Leitfaden für Gründerinnen und Gründer - Gründerservice
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firma<br />
Der Firmenwortlaut einer KG kann als Personen-,<br />
Sach- oder Fantasiefirma gestaltet sein, wobei<br />
die Bezeichnung „Kommanditgesellschaft“ oder<br />
eine allgemein verständliche Abkürzung dieser<br />
Bezeichnung, z.B. „KG“, verpflichtend verwendet<br />
werden muss. Der Name des Kommanditisten<br />
darf nicht aufgenommen werden.<br />
Beispiele:<br />
Personenfirma: Springer KG,<br />
Sachfirma: XY Holzhandel KG,<br />
Fantasiefirma: Complex KG.<br />
Zusätzlich ist es möglich, eine Geschäftsbezeichnung<br />
(z.B. „Gasthof zur Post“, mehr dazu<br />
in Kap. 2.3.7) zu verwenden.<br />
Vertretung<br />
Nach dem Gesetz ist jeder unbeschränkt haftende<br />
Gesellschafter berechtigt <strong>und</strong> verpflichtet,<br />
die Gesellschaft zu vertreten. Soll bei mehreren<br />
unbeschränkt haftenden Gesellschaftern einer<br />
(oder mehrere) von der Geschäftsführung ausgeschlossen<br />
werden, muss dies im Gesellschaftsvertrag<br />
vereinbart <strong>und</strong> im Firmenbuch<br />
eingetragen sein. Eine Beschränkung der Vertretungs-<br />
<strong>und</strong>/oder Geschäftsführungsbefugnis<br />
kann nie eine Haftungsbeschränkung gegenüber<br />
den Gläubigern bewirken. Kommanditisten<br />
können die Gesellschaft nicht nach außen vertreten.<br />
Ihnen stehen nur bestimmte Kontrollrechte<br />
zu, die durch den Gesellschaftsvertrag verändert<br />
werden können.<br />
Gewerbeberechtigung<br />
Wird die Gesellschaft gewerblich tätig, muss sie<br />
um eine Gewerbeberechtigung ansuchen, die auf<br />
die Gesellschaft lautet. Da<strong>für</strong> muss sie einen gewerberechtlichen<br />
Geschäftsführer bestellen.<br />
Das kann entweder ein unbeschränkt haftender<br />
Gesellschafter (Komplementär) sein oder ein voll<br />
versicherungspflichtiger Arbeitnehmer. Sein Arbeitsverhältnis<br />
zur Gesellschaft muss mindestens<br />
die Hälfte der wöchentlichen Normalarbeitszeit<br />
ausmachen.<br />
sozialversicherung<br />
Bei einer gewerblich tätigen KG sind alle unbeschränkt<br />
haftenden Gesellschafter (Komplementäre)<br />
nach dem GSVG pflichtversichert. Beschränkt<br />
haftende Gesellschafter (Kommanditisten)<br />
können bei geringer Beteiligung ASVGpflichtversichert<br />
sein, wenn sie mit der Gesellschaft<br />
ein Arbeitsverhältnis eingehen.<br />
Besteht kein Dienstverhältnis mit der Gesellschaft,<br />
liegt also lediglich eine Kapitalbeteiligung<br />
vor (auch keine Geschäftsführerbefugnis<br />
oder Nachschusspflicht), besteht gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
keine Pflichtversicherung <strong>für</strong> Kommanditisten.<br />
Trägt der Kommanditist unternehmerisches<br />
Risiko, kann es zu einer Pflichtversicherung<br />
nach GSVG kommen.<br />
steuern<br />
Die KG ist nicht einkommensteuerpflichtig; nur<br />
die einzelnen Gesellschafter mit ihrem Gewinnanteil.<br />
Die Umsatzsteuer ist von der Gesellschaft<br />
zu entrichten.<br />
Weitere Einkünfte können bei einem Gesellschafter<br />
vorliegen, wenn er von der Gesellschaft<br />
Vergütungen (z.B. Mitarbeit, Überlassung<br />
von Wirtschaftsgütern) erhält. Diese sind<br />
ebenfalls einkommensteuerpflichtig.<br />
Bilanzierungspflicht ist ab Erreichen eines Jahresumsatzes<br />
von 700.000,– Euro gegeben.<br />
Vorteile:<br />
– Haftungsbeschränkung<br />
des Kommanditisten<br />
– Rasche <strong>und</strong> einfache Gründung –<br />
keine Formvorschriften beim Vertrag<br />
– Einnahmen-Ausgaben-Rechnung bis<br />
Bilanzierungspflicht<br />
– Relativ flexible Gestaltung der Rolle des<br />
Kommanditisten (reine Kapitalbeteiligung,<br />
echtes Dienstverhältnis oder<br />
selbstständig erwerbstätig)<br />
– Es reicht, wenn einer der Komplementäre<br />
die gewerberechtliche Befähigung<br />
einbringt<br />
nachteile:<br />
– Persönliche, unbeschränkte Haftung des/<br />
der Komplementärs/e<br />
2.3 Rechtsformen<br />
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