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KURZNACHRICHTEN · KURZNACHRICHTEN · KURZNACHRICHT

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Vor dem Hintergrund von New Public Management<br />

werden Kennzahlen im Führungsalltag<br />

immer mehr zur Normalität.<br />

Der fortschreitende Technologieeinsatz in<br />

der Verwaltung macht entsprechende Erhebungen<br />

und Berechnungen immer einfacher.<br />

Damit wird aber nicht automatisch<br />

alles besser. Es ergeben sich neue<br />

Möglichkeiten wie auch neue Herausforderungen<br />

für Führungskräfte.<br />

Absenzenmanagement<br />

im Kanton Bern<br />

Im Kanton Bern werden krankheitsbedingte<br />

Absenzen systematisch erfasst.<br />

Ziel des Absenzenmanagements ist es,<br />

jene Fälle herauszufi nden, bei denen die<br />

Absenz betriebliche Ursachen hat. Führungskräfte<br />

erhalten monatlich eine Auswertung,<br />

bei der jene Mitarbeitenden<br />

32 SKR 1/11<br />

FINANZEN Führungsinstrumente<br />

Führen mit Kennzahlen<br />

in der öffentlichen Verwaltung<br />

von Alexander Hunziker<br />

Kennzahlen werden immer wichtiger in der Führungsarbeit im öffentlichen Sektor. Die Berner Fachhochschule<br />

nimmt sich dem Trend an und hat in einer Veranstaltungsserie Praktikerinnen und Praktiker eingeladen, über<br />

ihre Erfahrungen zu berichten. Die wichtigsten Erkenntnisse werden hier zusammengefasst.<br />

Alexander Hunziker,<br />

Professor an der Berner Fachhochschule<br />

und Leiter des Studiengangs EMBA Public<br />

Management, welcher auch für Gemeindekader<br />

zugänglich ist<br />

markiert sind, für welche mindestens einer<br />

von zwei Indikatoren einen Schwellwert<br />

überschreitet. Wenn eine Markierung<br />

vorliegt, so sind die Vorgesetzten<br />

verpfl ichtet, mit den betreffenden Mitarbeitenden<br />

ein Gespräch zu führen, bei<br />

dem sie betriebliche Probleme und Unterstützungspotential<br />

abklären sollen.<br />

Dieses Absenzenmanagement ist Teil des<br />

betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />

der Kantonsverwaltung.<br />

Christian Utz, Projektleiter beim Kanton<br />

Bern, schätzt, dass in einem Drittel bis der<br />

Hälfte aller Fälle betriebliche Massnahen<br />

möglich sind, um künftige Absenzen zu<br />

verringern. Vorgesetzte dürfen sich aber<br />

nicht überfordern. Sie sind weder Ärzte<br />

noch Psychologen und sie haben auch<br />

nicht den Auftrag, eine erkrankte Person<br />

so schnell wie möglich einsatzfähig zu<br />

machen – wegschauen ist aber auch keine<br />

Option. Damit diese manchmal heikle Abgrenzung<br />

gut verstanden wird, waren<br />

Schulungen nötig.<br />

Marcel Kutter, Abteilungsleiter im Amt<br />

für Sozialversicherung und Stiftungsaufsicht<br />

mit EMBA in Public Management,<br />

hat sich bei der Einführung dieses Systems<br />

aktiv beteiligt. Er hat früh erkannt,<br />

dass die Belastungen für das Team, welche<br />

durch Absenzen entstehen, vermieden<br />

oder zumindest besser aufgefangen<br />

werden können, wenn man sich systematisch<br />

um Absenzen kümmert. Obwohl<br />

er seinen Erfolg in Zahlen klar ausweisen<br />

kann, warnt er davor, den Erfolg im Bereich<br />

Absenzenmanagement erzwingen<br />

zu wollen: Werden Führungskräfte unter<br />

Druck gesetzt, gewisse Werte in ihrer Abteilung<br />

zu erreichen, wird es kontraproduktiv.<br />

Das Gegenteil vom Absentismus<br />

würde gefördert, der «Präsentismus»,<br />

also die körperliche Anwesenheit trotz<br />

Krankheit oder mangelnder Arbeitsmotivation.<br />

Der eigentliche Zweck des Systems<br />

würde durch eine solche Handhabung<br />

der Kennzahlen nicht erreicht.<br />

Politik und Management<br />

der Sozialhilfe<br />

Sozialhilfe erhält, wer trotz allen anderen<br />

Unterstützungsangeboten zuwenig zum<br />

Leben hat. Gemäss Adrian Vonrüti, Vorsteher<br />

des Sozialamtes Langenthal, sind<br />

es zwar einzelne Missbrauchsfälle, die den<br />

politischen Zündstoff liefern, aber es sind<br />

Kennzahlen, mit denen die Sozialämter<br />

die Qualität und Effi zienz ihrer Leistung<br />

beweisen müssen. In der Praxis bestehen<br />

jedoch erhebliche Schwierigkeiten, um<br />

aus den Kennzahlen Schlüsse für gute<br />

Managemententscheide zu ziehen. Zu<br />

dieser Schwierigkeit tragen drei Faktoren<br />

bei, wie Dorothee Guggisberg, Geschäftsleiter<br />

der SKOS ausführt: Zunächst einmal<br />

sind die Strukturen in der der Sozialhilfe<br />

sehr heterogen. Es gibt kantonale, regionale<br />

und kommunale Organisationsformen<br />

mit unterschiedlichen Kompetenzverteilungen,<br />

Defi nitionen und Erhebungsarten.<br />

Zweites ist die Anzahl von<br />

der Sozialhilfe abhängiger Personen von<br />

den übrigen Institutionen abhängig, welche<br />

ihre Aufgabe regional oft sehr unterschiedlich<br />

wahrnehmen. Und drittens<br />

sind wirtschaftliche Faktoren mitentscheidend.<br />

Die regionale Sockelarbeitslosigkeit<br />

oder ein lokaler Leerwohnungsbestand<br />

beeinfl ussen die Anzahl der Sozialhilfeempfänger.<br />

Deshalb ist es sogar<br />

für Insider schwer zu unterscheiden, welche<br />

Auffälligkeiten bloss auf statistische<br />

Probleme zurückzuführen sind und welche<br />

Relevantes anzeigen.<br />

Führungskräfte müssen darauf vertrauen,<br />

dass hochwertige Sozialarbeit zu guten

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