An die Freunde der heiligen Therese - Therese von Lisieux
An die Freunde der heiligen Therese - Therese von Lisieux
An die Freunde der heiligen Therese - Therese von Lisieux
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2.2012<br />
<strong>An</strong> <strong>die</strong> <strong>Freunde</strong> <strong>der</strong> <strong>heiligen</strong> <strong>Therese</strong><br />
<strong>Therese</strong><br />
<strong>Therese</strong> 2.2012 | 1
Über uns<br />
Im Theresienwerk haben sich <strong>die</strong> <strong>Freunde</strong><br />
<strong>der</strong> hl. <strong>Therese</strong> <strong>von</strong> <strong>Lisieux</strong> zusammengefunden.<br />
Sie versuchen zu leben und zu verbreiten,<br />
was <strong>Therese</strong> in einer ganz kurzen Formel so beschreibt:<br />
„Jesus lieben und dahin wirken, dass er geliebt wird.“<br />
Wenn Sie mehr über das Theresienwerk und <strong>die</strong><br />
hl. <strong>Therese</strong> <strong>von</strong> <strong>Lisieux</strong> wissen wollen, stehen wir<br />
Ihnen gerne zur Verfügung.<br />
<strong>Therese</strong> erscheint dreimal jährlich<br />
Schriftleitung: Maria Ottl, Pastoralreferentin im Theresienwerk<br />
Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt <strong>die</strong> Meinung <strong>der</strong><br />
Redaktion wie<strong>der</strong>.<br />
Verantwortlich:<br />
Theresienwerk e. V.<br />
D-86150 Augsburg<br />
Sterngasse 3<br />
Tel. 0821 513931<br />
Fax 0821 513990<br />
kontakt@theresienwerk.de<br />
www.theresienwerk.de<br />
Bankverbindungen:<br />
Deutschland:<br />
Liga Augsburg<br />
Kto.-Nr. 137 170<br />
BLZ 750 903 00<br />
Österreich:<br />
Sparkasse Bregenz<br />
Kto.-Nr. 0000 – 008813<br />
BLZ 20601<br />
Schweiz:<br />
Luzerner Kantonalbank<br />
Kto.-Nr. 01-00-014532-03<br />
BLZ 778<br />
Inhalt<br />
3 Editorial<br />
<strong>von</strong> Msgr. Pfr. <strong>An</strong>ton Schmid,<br />
Leiter des Theresienwerks<br />
4 Erfülltes Leben<br />
Céline Martin (1. Teil)<br />
6 Rund um’s Jubiläum<br />
Kleine „Tour de Thérèse“<br />
7 Der kleine Weg<br />
25-mal <strong>Lisieux</strong> – und zurück<br />
9 Katholikentags-Nachlese<br />
10 Im Alltag <strong>die</strong> Liebe einüben<br />
Freude im Leiden<br />
12 Von <strong>Therese</strong> angesprochen<br />
Theresienverehrung heute –<br />
da berühren sich Himmel und Erde<br />
14 Kurz und aktuell<br />
Das Titelbild: „<strong>Therese</strong>“ <strong>von</strong> Tobias Emskötter<br />
aus <strong>der</strong> St. Bonifatiuskirche in Hamburg<br />
Die Rückseite zeigt eine Innsbrucker Impression<br />
<strong>von</strong> Bruno Moriggl<br />
Bitte beachten Sie unsere Beilage:<br />
<strong>An</strong>meldekarte zum Jubiläum in Würzburg<br />
Editorial<br />
40 Jahre Theresienwerk e.V.<br />
für Deutschland, Österreich und <strong>die</strong> Schweiz<br />
Liebe <strong>Freunde</strong> <strong>der</strong> hl. <strong>Therese</strong> <strong>von</strong> <strong>Lisieux</strong>,<br />
das Theresienwerk ist nicht am Schreibtisch entstanden,<br />
son<strong>der</strong>n sichtlich ein Werk Gottes und <strong>der</strong> hl. <strong>Therese</strong>.<br />
Wie mir <strong>der</strong> Initiator unserer Gemeinschaft, P. Maximilian<br />
Breig S.J., öfters erzählte, hatte er niemals in<br />
seinem Leben daran gedacht, ein Theresienwerk zu<br />
gründen. Es war eine gute Fügung Gottes, dass er als<br />
Soldat im zweiten Weltkrieg auch nach <strong>Lisieux</strong> kam<br />
und dort <strong>die</strong> große Verehrung <strong>die</strong>ser Heiligen kennen<br />
lernte. Wie Geistliche an<strong>der</strong>er Län<strong>der</strong> wollte auch<br />
er dort Exerzitien in <strong>der</strong> eigenen Sprache anbieten.<br />
Durch jährliche Kurse seit 1967 wuchs <strong>die</strong> Zahl <strong>der</strong><br />
Theresienfreunde zu einem Höchststand <strong>von</strong> ca. 3700<br />
im Jahre 2002 an. Unterstützung erhielt er durch den<br />
Karmeliten-Pater Theophan Beierle, <strong>der</strong> jetzt Prior<br />
in Regensburg ist. Die letzten 25 Jahre seines Lebens<br />
widmete <strong>der</strong> Jesuit Breig ganz <strong>der</strong> Spiritualität <strong>der</strong><br />
hl. <strong>Therese</strong> und dem Aufbau des Theresienwerks.<br />
Um den 100. Geburtstag <strong>von</strong> <strong>Therese</strong> im Jahre 1973<br />
auch bei uns würdig zu feiern, lud P. Breig bekannte<br />
Männer und Frauen aus dem Priester-, Ordens-<br />
und auch Laienstand zum <strong>An</strong>fang des Jahres 1972<br />
nach Würzburg ein. Dies führte zur Gründung des<br />
Theresienwerks, das dann am 26. September 1972<br />
in Augsburg als Verein „aus <strong>der</strong> Taufe gehoben“ und<br />
im November des gleichen Jahres vom damaligen<br />
Augsburger Bischof Dr. Joseph Stimpfle empfohlen<br />
wurde. Zum ersten Vorsitzenden wählten <strong>die</strong> <strong>An</strong>wesenden<br />
P. Maximilian Breig S.J. und bestimmten als Sitz<br />
Augsburg, weil <strong>die</strong>s P. Breigs Wirkungsort war, und<br />
auch Österreich und <strong>die</strong> Schweiz in erreichbarer Nähe<br />
liegen.<br />
Zur Feier in Würzburg wird auch Wallfahrtsdirektor<br />
Mgr. B. Lagoutte aus <strong>Lisieux</strong> mit Madame Ria<br />
Augustijns anwesend sein und ein Grußwort sprechen.<br />
Zum 40-Jahr-Jubiläum 2012 hat <strong>der</strong> Beirat des<br />
Theresienwerks nun wie<strong>der</strong> einen Reliquienschrein<br />
<strong>der</strong> hl. <strong>Therese</strong> erbeten, <strong>der</strong> vom 15. September 2012<br />
bis 27. September auf deutschem Boden sein wird.<br />
Stationen <strong>der</strong> Verehrung werden im Beson<strong>der</strong>en<br />
<strong>die</strong> Großstädte Augsburg, Köln und Würzburg sein.<br />
Näheres über das Programm des Jubiläums und <strong>der</strong><br />
Reliquienreise finden Sie auf den Seiten 6 und 14 – 15.<br />
Für <strong>die</strong> Jubiläumsfeier liegt eine <strong>An</strong>meldekarte bei.<br />
Jetzt schon herzliche Einladung!<br />
Msgr. Pfr. <strong>An</strong>ton Schmid<br />
Leiter des Theresienwerks e.V.<br />
Wir gratulieren unserem Beirat Pfr. Florian Wörner<br />
zur Ernennung zum Weihbischof <strong>von</strong> Augsburg ganz<br />
herzlich und wünschen ihm den Segen Gottes und <strong>die</strong><br />
beson<strong>der</strong>e Fürbitte <strong>der</strong> hl. <strong>Therese</strong>.<br />
Ein Interview mit ihm planen wir fürs nächste Heft.<br />
2 | <strong>Therese</strong> 2.2012 <strong>Therese</strong> 2.2012 | 3
Erfülltes Leben<br />
Céline Martin (28.4.1869 – 25.2.1959)<br />
Kindheit und Jugend<br />
Céline Martin, <strong>die</strong> spätere<br />
Sr. Geneviève vom Heiligen<br />
<strong>An</strong>tlitz<br />
Céline verband mit ihrer Schwester <strong>Therese</strong> eine<br />
wahre Seelenverwandtschaft. Wie sehr, das fiel schon<br />
ihrer Mutter auf. Am 8. November 1876 schrieb sie an<br />
ihre Tochter Pauline: „Céline und <strong>Therese</strong> lieben sich<br />
sehr, sie genügen sich gegenseitig, um keine Langeweile<br />
zu bekommen.“<br />
Als Céline 20 Jahre alt war, wurde Vater Ludwig<br />
Martin an Körper und Geist krank. 5 Jahre lang<br />
kümmerte sie sich um ihn. Natürlich dachte sie auch<br />
an ihre persönliche Zukunft. Heiraten und eine Familie<br />
gründen o<strong>der</strong> ins Kloster gehen? Die Entscheidung<br />
konnte ihr niemand abnehmen. Viel Zuspruch erhielt<br />
sie in <strong>die</strong>ser Zeit <strong>von</strong> <strong>Therese</strong>. In ihren Briefen ermunterte<br />
sie Céline zu einem Gott geweihten Leben.<br />
Sie kam immer wie<strong>der</strong> auf <strong>die</strong> Kürze <strong>der</strong> Erdenzeit zu<br />
sprechen und lud sie ein, mit ihr für <strong>die</strong> Sün<strong>der</strong> und<br />
<strong>die</strong> Priester zu beten.<br />
Im Kloster<br />
Sechs Wochen nach dem Tod des geliebten Vaters trat<br />
sie am 14. September 1894 in den Karmel <strong>von</strong> <strong>Lisieux</strong><br />
ein. Nur langsam gewöhnte sie sich an das Klosterleben.<br />
Sie war nicht nur <strong>die</strong> „Unerschrockene“, wie<br />
sie ihr Vater einst nannte, sie verstand es auch nicht,<br />
wie sie selbst sagte, mit den Hin<strong>der</strong>nissen zu rechnen.<br />
Jetzt war <strong>die</strong> kleine Schwester ihrer Kindheit auf<br />
einmal auch ihre Vorgesetzte. <strong>Therese</strong> machte keinen<br />
Unterschied zwischen Céline und den an<strong>der</strong>en Novizinnen.<br />
Obgleich <strong>von</strong> <strong>Therese</strong> auf den Ordenseintritt<br />
gut vorbereitet, kam es zu Schwierigkeiten. Lassen<br />
wir Céline selbst berichten: „In den ersten Jahren<br />
meines Ordenslebens musste ich eine wahre Vernichtung<br />
meiner Natur durchmachen, ich sah nichts als<br />
Ruinen rings um mich, und so beklagte ich mich oft.“<br />
Einmal bat sie ihre Schwester um ein langes Gedicht,<br />
in dem Jesus an all das erinnert werden sollte, um<br />
das sie seinetwegen verzichtet hatte. Über das Ergebnis<br />
war Céline zunächst einmal sehr enttäuscht:<br />
„Aller Ruhm, jedes Ver<strong>die</strong>nst wurde Jesus zugeschrieben,<br />
kein einziges mir selbst. Was ich hingeschenkt<br />
hatte, war offenbar nicht <strong>der</strong> Rede wert! Ich sagte<br />
nichts; erst später begriff ich, wie recht meine kleine<br />
Schwester hatte.“<br />
Die Fotos<br />
Céline wurde erlaubt, ihren Fotoapparat samt allem<br />
Zubehör mit ins Kloster zu nehmen. Von 1894-1897<br />
zählte man 41 Aufnahmen, <strong>die</strong> <strong>Therese</strong> allein o<strong>der</strong><br />
in einer Gruppe zeigten. Alles, was das Kloster an<br />
Szenerie zu bieten vermochte, wusste Céline auszunützen:<br />
den Kreuzgang, den Klosterhof mit dem<br />
Kreuz und den Statuen, <strong>die</strong> Attribute einer Karmelitin<br />
ihrer Zeit: Sanduhr, Lilie, Rosenkranz, <strong>die</strong> <strong>heiligen</strong><br />
Gefäße und verschiedene Sakristeigeräte.<br />
Die Fotos waren für den Gebrauch im Kloster bestimmt.<br />
In ein Album eingeklebt, konnten sie <strong>von</strong> den<br />
Schwestern je<strong>der</strong>zeit betrachtet werden. Aber auch<br />
für <strong>die</strong> Korrespondenz mit befreundeten Klöstern<br />
waren sie <strong>von</strong> großem Nutzen. Jetzt konnten <strong>die</strong><br />
Ereignisse, wie z. B. eine Einkleidung, nicht nur<br />
beschrieben, son<strong>der</strong>n auch noch illustriert werden.<br />
Ein Theresienbild<br />
für uns<br />
Im Juli 1896 entstand<br />
<strong>die</strong>ses Foto. Wenn sie<br />
auch um ihre Todeskrankheit<br />
weiß, leuchten ihre<br />
Augen und um ihren<br />
Mund spielt ein Lächeln.<br />
Ganz sicher will sie uns<br />
ermutigen, unserem<br />
ewigen Glück beherzt<br />
entgegen zu gehen.<br />
Mit <strong>Therese</strong><br />
Die Mutter Oberin mit den vier<br />
Martin-Töchtern<br />
Am 24. Februar 1896 legte Schwester Geneviève ihre<br />
ewigen Gelübde ab. Sie hatte zu <strong>die</strong>ser Zeit das Amt<br />
<strong>der</strong> Krankenwärterin. So konnte sie in den letzten<br />
Monaten auch <strong>Therese</strong> betreuen. Sie tat es gerne und<br />
erfuhr <strong>von</strong> <strong>Therese</strong>, wie <strong>der</strong> „Kleine Weg“ nicht nur<br />
gelehrt, son<strong>der</strong>n auch gegangen werden kann.<br />
Hubert Zettler<br />
(Hubert Zettler ist Freund und Kenner <strong>der</strong> Hl. <strong>Therese</strong>, regelmäßiger<br />
Autor in unserer Zeitschrift und war lange Jahre Missionsreferent)<br />
Wie das Leben für Schwester Geneviève nach dem Tod<br />
<strong>von</strong> <strong>Therese</strong> weiter ging, erfahren Sie in <strong>der</strong> nächsten Ausgabe.<br />
4 | <strong>Therese</strong> 2.2012 <strong>Therese</strong> 2.2012 | 5
Rund um‘s Jubiläum<br />
Kleine „Tour de Thérèse“:<br />
Kutzhof b. Saarbrücken<br />
• Freitag, 14. September: 18.00 Uhr hl. Messe<br />
mit Verehrung <strong>der</strong> Reliquien <strong>der</strong> Hl. <strong>Therese</strong><br />
• Samstag, 15. September: 8.30 Uhr Eucharistie,<br />
anschließend Fahrt nach Augsburg<br />
Augsburg<br />
• Samstag, 15. September:<br />
19.00 Uhr Augsburger Dom „Nightfever“,<br />
mit Präsentation und Preisverleihung des Kreativ-<br />
Wettbewerbs, Eucharistie und Gebet bis 23.15 Uhr<br />
• Sonntag, 16. September: <strong>Therese</strong> im Dom,<br />
14.00 Uhr Prozession mit Reliquienschrein<br />
nach St. Peter/Perlach<br />
• Montag, 17. September:<br />
9.00 Uhr Eucharistiefeier in St. Peter/Perlach<br />
Köln<br />
• Montag bis Donnerstag, 17. – 20. September:<br />
• Montag: 19.00 Uhr Gottes<strong>die</strong>nst in St. Aposteln<br />
• Dienstag – Donnerstag: Besuche <strong>Therese</strong>s<br />
bei den Karmelitinnen, in St. Marien und<br />
Groß St. Martin<br />
• Donnerstag: 9.00 Uhr Eucharistiefeier in<br />
Groß St. Martin, anschl. Fahrt nach Würzburg,<br />
18.00 Uhr <strong>An</strong>kunft bei den Karmelitinnen<br />
in Himmelspforten<br />
Theresienwerk 40 Jahre<br />
Jesus lieben lehren<br />
2012<br />
www.theresienwerk.de<br />
Würzburg<br />
• Freitag bis Sonntag, 21. – 23. September früh:<br />
• Freitag: 9.00 Uhr Eucharistiefeier bei den<br />
Karmelitinnen, 15.00 Uhr <strong>An</strong>kunft <strong>Therese</strong>s<br />
in <strong>der</strong> Neumünster Kirche<br />
• Sonntag: 10.00 Uhr Eucharistiefeier<br />
bei den Karmeliten mit Reliquienschrein,<br />
Fahrt nach Speyer<br />
Speyer<br />
• Dienstag, 25. September: 6.45 Uhr Eucharistiefeier<br />
mit Laudes bei den Karmelitinnen<br />
Feier im Würzburger Congresszentrum<br />
22. September 2012:<br />
• 10.00 Uhr P. <strong>An</strong>tonio Sagardoy OCD, Innsbruck<br />
Festvortrag: Die hl. <strong>Therese</strong> <strong>von</strong> <strong>Lisieux</strong> und<br />
ihre Bedeutung für unsere Zeit<br />
• Grußwort <strong>von</strong> Mgr. B. Lagoutte aus <strong>Lisieux</strong><br />
• Bil<strong>der</strong>streifzug durch 40 Jahre Theresienwerk<br />
(Msgr. A. Schmid)<br />
• Kleine Buchausstellung zur „Geschichte einer<br />
Seele“ (Maria Ottl)<br />
• 14.00 – 16.00 Uhr Begegnung mit <strong>Therese</strong><br />
in <strong>der</strong> Neumünsterkirche<br />
• 16.30 Uhr Pontifikalgottes<strong>die</strong>nst Neumünster-<br />
kirche mit Bischof Friedhelm Hofmann<br />
Übernachtung in Tagungsnähe: <strong>An</strong>meldung mit<br />
beiliegen<strong>der</strong> Karte o<strong>der</strong> kontakt@theresienwerk.de<br />
Der kleine Weg<br />
25-mal <strong>Lisieux</strong> - und zurück<br />
Derzeit laufen beim Theresienwerk <strong>die</strong> Vorbereitungen<br />
für <strong>die</strong> <strong>die</strong>sjährige <strong>Lisieux</strong>-Wallfahrt. 25-mal<br />
habe ich sie organisatorisch vorbereitet und geleitet.<br />
Das 40-jährige Jubiläum des Theresienwerks ist ein<br />
guter <strong>An</strong>lass, zurück zu blicken.<br />
<strong>An</strong>gefangen hat alles im Januar 1989. P. Maximilian<br />
Breig SJ, <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong> des Theresienwerkes, war<br />
vom Amt des Vorsitzenden und Exerzitienleiters<br />
aus Altersgründen zurückgetreten. Der damals neue<br />
Vorsitzende, Stadtpfarrer <strong>An</strong>ton Schmid, hatte um<br />
Einarbeitungszeit gebeten. P. Bruno Bayer, Pallottiner<br />
aus Friedberg und großer Verehrer <strong>der</strong> hl. <strong>Therese</strong>,<br />
war bereit, im Sommer 1989 <strong>die</strong> Exerzitien zu geben,<br />
wenn „er das Mineralwasser im Bus verteilt“.<br />
Dabei zeigte er auf mich. Ich hatte schon viele Reisen<br />
beruflich und ehrenamtlich organisiert und war 1977,<br />
1988 und 1989 als Pilger bei <strong>der</strong> Wallfahrt des<br />
Theresienwerkes dabei gewesen.<br />
1989 war also meine Premiere. Pater Breig hatte mir<br />
seine Unterlagen überlassen, so dass es ein Leichtes<br />
für mich war, zu beginnen. Alles ging gut, bis wir<br />
in <strong>Lisieux</strong> merkten, dass P. Bayer einen Koffer mit<br />
seinen vorbereiteten Vorträgen daheim hatte stehen<br />
lassen. Es spricht für <strong>die</strong> Qualität des Exerzitienbegleiters,<br />
dass er dennoch seine Vorträge zum<br />
Thema hielt und <strong>die</strong> Teilnehmer nichts bemerkten.<br />
Die Ermitage, ein schon sehr alter Fachwerkbau,<br />
war und ist „unser Exerzitienhaus“. 1989 waren <strong>die</strong><br />
Zimmer spartanisch eingerichtet: ein Bett mit uralter<br />
Matratze, ein Stuhl ohne Polster, ein Schrank, <strong>der</strong><br />
<strong>die</strong> Bekleidung für eine Woche nicht fasste, und ein<br />
Waschbecken, das so klein war, dass man gerade mal<br />
<strong>die</strong> Hände waschen konnte. Wollte man mal <strong>die</strong> Füße<br />
reinigen, musste man einen Stuhl aufstellen, weil<br />
das Becken zu hoch angebracht war. Und: nur kaltes<br />
Wasser. Es gab pro Etage (damals ca. 30 Zimmer)<br />
zwei (!) Toiletten und zwei Duschen. Inzwischen ist<br />
alles immer noch einfach, aber nach einem Umbau<br />
hat je<strong>der</strong> Teilnehmer ein Einzelzimmer mit Nasszelle<br />
und WC. Es gibt auch einige Doppel- und behin<strong>der</strong>tengerechte<br />
Zimmer. Und das Essen: hmm! Gute,<br />
reichliche französische Hausmannskost!<br />
Ab 1991 waren Stadtpfarrer <strong>An</strong>ton Schmid und ich<br />
ein gutes Tandem, er für das Geistliche, ich für das<br />
Organisatorische und Weltliche. Ich habe während<br />
<strong>die</strong>ser 25 Jahre einige hun<strong>der</strong>t Wallfahrer kennen gelernt,<br />
darunter viele „Wie<strong>der</strong>holungstäter“. Ich denke<br />
da an Toni Pickel aus Nürnberg, <strong>die</strong> heuer im Januar<br />
97 Jahre alt wurde, und <strong>die</strong> schon mitgefahren ist,<br />
als ich noch nichts vom Theresienwerk gewusst habe.<br />
Ich denke an „Tante Agnes“, <strong>die</strong> uns beim Abschlussabend<br />
mit kleinen Geschenken überraschte; an<br />
Marianne Kunert, <strong>die</strong> ein Buch über unsere <strong>Lisieux</strong>fahrten<br />
geschrieben hat; an das Ehepaar Buhl, das<br />
seit vielen Jahren den Bus fährt und einen sehr guten<br />
Service macht. Vor allem denke ich aber an Gerhard<br />
6 | <strong>Therese</strong> 2.2012 <strong>Therese</strong> 2.2012 | 7
Peter Gräsler, wie wir ihn kennen und mögen:<br />
engagiert, kritisch und vorausschauend<br />
Kinzel, <strong>der</strong> über 30 Jahre Busfahrer für das Theresienwerk<br />
war und nach seiner Pensionierung nur noch<br />
einmal im Jahr einen Bus gelenkt hat – für uns nach<br />
<strong>Lisieux</strong>. Gerhard ist mir ein wahrer Freund geworden<br />
– lei<strong>der</strong> ist er seit einigen Jahren schwer krank.<br />
In <strong>die</strong>sen Jahren gab es viele kleine Ereignisse, über<br />
<strong>die</strong> zu berichten es sich lohnen würde. Eine Auswahl:<br />
Da war eine Dame, <strong>die</strong> als Spätaussiedlerin aus Russland<br />
kam und als große Verehrerin <strong>der</strong> hl. <strong>Therese</strong><br />
mit uns nach <strong>Lisieux</strong> gefahren ist. Als sie dann hörte,<br />
dass wir während <strong>der</strong> Exerzitien schweigen sollten,<br />
brach sie in Tränen aus. Sie wollte doch so gern sich<br />
mit Gleichgesinnten, <strong>die</strong> sie in ihrer alten Heimat<br />
nicht hatte, austauschen, und nun sollte sie den Mund<br />
halten. Der Exerzitienleiter hat eine allseits passende<br />
Lösung gefunden.<br />
Da waren <strong>der</strong> ältere Herr und <strong>die</strong> etwas jüngere, aber<br />
auch schon reife Dame, <strong>die</strong> sich in <strong>Lisieux</strong> in einan<strong>der</strong><br />
verliebten. Beide waren im nächsten Wallfahrtsjahr<br />
nicht wie<strong>der</strong> zu erkennen. Er war noch netter,<br />
noch liebevoller, noch hilfsbereiter als sonst (er war<br />
fast jedes Jahr – wie Toni – mitgefahren). Sie hatte<br />
sich äußerlich (schlanker, eleganter, mit neuer Frisur)<br />
und innerlich (durch seinen Einfluss) zum Positiven<br />
verän<strong>der</strong>t. Pfarrer Schmid hat <strong>die</strong> beiden später getraut.<br />
Und dann war da ein schwäbischer Pfarrer, an Vollkornbrot<br />
gewöhnt, das es in <strong>Lisieux</strong> nicht zu kaufen<br />
gibt. Er reiste mit einem Kommissbrot an, <strong>von</strong> dem er<br />
jeden Tag einige Scheiben zum Frühstück abschnitt.<br />
Am letzten Tag erschien <strong>der</strong> Herr Pfarrer mit den<br />
übrig gebliebenen Kanten und einem Hammer im<br />
Speisesaal, zerschlug das hart gewordene Brot und<br />
brockte es in den französischen Milchkaffee. Tonis<br />
Kommentar dazu: „Horch, das Brot bewahrt man ja<br />
auch im Plastikbeutel auf, kikeriki!“<br />
Meine Aufgabe während <strong>der</strong> Exerzitien sah ich darin,<br />
kleine Dienste anzubieten, vor allem Obst und an<strong>der</strong>e<br />
Kleinigkeiten einzukaufen. Die TeilnehmerInnen<br />
sollten sich auf <strong>die</strong> Exerzitien konzentrieren können,<br />
nicht mit „Alltäglichem“ belastet sein. <strong>Lisieux</strong> wurde<br />
meine zweite Heimat. Sehr viel habe ich über <strong>Therese</strong><br />
gelernt, aber auch viel über Menschen. Ich habe erfahren,<br />
dass Wallfahrer an<strong>der</strong>s „ticken“ als Pauschalreisende.<br />
Sie sind hilfsbereit, zuvorkommend, dankbar<br />
und unkompliziert. Im vergangenen Jahr habe<br />
ich <strong>die</strong> Reiseleitung an meinen Sohn Thomas, <strong>der</strong><br />
schon fast zehnmal in <strong>Lisieux</strong> war, abgegeben.<br />
Er wird <strong>die</strong> Aufgabe sehr gut meistern, manches an<strong>der</strong>s,<br />
zeitgemäßer machen - und viel charmanter, das<br />
hat er <strong>von</strong> <strong>der</strong> Mama. Ich werde vorerst nicht nach<br />
<strong>Lisieux</strong> fahren; ich weiß aber schon heute, dass ich<br />
eines Tages (o<strong>der</strong> besser Jahres) als ganz normaler<br />
Wallfahrer irgendwo im Bus nach <strong>Lisieux</strong> sitzen<br />
werde. Peter Gräsler<br />
(Peter Gräsler ist seit 1977 Mitglied, war 28 Jahre im Beirat und<br />
19 Jahre 2. Vorsitzen<strong>der</strong> des Theresienwerkes. Er leitet seit 33 Jahren<br />
<strong>die</strong> monatliche Gebetsstunde im Geist <strong>der</strong> hl. <strong>Therese</strong> und den jährlichen<br />
Einkehrtag in München.)<br />
Katholikentags-Nachlese Mannheim<br />
Die Ermitage, unser Pilgerquartier in <strong>Lisieux</strong><br />
Wir danken Peter Gräsler ganz herzlich für all<br />
seine Dienste im Theresienwerk. Und auch <strong>die</strong><br />
hl. <strong>Therese</strong> wird es zu schätzen wissen…<br />
8 | <strong>Therese</strong> 2.2012 <strong>Therese</strong> 2.2012 | 9<br />
Bil<strong>der</strong>: Margarete Krähn<br />
und Maria Ottl
Im Alltag <strong>die</strong> Liebe einüben<br />
Freude im Leiden<br />
„Ich danke dir, o mein Gott! Für alle Gnaden, <strong>die</strong> du<br />
mir gewährt hast, ganz beson<strong>der</strong>s dafür, dass du mich<br />
durch <strong>die</strong> Feuerprobe des Leidens hindurchgehen<br />
ließest. Mit Freude werde ich dich am Jüngsten Tag<br />
betrachten, wenn du das Zepter des Kreuzes tragen<br />
wirst; da du dich gewürdigt hast, mir <strong>die</strong>ses so kostbare<br />
Kreuz als <strong>An</strong>teil zu geben, hoffe ich, im Himmel<br />
dir ähnlich zu sein und an meinem verklärten Leibe<br />
<strong>die</strong> geheiligten Wundmale deines Leidens erglänzen<br />
zu sehen.“<br />
Der Textabschnitt stammt aus <strong>Therese</strong>s „Weiheakt an<br />
<strong>die</strong> barmherzige Liebe“. Als sie ihn verfasste, lebte sie<br />
noch zwei Jahre. Nach unsäglichen Leiden an Leib<br />
und Seele starb sie. Obwohl er kein Verehrer <strong>Therese</strong>s<br />
war, schrieb <strong>der</strong> Theologe Karl Rahner über ihren<br />
Tod: „Einem Menschen ist sein Tod in <strong>der</strong> Finsternis<br />
als Aufgang des Lichts geglückt im Sieg gegen allen<br />
Unglauben und alle Hoffnungslosigkeit. Solche Botschaft<br />
verstehe ich. Sie hat das Gewicht <strong>der</strong> Ewigkeit,<br />
das jedem Menschenleben zukommt. Man kann sie<br />
auch <strong>von</strong> an<strong>der</strong>en Menschen entgegennehmen, <strong>die</strong><br />
gestorben sind und zeigen, dass man wirklich mit<br />
Jesus sterben kann, <strong>die</strong> namenlose Verlassenheit entgegennehmend<br />
als <strong>die</strong> bergende Hand Gottes. Aber<br />
man kann sie eben auch <strong>von</strong> <strong>Therese</strong> <strong>von</strong> <strong>Lisieux</strong> sich<br />
sagen lassen.“<br />
Auch wenn wir heute nicht mehr soviel körperlich<br />
leiden müssen wie früher, bleiben uns Krankheiten<br />
und <strong>der</strong> Tod nicht erspart. Weil uns <strong>der</strong> Abschied <strong>von</strong><br />
<strong>die</strong>ser Erde sehr schwer fällt, möchten wir gerne weg-<br />
laufen, und wir sagen uns: wenn wir schon dem Tod<br />
nicht entrinnen können, dann wollen wir wenigstens<br />
möglichst viel erleben. Unter dem Stichwort „Lebensqualität“<br />
wirbt <strong>die</strong> öffentliche Meinung dafür. Am<br />
Bemühen, dem Leben Qualität zu verleihen, ist nichts<br />
auszusetzen; auch für uns Christen ist das Leben ein<br />
Geschenk. Aber, ob jemand gläubig ist o<strong>der</strong> nicht,<br />
Leiden und Tod gehören zum Menschen. Doch für<br />
den, <strong>der</strong> an Christus glaubt, ist <strong>der</strong> Tod <strong>der</strong> Beginn<br />
eines neuen Lebens. Mit <strong>Therese</strong> dürfen auch wir<br />
sagen: „Ich sterbe nicht, ich gehe ins Leben ein.“<br />
Beten – singen – meditieren<br />
Die Hoffnung auf das ewige Leben bedarf <strong>der</strong> Pflege.<br />
In <strong>der</strong> Osterzeit, d.h. auf Pfingsten zu, erleben wir<br />
jedes Jahr <strong>von</strong> neuem einen Höhepunkt. Die Freude<br />
über den Auferstandenen ist deswegen so groß, weil<br />
auch wir hoffen dürfen, einst auferweckt zu werden.<br />
In den Lie<strong>der</strong>n besingen wir <strong>die</strong> erneute Herrlichkeit<br />
des Herrn und freuen uns mit seiner Mutter, <strong>die</strong> das<br />
Leid überstanden hat. Für Menschen, <strong>die</strong> eine enge<br />
Verbindung mit Maria pflegen, ist es <strong>der</strong> „Glorreiche<br />
Rosenkranz“, <strong>der</strong> <strong>die</strong> Hoffnung auf den Himmel<br />
lebendig hält.<br />
Leiden<br />
Das Leiden wurde schon <strong>von</strong> Jesus erklärt. Auf dem<br />
Weg nach Emmaus spricht er zu den zwei Jüngern:<br />
„Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch,<br />
alles zu glauben, was <strong>die</strong> Propheten gesagt haben!<br />
Musste nicht <strong>der</strong> Messias all das erleiden und so in<br />
seine Herrlichkeit eintreten?“ (Lk 24,25-26) Auch <strong>der</strong><br />
Apostel Paulus spricht zum gleichen Thema: „Jetzt<br />
freue ich mich in den Leiden, <strong>die</strong> ich für euch ertrage.<br />
Für den Leib Christi, <strong>die</strong> Kirche, erfülle ich in meinem<br />
irdischen Leben das Maß seiner Leiden.“ (Kol1,24)<br />
Die hl. Crescentia <strong>von</strong> Kaufbeuren (1682–1744) hat ihr<br />
ganzes Leben in einem Leidenslied zusammengefasst.<br />
Darin beschreibt sie am <strong>An</strong>fang:<br />
O süße Hand Gottes, ermunterst mein Herz,<br />
Und machest, dass ich mit dem Leiden nur scherz!<br />
Sie legt dar, wie sie sich immer wie<strong>der</strong> zu Gottes<br />
Willen durchgerungen hat. Am Ende <strong>der</strong> 14 Strophen<br />
kann sie sagen:<br />
Zur Dankbarkeit will ich noch schreiben aufs Grab:<br />
„Nach Leiden mir himmlische Freuden Gott gab.“<br />
Der hl. Maximilian Kolbe schreibt am 17. März 1933<br />
aus Mugenzai no Sono (Japan) an seine Mitbrü<strong>der</strong>:<br />
„Teure Brü<strong>der</strong>! Wie kurz ist doch das Leben, nicht<br />
wahr? Wie schnell vergeht <strong>die</strong> Zeit! Verkaufen wir sie,<br />
so teuer wie möglich. Je mehr Leiden, desto besser,<br />
denn nach dem Tode kann man nicht mehr leiden.<br />
Uns bleibt nur kurze Zeit, um unsere Liebe zu beweisen.<br />
Und wir leben nur einmal.“<br />
In einem langen Brief vom September 1896 handelt<br />
<strong>Therese</strong> an ihre Schwester Marie den Zusammenhang<br />
<strong>von</strong> lieben und leiden ab.<br />
Daraus ein Auszug:<br />
„Aus Liebe will ich leiden ...<br />
Blumen streuend werde ich singen (wie könnte man<br />
bei einer so fröhlichen Beschäftigung weinen?);<br />
singen werde ich, auch wenn ich meine Blumen<br />
mitten aus Dornen pflücken muss, und mein Gesang<br />
wird umso wohlklingen<strong>der</strong> sein, je länger und spitzer<br />
<strong>die</strong> Dornen sind.“<br />
Seit Jesus auf <strong>die</strong> Erde kam, hat das Leiden eine neue<br />
Bedeutung bekommen. Durch alle Jahrhun<strong>der</strong>te<br />
haben <strong>die</strong> Heiligen ihre Liebe zu Gott bezeugt, indem<br />
sie freudig ihre Leiden annahmen. Neben dem Gebet<br />
ist nur das Leiden eine Möglichkeit, Gott in <strong>der</strong> Kürze<br />
<strong>der</strong> Zeit etwas anzubieten. Daran hat sich bis heute<br />
nichts geän<strong>der</strong>t. Für uns, denen vielleicht <strong>der</strong> große<br />
Mut fehlt, ist schon viel gewonnen, wenn wir unsere<br />
Leiden willig annehmen. Möge uns <strong>Therese</strong> dazu verhelfen.<br />
Hubert Zettler<br />
(Hubert Zettler ist Freund und Kenner <strong>der</strong> Hl. <strong>Therese</strong>, regelmäßiger<br />
Autor in unserer Zeitschrift und war lange Jahre Missionsreferent)<br />
10 | <strong>Therese</strong> 2.2012 <strong>Therese</strong> 2.2012 | 11<br />
(www.photocase)
Von <strong>Therese</strong> angesprochen<br />
Theresienverehrung heute – da berühren sich<br />
Himmel und Erde<br />
Wie groß muss <strong>die</strong> Liebe zu <strong>die</strong>ser kleinen Heiligen<br />
aus <strong>der</strong> Norman<strong>die</strong> sein, dass eine Familie samt einem<br />
Dorf den Bau einer Theresienkapelle in <strong>die</strong> Wege leitet<br />
und auch vollendet?<br />
Kapelle <strong>von</strong> außen (Bild: Fam. Schleicher)<br />
Wir schreiben Samstag, den 27. August 2011.<br />
Die Vorbereitungen zur Einweihung <strong>der</strong> neuen<br />
Theresienkapelle sind in vollem Gange. Familie<br />
Schleicher und <strong>die</strong> Einwohner <strong>von</strong> Köglitz/Kemnath<br />
in <strong>der</strong> Oberpfalz binden Zweige, backen Kuchen,<br />
legen Blumenteppiche.<br />
Das Fest am morgigen Sonntag soll ein großes Ereignis<br />
werden, umrahmt <strong>von</strong> Böllerschützen, Schlossbläsern,<br />
Blaskapellen. Um 9.45 Uhr wird <strong>der</strong><br />
Kirchenzug eine beflaggte und mit Birken geschmückte<br />
Strecke zur Kapelle zurücklegen, wo um<br />
10 Uhr <strong>der</strong> Festgottes<strong>die</strong>nst beginnt. Und tatsächlich<br />
nimmt am Sonntag, dem 28. August 2011, alles seinen<br />
geplanten Verlauf. Rund 2000 Gläubige kommen<br />
zur Einweihung <strong>der</strong> neuen Theresienkapelle. Prälat<br />
Dr. Karel Simandl aus <strong>der</strong> Apostolischen Nuntiatur in<br />
Berlin segnet das Kirchlein. Der Festgottes<strong>die</strong>nst wird<br />
konzelebriert <strong>von</strong> Don Vita Pavilando, ein Priesterdelegat<br />
aus <strong>Lisieux</strong>, <strong>der</strong> Heimatstadt <strong>der</strong> hl. Theresia,<br />
und <strong>von</strong> dem Waldecker Pfarrer Herbert Stretz.<br />
Zahlreiche Ehrengäste sind zugegen, vor allem <strong>die</strong><br />
Initiatoren des Kapellenbaus, Irene und Dr. Peter<br />
Schleicher. Die Festansprache hält Dr. Wilhelm<br />
Vossenkuhl, Philosophieprofessor <strong>der</strong> Ludwigs-Maximilians-Universität<br />
München. Die Messe wird auf<br />
Großleinwand ins Festzelt übertragen.<br />
Die Schwestern im Karmel <strong>von</strong> <strong>Lisieux</strong> waren <strong>von</strong><br />
<strong>An</strong>fang an über den Plan des Kapellenbaus unterrichtet.<br />
„Wenn Theresia möchte, dass <strong>die</strong>se Kapelle gebaut<br />
wird, dann wird sie gebaut“, so ihr Kommentar.<br />
Und offensichtlich hat Theresia ihr Votum abgegeben.<br />
Die zukünftige Theresienverehrung in <strong>die</strong>ser Kapelle<br />
wird beson<strong>der</strong>s durch eine Reliquie hervorgehoben,<br />
<strong>die</strong> Prälat Don Vito Pavilando vom Bischöflichen<br />
Ordinariat in <strong>Lisieux</strong> überreichte und in den Altar<br />
einsetzte.<br />
Wer Theresia kennt, weiß, dass sie nach ihrem Tod<br />
vom Himmel aus Rosen regnen lässt. Und nicht<br />
wenige <strong>von</strong> gläubigen Theresienverehrern haben in<br />
schwierigen Lebensphasen eine Rose erhalten.<br />
Passend hierzu ist <strong>die</strong> neue Kapelle, wie soll es an<strong>der</strong>s<br />
sein, mit Rosen geschmückt.<br />
Der beson<strong>der</strong>e Dank gilt natürlich dem Ehepaar<br />
Schleicher, ohne dessen privaten handfesten und<br />
finanziellen Einsatz <strong>die</strong>ser Bau wohl nicht zustande<br />
gekommen wäre. Unterstützt wurden <strong>die</strong> beiden <strong>von</strong><br />
<strong>der</strong> Köglitzer Bevölkerung, <strong>die</strong> ehrenamtlich und<br />
ohne Entgelt ihren Tribut hierzu leistete. Auch <strong>der</strong><br />
Architekt Karl Hei<strong>der</strong> aus München stellte seine<br />
Kreativität kostenlos zur Verfügung. Hier wird ein<br />
Leitsatz <strong>der</strong> kleinen Heiligen aus <strong>der</strong> Norman<strong>die</strong><br />
Wirklichkeit: „Das Gewöhnliche außergewöhnlich<br />
tun.“<br />
Seit <strong>die</strong>sem 28. August 2011 ist kein Tag vergangen,<br />
an dem nicht Kerzen in <strong>die</strong>ser neuen Kapelle angezündet<br />
und Fürbitten um Hilfe und Beistand an <strong>die</strong><br />
hl. Theresia an den dafür gerichteten Baum gehängt<br />
wurden. Sollten Sie einmal in <strong>der</strong> Nähe <strong>die</strong>ser Kapelle<br />
Der Blick nach oben<br />
(Bild: Fam. Schleicher)<br />
sein, gehen Sie hin, es ist kein Umweg, son<strong>der</strong>n ein<br />
Weg, <strong>der</strong> sich lohnt, denn hier ist ein Ort entstanden,<br />
an dem sich Himmel und Erde berühren,<br />
an dem man über Theresia den Weg zu Gott findet,<br />
an dem man Kraft schöpft,<br />
an dem man seine Seele baumeln lassen kann,<br />
an dem man sich Theresia nahe fühlt,<br />
an dem man seine <strong>An</strong>liegen vorbringen kann,<br />
an dem <strong>der</strong> Glaube nicht am Verdunsten ist,<br />
an dem Lichter Hoffnung geben,<br />
an dem Gott gegenwärtig ist.<br />
Ilona Engel<br />
(Ilona Engel ist Realschullehrerin und große Verehrerin<br />
<strong>der</strong> hl. <strong>Therese</strong>. )<br />
12 | <strong>Therese</strong> 2.2012 <strong>Therese</strong> 2.2012 | 13
Kurz und aktuell<br />
Exerzitientermine<br />
Vortragsexerzitien mit Schweigen:<br />
„Christ sein im Alltag mit <strong>der</strong> hl. <strong>Therese</strong> <strong>von</strong> <strong>Lisieux</strong>“<br />
Pfr. <strong>An</strong>ton Schmid:<br />
• Leitershofen (bei Augsburg), 01.10. – 05.10.2012<br />
D-86391 Leitershofen, Diözesan-Exerzitienhaus<br />
St. Paulus, Krippackerstr. 6, Tel. 0821–90754–12<br />
• Maria Lindenberg, St. Peter/Schwarzwald,<br />
15.10. – 19.10.2012<br />
D-79271 St. Peter/Schwarzwald, Tel. 07661–93000<br />
• Altötting, 22.10. – 26.10.2012<br />
D-84503 Altötting, Franziskushaus,<br />
Neuöttinger Str. 53, Tel. 08671–980–0<br />
• St. Ottilien, 12.11. – 16.11.2012<br />
D-86941 St. Ottilien, Exerzitienhaus,<br />
Tel. 08193–71283<br />
• Notburgaheim Eben/Achensee, 19.11. – 23.11.2012<br />
A-6212 Maurach, Notburgaheim, Eben 5,<br />
Tel. 0043–5243–5948<br />
Zur Beachtung<br />
In Sasbachwalden im Schwarzwald ist immer am<br />
4. Mittwoch des Monats um 19.00 Uhr eine Eucharistiefeier<br />
im Gedenken an <strong>die</strong> hl. <strong>Therese</strong> <strong>von</strong> <strong>Lisieux</strong>.<br />
Alle Theresienfreunde sind ganz herzlich eingeladen.<br />
Von links: Thomas Gräsler, Pfr. Klaus Leist, Gabriele Länger,<br />
Maria Ottl, Pfr. Florian Wörner, Msgr. <strong>An</strong>ton Schmid, Margarete<br />
Krähn und Dr. Peter Lutz.<br />
Leitungssitzung 2012<br />
Ende Januar 2012 trafen sich Vorstand und Beirat<br />
des Theresienwerks zur jährlichen Leitungssitzung.<br />
Die anstehenden Projekte wie <strong>der</strong> Katholikentag in<br />
Mannheim und beson<strong>der</strong>s das Jubiläum 2012, das<br />
auch einen Weg in <strong>die</strong> Zukunft eröffnen soll, waren<br />
Planungsthema. Mit diversen Son<strong>der</strong>veranstaltungen<br />
wie einer kleinen „Tour de Thérèse“, dem Kreativ-<br />
Wettbewerb für neue Sichtweisen auf <strong>Therese</strong>, einer<br />
Buchausstellung zu geför<strong>der</strong>ten Büchern des Theresienwerks<br />
und zur „Geschichte einer Seele“ aus<br />
den Beständen unseres Archives sollen Gegenwart,<br />
Vergangenheit und Zukunft des Theresienwerks<br />
aufgezeigt werden. Wir begrüßten in unseren Reihen<br />
den neuen Beirat Pfr. Florian Wörner, mittlerweile<br />
neuernannter Weihbischof für Augsburg. Wir hoffen,<br />
er findet weiterhin Zeit für <strong>die</strong> Mitarbeit bei uns und<br />
freuen uns darüber, zumal <strong>die</strong> <strong>An</strong>liegen <strong>Therese</strong>s für<br />
<strong>die</strong> Kirche mit <strong>der</strong> Aufgabe als Leiter <strong>der</strong> neugegründeten<br />
Stelle für Neuevangelisierung und Gemeindepastoral<br />
gut zusammenpassen.<br />
Kreativ-Wettbewerb: Mach Dir (D)ein Bild<br />
+ Ein kurzes, aber intensives Leben<br />
+ Eine 15 Jährige, <strong>die</strong> mit dem Papst spricht,<br />
um etwas Unmögliches zu erreichen<br />
+ Eine junge Frau mit einem heißen Draht<br />
zu Jesus Christus<br />
+ Ein schwieriges Kind wird eine heilige Nonne<br />
+ Hinter Klostermauern verborgen, doch mit<br />
<strong>der</strong> ganzen Welt verbunden<br />
+ Ein Mensch, <strong>der</strong> sich nicht unterkriegen lässt –<br />
radikal mit sich und an<strong>der</strong>en<br />
= <strong>Therese</strong>: origineller Kopf und kreative Helferin<br />
vom Himmel<br />
Mach Dir (D)ein Bild<br />
Wir erhoffen uns neue Sichtweisen auf <strong>Therese</strong><br />
(mit allen Mal- und Gestaltungstechniken bis max.<br />
40 x 40 cm Verpackungsgröße), <strong>die</strong> auch uns heute<br />
etwas zu sagen hat: lieben und aus <strong>der</strong> Liebe handeln.<br />
Infos unter dem Button „Kreativ-Wettbewerb“<br />
auf unserer Homepage www.theresienwerk.de<br />
Information zu <strong>Therese</strong> 1/2012<br />
Lei<strong>der</strong> ist mir im letzten Heft ein Fehler unterlaufen:<br />
<strong>der</strong> Gnadenstuhl auf S. 14 ist ein Werk des peruanischen<br />
Künstlers Raul Castro; es befindet sich im<br />
Münster <strong>von</strong> Heiligkreuztal. Ich danke Pfr. Peter<br />
Schmid für <strong>die</strong> Künstlerinformation. M. Ottl<br />
Neue Gebetsstunde in Karlsfeld b. München<br />
St. <strong>An</strong>na, jeden 1. Freitag des Monats um 19:00.<br />
Verantwortlich und Leitung:<br />
Margarete Krähn, Infos über: margarete.k@web.de.<br />
Wir beten für unsere Toten:<br />
Deutschland: Pfr. Benno Fahlbusch, 12099 Berlin;<br />
Gertrude Fitze, 66780 Niedaltdorf; Hildegard Heidl,<br />
67547 Worms: Pfr. Günter Kellersmann,<br />
49740 Haselünne; Hedwig Möllers, 48282 Emsdetten;<br />
Thekla Sappl, 83646 Bad Tölz; Theresia<br />
Schantz, 66453 Gersheim; Ida Weber, 76133 Karlsruhe;<br />
<strong>Therese</strong> Weidner, 86199 Augsburg; Luise<br />
Zechmann, 80638 München.<br />
Österreich: Maria Lindbichler, 8842 Katsch;<br />
Hermine Wirth, 4792 Münzkirchen.<br />
14 | <strong>Therese</strong> 2.2012 <strong>Therese</strong> 2.2012 | 15
16 | <strong>Therese</strong> 2.2012<br />
Was hält er uns erst im Himmel<br />
bereit, wenn uns seine Liebe schon<br />
hier so großartige Überraschungen<br />
schenkt. (LT 201/1.11.96)