THÜRINGER SCHLÖSSER INFORMATIONEN - Stiftung Thüringer ...
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Innovative Dachsanierung für Preis nominiert<br />
Projekt Schloss Friedenstein in Gotha beim<br />
<strong>Thüringer</strong> Preis zur Förderung der Baukultur 2012<br />
Computertechnik rettet historischen Schlossdachstuhl<br />
Schloss Friedenstein in Gotha, Wegaufnehmer (elektromechanische<br />
Sensoren zur Messung von Längenänderungen) zwischen Sprengwerk-<br />
Säulenfüßen und Deckenbalken, Einbau von Hebevorrichtungen<br />
Am 11. Dezember 2012 wurde von<br />
der <strong>Stiftung</strong> Baukultur Thüringen auf<br />
Schloss Ettersburg bei Weimar der <strong>Thüringer</strong><br />
Preis zur Förderung der Baukultur<br />
vergeben. Preise gingen an den Film<br />
„Der Preis“ als besondere Vermittlungsleistung<br />
und an einen Jenaer Verein, der<br />
sich für die Erhaltung des „Glashauses<br />
im Paradies“ einsetzt. Bis in die zweite<br />
Wertungsrunde war auch ein technisch<br />
anspruchsvolles Sanierungsprojekt der<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Thüringer</strong> Schlösser und Gärten<br />
im Rennen. Gemeinsam mit dem<br />
Architekturbüro Rittmannsperger +<br />
Partner (Erfurt) und dem Ingenieurbüro<br />
Dr. Krämer (Weimar) hatte sich die<br />
<strong>Stiftung</strong> mit der Sanierung des Westturmdachs<br />
von Schloss Friedenstein in<br />
Gotha um den Preis beworben. Bei dem<br />
bereits 2007 realisierten Projekt wurde<br />
modernste Technik mit traditionellen<br />
Konstruktionsweisen kombiniert.<br />
Schon mit Errichtung von Schloss Friedenstein<br />
im 17. Jahrhundert war die<br />
Überdachung des westlichen Eckpavillons<br />
ein riskantes Unternehmen. Es galt,<br />
eine eigentlich übergroße Spannweite<br />
im Dachstuhl zu bewältigen. Hierzu<br />
wurde ein Hängewerk eingebaut. Eine<br />
zusätzliche Last entstand durch die aufgesetzte<br />
Laterne. Diese machte zusätzlich<br />
ein Sprengwerk erforderlich. Als<br />
nun im Lauf der Zeit durch Alterung<br />
Hängewerk und Sprengwerk ihre Kraftschlüssigkeit<br />
verloren, entstand ein<br />
gravierender Bauschaden. Die Dachkonstruktion<br />
lastete sich nicht wie vorgesehen<br />
auf den Außenmauern, sondern<br />
auf den Mittelbereich der Decke ab.<br />
Berichte<br />
Schloss Friedenstein in Gotha,<br />
Westturmdach,<br />
neues Hängewerk aus Brettschichtholz<br />
Durchgebogene Decken in allen Obergeschossen<br />
waren die Konsequenzen.<br />
Ziel der Maßnahme war es, das alte historische<br />
Hängewerk und das Sprengwerk<br />
wieder zu ertüchtigen und die darunter<br />
liegenden Decken zu entlasten.<br />
Daher wurde der historische Bestand<br />
mit einer modernen Tragtechnologie<br />
kombiniert. Mit Computertechnik<br />
wurde die Reaktivierung zunächst des<br />
Sprengwerkes und anschließend des<br />
Hängewerkes gesteuert. Die historische<br />
Tragkonstruktion wurde beibehalten.<br />
Die Hauptstreben des Sprengwerkes erhielten<br />
Spannvorrichtungen. Mit Hilfe<br />
einer installierten, computergesteuerten<br />
Messtechnik wurde das Hängewerk reaktiviert<br />
und erneuert. Die Umlastung<br />
auf die Außenmauern war erfolgreich.<br />
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