Boliden und Feuerkugeln - Astronomische Arbeitsgemeinschaft Mainz
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September<br />
Die Pisciden sind im gesamten September aktiv. Ihr Ausstrahlungspunkt liegt in den Fischen.<br />
Beste Beobachtungszeit ist zwischen 22 Uhr Abends <strong>und</strong> 4 Uhr am frühen Morgen. Das Maximum<br />
ist um den 20. September zu erwarten wobei nur fünf bis zehn Meteore pro St<strong>und</strong>e zu erwarten<br />
sind. Die Geschwindigkeit der Meteoroide liegt bei 25 km/s. Die Pisciden zerfallen in mehrere<br />
Teilströme, von denen einer bis Mitte Oktober aktiv ist.<br />
Die Tauriden tauchen vom letzten Septemberdrittel bis Ende November auf. Ihr Radiant liegt im<br />
Stier. Der Tauriden-Strom geht wahrscheinlich auf den Kometen 2P/Encke zurück. Das wenig<br />
ausgeprägte Maximum fällt auf den 12. November. Die Objekte sind um 30 km/s schnell, haben<br />
also mittlere Geschwindigkeiten. Manchmal unterscheidet man zwischen Süd- <strong>und</strong> Nordtauriden.<br />
Die Südtauriden erreichen ihr Maximum schon am 5. November.<br />
Ein relativ neuer Strom sind die Delta-Aurigiden, dessen Radiant im Fuhrmann nahe δ Auriae zu<br />
finden ist. Es sind schnelle aber seltene Objekte. Ihre Geschwindigkeit liegt bei 60 km/s. Sie<br />
erscheinen vom 5. September bis etwa 10. Oktober, wobei das wenig ausgeprägte Maximum um<br />
den 8. September zu erwarten ist. Es sind aber ohnehin nur zwei bis drei Meteore pro St<strong>und</strong>e zu<br />
erwarten.<br />
Oktober<br />
Die Delta-Draconiden oder auch Oktober-Draconiden genannt, sind ein temporärer Strom, deren<br />
Radiant im Sternbild Drachen etwa 3° östlich von γ Draconis liegt. Die Oktober-Draconiden<br />
führen ihr Dasein auf den Kometen 21P/Giacobini-Zinner ( alte Bez. 1900 III ) zurück, weshalb<br />
dieser Meteorstrom auch Giacobiniden genannt wird. Dessen Umlaufzeit beträgt 6,5 Jahre. Alle<br />
13 Jahre trifft die Erde auf die recht breit gestreute Trümmerwolke der Auflösungsprodukte<br />
des Kometen. Dann hagelt es nur so Sternschnuppen. Am 8. Oktober 1985 konnten 400 Meteore<br />
pro St<strong>und</strong>e registriert werden. Da die trümmerwolke schon recht langgezogen ist <strong>und</strong> die<br />
Meteoroide sich entlang der Bahn verteilt haben, ist auch in anderen Jahren immer wieder mit<br />
Überraschungen zu rechnen.<br />
Vom 14. Bis 28. Oktober sind die Orioniden aktiv, deren Ursprung auf den Kometen Halley<br />
zurückzuführen ist. Mit dem Maximum ist um den 21. Oktober zu rechnen, wobei etwa 20 bis 30<br />
Meteore pro St<strong>und</strong>e zu erwarten sind. Die Frequenz ist allerdings von Jahr zu Jahr verschieden.<br />
Die beste Beobachtungszeit ist von Mitternacht an bis zum frühen Morgen gegen 5 Uhr. Der<br />
Ausstrahlungspunkt liegt 10° nordöstlich von Beteigeuze. Es handelt sich bei den Objekten um<br />
sehr schnelle Objekte von 60 Kilometer pro Sek<strong>und</strong>e.<br />
November<br />
Die Leoniden treten vom 9. bis 21. November am Morgenhimmel in Aktion. Ihr Radiant liegt im<br />
Löwen r<strong>und</strong> 10° nordöstlich von Regulus. Das Spitze Maximum ist in der Nacht vom 17. auf den 18.<br />
November zu erwarten. Gegen 3 Uhr MEZ erscheinen die Leoniden, dessen Ursprung auf den<br />
Kometen 55P/Tempel-Tuttle ( alte Bezeichnung 1866 I ) zurückgeht. Einst waren die Leoniden<br />
viel aktiver als es heute die Perseiden im August sind. Daher galt früher der November als „der<br />
Sternschnuppenmonat“ schlechthin. In den Jahren 1998 <strong>und</strong> 1999 waren die Leoniden besonders<br />
aktiv. Nur alle 33 Jahre kollidiert die Erde mit dem Zentrum der Leoniden-Trümmerwolke.<br />
Auf die Tauriden deren Maximum auf den 12 November fällt wurde schon im September<br />
hingewiesen. Gegen Morgen ist mit etwa 10 bis 20 Meteoren pro St<strong>und</strong>e zu rechnen. In den<br />
letzten Jahren hat sich gezeigt, daß die Tauriden eigentlich in zwei Teilströme zerfallen. Die N-<br />
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