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Holzbauweisen für den verdichteten Wohnbau

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Aspekte des prinzipiellen Tragverhaltens Institut <strong>für</strong> Tragwerkslehre und Ingenieurholzbau, TU Wien<br />

wur<strong>den</strong> so ausgelegt, dass entweder die klassische<br />

Methode der "quasistatischen" Berechnung mit<br />

Ersatzlasten angewendet wer<strong>den</strong> kann oder auch<br />

genauere dynamische Berechnungen möglich sind. In<br />

vielen komplexeren Fällen liefert die "dynamische"<br />

Methode wirklichkeitsnähere Ergebnisse.<br />

4.3.1 Neue Erdbebennorm in Österreich<br />

Die erhöhte Erdbebenbeanspruchung, die sich<br />

aufgrund der Anwendung der neuen Ö-Normen B<br />

4015 Teil 1,"Belastungsannahmen im Bauwesen,<br />

Außergewöhnliche Einwirkungen, Erdbebeneinwirkungen,<br />

Grundlagen" (1. Okt. 1997) und B 4015<br />

Teil 2, "Berechnungsverfahren" (1. Aug. 1999) ergibt,<br />

überlagert mit ständigen Lasten und einem Teil der<br />

Verkehrslasten ist in <strong>den</strong> meisten Fällen das<br />

maßgebende Kriterium zur statischen Vordimensionierung<br />

gewisser tragen<strong>den</strong> Bauteile.<br />

Bei einer Berechnung nach der quasistatischen<br />

Methode betragen die horizontalen Ersatzkräfte auf<br />

jeder Geschossdecke nach der "neuen" Erdbebennorm<br />

bis zu achtfache Werte verglichen mit der "alten"<br />

ÖNORM B 4015 (1. April 1979) [ONB179], was auch<br />

die Abbildung 4.5 (Vergleich anhand eines Fallbeispieles<br />

einer mehrgeschossigen Holzrahmenbauweise)<br />

verdeutlichen soll.<br />

Für die Auslegung der Gebäudestruktur fordern die<br />

neuen Ö-Normen:<br />

Bauwerke sollen schwache Erdbeben ohne<br />

Schä<strong>den</strong> überstehen<br />

Bei "Starkbeben" soll die Tragfähigkeit des<br />

Bauwerkes erhalten bleiben; es darf zu<br />

keinem Einsturz kommen. Die Verformungen<br />

sind dabei nicht begrenzt. Dazu ist ein<br />

duktiles (nicht sprödes, zähes) Verhalten des<br />

Bauwerkes vorteilhaft. Je mehr plastische<br />

Verformungsreserven vorhan<strong>den</strong> sind, desto<br />

geringer ist die Gefahr eines<br />

Bauwerkversagens.<br />

Die genannten Ö-Normen geben viele generelle<br />

Hinweise, wie ein günstiges Schwingungsverhalten<br />

eines Gebäudes erreicht wer<strong>den</strong> kann.<br />

Falsch konzipierte Gebäude können bei <strong>den</strong><br />

neuerdings hohen anzusetzen<strong>den</strong> Erdbebenlasten<br />

nicht durch Überdimensionierungen "gerettet" wer<strong>den</strong>.<br />

Geometrie, Struktur und Massen müssen beim<br />

Entwurf bedacht wer<strong>den</strong>.<br />

Erhöhung der Horizontallast von<br />

1,8 kN/m auf 14,3 kN/m<br />

Erhöhung der Ankerlast von<br />

7,5 kN auf 64 kN<br />

Holzrahmenbauweise <br />

Massivbauweise<br />

Berechnug nach<br />

ÖN B 4015 "neu"<br />

M "neu" = E . h = 150 . 8,3<br />

=1245 kNm =8,6 . M "alt"<br />

10,50 m<br />

5,25 m<br />

Seite 58 <strong>Holzbauweisen</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>verdichteten</strong> <strong>Wohnbau</strong><br />

Zu verankernde<br />

Zugkraft = 64 kN<br />

E = 150 kN<br />

q = 85 kN/m<br />

1.<br />

OG<br />

F = 14,3 kN/m<br />

EG<br />

KG<br />

h=8.3 m<br />

1. OG<br />

EG<br />

KG<br />

E = 19 kN<br />

q=105 kN/m<br />

18,00<br />

m<br />

Berechnug nach<br />

ÖN B 4015 "alt"<br />

M "alt" = E . h = 19 . 7,6<br />

= 145 kNm<br />

Zu verankernde<br />

Zugkraft = 7,5 kN<br />

1.<br />

OG<br />

F = 1,8 kN/m<br />

Abb. 4.5 Vergleich der Belastungen im Erdbebenfall<br />

pro Querschotte an einem Fallbeispiel:<br />

Schottenbauweise mit nach bei<strong>den</strong> Seiten<br />

offenen Fassa<strong>den</strong>flächen. Abstand der<br />

Querschotten: 5,25 m, Gebäudetiefe: 10,50 m<br />

EG<br />

KG<br />

h=7,6 m

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