteochondrotisch vorgesch‰digter Wirbels‰ule . Ausnahmen hiervon w‰ren z. B. nur bei extremer Instabilit‰t o<strong>der</strong> schwerer Vorsch‰digun g<br />

(Knochenmetastase, Morbus Bechterew, chronische Polyarthritis) zu begr¸nden . Vorausgegangene Schleu<strong>der</strong>traumen kˆnnen die Auswirkun g<br />

nachfolgen<strong>der</strong> verst‰rken . Be- o<strong>der</strong> Entschleunigungskr‰fte, wie sie z. B . beim forcierten Anfahren o<strong>der</strong> starken aktiven Abbremsen (Vollbremsung )<br />

auftreten, sind grunds‰tzlich nicht geeignet, eine HWS-DV hervorzurufen . Korrekt eingestellte Kopfst¸tzen mil<strong>der</strong>n die Auswirkung einer sagittalen vo n<br />

r¸ckw‰rts einwirkenden Akzeleration erheblich ; Airbags und Seitenairbags verhin<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> mil<strong>der</strong>n den harten Anprall des Kopfes und schr‰nken die<br />

HWS-Exkursion mit <strong>der</strong> Folge einer Traumamil<strong>der</strong>ung ein . Kommt es zum begleitenden Kopfanprall, kˆnnen eine Sch‰delprellung, Commotio cerebri<br />

(Sch‰del-Hirn-Trauma I . Grades) o<strong>der</strong> - ‰uflerstenfalls - Contusio cerebri (Sch‰del-Hirn-Trauma II . und III. Grades) resultieren .


Klassifikation und Klini k<br />

Die Einteilung und Schweregradbestimmung erfolgt international zunehmend in Anlehnung an die Quebec Task Force (QTF, modifiziert nach Spitze r<br />

et al. 1995; vergleiche auch Keidel 2000, 2003 ; Tabelle 1) . ƒhnlich gestaffelt, aber nicht identisch ist die Einteilung in Anlehnung an Erdmann (Keide l<br />

1998; Tabelle 2) .<br />

Tabelle 1 : Klinische Klassifikation von Stˆrungen bei HWS-Beschleunigungsverletzung (Quebec Task Force [QTF] ; ¸bersetzt nach Spitzer et al . 1995 )<br />

Schweregrad 0 I II III IV<br />

Klinisches<br />

Erscheinungsbild<br />

keine HWS -<br />

Beschwerden ,<br />

keine<br />

objektivierbare n<br />

Ausf‰lle<br />

nur HWS-Beschwerden i n<br />

Form von Schmerzen ,<br />

Steifigkeitsgef¸hl ode r<br />

‹berempfindlichkeit, kein e<br />

objektivierbaren Ausf‰lle<br />

HWS-Beschwerden wie unter I<br />

und muskuloskeletale Befund e<br />

(Bewegungseinschr‰nkung ,<br />

palpatorische<br />

‹berempfindlichkeit)<br />

HWS-Beschwerden wie<br />

unter I und neurologisch e<br />

Befunde (abgeschw‰chte<br />

o<strong>der</strong> aufgehobene<br />

Muskeleigenreflexe ,<br />

Paresen, sensible Defizite)<br />

HWS-<br />

Beschwerde n<br />

wie unter I un d<br />

HWS-Fraktu r<br />

o<strong>der</strong> -dislokatio n<br />

Unter HWS-Beschwerden sind solche zu verstehen, die sich auf die vor<strong>der</strong>e (Hals-) o<strong>der</strong> hintere (Nacken-) zervikale Muskulatur o<strong>der</strong> den passive n<br />

Bewegungsapparat beziehen . Innerhalb aller Schweregrade wird eine Beschwerdedauer von weniger als 4 Tagen, 4-21 Tagen, 22-45 Tagen, 46-180<br />

Tagen und mehr als 6 Monaten (chronisch) unterschieden .<br />

Tabelle 2 : Klinische und morphologische Klassifikation von Stˆrungen bei HWS-Beschleunigungsverletzung (modifiziert nach Erdmann ; nach Keide l<br />

1998)<br />

Kriterien<br />

Grad 0 (kein<br />

Trauma )<br />

Symptomatik keine Schmerzen de r<br />

Halsmuskulatur und/o<strong>der</strong><br />

HWS, die<br />

bewegungseingeschr‰nkt<br />

sein kann, meist nach<br />

Intervall ("steifer Hals")<br />

Symptomfreies Intervall entf‰llt h‰ufig, meist > 1 Stunde ,<br />

max 48 Stunden typisch<br />

Grad I (leicht) Grad II (mittel) Grad III (schwer) Grad IV (tödlich )<br />

wie I, aber meist ohn e<br />

Intervall; mˆglich sind<br />

sekund‰re Insuffizienz de r<br />

Halsmuskulatur,<br />

Schmerzen i m<br />

Mundboden -<br />

/Interskapularbereich ,<br />

Par‰sthesien <strong>der</strong> Arme<br />

selten, meist < 1 Stunde ,<br />

bis 8 Stunden mˆglich<br />

wie I und II, prim‰re<br />

Insuffizienz de r<br />

Halsmuskulatur<br />

mˆglich; Brachialgien ,<br />

Armparesen, eventuel l<br />

kurze initial e<br />

Bewusstlosigkeit<br />

hohe<br />

Querschnittl‰hmung ,<br />

Tod im zentrale n<br />

Regulationsversagen ,<br />

meist am Unfallort ,<br />

Bulb‰rhirnsyndro m<br />

fehlt meist nicht vorhanden


12-16 Stunden<br />

Beschwerdedauer entf‰llt meist Tage bis Wochen, <<br />

1 Monat<br />

Wochen bis Monate oft Monate, selten > 1<br />

Jahr<br />

meist Tod am Unfallort<br />

Bettl‰gerigkeit entf‰llt meist nicht gegeben h‰ufig sehr h‰ufig dauerhaft mˆglich<br />

Neurostatus normal bzw .<br />

unver‰n<strong>der</strong>t<br />

keine Ausf‰lle, eventuel l<br />

Bewegungseinschr‰nkun g<br />

<strong>der</strong> HWS<br />

Morphologie keine L‰sion Distorsion, Dehnung un d<br />

Zerrung des HWS -<br />

Weichteilmantels<br />

HWS-Rˆntgen unver‰n<strong>der</strong>t unver‰n<strong>der</strong>t, eventuell ne u<br />

aufgetretene Steilstellung<br />

keine Ausf‰lle ,<br />

schmerzhafte<br />

Bewegungseinschr‰nkun g<br />

<strong>der</strong> HWS<br />

wie I ;<br />

Gelenkkapseleinrisse ,<br />

Gef‰flverletzunge n<br />

mˆglich (retropharyngeales<br />

H‰matom ,<br />

Muskelzerrungen)<br />

eventuell neu aufgetreten e<br />

Steilstellung, kyphotischer<br />

Knick leichte Instabilit‰t<br />

sensible und/ode r<br />

motorische Reiz- un d<br />

Ausfallserscheinungen<br />

wie II, ¸ber mehr als<br />

ein Segment ,<br />

Diskusblutung o<strong>der</strong> -<br />

riss, Bandruptur,<br />

Wirbelkˆrperfraktur ,<br />

Luxation, Nerv- ,<br />

Wurzel- ,<br />

R¸ckenmarkl‰sion<br />

Fraktur, Fehlstellung ,<br />

Aufklappbarkeit be i<br />

Funktionsaufnahmen<br />

Tetrasymptomatik ,<br />

Sch‰digung vitaler<br />

Medulla-oblongata-<br />

Zentren mˆglich<br />

Markkontusion ,<br />

eventuell soga r<br />

Markdurchtrennung ,<br />

Sch‰digung <strong>der</strong><br />

Medulla oblongata<br />

bzw. des unterste n<br />

Hirnstamms ,<br />

Sch‰delbasis- un d<br />

Kopfgelenkbr¸ch e<br />

mˆglic h<br />

Frakturen mi t<br />

Dislokatione n<br />

Kollisionsgeschwindigkeit 0-8 km/h > 8-30 km/h > 30-80 km/h > 50 bis > 100 km/h > 80 km/ h<br />

Kopfbeschleunigung < 4 g 4-15 g 16-40 g > 20-40 g > 40 g<br />

Fahrzeugschaden Beulen ,<br />

Bruch von<br />

heckseitige m<br />

Glas<br />

Karosseriestauchung ,<br />

abh‰ngig von Bauweise ,<br />

oft mehrere Zentimeter<br />

wie I, beginnende Intrusio n<br />

<strong>der</strong> Fahrgastzelle<br />

st‰rkere Intrusion de r<br />

Fahrgastzelle<br />

Fahrgastzelle<br />

praktisch immer<br />

deutlich verformt<br />

Die beiden Tabellen entsprechen sich nicht exakt . N‰herungsweise gilt: Erdmann 0 = QTF 0, Erdmann I = QTF I/II, Erdmann II = QTF II, Erdmann III =<br />

QTF III/IV, Erdmann IV hat keine gute QTF-Entsprechung .


Diagnosti k<br />

Notwendig<br />

o Genaueste Anamnese, wo immer mˆglich und von Bedeutung auch Fremdanamnese, Nachanamnese und Einsicht in die Protokolle de s<br />

Erstuntersuchers o<strong>der</strong> -aufnehmers (Polizei, D-Arzt, erstversorgendes Krankenhaus), vorzugsweise vom Verletzungstag .<br />

o Kˆrperliche Untersuchung mit komplettem Neurostatus inklusive Gleichgewichtspr¸fung, Psychostatus und osteomuskul‰rem Befund .<br />

o Bei Verdacht auf schwerwiegen<strong>der</strong>e Verletzung von HWS und/o<strong>der</strong> Kopf entsprechende Rˆntgenaufnahmen in zwei Ebenen, bei pathologische r<br />

HWS-Beweglichkeit auch gehaltene Aufnahmen in Flexion und Extension .<br />

oVersuch einer Einstufung so fr¸h wie mˆglich nach dem Verletzungsschweregrad (s . o .) .<br />

o Fr¸hzeitige Einleitung angemessener therapeutischer Maflnahmen (s . u .) .<br />

Nur bei begr¸ndetem Verdacht auf Verletzung des Nervensystems :<br />

o Ableitung von SEP (Sch‰digung des peripheren o<strong>der</strong> zentralen sensiblen Systems) ,<br />

o magnetisch evozierte Potenziale (Sch‰digung des peripheren o<strong>der</strong> zentralen motorischen Systems) ,<br />

o EMG (nach 2-3 Wochen ; Sch‰digung des peripheren motorischen Systems) ,<br />

o NLG, F-Welle (Abgrenzung peripherer nichtradikul‰rer Nervenl‰sionen) ,<br />

o Beurteilung <strong>der</strong> Blasenfunktion (anhaltende Miktionsstˆrung) ,<br />

o bei Hinweisen auf relevante makroskopische Weichteilverletzung MRT <strong>der</strong> HWS (spinales CT als zweite Wahl, sofern kein MRT verf¸gbar) .<br />

Nur in beson<strong>der</strong>en Ausnahmef‰llen erfor<strong>der</strong>lich :<br />

o Myelographie bzw . Myelo-CT (Verdacht auf spinale Raumfor<strong>der</strong>ung) ,<br />

o Liquor (Verdacht auf entz¸ndliche Erkrankungen) ,<br />

o bei Dissektionsverdacht Ultraschall <strong>der</strong> groflen Halsarterien (Duplexscan) ,<br />

o Angiographie (Verdacht auf Gef‰fldissektion o<strong>der</strong> -verschluss) ,<br />

o Darstellung des Gehirns (CT, MRT) bei begr¸ndetem Verdacht auf substanzielle Verletzung, bei Dissektionsverdacht Angio-CT, MR-<br />

Angiographie inklusive konventioneller hoch auflˆsen<strong>der</strong> transaxialer Darstellung .<br />

Nicht empfohlen werden :<br />

o funktionell bildgebende Verfahren (SPECT, PET, fMRT, brain mapping ; Bicik et al . 1998, Radanov et al . 1999, Schni<strong>der</strong> et al . 2000) ,<br />

o ENG, EEG, neurootologische Untersuchung (Poeck 2002, Schni<strong>der</strong> et al . 2000), AEP, VEP, wenn keine visuellen o<strong>der</strong> vestibulokochle‰ren Reizo<strong>der</strong><br />

Ausfallerscheinungen vorliegen .


Grunds‰tzlich sollten erkennbar ¸berfl¸ssige diagnostische Maflnahmen im Interesse eines g¸nstigen Spontanverlaufs und einer mˆglichst geringe n<br />

Belastung und Verunsicherung des Verletzten unterbleiben (Jˆrg u. Menger 1998) .<br />

Pathophysiologi e<br />

Zur Distorsionsverletzung <strong>der</strong> HWS kommt es dann, wenn in ¸berraschen<strong>der</strong> Weise auf die im Allgemeinen nicht isometrisch angespannte<br />

Nackenmuskulatur ein beschleunigen<strong>der</strong> Impuls einwirkt, <strong>der</strong> zu einer Translation, im Endabschnitt <strong>der</strong> Bewegung auch zu einer Retroflexion <strong>der</strong><br />

HWS, meist mit nachfolgendem weniger kr‰ftigen Gegenschwung nach ventral erfolgt, also etwa beim r¸ckw‰rtigen Sturz ins Kletterseil (Bergsteigen) ,<br />

einem kr‰ftigen Tritt von hinten in den R¸cken (Sport) o<strong>der</strong> einem Heckaufprall (Kraftverkehr) . Die R¸ckw‰rtsbewegung des Kopfes wird aber durch<br />

ad‰quat positionierte Kopfst¸tzen wesentlich ged‰mpft (Sturzenegger et al . 1994). Die Bewegung kann durch eine Rotation bzw . Torsion um die<br />

Kˆrperl‰ngsachse - etwa bei im Aufprallzeitpunkt nach r¸ckw‰rts gedrehter HWS o<strong>der</strong> gedrehtem Rumpf bzw . Kopf (DiStefano 1999) - komplizier t<br />

werden. Die beschleunigenden Kr‰fte belasten den Halteapparat des Halses, insbeson<strong>der</strong>e die Halsmuskulatur (initial die ventrale mehr als di e<br />

dorsale, also z. B. die Mm. sternocleidomastoidei, weniger die Mm . splenii), den Bandapparat (Lig. longitudinale anterius mehr als posterius, Lig .<br />

flavum [QTF I/II, Erdmann I/II] und - in schweren F‰llen - auch die Gelenke (Zygoapophysealgelenke, kleine Kopfgelenke einschliefllich <strong>der</strong><br />

Gelenkkapseln und Kapselb‰n<strong>der</strong>) und das Skelett (Halswirbelkˆrper, Disci intervertebrales) . Knˆcherne Verletzungen mit beispielsweis e<br />

Vor<strong>der</strong>kantenabsprengungen, Wirbelgleiten o<strong>der</strong> gar einer wesentlichen Verengung des Sagittaldurchmessers des knˆchernen Wirbelkanals sind seh r<br />

selten (QTF IV, Erdmann III/IV). Auch nervale Strukturen werden nur selten in Mitleidenschaft gezogen (QTF III/IV, Erdmann III/IV) . Dazu tragen auch<br />

die immer ausgefeilteren passiven Sicherheitsvorkehrungen und R¸ckhaltesysteme (Sicherheitsgurte) bei (Jakobsson et al . 2000) .<br />

Nervale L‰sione n<br />

Nervale L‰sionen kˆnnen resultieren durc h<br />

o Einengung <strong>der</strong> Foramina intervertebralia mit tempor‰rer o<strong>der</strong> anhalten<strong>der</strong> Beeintr‰chtigung <strong>der</strong> hier austretenden Nervenwurzeln (C2 bis C8), z .<br />

B . durch traumatische(n) Diskusprotrusion o<strong>der</strong> -prolaps .<br />

oSch‰digung <strong>der</strong> in den Foramina transversaria verlaufenden Aa . vertebrales und des sie umkleidenden autonomen Nervengeflechts, selten auch<br />

<strong>der</strong> Karotiden, inklusive gelegentlicher Dissektionen (Chung u . Han 2002) .<br />

o Kompression des Zervikalmarks, z . B . durch HWS-Gef¸geschaden (Fraktur, Luxation, Listhesis) .<br />

oZerrung peripherer nervaler Strukturen, etwa des Plexus brachialis o<strong>der</strong> von Einzelnerven (selten) .<br />

o Gef‰fl-Nervenb¸ndel-Enge, etwa transientes Thoracic-outlet-Syndrom bei relativer Enge <strong>der</strong> Skalenusl¸cke (sehr selten) .<br />

Als Erkl‰rung <strong>der</strong> meist mit einer Latenz von Stunden auftretenden und nach einem Mehrfachen dieser Zeit, ¸ber Tage bis Wochen, abklingende n<br />

muskelkaterartigen Nackenschmerzen und einer muskul‰ren bzw. bindegewebigen "Nackensteife" wird eine petechiale Einblutung in Muskulatur un d<br />

B‰n<strong>der</strong> angesehen. Daten dazu sind aber sp‰rlich, weil dieser vermutete Mechanismus zum einen in den ¸blichen bildgebenden Verfahren (spinale s<br />

CT, MRT) nicht darzustellen ist, an<strong>der</strong>erseits brauchbare pathoanatomische Befunde kaum vorliegen . Eine Verletzung <strong>der</strong> Ligg . alaria wurde nac h<br />

neueren Erkenntnissen in <strong>der</strong> Vergangenheit ¸berbewertet (Hartwig et al. 2004, Pfirrmann et al . 2000, Poeck 2002) . Eine unmittelbare Beteiligung des


Therapie<br />

Gehirns im Sinne eines sog . zervikozephalen Syndroms ist durch methodisch strenge Untersuchungen nicht zu st¸tzen (Alexan<strong>der</strong> 2003, Poec k<br />

1999). Vielmehr scheinen hier Korrelate des Schmerzerlebens, -verarbeitens und -verhaltens sowie an<strong>der</strong>e erlebnisreaktive Momente eine f¸hrend e<br />

Rolle zu spielen (Ferrari et al. 2002, Peolsson u . Gerdle 2004, Richter et al . 2004). Eine kurzfristige Erinnerungsl¸cke ist erst ab dem Schweregra d<br />

QTF III (Erdmann III) zu erwarten, strukturelle Sch‰den des Zentralnervensystems, die sich bildgebend darstellen lassen, erst beim Schweregrad QT F<br />

IV (Erdmann III/IV) .<br />

• Fast immer konservativ, allenfalls einige Tage immobilisierend, dann aktivierend ; aktive Einbeziehung des Patienten in die Therapie (Keidel et al . 1998 ,<br />

Schnabel et al . 2004, Seferiadis et al . 2004, Verhagen et al . 2004) ( ) .<br />

• Anlage eines Schanz-Kragens o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>er mechanisch ruhigstellen<strong>der</strong> Vorrichtungen ist meist ¸berfl¸ssig (Ausnahme : Instabilit‰t, massivste r<br />

Bewegungsschmerz), kann Chronifizierung fˆr<strong>der</strong>n (Schnabel et al . 2004) ( ) .<br />

• W‰hrend akuter Schmerzphase keine passiv mobilisierenden Maflnahmen (Strebel et al . 2002) .<br />

• Ausreichende, aber befristete (nicht l‰nger als 4 Wochen) Analgesie, z . B. mit nichtsteroidalen Antirheumatika (z . B. Paracetamol 1,5 g/d, ASS 1 g/d ,<br />

Diclofenac 150 mg/d, Ibuprofen 600 mg/d, Naproxen 1 g/d ; Keidel 2001) .<br />

• Gegebenenfalls zus‰tzliche, befristete (nicht l‰nger als 2 Wochen) Gabe von Muskelrelaxanzien (z. B . Tetrazepam 100 mg/d ; Keidel 2001, Jˆrg 2003 )<br />

o<strong>der</strong> ausnahmsweise Methylprednisolon (innerhalb von 8 Stunden f¸r wenige Tage ; Rodriquez et al. 2004) ( ) .<br />

• Gegebenenfalls W‰rme, Massagen, Elektrotherapie, sp‰ter aktive Bewegungs- und Lockerungs¸bungen .<br />

• Im Fall neurologischer Ausf‰lle gezielte physiotherapeutische Be¸bung und engmaschige Kontrolle .<br />

• So bald wie mˆglich und rasche Regulierung eventueller Rechtsstreitigkeiten (Osti et al . 2005) ( ) .<br />

• So fr¸h wie mˆglich berufliche Reintegration .<br />

• Konsequente psychische F¸hrung (Psychagogik) unter Hinweis auf die fast immer g¸nstige Prognose, im Bedarfsfall engmaschige Wie<strong>der</strong>vorstellungen .<br />

• Krankschreibungen nur kurzfristig, bei Bedarf wie<strong>der</strong>holt, basierend auf kˆrperlichen Befunden .<br />

• Bei schwerwiegenden Verletzungen des ZNS (Querschnittsymptomatik) neurochirurgisches Konsil .<br />

• Bei schwerwiegenden Verletzungen des Bewegungsapparats (Fraktur, erhebliche Instabilit‰t) orthop‰disches Konsil .<br />

• Bei komplexerer und lang anhalten<strong>der</strong> Symptomatik multimodale und interdisziplin‰re Therapie nach stringentem Konzept (vgl. Keidel 1998, 2001 ,<br />

K¸gelgen 1998, Rodriquez et al . 2004), z. B. Kombination von Antidepressiva, kognitiver Verhaltenstherapie und Physiotherapie o<strong>der</strong><br />

Koordinations¸bungen (Seferiadis et al . 2004) ( ). Entsprechende Angebote werden von Unfallversicherern, Spezialambulanzen und Schmerzklinike n<br />

gemacht .<br />

Nicht empfohlen werden :<br />

• chiropraktische Manˆver o<strong>der</strong> Maflnahmen (Gefahr <strong>der</strong> erneuten Traumatisierung) ,<br />

• langfristige Immobilisation <strong>der</strong> HWS (aufler bei schwerwiegenden knˆchernen Verletzungen) ,<br />

• therapeutische Haltung mit inad‰quater Warnung vor bleibenden Sp‰tsch‰den o<strong>der</strong> fr¸he Stellung einer ung¸nstigen Prognose .


Verlauf<br />

Literatur:<br />

Eine sehr umfangreiche, systematische und langfristige kanadische Untersuchung zeigte, dass die mittlere R¸ckbildungszeit f¸r alle Schweregrade be i<br />

rund einem Monat liegt. Nur 12% <strong>der</strong> Patienten sind nach 6 Monaten noch nicht bei ihrem Status quo ante angelangt . Als beschwerdeverl‰ngernd<br />

kristallisierten sich die Faktoren weibliches Geschlecht, hohes Lebensalter, Druck- und spontane Schmerzhaftigkeit <strong>der</strong> Hals-/Nackenmuskulatur, vo m<br />

Nacken in die Arme ausstrahlende Taubheit und Schmerzen sowie Kopfschmerzen heraus . In g¸nstigen F‰llen lag beispielsweise die<br />

R¸ckbildungsdauer bei 17, in ung¸nstigen bei 262 Tagen . Eine kombinierte Ber¸cksichtigung <strong>der</strong> genannten Faktoren erlaubte eine Erkennung vo n<br />

Risikopatienten mit <strong>der</strong> Mˆglichkeit einer entsprechend fr¸hen gezielten therapeutischen Intervention (Suissa et al . 2001) ( ). Starke initiale<br />

Schmerzen waren auch in einer Untersuchung von Scholten-Peeters et al . (2003) ein Pr‰diktor f¸r eine sp‰te Remission ( ) . Epidemiologische ,<br />

anamnestische und klinische Daten gestatten eine recht gute Verlaufsabsch‰tzung (Keidel 2001, 2003, Radanov et al. 1996). Insbeson<strong>der</strong>e<br />

beg¸nstigen psychiatrische Vorerkrankungen, zumal depressiver Natur, eine Chronifizierung (Kivioja et al . 2004) ( ), ‰hnlich wie soziodemographisch e<br />

und psychosoziale Faktoren des Krankheitserlebens und <strong>der</strong> Krankheitsverarbeitung von Bedeutung sind (Peolsson u . Gerdle 2004, Richter et al .<br />

2004, Suissa 2003, Ferrari u . Shorter 2003) ( ), etwa das Ausmafl einer Depression, die Anzahl nicht unmittelbar schmerzbezogener Beschwerde n<br />

und das Erleben <strong>der</strong> Verletzung als Katastrophe ( ) . Verhalten, Erwartungen und Einstellungen sowohl des Patienten als auch des Therapeuten un d<br />

eine angemessene Behandlung spielen eine wesentliche prognosebestimmende Rolle (Stranjalis et al. 2000) ( ). Bis zu einem gewissen Grad stellen<br />

chronische Verl‰ufe auch einen Therapieschaden dar, bedingt durch unsachgem‰fle Behandlung, ¸bertriebene Bef¸rchtungen o<strong>der</strong> unangemessen e<br />

Erwartungen . Nicht zuletzt juristische Interventionen sind von erheblicher Bedeutung nicht nur f¸r den Zeitpunkt des Verfahrensabschlusses, son<strong>der</strong> n<br />

auch f¸r die Beschwerdedauer (Osti et al . 2004) ( ) .<br />

1.Alexan<strong>der</strong>, M . P . (2003): The evidence for brain injury in whiplash injuries . Pain Res . Manage 8, 19-23 .<br />

2 . Bicik, I ., B. P. Radanov, N . Sch‰fer, J . Dvorak, B. Blum, B . Weber, C. Burger, G . K. von Schulthess, A . Buck (1998): PET with 18 fluorodeoxyglucose and hexamethylpropylene amine oxime SPECT in late<br />

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Verfahren zur Konsensbildung :<br />

Kommission Leitlinien<strong>der</strong> DeutschenGesellschaftf¸r Neurologie unter <strong>der</strong> Leitung vo n<br />

H. C. Diener, N . Putzki, P . Berlit, W. Hacke, A . Hufnagel, A. Hufschmidt, H . Mattle, U . Meier, W .H . Oertel, H . Reichmann, P . Rieckmann, E .<br />

Schmutzhard, C .-W. Wallesch, M . Weller


und unter Mitarbeit <strong>der</strong> Expertengruppe :<br />

Prof. Dr. med . J. Jˆrg, Klinikum Wuppertal, Klinik f¸r Neurologie und klinische Neurophysiologie <strong>der</strong> Universit‰t Witten/Herdeck e<br />

Prof. Dr. med . Dipl .-Psych . M . Keidel, Kliniken f¸r Neurologie und Neurologische Rehabilitation, Bezirkskrankenhaus Bayreut h<br />

Prof. Dr. med . Dipl .-Psych. Ch . J . G. Lang, Neurologische Universit‰tsklinik, Friedrich-Alexan<strong>der</strong>-Universit‰t Erlangen-N¸rnber g<br />

Prof. Dr. med . K. Liebig, Orthop‰dische Universit‰tsklinik im Waldkrankenhaus St . Marien, Erlange n<br />

Prof. Dr. med . Th . Mokrusch, Hedon-Klinik Linge n<br />

Prof. Dr. med . B. Radanov, Schmerzzentrum, Schulthess-Klinik Z¸rich, Schwei z<br />

Fe<strong>der</strong>führend :<br />

Fe<strong>der</strong>f¸hrend : Prof. Dr. med . Dipl .-Psych . Ch . J . G. Lang, Neurologische Universit‰tsklinik, Friedrich-Alexan<strong>der</strong>-Universit‰t Erlangen-N¸rnberg ,<br />

Schwabachanlage 6, 91054 Erlangen, e-mail : christoph .lang@neuro .imed.uni-erlangen .de<br />

Kooperationspartner und Sponsore n<br />

Diese Leitlinie entstand ohne Einflussnahme o<strong>der</strong> Unterst¸tzung durch die Industrie . Auftretende Kosten wurden durch die Autoren ¸bernommen .<br />

Erstellungsdatum :<br />

M‰rz 2003<br />

Letzte Überarbeitung :<br />

23. September 200 5<br />

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