01.06.2013 Aufrufe

An die Freunde der heiligen Therese - Therese von Lisieux

An die Freunde der heiligen Therese - Therese von Lisieux

An die Freunde der heiligen Therese - Therese von Lisieux

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2.2012<br />

<strong>An</strong> <strong>die</strong> <strong>Freunde</strong> <strong>der</strong> <strong>heiligen</strong> <strong>Therese</strong><br />

<strong>Therese</strong><br />

<strong>Therese</strong> 2.2012 | 1


Über uns<br />

Im Theresienwerk haben sich <strong>die</strong> <strong>Freunde</strong><br />

<strong>der</strong> hl. <strong>Therese</strong> <strong>von</strong> <strong>Lisieux</strong> zusammengefunden.<br />

Sie versuchen zu leben und zu verbreiten,<br />

was <strong>Therese</strong> in einer ganz kurzen Formel so beschreibt:<br />

„Jesus lieben und dahin wirken, dass er geliebt wird.“<br />

Wenn Sie mehr über das Theresienwerk und <strong>die</strong><br />

hl. <strong>Therese</strong> <strong>von</strong> <strong>Lisieux</strong> wissen wollen, stehen wir<br />

Ihnen gerne zur Verfügung.<br />

<strong>Therese</strong> erscheint dreimal jährlich<br />

Schriftleitung: Maria Ottl, Pastoralreferentin im Theresienwerk<br />

Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt <strong>die</strong> Meinung <strong>der</strong><br />

Redaktion wie<strong>der</strong>.<br />

Verantwortlich:<br />

Theresienwerk e. V.<br />

D-86150 Augsburg<br />

Sterngasse 3<br />

Tel. 0821 513931<br />

Fax 0821 513990<br />

kontakt@theresienwerk.de<br />

www.theresienwerk.de<br />

Bankverbindungen:<br />

Deutschland:<br />

Liga Augsburg<br />

Kto.-Nr. 137 170<br />

BLZ 750 903 00<br />

Österreich:<br />

Sparkasse Bregenz<br />

Kto.-Nr. 0000 – 008813<br />

BLZ 20601<br />

Schweiz:<br />

Luzerner Kantonalbank<br />

Kto.-Nr. 01-00-014532-03<br />

BLZ 778<br />

Inhalt<br />

3 Editorial<br />

<strong>von</strong> Msgr. Pfr. <strong>An</strong>ton Schmid,<br />

Leiter des Theresienwerks<br />

4 Erfülltes Leben<br />

Céline Martin (1. Teil)<br />

6 Rund um’s Jubiläum<br />

Kleine „Tour de Thérèse“<br />

7 Der kleine Weg<br />

25-mal <strong>Lisieux</strong> – und zurück<br />

9 Katholikentags-Nachlese<br />

10 Im Alltag <strong>die</strong> Liebe einüben<br />

Freude im Leiden<br />

12 Von <strong>Therese</strong> angesprochen<br />

Theresienverehrung heute –<br />

da berühren sich Himmel und Erde<br />

14 Kurz und aktuell<br />

Das Titelbild: „<strong>Therese</strong>“ <strong>von</strong> Tobias Emskötter<br />

aus <strong>der</strong> St. Bonifatiuskirche in Hamburg<br />

Die Rückseite zeigt eine Innsbrucker Impression<br />

<strong>von</strong> Bruno Moriggl<br />

Bitte beachten Sie unsere Beilage:<br />

<strong>An</strong>meldekarte zum Jubiläum in Würzburg<br />

Editorial<br />

40 Jahre Theresienwerk e.V.<br />

für Deutschland, Österreich und <strong>die</strong> Schweiz<br />

Liebe <strong>Freunde</strong> <strong>der</strong> hl. <strong>Therese</strong> <strong>von</strong> <strong>Lisieux</strong>,<br />

das Theresienwerk ist nicht am Schreibtisch entstanden,<br />

son<strong>der</strong>n sichtlich ein Werk Gottes und <strong>der</strong> hl. <strong>Therese</strong>.<br />

Wie mir <strong>der</strong> Initiator unserer Gemeinschaft, P. Maximilian<br />

Breig S.J., öfters erzählte, hatte er niemals in<br />

seinem Leben daran gedacht, ein Theresienwerk zu<br />

gründen. Es war eine gute Fügung Gottes, dass er als<br />

Soldat im zweiten Weltkrieg auch nach <strong>Lisieux</strong> kam<br />

und dort <strong>die</strong> große Verehrung <strong>die</strong>ser Heiligen kennen<br />

lernte. Wie Geistliche an<strong>der</strong>er Län<strong>der</strong> wollte auch<br />

er dort Exerzitien in <strong>der</strong> eigenen Sprache anbieten.<br />

Durch jährliche Kurse seit 1967 wuchs <strong>die</strong> Zahl <strong>der</strong><br />

Theresienfreunde zu einem Höchststand <strong>von</strong> ca. 3700<br />

im Jahre 2002 an. Unterstützung erhielt er durch den<br />

Karmeliten-Pater Theophan Beierle, <strong>der</strong> jetzt Prior<br />

in Regensburg ist. Die letzten 25 Jahre seines Lebens<br />

widmete <strong>der</strong> Jesuit Breig ganz <strong>der</strong> Spiritualität <strong>der</strong><br />

hl. <strong>Therese</strong> und dem Aufbau des Theresienwerks.<br />

Um den 100. Geburtstag <strong>von</strong> <strong>Therese</strong> im Jahre 1973<br />

auch bei uns würdig zu feiern, lud P. Breig bekannte<br />

Männer und Frauen aus dem Priester-, Ordens-<br />

und auch Laienstand zum <strong>An</strong>fang des Jahres 1972<br />

nach Würzburg ein. Dies führte zur Gründung des<br />

Theresienwerks, das dann am 26. September 1972<br />

in Augsburg als Verein „aus <strong>der</strong> Taufe gehoben“ und<br />

im November des gleichen Jahres vom damaligen<br />

Augsburger Bischof Dr. Joseph Stimpfle empfohlen<br />

wurde. Zum ersten Vorsitzenden wählten <strong>die</strong> <strong>An</strong>wesenden<br />

P. Maximilian Breig S.J. und bestimmten als Sitz<br />

Augsburg, weil <strong>die</strong>s P. Breigs Wirkungsort war, und<br />

auch Österreich und <strong>die</strong> Schweiz in erreichbarer Nähe<br />

liegen.<br />

Zur Feier in Würzburg wird auch Wallfahrtsdirektor<br />

Mgr. B. Lagoutte aus <strong>Lisieux</strong> mit Madame Ria<br />

Augustijns anwesend sein und ein Grußwort sprechen.<br />

Zum 40-Jahr-Jubiläum 2012 hat <strong>der</strong> Beirat des<br />

Theresienwerks nun wie<strong>der</strong> einen Reliquienschrein<br />

<strong>der</strong> hl. <strong>Therese</strong> erbeten, <strong>der</strong> vom 15. September 2012<br />

bis 27. September auf deutschem Boden sein wird.<br />

Stationen <strong>der</strong> Verehrung werden im Beson<strong>der</strong>en<br />

<strong>die</strong> Großstädte Augsburg, Köln und Würzburg sein.<br />

Näheres über das Programm des Jubiläums und <strong>der</strong><br />

Reliquienreise finden Sie auf den Seiten 6 und 14 – 15.<br />

Für <strong>die</strong> Jubiläumsfeier liegt eine <strong>An</strong>meldekarte bei.<br />

Jetzt schon herzliche Einladung!<br />

Msgr. Pfr. <strong>An</strong>ton Schmid<br />

Leiter des Theresienwerks e.V.<br />

Wir gratulieren unserem Beirat Pfr. Florian Wörner<br />

zur Ernennung zum Weihbischof <strong>von</strong> Augsburg ganz<br />

herzlich und wünschen ihm den Segen Gottes und <strong>die</strong><br />

beson<strong>der</strong>e Fürbitte <strong>der</strong> hl. <strong>Therese</strong>.<br />

Ein Interview mit ihm planen wir fürs nächste Heft.<br />

2 | <strong>Therese</strong> 2.2012 <strong>Therese</strong> 2.2012 | 3


Erfülltes Leben<br />

Céline Martin (28.4.1869 – 25.2.1959)<br />

Kindheit und Jugend<br />

Céline Martin, <strong>die</strong> spätere<br />

Sr. Geneviève vom Heiligen<br />

<strong>An</strong>tlitz<br />

Céline verband mit ihrer Schwester <strong>Therese</strong> eine<br />

wahre Seelenverwandtschaft. Wie sehr, das fiel schon<br />

ihrer Mutter auf. Am 8. November 1876 schrieb sie an<br />

ihre Tochter Pauline: „Céline und <strong>Therese</strong> lieben sich<br />

sehr, sie genügen sich gegenseitig, um keine Langeweile<br />

zu bekommen.“<br />

Als Céline 20 Jahre alt war, wurde Vater Ludwig<br />

Martin an Körper und Geist krank. 5 Jahre lang<br />

kümmerte sie sich um ihn. Natürlich dachte sie auch<br />

an ihre persönliche Zukunft. Heiraten und eine Familie<br />

gründen o<strong>der</strong> ins Kloster gehen? Die Entscheidung<br />

konnte ihr niemand abnehmen. Viel Zuspruch erhielt<br />

sie in <strong>die</strong>ser Zeit <strong>von</strong> <strong>Therese</strong>. In ihren Briefen ermunterte<br />

sie Céline zu einem Gott geweihten Leben.<br />

Sie kam immer wie<strong>der</strong> auf <strong>die</strong> Kürze <strong>der</strong> Erdenzeit zu<br />

sprechen und lud sie ein, mit ihr für <strong>die</strong> Sün<strong>der</strong> und<br />

<strong>die</strong> Priester zu beten.<br />

Im Kloster<br />

Sechs Wochen nach dem Tod des geliebten Vaters trat<br />

sie am 14. September 1894 in den Karmel <strong>von</strong> <strong>Lisieux</strong><br />

ein. Nur langsam gewöhnte sie sich an das Klosterleben.<br />

Sie war nicht nur <strong>die</strong> „Unerschrockene“, wie<br />

sie ihr Vater einst nannte, sie verstand es auch nicht,<br />

wie sie selbst sagte, mit den Hin<strong>der</strong>nissen zu rechnen.<br />

Jetzt war <strong>die</strong> kleine Schwester ihrer Kindheit auf<br />

einmal auch ihre Vorgesetzte. <strong>Therese</strong> machte keinen<br />

Unterschied zwischen Céline und den an<strong>der</strong>en Novizinnen.<br />

Obgleich <strong>von</strong> <strong>Therese</strong> auf den Ordenseintritt<br />

gut vorbereitet, kam es zu Schwierigkeiten. Lassen<br />

wir Céline selbst berichten: „In den ersten Jahren<br />

meines Ordenslebens musste ich eine wahre Vernichtung<br />

meiner Natur durchmachen, ich sah nichts als<br />

Ruinen rings um mich, und so beklagte ich mich oft.“<br />

Einmal bat sie ihre Schwester um ein langes Gedicht,<br />

in dem Jesus an all das erinnert werden sollte, um<br />

das sie seinetwegen verzichtet hatte. Über das Ergebnis<br />

war Céline zunächst einmal sehr enttäuscht:<br />

„Aller Ruhm, jedes Ver<strong>die</strong>nst wurde Jesus zugeschrieben,<br />

kein einziges mir selbst. Was ich hingeschenkt<br />

hatte, war offenbar nicht <strong>der</strong> Rede wert! Ich sagte<br />

nichts; erst später begriff ich, wie recht meine kleine<br />

Schwester hatte.“<br />

Die Fotos<br />

Céline wurde erlaubt, ihren Fotoapparat samt allem<br />

Zubehör mit ins Kloster zu nehmen. Von 1894-1897<br />

zählte man 41 Aufnahmen, <strong>die</strong> <strong>Therese</strong> allein o<strong>der</strong><br />

in einer Gruppe zeigten. Alles, was das Kloster an<br />

Szenerie zu bieten vermochte, wusste Céline auszunützen:<br />

den Kreuzgang, den Klosterhof mit dem<br />

Kreuz und den Statuen, <strong>die</strong> Attribute einer Karmelitin<br />

ihrer Zeit: Sanduhr, Lilie, Rosenkranz, <strong>die</strong> <strong>heiligen</strong><br />

Gefäße und verschiedene Sakristeigeräte.<br />

Die Fotos waren für den Gebrauch im Kloster bestimmt.<br />

In ein Album eingeklebt, konnten sie <strong>von</strong> den<br />

Schwestern je<strong>der</strong>zeit betrachtet werden. Aber auch<br />

für <strong>die</strong> Korrespondenz mit befreundeten Klöstern<br />

waren sie <strong>von</strong> großem Nutzen. Jetzt konnten <strong>die</strong><br />

Ereignisse, wie z. B. eine Einkleidung, nicht nur<br />

beschrieben, son<strong>der</strong>n auch noch illustriert werden.<br />

Ein Theresienbild<br />

für uns<br />

Im Juli 1896 entstand<br />

<strong>die</strong>ses Foto. Wenn sie<br />

auch um ihre Todeskrankheit<br />

weiß, leuchten ihre<br />

Augen und um ihren<br />

Mund spielt ein Lächeln.<br />

Ganz sicher will sie uns<br />

ermutigen, unserem<br />

ewigen Glück beherzt<br />

entgegen zu gehen.<br />

Mit <strong>Therese</strong><br />

Die Mutter Oberin mit den vier<br />

Martin-Töchtern<br />

Am 24. Februar 1896 legte Schwester Geneviève ihre<br />

ewigen Gelübde ab. Sie hatte zu <strong>die</strong>ser Zeit das Amt<br />

<strong>der</strong> Krankenwärterin. So konnte sie in den letzten<br />

Monaten auch <strong>Therese</strong> betreuen. Sie tat es gerne und<br />

erfuhr <strong>von</strong> <strong>Therese</strong>, wie <strong>der</strong> „Kleine Weg“ nicht nur<br />

gelehrt, son<strong>der</strong>n auch gegangen werden kann.<br />

Hubert Zettler<br />

(Hubert Zettler ist Freund und Kenner <strong>der</strong> Hl. <strong>Therese</strong>, regelmäßiger<br />

Autor in unserer Zeitschrift und war lange Jahre Missionsreferent)<br />

Wie das Leben für Schwester Geneviève nach dem Tod<br />

<strong>von</strong> <strong>Therese</strong> weiter ging, erfahren Sie in <strong>der</strong> nächsten Ausgabe.<br />

4 | <strong>Therese</strong> 2.2012 <strong>Therese</strong> 2.2012 | 5


Rund um‘s Jubiläum<br />

Kleine „Tour de Thérèse“:<br />

Kutzhof b. Saarbrücken<br />

• Freitag, 14. September: 18.00 Uhr hl. Messe<br />

mit Verehrung <strong>der</strong> Reliquien <strong>der</strong> Hl. <strong>Therese</strong><br />

• Samstag, 15. September: 8.30 Uhr Eucharistie,<br />

anschließend Fahrt nach Augsburg<br />

Augsburg<br />

• Samstag, 15. September:<br />

19.00 Uhr Augsburger Dom „Nightfever“,<br />

mit Präsentation und Preisverleihung des Kreativ-<br />

Wettbewerbs, Eucharistie und Gebet bis 23.15 Uhr<br />

• Sonntag, 16. September: <strong>Therese</strong> im Dom,<br />

14.00 Uhr Prozession mit Reliquienschrein<br />

nach St. Peter/Perlach<br />

• Montag, 17. September:<br />

9.00 Uhr Eucharistiefeier in St. Peter/Perlach<br />

Köln<br />

• Montag bis Donnerstag, 17. – 20. September:<br />

• Montag: 19.00 Uhr Gottes<strong>die</strong>nst in St. Aposteln<br />

• Dienstag – Donnerstag: Besuche <strong>Therese</strong>s<br />

bei den Karmelitinnen, in St. Marien und<br />

Groß St. Martin<br />

• Donnerstag: 9.00 Uhr Eucharistiefeier in<br />

Groß St. Martin, anschl. Fahrt nach Würzburg,<br />

18.00 Uhr <strong>An</strong>kunft bei den Karmelitinnen<br />

in Himmelspforten<br />

Theresienwerk 40 Jahre<br />

Jesus lieben lehren<br />

2012<br />

www.theresienwerk.de<br />

Würzburg<br />

• Freitag bis Sonntag, 21. – 23. September früh:<br />

• Freitag: 9.00 Uhr Eucharistiefeier bei den<br />

Karmelitinnen, 15.00 Uhr <strong>An</strong>kunft <strong>Therese</strong>s<br />

in <strong>der</strong> Neumünster Kirche<br />

• Sonntag: 10.00 Uhr Eucharistiefeier<br />

bei den Karmeliten mit Reliquienschrein,<br />

Fahrt nach Speyer<br />

Speyer<br />

• Dienstag, 25. September: 6.45 Uhr Eucharistiefeier<br />

mit Laudes bei den Karmelitinnen<br />

Feier im Würzburger Congresszentrum<br />

22. September 2012:<br />

• 10.00 Uhr P. <strong>An</strong>tonio Sagardoy OCD, Innsbruck<br />

Festvortrag: Die hl. <strong>Therese</strong> <strong>von</strong> <strong>Lisieux</strong> und<br />

ihre Bedeutung für unsere Zeit<br />

• Grußwort <strong>von</strong> Mgr. B. Lagoutte aus <strong>Lisieux</strong><br />

• Bil<strong>der</strong>streifzug durch 40 Jahre Theresienwerk<br />

(Msgr. A. Schmid)<br />

• Kleine Buchausstellung zur „Geschichte einer<br />

Seele“ (Maria Ottl)<br />

• 14.00 – 16.00 Uhr Begegnung mit <strong>Therese</strong><br />

in <strong>der</strong> Neumünsterkirche<br />

• 16.30 Uhr Pontifikalgottes<strong>die</strong>nst Neumünster-<br />

kirche mit Bischof Friedhelm Hofmann<br />

Übernachtung in Tagungsnähe: <strong>An</strong>meldung mit<br />

beiliegen<strong>der</strong> Karte o<strong>der</strong> kontakt@theresienwerk.de<br />

Der kleine Weg<br />

25-mal <strong>Lisieux</strong> - und zurück<br />

Derzeit laufen beim Theresienwerk <strong>die</strong> Vorbereitungen<br />

für <strong>die</strong> <strong>die</strong>sjährige <strong>Lisieux</strong>-Wallfahrt. 25-mal<br />

habe ich sie organisatorisch vorbereitet und geleitet.<br />

Das 40-jährige Jubiläum des Theresienwerks ist ein<br />

guter <strong>An</strong>lass, zurück zu blicken.<br />

<strong>An</strong>gefangen hat alles im Januar 1989. P. Maximilian<br />

Breig SJ, <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong> des Theresienwerkes, war<br />

vom Amt des Vorsitzenden und Exerzitienleiters<br />

aus Altersgründen zurückgetreten. Der damals neue<br />

Vorsitzende, Stadtpfarrer <strong>An</strong>ton Schmid, hatte um<br />

Einarbeitungszeit gebeten. P. Bruno Bayer, Pallottiner<br />

aus Friedberg und großer Verehrer <strong>der</strong> hl. <strong>Therese</strong>,<br />

war bereit, im Sommer 1989 <strong>die</strong> Exerzitien zu geben,<br />

wenn „er das Mineralwasser im Bus verteilt“.<br />

Dabei zeigte er auf mich. Ich hatte schon viele Reisen<br />

beruflich und ehrenamtlich organisiert und war 1977,<br />

1988 und 1989 als Pilger bei <strong>der</strong> Wallfahrt des<br />

Theresienwerkes dabei gewesen.<br />

1989 war also meine Premiere. Pater Breig hatte mir<br />

seine Unterlagen überlassen, so dass es ein Leichtes<br />

für mich war, zu beginnen. Alles ging gut, bis wir<br />

in <strong>Lisieux</strong> merkten, dass P. Bayer einen Koffer mit<br />

seinen vorbereiteten Vorträgen daheim hatte stehen<br />

lassen. Es spricht für <strong>die</strong> Qualität des Exerzitienbegleiters,<br />

dass er dennoch seine Vorträge zum<br />

Thema hielt und <strong>die</strong> Teilnehmer nichts bemerkten.<br />

Die Ermitage, ein schon sehr alter Fachwerkbau,<br />

war und ist „unser Exerzitienhaus“. 1989 waren <strong>die</strong><br />

Zimmer spartanisch eingerichtet: ein Bett mit uralter<br />

Matratze, ein Stuhl ohne Polster, ein Schrank, <strong>der</strong><br />

<strong>die</strong> Bekleidung für eine Woche nicht fasste, und ein<br />

Waschbecken, das so klein war, dass man gerade mal<br />

<strong>die</strong> Hände waschen konnte. Wollte man mal <strong>die</strong> Füße<br />

reinigen, musste man einen Stuhl aufstellen, weil<br />

das Becken zu hoch angebracht war. Und: nur kaltes<br />

Wasser. Es gab pro Etage (damals ca. 30 Zimmer)<br />

zwei (!) Toiletten und zwei Duschen. Inzwischen ist<br />

alles immer noch einfach, aber nach einem Umbau<br />

hat je<strong>der</strong> Teilnehmer ein Einzelzimmer mit Nasszelle<br />

und WC. Es gibt auch einige Doppel- und behin<strong>der</strong>tengerechte<br />

Zimmer. Und das Essen: hmm! Gute,<br />

reichliche französische Hausmannskost!<br />

Ab 1991 waren Stadtpfarrer <strong>An</strong>ton Schmid und ich<br />

ein gutes Tandem, er für das Geistliche, ich für das<br />

Organisatorische und Weltliche. Ich habe während<br />

<strong>die</strong>ser 25 Jahre einige hun<strong>der</strong>t Wallfahrer kennen gelernt,<br />

darunter viele „Wie<strong>der</strong>holungstäter“. Ich denke<br />

da an Toni Pickel aus Nürnberg, <strong>die</strong> heuer im Januar<br />

97 Jahre alt wurde, und <strong>die</strong> schon mitgefahren ist,<br />

als ich noch nichts vom Theresienwerk gewusst habe.<br />

Ich denke an „Tante Agnes“, <strong>die</strong> uns beim Abschlussabend<br />

mit kleinen Geschenken überraschte; an<br />

Marianne Kunert, <strong>die</strong> ein Buch über unsere <strong>Lisieux</strong>fahrten<br />

geschrieben hat; an das Ehepaar Buhl, das<br />

seit vielen Jahren den Bus fährt und einen sehr guten<br />

Service macht. Vor allem denke ich aber an Gerhard<br />

6 | <strong>Therese</strong> 2.2012 <strong>Therese</strong> 2.2012 | 7


Peter Gräsler, wie wir ihn kennen und mögen:<br />

engagiert, kritisch und vorausschauend<br />

Kinzel, <strong>der</strong> über 30 Jahre Busfahrer für das Theresienwerk<br />

war und nach seiner Pensionierung nur noch<br />

einmal im Jahr einen Bus gelenkt hat – für uns nach<br />

<strong>Lisieux</strong>. Gerhard ist mir ein wahrer Freund geworden<br />

– lei<strong>der</strong> ist er seit einigen Jahren schwer krank.<br />

In <strong>die</strong>sen Jahren gab es viele kleine Ereignisse, über<br />

<strong>die</strong> zu berichten es sich lohnen würde. Eine Auswahl:<br />

Da war eine Dame, <strong>die</strong> als Spätaussiedlerin aus Russland<br />

kam und als große Verehrerin <strong>der</strong> hl. <strong>Therese</strong><br />

mit uns nach <strong>Lisieux</strong> gefahren ist. Als sie dann hörte,<br />

dass wir während <strong>der</strong> Exerzitien schweigen sollten,<br />

brach sie in Tränen aus. Sie wollte doch so gern sich<br />

mit Gleichgesinnten, <strong>die</strong> sie in ihrer alten Heimat<br />

nicht hatte, austauschen, und nun sollte sie den Mund<br />

halten. Der Exerzitienleiter hat eine allseits passende<br />

Lösung gefunden.<br />

Da waren <strong>der</strong> ältere Herr und <strong>die</strong> etwas jüngere, aber<br />

auch schon reife Dame, <strong>die</strong> sich in <strong>Lisieux</strong> in einan<strong>der</strong><br />

verliebten. Beide waren im nächsten Wallfahrtsjahr<br />

nicht wie<strong>der</strong> zu erkennen. Er war noch netter,<br />

noch liebevoller, noch hilfsbereiter als sonst (er war<br />

fast jedes Jahr – wie Toni – mitgefahren). Sie hatte<br />

sich äußerlich (schlanker, eleganter, mit neuer Frisur)<br />

und innerlich (durch seinen Einfluss) zum Positiven<br />

verän<strong>der</strong>t. Pfarrer Schmid hat <strong>die</strong> beiden später getraut.<br />

Und dann war da ein schwäbischer Pfarrer, an Vollkornbrot<br />

gewöhnt, das es in <strong>Lisieux</strong> nicht zu kaufen<br />

gibt. Er reiste mit einem Kommissbrot an, <strong>von</strong> dem er<br />

jeden Tag einige Scheiben zum Frühstück abschnitt.<br />

Am letzten Tag erschien <strong>der</strong> Herr Pfarrer mit den<br />

übrig gebliebenen Kanten und einem Hammer im<br />

Speisesaal, zerschlug das hart gewordene Brot und<br />

brockte es in den französischen Milchkaffee. Tonis<br />

Kommentar dazu: „Horch, das Brot bewahrt man ja<br />

auch im Plastikbeutel auf, kikeriki!“<br />

Meine Aufgabe während <strong>der</strong> Exerzitien sah ich darin,<br />

kleine Dienste anzubieten, vor allem Obst und an<strong>der</strong>e<br />

Kleinigkeiten einzukaufen. Die TeilnehmerInnen<br />

sollten sich auf <strong>die</strong> Exerzitien konzentrieren können,<br />

nicht mit „Alltäglichem“ belastet sein. <strong>Lisieux</strong> wurde<br />

meine zweite Heimat. Sehr viel habe ich über <strong>Therese</strong><br />

gelernt, aber auch viel über Menschen. Ich habe erfahren,<br />

dass Wallfahrer an<strong>der</strong>s „ticken“ als Pauschalreisende.<br />

Sie sind hilfsbereit, zuvorkommend, dankbar<br />

und unkompliziert. Im vergangenen Jahr habe<br />

ich <strong>die</strong> Reiseleitung an meinen Sohn Thomas, <strong>der</strong><br />

schon fast zehnmal in <strong>Lisieux</strong> war, abgegeben.<br />

Er wird <strong>die</strong> Aufgabe sehr gut meistern, manches an<strong>der</strong>s,<br />

zeitgemäßer machen - und viel charmanter, das<br />

hat er <strong>von</strong> <strong>der</strong> Mama. Ich werde vorerst nicht nach<br />

<strong>Lisieux</strong> fahren; ich weiß aber schon heute, dass ich<br />

eines Tages (o<strong>der</strong> besser Jahres) als ganz normaler<br />

Wallfahrer irgendwo im Bus nach <strong>Lisieux</strong> sitzen<br />

werde. Peter Gräsler<br />

(Peter Gräsler ist seit 1977 Mitglied, war 28 Jahre im Beirat und<br />

19 Jahre 2. Vorsitzen<strong>der</strong> des Theresienwerkes. Er leitet seit 33 Jahren<br />

<strong>die</strong> monatliche Gebetsstunde im Geist <strong>der</strong> hl. <strong>Therese</strong> und den jährlichen<br />

Einkehrtag in München.)<br />

Katholikentags-Nachlese Mannheim<br />

Die Ermitage, unser Pilgerquartier in <strong>Lisieux</strong><br />

Wir danken Peter Gräsler ganz herzlich für all<br />

seine Dienste im Theresienwerk. Und auch <strong>die</strong><br />

hl. <strong>Therese</strong> wird es zu schätzen wissen…<br />

8 | <strong>Therese</strong> 2.2012 <strong>Therese</strong> 2.2012 | 9<br />

Bil<strong>der</strong>: Margarete Krähn<br />

und Maria Ottl


Im Alltag <strong>die</strong> Liebe einüben<br />

Freude im Leiden<br />

„Ich danke dir, o mein Gott! Für alle Gnaden, <strong>die</strong> du<br />

mir gewährt hast, ganz beson<strong>der</strong>s dafür, dass du mich<br />

durch <strong>die</strong> Feuerprobe des Leidens hindurchgehen<br />

ließest. Mit Freude werde ich dich am Jüngsten Tag<br />

betrachten, wenn du das Zepter des Kreuzes tragen<br />

wirst; da du dich gewürdigt hast, mir <strong>die</strong>ses so kostbare<br />

Kreuz als <strong>An</strong>teil zu geben, hoffe ich, im Himmel<br />

dir ähnlich zu sein und an meinem verklärten Leibe<br />

<strong>die</strong> geheiligten Wundmale deines Leidens erglänzen<br />

zu sehen.“<br />

Der Textabschnitt stammt aus <strong>Therese</strong>s „Weiheakt an<br />

<strong>die</strong> barmherzige Liebe“. Als sie ihn verfasste, lebte sie<br />

noch zwei Jahre. Nach unsäglichen Leiden an Leib<br />

und Seele starb sie. Obwohl er kein Verehrer <strong>Therese</strong>s<br />

war, schrieb <strong>der</strong> Theologe Karl Rahner über ihren<br />

Tod: „Einem Menschen ist sein Tod in <strong>der</strong> Finsternis<br />

als Aufgang des Lichts geglückt im Sieg gegen allen<br />

Unglauben und alle Hoffnungslosigkeit. Solche Botschaft<br />

verstehe ich. Sie hat das Gewicht <strong>der</strong> Ewigkeit,<br />

das jedem Menschenleben zukommt. Man kann sie<br />

auch <strong>von</strong> an<strong>der</strong>en Menschen entgegennehmen, <strong>die</strong><br />

gestorben sind und zeigen, dass man wirklich mit<br />

Jesus sterben kann, <strong>die</strong> namenlose Verlassenheit entgegennehmend<br />

als <strong>die</strong> bergende Hand Gottes. Aber<br />

man kann sie eben auch <strong>von</strong> <strong>Therese</strong> <strong>von</strong> <strong>Lisieux</strong> sich<br />

sagen lassen.“<br />

Auch wenn wir heute nicht mehr soviel körperlich<br />

leiden müssen wie früher, bleiben uns Krankheiten<br />

und <strong>der</strong> Tod nicht erspart. Weil uns <strong>der</strong> Abschied <strong>von</strong><br />

<strong>die</strong>ser Erde sehr schwer fällt, möchten wir gerne weg-<br />

laufen, und wir sagen uns: wenn wir schon dem Tod<br />

nicht entrinnen können, dann wollen wir wenigstens<br />

möglichst viel erleben. Unter dem Stichwort „Lebensqualität“<br />

wirbt <strong>die</strong> öffentliche Meinung dafür. Am<br />

Bemühen, dem Leben Qualität zu verleihen, ist nichts<br />

auszusetzen; auch für uns Christen ist das Leben ein<br />

Geschenk. Aber, ob jemand gläubig ist o<strong>der</strong> nicht,<br />

Leiden und Tod gehören zum Menschen. Doch für<br />

den, <strong>der</strong> an Christus glaubt, ist <strong>der</strong> Tod <strong>der</strong> Beginn<br />

eines neuen Lebens. Mit <strong>Therese</strong> dürfen auch wir<br />

sagen: „Ich sterbe nicht, ich gehe ins Leben ein.“<br />

Beten – singen – meditieren<br />

Die Hoffnung auf das ewige Leben bedarf <strong>der</strong> Pflege.<br />

In <strong>der</strong> Osterzeit, d.h. auf Pfingsten zu, erleben wir<br />

jedes Jahr <strong>von</strong> neuem einen Höhepunkt. Die Freude<br />

über den Auferstandenen ist deswegen so groß, weil<br />

auch wir hoffen dürfen, einst auferweckt zu werden.<br />

In den Lie<strong>der</strong>n besingen wir <strong>die</strong> erneute Herrlichkeit<br />

des Herrn und freuen uns mit seiner Mutter, <strong>die</strong> das<br />

Leid überstanden hat. Für Menschen, <strong>die</strong> eine enge<br />

Verbindung mit Maria pflegen, ist es <strong>der</strong> „Glorreiche<br />

Rosenkranz“, <strong>der</strong> <strong>die</strong> Hoffnung auf den Himmel<br />

lebendig hält.<br />

Leiden<br />

Das Leiden wurde schon <strong>von</strong> Jesus erklärt. Auf dem<br />

Weg nach Emmaus spricht er zu den zwei Jüngern:<br />

„Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch,<br />

alles zu glauben, was <strong>die</strong> Propheten gesagt haben!<br />

Musste nicht <strong>der</strong> Messias all das erleiden und so in<br />

seine Herrlichkeit eintreten?“ (Lk 24,25-26) Auch <strong>der</strong><br />

Apostel Paulus spricht zum gleichen Thema: „Jetzt<br />

freue ich mich in den Leiden, <strong>die</strong> ich für euch ertrage.<br />

Für den Leib Christi, <strong>die</strong> Kirche, erfülle ich in meinem<br />

irdischen Leben das Maß seiner Leiden.“ (Kol1,24)<br />

Die hl. Crescentia <strong>von</strong> Kaufbeuren (1682–1744) hat ihr<br />

ganzes Leben in einem Leidenslied zusammengefasst.<br />

Darin beschreibt sie am <strong>An</strong>fang:<br />

O süße Hand Gottes, ermunterst mein Herz,<br />

Und machest, dass ich mit dem Leiden nur scherz!<br />

Sie legt dar, wie sie sich immer wie<strong>der</strong> zu Gottes<br />

Willen durchgerungen hat. Am Ende <strong>der</strong> 14 Strophen<br />

kann sie sagen:<br />

Zur Dankbarkeit will ich noch schreiben aufs Grab:<br />

„Nach Leiden mir himmlische Freuden Gott gab.“<br />

Der hl. Maximilian Kolbe schreibt am 17. März 1933<br />

aus Mugenzai no Sono (Japan) an seine Mitbrü<strong>der</strong>:<br />

„Teure Brü<strong>der</strong>! Wie kurz ist doch das Leben, nicht<br />

wahr? Wie schnell vergeht <strong>die</strong> Zeit! Verkaufen wir sie,<br />

so teuer wie möglich. Je mehr Leiden, desto besser,<br />

denn nach dem Tode kann man nicht mehr leiden.<br />

Uns bleibt nur kurze Zeit, um unsere Liebe zu beweisen.<br />

Und wir leben nur einmal.“<br />

In einem langen Brief vom September 1896 handelt<br />

<strong>Therese</strong> an ihre Schwester Marie den Zusammenhang<br />

<strong>von</strong> lieben und leiden ab.<br />

Daraus ein Auszug:<br />

„Aus Liebe will ich leiden ...<br />

Blumen streuend werde ich singen (wie könnte man<br />

bei einer so fröhlichen Beschäftigung weinen?);<br />

singen werde ich, auch wenn ich meine Blumen<br />

mitten aus Dornen pflücken muss, und mein Gesang<br />

wird umso wohlklingen<strong>der</strong> sein, je länger und spitzer<br />

<strong>die</strong> Dornen sind.“<br />

Seit Jesus auf <strong>die</strong> Erde kam, hat das Leiden eine neue<br />

Bedeutung bekommen. Durch alle Jahrhun<strong>der</strong>te<br />

haben <strong>die</strong> Heiligen ihre Liebe zu Gott bezeugt, indem<br />

sie freudig ihre Leiden annahmen. Neben dem Gebet<br />

ist nur das Leiden eine Möglichkeit, Gott in <strong>der</strong> Kürze<br />

<strong>der</strong> Zeit etwas anzubieten. Daran hat sich bis heute<br />

nichts geän<strong>der</strong>t. Für uns, denen vielleicht <strong>der</strong> große<br />

Mut fehlt, ist schon viel gewonnen, wenn wir unsere<br />

Leiden willig annehmen. Möge uns <strong>Therese</strong> dazu verhelfen.<br />

Hubert Zettler<br />

(Hubert Zettler ist Freund und Kenner <strong>der</strong> Hl. <strong>Therese</strong>, regelmäßiger<br />

Autor in unserer Zeitschrift und war lange Jahre Missionsreferent)<br />

10 | <strong>Therese</strong> 2.2012 <strong>Therese</strong> 2.2012 | 11<br />

(www.photocase)


Von <strong>Therese</strong> angesprochen<br />

Theresienverehrung heute – da berühren sich<br />

Himmel und Erde<br />

Wie groß muss <strong>die</strong> Liebe zu <strong>die</strong>ser kleinen Heiligen<br />

aus <strong>der</strong> Norman<strong>die</strong> sein, dass eine Familie samt einem<br />

Dorf den Bau einer Theresienkapelle in <strong>die</strong> Wege leitet<br />

und auch vollendet?<br />

Kapelle <strong>von</strong> außen (Bild: Fam. Schleicher)<br />

Wir schreiben Samstag, den 27. August 2011.<br />

Die Vorbereitungen zur Einweihung <strong>der</strong> neuen<br />

Theresienkapelle sind in vollem Gange. Familie<br />

Schleicher und <strong>die</strong> Einwohner <strong>von</strong> Köglitz/Kemnath<br />

in <strong>der</strong> Oberpfalz binden Zweige, backen Kuchen,<br />

legen Blumenteppiche.<br />

Das Fest am morgigen Sonntag soll ein großes Ereignis<br />

werden, umrahmt <strong>von</strong> Böllerschützen, Schlossbläsern,<br />

Blaskapellen. Um 9.45 Uhr wird <strong>der</strong><br />

Kirchenzug eine beflaggte und mit Birken geschmückte<br />

Strecke zur Kapelle zurücklegen, wo um<br />

10 Uhr <strong>der</strong> Festgottes<strong>die</strong>nst beginnt. Und tatsächlich<br />

nimmt am Sonntag, dem 28. August 2011, alles seinen<br />

geplanten Verlauf. Rund 2000 Gläubige kommen<br />

zur Einweihung <strong>der</strong> neuen Theresienkapelle. Prälat<br />

Dr. Karel Simandl aus <strong>der</strong> Apostolischen Nuntiatur in<br />

Berlin segnet das Kirchlein. Der Festgottes<strong>die</strong>nst wird<br />

konzelebriert <strong>von</strong> Don Vita Pavilando, ein Priesterdelegat<br />

aus <strong>Lisieux</strong>, <strong>der</strong> Heimatstadt <strong>der</strong> hl. Theresia,<br />

und <strong>von</strong> dem Waldecker Pfarrer Herbert Stretz.<br />

Zahlreiche Ehrengäste sind zugegen, vor allem <strong>die</strong><br />

Initiatoren des Kapellenbaus, Irene und Dr. Peter<br />

Schleicher. Die Festansprache hält Dr. Wilhelm<br />

Vossenkuhl, Philosophieprofessor <strong>der</strong> Ludwigs-Maximilians-Universität<br />

München. Die Messe wird auf<br />

Großleinwand ins Festzelt übertragen.<br />

Die Schwestern im Karmel <strong>von</strong> <strong>Lisieux</strong> waren <strong>von</strong><br />

<strong>An</strong>fang an über den Plan des Kapellenbaus unterrichtet.<br />

„Wenn Theresia möchte, dass <strong>die</strong>se Kapelle gebaut<br />

wird, dann wird sie gebaut“, so ihr Kommentar.<br />

Und offensichtlich hat Theresia ihr Votum abgegeben.<br />

Die zukünftige Theresienverehrung in <strong>die</strong>ser Kapelle<br />

wird beson<strong>der</strong>s durch eine Reliquie hervorgehoben,<br />

<strong>die</strong> Prälat Don Vito Pavilando vom Bischöflichen<br />

Ordinariat in <strong>Lisieux</strong> überreichte und in den Altar<br />

einsetzte.<br />

Wer Theresia kennt, weiß, dass sie nach ihrem Tod<br />

vom Himmel aus Rosen regnen lässt. Und nicht<br />

wenige <strong>von</strong> gläubigen Theresienverehrern haben in<br />

schwierigen Lebensphasen eine Rose erhalten.<br />

Passend hierzu ist <strong>die</strong> neue Kapelle, wie soll es an<strong>der</strong>s<br />

sein, mit Rosen geschmückt.<br />

Der beson<strong>der</strong>e Dank gilt natürlich dem Ehepaar<br />

Schleicher, ohne dessen privaten handfesten und<br />

finanziellen Einsatz <strong>die</strong>ser Bau wohl nicht zustande<br />

gekommen wäre. Unterstützt wurden <strong>die</strong> beiden <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> Köglitzer Bevölkerung, <strong>die</strong> ehrenamtlich und<br />

ohne Entgelt ihren Tribut hierzu leistete. Auch <strong>der</strong><br />

Architekt Karl Hei<strong>der</strong> aus München stellte seine<br />

Kreativität kostenlos zur Verfügung. Hier wird ein<br />

Leitsatz <strong>der</strong> kleinen Heiligen aus <strong>der</strong> Norman<strong>die</strong><br />

Wirklichkeit: „Das Gewöhnliche außergewöhnlich<br />

tun.“<br />

Seit <strong>die</strong>sem 28. August 2011 ist kein Tag vergangen,<br />

an dem nicht Kerzen in <strong>die</strong>ser neuen Kapelle angezündet<br />

und Fürbitten um Hilfe und Beistand an <strong>die</strong><br />

hl. Theresia an den dafür gerichteten Baum gehängt<br />

wurden. Sollten Sie einmal in <strong>der</strong> Nähe <strong>die</strong>ser Kapelle<br />

Der Blick nach oben<br />

(Bild: Fam. Schleicher)<br />

sein, gehen Sie hin, es ist kein Umweg, son<strong>der</strong>n ein<br />

Weg, <strong>der</strong> sich lohnt, denn hier ist ein Ort entstanden,<br />

an dem sich Himmel und Erde berühren,<br />

an dem man über Theresia den Weg zu Gott findet,<br />

an dem man Kraft schöpft,<br />

an dem man seine Seele baumeln lassen kann,<br />

an dem man sich Theresia nahe fühlt,<br />

an dem man seine <strong>An</strong>liegen vorbringen kann,<br />

an dem <strong>der</strong> Glaube nicht am Verdunsten ist,<br />

an dem Lichter Hoffnung geben,<br />

an dem Gott gegenwärtig ist.<br />

Ilona Engel<br />

(Ilona Engel ist Realschullehrerin und große Verehrerin<br />

<strong>der</strong> hl. <strong>Therese</strong>. )<br />

12 | <strong>Therese</strong> 2.2012 <strong>Therese</strong> 2.2012 | 13


Kurz und aktuell<br />

Exerzitientermine<br />

Vortragsexerzitien mit Schweigen:<br />

„Christ sein im Alltag mit <strong>der</strong> hl. <strong>Therese</strong> <strong>von</strong> <strong>Lisieux</strong>“<br />

Pfr. <strong>An</strong>ton Schmid:<br />

• Leitershofen (bei Augsburg), 01.10. – 05.10.2012<br />

D-86391 Leitershofen, Diözesan-Exerzitienhaus<br />

St. Paulus, Krippackerstr. 6, Tel. 0821–90754–12<br />

• Maria Lindenberg, St. Peter/Schwarzwald,<br />

15.10. – 19.10.2012<br />

D-79271 St. Peter/Schwarzwald, Tel. 07661–93000<br />

• Altötting, 22.10. – 26.10.2012<br />

D-84503 Altötting, Franziskushaus,<br />

Neuöttinger Str. 53, Tel. 08671–980–0<br />

• St. Ottilien, 12.11. – 16.11.2012<br />

D-86941 St. Ottilien, Exerzitienhaus,<br />

Tel. 08193–71283<br />

• Notburgaheim Eben/Achensee, 19.11. – 23.11.2012<br />

A-6212 Maurach, Notburgaheim, Eben 5,<br />

Tel. 0043–5243–5948<br />

Zur Beachtung<br />

In Sasbachwalden im Schwarzwald ist immer am<br />

4. Mittwoch des Monats um 19.00 Uhr eine Eucharistiefeier<br />

im Gedenken an <strong>die</strong> hl. <strong>Therese</strong> <strong>von</strong> <strong>Lisieux</strong>.<br />

Alle Theresienfreunde sind ganz herzlich eingeladen.<br />

Von links: Thomas Gräsler, Pfr. Klaus Leist, Gabriele Länger,<br />

Maria Ottl, Pfr. Florian Wörner, Msgr. <strong>An</strong>ton Schmid, Margarete<br />

Krähn und Dr. Peter Lutz.<br />

Leitungssitzung 2012<br />

Ende Januar 2012 trafen sich Vorstand und Beirat<br />

des Theresienwerks zur jährlichen Leitungssitzung.<br />

Die anstehenden Projekte wie <strong>der</strong> Katholikentag in<br />

Mannheim und beson<strong>der</strong>s das Jubiläum 2012, das<br />

auch einen Weg in <strong>die</strong> Zukunft eröffnen soll, waren<br />

Planungsthema. Mit diversen Son<strong>der</strong>veranstaltungen<br />

wie einer kleinen „Tour de Thérèse“, dem Kreativ-<br />

Wettbewerb für neue Sichtweisen auf <strong>Therese</strong>, einer<br />

Buchausstellung zu geför<strong>der</strong>ten Büchern des Theresienwerks<br />

und zur „Geschichte einer Seele“ aus<br />

den Beständen unseres Archives sollen Gegenwart,<br />

Vergangenheit und Zukunft des Theresienwerks<br />

aufgezeigt werden. Wir begrüßten in unseren Reihen<br />

den neuen Beirat Pfr. Florian Wörner, mittlerweile<br />

neuernannter Weihbischof für Augsburg. Wir hoffen,<br />

er findet weiterhin Zeit für <strong>die</strong> Mitarbeit bei uns und<br />

freuen uns darüber, zumal <strong>die</strong> <strong>An</strong>liegen <strong>Therese</strong>s für<br />

<strong>die</strong> Kirche mit <strong>der</strong> Aufgabe als Leiter <strong>der</strong> neugegründeten<br />

Stelle für Neuevangelisierung und Gemeindepastoral<br />

gut zusammenpassen.<br />

Kreativ-Wettbewerb: Mach Dir (D)ein Bild<br />

+ Ein kurzes, aber intensives Leben<br />

+ Eine 15 Jährige, <strong>die</strong> mit dem Papst spricht,<br />

um etwas Unmögliches zu erreichen<br />

+ Eine junge Frau mit einem heißen Draht<br />

zu Jesus Christus<br />

+ Ein schwieriges Kind wird eine heilige Nonne<br />

+ Hinter Klostermauern verborgen, doch mit<br />

<strong>der</strong> ganzen Welt verbunden<br />

+ Ein Mensch, <strong>der</strong> sich nicht unterkriegen lässt –<br />

radikal mit sich und an<strong>der</strong>en<br />

= <strong>Therese</strong>: origineller Kopf und kreative Helferin<br />

vom Himmel<br />

Mach Dir (D)ein Bild<br />

Wir erhoffen uns neue Sichtweisen auf <strong>Therese</strong><br />

(mit allen Mal- und Gestaltungstechniken bis max.<br />

40 x 40 cm Verpackungsgröße), <strong>die</strong> auch uns heute<br />

etwas zu sagen hat: lieben und aus <strong>der</strong> Liebe handeln.<br />

Infos unter dem Button „Kreativ-Wettbewerb“<br />

auf unserer Homepage www.theresienwerk.de<br />

Information zu <strong>Therese</strong> 1/2012<br />

Lei<strong>der</strong> ist mir im letzten Heft ein Fehler unterlaufen:<br />

<strong>der</strong> Gnadenstuhl auf S. 14 ist ein Werk des peruanischen<br />

Künstlers Raul Castro; es befindet sich im<br />

Münster <strong>von</strong> Heiligkreuztal. Ich danke Pfr. Peter<br />

Schmid für <strong>die</strong> Künstlerinformation. M. Ottl<br />

Neue Gebetsstunde in Karlsfeld b. München<br />

St. <strong>An</strong>na, jeden 1. Freitag des Monats um 19:00.<br />

Verantwortlich und Leitung:<br />

Margarete Krähn, Infos über: margarete.k@web.de.<br />

Wir beten für unsere Toten:<br />

Deutschland: Pfr. Benno Fahlbusch, 12099 Berlin;<br />

Gertrude Fitze, 66780 Niedaltdorf; Hildegard Heidl,<br />

67547 Worms: Pfr. Günter Kellersmann,<br />

49740 Haselünne; Hedwig Möllers, 48282 Emsdetten;<br />

Thekla Sappl, 83646 Bad Tölz; Theresia<br />

Schantz, 66453 Gersheim; Ida Weber, 76133 Karlsruhe;<br />

<strong>Therese</strong> Weidner, 86199 Augsburg; Luise<br />

Zechmann, 80638 München.<br />

Österreich: Maria Lindbichler, 8842 Katsch;<br />

Hermine Wirth, 4792 Münzkirchen.<br />

14 | <strong>Therese</strong> 2.2012 <strong>Therese</strong> 2.2012 | 15


16 | <strong>Therese</strong> 2.2012<br />

Was hält er uns erst im Himmel<br />

bereit, wenn uns seine Liebe schon<br />

hier so großartige Überraschungen<br />

schenkt. (LT 201/1.11.96)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!