Untitled - Gattner
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Seite 14<br />
STAATSGALERIE STUTTGART<br />
Sicherungstechnik von Exponaten<br />
Schutzverglasung<br />
Vorsätzliche und unabsichtliche Beschädigungen durch Besucher an Gemälden, Graphiken, Papier-, Textil-,<br />
Wachsobjekten und anderen Exponaten von überwiegen flächenhafter Gestalt können durch eine<br />
Schutzverglasung zuverlässig verhindert werden. Gegen die gefürchteten Angriffe mit Säure, Lösemittel und<br />
anderen aggressiven Flüssigkeiten auf Gemälde gibt es keinen anderen Schutz als diesen, denn selbst bei<br />
raschestem Eingreifen von sachkundigen Kräften sind sonst Beschädigungen oder Zerstörungen der Malschicht<br />
unvermeidlich. Als Schutz reicht schon in vielen Fällen eine normale Glasscheibe von 6 bis 8 mm Dicke aus,<br />
doch ist es nicht auszuschließen, daß die Glasscherben, falls die Scheibe zerbricht, das zu schützende Objekt<br />
beschädigen. Bei Acryl- oder Polycarbonatglas ist das zwar nicht zu befürchten, doch stört dann wieder die<br />
Kratzempfindlichkeit und die unangenehme Eigenschaft, durch statische Aufladung Staub anzuziehen. Am<br />
besten ist daher, wie bei allgemein allen Fenstern eines Museums, hier eine VSG-Scheibe. Also eine Verbunds-<br />
Sicherheits-Glas.<br />
Wenn man bei Gemälden allerdings kein entspiegeltes Glas wählt, muß man sich mit dem nachteiligen Effekt<br />
einer solchen Verglasung abfinden:<br />
Mit Reflexen von Fenstern und Lichtquellen, mit Spiegelbildern der Umgebung und des Betrachters selbst.<br />
Durch Verwendung entsprechenden entspiegelten Glases lassen diese Effekte weitgehend beseitigen. Bei<br />
diesen Glas sind mehrere hauchdünne Schichten von Metalloxiden aufgedampft, die bei senkrechtem<br />
Lichteinfall durch Interferenz die Reflexion unterdrücken. Seit einiger Zeit können auch VSG-Scheiben damit<br />
ausgerüstet werden.<br />
Entspiegeltes Glas reduziert die für Glasscheiben typische Reflexion von 8 bis 10% des sehbar auftreffenden<br />
Lichts durch die aufgedampften Interferenzschichten auf ca. 1%.<br />
Entspiegelte VSG Schutzverglasungen<br />
Befestigung<br />
Drahtaufhängung für Gemälde, die bei<br />
entfernen des Gemäldes Alarm auslösen<br />
Wenn Sammlungsgegenstände vielleicht frei und ohne störendes Glas dargeboten werden, dann deshalb, weil<br />
man dem Besucher die Begegnung mit dem Originalen Objekten und die Betrachtung der Feinheiten, in Form,<br />
Farbgebung und ähnlichem, aus nächster Nähe ungestört, ohne Sichthindernisse ermöglichen will. Sind die<br />
Exponate groß und schwer, ist die Gefahr eines Diebstahls innerhalb der Öffnungszeiten gering, sind sie leicht<br />
und handlich, ist die Situation kritisch. Wenn man sie schon nicht hinter Glas bringen kann, müssen sie sicher<br />
befestigt werden.<br />
Bei einer anspruchsvollen Präsentation solcher Exponate geht das Bestreben in aller Regel dahin, die<br />
mechanische Sicherung optisch so weit wie möglich zurückzudrängen. Die Befestigungselemente sollen nicht<br />
für einen Teil des Exponates gehalten werden, am besten also unsichtbar sein. Das könnte beispielsweise durch<br />
anschrauben erreicht werden. Doch das ist in der Regel nicht zulässig, weil es bei einem Originalen Objekt<br />
keine Partie der Oberfläche gibt, die man etwa durch Anbohren, Löten, Kleben oder ähnlichem verletzen darf.<br />
So bleibt die direkte Befestigung auf Objekte beschränkt, bei denen es Standflächen, gelegentlich auch eine<br />
Bruchfläche, als Befestigungsmöglichkeiten bestehen. Wenn sich auch dieses verbietet, muß eine<br />
Verklammerung mit der Wand- oder Stanmdfläche in Betracht gezogen werden. Diese kann dann zwar nicht<br />
mehr unsichtbar sein, muß aber trotzdem nicht ins Auge fallen wenn sie aus Acrylglas bestehen. Die dünnen<br />
Drahtseilkonstruktionen mit eingebautem Alarmkontakt fallen auch nur gering in das Auge. Wobei sie noch den<br />
Vorteil inne habe das sie eine Mobilität der Bilder garantieren, ohne bei den Wänden zu Beschädigungen zu<br />
führen. Bei den ständigen Exponaten Wechsel und leih Gaben ist dies auch notwendig.<br />
Simon <strong>Gattner</strong>