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Holzbauweisen für den verdichteten Wohnbau

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Detailentwicklung Institut <strong>für</strong> Tragwerkslehre und Ingenieurholzbau, TU Wien<br />

Wandaufbau einschalige Holzrahmenwand mit mittiger<br />

Scheibe<br />

12,5 mm Gipsfaserplatte<br />

100 mm Holzfaserdämmplatte (Var.<br />

Mineralische Wärmedämmung)<br />

zwischen Ständer mit dem Querschnitt<br />

10/12 cm e = 62,5<br />

24 mm OSB-Platte<br />

100 mm Holzfaserdämmplatte (Var.<br />

Mineralische Wärmedämmung)<br />

12,5 mm Gipsfaserplatte<br />

Abb. 5.17: Variante einschalige Holzrahmenwand mit<br />

mittiger Scheibe, Ausbauzustand<br />

5.1.3.1 Schalltechnischer Aspekt<br />

Da die Rippen und die Kernplatte aus statischen<br />

Grün<strong>den</strong> fest miteinander verbun<strong>den</strong> sind, entstehen<br />

kritische Schallbrücken. Es wurde vermutet, dass eine<br />

einzige Vorsatzschale zur notwendigen Verbesserung<br />

des Schallschutzmaßes nicht ausreichen würde.<br />

Deshalb wur<strong>den</strong> bei der im Kostenteil berechneten<br />

Variante beidseitig eine zusätzliche Vorsatzschale mit<br />

3 cm Wärmedämmfilz vorgesehen. Außerdem wurde<br />

die Schalldämmung der ersten Vorsatzschale durch<br />

Anordnung von zwei Schichten unterschiedlicher<br />

Schalldämmmaterialien verbessert (60 mm Holzfaserdämmplatte<br />

und 35 mm Trittschalldämmplatte).<br />

5.2 Varianten in Holzmassivbauweise<br />

Die entwickelten Varianten stellen eine Mischung des<br />

extrem leichten Rahmenbaus und der massiven<br />

Vollholzbauweise dar. Dabei wur<strong>den</strong> im Wesentlichen<br />

zwei Ziele verfolgt:<br />

Verbesserung des Brandschutzes verglichen mit der<br />

Rahmenbauweise, Verringerung der Materialmenge<br />

verglichen mit der massiven Vollholzbauweise.<br />

Im Vergleich zur Holzrahmenbauweise ist der<br />

Materialaufwand zwar höher, jedoch wer<strong>den</strong> keine<br />

hohen Anforderungen an die Qualität des Holzes<br />

gestellt. Wenn beim Rahmenbau getrocknete,<br />

gehobelte Qualitätshölzer eingesetzt wer<strong>den</strong> müssen,<br />

können bei <strong>den</strong> Pfostenwän<strong>den</strong> geringerwertige,<br />

eventuell ungehobelte Holzsortimente eingesetzt<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Die äquivalente Wandstärke bei der Rahmenbauweise<br />

beträgt circa 4 bis 5 cm; die bei der Massivholzwand<br />

circa 16 cm (volle Wandstärke). Die Dicke der<br />

Pfostenwand von 10 bis 12 cm liegt etwa in der Mitte.<br />

Die Pfosten wer<strong>den</strong> nicht wie bei industriell<br />

hergestellten Massivholzwän<strong>den</strong> verleimt, sondern<br />

handwerklich mit mechanischen Verbindungsmitteln<br />

verbun<strong>den</strong>. Die Postenwand kann von jeder Zimmerei,<br />

nicht nur von wenigen Spezialfirmen hergestellt<br />

wer<strong>den</strong>. Außerdem weisen mechanisch verbun<strong>den</strong>e<br />

Bauteile wesentlich geringere Schwind- und<br />

Quellmaße und bei nicht durchgehen<strong>den</strong> Fugen<br />

bessere Schallabsorptionswerte auf.<br />

Ansonsten hat die entwickelte, handwerklich<br />

hergestellte Holzmassivbauweise die gleiche Vorteilen<br />

gegenüber der Holzrahmenbauweise wie die<br />

Holzmassivbauweise: wie hohe Traglast unter<br />

vertikaler und horizontaler Last, ausgeglichener<br />

Feuchtehaushalt und bessere Wärmespeicherung.<br />

Wie bei <strong>den</strong> vorangegangenen Varianten wurde auch<br />

hier versucht, das Einklemmen der Decken zu<br />

vermei<strong>den</strong> und eine vertikale Lastübertragung ohne<br />

Unterbrechung (Hirnholz auf Hirnholz) zu ermöglichen.<br />

Seite 68 <strong>Holzbauweisen</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>verdichteten</strong> <strong>Wohnbau</strong>

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