Untitled - Gattner
Untitled - Gattner
Untitled - Gattner
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
STAATSGALERIE STUTTGART<br />
Die Kunst braucht den Betrachter.<br />
Der Betrachter braucht die Kunst.<br />
Jahresarbeit von Simon <strong>Gattner</strong> und Tobias<br />
Tschinkowitz
Seite 1<br />
STAATSGALERIE STUTTGART<br />
Inhaltsangabe Seite 1<br />
Historie<br />
Architektur<br />
Kunst<br />
Sonstiges<br />
Abschluss<br />
Inhaltsangabe<br />
Die Geschichte der Staatsgalerie Seite 2<br />
Alte Staatsgalerie Seite 2<br />
Neue Staatsgalerie Seite 3<br />
Erweiterung der alten<br />
Staatsgalerie<br />
Seite 3<br />
Farbinnenraumgestaltung Seite 4<br />
Beleuchtung und Lichtschutz Seite 5<br />
Bestrahlung und Belichtung Seite 5<br />
Tageslicht und Kunstlicht im<br />
Museum<br />
Seite 6<br />
Tageslicht, Begrenzen der<br />
Beleuchtungsstärke<br />
Seite 7<br />
Lichtschäden Seite 7<br />
Farbliche Veränderung von<br />
beleuchtetem Sammlungsgut<br />
Seite 7<br />
Veränderung von beleuchtetem<br />
Sammlungsgut<br />
Seite 8<br />
Klimatisierung 1.1 Seite 8<br />
Klimatisierung 1.2 Seite 9<br />
Befeuchtungseinrichtung Seite 10<br />
Dampfluftbefeuchtung Seite 10<br />
Wasseraufbereitung Seite 10<br />
Luftfilter Seite 10<br />
Luftsystem (Klimaanlage) Seite 11<br />
Klimatisierte Räume Seite 11<br />
Konservatorische Anforderungen<br />
an das Raumklima im Museum<br />
Seite 12<br />
Messdatensammlung Seite 12<br />
Einsatzanlagen für Überfall-<br />
Einbruchsmeldeanlagen gemäß<br />
UEA-Richtlinien<br />
Seite 13<br />
Sicherungstechnik von<br />
Exponaten / Schutzverglasung<br />
Seite 14<br />
Befestigung Seite 14<br />
Sicherheitstechnik der<br />
Räumlichkeiten<br />
Seite 15<br />
Durchbruchmelder Seite 16<br />
Wechselausstellungen Seite 17<br />
Gemälde Skulpturen Seite 17<br />
Graphische Sammlung Seite 17<br />
Cafeteria Seite 18<br />
Shop Seite 18<br />
Öffnungszeiten Seite 19<br />
Preise Seite 19<br />
Anfahrt Seite 20<br />
Kontakt Seite 20<br />
Resümee Seite 21<br />
Quellenangaben Seite 22<br />
Tobias Tschinkowitz
Seite 2<br />
Die Geschichte der Staatsgalerie<br />
Die Staatsgalerie Stuttgart besteht aus drei Gebäuden, die für unterschiedliche<br />
Definitonen der Funktion von Museumsarchitektur stehen.<br />
Der älteste Bauteil, heute als Alte Staatsgalerie bezeichnet, wurde 1843 als<br />
Museum der bildenden Künste eröffnet. Architekt war Gottlob Georg von Barth,<br />
Oberbaurat im Finanzministerium des Königreichs Württemberg. In dieser<br />
klassizistischen Dreiflügelanlage war neben den Kunstsammlungen auch die<br />
königliche Kunstschule untergebracht. Das Gebäude wurde 1881 bis 1888 nach<br />
Plänen Albert von Boks um zwei rückwärtige Flügel erweitert.<br />
STAATSGALERIE STUTTGART<br />
1984 wurde der Baubestand des 19. Jahrhunderts, durch Kriegsschäden und<br />
Wiederaufbau in den 50er-Jahren im Inneren stark verändert, um James Stirlings<br />
Erweiterungsbau (»Neue Staatsgalerie«) bereichert. Dieser greift weitgehend die<br />
Idee der Dreiflügelanlage der Alten Staatsgalerie auf und setzt gleichzeitig das<br />
Museum selbst in Szene. Zahlreiche Zitate historischer Bauformen von der Antike<br />
bis zur klassischen Moderne sowie besonders Elemente klassischer<br />
Museumsarchitektur wie Rotunde, Giebel und Gebälk definieren das Museum als<br />
einen Ort, der vieldeutig, bisweilen auch ironisch seine eigene Geschichte und<br />
Bedeutung reflektiert.<br />
Als dritter Bauteil entsteht derzeit der Erweiterungsbau der Alten Staatsgalerie,<br />
geplant durch die Baseler Architekten Wilfrid & Katharina Steib. Das<br />
fünfgeschossige Gebäude wird ab dem Spätjahr 2002 Albert von Boks<br />
Erweiterungsbauten auf der Ebene des ersten Obergeschosses mit zwei neuen<br />
Ausstellungssälen und einem Annex für die Präsentation von Kunst auf Papier zu<br />
einem Umgang schließen. Die übrigen Geschosse werden die Graphische<br />
Sammlung aufnehmen. Mit ihrem schlichten, auf Funktionalität und räumliche<br />
Klarheit bedachten Entwurf definieren die Architekten das Museum als einen Ort,<br />
der ganz im Dienst der Exponate verschiedene Präsentationsformen der Kunst<br />
zulässt.<br />
Alte Staatsgalerie<br />
Die Alte Staatsgalerie gehört zu den frühen Museumsbauten in Deutschland. Sie<br />
wurde nicht als reines Gemäldemuseum errichtet, sondern auch für eine große<br />
Sammlung von Gipsabgüssen nach Plastiken, das Kupferstichkabinett, sowie mit<br />
Sälen und Ateliers für die 1829 neu gegründete königliche Kunstschule.<br />
1839-<br />
1843<br />
1. Mai<br />
1843<br />
1881 -<br />
1888<br />
1901 -<br />
1907<br />
1930 -<br />
1944<br />
1944<br />
1945<br />
1946 –<br />
1958<br />
1958<br />
erbaut von Georg Gottlob Barth für die Königlichen Kunstsammlungen<br />
und die Kunstschule (heute Staatliche Akademie der bildenden Künste)<br />
eröffnet als »Museum der bildenden Künste«<br />
Erweiterung durch Anbau der rückwärtigen Flügel nach Plänen von<br />
Albert von Bok<br />
Neugestaltung von Galeriesälen und erstmals systematische Ordnung<br />
der Sammlung nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten unter Direktor<br />
Prof. Konrad Lange<br />
sind das Kupferstichkabinett (heute Graphische Sammlung) und die<br />
Abteilung neuerer württembergischer Kunst im Kronprinzenpalais<br />
untergebracht<br />
weitgehende Zerstörung der Staatsgalerie im Bombenkrieg<br />
nach Kriegsende Wiederbeginn in einer Holzbaracke im Hinterhof, in<br />
der auch die ersten Ausstellungen stattfinden<br />
Wiederaufbau. Renovierung und Modernisierung nach Plänen von<br />
Maximilian Debus.<br />
Wiedereröffnung<br />
Tobias Tschinkowitz
Seite 3<br />
Neue Staatsgalerie<br />
Planungen für einen Erweiterungsbau der Alten Staatsgalerie wurden bereits<br />
zwischen 1961 und 1967 und danach 1974 im Rahmen eines städtebaulichen<br />
Wettbewerbs entwickelt. Auf Initiative des Ministerpräsidenten Hans Filbinger<br />
wurde 1977 ein internationaler beschränkter Wettbewerb ausgeschrieben, aus<br />
dem der Entwurf des Büros James Stirling, Michael Wilford & Associates, London,<br />
einstimmig als Sieger hervorging. 1984 wurde der Neubau eröffnet.<br />
Der 1926 in Glasgow geborene James Stirling (gestorben in London 1992) war<br />
bereits in den Siebzigerjahren mehrfacher Preisträger (Brunner-Preis, 1976;<br />
Alvar-Aalto-Preis, 1977) und gehörte zu den international bedeutendsten<br />
Architekten der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts.<br />
In Stuttgart überzeugte der in unmittelbarer Nachbarschaft zur Alten<br />
Staatsgalerie gelegene und mit dieser auf Galerieniveau durch eine »Brücke«<br />
verbundene Neubau die Jury wegen seiner topographiebezogenen<br />
terrassenartigen Einbindung in die Hanglage, wegen der originellen Führung eines<br />
öffentlichen Fußwegs durch den Museumskomplex und der respektvollen<br />
Integration der vorhandenen historischen Bausubstanz der Alten Staatsgalerie.<br />
Stirling zelebriert Architektur als Baukunst, indem er auf den repräsentativmonumentalen<br />
Museumstyp des 19. Jahrhunderts zurückgreift. Die streng Uförmige<br />
Anordnung der Galerieräume - sie entspricht dem Grundriss der<br />
spätklassizistischen Alten Staatsgalerie - , die im Zentrum des Museums gelegene<br />
offene Rotunde - eine freie Anlehnung an Karl Friedrich Schinkels Altes Museum in<br />
Berlin und das Kolosseum-, kolossale Säulenordnungen, Giebel, Architrave und<br />
Steinfassaden inszenieren die Funktion des Museums als öffentliches Gebäude.<br />
Die epochale Leistung von Stirling gründet in der Zusammenführung dieser<br />
historistischen Elemente mit dem modernen Formenvokabular der<br />
funktionalistischen Architektur (farbig gefasste Stahlkonstruktionen, Sichtbeton,<br />
geschwungene Baukörper). Durch die Ambivalenz der Formen, durch ihre<br />
Widersprüche und Vielschichtigkeit gewinnt das Museum an Dynamik und scheint<br />
gerade deshalb als Haus für die Kunst des 20. Jahrhunderts prädestiniert.<br />
Erweiterung der alten Staatsgalerie<br />
Der Entwurf der Baseler Architekten Wilfrid & Katharina Steib, dessen Erstfassung<br />
auf ein städtebauliches Gutachten vom November 1991 zurückgeht, sieht einen<br />
linearen Baukörper entlang der Urbanstrasse vor. In dem fünfgeschossigen Bau,<br />
der seit Juni 2000 im Hof hinter der Alten Staatsgalerie entsteht, werden ab<br />
Herbst 2002 Bibliothek, Studiensaal, Büros, Restaurierungswerkstätten und<br />
Bestände der Graphischen Sammlung untergebracht sein.<br />
STAATSGALERIE STUTTGART<br />
Damit erhält die Graphische Sammlung erstmals seit ihrem erneuten Einzug in die<br />
Alte Staatsgalerie nach dem Zweiten Weltkrieg eine angemessene und<br />
zusammenhängende Unterbringung. Mit dem Umzug der Graphischen Sammlung<br />
in den Erweiterungsbau werden im Erdgeschoss der Alten Staatsgalerie Flächen<br />
frei, die nach ihrer Sanierung als Ausstellungsfläche genutzt werden können.<br />
Auf der Ebene des Obergeschosses der Alten Staatsgalerie entsteht im<br />
Erweiterungsbau ein Ausstellungsgeschoss, das durch Glasbrücken mit dem<br />
Altbau verbunden wird. Neben zwei großen Oberlichträumen mit 271 bzw. 240<br />
Quadratmetern Grundfläche befindet sich auf dieser Ebene ein eigener<br />
Ausstellungsraum (161 qm), der speziell für die Präsentation von Kunst auf Papier<br />
gestaltet ist.<br />
Der Baukörper wird mit seinen vorwiegend geschlossenen, verputzten Fassaden<br />
als klares, einfach gestaltetes Volumen in Erscheinung treten. Die differenzierte,<br />
filigrane Ausbildung des Obergeschosses (Glas-Metall-Konstruktion) steht in<br />
absichtsvollem Kontrast zum gewichtigen Sockel. Es entsteht ein Gebäude, das<br />
trotz Zurückhaltung und Disziplin in der Anwendung seiner gestalterischen Mittel<br />
städtebaulich wirksam werden wird.<br />
Die drei Gebäude der Staatsgalerie Stuttgart – die spätklassizistische Alte<br />
Staatsgalerie, der weltberühmte Stirling-Bau und der elegante Steib-Bau –<br />
sprechen eine jeweils eigene, selbstbewusste architektonische Sprache und<br />
dennoch verbinden sie sich im Inneren zu einem räumlichen Kontinuum, das den<br />
Schätzen des Museums vom 14. Jahrhundert bis heute sehr gute<br />
Präsentationsmöglichkeiten bietet.<br />
Tobias Tschinkowitz
Seite 4<br />
Farbinnenraumgestaltung<br />
STAATSGALERIE STUTTGART<br />
Die einzelnen Ausstellungsbereiche sind optisch in verschiedenen Farben unterteilt wie z.B. die Ausstellung der<br />
Holländischen Meister in dunkelgrün und die Kunst um 1900 in dunkelrot. Allgemein werden kräftige, leuchtende aber<br />
dunkle Farben verwendet.<br />
Was aber nicht zu einem erdrückendem Raumklima führt, denn die Raumhöhe kompensiert die dunklen Farben im<br />
Zusammenspiel mit den hellen Decken und den großen Dachfenstern. Die Raumhöhe beträgt zwischen vier und fünf<br />
Meter und die Ausstellungsräume haben mindestens fünfzig Quadratmeter Grundfläche. Dies ermöglicht dem Betrachter<br />
ein großes Bewegungsspektrum und Sichtfeld.<br />
Die dunklen und kräftigen Farben werden an den Wandflächen verwendet, die Türen, Fenster und Sockel sind dagegen<br />
schlicht in weiß gehalten wie die Deckenflächen. Die Laufflächen summieren sich von Parkettböden, Stein und<br />
Teppichböden etc.<br />
Um wieder auf die Farbgestaltung zurück zukommen, kann man sich nun vorstellen das die dunklen Wandflächen in<br />
Zusammenhang mit der Raumhöhe, der großen Grundfläche und den großen Dachfenstern rein gar nicht mehr, auf den<br />
Betrachter oder den Besucher drückend wirkt. Die kräftigen oder vollen Farben, so wollen wir sie benennen, wirken in der<br />
Kausalität sogar angenehm auf den Betrachter und spielen harmonisch mit den weißen Decken und den Bodenflächen<br />
zusammen. Man kann sogar so weit gehen, dass ohne diese kräftige Farbgliederung, einerseits die Orientierung verloren<br />
ginge, aber das wichtigere ist das ohne diese die Räume trist und farblos wirken würden. Wobei wir natürlich nicht die<br />
Kunstwerke kritisieren wollen.<br />
Die Farbgebung der Wände beeinflusst auch keineswegs die Betrachtung der Kunstwerke. Sie schaffen nur ein<br />
angenehmes Betrachtungsklima. Wir wollen auf das Waldgrün der Holländischen Meister zurück kommen, dass durchaus<br />
eine angenehm-beruhigende Wirkung auf den Betrachter und Besucher hat.<br />
So kann man insgesamt feststellen, dass die Farbgestaltung der Innenräume durchaus als gelungen betrachtet werden.<br />
Im Außenbereich überwiegen in der Farbgestaltung die Steinflächen, die z.B. im Neubau wo einzelne Farbige<br />
Stahlelemente für Akzente wie die grünen Fensterrahmen sorgen. Insgesamt kann man sagen das 90% der Flächen im<br />
Außenbereich aus Naturstein wie Sandstein oder Marmor bestehen.<br />
Tobias Tschinkowitz
Seite 5<br />
Beleuchtung und Lichtschutz<br />
Einleitung:<br />
STAATSGALERIE STUTTGART<br />
Vor ca. 100 Jahren war das Gaslicht auf Straßen und Häusern die wichtigste Künstliche<br />
Lichtquelle, auch in der Staatsgalerie Stuttgart. Wahrscheinlich wäre sie es dort noch für<br />
lange Zeit geblieben, hätte man den Einbau einer elektrischen Beleuchtung nicht amtlich<br />
vorgeschrieben, wie im Fall des Kaiser-Friedrich-Museums. Da heißt es in der<br />
Baugenehmigung von 1898 unter den seitens der Feuerwehr verfügten Auflage wörtlich:<br />
„Zur Beleuchtung darf nur elektrisches Licht verwendet werden.“ Aus heutiger Sicht eine<br />
überraschend sinnvolle Anordnung; ob sie aber damals ebenso empfunden wurde geht aus<br />
den Akten nicht hervor.<br />
Auch etwa seit dieser Zeit weiß man in Museen, dass Beleuchtung Lichtempfindliches<br />
Material gefährdet, aber erst seit wenigen Jahren weiß man darüber Genaueres. Danach<br />
ist wirksamer Schutz einer Sammlung vor den Einflüssen des Lichts und der begleitenden<br />
Strahlung nur möglich, wenn Ursache und Wirkung, also die Kausalität, genau definiert<br />
sind.<br />
Weil die Lichttechnik letztlich aber vor allem der Übermittlung optischer Informationen an<br />
das menschliche Auge dient, ist der Zusammenhang zwischen Sehleistung und<br />
Beleuchtung ein wichtiger Faktor. Die Sehleistung, also die Bilder und Grafiken gut optisch<br />
wahrzunehmen, muss natürlich gewährleistet sein. Ob jemandem die Sicherheit der Bilder<br />
oder die Sicherheit des Adäquaten Betrachtens wichtiger erscheint bleibt offen.<br />
Eine Mindestbeleuchtungsstärke ist auf jeden fall notwendig. Denn wenn<br />
Sammlungsobjekte aus dem Magazin in die Ausstellung gebracht werden, so geschieht<br />
das zweifellos in der Absicht, sie dem Besucher zu zeigen. Er soll sie sehen, betrachten,<br />
prüfen und Miteinander vergleichen können. Dazu gehört Licht, und zwar mindestens so<br />
viel, dass das Auge Form, Farben und wichtige Details einigermaßen mühelos. Maßstab<br />
sind die Sehleistungen von Besuchern mittleren Alters.<br />
Bestrahlung, Belichtung:<br />
Strahlung und Licht können in beleuchtetem Material bleibende Veränderungen<br />
hervorrufen. Diese sind dem Ausmaß nach nicht ausschließlich von der Bestrahlungs- bzw.<br />
Beleuchtungsstärke abhängig, in der Regel wirkt der Faktor Zeit ebenfalls mit.<br />
Nach dem Photometrischen Grundgesetz nimmt die Beleuchtungsstärke mit dem Quadrat<br />
der Entfernung ab, umgekehrt wird sie beispielsweise vervierfacht.<br />
Hinzu kommt natürlich auch noch der Einfallswinkel. Der von der Lichtstärke der<br />
Leuchtkörper und deren Installation abhängt.<br />
Nach Ansicht von Fachleuten ist die Leuchtdichte die wichtigste Lichttechnische Größe<br />
überhaupt. Ob ein Raum hell oder dunkel erscheint hängt alleine von der Leuchtdichte der<br />
sichtbaren Fläche ab. Leuchtdichte ist die Photometrische Größe, mit der sich empfundene<br />
Helligkeit in Zahlen ausdrücken lässt. Sie kann in folgendermaßen erklärt werden:<br />
Von der Leuchtenden Oberfläche eines Körpers, ob selbstleuchtend oder beleuchtet,<br />
breitet sich ein Lichtstrom in verschiedene Richtungen mit unterschiedlicher Lichtstärke<br />
aus. Die Fläche wird dem Betrachter daher, je nach Standard, Entfernung und Winkel<br />
unter dem er die Fläche sieht, verschieden Hell erscheinen. Dieser Subjektive Eindruck<br />
wird objektiviert durch die Angabe der Leuchtdichte der Fläche definiert. Der Besucher<br />
erwartet beispielsweise ein ausreichend hohes Beleuchtungsniveau, was der Konservator<br />
in vielen Fällen ablehnen muss, und ausgewogene Leuchtdichteverteilung, was nun<br />
wiederum der Architekt der Ausstellung für überflüssig halten mag.<br />
Gaslampe<br />
Elektrisches Licht<br />
Simon <strong>Gattner</strong>
Seite 6<br />
Tageslicht und Kunstlicht im Museum<br />
Tageslichtöffnung, Gestaltung und Bemessung<br />
STAATSGALERIE STUTTGART<br />
Nach verschiedenen ansichten werden auch die Tageslichtöffnungen je nach Architekt<br />
verschieden definiert. Ob die Wandflächen von Fenstern aus ästhetischen Gründen<br />
freigehalten werden sei dahin gestellt. Vorzüge in der Lichtführung im Auge gelten heute als<br />
handfestes Argument zugunsten von Oberlichtern.<br />
In der Staatsgalerie Stuttgart wird sowohl als auch, Oberlicht oder Fenster in den Wänden,<br />
aber auch beides kombiniert verwendet. Es wird hierbei Dachlaternen oder flachwinklige<br />
Glassatteldach Konstruktionen verbaut und verwendet. Mit der Einführung des<br />
Glassatteldaches wurde auch ebenfalls die Staubdecke eingeführt die nunmehr Dachraum<br />
und Galerie voneinander trennt und diese vor den Einflüssen des Außenklimas, vor Staub,<br />
Schwitzwasser und dergleichen schützt. Mit einer Lichtstreuenden Verglasung ausgestattet,<br />
verhindert sie den Einblick in die Glasdachkonstruktion und gibt dem Raum damit einen<br />
ruhigen oberen Abschluss.<br />
Man kann sich darüber Streiten ob die diffuse Beleuchtung durch Glasdach und Staubdecke<br />
dem eher wechselhaft durch Seitenfenster gerichtet anfallenden Tageslicht vorzuziehen<br />
seien. Bevorzugt ist in der Staatsgalerie das Oberlicht das ein lebendiges, ständig sich<br />
wandelndes Tageslicht, das Ambiente schafft in dem sich die Kunstwerke adäquat<br />
betrachten lassen. Die Oberlichter ergeben einen Tageslichtsquotienten mit dem<br />
Nutzungswert von 80% hier im Süden, das heißt auch für die Staatsgalerie, im Norden<br />
dagegen nur 60%. Also bleiben noch für die Staatsgalerie 20% der Jährlichen<br />
Öffnungszeiten in denen man die Ausstellung durch elektrisches Licht beleuchtet wird. Die<br />
Anordnung von Oberlicht über der Raummitte ist optimal. Denn in Wandnähe, etwa gar bis<br />
an die Wand herangeführt, bewirken Oberlichter ein Verschieben des Maximums der<br />
Beleuchtungsstärke aus dem Hängebereich heraus nach oben, einen starken Abfall der<br />
Beleuchtungsstärke in der vertikalen und kritische Streiflichteffekte am Exponat. Damit das<br />
Auge nicht durch Reflexe geblendet wird, muss der Raum bei Mittiger Anordnung des<br />
Oberlichts allerdings über eine gewisse Höhe verfügen. Diese ist in der Staatsgalerie durch<br />
die Raumhöhe von über 3 Metern gegeben. Durch die großen Dachfenster muss sogar<br />
zeitweise das Tageslicht geschwächt werden.<br />
Beleuchtungskonzeption und Lichtplanung<br />
Das Beleuchtungskonzept für die Dauerausstellung oder die Sonderausstellungen soll die<br />
Gestalterische Idee die der Ausstellung zugrunde liegt, aufgreifen und mit den mitteln der<br />
Lichttechnik funktionsgerecht unterstützen, dabei aber auch ästhetische Prinzipien,<br />
psychologisch bedingt Anforderungen und konservatorische Belange auf einen Nenner<br />
bringen. Das klingt komplizierter, als es ist, denn museale Ausstellungen folgen im großen<br />
Ganzen einigen Grundmustern, die immer wieder zu ähnlichen Lichttechnischen Lösungen<br />
führen, allerdings mit unterschiedlichen Auswirkungen hinsichtlich konservatorischer und<br />
raumlufttechnischer belangen.<br />
Die Ausstellungen in den Historischen Räumen beinhaltet auch die Original Erhaltung und<br />
Ausstattung der Räumlichkeiten.<br />
Beleuchtungsbeispiel 1:<br />
Durch Fenster geschwächt einfallendes Tageslicht, wo<br />
konservatorisch erforderlich, unauffällig durch Lampen simuliert.<br />
Originale Leuchten nicht eingeschaltet; Beleuchtung durch<br />
freistehende, auch „abgependelte“ technische Funktionsleuchten,<br />
deren Lichtpegel die Decke anstrahlen und von der Fensterseite<br />
aus, gut abgeschirmt, den Raum erhellen.<br />
Beleuchtungsbeispiel 2:<br />
Bei Sonderausstellungen oder seriellen Präsentationen von<br />
Exponaten ohne betonte Hervorhebung von einzelnen Objekten. Die<br />
Unaufdringliche gleichmäßige Atmosphäre, fast schattenloser<br />
Helligkeit, in den Oberlicht räumen der Staatsgalerie, durch das<br />
Tageslicht gegeben lässt die Architektur und die Dimensionen des<br />
Raumes erlebbar und sichtbar bleiben. Die Hängewände in der<br />
Gemäldegalerie werden horizontal völlig gleichmäßig beleuchtet, in<br />
der vertikalen mit dem Schwergewicht etwa in der Augenhöhe. Es<br />
werden z.B. Halogen- und Reflektorglühlampen verwendet.<br />
Dachlaterne mit<br />
Lichtständerverglasung<br />
Satteldach<br />
Vertikaler Tageslicht einlass<br />
und zusätzlich Künstliche<br />
Beleuchtung<br />
Weiteres Beispiel für ein<br />
Satteldach<br />
Weiteres Beispiel von<br />
zusätzlicher künstlicher<br />
Beleuchtung<br />
Simon <strong>Gattner</strong>
Seite 7<br />
Tageslicht, Begrenzen der Beleuchtungsstärke<br />
STAATSGALERIE STUTTGART<br />
In einem durch Tageslicht beleuchtetem Raum mit lichtempfindlichem Material ist<br />
nicht das einhalten minimaler Beleuchtungsstärken problematisch, sondern die<br />
Begrenzung nach oben. In diesem Sinne ist bei überdimensionierten<br />
Tageslichtöffnungen zunächst ein verkleinern geboten. Bei den Glasssatteldächern<br />
ist das lichtdichte verschließen von Teilen der Verglasung, bei vertikalen<br />
Tageslichtöffnungen das einfügen oder verstärken von sprossen besonders<br />
wirkungsvoll. In der Staatsgalerie wird z.B. Milchglas verwendet. Auch<br />
automatische Verstelleinrichtungen zur Lichtschwächung sind vorhanden.<br />
Doch zu weit gedrosseltes Tageslicht wird gefühlsmäßig als Kalt, dämmrig und<br />
leblos abgelehnt. Infolgedessen lässt man regelmäßig die Beleuchtungsstärke zu,<br />
die vielen Exponaten Schäden zufügen können. Es entspricht daher guter<br />
konservatorischer Sorgfaltspflicht lichtempfindliches Material nicht im<br />
Tageslichträumen zu präsentieren. Besonders Aquarelle sind davon betroffen. Auf<br />
ein Mindestmaß an Lichtschwächungsvorrichtungen darf dennoch nicht verzichtet<br />
werden. Diese werden in der Staatsgalerie durch ein Programm gesteuert, das auf<br />
Grund statistisch gesicherter durchschnittswerte des monatlichen<br />
Tageslichtangebots erstellt worden ist. Die Gefährdung von Lichtempfindlichem<br />
Material wird deutlich durch die periodisch justierten lichtschwächenden<br />
Einrichtungen, Jalousien, Markisen, Vorhängen und ähnlichem verhindert.<br />
Lichtschäden<br />
Strahlung durch eine Lichtquelle, die von einem, Partikel des Aquarellfarbstoffs<br />
absorbiert wird, verursacht einen anstieg der Temperatur und in einigen Fällen<br />
auch eine chemische Veränderung. Zwei Faktoren bewirken diese Veränderungen,<br />
die Intensität der Strahlung und die Dauer ihrer Einwirkung. Wie schon im<br />
vorherigen Text erwähnt. Wird ein bestimmter Farbton einer Strahlungsintensität<br />
von 100 ausgesetzt und verbleicht in einer Stunde, so wird ein gleicher Farbton<br />
bei einer Intensität von 1 erst in 100 Stunden denselben Bleicheffekt erzeugen.<br />
Die größten Veränderungen werden von den Blauen und Violetten Komponenten<br />
des weißen Lichts hervorgerufen. Bezogen auf gleiche Beleuchtungsstärke<br />
dominieren diese Lichte des Klaren Himmels, sind sie schwächer im Sonnenlicht<br />
und im diffusen Licht des bewölkten Himmels. Im Künstlichen Licht sind sie nur zu<br />
einem kleinen Teil vorhanden.<br />
Daraus lässt sich schließen das künstliches Licht, aus Reflektionsglühlampen oder<br />
Halogenscheinwerfern, eine weitaus bessere Wirkung auf die Exponate des<br />
Museums hat.<br />
Wenn man nun konsequent vorgehen wollte müsste man die Oberlichter mit<br />
Farbigen gläsern ausstatten, die die kurzwelligen Anteile des Tageslichts<br />
herausfiltern, allerdings im Raum ein Gelbliches Licht erzeugen. Da das Gelbe<br />
Licht aber zu großen optischen Einfluss auf die Exponate und den Besucher hätte<br />
wird dies nicht verwirklicht. Man benutzt deshalb Milchige UV-Schutzgläser. Für<br />
Museen gibt es besonders geeignete Lichtquellen, der Leuchtstofflampe. Sie<br />
werden auch als Fluoreszenslampen bezeichnet. Sie haben einen geringeren<br />
Anteil an Blau und Violette Komponenten des Weißlichts.<br />
Farbliche Veränderung von beleuchtetem<br />
Sammlungsgut<br />
Das auftreffen von Licht auf einem Körper kann man auch als Photonen –<br />
Bombardement bezeichnen. Die Energie eines Photons ist umgekehrt proportional<br />
der Wellenlänge. Je kürzer diese umso größer ist die Energie. Die<br />
Wahrscheinlichkeit das einer beleuchteten, Lichtempfindlichen Substanz<br />
molekulare Prozesse ausgelöst werden wächst je nach Anteil an energiereichen<br />
Photonen, der zur Anregung der Atom und Moleküle der Betreffenden Substanz<br />
führt und dadurch Folgeprozesse auslöst. Diese Aktive Absorption ist die<br />
Vorraussetzung für photochemische Prozesse. Im schlimmsten Falle reagieren<br />
Fremdstoffmoleküle mit dem Farbstoff. So wird diese auch für das Auge sichtbar.<br />
Im anderen Falle können z.B. feine Haarrisse entstehen die bei genauerer<br />
Betrachtung für den Betrachter sichtbar werden. Diese Prozesse können nicht<br />
mehr rückgängig gemacht werden.<br />
Tageslichteinlass mit<br />
Halogenregulierbarer<br />
Beleuchtung und<br />
Wellüberdachung<br />
Satteldach mit Milchglaseinsatz<br />
Flouteszenslampen<br />
Dachlaterne<br />
Ölgemälde mit feinen Haarrissen<br />
Simon <strong>Gattner</strong>
Seite 8<br />
Veränderung von beleuchtetem<br />
Sammlungsgut<br />
Einigermaßen gesichert ist die Erkenntnis , dass<br />
wesentliche Veränderungen kaum noch stattfinden wenn<br />
der photochemische Abbau der ursprünglichen Substanz<br />
weitgehend vollendet ist. Die oft gestellte Frage, ob sich<br />
Veränderungen rückgängig machen lassen, wenn das<br />
betreffende Material nicht mehr dem Licht ausgesetzt ist<br />
muss verneint werden. Prozesse bei denen Moleküle in<br />
kleinere Bestandteile zerfallen, sind ebenso wenig<br />
reversibel wie die sekundären Reaktionen die den durch<br />
die Bestrahlung chemisch stabiler Verbindungen<br />
entstanden sind.<br />
Unter Abbauprozessen, die durch Beleuchtung ausgelöst<br />
werden können, sind besonders jene gefürchtet. die sich<br />
in farblichen Veränderungen äußern. Das ist allerdings<br />
nur ein Aspekt der Gefährdung von sammlungsgut durch<br />
Licht, genauer gesagt, durch optische Strahlung; andere<br />
Molekulare Vorgänge, z.B. der Verlust der Reißfestigkeit<br />
(siehe bild 2.0), verdient ebenfalls stärkere Beachtung.<br />
Diese sind jedoch, so weit bekannt, noch nicht in der<br />
Breite und in der Tiefe erforscht worden, wie das<br />
hinsichtlich der Farbänderungen von beleuchteten<br />
museumstypischen Material behauptet werden kann.<br />
Für den Museumsbesucher ist jedoch der Verlust der<br />
Reißfestigkeit ( Bild 2.0), die stärkste optische<br />
Beeinträchtigung,. Die vor allem bei Ölbilder auftritt und<br />
wie auf dem Foto zu sehen eine starken Eindruck<br />
hinterlässt . Farbliche Veränderungen sind jedoch nur<br />
schwer zu erkennen und bei Ölbildern seltener der Fall,<br />
hingegen sind Aquarellbilder sehr empfindlich in dieser<br />
Hinsicht, da schlechter Untergrund verwandt wurde oder<br />
es schlecht gerahmt wurde über längere Zeit.<br />
So kann man als Besucher bei aufmerksamer<br />
Betrachtung von Aquarellen kleinere oder größere<br />
Schäden und Mängel feststellen., wie z.B. vergilbtes,<br />
bräunlich gefärbtes Papier. Diese Schäden sind im laufe<br />
der Zeit aber unabwendbar.<br />
Klimatisierung<br />
Einleitung<br />
Sammlungsgut wo immer es sich befindet, unterliegt den<br />
Einflüssen seiner Umwelt. Die biologische chemische<br />
Vorgänge, hauptsächlich aber Thermische<br />
Zustandsänderungen der umgebenen Atmosphäre sind<br />
es, die insbesondere Objekte aus organischer Substanz<br />
in ihrem Erhaltungszustand beeinträchtigen. Organische<br />
Substanzen sind fast in jedem Bild in form von<br />
Pigmenten oder Maluntergründen zu finden. Die primäre<br />
Aufgabe der Klimatisierung besteht darin, sie vor<br />
derartigen Einflüssen zu schützen. Dieser<br />
konservatorische Aspekt steht im Vordergrund; Die<br />
physiologischen Bedingungen des Raumklimas, die das<br />
Wohlbefinden des Menschen bestimmen, und ggf. auch<br />
Bauphysikalische Anforderungen müssen damit in<br />
einklang gebracht werden.<br />
Es sei gleich vorrausgesagt, dass diese Problematik wird<br />
in der Staatsgalerie mit einer Klimaanlage und<br />
Belüftungsvorhängen gelöst (Siehe Bilder 4+5).<br />
Im Museumsgebäude kann auf grund seiner Bauweise,<br />
Orientierung im bezug auf die Sonne und Gliederung des<br />
Baukörpers so wie durch die Außenwandkonstruktion die<br />
Baumassen und das Speichervermögen ggf. unter<br />
Zuhilfenahme von Luftbefeuchtern und der gleichen, eine<br />
weitgehende natürliche Klimatisierung begünstigen.<br />
STAATSGALERIE STUTTGART<br />
Bild mit abgeschlossenem photochemischem Prozess<br />
Ölbild das an Reisfestigkeit verloren hat<br />
Klimaanlage Zuleitung<br />
Simon <strong>Gattner</strong>
Seite 9<br />
Fortsetzung – Klimatisierung / Einleitung<br />
Ob das schon ausreicht, im Ausstellungsbereich des Museums ein<br />
Raumklima herzustellen, das Konservatoren, Restauratoren und das<br />
Publikum gleichermaßen akzeptieren können, wird durch die Eigenart der<br />
Nutzung im wesentlichen durch die Intensität der Beleuchtung und die<br />
Anzahl der Besucher entschieden. All diese Aspekte wurden beim<br />
Erweiterungsbau der Staatsgalerie und bei der Renovierung des Altbaues<br />
berücksichtigt.<br />
In Räumen, in denen sich Menschen aufhalten, ist aus Hygienischen<br />
Gründen ein Luftaustausch erforderlich. Da muss man zunächst fragen ob<br />
der natürliche Luftwechsel zwischen innen und Außen, also die<br />
Fugenlüftung (siehe Bild) für eine gegebene oder prognostizierte Anzahl<br />
längere Zeit im Haus verweilende Personen ausreicht, Hygienische<br />
Mindestansprüche zu erfüllen. Diese Frage kann für den Altbau der<br />
Staatsgalerie und den dort verbauten Fenstern (siehe Bild) bejaht<br />
werden, wie aus dem folgendem Beispiel hervorgeht. Dies zeigt aber<br />
auch die natürlichen Grenzen der natürlichen Lüftung.<br />
Beispiel: Ausstellungsräume in einem Altbau, wir gehen von den<br />
Räumlichkeiten der Staatgalerie aus; Ein Raum mit der Grundfläche:<br />
100m²; Höhe 4m; Raumvolumen 400m³. Der Raumluftzustand von 20°c,<br />
Luftfeuchtigkeit von 45% wird durch die Heizung und den Luftbefeuchter<br />
aufrecht erhalten. Durch die Fugenlüftung wird ein Luftwechsel von ca.<br />
100% (n=1) herbeigeführt; stündlich einströmende Außenluftmenge<br />
daher 400m³/h. Dies reicht aus entsprechend einer pro Kopf Außenluft<br />
Rate von 30 bis 40m³/h etwa 10 bis 15 anwesenden Besuchern gute<br />
Luftqualität zu liefern; für eine Schulklasse währe das zu wenig.<br />
Der Außenluftzustand sei mit +1°c - 95% Luftfeuchtigkeit angenommen.<br />
Die Erwärmung der Außenluft auf Raumtemperatur würden die<br />
Heizkörper übernehmen, die Befeuchtung fahrbare Luftbefeuchter. Diese<br />
müssten, um den genannten Raumluftzustand zu halten, stündlich 1,2<br />
Liter Wasser verdunsten. Daraus resultieren evtl. Nachfüllprobleme an<br />
den Wochenenden. Wenn man weiterhin in betracht zieht, das die<br />
typische Großstadtatmosphäre rund 100µg/m³ Staub enthält, gelangen<br />
mit der Fugenlüftung beachtliche Mengen an Luftverunreinigungen in die<br />
Ausstellung.<br />
Deshalb ist in Folge des Museumsneubaus und der Sanierung des Altbaus<br />
die Fugenlüftung weitgehend unterbunden und mit einem zusätzlichem<br />
Staubfilter versehen worden. Nun stellt sich die Frage wie man ansonsten<br />
genügend Frischluft einführen kann.<br />
Man müsste von Zeit zu Zeit die Fenster öffnen zwecks Stoßlüftung, wie<br />
in Wohnungen, Klassenräumen, Büros und dergleichen üblich und<br />
durchaus sinnvoll. Das aber ist in der Staatsgalerie, jedenfalls in Räumen<br />
mit Sammlungsgut, vor allem in den Ausstellungen, aus vielerlei Gründen<br />
z.B. der Sicherheit, vor allem aber wegen der riskanten, abrupten<br />
Beeinträchtigung des Raumklimas untersagt. Daraus ergibt sich die<br />
Notwendigkeit einer maschinellen Lüftung. Eine derartige Einrichtung<br />
kombiniert mit Luftfilterung, -erwärmung und -befeuchtung, ist die<br />
gegebene und ausreichende Lösung. Vorausgesetzt ist dabei, dass die im<br />
Sommer eindringenden und im Haus anfallenden Wärmemengen<br />
insgesamt so klein sind, dass sie durch die hohe Speicherfähigkeit des<br />
Bauwerks ausgeglichen werden und das Raumklima kaum belastet.<br />
Wenn sie sich jedoch zu einer größeren Kühllast aussummieren - etwa in<br />
Folge eines sehr erwünschten Besucherandranges und des somit<br />
gesteigertem Anteils an Personenwärme-, immer dann ist zusätzliche<br />
Luftkühlung erforderlich, und der schritt zur Klimaanlage ist damit schon<br />
getan. Dabei gilt als oberster Grundsatz: Technik so wenig, wie möglich -<br />
so viel wie nötig, der in der Staatsgalerie wohl Vorbildlich gelöst worden<br />
ist.<br />
STAATSGALERIE STUTTGART<br />
Unterer einlass für<br />
Belüftungsströmung<br />
Fenster mit Fugenbelüftung und<br />
Staubfilter<br />
Simon <strong>Gattner</strong>
Seite 10<br />
Befeuchtungseinrichtung<br />
In der Staatsgalerie wird neben der Klimaanlage auch ein sogenannter<br />
Rieselbefeuchter oder Luftbefeuchtungsfilter verwandt. In diesem<br />
Rieselbefeuchter rinnt Wasser in dünnen Schichten über einen<br />
Füllkörpereinsatz. Dieser besteht vorzugsweise aus Matten oder<br />
Gewellten und profilierten Platten, die senkrecht in engen abständen<br />
zueinander angeordnet sind, so das die Luft zwischen ihnen<br />
hindurchströmen kann. Verteilerrohre sorgen für einen Gleichmäßigen<br />
Rieselfilm (siehe Bild).<br />
Dampfluftbefeuchtung<br />
Des weiteren wird ein Dampf- Luftbefeuchter verwendet der den zur<br />
Befeuchtung erforderlichen Dampf vorwiegend durch elektrisch beheizte<br />
Geräte erzeugt. Er wird in ein Rohrsystem geleitet, das unmittelbar in<br />
den Zuluftkanal (siehe bild) eingebaut ist. Bei geeigneter<br />
Mengenregelung, feiner Verteilung im Luftstrom und guter<br />
Durchmischung wird er durch die Luft vollständig aufgenommen. Das<br />
setzt hohe Strömungsgeschwindigkeiten der Luft und eine entsprechende<br />
Gestaltung der Mischstrecke des Luftkanals voraus. Anders als bei der<br />
Verdunstung wird die Luft nicht gekühlt, ihre Temperatur bleibt etwa<br />
gleich.<br />
Wasseraufbereitung<br />
Das verdunstete oder verdampfte Wasser muss laufend ergänzt werde.<br />
Bei der Luftbefeuchtung mit Dampf wird der Dampferzeuger mit<br />
normalem Leitungswasser gespeist. Daher ist doch einiger apparativer<br />
aufwand zur automatischen Beseitigung der an den Heizstäben als<br />
Kesselstein ausfallenden Wasserhärte erforderlich; bei vielen Geräten<br />
werden sie durch automatisches Abschlämmen entfernt. Würde man den<br />
Sprüh und Rieselbefeuchter ebenfalls mit Leitungswasser speisen, so<br />
müssten sich die in ihm gelösten Mineralssalze, die die Wasserhärte<br />
ausmachen, im Umlaufwasser des Befeuchters allmählich als<br />
Verdunstungsrückstände anreichern. Ablagerungen und Verstopfungen,<br />
aber auch Korrosionserscheinungen, währen die Folge. Um das zu<br />
vermeiden, bereitet man das Wasser in geeigneter weise auf.<br />
Luftfilter<br />
Wo Luft bewegt wird, werden auch Luftverunreinigungen Transportiert.<br />
Größere Mengen gelangen meist schon mit der Außenluft in die<br />
Klimaanlage, andere stammen aus den klimatisierten Räumen, z.B. aus<br />
den Fußbödenbelägen und aus der Anlage selbst, z.B. aus der<br />
Luftbefeuchtung. Für den Grad der Luftverschmutzung der Außenluft ist<br />
in erster Linie die Lage bestimmend - bei der Staatsgalerie wird diese<br />
Hochangesiedelt, alleine schon wegen der Starkbefahrenen Konrad-<br />
Adenauer-Straße der B14 und der Schlossstraße der B27. Nicht selten<br />
befinden sich Keime, Pollen und Mikroorganismen in der angesaugten<br />
Luft. Diese wird daher entsprechend der Größe dieser Schwebstoffe von<br />
etwa 0,1 bis 10µm gefiltert, mit dem Ziel die Qualität der Zuluft<br />
gegenüber der der Abluft zu verbessern.<br />
STAATSGALERIE STUTTGART<br />
Rieselbefeuchter der Direkt in das<br />
Belüftungssystem eingebaut wird<br />
Flur Alte Staatsgalerie im<br />
zweiten OG<br />
Simon <strong>Gattner</strong>
Seite 11<br />
Luftsystem (Klimaanlage)<br />
Dieses Luftsystem bezeichnet man auch als Klimaanlage und<br />
vereinigt die oben angeführten Systeme in ein Computer<br />
unterstütztes, mit Jahreshalbwerten gefüttertes System. Das<br />
voll automatisiert und ökonomisch arbeitet. In diesem<br />
System wird die aufbereitete Luft in Kanälen mit der Luft des<br />
Dampfluftbefeuchters vermischt und auf die zu Klimatisierte<br />
räume verteilt, die Abluft gesammelt und durch ein Paralleles<br />
Kanalnetz zur Zentrale zurückgeleitet. Dort verlässt ein Teil<br />
des Abluftstroms die Anlage (Fortluft), und ein etwa gleich<br />
großer Volumenstrom an Außenluft ersetzt ihn zwecks<br />
Lufterneuerung. Diese und die rezirkulierte Umluft werden<br />
vermischt und jeweils erwärmt, gekühlt, befeuchtet oder<br />
entfeuchtet, gefiltert und von einem Ventilator als Zuluft in<br />
das Kanalnetz gefördert. Dieses ist in Parallele Stränge<br />
unterteilt, die Zweikanal-Klimaanlage, was einen<br />
ökonomischen Betrieb ermöglicht, so können die Räume mit<br />
unterschiedlichen Heiz und Kühllasten getrennt versorgt<br />
werden.<br />
Klimatisierte Räume<br />
STAATSGALERIE STUTTGART<br />
Schematische Darstellung des Zentralgeräts einer<br />
Klimaanlage<br />
Klimaanlagen sind mittel der Gebäude und Versorgungstechnik, die immer nur dort eingesetzt werden, wo Bedarf besteht.<br />
Für Museen sollte daher die Selbstverständliche Regel gelten Klimatisierung ist immer nur dann erforderlich, wenn die<br />
Erhaltung des Sammlungsguts davon abhängt und auch immer nur dort wo sie konservatorisch begründete Anforderungen<br />
an das Raumklima definieren lassen. Also stellt sich die frage in welchen Räumen eine Klimaanlage erforderlich ist und wie<br />
stark sie im gebrauch genommen wird.<br />
Öffentlicher Bereich (Die auf der Grafik Farbig dargestellten Räumlichkeiten, Blau, Grün, Ocker usw.): Eingangshalle,<br />
Gardarobe, Information, Dauerausstellungen, Sonderausstellungen, Vortragssaal mit Foyer, Seminarraum,<br />
Museumspädagogische Arbeitsräume, Verkauf, Cafeteria.<br />
Interner Bereich (Die auf der Grafik als Türkis umrissartig dargestellten Räumlichkeiten): Arbeitsbereich für<br />
Wissenschaftliches und Technisches Personal; Studiensammlung, Magazin, Depot, Restaurierungswerkstatt, Fotoatelier,<br />
Bibliothek, Verwaltung, Archiv.<br />
Wenn die konservatorischen Bedingungen Klimatisierung verlangen, sind mindestens die hier kursiv gezeichneten<br />
Sammlungsräume davon betroffen, zuweilen aber auch das Fotoatelier und mit unter auch die Arbeitsräume der<br />
wissenschaftlichen Mitarbeiter. Bei der an physiologische Bedingungen gebundenen sog. Komfortklimatisierung genießen<br />
vortrags- und Seminarräume Priorität vor den anderen Räumen. Räume die als Klimaschleuse fungieren wie z.B. Flure<br />
müssen zuweilen auch klimatisiert werden.<br />
Die folgenden Ausführungen befassen sich primär mit Ausstellungen, weil das Raumklima dort durch Besucher,<br />
Beleuchtung, die Einstrahlung durch Tageslichtöffnungen, usw. besonders belastet wird und weil die Raumklimatischen<br />
Anforderungen in jenen Räumen ungleich schwieriger zu erfüllen sind als in den übrigen dem Publikum nicht zugänglichen<br />
Sammlungsräumen.<br />
Ausstellungsraum<br />
Ausstellungsraum<br />
Simon <strong>Gattner</strong>
Seite 12<br />
STAATSGALERIE STUTTGART<br />
Konservatorische Anforderungen an das Raumklima im Museum<br />
In Publikationen aus der konservatorischen und restauratorischen Arbeit in Museen berichten viele Autoren, in<br />
ihrem Fach meistens Spezialisten und Praktiker, über Beobachtungen am Sammlungsgut, beispielsweise über<br />
die Behandlung und das Verhalten von Neuerwerbungen unter bestimmten Raumklimatischen Bedingungen.<br />
Sie Teilen so ihre Erfahrung mit und wenn sich die angewandte Technik auch nicht immer mit<br />
wissenschaftlicher Methodik vergleichen lässt, wenn vielleicht auch nicht lang genug beobachtet wurde -<br />
manche Veränderungen werden erst nach Jahrzehnten sichtbar -, aus der Summe solcher Berichte entsteht ein<br />
Erfahrungsschatz, der sehr wohl Grundlage sein kann für eine allgemeinere Definition von konservatorischen<br />
Anforderungen an ein Raumklima. Noch besser, wenn die Beobachtungen durch Wissenschaftliche<br />
Untersuchungen bestätigt, korrigiert, ergänzt und abgesichert sind.<br />
Temperaturänderungen<br />
Um die konservatorischen Risiken zu vermindern, sollte die Lufttemperatur im Museumsräumen auf den<br />
Bereich von etwa 18 bis 25°c begrenzt werden. Eine noch niedrigere Temperatur z.B. von 16°c, ist für einiges<br />
Material, vor allem für Papier sehr sinnvoll, doch im Ausstellungsbereich leider nicht realisierbar.<br />
Temperaturänderungen der Luft in den Räumen von Museen - und nicht nur dort sind in der Regel periodische<br />
Vorgänge. Man kann sie in Schwingungen darstellen (Siehe Bild), die von einem Maximum zum nächsten<br />
Reicht. so steigt und fällt die Temperatur in nicht Klimatisierten Gebäuden im Rhythmus der Jahreszeiten, oft<br />
auch am Tagesablauf mit der periodischen Beheizung und Besonnung. in den Klimatisierten Räumen der<br />
Staatsgalerie werden diese bewusst gesteuert, wie etwa die langsame Anpassung der Raumlufttemperatur an<br />
die Jahreszeit.<br />
Überwachung von Temperatur und relativer Feuchte<br />
Weniger zum Messen von Momentanwerten, sondern für<br />
die laufende Überwachung des Raumklimas, z.B. im<br />
Hinblick auf die Konstanz der Luftfeuchtigkeit sind Thermo-<br />
Hygrographen (Siehe Bild) sehr gut geeignet. Das<br />
Messglied ist ein Bimetallthermometer und<br />
Haarhygrometer. Die Bewegungen werden auf<br />
Schreibstreifen registriert. Üblich ist ein Trommelumlauf<br />
von einer Woche.<br />
Zu Grafik Rechts:<br />
Diagrammausschnitte von Thermo-Hygrographen<br />
links: Temperatur °C, recht: Relative Feuchte %.<br />
(1) Stuttgart, 23./24.1.1973; Altbau, Raum 140 ,Expressionisten`;<br />
unzulässige Schwankungen, heizungsbedingt;<br />
(2) Desgl. 26./27.11.1993, Kabinette Bahnseite ,Spitzweg`;<br />
Lüftungsanlage mit Befeuchtung, unzulässige<br />
Feuchtschwankungen; Periode ca. 170 min; nicht akzeptabel;<br />
(3) Desgl. 3./4.8.1995; Raum 122 ,Friedrich` Klimatisiert,<br />
hinreichende Konstanz<br />
Messdatensammlung<br />
Eine bessere Überwachung mit geringerem Personalaufwand wird durch<br />
Messdatensammlung ermöglicht. Man versteht darunter Systeme, die aus<br />
Sensoren und einem Datenträger bestehen mit Schnittstellen, die den Anschluss<br />
an einen PC, einen Drucker und ähnlichem ermöglichen. Die Sensoren für<br />
Temperatur und Luftfeuchtigkeit, für Beleuchtungsstärke und -dauer, Luftqualität<br />
usw. sind durch Zweileiterdrähte in einer Ringleitung miteinander zu einem Bus-<br />
Datentransfer verbunden. Mit entsprechender Software können die Messwerte<br />
gespeichert werden und am Bildschirm Tabellarisch oder in Form von<br />
Verlaufsdiagrammen dargestellt und nach bedarf ausgedruckt werden. Werden<br />
vorher angegebene Grenzwerte überschritten, so macht der PC mit einem<br />
Akustischem Signal darauf Aufmerksam und zeigt wo und wann dies eintrat. Er<br />
kann so auch gleich das Problem beseitigen in dem er in die Klimaanlage<br />
eingreift. Da mit diesem System nicht nur Messdaten eingesammelt werden<br />
können, sondern auch Betriebs- und Schaltzustände aus Ausstellung, Magazin<br />
und Werkstatt, z.B. das Offenhalten von Türen, Besucherzahlen nach Datum und<br />
Zeit, die Verweildauer von Besuchern in Räumen, und dergleichen ist der Zentrale<br />
Messdatensammler enorm wichtig für das Museum. Da aus ihm auch<br />
Tageshalbwerte. Monatshalbwerte und Jahreshalbwerte gewonnen werden können<br />
und die Klimaanlage, Beleuchtungseinrichtungen und Jalousien nach diesen<br />
Ergebnissen eingestellt werden.<br />
Thermo Hygrograph<br />
Simon <strong>Gattner</strong>
Seite 13<br />
STAATSGALERIE STUTTGART<br />
Einsatzanlagen für Überfall-Einbruchsmeldeanlagen gemäß UEA-Richtlinien<br />
In der Staatsgalerie kommt eine -AWUG-Anlage zum Einsatz.<br />
Bei Anlagen auf der Basis der Wähl- und Übertragungsgeräte -AWUG-, wird selbständig die entsprechende Rufnummer der<br />
Einsatzzentrale der Polizei angewählt. Die Verbindung läuft über eine eigen dafür verlegte Festverbindung der Telekom.<br />
Ein weiteres Kapitel der ÜEA-Richtlinien befaßt sich mit der in der Einsatzzentrale der Polizei vorzuhaltenden Informationen über<br />
den Anschlußteilnehmer. So sind dort unter anderem der Aufbewahrungsort der Schlüssel und die Namen und Adressen der<br />
´ständigen erreichbaren, verantwortlichen Personen des Anschlußteilnehmers´, in unserem Fall der Staatsgalerie,<br />
dokumentiert. Weiter heißt es daß `Objektschlüssel in begründeten Fällen bei der Polizei hinterlegt werden können`.<br />
In einer Anlage zu Richtlinien werden die besonderen technischen Anforderungen behandelt. Wichtige sind insbesondere diese:<br />
Die Überwachungseirichtung muß sich innerhalb des gesicherten Bereichs befinden.<br />
Melder sind so auszuwählen und anzubringen, daß Falschalarme vermieden werden.<br />
Nach der Auslösung eines Melders muß eine Form- und Zustandssicherung zurückbleiben. Diese Forderung wird auch durch<br />
einen Protokollausdruck erreicht.<br />
Das Durchschauten zur Polizei -Scharfschalten- darf nur dann möglich sein, wenn die Anlage in allen Teilen `scharfschaltfähig`,<br />
das heißt funktionsfähig ist.<br />
Die Einbruchssicherungsanlage ist durch eine elektrische Schalteinrichtung mit mechanischer Verriegelung von außen<br />
scharfzuschalten.<br />
Der im Fall eines Einsatz anzufahrende Zugang muß durch eine gelbe Rund leichte, die durch die Anlage automatisch aktiviert<br />
wird, gekennzeichnet sein.<br />
Natur gibt es nach den ÜEA-Richtlinien noch viel subtilere Regelungen aber die möchten wir an dieser stelle außen vorlassen.<br />
Da sie zu stark in das Detail gehen würden.<br />
Gesichert ist aber die Erkenntnis das 90% der Alarmsituationen, Fehl- oder Falschalarme sind.<br />
So berichtete uns bei unseren recerschen zumindestens eine Museumsangestellte. Sie werden durch unabsichtliches oder<br />
absichtliches berühren von Bildern oder anderen Exponaten ausgelöst.<br />
Simon <strong>Gattner</strong>
Seite 14<br />
STAATSGALERIE STUTTGART<br />
Sicherungstechnik von Exponaten<br />
Schutzverglasung<br />
Vorsätzliche und unabsichtliche Beschädigungen durch Besucher an Gemälden, Graphiken, Papier-, Textil-,<br />
Wachsobjekten und anderen Exponaten von überwiegen flächenhafter Gestalt können durch eine<br />
Schutzverglasung zuverlässig verhindert werden. Gegen die gefürchteten Angriffe mit Säure, Lösemittel und<br />
anderen aggressiven Flüssigkeiten auf Gemälde gibt es keinen anderen Schutz als diesen, denn selbst bei<br />
raschestem Eingreifen von sachkundigen Kräften sind sonst Beschädigungen oder Zerstörungen der Malschicht<br />
unvermeidlich. Als Schutz reicht schon in vielen Fällen eine normale Glasscheibe von 6 bis 8 mm Dicke aus,<br />
doch ist es nicht auszuschließen, daß die Glasscherben, falls die Scheibe zerbricht, das zu schützende Objekt<br />
beschädigen. Bei Acryl- oder Polycarbonatglas ist das zwar nicht zu befürchten, doch stört dann wieder die<br />
Kratzempfindlichkeit und die unangenehme Eigenschaft, durch statische Aufladung Staub anzuziehen. Am<br />
besten ist daher, wie bei allgemein allen Fenstern eines Museums, hier eine VSG-Scheibe. Also eine Verbunds-<br />
Sicherheits-Glas.<br />
Wenn man bei Gemälden allerdings kein entspiegeltes Glas wählt, muß man sich mit dem nachteiligen Effekt<br />
einer solchen Verglasung abfinden:<br />
Mit Reflexen von Fenstern und Lichtquellen, mit Spiegelbildern der Umgebung und des Betrachters selbst.<br />
Durch Verwendung entsprechenden entspiegelten Glases lassen diese Effekte weitgehend beseitigen. Bei<br />
diesen Glas sind mehrere hauchdünne Schichten von Metalloxiden aufgedampft, die bei senkrechtem<br />
Lichteinfall durch Interferenz die Reflexion unterdrücken. Seit einiger Zeit können auch VSG-Scheiben damit<br />
ausgerüstet werden.<br />
Entspiegeltes Glas reduziert die für Glasscheiben typische Reflexion von 8 bis 10% des sehbar auftreffenden<br />
Lichts durch die aufgedampften Interferenzschichten auf ca. 1%.<br />
Entspiegelte VSG Schutzverglasungen<br />
Befestigung<br />
Drahtaufhängung für Gemälde, die bei<br />
entfernen des Gemäldes Alarm auslösen<br />
Wenn Sammlungsgegenstände vielleicht frei und ohne störendes Glas dargeboten werden, dann deshalb, weil<br />
man dem Besucher die Begegnung mit dem Originalen Objekten und die Betrachtung der Feinheiten, in Form,<br />
Farbgebung und ähnlichem, aus nächster Nähe ungestört, ohne Sichthindernisse ermöglichen will. Sind die<br />
Exponate groß und schwer, ist die Gefahr eines Diebstahls innerhalb der Öffnungszeiten gering, sind sie leicht<br />
und handlich, ist die Situation kritisch. Wenn man sie schon nicht hinter Glas bringen kann, müssen sie sicher<br />
befestigt werden.<br />
Bei einer anspruchsvollen Präsentation solcher Exponate geht das Bestreben in aller Regel dahin, die<br />
mechanische Sicherung optisch so weit wie möglich zurückzudrängen. Die Befestigungselemente sollen nicht<br />
für einen Teil des Exponates gehalten werden, am besten also unsichtbar sein. Das könnte beispielsweise durch<br />
anschrauben erreicht werden. Doch das ist in der Regel nicht zulässig, weil es bei einem Originalen Objekt<br />
keine Partie der Oberfläche gibt, die man etwa durch Anbohren, Löten, Kleben oder ähnlichem verletzen darf.<br />
So bleibt die direkte Befestigung auf Objekte beschränkt, bei denen es Standflächen, gelegentlich auch eine<br />
Bruchfläche, als Befestigungsmöglichkeiten bestehen. Wenn sich auch dieses verbietet, muß eine<br />
Verklammerung mit der Wand- oder Stanmdfläche in Betracht gezogen werden. Diese kann dann zwar nicht<br />
mehr unsichtbar sein, muß aber trotzdem nicht ins Auge fallen wenn sie aus Acrylglas bestehen. Die dünnen<br />
Drahtseilkonstruktionen mit eingebautem Alarmkontakt fallen auch nur gering in das Auge. Wobei sie noch den<br />
Vorteil inne habe das sie eine Mobilität der Bilder garantieren, ohne bei den Wänden zu Beschädigungen zu<br />
führen. Bei den ständigen Exponaten Wechsel und leih Gaben ist dies auch notwendig.<br />
Simon <strong>Gattner</strong>
Seite 15<br />
Sicherheitstechnik der Räumlichkeiten<br />
Alarm auslösende<br />
Vorgänge<br />
Öffnen von Verschlüssen<br />
(Türen, Fenster und<br />
dergleichen)<br />
Durchbrechen von<br />
Flächen<br />
(Wände, Decken,<br />
Fußböden, Verglasungen<br />
und dergleichen)<br />
Einsteigen durch<br />
Öffnungen (Luftkanäle,<br />
offene Fenster,<br />
Öffnungen als Folge<br />
eines Durchbruchs)<br />
Vordringen im Raum und<br />
Hineinreichen in Vitrinen<br />
Öffnungsmelder<br />
Durchbruchmelder Übersicht<br />
Begleiterscheinungen Melder Typ<br />
Bewegliche Teile<br />
verändern ihre Position<br />
• Ein festes Gefuge wir<br />
zerstört<br />
• Erschütterungen<br />
treten auf<br />
• Geräusche von<br />
brechenden Material<br />
werden erzeugt<br />
• Ein Hindernis wird<br />
berührt<br />
• Ein großer Körper<br />
durchdringt eine<br />
unsichtbare Schranke<br />
• Ein Körper betritt<br />
eine Fläche<br />
• Ein Körper bewegt<br />
sich im Raum<br />
Durch Öffnungsmelder wird der Schließzustand<br />
von Türen und Fenstern überwacht. Es handelt<br />
sich um kleine, unauffällig unterzubringende<br />
Geräte, die Bauart nach Endschalter, die durch<br />
Öffnen eines elektrischen Kontakts signalisieren,<br />
dass ein damit gesicherter Tür- oder Fensterflügel<br />
geöffnet, ein Rollladen hochgezogen oder ein<br />
Gitter beseitigt wird. Die Positionsänderung dieser<br />
Außenhautverschlüsse werden auf das<br />
Kontaktsystem mechanisch übertragen. Dies gilt<br />
auch für den Riegelkontaktgeber, der dazu dient,<br />
den Schließzustand eines Schlosses zu<br />
überwachen. Bei Magnetkontakten wird die<br />
Positionsänderung magnetisch übertragen. Das<br />
Gerät ist zweiteilig. An den zu überwachenden<br />
beweglichen Teil, z.B. Einem Türflügel, wird ein<br />
Kunststoff eingebetteter Dauermagnet, am<br />
feststehendem Teil ein ebenfalls eingeschlossener<br />
Magnetkontaktschalter befestigt. Sobald beide<br />
Türflügel voneinander entfernt werden, gibt dieser<br />
ein entsprechendes Signal ab.<br />
STAATSGALERIE STUTTGART<br />
Türkontaktmelder<br />
Riegelkontaktmelder<br />
• Drahtbruchmelder<br />
Alarmtapete<br />
Alarmglas<br />
• Erschütterungsmelder<br />
• Körperschallmelder<br />
Glasbruchmelder<br />
• PendelkontaktmelderFadenzugkontaktmelder<br />
• Infarot-Lichtschranke<br />
Ultraschall-<br />
Schranke Radar-<br />
Schranke Feldüber-<br />
wachung<br />
• Kontaktmatten<br />
Sensorfolien<br />
• Ultraschall-<br />
Detektoren<br />
Mikrowellen-<br />
Detektoren<br />
Magnetkontaktschalter<br />
Öffnungsmelder<br />
Durchbruchmelder<br />
Einstigmelder<br />
Trittmelder<br />
und<br />
Bewegungsmelder<br />
Simon <strong>Gattner</strong>
Seite 16<br />
Durchbruchmelder<br />
Mit Durchbrechmelder werden Wände und Decken<br />
gesichert; Ein dünner, durch Ruhestrom überwachter<br />
elektrischer Leiter ist eine tapetenähnliche Matte so<br />
eingebettet, daß er im Fall eines Durchbruchversuchs<br />
zerreißt und Alarm auslösen muß.<br />
Die Alarm-Drahtmatten kommen nur im Neubau und im<br />
Innenbereich der Staatsgalerie zum Einsatz, da eine<br />
Aufrüstung des Altbaus zu kosten intensiv und aus<br />
Baugründlichen Anforderungen des Denkmalschutzes, in<br />
der Außenhaut nicht möglich waren.<br />
Man verwendet die Alarm-Drahtmatten zur<br />
Außenhautüberwachung ebenso wie zur Sicherung im<br />
Innenbereich. Dem Prinzip `Zuerst Alarm - dann<br />
mechanischen Widerstand` folgend, wird sie jeweils auf<br />
der Außenseite der Wand eingeputzt oder unter Fliesen<br />
verlegt, so daß ein Einbrecher die Wand noch nicht<br />
durchbrochen hat, wenn der Versuch des Durchbruchs<br />
signalisiert wird. Türfüllungen werden auf ähnliche Weise<br />
gesichert.<br />
Erschütterungsmmelder Reagieren auf schockartige<br />
Bewegungen, wie sie beispielsweise bei einem<br />
Durchbruch durch kräftige Schläge mit einem Hammer<br />
gegen die Wand hervorgerufen werden, doch zuweilen<br />
auch auf Erschütterungen, die eine harmlose Ursache<br />
haben, z.B. vorbeifahrende Fährzeuge. Sie werden aus<br />
diesem Grund nur spärlich eingesetzt, da um die<br />
Staatsgalerie mehrere stark frequentierte Straßen<br />
verlaufen.<br />
Wesentlich treffsicherer ist der Körperschallmelder, der<br />
Funktion nach ein Mikrophon, das die durch feste Körper<br />
übertragenen Schallwellen, den sogenannten<br />
Körperschall, in elektrische Signale verwandelt. Nur die<br />
durch ihr besonderes Spektrum gekennzeichneten, von<br />
typischem Einbruchswerkzeug ausgehenden<br />
Schwingungen werden zur Alarmierung verwendet, sogar<br />
ein Schneidbrenner erzeigt Geräusch. Es kann also auch<br />
an einer stark befahrenen Straße verwendet werden.<br />
Auf dem Prinzip der Ruhestrom-Überwachung beruht<br />
auch die Funktion des Verbundsicherheitsglases mit<br />
Alarmdrahteinlage. In die Verbundschicht dieses<br />
Alarmglases ist ein Widerstandskraft von etwa o,1 mm<br />
Durchmesser eingebettet. Er ist je nach Bauart im<br />
abstand von 50 bis 100 mm senkrecht oder waagrecht<br />
verlaufend mäanderartig angeordnet. Beim zerbrechen<br />
der Scheibe wird der dünne Draht durchtrennt, der<br />
Stromkreis wird unterbrochen und eine Alarm wir<br />
ausgelöst.<br />
STAATSGALERIE STUTTGART<br />
Alarm-Drahtmatte<br />
Simon <strong>Gattner</strong>
Seite 17<br />
Wechselausstellungen<br />
Gemälde und Skulpturen<br />
Das Spektrum der Sammlungen verdankt die<br />
Staatsgalerie ihrer ebenso langen wie<br />
wechselvollen Geschichte. Sie reicht zurück bis ins<br />
18. Jahrhundert, in die Zeit der württembergischen<br />
Herzöge. Deren Sammlungen bilden den<br />
Grundstock der Bestände Alter Meister. Gemäß<br />
dem Bildungsideal des 19. Jahrhunderts lag bald<br />
ein Schwerpunkt auf dem »Schwäbischen<br />
Klassizismus«, der heute einen singulären Platz<br />
einnimmt. Im 20. Jahrhundert setzten erstmals<br />
kunsthistorisch ausgebildete Direktoren Akzente in<br />
den historischen Sammlungen und im Bereich der<br />
damaligen Avantgarde. Große Verluste durch<br />
Beschlagnahmungsaktionen der Nationalsozialisten<br />
und Zerstörung während des Zweiten Weltkriegs<br />
brachten eine tief greifende Zäsur. Seit 1945<br />
erfolgt der gezielte Auf- und Ausbau in den<br />
Sammlungsbereichen des 20. Jahrhunderts bis<br />
heute.<br />
STAATSGALERIE STUTTGART<br />
Graphische Sammlung<br />
Zur Besonderheit einer Graphischen Sammlung<br />
gehört es, dass aus konservatorischen Gründen ihre<br />
reichen Schätze in kurzen Zeitabschnitten ausgestellt<br />
werden können. Wir geben Ihnen einen Überblick<br />
über die Schwerpunkte unserer weit über 400.000<br />
Blätter umfassenden Sammlung. Unser Ziel ist es,<br />
die hochkarätigen Werke auf Papier in einer<br />
Datenbank zu erfassen und so dem Publikum und der<br />
Wissenschaft verfügbar zu machen. Dafür suchen wir<br />
Sponsoren.<br />
Wer Originale betrachten möchte, kann sich<br />
donnerstags im Studiensaal der Graphischen<br />
Sammlung die gewünschten Werke vorlegen lassen.<br />
Tobias Tschinkowitz
Seite 18<br />
Alte Staatsgalerie, Cafeteria<br />
STAATSGALERIE STUTTGART<br />
Die Cafeteria in der Alten Staatsgalerie mit ihren Paneelwänden, der Lichtdecke<br />
und den filigranen Stahlrohrstühlen versprüht den innenarchitektonischen Charme<br />
der späten 1960er- bis frühen 70er-Jahre.<br />
Gereicht werden kleine Mahlzeiten und Getränke, stilecht mit Selbstbedienung. Ob<br />
man lediglich Design-Nostalgie wittert, oder, angeregt durch die diversen<br />
Zeitgeist-Revivals, der Cafeteria Kultstatus zubilligt: Sie eignet sich immer als<br />
Abschluss eines Museumsbesuchs.<br />
Staatsgalerie Shop<br />
Zu entdecken gibt es einiges: Canovas »Grazien« in der Schneekugel, den<br />
Kalender mit Architekturbildern zur Neuen Staatsgalerie sowie eigens für den<br />
Shop hergestellte Artikel. Hier finden Sie neben einer großen Auswahl an<br />
Bestands- und Ausstellungskatalogen, Plakaten und Kunstdrucken auch z.B.<br />
Regenschirme, Mousepads und Blöcke mit diversen Motiven der Staatsgalerie.<br />
Alle Artikel können Sie natürlich auch bei einem Besuch der Staatsgalerie im<br />
Museums-Shop erwerben.<br />
Aktuelle Angebote<br />
Video: Edouard Manet<br />
Video zur aktuellen<br />
Ausstellung »Edouard<br />
Manet und die<br />
Impressionisten«<br />
17,50 €<br />
»Karin Sander«<br />
Katalog zur Ausstellung<br />
»Karin Sander« vom<br />
27.04.-28.07.2002<br />
28,00 €<br />
Video:<br />
Picasso.Klee.Giacomet<br />
ti<br />
Die Sammlung<br />
Steegmann in der<br />
Staatsgalerie Stuttgart<br />
Kartenbox Gauguin<br />
Kartenbox mit Motiven<br />
von Paul Gauguin<br />
7,80 €<br />
Tobias Tschinkowitz
Seite 19<br />
Öffnungszeiten<br />
Öffnungszeiten<br />
Di, Mi, Fr - So<br />
Manet-Ausstellung<br />
Do<br />
10.00 - 18.00 Uhr<br />
10.00 - 20.00 Uhr<br />
10.00 - 21.00 Uhr<br />
Mo geschlossen<br />
An Feiertagen<br />
Sonderöffnungszeiten<br />
KunstNacht<br />
Studiensaal der<br />
Graphischen Sammlung<br />
Archive<br />
geöffnet zu den üblichen Zeiten, außer<br />
an Karfreitag, Heilig Abend und 1.<br />
Weihnachtsfeiertag: geschlossen<br />
an Silvester und Neujahr entnehmen<br />
Sie bitte der aktuellen Ankündigung im<br />
Kalender<br />
jeden 1. Samstag im Monat<br />
10.00 - 24.00 Uhr<br />
ab 27. März 2003<br />
donnerstags 15.00 - 20.00 Uhr<br />
Eingang Urbanstraße 41<br />
Besuche nach Vereinbarung<br />
Museums-Shop Museumsöffnungzeiten<br />
Café<br />
Café/Restaurant<br />
Preise<br />
Sammlung<br />
Sonderausstellung<br />
Alte Staatsgalerie<br />
Museumsöffnungzeiten<br />
montags geschlossen<br />
»Fresko«<br />
Neue Staatsgalerie<br />
Di -So 10.00 - 2.00 Uhr<br />
montags geschlossen<br />
4,50 € / 2,50 €<br />
mittwochs freier Eintritt<br />
4,50 € / 2,50 €<br />
Schüler<br />
1,00 € pro Schüler ab 9. Klasse im<br />
Klassenverband<br />
Manet-Ausstellung 9,00 € / 6,00 € / 2,00 € pro Schüler ab 9.<br />
Klasse im Klassenverband<br />
Kinder unter 14 Jahren frei<br />
Preise für<br />
Führungen<br />
Vorträge<br />
Kunstvolle<br />
Deutungen<br />
KunstNächte<br />
Freundeskreis<br />
Teilnahmegebühr<br />
2,00 € / 1,00 €<br />
Eine halbe Stunde Betrachtung und Gespräch<br />
2,50 €<br />
(Eintritt und Gespräch)<br />
4,50 € / 2,50 €<br />
8,00 € / 5,00 €<br />
10,00 €<br />
Mitglieder des Stuttgarter Galerievereins<br />
haben freien Eintritt in die Sammlung,<br />
Sonderaustellungen, zu den Führungen,<br />
Vorträgen und KunstNächten<br />
STAATSGALERIE STUTTGART<br />
Tobias Tschinkowitz
Seite 20<br />
Anfahrt<br />
Parken<br />
Neue Staatsgalerie<br />
Landesbibliothek<br />
Landtag<br />
Stadtbahn<br />
U1, U2, U4, U9, U14<br />
Bus<br />
Linien 40, 42, 43<br />
Verkehrsverbund Stuttgart:<br />
VVS-Fahrplanauskunft<br />
Deutsche Bahn<br />
Fahrplanauskunft<br />
Lufthansa InfoFlyway<br />
Flugplanauskunft<br />
Kontakt<br />
Museumsanschrift<br />
Postanschrift<br />
Telefon<br />
Infoline<br />
Telefax<br />
Konrad-Adenauer-Str. 30 - 32<br />
70173 Stuttgart<br />
Postfach 10 43 42<br />
70038 Stuttgart<br />
0711 . 470 40 250 + 470 40 228<br />
0711 . 470 40 249<br />
(automatische Ansage)<br />
0711 . 236 99 83<br />
E-Mail info@staatsgalerie.de<br />
Graphische Sammlung<br />
Archive<br />
Eingang Alte Staatsgalerie<br />
Telefon 0711 . 470 40 301<br />
Telefax 0711 . 470 40 333<br />
graphische.sammlung@staatsgalerie.de<br />
Telefon 0711 . 470 40 254<br />
Ehrenamtliche Mitarbeit Information Di, Mi, Do<br />
Telefon 0711 . 470 40 290<br />
Bestellung Shop-Artikel<br />
Café<br />
Café/Restaurant<br />
(bitte schriftlich oder im Online-Shop)<br />
Postfach 10 43 42<br />
70038 Stuttgart<br />
Telefax 0711 . 236 99 83<br />
shop@staatsgalerie.de<br />
Alte Staatsgalerie<br />
Telefon 0711 . 248 52 54<br />
»Fresko«<br />
Neue Staatsgalerie<br />
Telefon 0711 . 23 36 13<br />
STAATSGALERIE STUTTGART<br />
Tobias Tschinkowitz
Seite 21<br />
Resümee<br />
STAATSGALERIE STUTTGART<br />
Das Sichtfenster in einem Museum oder in einer Galerie beschränkt sich im Normalfall auf die Augenhöhe des<br />
Besuchers und die daran festgelegte Befestigungshöhe der Gemälde und Bilder.<br />
Primär kann man der Obigen Sichtweise beruhigt zustimmen. Aber ist es nicht genau so wichtig einmal über<br />
seinen Horizont hinaus zu sehen? Es aus einer anderen Perspektive zu betrachten?<br />
Auch wenn sie schon gelegentlich Gast in der Staatsgalerie gewesen sind. Sie werden, vorausgesetzt Sie<br />
möchten, den ein oder anderen bis jetzt verborgen gebliebenen Eindruck gewinnen. Denn welcher „Normale<br />
Besucher“ legt den Kopf in den Nacken und nimmt die Museums Decke einmal näher unter Betracht. Sucht<br />
nach technischen Details, Sicherheitsanlagen oder Klima- und Belüftungssystemen. Interresiert sich für den<br />
Fußboden oder die Farbgestaltung der Wandflächen und welche Wirkung diese Attribute auf ihn und das<br />
„Raumklima“ haben.<br />
Im Normalfall besucht man eine Führung oder begeht die Räumlichkeiten auf eigene Faust. Dabei sei<br />
festgestellt, dass es kaum möglich ist allen Exponaten die gebührende Zuwendung entgegen zu bringen. Da die<br />
Maße an optischen Reizen, in „Augenhöhe“, so gewaltig ist, dass es kaum möglich erscheint Alles zu Behalten<br />
oder gar zu deuten. Aus diesem Grund ist man gezwungen, wenn das Interesse groß ist, das Museum öfters<br />
Aufzusuchen oder sich auf ein bestimmtes Interessengebiet zu beschränken.<br />
Aber selbst dann ist das Blickfeld des Kunstinteressierten auf die Betrachtung der Alten Meister fixiert.<br />
Geschichtliche, Technische und Architektonische Details werden nur bruchteilhaft oder nebenher<br />
aufgenommen. Doch um ein Museum zu begreifen sind diese, für den Besucher sekundäre Aspekte, genau so<br />
wichtig und informativ wie die Kunst selbst.<br />
Warum hängt ein Aquarell nicht im Sonnenlicht? Warum werden Bilder hinter Glas eingesperrt? Warum bilden<br />
sich Risse bei Ölbildern? Unter welchen Bedingungen werden die Sammlungen aufgebaut?<br />
Das alles sind Fragen denen wir im Vorherigen Text auf den Grund gegangen sind. Sie sollen<br />
Mussverständnisse klären und einen Umfassenden Einblick in ein Modernes Museumskonzept liefern. Denn nur<br />
mit diesem Vorwissen ist eine objektive Betrachtung, wenn dies überhaupt möglich ist, von Kunstgegenständen<br />
durch das Subjekt möglich. Man nähert sich jedenfalls einer objektiveren Betrachtung. Schon einige Künstler<br />
mussten sich eingestehen das ihre Werke von Betrachter oder Lesern besser analysiert wurden, als von ihnen<br />
selbst. Das moderne Museumskonzept, dass nicht uninteressant ist, denn ein nicht unerheblicher Teil der<br />
Steuergelder fliest in Museen wobei man bemüht ist soviel wie möglich aus Eintritteinnahmen und Privaten<br />
Spenden zu finanzieren, ermöglicht dem Besucher ein unkomplizierten, gut ausgewiesenen Museumsrundgang<br />
mit jederzeit idealen optischen und klimatischen Verhältnissen, außer wenn diese aus konservatorischen<br />
Gründen nicht möglich sind. Fachpersonal das bei Fragen zur Verfügung steht und natürlich die „Versteckten<br />
Mitarbeiter“, die immerhin 80% des Personals ausmachen, in der konservatorischen Abteilung oder in der<br />
Haustechnik. Da Museen also Staatliche Einrichtungen sind, hat jeder das Recht Mittwochs die<br />
Dauerausstellung kostenlos zu besuchen. Denn Kunst soll und muss für Jedermann zugänglich sein und<br />
bleiben.<br />
Wir hoffen das dies genug Anreiz war um Ihnen einen Museumsbesuch schmackhaft zu machen, oder die<br />
Bekannten „Hallen der Kunst“ einmal unter einem anderen Licht zu zeigen.<br />
Am Schluss noch ein Zitat von Nietzsche das uns passend erscheint – „Ihn rettet die Kunst, und durch die<br />
Kunst rettet ihn sich – das Leben“<br />
Simon <strong>Gattner</strong>
Seite 22<br />
STAATSGALERIE STUTTGART<br />
Quellenangabe<br />
Staatsgalerie Homepage – www.staatsgalerie.de<br />
Staatsgalerie Info Flyer<br />
• Stuttgarter Galerieverein<br />
• Quartalskalender der Staatsgalerie<br />
Bücher:<br />
Museumsbau für Architekten – Gerhardt Brinkmann<br />
Sicherheit, Klima, Licht für Museen – Gerhardt Brinkmann