Holzbauweisen für den verdichteten Wohnbau
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Bauphysikalische Performance Institut <strong>für</strong> Baustofflehre, Bauphysik und Brandschutz, TU Wien<br />
3.2.5 Zusammenfassung der<br />
Ergebnisse der<br />
feuchtetechnischen<br />
Berechnungen<br />
Im Rahmen der Innenklimasimulationen wur<strong>den</strong> das<br />
Lüftungsverhalten, die Besonnung der Wohnung und<br />
die Art der Bauweise untersucht.<br />
Der Einfluss der Bauweise ist als gering einzustufen.<br />
Wesentliche Unterschiede ergeben sich aufgrund der<br />
Besonnung der Wohnung. Die stärkere Erwärmung<br />
der Wohnung in <strong>den</strong> Übergangsjahreszeiten führt<br />
aufgrund des dadurch vermehrten Lüftens zu einer<br />
wesentlichen Reduktion der Innenluftfeuchten.<br />
Die zu unterschreiten<strong>den</strong> Temperaturfaktoren je nach<br />
Anforderung und Wohnungslüftung sind in der<br />
nachstehen<strong>den</strong> Tabelle zusammengefasst.<br />
Wohnungslüftung Oberflächenkon<strong>den</strong>sation<br />
Grundluftwechsel n=0.1 h -1<br />
Stoßlüften<br />
Erhöhter Grundluftwechsel<br />
n=0.3 h -1<br />
Stoßlüften<br />
Maximaler Temperaturfaktor zur<br />
Vermeidung von<br />
0.38 0.21<br />
0.62 0.48<br />
Schimmelpilzbildung<br />
Tab. 3.10: Zusammenstellung der maximalen<br />
Temperaturfaktoren von Baukonstruktionen<br />
zur Vermeidung von Oberflächenkon<strong>den</strong>sation<br />
bzw. Schimmelpilzbildung je<br />
Wohnungslüftungssituation<br />
Die Auslegung von Wärmebrücken nach ÖNORM B<br />
8110-3 zur Vermeidung von Oberflächenkon<strong>den</strong>sat<br />
(Anforderung von f < 0,31) kann durch die Berechnung<br />
bestätigt wer<strong>den</strong>. Zur besseren Vermeidung von<br />
Schimmelpilzbildung könnte eine Auslegung auf f <<br />
0,21 beitragen. Besonders durch die leichte<br />
Installation von Wärmedämmungen im Holzbau ist<br />
dieser Wert zu erreichen.<br />
Eine Belüftung der Wohnungen (z.B.: durch eine<br />
Abluftanlage) würde auch bei einer Auslegung nach<br />
ÖNORM zu einer Verhinderung einer Schimmelpilzbildung<br />
beitragen. Im Falle einer Abluftanlage ist,<br />
aufgrund des entstehen<strong>den</strong> ständigen leichten<br />
Unterdruckes, besonders auf die Ausführung der<br />
Luftdichtheit der Holzbauteile zu achten.<br />
Die Analyse der Anschlussdetails auf kritische<br />
Klimazustände aufgrund einer hohen Feuchtelast<br />
durch das Innenklima zeigte deutlich, dass eine<br />
Übertragung "funktionierender" Konstruktionen aus<br />
dem Bereich der Einfamilienhäuser (niedrige<br />
Feuchtelast) in <strong>den</strong> sozialen <strong>Wohnbau</strong> nicht<br />
ungefährlich ist. Zur Vermeidung kritischer Feuchtezustände<br />
in <strong>den</strong> Holzbauteilen trägt eine außen<br />
liegende Wärmedämmung (untersucht wur<strong>den</strong><br />
hinterlüftete Varianten) wesentlich bei. Durch diese<br />
außen liegende Dampfbremse kann der<br />
Diffusionswiderstand der innenliegen<strong>den</strong> dampfbremsen<strong>den</strong><br />
Schicht der Außenwände ebenso<br />
reduziert wer<strong>den</strong>. Dies führt zu Konstruktionen mit<br />
einem ausgeglicheneren Feuchtehaushalt, bei <strong>den</strong>en<br />
durch geringfügige Mängel in der luftdichten Schichte<br />
eventuell auftretende höhere Durchfeuchtungen<br />
besser abtrocknen können.<br />
Durch einen höheren Holzanteil im Bereich des<br />
Anschlusses Außenwand-Decke ergibt sich ebenso<br />
eine Verbesserung der Klimazustände. Der höhere<br />
Diffusionswiderstand des Holzes und das ausgeglichenere<br />
Temperaturfeld sind die Ursachen <strong>für</strong><br />
dieses Verhalten.<br />
Seite 54 <strong>Holzbauweisen</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>verdichteten</strong> <strong>Wohnbau</strong>