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KURZNACHRICHTEN · KURZNACHRICHTEN · KURZNACHRICHT

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IT-SOLUTIONS Informationssicherheit<br />

MELANI warnt vor wachsender<br />

Gefahr durch Spionage im Internet<br />

von Patrick Aeschlimann<br />

Spionage über das Internet wird zu einem immer wichtigeren Thema. Auch in der Schweiz steigt das Risiko.<br />

Besonders gefährdet sind Wirtschaftsunternehmen und öffentliche Stellen. Dies meldet die Melde- und<br />

Analyse stelle Informationssicherung des Bundes (MELANI) in ihrem elften Halbjahresbericht (Januar bis Juni<br />

2010). Um Missbrauch von Schweizer Internetadressen zu bekämpfen, kann MELANI nun die Blockierung von<br />

«.ch»-Domain-Namen bei begründetem Verdacht auf kriminelle Aktivitäten beantragen.<br />

Google, Adobe, das Büro des Dalai Lama<br />

und das Eidgenössische Departement für<br />

auswärtige Angelegenheiten (EDA) haben<br />

eines gemeinsam: Sie alle wurden im<br />

letzten Jahr Opfer von Spionageaktivitäten<br />

und versuchter illegaler Informationsbeschaffung<br />

mittels Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien (IKT).<br />

Der deutsche Innenminister Thomas de<br />

Maizière warnt vor der Gefahr wachsenden<br />

Wirtschaftsspionage durch Hacker.<br />

Besonders gefährdet seien neben Wirtschaftsunternehmen<br />

auch öffentliche<br />

Stellen. Das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz<br />

erachtet insbesondere<br />

Angriffe aus Russland und China für besonders<br />

gefährlich. Hackern gelang es gar<br />

mittels eines Phishingangriffes beinahe<br />

das gesamte amtliche Register für den<br />

europäischen Handel mit Emissionszertifi<br />

katen zeitweise lahmzulegen. In den<br />

USA manipulierten Hacker Regierungsseiten<br />

und leiteten die ahnungslosen Benutzer<br />

auf Webseiten mit pornografischem<br />

Inhalt um.<br />

«Angebliche Einladung<br />

zu NATO-Konferenz<br />

entpuppte sich als<br />

Phishing-Attacke»<br />

Auch in der Schweiz haben sich gemäss<br />

dem MELANI-Bericht Angriffe, insbesondere<br />

gegen die Rüstungsindustrie und<br />

gegen Regierungsstellen, ereignet. Die Angreifer<br />

sendeten präparierte Dokumente<br />

(vermehrt im bislang als eher sicher geltenden<br />

PDF-Format) an Schlüsselpersonen.<br />

Die Nachrichten waren auf die Empfänger<br />

zugeschnitten, was auf vorgängige<br />

nachrichtendienstliche Informationsbeschaffung<br />

hinweist.<br />

54 SKR 1/11<br />

Öffentlicher Sektor und Ausbildungsstätten<br />

im Visier von Hackern<br />

Im Februar erhielt MELANI Informationen<br />

über einen gezielten Hackerangriff, der<br />

durch den Versand infi zierter E-Mails erfolgte.<br />

Diese wurden an Vertreter des öffentlichen<br />

Sektors und Ausbildungsinstituten<br />

versandt. Die auf Englisch verfassten<br />

E-Mails enthielten ein Dokument zu einer<br />

angeblichen NATO-Konferenz. Beim Öffnen<br />

der Datei wurde der Computer infi -<br />

ziert und zu einem Botnetzwerk hinzugefügt.<br />

Ziel war es, Login-Daten für E-Mails<br />

und soziale Netzwerke abzufangen. Durch<br />

die Analyse des schadhaften Dokumentes<br />

konnte MELANI den Kommando-Server<br />

sowie eine umfassende Liste infizierter<br />

Systeme bestimmen. Diese Daten wurden<br />

anschliessend den verantwortlichen Stellen<br />

zugestellt, um das Botnetzwerk zu de-<br />

aktivieren. In der Schweiz wurden glücklicherweise<br />

keine Opfer festgestellt.<br />

Im Jahr 2010 haben einige Sicherheitslücken<br />

für Aufmerksamkeit gesorgt. Weit<br />

verbreitete Software wie der Internet Explorer<br />

oder Adobe Acrobat waren davon<br />

betroffen. MELANI hält fest, dass alle Programme<br />

kritische Schwachstellen besitzen<br />

und ein gut ausgebauter, ständiger<br />

Grundschutz bessere Resultate erreicht,<br />

als infl ationär gestreute Warnungen über<br />

Sicherheitslücken. Zudem gibt es Programme,<br />

welche aus dem produktiven<br />

Arbeitsalltag nicht wegzudenken sind und<br />

auf welche nicht oder nur schwerlich verzichtet<br />

werden kann. Ist ein solches Programm<br />

von einer Sicherheitslücke betroffen,<br />

kann man den Sicherheitsrisiken<br />

höchstens mit fl ankierenden Massnahmen<br />

entgegenwirken, indem man etwa Mit-

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