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Jörg Albrecht Regie - Theater Neumarkt

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KÖNNEN WIR UNS<br />

DIE KATASTROPHEN<br />

NICHT SPAREN,<br />

HERR CALVIN?<br />

von <strong>Jörg</strong> <strong>Albrecht</strong><br />

404: ES IST EIN FEHLER<br />

AUFGETRETEN.<br />

Du hast dich verlaufen! Der angesteuerte Beitrag<br />

existiert nicht. Und jetzt? Time to ring Marshall<br />

McLuhmann? Am Telefon<br />

„<br />

sagt der: Alles, was aussen<br />

geschieht und innen, ist medial. Dennoch checken,<br />

dass Realität auch in digitaler Form an die Zimmertür<br />

klopft, ans Stadttor, an die Tore Europas. Anstehende<br />

Katastrophen, die so lang anklopfen, dass<br />

man denkt: Der Beat gehört einfach dazu, oder?<br />

Diese Dreharbeiten<br />

haben<br />

einfach nichts<br />

an mir verändert,<br />

nichts, nichts,<br />

nichts!<br />

Angelina<br />

“<br />

Jolie – <strong>Jörg</strong> <strong>Albrecht</strong><br />

Diese Katastrophen zu vergessen, ist im digital age<br />

zum Glück viel anstrengender, weil man immer erinnert<br />

wird: Möchten Sie ihre Existenz wirklich löschen?<br />

Immer noch einen Klick mehr, um zu vergessen.<br />

Alles wird behalten und ist deshalb available,<br />

auch du, zu jeder Tageszeit, Nachtzeit, 24 Stunden.<br />

Die Erdgeschichte in 24 Stunden. Dein Leben in 24<br />

Zeilen, als elektronisches Protokoll, sichtbar in der<br />

Chronik des Firefox. „So verschieden ist mein Heute<br />

von jedem meiner Gestern“, kann Stefan Zweig noch<br />

schreiben, aber unser Heute ist verschieden von<br />

unserem Heute. Oder checkt man die Updates nur<br />

schneller, dank Twitter und anderer Mikroblogs, die<br />

nicht nur mir, sondern auch den Menschen, an die<br />

ich angeschlossen bin, die ganze Zeit erzählen, was<br />

ich tue? Gerade das wird unsere Praxis von Identität<br />

hoff entlich endlich verändern. Fortsetzung Rückseite<br />

KNACKFROSCH<br />

UND COMPUTERMAUS<br />

Physikalische Katastrophen sind Phasenübergänge<br />

und spielen in der Chaostheorie eine Rolle. Ein gern<br />

zitiertes Beispiel für eine physikalische Katastrophe<br />

ist der „Sprungpunkt“<br />

bei einem Knackfrosch.<br />

Es handelt sich um ein<br />

„plötzliches“ Umspringen<br />

von einem Zustand<br />

in einen anderen. Ein<br />

Knackfrosch ist eine<br />

Feder, die aus einem<br />

Streifen Federstahl<br />

besteht. Der Stahl ist<br />

so geprägt, dass er einen<br />

stabilen und einen<br />

metastabilen Zustand<br />

aufweist. Durch Krafteinwirkung<br />

im stabilen<br />

Zustand wird er verbogen,<br />

bis er plötzlich<br />

durch Beulen in den<br />

metastabilen Zustand<br />

springt.<br />

Das plötzliche Umspringen<br />

erzeugt das<br />

laute Knackgeräusch.<br />

Lässt die Kraft wieder<br />

nach, erfolgt das Zurückspringen,<br />

bei dem<br />

nochmals ein lautes<br />

Knacken erzeugt wird.<br />

Knackfiguren direkt<br />

am Ohr betätigt, können<br />

dort einen Schall-<br />

druckpegel von bis zu<br />

135 dB erzeugen, was<br />

zu Hörschäden führen<br />

kann.<br />

Die off ensichtlichste<br />

Verwendung fi ndet der Knackfrosch als Kinderspielzeug:<br />

Dabei wird der Federstahl meistens mit<br />

einem kleinen Blechgriff kombiniert, um den Druck<br />

zwischen Daumen und Zeigefi nger einfach aufbauen<br />

zu können. Der Griff ist gelegentlich mit einem<br />

Froschmotiv bedruckt. In so genannten Knatter-<br />

Verschiedene Phasen der Deformation<br />

bis zum Sprung in den metastabilen Zustand<br />

(eine schwache Form der Stabilität, die<br />

grösseren Änderungen gegenüber instabil ist)<br />

booten erzeugt ein Knackfrosch das charakteristische<br />

Geräusch, bei der Tierdressur wird er im<br />

Klickertraining eingesetzt und in Wärmekissen<br />

löst er den Kristallisationsvorgang<br />

aus, der die<br />

Latentwärme freisetzt.<br />

Mechanismen, die<br />

auf vergleichbaren Prinzipien<br />

basieren, werden<br />

auch in technischen<br />

Anwendungen benutzt.<br />

Schliess- und Haltemechanismen<br />

sind allerdings<br />

meistens bistabil,<br />

also in beiden Zuständen<br />

stabil, ausgeführt.<br />

Ein Beispiel hierfür<br />

sind Klemmen zum<br />

Verschliessen von Teebeuteln.<br />

Verwendung fi ndet<br />

der Eff ekt in Twist-Off -<br />

Schraubdeckeln, die dadurch<br />

anzeigen, dass das<br />

Glas ungeöff net und der<br />

Unterdruck im Glas intakt<br />

ist. Durch den Unterdruck<br />

wird der als<br />

Knackfrosch geprägte<br />

Mittelteil im metastabilen<br />

Zustand gehalten,<br />

strömt Luft in das Glas<br />

ein, springt der mittlere<br />

Bereich des Deckels mit<br />

einem deutlichen Knackgeräusch<br />

nach oben.<br />

Ein weiteres Einsatzgebiet<br />

sind Tastschalter,<br />

z. B. im Bedienteil<br />

vieler Elektronikgeräte wie Computermäusen,<br />

die einen spürbaren Druckpunkt aufweisen sollen.<br />

Hier wird der Knackeff ekt jedoch hauptsächlich<br />

taktil wahrgenommen. Die Knack-Feder ist hier<br />

auch zumeist das kontaktgebende Bauteil und wird<br />

„Schnappscheibe“ genannt.


nach dem drehbuch gottes gedreht<br />

Es sind verschiedene Existenzen, die ineinander<br />

geschachtelt in uns existieren, und ich muss nicht<br />

fragen: welches Leben?, weil ich sowieso nicht antworten<br />

kann, eindeutig… Erkennen, dass das, was im<br />

Web passiert, nur zeigt, wie Identität funktioniert,<br />

immer, und dass für die Menschen der vergangenen<br />

Jahrhunderte diese Möglichkeit im Dunkeln blieb,<br />

weitgehend. Die Erdgeschichte in 24 Frames pro<br />

Sekunde. Innerhalb der letzten Mikrosekunde dieser<br />

Geschichte, im Frame des Neogens: ein Bild, in<br />

dem sich Silizium, Beton und Glasfasern zusammendrängen.<br />

Das wäre das digital age, im Diagramm der<br />

Erdschichten, in der Geochronologie, Zeit, wie sie<br />

uns sucht und sucht und sucht. Oder Google, wie es<br />

uns sucht und fi ndet, in 0,03 Sekunden.<br />

Beschleunigungsverfahren, die dir den Atem<br />

nehmen. Beschleunigungsverfahren, nicht nur für<br />

den Atem, auch für deine Identität. Und jetzt bitte<br />

nicht denken, es wäre das Ende der Welt, weil Identität<br />

nicht mehr ohne Fehlermeldungen funktioniert,<br />

eher: die Atempausen nutzen. Ich muss mich selbst<br />

sehen, in meiner Vergangenheit, in meiner Gegenwart,<br />

sehen, dass ich mich so oft verändert habe,<br />

dass niemand es zählen kann, erzählen kann.<br />

Wenn ich das meiner Kamera erzähle, sagt sie<br />

mir: Das weiss ich schon lang. Und sie zeigt mir<br />

Bilder von dem, was einer angemessenen Praxis<br />

von Identität im alltäglichen Leben entgegensteht:<br />

„<br />

Ich behalte alle<br />

im Auge, damit<br />

sie selbst lernen,<br />

sich im Auge<br />

zu halten.<br />

Calvin – <strong>Jörg</strong> <strong>Albrecht</strong><br />

“<br />

Ideologien der old new economy, new new economy<br />

oder whatever. Diese Weltfi nanzwelt, die für mich<br />

etwas ganz anderes ist als die world wide world, auf<br />

die ich hinauswill, allein, weil sie die ganze Zeit mit<br />

Grace Jones singt: I’ll consume my consumers / with<br />

no sense of humor. Weltfi nanzwelt, masslos ökonomisch,<br />

ökonomisch masslos. Weltfi nanzwelt,<br />

tonight, on Sick Sad World. Auch die Geschichte<br />

wird in diesem Jahrtausend nicht weniger sick,<br />

nicht weniger sad und wird nicht weniger sparen,<br />

mit Katastrophen, warum auch? Roland Emmerich<br />

und Bernd Eichinger wollen ja auch nie hinter die<br />

Verschwendungen ihres letzten Films zurück, nie.<br />

Katalog der Katastrophen, jetzt bestellen, in der Onlineversion,<br />

je nach Standort, klick hier, für frei!<br />

Es gibt kein Land, in das man fl üchten kann,<br />

keine kaufbare Ruhe vor dem, was uns erwartet. Es<br />

gibt nur ein Zusammenleben, das zu wagen ist, eine<br />

world wide world, in der Geräte und Geräte genauso<br />

verlinkt sind wie Menschen und Menschen, genau<br />

so wie Geräte und Menschen. Das aber setzt voraus,<br />

Identität endlich als ständig sich verändernd und<br />

veränderbar zu sehen und nicht mehr als Ausrede,<br />

auf deren Grundlage wir die anderen zu anderen<br />

erklären, die sogenannten Entwicklungsländer<br />

oder die iPhones. Entwicklungsländer und iPhones<br />

funktionieren nach Mechanismen, die wir angeblich<br />

nicht verstehen können und immer draussen<br />

stehen und uns wundern, warum etwas nicht<br />

funktioniert, anstatt uns selbst als Entwicklungsland<br />

zu begreifen oder als iPhone. Die Räume und<br />

die Geräte endlich als Teil des Menschen und der<br />

Geschichte erkennen, anerkennen und nicht nur<br />

fl irten, mit europäischen Städten und iPods, auf<br />

lovecentury19.de.<br />

<strong>Jörg</strong> <strong>Albrecht</strong>: The world of morgen (Auszüge),<br />

FAZ vom 31.12.2008<br />

ORDNUNGSWIDRIG –<br />

3 X<br />

CALVIN<br />

„Allen Erwählten, ist das ewige Leben gewiss; niemand<br />

kann verloren gehen, durch keine Gewalt oder<br />

Ansturm davon losgerissen werden. Ich sehe, wie ich<br />

beständig hin und her treibe, kein Augenblick vergeht,<br />

in dem es nicht scheint, als müsse ich erdrückt werden.<br />

Doch weil Gott seine Erwählten aufrecht hält,<br />

dass sie niemals untergehen, vertraue ich fest darauf,<br />

in unzähligen Stürmen standzuhalten.“ (Calvin: De<br />

aeterna Die praedestinatione)<br />

Calvins ganze Lehre verfolgt das Ziel, den Gefährdungen<br />

und Katastrophen etwas entgegen zu<br />

setzten, sie auszuschalten. Nach dem berühmten<br />

„Syllogismus practicus“ heisst das für die alltägliche<br />

Organisation: Wenn mein Leben ohne grössere<br />

Brüche, Abstürze, Verheerungen, „Stürme“, also<br />

Katastrophen, verläuft und in geordneten Bahnen<br />

verbleibt, ist das schon ein ziemlich ernstzunehmender<br />

Hinweis auf den „Status des Erwähltseins“. Man<br />

hat also gute Gründe, dafür Sorge zu tragen, dass<br />

sich keine Katastrophen ereignen. Diese Haltung<br />

hat nachhaltige Auswirkungen auf die Mentalität<br />

der Gemeinde Calvins und deren Nachfolgeorganisationen<br />

– auch wenn Gott und selbst Theologie<br />

daraus längst verschwunden sind.<br />

Denn hinter der Lehre von Prädestination steht<br />

die Idee einer absolut geordneten Welt. In Calvins<br />

Augen sind die aus dem städtischen Leben ausgemerzten<br />

schönen Dinge – Kunst, öff entliche Feste,<br />

Sexualität, Begehren – nicht an sich schlecht oder<br />

verwerfl ich, sondern sie sind dies allein wegen der<br />

Unordnung, die sie verursachen. Sie stellen eine<br />

Ordnungswidrigkeit dar:<br />

<strong>Jörg</strong> <strong>Albrecht</strong>, 1981 in Bonn geboren und aufgewachsen<br />

im Ruhrgebiet, studierte Komparatistik, Germanistik,<br />

Geschichte und <strong>Theater</strong>wissenschaft in<br />

Bochum und Wien. Er lebt heute als freier Autor<br />

in Berlin und promoviert zurzeit über Abbrüche<br />

in Literatur und Hörkunst seit 1960. 2006 erschien<br />

im Wallstein Verlag sein Debütroman „Drei Herzen“,<br />

2008 gefolgt von der Weltraumpopoper „Sternstaub,<br />

Goldfunk, Silberstreif“. Als phonofi x macht er<br />

zusammen mit Matthias Grübel (Musik) Konzertlesungen<br />

und Hörspiele. Ausserdem gehört <strong>Jörg</strong><br />

<strong>Jörg</strong> <strong>Albrecht</strong><br />

„Ich verurteile nicht das Begehren, welches Gott in<br />

das Wesen des Menschen bei der Schöpfung eingepfl<br />

anzt hat und das daher auch nur mit dem Ende<br />

der menschlichen Natur ausgelöscht werden kann.<br />

Ich wende mich allein gegen die ausufernden und unkontrollierten<br />

Begierden, die mit der Ordnung Gottes<br />

im Widerstreit liegen. Doch hat die Verderbtheit unserer<br />

Natur zur Folge, dass alle unsere Eigenschaften<br />

mit Lastern vermischt sind. Dadurch sind sie so<br />

korrumpiert, dass in all unserem Handeln immer<br />

wieder Unordnung und Masslosigkeit hervorstechen.<br />

Da aber das Begehren des Menschen von dieser Ausuferung<br />

nicht zu trennen ist, so stelle ich fest, dass sie<br />

durch und durch verdorben sind. Auf das Wesentliche<br />

beschränkt: Ich lehre also, dass alle Begierden des<br />

Menschen böse sind, und verurteile sie als sündhaft,<br />

nicht weil sie der Natur entspringen, sondern weil sie<br />

ordnungswidrig sind.“ (Calvin: Institutio christianae<br />

religionis III)<br />

Paradoxerweise entsprang gerade dieser „gnadenlos“<br />

negativen Anthropologie der stärkste Antrieb<br />

überhaupt, die Welt grundlegend zu verändern.<br />

„So wie er war, konnte der Mensch nicht<br />

bleiben.“ (Volker Reinhardt: Die Tyrannei der Tugend)<br />

Der Mensch muss sich Gottes Blick auf sein<br />

Leben bewusst machen und lernen, sich selbst mit<br />

diesen Augen zu sehen, die alles sehen. „Denn der<br />

göttliche Richter deckt schon mit dem Glanz seines<br />

Angesichtes alles im Finsteren Verborgene auf, er<br />

bringt alle Geheimnisse der Menschenherzen ans<br />

Licht.“ (Calvin: Römerbriefkommentar)<br />

R. F.<br />

<strong>Albrecht</strong> zum <strong>Theater</strong>kollektiv copy & waste und ist<br />

Teilnehmer des Lehrgangs Szenisches Schreiben<br />

der uniT in Graz, in dessen Rahmen sowohl „stell<br />

dir deinen Körper vor“ als auch „lass mich dein<br />

Leben leben!“ entstanden. Für seine Texte wurde<br />

<strong>Jörg</strong> <strong>Albrecht</strong> mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2005<br />

mit dem GWK-Förderpreis für Literatur sowie dem<br />

2. Preis beim open mike der Literaturwerkstatt<br />

Berlin; 2007 erhielt er den Förderpreis für Literatur<br />

des Landes NRW und war zum Ingeborg-Bachmann-<br />

Preis in Klagenfurt eingeladen.


KÖNNEN WIR UNS<br />

DIE KATASTROPHEN NICHT SPAREN,<br />

HERR CALVIN?<br />

In Krisenzeiten müssen die Menschen mal wieder<br />

merken, dass man Erschütterungen überleben<br />

kann, und seien es die eines Erdbebens. Fazit also:<br />

Die Schweiz braucht endlich ihren eigenen Katastrophenfi<br />

lm! Das zumindest denkt der Bundesrat<br />

und lädt eine hochkarätige Starbesetzung ein, in<br />

Zürich diesen Film zu drehen: Bruce Willis, Angelina<br />

Jolie, Brad Pitt und Jodie Foster sind gelandet,<br />

und „Die Schweizerin“ ist auch dabei. Das Erdbeben<br />

in Zürich wird in Angriff genommen. Die Kulissen<br />

und Special Eff ects sind sparsam, im Notfall kann<br />

man auch vor dem Green Screen vom Hochhaus<br />

stürzen, und so oder so kommt es vor allem auf eins<br />

an: auf die Gemeinschaft. Die muss miteinander leiden<br />

und alles durchleben, um am Ende zu wissen,<br />

was von Anfang an klar ist: dass die Stars Stars<br />

sind und überleben.<br />

Aber irgendwas stimmt nicht ganz, die Stimmung<br />

stimmt nicht, und immer wieder müssen die<br />

Dreharbeiten abgebrochen werden. Denn alles, was<br />

Angelina Jolie Alicia Aumüller<br />

Bruce Willis <strong>Jörg</strong> Koslowsky<br />

Brad Pitt Thomas Müller<br />

Jodie Foster Michael Ransburg<br />

Die Schweizerin Rahel Hubacher<br />

Musiker Daniel Friedel (Murena)<br />

<strong>Regie</strong> Roger Vontobel<br />

Bühne Roger Vontobel, Claudia Rohner<br />

Kostüme Eva Martin<br />

Musik Daniel Friedel (Murena)<br />

Video Immanuel Heidrich<br />

Dramaturgie Ralf Fiedler<br />

<strong>Regie</strong>assistenz Robert Gerloff<br />

Bühnenbildassistenz Gabriela Neubauer<br />

Kostümassistenz Simona Germann<br />

<strong>Regie</strong>hospitanz Paulus Brügmann<br />

Bühnenbildhospitanz Varinia Oberholzer<br />

premiere 29. Oktober 2009<br />

aufführungsrechte Rowohlt <strong>Theater</strong> Verlag, Reinbek bei Hamburg<br />

technische leitung Andreas Bögli | assistenz technische leitung Peter Meier | beleuchtung Ueli Duttweiler,<br />

Twist Sopek, Martin Wigger | ton Susanne Aff olter, Jürg Breitschmid | schlosserei Cristiano Remo | schreinerei Sybille Eigenmann, Reto Landolt |<br />

malsaal Noëlle Choquard, Martina Heimgartner, Jutta Wefers | deko Bettina Stoff el, Doris Zubrügg | requisite Ueli Zellweger |<br />

leitung schneiderei Ruth Schölzel | schneiderei Käthi Baldauf, Beatrice Zimmermann, Noelle Brühwiler, Daniela C. Duthaler |<br />

garderobe Doris Mazella, Elsbeth Vondra | maske Denise Christen | bühne Aldo Betschart, Thomas Bianca, Franz Fleischmann, Peter Strassmann |<br />

mitarbeit modell Susanne Bissig, Sibylle Bodmer, Tanja Gentina, René Vuilleumier<br />

<strong>Theater</strong> <strong>Neumarkt</strong>, <strong>Neumarkt</strong> 5, 8001 Zürich, Tel.+41 (0)44 267 64 64, www.theaterneumarkt.ch<br />

redaktion Ralf Fiedler | gestaltung Studio Achermann | druck A. Schöb, Zürich<br />

CALVINCAM<br />

schief geht, entpuppt sich auf einmal doch als Teil<br />

des Drehbuchs. Und alles, was schief gehen soll,<br />

funktioniert nicht. Zumthor-Bauten zum Beispiel<br />

stürzen eben nicht ein, wenn die Kamera ein bisschen<br />

wackelt. Doch als der Film nicht mehr machbar<br />

scheint, bricht eine reale Katastrophe aus, und dieses<br />

Desaster called Europa hatten auch die Produzenten<br />

nicht einkalkuliert. Zürich in danger? Zum<br />

Glück gibt es den Kameramann, der mit seiner Mütze<br />

mit Ohrenklappen und seinem Spitzbart wirkt<br />

wie aus einer anderen Zeit, der aber aufpasst, damit<br />

alles so bleibt, wie sein Drehbuch vorschreibt, seit<br />

dem 16. Jahrhundert. Und der doch überlegt, wie die<br />

grünen Hügel der Schweiz sich auf das vorbereiten<br />

können, was das 21. Jahrhundert mit sich bringt.<br />

Wenn ich verstehe, dass das Entfernte und<br />

Unbekannte immer bei mir ist und mich immer<br />

neu überraschen kann, überrascht es mich auch<br />

nicht, wenn meine Sicherheiten zusammenbrechen,<br />

irgendwann.


"KÖNNEN WIR UNS<br />

DIE KATASTROPHEN<br />

NICHT SPAREN,<br />

HERR CALVIN?"<br />

Text: <strong>Jörg</strong> <strong>Albrecht</strong> <strong>Regie</strong>: Roger Vontobel Uraufführung ab 29. Okt.<br />

DER BUNDESRAT HAT ENTSCHIEDEN ZÜRICH WIRD ZERSTÖRT FÜR EINEN KATASTROPHEN-<br />

FILM. AUS HOLLYWOOD KOMMEN BRUCE WILLIS UND ANGELINA JOLIE. AUS DEM GRAB MAX FRISCH UND KING KONG.<br />

SPECIAL-GUEST AN DER KAMERA: JOHANNES CALVIN. WWW.THEATERNEUMARKT.CH

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