Untitled - Gattner
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Seite 11<br />
Luftsystem (Klimaanlage)<br />
Dieses Luftsystem bezeichnet man auch als Klimaanlage und<br />
vereinigt die oben angeführten Systeme in ein Computer<br />
unterstütztes, mit Jahreshalbwerten gefüttertes System. Das<br />
voll automatisiert und ökonomisch arbeitet. In diesem<br />
System wird die aufbereitete Luft in Kanälen mit der Luft des<br />
Dampfluftbefeuchters vermischt und auf die zu Klimatisierte<br />
räume verteilt, die Abluft gesammelt und durch ein Paralleles<br />
Kanalnetz zur Zentrale zurückgeleitet. Dort verlässt ein Teil<br />
des Abluftstroms die Anlage (Fortluft), und ein etwa gleich<br />
großer Volumenstrom an Außenluft ersetzt ihn zwecks<br />
Lufterneuerung. Diese und die rezirkulierte Umluft werden<br />
vermischt und jeweils erwärmt, gekühlt, befeuchtet oder<br />
entfeuchtet, gefiltert und von einem Ventilator als Zuluft in<br />
das Kanalnetz gefördert. Dieses ist in Parallele Stränge<br />
unterteilt, die Zweikanal-Klimaanlage, was einen<br />
ökonomischen Betrieb ermöglicht, so können die Räume mit<br />
unterschiedlichen Heiz und Kühllasten getrennt versorgt<br />
werden.<br />
Klimatisierte Räume<br />
STAATSGALERIE STUTTGART<br />
Schematische Darstellung des Zentralgeräts einer<br />
Klimaanlage<br />
Klimaanlagen sind mittel der Gebäude und Versorgungstechnik, die immer nur dort eingesetzt werden, wo Bedarf besteht.<br />
Für Museen sollte daher die Selbstverständliche Regel gelten Klimatisierung ist immer nur dann erforderlich, wenn die<br />
Erhaltung des Sammlungsguts davon abhängt und auch immer nur dort wo sie konservatorisch begründete Anforderungen<br />
an das Raumklima definieren lassen. Also stellt sich die frage in welchen Räumen eine Klimaanlage erforderlich ist und wie<br />
stark sie im gebrauch genommen wird.<br />
Öffentlicher Bereich (Die auf der Grafik Farbig dargestellten Räumlichkeiten, Blau, Grün, Ocker usw.): Eingangshalle,<br />
Gardarobe, Information, Dauerausstellungen, Sonderausstellungen, Vortragssaal mit Foyer, Seminarraum,<br />
Museumspädagogische Arbeitsräume, Verkauf, Cafeteria.<br />
Interner Bereich (Die auf der Grafik als Türkis umrissartig dargestellten Räumlichkeiten): Arbeitsbereich für<br />
Wissenschaftliches und Technisches Personal; Studiensammlung, Magazin, Depot, Restaurierungswerkstatt, Fotoatelier,<br />
Bibliothek, Verwaltung, Archiv.<br />
Wenn die konservatorischen Bedingungen Klimatisierung verlangen, sind mindestens die hier kursiv gezeichneten<br />
Sammlungsräume davon betroffen, zuweilen aber auch das Fotoatelier und mit unter auch die Arbeitsräume der<br />
wissenschaftlichen Mitarbeiter. Bei der an physiologische Bedingungen gebundenen sog. Komfortklimatisierung genießen<br />
vortrags- und Seminarräume Priorität vor den anderen Räumen. Räume die als Klimaschleuse fungieren wie z.B. Flure<br />
müssen zuweilen auch klimatisiert werden.<br />
Die folgenden Ausführungen befassen sich primär mit Ausstellungen, weil das Raumklima dort durch Besucher,<br />
Beleuchtung, die Einstrahlung durch Tageslichtöffnungen, usw. besonders belastet wird und weil die Raumklimatischen<br />
Anforderungen in jenen Räumen ungleich schwieriger zu erfüllen sind als in den übrigen dem Publikum nicht zugänglichen<br />
Sammlungsräumen.<br />
Ausstellungsraum<br />
Ausstellungsraum<br />
Simon <strong>Gattner</strong>