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Holzbauweisen für den verdichteten Wohnbau

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Institut <strong>für</strong> Tragwerkslehre und Ingenieurholzbau, TU Wien Konstruktives Repertoire<br />

2.3 Skelettbau, mehrgeschossig<br />

Charakteristisch <strong>für</strong> <strong>den</strong> Skelettbau sind Stützen, die<br />

verglichen mit dem Rahmenbau, in großen Rasterabstän<strong>den</strong><br />

angeordnet wer<strong>den</strong>. Sie können geschosshoch<br />

sein oder über alle Geschosse durchgehen.<br />

Dadurch ist die Ableitung der Vertikalkräfte parallel zur<br />

Holzfaser möglich. Vertikalverformungen sind gering.<br />

Die entstehen<strong>den</strong> Zwischenräume können verglast<br />

oder mit nichttragen<strong>den</strong> Füllungen geschlossen<br />

wer<strong>den</strong>. Die nichttragen<strong>den</strong> Wände können unabhängig<br />

von der Stützenstellung stehen.<br />

Diese Techniken wer<strong>den</strong> heute auch <strong>für</strong> <strong>Wohnbau</strong>ten<br />

genutzt, da dadurch die Wände statisch unbelastet<br />

bleiben und so die Grundrissgestaltung variabel ist.<br />

Skelettbauweisen haben dann ihre Berechtigung,<br />

wenn die Öffnungen in <strong>den</strong> tragen<strong>den</strong> Wän<strong>den</strong> so<br />

groß wer<strong>den</strong>, dass quasi keine Wand mehr übrig bleibt<br />

und die Lasten konzentriert in Träger- und Stützensystemen<br />

abgeleitet wer<strong>den</strong> müssen.<br />

Konstruktiv ist der Skelettbau durch die Verbindung<br />

Stütze-Unterzug charakterisiert.<br />

Unterzug -<br />

Gegenstütze<br />

Unterzug durch<br />

Stütze<br />

„durchgesteckt“<br />

Abb. 2.7: Verbindung Stütze - Unterzug<br />

Unterzug als Zange<br />

In der Schottenbauweise, bei der im relativ geringen<br />

Abstand geschlossene Schottenwände <strong>für</strong> die Lastabtragung<br />

zur Verfügung stehen, können die Vorteile<br />

des Skelettbaus (große Stützenabstände der<br />

tragen<strong>den</strong> Struktur, offene Grundrissgestaltung, ...)<br />

nicht direkt ausgenützt wer<strong>den</strong>. Hier wer<strong>den</strong> oft<br />

Mischlösungen eingesetzt.<br />

Zum Beispiel wer<strong>den</strong> oft geschlossene, nichttragende<br />

Wandelemente in Rahmenbauweise zwischen <strong>den</strong><br />

tragen<strong>den</strong> Skelettstützen eingepasst.<br />

Abb. 2.8: Mischung tragendes Skelett mit<br />

nichttragen<strong>den</strong> Wän<strong>den</strong><br />

Beispiele <strong>für</strong> Skelett- und Massivbau sind die<br />

traditionellen Pfostenfüllungen bei Fachwerkbauten.<br />

Auch bei Decken bzw. Unterzügen sind Mischungen<br />

aus Skelett und Massivholzbauweise <strong>den</strong>kbar, zum<br />

Beispiel wenn als Unterzüge Brettstapelstreifen<br />

eingesetzt wer<strong>den</strong>.<br />

Abb. 2.9: Mischung Massiv-Skelettbauweise,<br />

Unterzüge als Brettstapelstreifen<br />

2.4 Massivholzbau, mehrgeschossig<br />

Die einlagigen bzw. mehrlagigen Aufbauten der<br />

massiven Holzwände wer<strong>den</strong> durch Vernageln,<br />

Verdübeln oder Verleimen von stehen<strong>den</strong> oder<br />

liegen<strong>den</strong> Brettern, Kanthölzern oder Pfosten<br />

hergestellt.<br />

Bei <strong>den</strong> verleimten mehrschichtigen Massivholzplatten<br />

stehen produktionsbedingt Maximalgrößen von ca. 3 x<br />

15 Meter zur Verfügung.<br />

<strong>Holzbauweisen</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>verdichteten</strong> <strong>Wohnbau</strong> Seite 9

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