"Stadt & Land" - Ausgabe September 2008 ... - Tittmoning
"Stadt & Land" - Ausgabe September 2008 ... - Tittmoning
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Aus dem Inhalt:<br />
STADT & LAND<br />
Nachrichten und Meinungen aus <strong>Tittmoning</strong><br />
• “Kronleuchter”<br />
• Erfolge beim Denkmalschutz<br />
• Sanierung Seebad<br />
• Neues Klima<br />
• <strong>Stadt</strong>logo<br />
• Der bayerische Kreuzzug<br />
• Schulwegsicherheit<br />
• Gewerbegebiet Inzing<br />
• Neuer Spielplatz<br />
• Leere Versprechungen in Sachen Bildung<br />
• „Das Burgfest retten“<br />
• Neues Leben in der Burg<br />
• Dorferneuerung Kay<br />
• Kinderferienprogramm <strong>2008</strong><br />
• Kindergartengebühren<br />
• Machen Sie mit!<br />
www.spd-traunstein.de/tittmoning
Kronleuchter<br />
Was ist ein Bazi? Jeder Bayer weiß, was ein Bazi<br />
ist, ihm muss ich es nicht erklären, und ein<br />
andersgläubiger wird auch nach der Erklärung<br />
nicht verstanden haben, warum ein richtiger<br />
Bazi (obwohl man ihm nicht trauen kann) hohes<br />
Ansehen genießt. Wobei es mit dem Ansehen ein<br />
Eck hat: wenn ein Bazi mit dem Ausdehnen des<br />
Gummibandes zwischen Recht und Unrecht<br />
keinen Erfolg hat, dann sinkt sein Stern mit<br />
kosmischer Geschwindigkeit und aus dem<br />
angesehenen Bazi wird schnell ein gewöhnlicher<br />
Lump oder, noch schlimmer, ein Falott und noch<br />
dazu ein dummer.<br />
Wer jetzt im Geiste Franz Josef Strauß und die<br />
Starfighter mit Edmund Stoiber und dem<br />
Transrapid vergleicht oder gar mit Erwin Huber<br />
und der Landesbank, dem wird ein schmerzlicher<br />
Seufzer aus der Brust entweichen, und das<br />
tränende Auge verrät den Seelenschmerz über<br />
das arme Bayernland, das nicht einmal in der<br />
CSU noch einen richtigen Bazi hervorzubringen<br />
vermag. Und da offenbar die Schwindler, die<br />
Lügner und die rücksichtslosen Selbstdarsteller<br />
vom Glück gerade vernachlässigt werden, mag er<br />
sich daran erinnern, dass es eigentlich auch eine<br />
anständige Politik geben könnte, eine, die das<br />
Wohl des Volkes nicht bloß als Rede-Floskel und<br />
als Selbstbedienungsladen benutzt, sondern<br />
wieder als Verpflichtung.<br />
Oh je! So einen abartigen Gedanken darf ja selbst<br />
der Satiriker nicht mehr von sich geben, wenn er<br />
nicht locker auf 90 % seines Publikums<br />
verzichten will. Denn eine Umfrage der meist<br />
durchaus glaubwürdigen „Gesellschaft für<br />
Konsumforschung“ (GfK) hat ergeben, dass nur<br />
noch 10 % aller Deutschen die Politiker für<br />
glaubwürdig halten. Und ferner, dass die<br />
Deutschen in dieser vernichtenden<br />
Einschätzung des parlamentarischen Personals<br />
zusammen mit den Italienern und den Griechen<br />
unter allen Europäern das tiefste Frustloch im<br />
Tal der Enttäuschung erreicht haben. Selbst<br />
wenn die Umfrage der bayerischen Wirklichkeit<br />
nur ungefähr entsprechen sollte, ist das für den<br />
real existierenden Freistaat ein entsetzliches<br />
Zeugnis.<br />
Was tut da der verkrachte Bazi? Er verteilt<br />
Geschenke: hier den Steuervorteil, den er vorher<br />
beseitigt hat, da den Zuschuss, den er per Gesetz<br />
gestrichen hat, dort eine Umgehungsstraße, die<br />
immer schon unmöglich war. Und er verspricht<br />
alles: den Erhalt der Hauptschulen, zusätzliche<br />
Lehrer, kleinere Klassen, Beihilfen für<br />
Studenten, die sich die Studiengebühren nicht<br />
leisten können … Pflaster und dicke weiße<br />
Salben auf alle Wunden die er vorher geschlagen<br />
hat. Wer weiß, vielleicht hilft's?<br />
Der Kronleuchter scheint jedenfalls zufrieden<br />
auf einen <strong>Stadt</strong>rat ohne CSU-Mehrheit herunter<br />
und flackert vor Staunen, wie gut plötzlich die<br />
Räte verschiedener Fraktionen einander zuhören<br />
und sich miteinander um vernünftige<br />
Entscheidungen bemühen können. Was für ein<br />
hoffnungsfroher Neubeginn, wenn das auch auf<br />
Landesebene gelingen würde!<br />
Altstadtsatzung - Erfolge beim Denkmalschutz<br />
Erfreuliches konnte Dirk Reichenau<br />
über die Anträge seiner Fraktion zur<br />
Modifizierung der Altstadtsatzung<br />
und der städtischen Förderung für<br />
den denkmalpflegerischen Mehraufwand<br />
berichten.<br />
So werde beim Einbau von Fenstern,<br />
Türen und Schaufenstern künftig<br />
gefordert, dass diese „altstadtgerecht“<br />
sind, also den historischen Vorbildern<br />
entsprechen, ohne striktes Verbot<br />
bestimmter Materialien wie Kunststoff.<br />
Zudem wurde die städtische Förderung<br />
für den denkmalpflegerischen Mehraufwand<br />
von 5 auf 10 % erhöht; der<br />
staatliche Fördersatz steigt in gleicher<br />
Höhe. Nicht durchsetzen konnte man<br />
sich mit dem Ansinnen, ein eigenes<br />
städtisches Förderprogramm für die<br />
altstadtgerechte Sanierung von Fenstern,<br />
Türen und Fassaden nach Burghausener<br />
Vorbild auch für <strong>Tittmoning</strong> ein-<br />
zuführen. tekten, der den sanierungswilligen Hausbesitzern<br />
beratend im Auftrag der <strong>Stadt</strong><br />
Auch die Forderung der SPD zur zur Seite steht, fand bei den anderen<br />
Beauftragung eines heimischen Archi- <strong>Stadt</strong>ratsfraktionen keine Mehrheit.<br />
Sanierung Bad Leitgeringer See<br />
2<br />
Die Fassade des „Polster“-Hauses in<br />
der Hartl-Gasse erstrahlt in neuem<br />
Glanz<br />
Seebadreferent Wolfgang Erler und Küchentrakt später) mehr Kosten<br />
berichtete bei der letzten Ortsvereins- verursachen würde als eine Gesamtversammlung<br />
über den neuesten Stand baumaßnahme, soll nun alles in einem<br />
der Entwicklungen zum Abbruch und Bauabschnitt im Jahr 2009 erledigt<br />
Neubau des Seebadgebäudes am werden.<br />
Leitgeringer See. Nachdem sich<br />
herausgestellt hatte, dass – wie ursprüng- Durch eine Ausschreibung der Hauptlich<br />
geplant – ein Neubau in zwei Bau- gewerke im Frühjahr 2009 werde man<br />
abschnitten (Umkleidekabinen <strong>2008</strong>/09 sich viel Geld sparen, versicherte Erler.
Neues Klima im <strong>Tittmoning</strong>er <strong>Stadt</strong>rat<br />
Wollen im neuen <strong>Tittmoning</strong>er <strong>Stadt</strong>rat durch konstruktive Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen und eigene<br />
Initiativen auffallen: Wolfgang Erler, Willy Böhm und Vorsitzender Dirk Reichenau.<br />
<strong>Stadt</strong>rat Wolfgang Erler betonte das wieder einen eigenen Referenten. Der „Anhängsel“ der <strong>Stadt</strong>ratssitzung.<br />
wesentlich bessere Klima im Rathaus Vorschlag, die Bereiche Burg, Altstadt Beratungen können jetzt intensiver und<br />
nach dem Wegfall der absoluten und Museum zu einem neuen Referat ohne Zeitdruck ablaufen.<br />
Mehrheit einer Fraktion. „Wir bemühen „historischer <strong>Stadt</strong>kern“ zusammen zu<br />
uns um ein Miteinander und gute fassen, um alle Anstrengungen zur Die veränderten Mehrheiten und das<br />
Lösungen, ohne unsere Ziele aus den Aufwertung des kostbaren historischen von der überwältigenden Mehrheit aller<br />
Augen zu verlieren“, pflichtete ihm Dirk Erbes zu bündeln, wurde von allen <strong>Stadt</strong>räte gewünschte Miteinander haben<br />
Reichenau bei. anderen Fraktionen akzeptiert und Dirk <strong>Tittmoning</strong> zwei weitere Bürgermeister<br />
Reichenau damit betraut. aus den Reihen der Freien Wähler und<br />
Die neuen Mehrheitsverhältnisse im der Ökoliste beschert. „Leicht war die<br />
<strong>Stadt</strong>rat machten es möglich, hier Auch die Arbeitsweise der <strong>Stadt</strong>räte hat Abstimmung für uns nicht, aber nach 30<br />
wirklich demokratisch zu entscheiden. sich auf Vorschlag der SPD verändert. Jahren Alleinherrschaft der CSU<br />
Dies sei eine wichtige Voraussetzung für Mit einem beratenden Haupt- und dringend notwendig.“ Es war daher auch<br />
gute Arbeit in den nächsten sechs Jahren. Finanzausschuss werden die jährlichen selbstverständlich, den Vorsitzenden des<br />
Auf Vorschlag der SPD wurde wieder Haushalte, Ausschreibungs- und Rechnungsprüfungsausschusses, also<br />
ein Kulturreferat eingerichtet, welches Zuschussverfahren transparenter, der des unabhängigen Kontrollorgans für<br />
mit Willy Böhm besetzt wird. Auch das Bauausschuss tagt nun an jedem 3. Verwaltung und Bürgermeister, mit<br />
Seebad hat mit Wolfgang Erler vor allem Dienstag im Monat und ist damit nicht Dirk Reichenau nicht aus der Partei des<br />
wegen der anstehenden Sanierung mehr wie in der Vergangenheit ein 1. Bürgermeisters zu bestimmen.<br />
Gib deiner <strong>Stadt</strong> ein ... Logo?<br />
Das Logo der <strong>Stadt</strong> <strong>Tittmoning</strong> soll ihr<br />
Selbstbild repräsentieren.<br />
Historische Silhouette oder Grafik-<br />
Schmetterling mit Werbespruch?<br />
Was entspricht uns besser? Das alte oder<br />
das neue Logo?<br />
Schreiben Sie uns Ihre Meinung!<br />
Per E-Mail an dr-kay@t-online.de oder per Brief an Dirk Reichenau, Staufenweg 3, 84529 <strong>Tittmoning</strong><br />
3
Der Angstmacher-Wahlkampf:<br />
Von Kreuzzügen, Kaltem Krieg und<br />
dem Untergang des christlichen Abendlandes<br />
Mit der Verteufelung der Roten, ganz<br />
Roten, Grünen, Ex-Schwarzen und<br />
Freien Wähler zeigt die CSU, wie sehr<br />
sie den Verlust ihrer absoluten<br />
Mehrheit fürchtet. Aus der Mottenkiste<br />
werden Begriffe wie „nützliche<br />
Idioten“ oder „Steigbügelhalter für<br />
Kader-Geschwader“ gezogen.<br />
Huber, Beckstein und Haderthauer<br />
werfen mit Begriffen um sich, über die<br />
längst die Geschichte hinweg gegangen<br />
ist. Sie streiten etwa darüber, ob die SPD<br />
oder die CSU die deutsche Wiedervereinigung<br />
mehr befördert hat. Das<br />
waren Zeiten, als die Schlacht zwischen<br />
Links und Rechts tobte und Franz-Josef<br />
Strauß mit der Losung „Freiheit statt<br />
Sozialismus“ (ein Spruch des Nazi-<br />
Richters und späteren baden-württembergische<br />
Ministerpräsidenten Filbinger)<br />
gegen SPD-Kanzler Helmut Schmidt<br />
mit Pauken und Trompeten unterging.<br />
Jetzt geht es wieder gegen die Linke, als<br />
wenn die Rote Armee morgen über halber werden gleich alle Oppositions- ihre CSU-Boykott-Plakate in den Praxen<br />
Deutschland herfallen würde, Willy parteien in einen Topf geworfen: die abhängen.<br />
Brandt ist wieder ein Vaterlandsverräter, SPD sowieso, weil „sie sich den Linken<br />
weil er angeblich mit seiner Ent- an den Hals wirft“, die Grünen, die für Und wie üblich vor einer Bayerischen<br />
spannungspolitik die Wiedervereinigung die „Entchristianisierung“ Bayerns Landtagswahl wird das Füllhorn<br />
aufgegeben hatte. Dies ist kein stehen, und die Freien Wähler, die – ausgeschüttet: Beamte, Böllerschützen,<br />
politischer Streit mehr, dies ist obwohl jetzt eine Pauli-Truppe – nur die Blasmusi, Feuerwehrler, Mittelstand und<br />
Geschichtsfälschung. Wenn einer für die „Hilfstruppe der Sozis“ darstellen. Über Milchbauern: Die Regierung Beckstein<br />
Menschen in der ehemaligen DDR die Drei-Pünktchen-Partei schweigt sich hat die große Beglückungsmaschine<br />
gestritten hat, dann war es Willy Brandt. Huber aus, weil man sie womöglich in angeworfen. Der Satz von Günther<br />
Sein Programm des „Wandels durch München und Berlin noch braucht. Beckstein, dass nur ein anständiger Bayer<br />
Annäherung“ und Anerkennung ist Kreuzzüge waren früher einmal CSU wählt, zeigt, wie machtverliebt und<br />
etwas vollkommen anderes als die kriegerische Unternehmungen zur arrogant die Union nach Jahrzehnten der<br />
Milliarden-Geschenke an Erich Vernichtung Andersgläubiger. Mit Macht in Ministerien und Regierung<br />
Honecker und sein bankrottes Politbüro Demokratie hat dies wenig zu tun, schon geworden ist. Hiervon geblendet<br />
durch Franz-Josef Strauß. Schon obwohl Huber vielleicht seine Stamm- und eingeschüchtert durch Linkenvergessen?<br />
klientel stark beeindruckt. Angst sollen Wählerinnen und Wähler<br />
am 28. <strong>September</strong> <strong>2008</strong> über die Defizite<br />
CSU-Chef Erwin Huber spricht von der Angesichts des drohenden Verlustes der der CSU-Politik hinwegsehen.<br />
Hölle, die die Kirche ihren Gläubigen absoluten Mehrheit verspricht die CSU<br />
immer gepredigt habe, womit sie jetzt allen Alles und gibt das Geld aus, das Das wird angesichts einer gescheiterten<br />
jahrhundertelang gut gefahren sei. Er sie den Menschen vorher weggenom- Bildungspolitik auf Kosten unserer<br />
muss eine Höllenangst haben, wenn er zu men hat. Sie macht Versprechungen, die Kinder, der verlorenen Transrapidgelder,<br />
solchen Vergleichen greift. Ohne die in Wahrheit das Eingeständnis früherer der Hörigkeit gegenüber der Atomlobby<br />
absolute Mehrheit der CSU bricht Versäumnisse sind. Es wird Robin Hood und angesichts des Landesbankskandals<br />
nämlich in Bayern das Chaos aus, meint gespielt, für die alte Pendlerpauschale um verzocktes Volksvermögen nicht so<br />
er. Daher ruft Huber jetzt zum gekämpft, die man gegen den Willen der leicht gehen. Denn die Bürger fürchten<br />
„Kreuzzug“ gegen die Linke auf, die SPD durchgesetzt hatte, man will die nicht den Untergang des christlichen<br />
angeblich sein Bayern bedroht. Damit Erhöhung der LKW-Maut verschieben, Abendlandes, auch nicht die rote Gefahr.<br />
macht er sich zum Wahlhelfer einer die Steuern verringern und hat den Sie spüren vielmehr, dass die CSU die<br />
Partei, die unter normalen Umständen bayerischen Hausärzten ein Verhand- Angst vor dem Untergang ihrer<br />
keine Chance hat. Der Einfachheit lungsmonopol zugeschanzt, damit diese absoluten Mehrheit umtreibt.<br />
4<br />
Rüsten für den bayerischen Kreuzzug. Zeichnung: Dieter Hanitzsch
Verbesserung Schulwegsicherheit<br />
Zur Verbesserung der Schulweg- den restlichen <strong>Stadt</strong>ratskollegen noch bei<br />
sicherheit gibt es jetzt auf der den Zuständigen bei Polizei und<br />
Kreuzung Traunsteiner / Laufener Straßenbauamt durchzusetzen. Das<br />
Straße sogenannte Haltelinien- Ansinnen der SPD, einen eigenen<br />
Markierungen und der Bewuchs an Fußweg entlang der Straße „Am<br />
der Friedhofsmauer wurde entfernt, Bahnhof“ parallel zu den dortigen<br />
um mehr Sicht und somit mehr Parkplätzen anzulegen, zerschlug sich<br />
Sicherheit für Fußgänger in diesem ebenfalls. Auf Antrag Dirk Reichenaus<br />
Bereich zu schaffen. erklärte sich der 1. Bürgermeister<br />
Konrad Schupfner bereit, vom Bauhof<br />
Die Einrichtung eines ordentlichen Fuß- an dieser Stelle eine zusätzlichen Linde<br />
gängerüberweges mittels „Zebra- pflanzen zu lassen (die dort auch schon<br />
streifens“ an dieser Stelle, wie von der seit dem <strong>Stadt</strong>fest steht), um wenigstens<br />
SPD-Fraktion gefordert, war weder bei die Baumreihe wieder zu komplettieren.<br />
Gewerbegebietsausweisung Inzing<br />
Reichlich Diskussionsbedarf gibt es Erler und Dirk Reichenau diesem Jahre nicht erfüllten Auflagen und<br />
derzeit zur geplanten Erweiterung Ansinnen nie verwehren wollen, da Anforderungen aus den Genehmigungsdes<br />
Gewerbegebietes in Inzing, für gesetzliche Bestimmungen wie etwa eine bescheiden des Landratsamtes, warf<br />
das die <strong>Stadt</strong> <strong>Tittmoning</strong> den geordnete Abwasserentsorgung Grund- Wolfgang Erler ein.<br />
Flächennutzungsplan, den Land- lage des Baugenehmigungsverfahrens<br />
schaftsplan und den Bebauungsplan sein müssen. <strong>Stadt</strong>rat Willy Böhm gab Sepp Wittmann war der Meinung, dass<br />
ändern muss, sofern die Verant- seiner Verwunderung darüber Ausdruck, der Standort einer Dorfschmiede nicht<br />
wortlichen im <strong>Stadt</strong>rat und im wie es dann doch zu einer Anzeige des Standort für eine große Schlosserei mit<br />
Traunsteiner Landratsamt den Bund Naturschutzes gegen das Unter- 40 Arbeitern sein könne. Der Zeitpunkt<br />
Erweitungsplänen der Schlosserei nehmen kommen konnte. für eine geordnete Ansiedlung in einem<br />
Allgaier zustimmen wollen. Man müsse leider unterscheiden Gewerbegebiet wie Mayerhofen allerzwischen<br />
dem Genehmigungsverfahren dings sei in der Vergangenheit verpasst<br />
Im Bauausschuss hatten sich Wolfgang und den tatsächlich offensichtlich über worden.<br />
Scherben, Kippen, leere Flaschen... das war einmal!<br />
Am 22.11.2006 berichtete die SR über der finanzielle Rahmen war die Die Initiatoren würden sich freuen, im<br />
den Zustand des Spielplatzes an der begrenzende Größe. So konnte das Laufe der nächsten Wochen immer<br />
Kardinal- Faulhaber- Straße in bestimmende Element des Platzes, ein wieder neue und bekannte Gesichter auf<br />
<strong>Tittmoning</strong>s Süden, dem unteren Kletterschiff, mit weiteren Geräten für dem Platz zu sehen.<br />
Burgfeld. die ganz Kleinen garniert werden. Schon Im Gesamtzusammenhang ist die<br />
vor der offiziellen Eröffnung am 11. Neugestaltung des Kinderspielplatzes an<br />
Auf Basis des Ortstermins der <strong>September</strong> konnten die Initiatoren der Kardinal- Faulhaber- Straße ein<br />
<strong>Tittmoning</strong>er SPD reifte bei einigen bereits regen Andrang auf den neu erster Schritt zur allgemeinen<br />
Anwohnern der Gedanke, mit Hilfe der gestalteten Platz feststellen. Die Kinder Attraktivierung des gesamten Unteren<br />
SPD-Fraktion im <strong>Tittmoning</strong>er <strong>Stadt</strong>rat können auf aktuellen und mit Liebe Burgfelds, dem <strong>Stadt</strong>teil, das - wie bereits<br />
einen Antrag auf Neugestaltung dieses ausgesuchten Spielgeräten befreit los in einer früheren „<strong>Stadt</strong> und Land“geschützten<br />
Bereiches für die Kinder zu toben, während die Eltern es sich auf der <strong>Ausgabe</strong> berichtet - unter die Räder<br />
stellen. Dirk Reichenau und seine lauschig im Schatten gelegenen gekommen ist. Und das hat das Viertel<br />
Fraktionskollegen setzten sich vehement Sitzgruppe gemütlich machen können. nicht verdient.<br />
für einen Haushaltsposten zur<br />
Neugestaltung des Platzes ein, wenn<br />
auch verschiedene Stimmen sich<br />
dahingehend äußerten, den Platz „über<br />
den Haufen zu schieben“, da sich dort<br />
oftmals Jugendliche ungebührlich<br />
benahmen.<br />
Bei der Überplanung konnten sich die<br />
Befürworter des neuen Spielplatzes mit<br />
Hilfe des Bauamtes „austoben“, einzig<br />
5
Leere Versprechungen in Sachen Bildung:<br />
Kultusminister Schneider setzt Hohlmeiers Irrweg fort<br />
Landauf, landab versuchen der Lebensjahr pädagogisch höchst um- führenden Schulen zu kompensieren.<br />
Bayerische Kultusminister Siegfried stritten und keineswegs kindgerecht ist. Auch der vom Kultusministerium für das<br />
Schneider, seine Staatssekretäre Die CSU wirbt nunmehr mit „Beste nächste Schuljahr vorgegebene Notensowie<br />
die Kandidaten der CSU für die Bildung – beste Chancen“. Angesichts schnitt von 1,85 für die Einstellung in das<br />
anstehende Landtagswahl, die der herrschenden Bildungsungerechtig- Beamtenverhältnis an Grundschulen<br />
erheblichen Fehler der Bildungs- keit (Akademikerkinder haben eine trägt nicht zur Entspannung der<br />
politik im Freistaat kleinzureden. Es sechsfach höher Chance zum Besuch Schulmisere bei.<br />
werden viele Wahlversprechungen eines Gymnasiums als ein Arbeiterkind)<br />
gemacht. Doch mit der CSU wird es kann dies nur als Ironie verstanden Ausbildung für alle: Herr Schneider<br />
auch im kommenden Schuljahr keine werden. Wir brauchen endlich erklärt, dass jeder Schulabgänger eine<br />
spürbaren Verbesserungen geben. Förderung statt Auslese im Rahmen Lehrstelle erhalten muss. Richtig ist aber,<br />
Eine Entlastung der Familien und einer längeren gemeinsamen Schulzeit dass nahezu zehn Prozent aller Schüler<br />
Schüler ist nicht in Sicht. auch in Bayern. und Schülerinnen eines Jahrgangs in<br />
Bayern die Schule ohne jeglichen Schulabschluss<br />
verlassen und weitere zehn<br />
Prozent einen schlechten Abschluss<br />
machen. Wo ist die spezielle Förderung<br />
dieser Schüler, die, aus welchen Gründen<br />
auch immer, nicht in der Lage sind, einen<br />
Ausbildungsplatz überhaupt anzutreten?<br />
Schneiders Versprechungen sind leere<br />
Dorfschulen: „Die Schule muss der Kombiklassen: Schneider spricht Worthülsen. Beispiel: Zum kommenden<br />
Mittelpunkt eines Dorfes sein“, betont neuerdings von pädagogischen Vorteilen Schuljahr wurden die finanziellen Mittel<br />
Schneider bei allen seinen öffentlichen der jahrgangsgemischten Klassen. Das für VHS-Kurse zur Nachholung des<br />
Auftritten wie weiland Strauß-Tochter Bayerische Kombiklassenmodell ist aber Hauptschulabschlusses ersatzlos ge-<br />
Hohlmeier. Tatsache ist aber, dass die in Wahrheit ein Sparmodell. Kombi- strichen.<br />
CSU-Mehrheit im Bayerischen Landtag klassen haben nur dann einen Vorteil,<br />
den Antrag der SPD für eine Bestands- wenn sie die Klassenstärke von 20 Keiner darf verloren gehen: Bildung<br />
garantie für alle Schulen in den Regionen Schülern nicht überschreiten und bei und Ausbildung entscheiden über den<br />
Bayerns abgelehnt hat. Das heißt, dass Bedarf zwei Lehrer eingesetzt werden Lebensweg und die Zukunft unserer<br />
die Schulen in den Gemeinden, die nur können. Davon sind wir weit entfernt. jungen Menschen. Deshalb darf keiner<br />
noch ein- oder zweizügig betrieben verloren gehen. Wer heute durch das<br />
werden, eben nicht gesichert sind. Zur Umsetzung des achtjährigen Gym- Raster des CSU-Bildungswesens fällt,<br />
Erinnerung: Von 2001 bis 2007 sind von nasiums (G8): Schon Frau Hohlmeier verliert Lebenschancen. Das beginnt<br />
1689 Hauptschulstandorten 996 übrig- wollte die Belastungen der G8-Schüler in schon im Kindergarten, den wir als<br />
geblieben, also 41 % weniger. Derzeit Grenzen halten. Wie das gehen soll, Bildungseinrichtung sehen, und endet<br />
bestehen 299 einzügige Hauptschulen, verriet sie ebenso wenig wie Herr bei Hochschule, Berufsausbildung und<br />
von denen alle von der Schließung Schneider. Ein Drittel der Schüler lebenslangem Lernen. Wir müssen mehr<br />
bedroht sind. Die durch die CSU kommt ohne Nachhilfe nicht aus, in Bildung investieren. Es geht um unser<br />
eingeführte sechsstufige Realschule (R6) Klassenstärken jenseits der 30 sind keine Bayern, für dessen Zukunft die Bildung<br />
ist der Totengräber unserer vielen Seltenheit, eine deutliche Reduzierung der Schlüssel ist.<br />
kleinen Hauptschulen. Im Landkreis gibt der Klassenstärken ist nicht in Sicht. Es<br />
es 4 Gymnasien und 4 Realschulen sowie liegen keine Konzepte vor, den Machen Sie die Landtagswahl <strong>2008</strong><br />
24 Hauptschulen. Jetzt darf jeder selbst Leistungsdruck und den Schulstress zu zu einer Abstimmung über bessere<br />
nachdenken, was passiert, wenn wir – verringern. Ob die vielen Gymnasiasten Rahmenbedingungen an allen<br />
auf einer jetzt noch freiwilligen Basis – dann wirklich an bayerischen Hoch- Schulen in Bayern. Die Landtagsnicht<br />
die Verschmelzung der Schulen in schulen studieren, ist aufgrund der von wahl ist die beste Gelegenheit, der<br />
<strong>Tittmoning</strong>, Fridolfing und Kirch- der CSU eingeführten Studiengebühren bisherigen Schul- und Bildungsanschöring<br />
versuchen. ungewiss. politik eine klare Absage zu erteilen.<br />
Wer will, dass es höhere Investitionen<br />
D r e i gliedriges S c h u l s y s t e m : 6.000 neue Lehrer für Bayern: in unser Bildungssystem gibt, wer<br />
Schneider erklärt aus ideologischer Siegfried Schneider erweckt den kleinere Klassen und eine bessere<br />
Verblendung heraus, das dreigliedrige Eindruck, dass in der neuen Legislatur- individuelle Förderung der Schüler<br />
Schulsystem in Bayern sei alternativlos. periode 6.000 neue Lehrer in Bayern und Schülerinnen will, wer mehr<br />
Tatsache ist, dass alle europäischen eingestellt werden. Diese Planstellen Ganztagesangebote, mehr Schul-<br />
Länder außer Baden-Württemberg und sind aber im aktuellen Staatshaushalt pädagogen, eine längere gemein-<br />
Österreich andere Schulsysteme mit nicht zu finden. Die aktuell eingestellten same Schulzeit ohne Übertrittsdruck<br />
einer längeren gemeinsamen Schulzeit und finanzierten Lehrerinnen und im 10. Lebensjahr will, der darf am<br />
aufweisen. Tatsache ist, dass eine Auslese Lehrer reichen noch nicht einmal aus, um 28. <strong>September</strong> nicht CSU wählen.<br />
durch das Übertrittszeugnis im zehnten den Schüleranstieg an den weiter- Darum: SPD wählen!<br />
6
„Das Burgfest retten!“<br />
Rosa-Maria Multerer erkundigte sich Fakten geschaffen.<br />
bei der letzten Sitzung des SPD-<br />
Ortsvereins nach dem Sachstand in Man sollte den Rechtsstreit durch einen<br />
Punkto Burgfest und bedauerte den von allen Seiten akzeptierten Vergleich<br />
aktuellen „Stillstand“. beenden und Rechtssicherheit schaffen.<br />
„Wenn wir das Burgfest retten wollen,<br />
Es sei ihr unerklärlich, warum die <strong>Stadt</strong> muss meiner Meinung nach die <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Tittmoning</strong> auf das vom Gericht jetzt, da noch genügend Vorlauf für die<br />
geforderte Lärmgutachten warten wolle. Vorbereitung des Burgfests 2009 wäre,<br />
Möglicherweise würden für alle das konkrete Gespräch mit dem<br />
zukünftigen Aktivitäten auf der Burg mit Burgfestverein und der Klägerin<br />
einem solchen Gutachten nachteilige suchen.“<br />
Neue Nutzungsanforderungen für die Burg?<br />
Um die gesamte Burganlage in der Erstellung eines Leitbildes für die<br />
Zukunft mit Leben zu erfüllen und Nutzung der Burg. Allerdings<br />
die fortwährenden Investitionen dort formulierte der Referent für Altstadt,<br />
auch fiskalisch zu rechtfertigen, Museum und Burg, Dirk Reichenau,<br />
vergab der <strong>Stadt</strong>rat in seiner August- einige Kriterien, die nicht außer Acht<br />
Sitzung den Auftrag zur Erstellung gelassen werden dürften:<br />
eines Nutzungskonzeptes an Dr.<br />
Renate Göbl, Christian Wendl und Zum Einen müssen neben dem<br />
Ingrid Weidemann im Rahmen eines Nutzungskonzept die Bestands-<br />
Euregio-Projektes (EU-Förderung). sicherung der Exponate und der Räume<br />
des Heimatmuseums im Mittelpunkt<br />
Dies umfasst die Feststellung des Ist- stehen. Zum Zweiten dürfe das vom<br />
Zustandes von Veranstaltungen und Historischen Verein betriebene ehren-<br />
Nutzung der Burg, die Entwicklung von amtliche System keineswegs gering<br />
Empfehlungen hieraus und einen geachtet werden. Institutionen wie den<br />
Umsetzungsplan für die <strong>Stadt</strong>. Die Historischen Verein und den Burgfestehemalige<br />
Sommerresidenz der verein dürfe man nicht an die Wand<br />
Salzburger Bischöfe soll nach den drücken, so Reichenau.<br />
Worten der Fachleute ein vielseitiger<br />
Treffpunkt für Kultur und Ort der Die Diskussion um das Burgumfeld, also<br />
Identifikation mit dem kulturellen Erbe beispielsweise Parkplätze, Burgcafe,<br />
werden. Hintergrund ist sicher auch die Veranstaltungen und ein verständliches<br />
Steigerung von Besucherzahlen. Leitsystem, müsse geführt werden. Die<br />
Fachleute versprachen die Beachtung<br />
Die SPD-Fraktion unterstützt die dieser Kriterien.<br />
Kanalbau - Wasserbau - Dorferneuerung in Kay<br />
Im Zuge des Kanalbaus in Kay wird Gestaltung eines einladenden Ortskerns<br />
die Achengruppe dort über 50 neue und die Verbesserung der Verkehrs-<br />
Wasserhausanschlüsse erstellen sicherheit ganz oben auf der Wunschsowie<br />
2.500 Meter neue Haupt- liste.<br />
leitungen verlegen.<br />
Im Rahmen eines Workshops sollen<br />
Im Anschluss an die Tiefbauarbeiten diese Ziele nun von den Kayern<br />
werden die Wünsche der Kayer zur konkretisiert werden, bevor der <strong>Stadt</strong>rat<br />
Ortsgestaltung umgesetzt. sich damit beschäftigt. Nach Meinung<br />
des SPD-Fraktionsvorsitzenden Dirk<br />
Bei der Auftaktveranstaltung zur Dorf- Reichenau verdienen alle vorgebrachten<br />
erneuerung standen vor allem die Anliegen Unterstützung.<br />
7
Kinderferienprogramm<br />
<strong>2008</strong><br />
Gaby Terörde, Luise Wittmann, Rosi<br />
Multerer, Evi Chryssanthopoulou<br />
und Gerda Poschmann-Reichenau<br />
waren für die Durchführung zweier<br />
Aktionen im diesjährigen <strong>Tittmoning</strong>er<br />
Ferienprogramm mit<br />
insgesamt 42 Kindern verantwortlich.<br />
Die Gestaltung von Natursteinmosaiken<br />
und eine Fahrt zum Umweltgarten nach<br />
Wiesmühl an der Alz haben nicht nur<br />
den Kindern sehr viel Spaß gemacht.<br />
Zu guter Letzt...<br />
In seiner <strong>September</strong> sitzung Für die SPD-Fraktion hatte Dirk SPD einfach nicht, einen guten und<br />
beschloss der <strong>Stadt</strong>rat auf Vorschlag Reichenau bereits in der <strong>Stadt</strong>ratssitzung sinnvollen Vorschlag – der in vielen<br />
d e r Ve r wa l t u n g u n d d e s 1 . vom 02.05.2006 einen Antrag auf anderen Kommunen selbstverständlich<br />
Bürgermeisters einstimmig ab dem Gebührenfreiheit ab dem 3. Kind gestellt ist – gemacht zu haben.<br />
3. Kind einer Familie künftig und war damit an den Fraktionen der<br />
Gebührenfreiheit für den Kinder- Freien Wähler, der CSU und dem In der Sache haben wir uns also<br />
gartenbesuch. Das ist löblich. Wir damaligen <strong>Stadt</strong>kämmerer gescheitert. durchgesetzt mit unserer Forderung,<br />
freuen uns über diesen längst Man hielt diese Maßnahme damals wenn auch mit zweijähriger Verspätung.<br />
überfälligen Beweis für Familien- mehrheitlich für überflüssig und nicht Manchmal muss man in der Politik<br />
freundlichkeit. finanzierbar. Oder man gönnte es der Geduld haben.<br />
Machen Sie mit!<br />
Mehr Demokratie wagen kann auch Spaß machen.<br />
Diskussion, Meinungen, Ziele - dies ist im <strong>Tittmoning</strong>er SPD-Ortsverein möglich.<br />
Mehr Informationen unter: www.spd-traunstein.de/tittmoning.<br />
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Impressum:<br />
<strong>Stadt</strong> & Land<br />
erscheint unregelmäßig und bringt<br />
Informationen und Meinungen zur<br />
<strong>Tittmoning</strong>er Kommunalpolitik.<br />
Herausgeber:<br />
SPD-Ortsverein <strong>Tittmoning</strong><br />
Redaktion:<br />
Rosa-Maria Multerer<br />
Gerda Poschmann-<br />
Reichenau<br />
Dirk Reichenau<br />
Alexander Spirkl<br />
Josef Wittmann<br />
Fotografien:<br />
Manfred Willert<br />
Alexander Spirkl<br />
Gabi Lex<br />
Dirk Reichenau<br />
Gregor Terörde<br />
V.i.S.d.P.:<br />
Dirk Reichenau,<br />
Staufenweg 3,<br />
84529 <strong>Tittmoning</strong><br />
Layout: Harald Wessner<br />
<strong>Ausgabe</strong>: <strong>September</strong> <strong>2008</strong><br />
Auflage: 2.200 Stück