Untitled - Theater Neumarkt
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Untitled - Theater Neumarkt
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Spielzeit 2011/2012: Spielen biS zum umfallen<br />
aus mangel an phantasie erleben die meisten menschen nicht einmal<br />
ihr eigenes leben, geschweige denn ihre Welt. Sonst müsste die<br />
lektüre eines einzigen zeitungsblattes genügen, um die menschheit in<br />
aufruhr zu bringen. es sind also stärkere mittel nötig. eins davon<br />
ist das theater. (erwin piscator)<br />
Liebes Publikum<br />
Seit seiner Gründung in den 60er Jahren hat sich das <strong>Theater</strong> <strong>Neumarkt</strong><br />
sowohl in der Schweiz als auch im gesamten deutschsprachigen Raum<br />
als <strong>Theater</strong> mit politischem Ansatz einen Namen gemacht. Neben Uraufführungen<br />
junger Autoren und Bearbeitungen klassischer Stoffe<br />
waren es vor allem Projektarbeiten, die sich mit dem Weltgeschehen<br />
und der nationalen Politik auseinandersetzten und die dadurch immer<br />
wieder für Aufsehen gesorgt haben.<br />
Für die Spielzeit 2011/12 wird die Bühne am <strong>Neumarkt</strong> umgestaltet: Wir<br />
haben uns von Kabarett-Etablissements und Varieté-Sälen inspirieren<br />
lassen. Wie zu Zeiten Piscators, als die politische Revue zeitgenössische<br />
Missstände aufgriff und gegen sie anzugehen versuchte, soll in dieser<br />
Spielzeit eine Durchmischung von Zuschauerraum und Bühne erzeugt<br />
werden. Damit soll auch der Übergang zwischen Spiel und Leben,<br />
zwischen Privatem und Öffentlichem verwischt werden.<br />
Eröffnet wird die Spielzeit von Barbara Weber mit einem Klassiker des<br />
politischen <strong>Theater</strong>s: DER GUTE MENSCH VON SEZUAN.<br />
Bertolt Brechts berühmte Parabel erkundet die Ambivalenz von Markt<br />
und Moral, von ökonomischen und privaten Überlebensstrategien:<br />
„Wie soll ich gut sein, wo alles so teuer ist?“ fragt sich die Protagonistin<br />
Shen Te. Mit PALOMARES wird ein neues Stück von Petschinka<br />
und Rafael Sanchez zu sehen sein. Die Atomkatastrophe von 1966 im<br />
kleinen andalusischen Dörfchen Palomares liefert den Ausgangspunkt<br />
für dieses Sciencefiction-Doku-Drama. Ein Stück zur Forcierung<br />
der Atom-Debatte! Im Herbst werden die konventionellen Grenzen<br />
des <strong>Theater</strong>s endgültig gesprengt: Der Cirque de Loin wird sein Winterquartier<br />
auf unserer Bühne aufschlagen, die Räumlichkeiten des <strong>Theater</strong>
<strong>Neumarkt</strong> besetzen und das Stück MARASA von Reto Finger gemeinsam<br />
mit unserem Ensemble zur Uraufführung bringen. In der Chorgasse<br />
werden sich während des Winters die Schriftsteller der Gruppe<br />
NETZ niederlassen, die sich bisher bei uns in der Veranstaltungsreihe<br />
TEPPICH zu öffentlichen Arbeitsgesprächen getroffen haben.<br />
Während zwei Monaten gestalten sie rund um die Uhr einen künstlerischen<br />
Lebens- und Freiraum für Autoren. Laura Koerfer, die in<br />
der Spielzeit 2010/11 bei uns als Regisseurin debütierte, wird Rainer<br />
Werner Fassbinders Gesellschaftsdrama FAUSTRECHT DER<br />
FREIHEIT auf die Bühne bringen: Ein Stück, welches von der Ausbeutbarkeit<br />
der Gefühle handelt und den Aufstieg und Fall eines<br />
Menschen erzählt. Yannis Houvardas, der Intendant des Griechischen<br />
Nationaltheaters in Athen, ist unserer Einladung gefolgt und wird<br />
den legendären WOYZECK von Robert Wilson / Tom Waits / Kathleen<br />
Brennan nach Georg Büchner inszenieren. Kongenial fügen die Songs<br />
von Tom Waits dem Text Büchners eine weitere Ebene hinzu.<br />
Zum Abschluss der Spielzeit wird das gesamte Ensemble unter der<br />
Regie von Rafael Sanchez im Rahmen der Zürcher Festspiele<br />
Shakespeares SOMMERNACHTSTRAUM zeigen.<br />
Die Zusammenarbeit mit DAS MAGAZIN wird auch in dieser Spiel-<br />
zeit fortgesetzt, sowohl die SALONGESPRÄCHE mit Daniel Binswanger<br />
als auch die SCHULE DES LEBENS werden unser Programm mit<br />
relevanten, gesellschaftspolitischen Debatten anreichern. Besonders<br />
freuen wir uns, Ihnen die neue Literaturreihe DIE GEDANKEN SIND<br />
FREI mit Daniel Cohn-Bendit und seinen Gästen präsentieren zu können.<br />
Und das ist noch lange nicht alles. Denken Sie daran, wir wollen<br />
nicht langweilen, und die Paradoxien, die unsere Arbeit und unser<br />
Leben bestimmen, nicht kaschieren, sondern zum Blühen bringen,<br />
als Teil vom Ganzen.<br />
Wir wünschen Ihnen ein weiteres anregendes Jahr bei uns am<br />
<strong>Theater</strong> <strong>Neumarkt</strong>.<br />
Cihan Inan Barbara Weber und Rafael Sanchez<br />
Chefdramaturgie Direktion
Der text beWegt Sich<br />
im Direktionszimmer des theater neumarkt trafen sich die Schaupielhaus-intendantin<br />
barbara frey und der theaterautor reto finger<br />
mit den Kodirektoren barbara Weber und rafael Sanchez und dem<br />
chefdramaturgen cihan inan zum gespräch.<br />
inan: Reto, du hast Jura studiert, eine Zeit lang auch als<br />
Gerichtsschreiber gearbeitet und schreibst heute <strong>Theater</strong>stücke, die<br />
vor allem durch kurze, knappe Dialoge bestechen. Bei einem<br />
Gerichtsschreiber stelle ich mir vor, dass er dokumentarisch beschreibend<br />
arbeitet. Dialogszenen zu schreiben ist doch eigentlich ganz<br />
was anderes.<br />
finger: Ich interessiere mich für das Verknappen von Texten.<br />
Im <strong>Theater</strong> ist der Text „nur“ eine von vielen Komponenten.<br />
Dessen muss man sich bewusst sein. Aber klar, einfach fällt mir das<br />
nicht, Sätze, die mir über die Monate sehr lieb geworden sind,<br />
dann wieder zu streichen.<br />
frey: Es gibt den berühmten Spruch: „Was gestrichen ist, leuchtet<br />
im Dunkeln.“ Deshalb würde ich dir da widersprechen, dass etwas<br />
verloren geht. Es geht nichts verloren.<br />
finger: Ja, das hoffe ich jeweils sehr. Und manchmal leuchten sogar<br />
Dinge, die ich nicht nur nicht dringelassen, sondern nicht mal<br />
bedacht habe. Das sind tolle Momente.<br />
Weber: Ich denke, ein Text ist sowieso erst am Tag der Premiere<br />
wirklich abgeschlossen. Deshalb würde ich dir raten, ihn nicht einfach<br />
wegzugeben, sondern die Proben zu besuchen …<br />
Sanchez: Bei der Arbeit an Uraufführungen fällt es schwer, die<br />
Essenz eines neuen Textes gleich zu erfassen. Es ist nicht einfach, sich<br />
für eine Uraufführung zu entscheiden. Klar kann man sagen, das<br />
Thema gefällt mir und die Figuren sind einigermassen schön, aber das<br />
Stück in der Gesamtheit erkennt man erst in der Leseprobe. Es ist sehr<br />
schwer zu beurteilen, ob ein Stück gut ist oder nicht. Ich habe schon<br />
oft erlebt, dass ich dachte, ich versteh nichts, rein gar nichts. Und dann,<br />
nach zwei Probetagen, stellt man fest, dass man den verborgenen Kern<br />
zu entdecken beginnt.<br />
Weber: Wenn man zurückblickt auf die letzten drei Jahre, auf die Zeit,<br />
seit wir hier sind, sind es gerade diese Prozesse und diese<br />
Auseinandersetzungen gewesen, die besondere Abende hervorgebracht<br />
haben und an die man sich gerne erinnert. Das <strong>Theater</strong> lebt eben<br />
auch von diesen Versuchen, den Texten auf unterschiedlichste Weise auf<br />
den Grund zu gehen.<br />
frey: Aber das ist ein wichtiger Punkt: dass wir nicht wissen,<br />
wie es geht und ganz oft nicht verstehen. Denn wenn wir es verstanden<br />
haben, müssen wir es ja eigentlich nicht mehr machen. Wir müssen<br />
eine Erfahrung machen, und die machen wir nur, wenn wir am Ausgangs-<br />
punkt einfach noch nichts wissen und dann gemeinsam dahin kommen,<br />
es zu verstehen. Ich bin immer skeptisch, wenn Leute sagen,<br />
sie haben einen Text verstanden. Wenn es abgeschlossen ist, ist es nichts<br />
Künstlerisches mehr.<br />
inan: Wie ist es denn im Vergleich dazu mit der Musik? Bei Texten<br />
hat man ja Buchstaben, kurze Wörter, aneinandergereiht …<br />
frey: Es gibt nichts ausserhalb der Musik. In dem Moment, wo<br />
etwas ausgesprochen und nicht nur gelesen wird, ist es auch Musik.<br />
Letztlich ist <strong>Theater</strong> ja einfach Klang.<br />
finger: Musik schafft es, mich innerhalb kürzester Zeit emotional<br />
zu berühren. Das schafft ein Text, den ich lese, nicht. Auch die<br />
Erinnerung an gehörte Musik und an einen gelesenen Text unterscheidet<br />
sich. Irgendwie ist das in meinem Hirn an verschiedenen Stellen<br />
abgelegt.<br />
frey: Trotzdem, glaube ich, nehmen wir Musik nicht nur durchs<br />
Ohr auf. Wir haben noch irgendwelche andere Organe zur Rezeption
von Musik und das finde ich eigentlich toll. Das Auge zum Beispiel<br />
nimmt Musikalität auch wahr, wenn man auf ein grossartiges Gemälde<br />
schaut. Man sieht über das Auge auch den Rhytmus, den das Gemälde<br />
hat, und damit seine Musikalität.<br />
Weber: Ich habe kürzlich eine Sprachperformance von Christian<br />
Uetz gesehen. Ich hatte immer von diesem Unterschied gehört,<br />
wenn man seine Texte liest oder wenn er sie live performt. Dass es ein<br />
anderes Erlebnis ist. Es war beeindruckend zu sehen, wie der Autor,<br />
der das wirklich geschrieben hat, zum Voodootänzer, zum Mystiker<br />
wird. Er arbeitet ganz genau mit dem Publikum: „Jetzt springe ich<br />
wieder, jetzt performe ich exakt für die Person da hinten, jetzt spinne<br />
ich diesen Faden fort.“ Er produziert während seiner Performance<br />
mit dem Zuschauer im Raum etwas extrem Musikalisches, wir werden<br />
alle mit ihm zu einem Klangkörper. An Stellen, wo man den<br />
Inhalt vielleicht gar nicht richtig versteht, versteht man ihn dann<br />
aber gefühlsmässig, weil Uetz sie körperlich deutet.<br />
frey: Der Text bewegt sich. Der Text hat sein Eigenleben in dem<br />
Moment, in dem wir uns mit ihm beschäftigen, und es kann sein,<br />
dass der Text an einem Tag ganz spröde und verschlossen ist – und<br />
am nächsten Tag springt uns der Text liebevoll ins Gesicht und<br />
wir können mit ihm umgehen. Wenn der Text starr ist, sind wir auch<br />
starr. Der Text lebt immer, permanent.<br />
Sanchez: Der Text wird überhaupt erst an der Premiere<br />
mit dem Publikum ganz zum Leben erweckt. Bis dahin hat man<br />
50 Prozent.<br />
inan: In diesem Zusammenhang ist es interessant, über die<br />
Zugänglichkeit solcher Vorgänge für Aussenstehende zu sprechen.<br />
Der <strong>Theater</strong>kunst wird ja oft vorgeworfen, elitär zu sein.<br />
finger: Der Begriff der „elitären Kunst“ ist negativ konnotiert.<br />
Es gibt heutzutage eine Tendenz, von der Kultur zu verlangen,<br />
mehrheitsfähig zu sein. Das ist der falsche Weg. <strong>Theater</strong> ist nicht erst<br />
dann legitim, wenn es rentiert. Wir müssen mit viel mehr<br />
Selbstvertrauen ans Werk: Wir sind eine exklusive Insel und wir<br />
kämpfen dafür, dass sich die Gesellschaft diese exklusive Insel leistet.<br />
Fünftausend Jahre Menschheitsgeschichte geben uns recht.<br />
frey: Das Wesen der Kunst ist, dass sie nicht nach Effizienz-<br />
kriterien oder Nützlichkeitswahn geschaffen werden darf oder kann<br />
und auch nicht danach beurteilt werden sollte. Das ist dieses<br />
Grundmissverständnis. Je effizienter die Welt wird, je ökonomischer,<br />
auch je marktorientierter, desto schwieriger wird es. Natürlich ist<br />
die Kunst nicht sinn- und nutzlos. Aber unter diesen Kriterien wird es<br />
immer schwieriger. Natürlich könnte ich einem Poeten sagen,<br />
„Was nützt mir Ihr Gedicht?“, und er würde antworten, „Es nützt<br />
Ihnen nichts.“ Es ist ja eben der Mehrwert, den wir davon haben,<br />
dass wir ohne das Imaginierte und das Imaginäre nicht leben können,<br />
und das gibt die Kunst und nicht der Markt.<br />
Weber: Gerade im Literaturbetrieb, stelle ich fest, gibt es auch<br />
diesen überbordenden und schnelllebigen Markt, in dem ständig Neuerscheinungen<br />
quasi abgefertigt werden. Dieses feuilletonistische<br />
Denken, dass ein Buch „heiss“ und „talk of the town“ ist – und dann<br />
kommt es in allen Feuilletons und die Journalisten interessieren sich<br />
schon kurz danach nicht mehr dafür und du denkst: Ein Buch ist<br />
vielleicht generell gut oder schlecht, aber es kann doch nicht innerhalb<br />
von sechs Wochen völlig nutzlos sein.<br />
frey: Aber das, was du jetzt sagst, ist doch das Stichwort überhaupt.<br />
Der Aktualitätswahn, der vom Journalismus betrieben wird,<br />
frisst sich in alles rein. Wir werden vergangenheitslos und da-<br />
durch letztlich gegenwarts- und zukunftslos. Und der Gegenwartswahn<br />
des Aktualitätenjournalismus ist überhaupt nicht kompatibel mit<br />
irgendeinem Kunstbegriff.<br />
Weber: Man muss aber wirklich aufpassen, dass man sich da nicht<br />
anstecken lässt und sich Zeit nimmt, Literatur noch wirklich zu lesen.<br />
Nicht dauernd junkiemässig „Spiegel online“ liest und panisch versucht,<br />
am <strong>Theater</strong> mit den News mitzuhalten. Ich empfinde in diesem<br />
Zusammenhang auch, dass ein Autor oder ein Künstler in der Schweiz
nicht mehr eine so wichtige Funktion hat. Hier sind die Götter die<br />
Banker, selbst die Politiker haben diesen Status nicht. Es ist nicht mehr<br />
so wichtig, was ein Intellektueller oder ein Autor sagt. Das alles hat<br />
schon an Relevanz eingebüsst.<br />
frey: Heute kann jeder auf der ganzen Welt überall etwas kritisieren,<br />
einen skandalisierenden Aufruf machen. Und das, glaubt man,<br />
sei eine Form von sinnvoller Kommunikation. Ich würde das bezweifeln.<br />
Ich glaube, dass diese Massenkommunikationsmittel dazu geführt<br />
haben, dass man nicht mehr argumentieren muss. Viele Debatten<br />
werden extrem undifferenziert geführt.<br />
finger: Es geht nicht mehr darum, etwas genau zu erörtern. Es<br />
reicht vollkommen, laut und schrill zu behaupten. Wir waren vorher<br />
beim Thema zunehmende „Newsalisierung“. Wir sind in schnelleren,<br />
kürzeren, diversifizierteren Einheiten unterwegs.<br />
Weber: Dass diese Einheiten immer kleiner werden, kommt mir<br />
auch so vor. Nur schon durchs Handy. Alles piepst. Manchmal denke<br />
ich, einfach eine Stunde zu lesen oder ein längeres Gespräch mit<br />
jemandem zu führen, ohne unterbrochen zu werden, das ist wirklich<br />
etwas Aussergewöhnliches.<br />
frey: Es gibt offensichtlich eine bestimmte Kategorie von<br />
Konzentration nicht mehr. Du hast ja vorher gesagt, dass Dinge schnell<br />
als elitär gelten, wenn sie von einem vermeintlich kleineren<br />
Kreis konzipiert oder rezitiert werden. Das Elitäre macht Angst,<br />
aber auch das Konzentrierte macht Angst.<br />
Sanchez: Ja, das finde ich auch. Erstens, weil man anfangen muss<br />
über Dinge nachzudenken und sich daraus nicht immer schöne<br />
Kosequenzen ergeben, und zweitens, weil man Angst hat etwas zu<br />
verpassen, wenn man sich nur auf eine Sache fokussiert.<br />
Ich finde beides sehr anstrengend …<br />
finger: Ich finde die Frage aber spannend, ob eine solche Welt auch<br />
Vorteile bietet: Heute ist jede Information überall jederzeit verfügbar.<br />
Das war früher ein Privileg der Geheimdienste. Im Hinduismus gibt es<br />
ein Gleichnis, wonach sich über die Welt ein Netz spannt, in dessen<br />
Knoten sich jeweils die ganze Welt spiegelt. Die Parallelität zur<br />
heutigen Informationsgesellschaft mit Smartphones ist verblüffend.<br />
Da findet eine Verschiebung des Denkens statt, die mich nicht nur<br />
bedroht, sondern auch inspiriert.<br />
inan: Dieses Spannungsverhältnis zwischen Konzentration und<br />
Aktualitätswahn, in welchem Zusammenhang steht dazu die<br />
Entwicklung des Spielplans für eine Spielzeit? Man hat ja meistens ein<br />
Spielzeitmotto, versucht darin unsere aktuelle Wahrnehmung der Welt,<br />
wie wir sie verstehen, wiederzugeben. Im Schauspielhaus ist das Motto<br />
„<strong>Theater</strong> und Katastrophe“ …<br />
frey: Wobei, das ist kein Motto. Wir arbeiten nicht mit einem<br />
Motto. Das haben wir noch nie gemacht, das können wir gar nicht.<br />
Sanchez: „Glaube Liebe Hoffnung“ ist so praktisch als Spielzeitmotto.<br />
(Gelächter)<br />
frey: Es war überhaupt kein Motto, das hat mich einfach<br />
beschäftigt, im Zusammenhang mit diesen aufeinanderfolgenden<br />
Katastrophen.<br />
inan: Aber wie siehst du die Verbindung von <strong>Theater</strong> und<br />
Katastrophe?<br />
frey: Der Mensch fabriziert Kunst auf die eine oder andere Art,<br />
und diese ist von Katastrophen durchsetzt. Wir kommen mit den<br />
Verheerungen des Lebens nicht klar. Wir können bis heute schlecht<br />
damit leben, dass wir sterben müssen. Wir verstehen nicht, warum das<br />
Alter oft etwas nicht so Schönes ist, dass man krank und aus der<br />
Gesellschaft ausgesondert wird. Wir kommen nicht damit klar, dass wir<br />
unsere Träume nicht kontrollieren können oder dass die Träume<br />
böse sind und über uns kommen. Wir sind im Schopenhauer’schen<br />
Sinne einfach erniedrigt und beleidigt von unserer eigenen Natur und<br />
auch davon, dass wir permanent Katastrophen veranstalten.
finger: Ich finde bemerkenswert, dass wir im Zusammenhang mit<br />
Katastrophen immer wieder vom Untergang der Welt sprechen.<br />
Aber das ist natürlich eine falsche, wenn auch menschliche Betrachtung<br />
der Dinge. Von Katastrohen und vom Untergang bedroht<br />
ist der Mensch, nicht die Welt.<br />
inan: Unser Spruch ist ja „Spielen bis zum Umfallen“ und ist auch<br />
zweideutig zu verstehen. Einerseits die totale Erschöpfung bis zum<br />
Totumfallen und andererseits eine extreme Spielfreude. Eine lustvolle<br />
Katastrophe sozusagen.<br />
Weber: „Spielen bis zum Umfallen“ ist entstanden, weil wir letztes<br />
Jahr viele neue Schauspieler engagiert haben, und das bringt<br />
auch immer neue Energie. Die Schauspieler, die Menschen ins Zentrum<br />
stellen. Ich finde es wichtig, dass man Kraft bündelt und mobilisiert.<br />
Es ist eine Art „Re-Start“ für uns. Dieses „Spielen bis zum Umfallen“<br />
ist aber eher ein Slogan. Es ist am <strong>Neumarkt</strong> nicht so interessant,<br />
einen Klassiker 1:1 zu inszenieren. Wir haben für die kommende<br />
Spielzeit einfach einen Raum, der sehr direkt sein wird und ohne Rampe.<br />
Diese Verengung ist zugleich eine Öffnung und kann etwas Reich-<br />
haltiges hervorbringen.<br />
finger: Ich bin ja immer ein wenig eifersüchtig auf die <strong>Theater</strong>arbeitenden,<br />
weil sie Familie verkörpern. Dieses gemeinsame Arbeiten,<br />
Suchen und Leben.<br />
Weber: Ja, man hat immerhin zwei Monate Zeit.<br />
Sanchez: Das ist im russischen <strong>Theater</strong> ganz anders. Da fängt man<br />
an zu proben, und der Premierentermin ist noch lange nicht festgelegt.<br />
Die können sich ein System wie das unsere gar nicht vorstellen.<br />
Also irgendwann nach einem halben Jahr, nachdem alle Schauspieler<br />
mal alle Rollen gespielt haben, kommt dann vielleicht die Ansage:<br />
„Jetzt können wir in zwei Monaten die Premiere spielen.“<br />
Weber: Wir haben auch eine gewisse Freiheit. Da wir am <strong>Neumarkt</strong><br />
nicht gezwungen sind, alles abdecken zu müssen, was unsere Stück-<br />
auswahl betrifft, können wir einfach in eine Kerbe hauen und sagen,<br />
das wollen wir machen, mit dem beschäftigen wir uns ein Jahr.<br />
Das finden wir interessant. Am Ende haben wir vielleicht etwas verstanden<br />
oder etwas hinterlassen. Ich glaube, bei uns ist diese Diversität<br />
gar nicht so interessant wie an anderen Kulturinstituten. Uns geht es<br />
mehr um die Konzentration und, damit verbunden, die intensive Suche<br />
nach einem bestimmten Audruck.<br />
Sanchez: Das ist ein gutes Schlusswort. Danke!
laufbahnberatung<br />
mm: Guten Tag, Herr Sanchez.<br />
rS: Guten Tag, Herr Müller.<br />
mm: Ich möchte gerne meine <strong>Theater</strong>karriere vorantreiben.<br />
Was muss ich tun?<br />
rS: Das ist in Ihrem Fall schwierig. Sie haben zwar letzte Saison<br />
bei uns gespielt, aber auch im Schauspielhaus, und sogar im<br />
Casinotheater Winterthur. Ich kann bei Ihnen keine künstlerische<br />
Stringenz und schon gar keine Vision feststellen. Ausserdem<br />
entnehme ich Ihren Unterlagen, dass Sie nicht einmal über einen<br />
künstlerischen Abschluss verfügen.<br />
mm: Sie doch auch nicht!<br />
rS: Ich bin Direktor und ich würde Ihnen empfehlen, das hierarchische<br />
Gefälle zwischen uns ein klein wenig ernster zu nehmen.<br />
mm: Wieso siezen wir uns hier überhaupt? Auf der Probe duzen<br />
wir uns doch, darf ich Sie ausserdem an unsere zahlreichen privaten<br />
Eskapaden vor der <strong>Neumarkt</strong>-Zeit erinnern?<br />
rS: Ich dachte, Sie wollen Ihre Karriere vorantreiben? Oder wollen<br />
Sie sie zunichte machen?<br />
mm: Entschuldigen Sie. Ich kann mich plötzlich an keine Details<br />
mehr erinnern.<br />
rS: Geht doch.<br />
mm: Zurück zu meinen Karriereplänen. Sie werfen mir fehlende<br />
Visionen vor, ausgerechnet Sie!<br />
rS: Lesen Sie unser Spielzeitheft.<br />
mm: Aha, Sie haben die Frage nach der Vision also an die<br />
Dramaturgie delegiert. Und jetzt kommt wahrscheinlich noch die alte<br />
Leier mit „Das <strong>Theater</strong> stellt nur Fragen, gibt aber keine Antworten“.<br />
rS: Ja, der Direktor und die Direktorin stellen die Fragen.<br />
mm: Und die Schauspieler suchen nach Antworten?<br />
rS: Genau.<br />
mm: Gibt es in Ihrem System überhaupt noch Platz für die<br />
Zuschauer?<br />
rS: Solange sie <strong>Theater</strong>karten kaufen: selbstverständlich.<br />
mm: Das Stadttheater hat Sie arrogant und zynisch gemacht.<br />
rS: Aha, der Herr Fernsehkomiker ist ein alter Moralist.<br />
Vergessen Sie die letzten Sätze. Das <strong>Neumarkt</strong> ist ein kleines Stadttheater<br />
mit allem, was dazu gehört: ein kleines Ensemble, zwei<br />
Spielstätten, Werkstätten, Dramaturgie und Presseabteilung. Mit diesen<br />
Mitteln machen wir <strong>Theater</strong>, so aktuell wie möglich, so klassisch<br />
wie nötig. Wir überlegen uns eine Spielzeitüberschrift wie zum Beispiel<br />
„Spielen bis zum Umfallen“ und reizen das Thema so gut es geht aus.<br />
Wir sind die Nummer zwei am Platz, und genau das ist unsere Stärke.<br />
mm: <strong>Theater</strong> bis zum Umfallen, das klingt sehr unvernünftig.<br />
rS: Wie der Philosoph Pfaller sagt: Wir mässigen uns unmässig.<br />
Vernunft ist unvernünftig.<br />
mm: Ein rechter Künstler muss also rauchen und trinken.<br />
Was mich persönlich interessiert: Wie ist es mit dem Essen?<br />
rS: Sie haben gar nichts verstanden. Sie sind ein Protestant.<br />
Völlerei ist nicht dasselbe wie unvernünftige Vernunft.<br />
mm: Ich bewundere Sie.<br />
rS: Jetzt halten Sie die Hierarchie sauber ein. So kommen Sie<br />
schauspielerisch auf einen grünen Zweig.<br />
[…]<br />
mm: Wann kommen Ihnen die Ideen in den Sinn?<br />
rS: Sie haben bestimmt mal beim Oltner Tagblatt gearbeitet?<br />
mm: Ja, als freier Journalist.<br />
rS: Und mit dem Journalismus ist es nichts geworden?<br />
mm: Genau, ich versuche es schon länger mit Schauspiel.<br />
rS: Ohne sprachliches Flair werden Sie es aber auch im Schauspiel<br />
schwer haben.<br />
mm: Und was heisst das jetzt für meine <strong>Theater</strong>karriere?<br />
Was soll ich machen?<br />
rS: Ziehen Sie erst einmal dieses bescheuerte Minnie-Maus-<br />
Kostüm aus.<br />
aufgezeichnet und transkribiert von Daniel Binswanger<br />
Sommer 2011
eine reiSe mit Daniel cohn-benDit<br />
„Sie lügen!“, sagte Daniel Cohn-Bendit.<br />
„Ich verwahre mich dagegen, zu lügen!“, sagte der Schaffner der<br />
Deutschen Bahn.<br />
„Doch, Sie lügen! Das ist kein technischer Defekt!“, konterte<br />
Cohn-Bendit: „Das passiert jedes vierte Mal. Sie haben einfach die<br />
falsche Lokomotive. Sie passt nicht auf die belgischen Gleise.“<br />
„Wenn Sie weiter behaupten, dass ich lüge, muss ich Konsequenzen<br />
ergreifen!“, sagte der Schaffner. „Es ist ein technischer Defekt!“<br />
„Welcher denn?“, fragte ich.<br />
Aber da war die Sache bereits vorbei. Cohn-Bendit hatte bereits in<br />
einer einzigen gelassenen, resignierten Geste abgewinkt und der<br />
Schaffner sich zwei ebenso geschmeidige Schritte zurückgezogen. Es<br />
war, als hätte man einem Kampf zwischen zwei Katern zugesehen:<br />
Schnelle Tatzenhiebe und dann das elegante Abdrehen.<br />
Worum es ging, war Folgendes: Der Direktzug Frankfurt-Brüssel fuhr<br />
nur bis Aachen. Angeblich wegen eines Defektes. „Scheisse“, sagte<br />
Cohn-Bendit, und startete eine Serie von Telefonaten: „Ich bin im Zug.<br />
Es gibt Probleme. Ich weiss nicht, wann ich da bin.“<br />
Dann kam der Schaffner mit dem nächsten Angriff.<br />
„Haben Sie eine Drehgenehmigung?“<br />
Cohn-Bendit sagte: „Ich habe die Drehgenehmigung erteilt!“<br />
„Sie sind dafür nicht zuständig. Sie brauchen eine Drehgenehmigung<br />
der Deutschen Bahn!“<br />
„Ich habe schon Dutzende Male im Zug gedreht!“
„Tut mir leid, aber ich mache nicht die Regeln. Die macht die Deutsche<br />
Bahn …“<br />
„In Deutschland hat man schon immer irgendwelche Regeln umgesetzt,<br />
die jemand anders gemacht hat!“<br />
„Ich bin hier nur der Ausführende!“<br />
Cohn-Bendit knurrte: „Ja, ja. Das sagen alle!“<br />
Und wieder trennten sie sich wie zwei Kater. Der Kameramann hörte<br />
auf zu drehen. Und erneut war es verblüffend, wie sich Cohn-Bendit,<br />
eben noch zornig, sofort entspannte. Ohne jede Anstrengung.<br />
So wie eine Operndiva das hohe C verlässt oder ein Bodybuilder einen<br />
Betonblock ablegt. Cohn-Bendit ist ein Künstler und ein Spitzensportler<br />
des Streits.<br />
Nicht umsonst gilt der Co-Fraktionsvorsitzende der Europäischen<br />
Grünen als bester Redner des EU-Parlaments. Auch, weil er sich bei<br />
vielen Voten nach drei Minuten bereits in maximales Feuer geredet hat<br />
– und das bis zum Schluss durchhält, ohne an Klarheit, aber auch an<br />
Erregung zu verlieren. „Das ist fast ein sportliches Ereignis“, wie ein<br />
Korrespondent sagte.<br />
Oder auch beim Wahlkampf 2009: Cohn-Bendit schaffte es, die zersplitterten<br />
französischen Grünen zu einem zuvor nie erträumten Wahlsieg<br />
zu führen, indem er zwei Dinge lieferte: eine von keinem anderen<br />
Politiker gewagte Begeisterung für die EU. Und dazu den rauen<br />
Ton der Strasse. Bei den TV-Debatten sagte er seinen Konkurrenten<br />
Dinge wie „Halt den Mund“ – und blieb dabei vollkommen locker.<br />
Am Ende gewannen die Grünen 16,6 Prozent – nur 0,2 Prozent weniger<br />
als die Sozialisten.<br />
Seitdem gelten die Grünen in Frankreich als eine Macht. Und Cohn-<br />
Bendit als ihr möglicher Präsidentschaftskandidat. Etwas, das er<br />
entschieden ablehnt: „Ich habe nicht mal eine Krawatte.“ Und: „Wenn<br />
man mich zum Präsidenten wählen würde, würde ich mich umbringen.<br />
Mein Leben wäre kaputt. Ich möchte ohne Bodyguards durch die<br />
Strassen gehen.“<br />
Doch an diesem Montag hatte Cohn-Bendit eine Abstimmung verloren:<br />
Das orangefarbene Plastiktelefon klingelte, Cohn-Bendit sagte sein<br />
lockendes „Daniiii“ in den Hörer und dann auf Französisch: „Na klar!<br />
Es ist eine Niederlage. Na und? Was interessiert mich das? Das ist die<br />
Demokratie! Das ist das Leben!“<br />
Für einen Politiker klang das erstaunlich überzeugend. Dann kam<br />
der nächste Anruf. „Daniiiiii“, sagte Cohn-Bendit, „Wie ich mich fühle?<br />
Was glauben Sie denn? So ist das Leben! Wir haben nicht genug<br />
mobilisiert … Also haben die anderen gewonnen … Das ist alles. Und<br />
ich habe jetzt viel mehr freie Wochenenden …“<br />
Worum es ging? Um einen Machtkampf im Präsidium der französischen<br />
Grünen. Cohn-Bendit hatte ein lockeres Parteimodell vorgeschlagen,<br />
die obersten Funktionäre ein traditionelles. Es kam zu einer<br />
landesweiten Abstimmung der Basis. Und die Funktionäre gewannen<br />
mit über 50 Prozent. Cohn-Bendits Vorschlag ging mit 26 Prozent unter.<br />
„Die Abstimmungsbeteiligung war miserabel. Also haben eigentlich<br />
alle verloren!“, sagte Cohn-Bendit am Telefon.<br />
Er legte auf. Ich sagte: „Also zu unserem Interview. Sie haben mehr als<br />
40 Jahre Politik gemacht – nur nie in Entscheidungspositionen. Dafür<br />
in den verschiedensten Rollen …“<br />
Er lehnte sich zu mir herüber: „Zunächst: Dass ich in Frankreich und<br />
Deutschland Politik mache, das hat seine Gründe in der Biografie.<br />
Meine Eltern waren deutsche Juden, die 1933 nach Frankreich ins Exil<br />
gingen. Ich wurde gezeugt beim ersten biologisch möglichen Eisprung<br />
nach der Landung der Alliierten in der Normandie – ein Kind der<br />
Befreiung …“<br />
Das Telefon klingelte. Cohn-Bendit nahm ab. Ich begann zu begreifen,<br />
dass ein 4-Stunden-Interview im Zug mit ihm vor allem hiess: ihm bei
Telefoninterviews mit anderen Zeitungen zuzuhören. Kaum sprach<br />
man mit ihm zwei, drei Sätze, rief jemand an. Und wenn nicht, rief er<br />
selbst jemanden an. Er telefonierte, wie andere atmen.<br />
Worum wäre es beim Interview mit ihm gegangen?<br />
Cohn-Bendit ist der berühmteste Politiker Europas, der nie in einer<br />
Regierung sass. Er machte eine Weltkarriere mit 23, fast über Nacht.<br />
Zuvor war er ein unbekannter Student. Und wenige Wochen später<br />
Sprecher der Revolte. Im Mai ’68 stand er auf dem Gare du Nord und<br />
schrie: „Wir wollen nicht den Rücktritt von ein paar Ministern.<br />
Wir wollen die Revolution!“ Und das hielt niemand für leere Worte.<br />
Ein paar phantastische Wochen stand der Staat auf der Kippe.<br />
Präsident de Gaulle floh aus Paris. Doch dann schlugen Militär und<br />
Polizei zu. Cohn-Bendit wurde nach Deutschland ausgewiesen.<br />
„Das hat mich gerettet“, sagt er später dankbar. „Ich kam mit meiner<br />
Rolle nicht zurecht – so wie ein Rockstar.“<br />
Cohn-Bendit, ein eher undogmatischer Marxist mit Slogans wie<br />
„Revolution heisst: Austern und Champagner für alle!“, schlug sich in<br />
der ernsten linksradikalen Szene von Frankfurt durch. Nicht ohne<br />
Krach. Auf seinen Wunsch, „nach der Revolution Sportreporter zu<br />
werden“, antwortete etwa eine kommunistische Zeitung: „Nun,<br />
die Revolution wird da anderer Meinung sein. Entweder wird er von<br />
der Arbeiterklasse eine nützliche Arbeit zugewiesen bekommen,<br />
etwa in einer Fischmehlfabrik in Cuxhaven, oder er wird während der<br />
Revolution von den Massen an den nächsten Baum befördert.“<br />
Er lebte in einer WG mit dem späteren deutschen Aussenminister<br />
Joschka Fischer, war Dolmetscher Sartres bei dessen Besuch der RAF-<br />
Terroristen im Gefängnis in Stammheim, arbeitete als Verkäufer in der<br />
„Karl-Marx-Buchhandlung“, in einer antiautoritären Kinderkrippe<br />
und als Chefredakteur des linksalternativen Magazins „Pflasterstrand“,<br />
bevor er 1984 der Grünen Partei beitrat – und die damalige strickende<br />
Parteimehrheit mit gemässigten Positionen ärgerte.<br />
In den 90er Jahren arbeitete Cohn-Bendit in Frankfurt als Stadtrat „für<br />
multikulturelle Angelegenheiten“ – allerdings nur ehrenamtlich: Eine<br />
Anstellung, sagte er, hätte ihn in Abhängigkeit geführt. Er wurde 1994<br />
für die Grünen ins europäische Parlament gewählt und nahm Jobs<br />
im Fernsehen an: Als Talk-Show-Gastgeber für Politik, dann auch für<br />
„Dinge, die mich reizen, weil ich keine Ahnung habe“: In der Schweiz<br />
leitete er fast 10 Jahre den Literaturclub, wo er die Profi-Kritiker mit<br />
kitschigen Büchern wie „Geh, wohin dein Herz dich trägt“ schockierte.<br />
Und in Frankreich verwirklichte er sich – auch ohne vorgängige<br />
Revolution – seinen alten Traum: Er wurde Fussballkommentator.<br />
Fragen dazu interessierten ihn kaum: „Wie wird man unter Tausenden<br />
eigentlich Revolutionssprecher?“, „Woher die strenge Unhöflichkeit der<br />
linksradikalen Protest-Szene – ist das nicht Protestantismus?“,<br />
„Wie schafften Sie, den Aussenminister Fischer von der Teilnahme am<br />
Bosnienkrieg zu überzeugen?“, „Was glauben Sie, kann man in einem<br />
Parlament mit über 700 Köpfen ausrichten?“ beantwortete er meist mit<br />
ein paar zerstreuten Worten: „1968? Lange her … Ich war damals 23,<br />
das hab ich fast alles vergessen“ oder „Ach, wenn man diskutiert, fallen<br />
raue Worte. Das schockiert mich nicht.“ Oder: „Ich war nicht Berater<br />
von Fischer. Ich war nur ein Freund, mit dem er geredet hat“.<br />
Meistens antwortete er nicht, sondern nahm erneut das Telefon ab, um<br />
Parteikollegen oder weitere französische Journalisten zu sprechen. Im<br />
Grunde sagte er nur zwei Sätze zu seiner Biografie: „Ich bin kein<br />
Mensch mit grosser Strategie. Ich bin gut im Erfassen von Situationen.<br />
Ich sehe Gelegenheiten: Ich weiss sehr schnell, was ich tun und<br />
sagen muss.“ Und: „Ich bin nicht wie Joschka Fischer. Ich wollte nie<br />
Macht, nur Einfluss.“<br />
In Aachen mussten wir eine Stunde auf den Anschlusszug nach Brüssel<br />
warten. Wir strandeten in einem Café. Cohn-Bendit telefonierte<br />
mit seinem Bruder („Es ist eine Niederlage, aber je m’en fous“), während<br />
ich einige Rentner betrachtete, die sich durch die schwüle Nachmittags-<br />
hitze quälten. Als er aufhängte, sagte ich: „Sie telefonieren ziemlich<br />
viel.“
„O ja“, sagte er: „Ich bin ein gern gesehener Gast der Presse.“<br />
„Sagen Sie mal: Wie viele Interviews haben Sie eigentlich in ihrem<br />
Leben gegeben?<br />
Es war das erste und letzte Mal, dass er länger nachdachte. Als er fertig<br />
war, ging ein Leuchten über sein Gesicht. „Ich glaube … eine Million!“<br />
Dann, auf dem Bahnsteig, als wir auf den TGV warteten, sagte er:<br />
„Sehen Sie! Alle diese Leute fragen mich, warum ich nicht zum Kongress<br />
reise, nachdem ich verloren habe. Ich gebe zu, dass das aussieht<br />
wie ein schlechter Verlierer. Aber die Bürokraten in meiner Partei<br />
haben gewonnen. Und was soll ich ohne Einfluss dort? Ich könnte nur<br />
eine Rede halten.“<br />
„Aber Politik – das ist doch vor allem Hartnäckigkeit. Genau das ist<br />
der Grund, warum Bürokraten immer mehr Einfluss haben werden als<br />
Sie“, sagte ich.<br />
„Mir ist ein freies Wochenende lieber. Wenn Erfolg in der Politik heisst,<br />
dass sie mein Leben zerstört, dann kann sie mir gestohlen bleiben.“<br />
Damit machte er sich erneut ans Telefon, um seine Niederlage zu<br />
erklären, von der ich langsam doch anzunehmen begann, dass sie ihn<br />
mehr schmerzte als zunächst angenommen.<br />
Zurück im Zug, während wir kurz über die EU und die Schweiz<br />
sprachen („Die Wurstelmaschine in Brüssel ist nicht wursteliger als es<br />
die Schweizer Kompromisse in Bern sind. Wie werden Probleme in<br />
Bern gelöst? Das ist dort auch eine Kompromissmaschine, wo man am<br />
Ende nicht weiss, wie es am Anfang war.“ Und: „Die Schweiz lebt in<br />
der Nische. Sie profitiert davon, dass alle wirklichen Probleme –<br />
Konjunktureinbrüche, die Regulation des Finanzsystems, der Klimawandel<br />
– von der EU angegangen werden. Allein auf einer Insel hätte<br />
die Schweiz keine Chance. Trotzdem werden die Schweizer nicht<br />
der EU beitreten, bis etwas ganz Gravierendes passiert. Dann werden<br />
sie dastehen und Mamma rufen.“), dachte ich darüber nach, was<br />
Cohn-Bendits Charme ausmachte – trotz seiner offensichtlichen Gleichgültigkeit.<br />
Ich sah ihm zu, wie er mit seinem Telefon durch den Zug tigerte,<br />
hier und dort einen Parlamentarierkollegen grüsste, sich für drei Fragen<br />
setzte und wieder aufstand. Und kam darauf: Nichts von seinen<br />
Bewegungen, nichts von seinen Argumenten, nichts von seiner offensichtlichen<br />
Eitelkeit hatte etwas Hektisches. Alles waren fliessende<br />
Bewegungen. Es war, als würde man eine Katze beobachten. Sogar<br />
seine Unhöflichkeit, mitten im Gespräch das Telefon zu zücken,<br />
um eine Nummer zu wählen – sie hatte dieselbe gleichgültige Unverschämtheit,<br />
die die Natur hat.<br />
Als wir in Brüssel ankamen, fragte er: „Sie haben meine Nummer,<br />
nicht?“<br />
Ich nickte. Er sah mir in die Augen und sagte: „Bei jeder Frage, die Sie<br />
haben! Rufen Sie einfach an!“<br />
„Kein schlechter Tipp“, sagte ich.<br />
Cohn-Bendit hatte schon wieder das Handy am Ohr. Es war erneut die<br />
französische Presse. Als er abging, hörte ich, wie er sagte: „Was wollen<br />
Sie? Das ist das Leben … Das ist das Leben …“<br />
Daniel Cohn-Bendit wird unter dem Titel „Die Gedanken sind frei“<br />
ab September im <strong>Theater</strong> <strong>Neumarkt</strong> an vier Abenden mit vier Autoren<br />
über Literatur reden. Ohne Handyempfang.<br />
constantin Seibt
„whoever you are<br />
please sit down<br />
you came at the perfect moment<br />
the paella will be finished in a second<br />
the kids will introduce themselves!“<br />
PALOMARES
„Haben wir nicht gesagt, dass alles noch gut<br />
werden kann, wenn nur einer sich findet, der diese Welt aushält?!“<br />
DER GUTE MENSCH VON SEZUAN
„Du, ich muss bis halb sieben meinen Lottoschein abgegeben haben.<br />
Ich gewinne nämlich diese Woche.“<br />
FAUSTRECHT DER FREIHEIT
premieren 2011/12<br />
Der gute mensch von Sezuan<br />
von Bertolt Brecht / Musik von Paul Dessau / Regie: Barbara Weber<br />
September 2011<br />
Die Götter sind unterwegs nach Sezuan, beunruhigt durch die vielen<br />
Klagen, die zu ihnen aufsteigen. Um sich getrost weiterhin „ins<br />
Wirtschaftliche nicht mischen“ zu müssen, soll wenigstens ein „guter<br />
Mensch“ gefunden werden. Nur bei der Prostituierten Shen Te werden<br />
sie fündig, auch wenn die selbst nicht weiss, wie sie gut sein soll,<br />
wo alles so teuer ist. Zum Dank für ihre Gastfreundschaft hinterlassen<br />
sie ihr ein kleines Vermögen und den Auftrag, „gut zu sein, und<br />
doch zu leben.“ Mit den besten Absichten eröffnet sie einen kleinen<br />
Tabakladen, doch treiben sie die eigene Grosszügigkeit und die Gier<br />
ihrer Mitmenschen so schnell an den Rand des Ruins, dass sie sich<br />
und ihr Gutmenschentum nur durch die Erfindung eines Alter Ego,<br />
des marktrationalen Superkapitalisten Shui Ta, über Wasser halten<br />
kann. Das Parabelstück von Bert Brecht, entstanden 1938 bis 1940 in<br />
der Emigration, uraufgeführt 1943 in Zürich, demonstriert anhand der<br />
Geschichte des exemplarischen „guten Menschen“ in der chinesischen<br />
Provinz den ewigen Widerspruch von Markt und Moral.<br />
Seelenfahnder (uraufführung)<br />
von Jens Rachut / Regie: Jens Rachut / September 2011<br />
Wir befinden uns hier in der Zwischenwelt, das ist der Ort nach dem<br />
Sterben, wo eigentlich die Seele eines jeden Toten Abschied nimmt,<br />
damit der Erlöste sein Fleisch und seine Knochen der Natur zurückgeben<br />
kann. Manchmal kommt es vor, dass die Seele schon zur<br />
Lebenszeit abhaut, wenn der Mensch zum Beispiel lange krank war<br />
oder eine Nahtod-Erfahrung gemacht hat – dann denkt sie, der Mensch<br />
sei gestorben. Die Seelenfahnder helfen bei der Suche, aber um<br />
die Sache am Laufen zu halten, müssen sie sich oft langweilige Lebens-<br />
geschichten anhören, um herauszufinden, wann und wo die Seele
verduftet ist. Wenn sie das wissen, nehmen sie Kontakt auf, und die<br />
Seele kommt durch einen Lockruf schnell wieder zurück – Seelen sind<br />
weiblich und anmutig und haben chronische Verdauungsschwierigkeiten.<br />
palomares (uraufführung)<br />
von krok&petschinka / Regie: Rafael Sanchez / Oktober 2011<br />
Vor der Folie von Fukushima und Tschernobyl präsentiert das Stück<br />
„Palomares“ von krok&petschinka einen kleinen atomaren Zwischenfall<br />
der „Operation Chrome Dome“ aus dem Jahr 1966 – ein<br />
amerikanisches Militärflugzeug mit vier Wasserstoffbomben an Bord<br />
stürzt brennend auf das kleine Dörfchen Palomares an der spanischen<br />
Mittelmeerküste. Verletzt wird niemand. Aber 3’000 Gramm<br />
Plutoniumstaub werden von der TNT-Explosion freigesetzt und vom<br />
Wind im Dorf sowie an der Küste verteilt. Die amerikanischen<br />
Generäle verhalten sich damals im Verein mit dem Generalissimo Franco<br />
wie die japanische Regierung im Verein mit Tepco: Sie beantworten<br />
jede Frage mit NO COMMENT!! Miguel Otero Hernández flüchtet an<br />
diesem Tag per Schleudersitz aus der Gebärmutter seiner Mutter<br />
und das Plutonium verändert sein Gehirn. Es radikalisiert ihn und<br />
seinen kontaminierten Nachwuchs. Präsentiert wird „Palomares“<br />
als eine Aufführung des zcirkusDERkontaminiertenfreaks, als „the crazy<br />
puppets puppets show“.<br />
marasa – musirque théâtre (uraufführung)<br />
(Arbeitstitel) / von Reto Finger / Regie: Michael Finger<br />
Co-Regie: Julia Bihl / November 2011<br />
Fremde Menschen mit Wagen und Traktoren ziehen für einen ganzen<br />
Monat ins <strong>Theater</strong> <strong>Neumarkt</strong> ein. Und sie bringen eine fremde<br />
Geschichte aus einem fernen Land mit, in dem Könige und Bauern mehr<br />
miteinander zu tun haben, als ihnen lieb sein kann. Die Geschichte<br />
eines Prinzen und einer Bauerstochter, die sich unsterblich ineinander<br />
verlieben. Die Geschichte zweier in frühester Kindheit getrennter<br />
Zwillinge. Eine Geschichte über eine unmöglich scheinende Liebe.<br />
Die Hergezogenen proben, kochen, musizieren, duschen, essen,<br />
jonglieren, streiten und spielen im <strong>Neumarkt</strong> und bleiben länger als<br />
gedacht. Die ganzheitliche Lebens- und Arbeitsform der Zirkusgemeinschaft<br />
ist zentraler Inspirationspunkt für die künstlerische<br />
Umsetzung der Produktion. Der Cirque de Loin belebt einen Ort, eine<br />
Bühne – und lädt den Zuschauer ein, diesen Lebensraum<br />
für eine Zeit intensiv mit ihm zu teilen.<br />
Die Produktion wird unterstützt von der Zuger Kulturstiftung<br />
Landis & Gyr / Siemens Building Technologies<br />
Eine Koproduktion von <strong>Theater</strong> <strong>Neumarkt</strong> und Cirque de Loin<br />
ameisenreisen (uraufführung)<br />
von Lutz&Guggisberg / Regie: Lutz&Guggisberg / Dezember 2011<br />
Zwei Männer sind auf der Bühne. Der eine bedient allerlei Musik-<br />
instrumente und Gerätchen, der andere hat Text. Es geht um Ameisen,<br />
die reisen, hinter den Kompostkorb, über die Waschbetonplatte,<br />
durch die Scheiterbeige zum Ferienstein. Sie haben das auch verdient.<br />
Waren doch vorher eine halbleere Colaflasche zu bergen und ein Apfel,<br />
den ein rosa Riese, einfach um Not zu stiften, auf den Haufen<br />
geworfen hatte, rückzubauen. Ameisen hören auch Musik! Sie haben<br />
Hunderte von eigenen Radiosendern und ein eigenes Internet, sie<br />
lieben Klänge, welche sie riechen, und gerne sprechen sie auch darüber.<br />
Ameisen sind Fühl-, Schmeck- und Duftriesen. Lutz und Guggisberg<br />
wissen das und führen dem Publikum diverse Fühlerphantome und<br />
hochsensible Detektoren vor, mit welchen sie in die Herzen und Hirne<br />
der Menschen schauen, der rosa Riesen.<br />
Eine Produktion von Lutz&Guggisberg
faustrecht der freiheit<br />
nach dem Film von Rainer Werner Fassbinder / Regie: Laura Koerfer<br />
Januar 2012<br />
Franz Bieberkopf, auf dem Jahrmarkt bekannt als „Fox, der sprechende<br />
Kopf“, gerät durch einen Lottogewinn an ein Vermögen, an neue<br />
Freunde und einen neuen Liebhaber aus der Oberschicht. Als am Ende<br />
das Geld weg ist, ist es mit der Liebe vorbei. Das Märchen endet mit<br />
einem Selbstmord in der Gosse. Es geht um die Ökonomie der Gefühle<br />
und die Ökonomie der Ökonomie, es geht um die Grauzone zwischen<br />
Sexualität und Freundschaft, um hartnäckige Milieugrenzen,<br />
gegen die auch das Geld nicht ankommt, um Geschlechterverhältnisse,<br />
die auch jenseits des Mainstreams immer Machtverhältnisse sind.<br />
Es geht – wie immer bei Fassbinder – „um die Ausbeutbarkeit<br />
von Gefühlen, von wem auch immer sie ausgebeutet werden. Das endet<br />
nie. Das kannst du in immer neuen Variationen erzählen.“ Laura<br />
Koerfer erzählt die Liaison zwischen dem Schausteller und dem<br />
Jungunternehmer als zeitgenössisches Märchen.<br />
Woyzeck<br />
nach dem Stück von Georg Büchner / Songs und Liedtexte<br />
von Tom Waits und Kathleen Brennan / Konzept von Robert Wilson<br />
Textfassung von Ann-Christin Rommen und Wolfgang Wiens<br />
Regie: Yannis Houvardas / März 2012<br />
In einer losen Serie von surrealen Szenen erzählt Georg Büchner die<br />
düstere Geschichte des Soldaten Franz Woyzeck und seines Kampfes<br />
um das tägliche Überleben. Auf Grundlage der überlieferten Fragmente<br />
schrieb der Musiker Tom Waits mit seiner Frau, der Songtexterin<br />
Kathleen Brennan, einen gleichermassen brutalen wie mitfühlenden<br />
Soundtrack. Büchners karge, präzise Schreibweise, die abrupten, fast<br />
cineastischen Szenenwechsel und das menschliche Leid seiner Figuren<br />
spiegeln sich in Waits’ aggressiven Rhythmen und romantischen<br />
Melodien wider. „Woyzeck handelt von Wahnsinn und von Obsessionen,<br />
von Kindern und von Mord – alles Dinge, die uns berühren. Das Stück<br />
ist wild und geil und spannend und phantasieanregend.“ (Tom Waits)<br />
Mit dem Stück „Woyzeck“ feiert das <strong>Theater</strong> <strong>Neumarkt</strong> ein Jubiläum:<br />
Die Spielzeit 2011/12 ist die 45. nach der Gründung als Ensembletheater<br />
im Jahr 1966.<br />
untitled project<br />
Regie: Barbara Weber / April 2012<br />
u21 – ein projekt<br />
Mai 2012<br />
In der Saison 2009/2010 haben wir mit „Die Scarface-Methode“ die<br />
legendäre Jugendtheatergruppe u21 am <strong>Neumarkt</strong> wieder eingeführt.<br />
Nachdem unsere u21 in der letzten Spielzeit mit Voltaires „Candide“<br />
an diesen Erfolg anknüpfen konnte, wollen wir auch diese Saison ein<br />
Stück mit, von und für Jugendliche erarbeiten.<br />
Interessiert? Dann trag dich unter u21@theaterneumarkt.ch<br />
in unseren Info-Verteiler ein!<br />
ein Sommernachtstraum<br />
von William Shakespeare / Regie: Rafael Sanchez / Juni 2012<br />
Lysander liebt Hermia. Hermia liebt Lysander, soll aber Demetrius<br />
heiraten. Dabei liebt doch Helena Demetrius. Statt diese Seifenoper<br />
auszukosten, führt Shakespeare seine Liebespaare auf Abwege,<br />
ins Feenreich. Im tiefen Wald jenseits der Zivilisation, unterstützt<br />
durch „mythische“ Substanzen, wird Liebe zum Rausch, an die Stelle<br />
der Konvention tritt die totale Entgrenzung. Auf dem schmalen<br />
Grat zwischen Wunsch- und Albtraum geraten Athener Bürger,<br />
kunstbeflissene Handwerker und selbst die Feenkönige ins Dickicht<br />
ihres Begehrens.<br />
Im Rahmen der Zürcher Festspiele
WieDeraufnahmen<br />
elternabend<br />
von Mike Müller, Tobi Müller und Rafael Sanchez / Regie: Rafael Sanchez<br />
„Elternabend“ ist eine Reise in die Schule. Konkret: in den Kreis 3 von<br />
Zürich. Mike Müller hat dort recherchiert, wo die Stadt noch nicht<br />
so genau weiss, wer sie in Zukunft sein möchte. Zwischen Zentral- und<br />
Ämtlerstrasse erscheint das Strassenbild schön gemischt. Migranten<br />
leben neben Kreativen neben Gutverdienern.<br />
„Hier werden Ausländerproblematik, Integration, Mobbing, Gewalt an<br />
Schulen ehrlich thematisiert. Hier reden jene, die es betrifft, ohne<br />
blossgestellt zu werden: Schüler, Eltern, der Schulhausabwart, Lehrer,<br />
ein Jugendanwalt und ein Polizist. Hier geht es nicht um Skandalisierung,<br />
sondern um den interkulturellen Alltag im Ämtlerschulhaus<br />
im Zürcher Kreis 3. Und der ist hart – und lustig.“ (Neue Zürcher Zeitung)<br />
manhattan möwe<br />
nach Anton Tschechow und Woody Allen / Regie: Milan Peschel<br />
Was haben Tschechows Figuren in der russischen Provinz und Woody<br />
Allens Charaktere im hektischen New York gemeinsam? Die Gutsverwalter,<br />
Lehrer, Ärzte und Schriftsteller in der Sommerfrische finden<br />
in den New Yorker Intellektuellen, Künstlern und Stadtneurotikern<br />
ihre Wiedergänger. Woody Allen ist sich sicher, dass die Ehe nur ein<br />
Versuch ist, zu zweit mit Problemen fertig zu werden, die man<br />
alleine nie gehabt hätte. Tschechow glaubt, dass alles, was man über<br />
die Liebe geschrieben und gesagt hat, keine Lösung sei, sondern<br />
nur neue Fragen stellt, die auch weiterhin ungelöst bleiben werden.<br />
Im Rahmen der Zürcher Festspiele 2011 collagierte der international<br />
erfolgreiche Berliner Regisseur und Schauspieler Milan Peschel<br />
für das <strong>Theater</strong> <strong>Neumarkt</strong> die Stücke „Die Möwe“ von Tschechow und<br />
„Ehemänner und Ehefrauen“ von Allen zu einer modernen Komödie,<br />
die immer dicht am Abgrund der menschlichen Tragödie spielt.<br />
Biografie: Ein Spiel<br />
von Max Frisch / Regie: Barbara Weber<br />
Max Frisch spielt durch, worüber fast jeder schon nachgedacht hat:<br />
„Was wäre, wenn man sein Leben noch einmal leben könnte?“<br />
Aber die Freiheit, die eigene Biografie abzuändern, erweist sich als<br />
problematisch. Zu verstrickt sind die Figuren in falsche Vorstellungen<br />
von ihrem Leben, die sie für authentische Erinnerungen halten.<br />
Beharrlich untersucht Frisch den Zwang, immer dieselben Fehler zu<br />
wiederholen, und erforscht Auswege.<br />
„Barbara Weber macht aus Kürmanns Frau Antoinette einen Racheengel<br />
von sündigster Unschuld – und entlarvt so Frischs verbrämte<br />
Männerphantasien … Eine hinreissende Infamie im Gewand der<br />
Texttreue. So hat der Abend nicht nur wegen des versteckten Spielorts<br />
etwas Konspiratives: Eine schöne <strong>Theater</strong>verschwörung gegen den<br />
Mainstream.“ (Süddeutsche Zeitung)
eihen / extraS<br />
Die gedanken sind frei<br />
Literaturreihe mit Daniel Cohn-Bendit<br />
Unter dem Motto „Die Gedanken sind frei“ wird Daniel Cohn-Bendit<br />
kommende Spielzeit verschiedene Autoren und Autorinnen zu<br />
angeregten und anregenden Literaturdebatten in das <strong>Theater</strong> <strong>Neumarkt</strong><br />
einladen. An den vier Abenden werden sowohl Neuerscheinungen<br />
wie altbekannte Bücher besprochen, die Cohn-Bendit mit seinem enormen<br />
literarischen Wissen und nach seinem ganz persönlichen Geschmack<br />
nur für das Publikum des <strong>Neumarkt</strong> ausgesucht hat.<br />
<strong>Theater</strong> <strong>Neumarkt</strong> und DAS MAGAZIN präsentieren<br />
Salongespräche<br />
mit Daniel Binswanger<br />
Die „Salongespräche“, die einer Kooperation des <strong>Theater</strong> <strong>Neumarkt</strong><br />
mit der Wochenzeitschrift DAS MAGAZIN entspringen, bieten eine<br />
offene Tribüne für politische, philosophische, gesellschaftlich relevante<br />
Debatten. Im Gespräch mit profilierten Intellektuellen und Personen<br />
des öffentlichen Lebens sollen Antworten gegeben werden auf<br />
brennende tagesaktuelle Fragen und Hintergründe von grundsätzlichen<br />
gesellschaftlichen Kontroversen ausgeleuchtet werden. In der letzten<br />
Saison waren unter anderem Saul Friedländer, Joseph Vogl, Elmar<br />
Ledergerber und Annette Gigon zu Gast. Moderiert werden die „Salongespräche“<br />
von Magazin-Redaktor Daniel Binswanger.<br />
<strong>Theater</strong> <strong>Neumarkt</strong> und DAS MAGAZIN präsentieren<br />
Schule des lebens / the international<br />
kuratiert von Finn Canonica, Magazin-Chefredaktor<br />
Die Schweiz betreibt schon seit geraumer Zeit intensiv Nabelschau.<br />
Alle reden unentwegt von der Schweiz. Mit grossem Ernst werden auf<br />
vielen Kanälen Themen debattiert, die kaum mehr als eine symbolische<br />
Bedeutung haben. Man diskutiert Mundart und Minarette, stellt<br />
dauernd die Frage nach der nationalen Identität und wendet vor lauter<br />
Hysterie die Augen ab vom Rest der Welt. Eigentlich wäre ein<br />
Moratorium die richtige Antwort auf diesen Zustand. Einfach mal zwei<br />
Jahre lang nicht mehr über die Schweiz reden müssen. Und dafür<br />
den Blick auf eine Welt werfen, die sich in immer grösserem Tempo<br />
verändert. „Die Schule des Lebens / The International“ wendet innenpolitischen<br />
Diskursen den Rücken zu und sorgt dafür, dass die Welt ein<br />
vertrauteres Gebiet wird. DAS MAGAZIN und das <strong>Theater</strong> <strong>Neumarkt</strong><br />
laden für diese Veranstaltungsreihe ausschliesslich ausländische<br />
Gäste ein. Wir wollen uns zum Beispiel aus erster Hand über den Aufstieg<br />
Indiens und der Türkei informieren; das Leben in Megastädten wie<br />
Johannesburg oder Chiongqing, oder den Tod Roms.<br />
teppich<br />
jeweils am zweiten Montag im Monat in der Chorgasse<br />
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Teppich“ treffen sich in der<br />
Schweiz lebende Autorinnen und Autoren der Gruppe NETZ zu öffentlichen<br />
Arbeitsgesprächen. Sie lesen und besprechen unveröffentlichte<br />
Texte. Das Publikum ist eingeladen, mitzudiskutieren. Neben der<br />
Arbeit am Text kommen dabei die unterschiedlichsten Themen zur<br />
Sprache, unter anderem: Gesellschaft, Schweiz-Bilder, Brotberufe,<br />
Literaturtage, „Das Schweigen der Schriftsteller“, Literaturdebatten,<br />
Themenfindung, Buchpreisbindung, Ästhetizismus, Geld, Kultur und<br />
Engagement.<br />
teppich: offen vom 14. november bis 9. Januar<br />
Während zweier Monate sind die Teppich-Autorinnen und -Autoren im<br />
Besitz des Schlüssels zur Chorgasse. Sie werden dort gemeinsam
schreiben, (vor-)lesen, Gäste einladen – unter anderem vom Netzwerk<br />
Kunst + Politik –, Performances realisieren, Stücke (an)inszenieren,<br />
diskutieren, für Speis und Trank sorgen, feiern, spontane Filmabende<br />
veranstalten, Kunst versteigern, Minifestivals kuratieren und vieles<br />
weitere mehr – zu allen möglichen Tages- und Nachtzeiten.<br />
Zum Teppich gehören u.a.: Lukas Bärfuss, Renata Burckhardt,<br />
Monica Cantieni, Gion Mathias Cavelty, Martin R Dean,<br />
Marc Djizmedjian, Ivan Farron, Ingrid Fichtner, Marianne Freidig,<br />
Simon Froehling, Katharina Geiser, Andrea Gerster,<br />
Dana Grigorcea, Katarina Holländer, Jurczok 1001, Felix Kauf,<br />
Guy Krneta, Joël László, Johanna Lier, Gerhard Meister,<br />
Michel Mettler, Annette Mingels, Perikles Monioudis,<br />
Melinda Nadj Abonji, Andreas Neeser, Jens Nielsen, Dragica Rajčić,<br />
Richard Reich, Urs Richle, Viola Rohner, Isolde Schaad,<br />
Barbara Schibli, Nathalie Schmid, Ruth Schweikert, Bettina Spoerri,<br />
Peter Stamm, Michael Stauffer, Franco Supino, Katharina Tanner,<br />
Christian Uetz, Ulrike Ulrich, Raphael Urweider, Sabine Wang,<br />
Peter Weber.<br />
Das Programm wird laufend aktualisiert auf:<br />
www.theaterneumarkt.ch und www.teppichteppich.ch<br />
heldenreste – eine revue<br />
von Daniel Lerch / mit dem Ensemble und Gästen<br />
„Heldenreste“ heisst die Reihe am <strong>Theater</strong> <strong>Neumarkt</strong>, in der abgespielte<br />
Helden ihren Platz finden. Helden, die die Probezeit begleitet<br />
und geprägt, den Sprung auf die Bühne jedoch nicht geschafft haben,<br />
erhalten hier noch eine letzte Chance, sich vor dem kritischen<br />
<strong>Neumarkt</strong>-Publikum zu bewähren. Wie schon in der vergangenen<br />
Saison durchsucht „Heldenreste“ die Zentren der Probenperipherie:<br />
Von der seit 35 Jahren erwarteten Uraufführung der Kurzgeschichte<br />
„Oralsex im Zeitalter der Dekonstruktion“ bis zu Rückkehr der<br />
Tuba ist alles möglich.<br />
endlich gelesen<br />
mit Viktor Giacobbo, Mike Müller, Mitgliedern des <strong>Neumarkt</strong>-Ensembles<br />
und Gästen<br />
Fernsehen ist ein Unterhaltungsmedium, es zählen Emotionen, Gesten<br />
und der empathische Auftritt. Das <strong>Theater</strong> <strong>Neumarkt</strong> dagegen<br />
pflegt das Prinzip der Werktreue: Der exakte Wortlaut einer TV-Sendung<br />
wird transkribiert und als Text noch einmal gelesen. Viktor Giacobbo,<br />
Mike Müller und Schauspieler des <strong>Neumarkt</strong>-Ensembles nehmen<br />
sich der Dialoge an und präsentieren diese auf der Bühne. Zu Beginn<br />
der Veranstaltung wird ausgelost, wer dabei die Rolle welchen<br />
Gesprächsteilnehmers liest.
iografien enSemble<br />
tabea bettin<br />
geboren 1982 in Schwerin, beendete sie 2007 ihre Schauspielausbildung<br />
an der Otto-Falckenberg-Schule München. Im selben Jahr begann<br />
ihr Engagement an den Münchner Kammerspielen. Seit der Spielzeit<br />
2010/11 ist sie im Ensemble des <strong>Theater</strong> <strong>Neumarkt</strong> und war<br />
u.a. in „Are You Still Afraid of Virginia Woolf?“ und in „Rafael Sanchez<br />
erzählt: Spiel mir das Lied vom Tod“ zu sehen.<br />
Katarina romana Schröter<br />
studierte Dramaturgie in München und Schauspiel in Leipzig. Sie war<br />
Ensemblemitglied am Staatsschauspiel Dresden und arbeitete<br />
dort u.a. mit Johann Kresnik, Walter Meierjohann und Volker Lösch.<br />
Als Stipendiatin von DasArts in Amsterdam begann sie mit Video-<br />
und Filmarbeiten im öffentlichen Raum. Sie ist seit einem Jahr fest am<br />
<strong>Theater</strong> <strong>Neumarkt</strong> engagiert, wo sie u.a. in „Magic Afternoon“<br />
und „Manhattan Möwe“ spielte.<br />
alexander Seibt<br />
war Mitbegründer der Zürcher Off Off Bühne, die Stücke wie „Mixed“<br />
und „Forever Godard“ produzierte. Er hat mit zahlreichen Regisseuren<br />
wie Igor Bauersima, Alexei Schipenko und Claude Chabrol in unterschiedlichen<br />
Produktionen in <strong>Theater</strong> und Film zusammengearbeitet.<br />
Für seine Mitarbeit an „Bevor es dunkel wird“ wurde er beim Filmfestival<br />
Curt Ficcions in Barcelona als bester männlicher Hauptdarsteller<br />
ausgezeichnet. Er arbeitete mehrmals am <strong>Theater</strong> Chur, u.a. wirkte<br />
er in „Retro Real Gmbh“ (2007) und „Alice“ (2011) mit. Am <strong>Theater</strong><br />
<strong>Neumarkt</strong> war er zuletzt in „Die Nackten kleiden“ zu sehen.<br />
Jakob leo Stark<br />
geboren 1984 in Schwäbisch Hall, gewann während seiner Schauspielausbildung<br />
an der Hochschule für Musik und <strong>Theater</strong> in Hamburg<br />
den Nachwuchsförderpreis des Studio Hamburg. Bereits vor seinem<br />
Abschluss arbeitete unter anderem auf Kampnagel Hamburg, am Maxim<br />
Gorki <strong>Theater</strong> Berlin und am Thalia <strong>Theater</strong> Hamburg. Seit einem<br />
Jahr ist er am <strong>Theater</strong> <strong>Neumarkt</strong> engagiert, wo er u.a. in „Are You Still<br />
Afraid of Virginia Woolf?“ und „Manhattan Möwe“ mitwirkte.<br />
malte Sundermann<br />
geboren 1983 in Köln, studierte am Max Reinhardt Seminar in Wien.<br />
Von 2007 bis 2009 war er am Staatstheater Braunschweig engagiert.<br />
Seine erste Rolle am <strong>Theater</strong> <strong>Neumarkt</strong> spielte er in „Brief an den<br />
Vater. Franz Kafka“. Seit 2010/11 ist er festes Ensemblemitglied und<br />
war zuletzt in „Magic Afternoon“ und „Manhattan Möwe“ zu sehen.<br />
franziska Wulf<br />
geboren 1984, schloss ihr Schauspielstudium an der Hochschule<br />
für Musik und <strong>Theater</strong> „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig ab.<br />
Während des Studiums war sie Studiomitglied am Schauspielhaus<br />
Chemnitz: Hier spielte sie u.a. unter der Regie von Uli Jäckle,<br />
Enrico Lübbe und Jan Jochimski. Seit 2010/11 ist sie Ensemblemitglied<br />
am <strong>Theater</strong> <strong>Neumarkt</strong> und dem Publikum u.a. aus „Ein Loch in<br />
meinem Herzen“ und „Manhattan Möwe“ bekannt.
Direktion<br />
Barbara Weber<br />
Rafael Sanchez<br />
Kaufmännische geschäftsführung<br />
Andreas Kornacki<br />
referent der Direktion<br />
Bernhard Siebert<br />
ensemble Schauspiel<br />
Tabea Bettin<br />
Katarina Romana Schröter<br />
Alexander Seibt<br />
Jakob Leo Stark<br />
Malte Sundermann<br />
Franziska Wulf<br />
gäste Schauspiel<br />
Alicia Aumüller<br />
Sarah Behrle<br />
Giuseppe Berardi<br />
Magne Håvard Brekke<br />
Vivien Bullert<br />
Noah Egli<br />
Michael Finger<br />
Anna von Grüningen<br />
Jürg Hassler<br />
Yvon Jansen<br />
Benjamin Kobi<br />
Jörg Koslowsky<br />
Chantal Le Moign<br />
Mike Müller<br />
Thomas Müller<br />
Alkestis Poulopoulou<br />
Jens Rachut<br />
Sofiane Remadna<br />
Franziska Rohner<br />
enSemble unD team 2011/12<br />
Marie-Lou Sellem<br />
Sigi Terpoorten<br />
Luk Zimmermann<br />
Bene Utzinger<br />
regie<br />
Michael Finger<br />
Yannis Houvardas<br />
Laura Koerfer<br />
Lutz&Guggisberg<br />
Milan Peschel<br />
Jens Rachut<br />
Rafael Sanchez<br />
Barbara Weber<br />
Dramaturgie<br />
Cihan Inan (Chefdramaturg)<br />
Britta Kampert (Gast)<br />
Daniel Lerch<br />
Julia Reichert<br />
Tobi Müller (Gast)<br />
bühne<br />
Sara Giancane<br />
Thomas Giger<br />
André Lu Lusser<br />
Simeon Meier<br />
Moritz Müller<br />
Gabriela Neubauer<br />
Madlaina Peer<br />
Kostüme<br />
Sara Giancane<br />
Moritz Müller<br />
Gabriela Neubauer<br />
Madlaina Peer<br />
Video<br />
Elvira Isenring, Heta Multanen<br />
musik<br />
Michael Haves<br />
Knut Jensen, Jones<br />
choreografie<br />
Günter Klingler<br />
regieassistenz<br />
Markus Kubesch<br />
presse / Kommunikation<br />
Bernhard Siebert<br />
marketing<br />
Miriam Ruesch<br />
Disposition / Künstlerisches<br />
betriebsbüro<br />
Matthias Riesenhuber<br />
Kaufmännische abteilung<br />
Andreas Kornacki<br />
(Geschäftsführung)<br />
Esther Bamert (Buchhaltung)<br />
Selina Howald (Praktikum)<br />
billettkasse<br />
Patricia Freiermuth (Leitung)<br />
Ella Gérard, Mirjam Meier<br />
Noëmi Meinecke, Denise Oberson<br />
Maike Thies, Gerlinde Zuber<br />
technische abteilungen<br />
Andreas Bögli (Technische Leitung)<br />
Peter Meier (Stellvertretung)<br />
Bühne<br />
Thomas Bianca<br />
Franz Fleischmann<br />
Beleuchtung<br />
Cornelius Hunziker<br />
Ueli Kappeler, Twist Sopek<br />
Martin Wigger<br />
Ton / Video<br />
Jürg Breitschmid<br />
Fritz Rickenbacher<br />
Schlosserei<br />
Cristiano Remo<br />
Schreinerei<br />
Dominik Dober<br />
Sybille Eigenmann<br />
Fabian Fässler<br />
Reto Landolt<br />
Malsaal<br />
Noëlle Choquard<br />
Martina Heimgartner<br />
Deko<br />
Bettina Stoffel<br />
Doris Zurbrügg<br />
Requisite<br />
Hans Manz, Ueli Zellweger<br />
Schneiderei<br />
Ruth Schölzel (Leitung)<br />
Katharina Baldauf<br />
Beatrice Zimmermann<br />
Layla Emini (Auszubildende)<br />
Anna Lehmann (Auszubildende)<br />
Garderobe<br />
Doris Mazzella<br />
Maske<br />
Denise Christen<br />
Reinigung<br />
Sonam Bhutia, Franco Insigno<br />
Laurent Müller<br />
foyerbar<br />
David Schulze (Leitung)<br />
Semhar Tewelde (Co-Leitung)
theater neumarkt<br />
<strong>Neumarkt</strong> 5, CH-8001 Zürich<br />
Tel. +41 (0)44 267 64 64<br />
tickets@theaterneumarkt.ch<br />
www.theaterneumarkt.ch<br />
Öffnungszeiten der billettkasse<br />
Dienstag bis Samstag<br />
16.00 –19.00 Uhr sowie jeweils<br />
eine Stunde vor jeder Vorstellung<br />
bis zu deren Beginn<br />
telefonverkauf<br />
Tel. +41 (0)44 267 64 64<br />
Dienstag bis Freitag 11.00 –15.00<br />
und 16.00 –19.00 Uhr<br />
Samstag 16.00 –19.00 Uhr<br />
internetbuchungen<br />
www.theaterneumarkt.ch / tickets<br />
Sie können Ihre Karten online<br />
reservieren und mit Ihrer Kreditkarte<br />
bezahlen. Entweder Sie<br />
lassen sich die Karten per Post<br />
gegen einen Aufpreis von 5 CHF<br />
zustellen oder Sie holen die<br />
Karten bis kurz vor der Vorstellung<br />
an der <strong>Theater</strong>kasse ab.<br />
Kreditkarten<br />
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billette & abonnementS<br />
zürcher Vorverkaufsstellen<br />
Jelmoli, Seidengasse 1<br />
Jecklin, Rämistrasse 30<br />
Migros City, Löwenstrasse 31 – 35<br />
Musik Hug, Limmatquai 28 – 30<br />
billettpreise<br />
Preise A in CHF: 45 / * 35 / ** 20<br />
Preise B in CHF: 35 / * 30 / ** 20<br />
Freie Platzwahl: Die Sitzplätze<br />
sind nicht nummeriert.<br />
ermässigungen<br />
* Zürcher <strong>Theater</strong>verein<br />
** Legi, IV, <strong>Theater</strong>club<br />
<strong>Neumarkt</strong>, Schüler, Lehrlinge,<br />
Kulturlegi. Ermässigte<br />
Tickets und Abonnements sind<br />
nur zusammen mit dem<br />
entsprechenden Ausweis gültig.<br />
Schon abonniert?<br />
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<strong>Neumarkt</strong>.<br />
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können Sie Ihren <strong>Theater</strong>besuch<br />
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Sie fünf <strong>Theater</strong>abende.<br />
mittwoch-abo<br />
Beim Mittwoch-Abo beginnen Sie<br />
das <strong>Theater</strong>erlebnis mit einer<br />
Stückeinführung oder runden es<br />
mit einer Publikumsdiskussion ab.<br />
Donnerstag-abo<br />
Mit dem Donnerstag-Abo sind<br />
Sie eingeladen, den Abend<br />
nach der Vorstellung mit einem<br />
Freigetränk an der Foyerbar<br />
ausklingen zu lassen.<br />
Wahl-abo<br />
Lust, den Wochentag selbst<br />
festzulegen? Bestimmen Sie mit<br />
dem Wahl-Abo selbst, an welchen<br />
fünf Abenden Sie in dieser<br />
Spielzeit ins <strong>Theater</strong> <strong>Neumarkt</strong><br />
kommen!<br />
abo-preise<br />
Alle drei <strong>Neumarkt</strong>-Abos kosten<br />
180 CHF (Vollpreis) bzw.<br />
90 CHF (Legi, IV, <strong>Theater</strong>club<br />
<strong>Neumarkt</strong>, Schüler, Lehrlinge,<br />
Kulturlegi).<br />
noch fragen?<br />
Unser Kassenteam berät<br />
Sie gerne.<br />
Kontakt: 044 267 64 64<br />
tickets@theaterneumarkt.ch<br />
www.theaterneumarkt.ch
Das theater neumarkt dankt<br />
Subventionsgeber<br />
Stadt Zürich Kultur<br />
Kanton Zürich<br />
Partner des <strong>Theater</strong> <strong>Neumarkt</strong><br />
Koproduktions-Partner<br />
Sach-Sponsoren<br />
SponSoren & partner<br />
Gastronomie-Partner<br />
Gegen Vorweisen Ihres <strong>Theater</strong>tickets<br />
geniessen Sie bei folgenden<br />
Restaurants 10 % Rabatt auf Ihr<br />
Abendessen am Vorstellungstag:<br />
Restaurant Kantorei<br />
Spiegelgasse 33<br />
+41 (0) 44 252 27 27<br />
Restaurant Zum weissen Schwan<br />
Predigerplatz 34<br />
+41 (0) 44 251 18 04<br />
Romantikhotel und Restaurant<br />
Florhof, Florhofgasse 4<br />
+41 (0) 44 250 26 26<br />
Restaurant Zum Grünen Glas<br />
Untere Zäune 15<br />
+41 (0) 44 251 65 04<br />
Weiterhin ist das <strong>Theater</strong>ticket<br />
auch Tram-, Bus- und S-Bahnticket!<br />
Herausgegeben von<br />
<strong>Theater</strong> am <strong>Neumarkt</strong> AG<br />
<strong>Neumarkt</strong> 5, 8001 Zürich<br />
Direktion<br />
Barbara Weber<br />
Rafael Sanchez<br />
Konzept<br />
Beda Achermann, Markus Bucher<br />
(Studio Achermann)<br />
Cihan Inan<br />
Rafael Sanchez<br />
Barbara Weber<br />
(<strong>Theater</strong> <strong>Neumarkt</strong>)<br />
Gestaltung / Layout<br />
Studio Achermann<br />
Adrian Ehrat<br />
Kerstin Landis<br />
Fotos<br />
Linus Bill<br />
Redaktion<br />
<strong>Theater</strong> <strong>Neumarkt</strong><br />
Druck<br />
Druckerei Odermatt AG<br />
impreSSum