THÜRINGER SCHLÖSSER INFORMATIONEN - Stiftung Thüringer ...
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Rückblick 2012 und Ausblick 2013<br />
Seit 1996 wurden über 1,3 Millionen<br />
Euro investiert.<br />
Schloss Friedenstein mit Park<br />
Gotha (Landkreis Gotha)<br />
Auf Schloss Friedenstein wurde ein weiterer<br />
wichtiger Bauabschnitt abgeschlossen.<br />
Die im Winkel zwischen Nord- und<br />
Ostflügel gelegene Herzogstreppe wurde<br />
als Haupttreppenhaus wiederhergestellt.<br />
Zur barrierefreien Erschließung wurde<br />
ein Aufzug eingebaut. Der Bereich vom<br />
Erdgeschoss des Treppenhauses bis<br />
zum zweiten Obergeschoss war ab 1894<br />
anlässlich einer fürstlichen Hochzeit<br />
mit großem Aufwand nach dem Vorbild<br />
des Coburger Schlosses Ehrenburg neu<br />
gestaltet worden. Diese Fassung konnte<br />
einschließlich Stuck und Wandmarmorierung<br />
wiederhergestellt werden. Der<br />
Treppenlauf ins dritte Obergeschoss war<br />
hingegen 1894 nicht umgestaltet worden<br />
und zeigt noch die Gestaltung des späten<br />
17. Jahrhunderts. Der anspruchsvollen<br />
Restaurierung gingen erhebliche statische<br />
Sicherungsmaßnahmen voraus,<br />
teilweise musste Echter Hausschwamm<br />
saniert werden. Um Klimaschwankungen<br />
zu verringern, wurden die Arkaden<br />
des Innenhofs im Zugangsbereich der<br />
Herzogtreppe verglast und eine Fußboden-<br />
bzw. Wandflächentemperierung<br />
eingebaut. Die Maßnahme wurde mit<br />
Mitteln des Landes, des Bundes sowie<br />
des Europäischen Fonds für Regionalentwicklung<br />
(EFRE) gefördert.<br />
In Kooperation mit der Fachhochschule<br />
Erfurt wurde eine anspruchsvolle Restaurierung<br />
am Portal der Schlosskirche begonnen.<br />
Das Sandsteingewände stammt<br />
noch vom 1553 errichteten Schlosskirchenportal<br />
des Grimmenstein genannten<br />
Vorgängerbaus, der 1567 geschleift<br />
wurde. Beim Neubau des Schlosses ab<br />
1643 wurden die Gewändesteine wiederverwendet<br />
und durch ein rahmendes<br />
Text- und Bildprogramm ergänzt. Das<br />
Portal wurde 2012 steinrestauratorisch<br />
untersucht und gesichert, Fehlstellen<br />
zurückhaltend geschlossen. Die älteste<br />
nachweisbare Graufassung aus der Zeit<br />
Ernst des Frommen konnte gesichert<br />
werden. In der fürstlichen Gruft unter<br />
8<br />
der Schlosskirche sind Instandsetzungsmaßnahmen<br />
notwendig. Hier erfolgten<br />
bereits statische Sicherungsmaßnahmen<br />
am kleinen Gruftgewölbe.<br />
In Vorbereitung auf eine Konzeption<br />
zur Sanierung der Enfilade (herzogliche<br />
Appartements) im zweiten Obergeschoss<br />
des Nordflügels wurden archivalische<br />
Recherchen durchgeführt. Im barocken<br />
Ekhof-Theater waren Reparaturarbeiten<br />
an der Holzkonstruktion erforderlich.<br />
Schloss Friedenstein in Gotha, neu verglaste Arkade des Innenhofs<br />
Ferner erfolgten Instandsetzungsmaßnahmen<br />
an der Sicherheitstechnik im<br />
Schlossgebäude.<br />
Mit privaten Spenden werden fortlaufend<br />
die Wappenreliefs an den Arkadenbögen<br />
des Innenhofs restauriert. 2012 kamen<br />
die Wappen der Herzogtümer Jülich und<br />
Berg, der Herrschaft Eisenberg und des<br />
Erzmarschallamts hinzu. Inzwischen<br />
sind 17 der insgesamt 54 Wappen restauriert.