Holzbauweisen für den verdichteten Wohnbau
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Institut <strong>für</strong> Baustofflehre, Bauphysik und Brandschutz, TU Wien Bauphysikalische Performance<br />
raum definiert wird. Bei höheren Frequenzen, wenn<br />
die Wellenlänge der Schallwellen im Hohlraum mit der<br />
Hohlraumabmessung zusammenpasst, ergeben sich<br />
die sogenannten "Hohlraumresonanzen". Das<br />
Schalldämmmaß der Gesamtkonstruktion wird im<br />
Bereich der Resonanzen vermindert. Eine doppelschalige<br />
Konstruktion sollte daher eine Masse-Feder-<br />
Resonanz unterhalb und Hohlraumresonanzen<br />
oberhalb des bauakustischen Bereiches (100 bis<br />
3.150 Hz) haben. Durch einen Dämmstoff mit<br />
angepasstem Strömungswiderstand können die<br />
Hohlraumresonanzen unterdrückt wer<strong>den</strong>. Untersuchungen<br />
haben ergeben, dass die Wirkung bis 75%<br />
Hohlraumfüllung zunimmt. Eine Koppelung der bei<strong>den</strong><br />
Schalen über <strong>den</strong> Dämmstoff muss dabei vermie<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong>, da die dynamische Steifigkeit des Dämmstoffes<br />
höher als die von Luft ist und damit die "Masse-<br />
Feder-Resonanz" bei einer höheren Frequenz erfolgen<br />
würde.<br />
Die in der Tabelle 3.3 zusammengestellten<br />
doppelschaligen Konstruktionen sind so ausgelegt,<br />
dass die "Masse-Feder-Resonanz" bei 80 Hz liegt.<br />
Erkennbar wird auch, dass ab einer Schalenstärke von<br />
8 cm keine weitere Erhöhung des bewerteten Schalldämmmaßes<br />
erfolgt. Wie in Abbildung. 3.16 dargestellt,<br />
liegt der Koinzi<strong>den</strong>zeinbruch bei Stärken über<br />
8 cm unterhalb von 500 Hz und wirkt sich damit bei<br />
der Bewertung stark aus.<br />
DW<br />
[cm]<br />
DL<br />
[cm]<br />
Rw<br />
[dB]<br />
4 16 57 24<br />
8 8 58 24<br />
12 6 55 30<br />
16 4 53 36<br />
20 4 54 44<br />
24 4 54 52<br />
Gesamt-<br />
stärke [cm]<br />
Tab. 3.4: Schalldämm-Maß Rw in Abhängigkeit der<br />
Massivholzstärke<br />
dW Holzdicke einer Schale<br />
dL Luftspalt zwischen <strong>den</strong> Holzschalen<br />
Schalldämm-Maß [dB]<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Frequenz [Hz]<br />
4 + 16 + 4<br />
8 + 8 + 8<br />
12 + 6 + 12<br />
14 + 4 + 14<br />
Bezugskurve<br />
125 250 500 1000 2000 4000<br />
Abb. 3.16: Frequenzverlauf des Schalldämmmaßes<br />
einer doppelschaligen Massivholzwand in<br />
Abhängigkeit der Massivholzstärke; Die<br />
Beschriftung der Varianten entspricht:<br />
Holzstärke-Luftschichtstärke-Holzstärke;<br />
Zusätzlich ist die Bezugskurve nach ISO<br />
717(1996) dargestellt.<br />
3.1.5.2.3 Einschalige Konstruktion mit<br />
Vorsatzschale VS<br />
Durch Vorsatzschalen kann die Einleitung von<br />
Schallenergie in die Konstruktion vermindert wer<strong>den</strong>.<br />
Für die Wirkung sind die Masse und Biegesteife der<br />
Schale und die Koppelung an die Konstruktion<br />
(angedübelt, angeschraubt oder nur über <strong>den</strong><br />
Lufthohlraum) entschei<strong>den</strong>d.<br />
Für die Berechnung der Wirkung einer angedübelten<br />
bzw. freistehen<strong>den</strong> Vorsatzschale wurde folgender<br />
Aufbau der Vorsatzschale verwendet:<br />
2*12,5 mm Gipskartonplatte<br />
60 mm Zwischenraum mit 75 % Dämmung<br />
dW Rw +angedübelte VS +frei VS<br />
[cm] [dB] [dB] [dB]<br />
4 27 39 60<br />
8 30 (28 bis 36) 42 61<br />
12 32 44 62<br />
16 34 45 63<br />
20 36 46 63<br />
24 38 47 63<br />
Tab. 3.5: Schalldämmmaß Rw <strong>für</strong> einschalige<br />
Konstruktionen mit Vorsatzschalen<br />
in Abhängigkeit der Massivholzstärke<br />
dW Massivholzstärke<br />
Vorsatzschale<br />
2*12,5 mm Gipskartonplatte<br />
60 mm Zwischenraum mit 75%<br />
Dämmung<br />
Abb. 3.17: Einschalige Konstruktion mit Vorsatzschale<br />
(angedübelt oder frei)<br />
<strong>Holzbauweisen</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>verdichteten</strong> <strong>Wohnbau</strong> Seite 33