Schuldbetreibungs- und Konkursrecht (SchKG) 1. Allgemeines - SVIT
Schuldbetreibungs- und Konkursrecht (SchKG) 1. Allgemeines - SVIT
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<strong>Schuldbetreibungs</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Konkursrecht</strong> (<strong>SchKG</strong>)<br />
Gesamtlehrgang<br />
„Immobilienbewirtschaftung“<br />
2013/2014<br />
Michael Lauper, Rechtsanwalt, MLaw, Bern<br />
<strong>1.</strong> <strong>Allgemeines</strong><br />
<strong>1.</strong>1 Aufgabe der Zwangsvollstreckung<br />
Erkenntnisverfahren<br />
(Urteil)<br />
Zivilprozessordnung<br />
Zwangsvollstreckung<br />
<strong>SchKG</strong><br />
Geldforderungen<br />
Zivilprozessordnung<br />
andere Forderungen<br />
- Herausgabe einer Sache<br />
- Tun<br />
- Unterlassen<br />
- Abgabe einer Willenserklärung<br />
1
<strong>1.</strong> <strong>Allgemeines</strong><br />
<strong>1.</strong>2 Organisation <strong>und</strong> Aufsicht<br />
Oberaufsicht<br />
Aufsicht<br />
B<strong>und</strong>esrat<br />
Art. 15 <strong>SchKG</strong><br />
(delegiert an B<strong>und</strong>esamt für Justiz)<br />
Obere Aufsichtsbehörde<br />
Art. 13 Abs. 1 <strong>SchKG</strong><br />
(Kt. Bern: Obergericht)<br />
Fakultativ: Untere Aufsichtsbehörde<br />
Art. 13 Abs. 2 <strong>SchKG</strong><br />
(Kt. Bern: Keine)<br />
Betreibungsämter / Konkursämter<br />
Art. 2 <strong>SchKG</strong><br />
<strong>1.</strong> <strong>Allgemeines</strong><br />
Fallbeispiel<br />
Ein Mieter von Ihnen hat gegen Sie eine Betreibung eingeleitet.<br />
Der Zahlungsbefehl wurde ordnungsgemäss an Sie zugestellt.<br />
Es ist Donnerstagabend, 17.00 Uhr, <strong>und</strong> Sie sollten den<br />
Rechtsvorschlag bis um Mitternacht dem Betreibungsamt<br />
eingereicht haben. Die Büros des Betreibungsamtes sind aber<br />
bereits geschlossen. Haben Sie noch eine Möglichkeit, den<br />
Rechtsvorschlag fristgerecht einzureichen?<br />
2
<strong>1.</strong> <strong>Allgemeines</strong><br />
Fallbeispiel<br />
Sie haben beim Betreibungsamt X eine Betreibung gegen<br />
Schuldner Y eingeleitet. Der Betreibungsbeamte weigert sich,<br />
ohne Begründung, das Betreibungsbegehren entgegenzunehmen.<br />
Sie verlangen das von ihm schriftlich, in Form einer<br />
Verfügung. Er weigert sich, dies schriftlich zu tun. Was können<br />
Sie unternehmen?<br />
2. Schuldbetreibung<br />
2.1 Arten der Schuldbetreibung<br />
Betreibungsbegehren<br />
Zahlungsbefehl<br />
Evtl. Rechtsvorschlag<br />
Evtl. Beseitigung<br />
Rechtsvorschlag<br />
Pfändung<br />
(Art. 42 <strong>SchKG</strong>)<br />
Pfandverwertung<br />
(Art. 41 <strong>SchKG</strong>)<br />
Konkurs<br />
(Art. 39 <strong>SchKG</strong>)<br />
Einleitungsverfahren Fortsetzungsverfahren<br />
3
2. Schuldbetreibung<br />
2.2 Übersicht ordentliches<br />
Einleitungsverfahren<br />
Betreibungsbegehren<br />
Zahlungsbefehl<br />
Rechtsvorschlag<br />
Beseitigung des Rechtsvorschlags<br />
Fortsetzungsbegehren<br />
2. Schuldbetreibung<br />
2.3 Ordentliches Einleitungsverfahren<br />
Wer? Was? Wo?<br />
Gläubiger Betreibungsbegehren<br />
− schriftlich oder mündlich<br />
− Angabe von<br />
− Gläubiger<br />
− Schuldner<br />
− Forderungssumme<br />
− Forderungsurk<strong>und</strong>e oder Forderungsgr<strong>und</strong><br />
− Vorschuss der Betreibungskosten<br />
− Betreibungsort<br />
− Ordentlicher Betreibungsort:<br />
− Natürliche Person: Wohnsitz<br />
− Juristische Person: Sitz<br />
− Gemeinderschaft: Wohnsitz des Vertreters; falls<br />
kein Vertreter: Ort der gemeinsamen<br />
wirtschaftlichen Tätigkeit<br />
<strong>SchKG</strong> 67<br />
<strong>SchKG</strong> 46 I<br />
<strong>SchKG</strong> 46 II<br />
<strong>SchKG</strong> 46 III<br />
4
2. Schuldbetreibung<br />
Wer? Was? Wo?<br />
− Stockwerkeigentümergemeinschaft: Ort der<br />
gelegenen Sache<br />
− Trust: Sitz des Trusts; falls Sitz nicht in der<br />
Schweiz: Ort, an dem der Trust tatsächlich verwaltet<br />
wird<br />
− Besondere Betreibungsorte:<br />
− Schuldner ohne festen Wohnsitz: Aufenthaltsort<br />
− Unverteilte Erbschaft: Betreibungsort des<br />
Erblassers<br />
− Im Ausland wohnender Schuldner mit<br />
schweizerischer Geschäftsniederlassung: Sitz der<br />
Geschäftsniederlassung<br />
− Im Ausland wohnender Schuldner mit<br />
schweizerischem Spezialdomizil zur Erfüllung einer<br />
Verbindlichkeit: Ort des Spezialdomizils<br />
− Faustpfand: Ort der gelegenen Sache oder Ort nach<br />
Art. 46-50 <strong>SchKG</strong><br />
− Gr<strong>und</strong>pfand: Ort der gelegenen Sache<br />
− Verarrestierte Forderung: Arrestort (zusätzlich zu<br />
den anderen Betreibungsorten)<br />
2. Schuldbetreibung<br />
Fallbeispiel<br />
Ihr Mitarbeiter legt Ihnen ein Betreibungsbegehren zur<br />
Unterschrift vor. Das Formular ist wie folgt ausgefüllt:<br />
<strong>SchKG</strong> 46<br />
IV<br />
<strong>SchKG</strong> 284a<br />
II<br />
<strong>SchKG</strong> 48<br />
<strong>SchKG</strong> 49<br />
<strong>SchKG</strong> 50 I<br />
<strong>SchKG</strong> 50 II<br />
<strong>SchKG</strong> 51 I<br />
<strong>SchKG</strong> 51 II<br />
<strong>SchKG</strong> 52<br />
Schuldner mit Vorname, Name <strong>und</strong> genauer Wohnadresse,<br />
Gläubiger mit Firmenbezeichnung inkl. Adresse <strong>und</strong><br />
Forderungsbetrag mit 5 % Zins seit <strong>1.</strong> August 2007.<br />
Ist das Begehren im Sinne des <strong>SchKG</strong> vollständig ausgefüllt?<br />
5
2. Schuldbetreibung<br />
Fallbeispiel<br />
Ihr Mitarbeiter will eine Betreibung gegen die Firma Muster AG,<br />
eingetragen im Handelsregister des Kantons Zürich mit Sitz an<br />
der Konradstrasse 58, 8400 Winterthur, einleiten. Die Firma ist<br />
in der Treuhandbranche tätig <strong>und</strong> übt ihre Geschäftstätigkeiten<br />
in den Büroräumlichkeit an der Scherzstrasse 58 in 8472<br />
Seuzach aus. Auf dem Begehren ist die Adresse<br />
Betreibungsamt Seuzach angegeben.<br />
Ist das Begehren an das richtige Betreibungsamt adressiert?<br />
2. Schuldbetreibung<br />
Fallbeispiel<br />
Ihr Mieter X musste gerichtlich aus der Wohnung in Frauenfeld<br />
ausgewiesen werden. Als Vermieter haben Sie dies<br />
ordnungsgemäss der Gemeinde mitgeteilt. Der ehemalige<br />
Mieter hat im Moment keinen festen Wohnsitz. Ihnen ist aber<br />
bekannt, dass er regelmässig seit längerer Zeit bei einem<br />
Kollegen in Sirnach aus <strong>und</strong> eingeht. Die Gemeinde Sirnach<br />
erteilt Ihnen aber die Auskunft, dass er in Sirnach nicht<br />
gemeldet ist. Trotzdem wollen Sie für die ausstehenden<br />
Mietzinse eine Betreibung in Sirnach einleiten.<br />
Ist ein Betreibungsverfahren in Sirnach möglich?<br />
6
2. Schuldbetreibung<br />
Wer? Was? Wo?<br />
Betreibungsamt<br />
Zahlungsbefehl<br />
− Angaben des Betreibungsbegehrens<br />
− Zahlungsaufforderung (Zahlung innert 20 Tagen)<br />
− Mitteilung Bestreitungsmöglichkeit: Rechtsvorschlag innert 10<br />
Tagen seit Zustellung Zahlungsbefehl<br />
− Androhung: Fortgang der Betreibung, falls weder Zahlung noch<br />
Rechtsvorschlag erfolgt<br />
Fallbeispiel<br />
<strong>SchKG</strong> 69-<br />
73<br />
Der Zahlungsbefehl gegen Schuldner Z wurde am 7. Juli 20XX,<br />
14.00 Uhr einem Kollegen, welcher zufällig am Wohnort<br />
anzutreffen <strong>und</strong> nur kurz zu Besuch war, zugestellt.<br />
Sind der Zeitpunkt (Datum) <strong>und</strong> die Art (Kollege des<br />
Schuldners) der Zustellung des Zahlungsbefehls korrekt?<br />
2. Schuldbetreibung<br />
Wer? Was? Wo?<br />
Schuldner Rechtsvorschlag<br />
− Form: mündlich oder schriftlich<br />
− Frist: innert 10 Tagen seit Zustellung des Zahlungsbefehls<br />
− Begründung:<br />
− Gr<strong>und</strong>satz: keine Begründung erforderlich<br />
− Ausnahme: Einrede des mangelnden neuen Vermögens<br />
muss ausdrücklich erklärt werden, ansonsten sie verwirkt<br />
− Wirkung: Einstellung der Betreibung<br />
− Zahlungsbefehlsdoppel geht von Betreibungsamt an Gläubiger<br />
mit Mitteilung, ob Rechtsvorschlag erfolgte oder nicht<br />
<strong>SchKG</strong> 74-<br />
78<br />
<strong>SchKG</strong> 74<br />
<strong>SchKG</strong> 74<br />
<strong>SchKG</strong> 75 I<br />
<strong>SchKG</strong> 75 II<br />
<strong>SchKG</strong> 78 I<br />
<strong>SchKG</strong> 76<br />
7
2. Schuldbetreibung<br />
Fallbeispiel<br />
Der Mieter X wurde durch die Verwaltung Z betrieben. Der<br />
Schuldner (Mieter) hat Rechtsvorschlag erhoben.<br />
<strong>1.</strong> Wie wird der Verwaltung der Rechtsvorschlag mitgeteilt?<br />
2. Was bedeutet der Rechtsvorschlag für den weiteren Verlauf<br />
des Betreibungsverfahrens?<br />
3. Wie kann dieser Rechtsvorschlag beseitigt werden.<br />
2. Schuldbetreibung<br />
Wer? Was? Wo?<br />
Gläubiger/<br />
Gericht<br />
Zivilprozess<br />
(Anerkennungsklage; <strong>SchKG</strong> 79)<br />
- Ordentliches Verfahren (ZPO 219 ff.)<br />
- Vereinfachtes Verfahren (ZPO 243 ff.)<br />
- Summarisches Verfahren: Rechtsschutz<br />
in klaren Fällen (ZPO 257)<br />
Beseitigung des Rechtsvorschlages<br />
Beseitigung des<br />
Rechtsvorschlages<br />
Definitive Rechtsöffnung<br />
(<strong>SchKG</strong> 80)<br />
- Definitiver Rechtsöffnungstitel<br />
(<strong>SchKG</strong> 80)<br />
- Einwendungen (<strong>SchKG</strong> 81):<br />
- Tilgung (Urk<strong>und</strong>e)<br />
- St<strong>und</strong>ung (Urk<strong>und</strong>e)<br />
- Verjährung<br />
Provisorische Rechtsöffnung<br />
(<strong>SchKG</strong> 82)<br />
- Provisorischer Rechtsöffnungstitel<br />
(<strong>SchKG</strong> 82 I)<br />
- Einwendungen, welche die<br />
Schuldanerkennung entkräften<br />
(sofortige Glaubhaftmachung!)<br />
- Wirkungen:<br />
- Gläubiger kann prov. Pfändung<br />
verlangen<br />
- Schuldner kann innert 20 Tagen<br />
Aberkennungsklage erheben<br />
- Bei Unterlassen oder Abweisung:<br />
Prov. Rechtsöffnung <strong>und</strong> Pfändung<br />
werden definitiv<br />
8
2. Schuldbetreibung<br />
DANIEL STAEHELIN, Basler Kommentar <strong>SchKG</strong> 1, N. 144 zu Art. 82<br />
<strong>SchKG</strong>:<br />
«Der vom Mieter unterschriebene Mietvertrag berechtigt zur<br />
Rechtsöffnung für die darin festgelegten Mietzinse <strong>und</strong> bezifferten<br />
Nebenkosten.<br />
Eine durch den Gläubiger mit amtlichem Formular mitgeteilte<br />
Mietzinserhöhung (Art. 269d OR) stellt indes keine<br />
Schuldanerkennung dar <strong>und</strong> berechtigt nicht zur provisorischen<br />
Rechtsöffnung für den Erhöhungsbetrag, selbst wenn sie vom Mieter<br />
nicht angefochten wurde.<br />
Der Mietvertrag enthält eine Schuldanerkennung für die Mietzinse nur<br />
bis zum Vertragsablauf. Ein gekündigter Mietvertrag taugt für die<br />
Zeit nach dem Kündigungstermin nicht mehr als Rechtsöffnungstitel,<br />
selbst wenn der Mieter die Kündigung angefochten <strong>und</strong> das Mietobjekt<br />
nicht zurückgegeben hat.»<br />
2. Schuldbetreibung<br />
Wer? Was? Wo?<br />
Gläubiger Fortsetzungsbegehren<br />
Frühestens 20 Tage <strong>und</strong> spätestens 1 Jahr nach Zustellung des<br />
Zahlungsbefehls<br />
<strong>SchKG</strong> 88<br />
9
3. Betreibung auf Pfändung<br />
Fallbeispiel<br />
Fritz Meier ist Inhaber der Einzelfirma Meier Solutions, welche<br />
im Handelsregister eingetragen ist. Welche Betreibungsart<br />
kommt zur Anwendung, wenn folgende Forderungen in<br />
Betreibung gesetzt werden?<br />
<strong>1.</strong> Forderung der Steuerverwaltung für ausstehende<br />
Mehrwertsteuern?<br />
2. Forderung der Krankenkasse für seine nicht bezahlten<br />
Prämien?<br />
3. Forderung für unbezahlte AHV Beiträge eines Mitarbeiters?<br />
4. Forderung aus einer Rechnung für einen PC, welcher in der<br />
privaten Wohnung installiert worden ist.<br />
3. Betreibung auf Pfändung<br />
3.1 Übersicht Betreibung auf Pfändung<br />
Pfändungsankündigung<br />
Pfändung<br />
Verwertungsbegehren<br />
Verwertung<br />
Verteilung<br />
10
3. Betreibung auf Pfändung<br />
3.2 Betreibung auf Pfändung<br />
Wer? Was? Wo?<br />
Betreibungsamt<br />
Betreibungsamt<br />
Betreibungsamt<br />
Bestimmung Betreibungsart: Betreibung auf Pfändung <strong>SchKG</strong> 38<br />
III, 89, 159<br />
i.V.m. 39-43<br />
Pfändungsankündigung<br />
Spätestens am Tag vor der Pfändung<br />
Pfändung<br />
− Unpfändbare Vermögenswerte<br />
− Beschränkt pfändbare Vermögenswerte<br />
− Reihenfolge der Pfändung<br />
− Bewegliches Vermögen einschliesslich Forderungen <strong>und</strong><br />
beschränkt pfändbare Ansprüche<br />
− Unbewegliches Vermögen, soweit das bewegliche nicht<br />
ausreicht<br />
<strong>SchKG</strong> 90<br />
<strong>SchKG</strong> 89 ff.<br />
<strong>SchKG</strong> 92<br />
<strong>SchKG</strong> 93<br />
<strong>SchKG</strong> 95 I<br />
<strong>SchKG</strong> 95 II<br />
3. Betreibung auf Pfändung<br />
Wer? Was? Wo?<br />
− Verarrestierte Vermögenswerte <strong>und</strong> Vermögenswerte,<br />
welche angeblich einer Drittperson gehören oder welche<br />
eine Drittperson beansprucht.<br />
− Forderungen des Schuldners gegen seinen Ehegatten,<br />
seine eingetragene Partner oder seinen eingetragenen<br />
Partner nur, soweit sein übriges Vermögen nicht<br />
ausreicht.<br />
− Wirkung: Schuldner darf bei Straffolge ohne Bewilligung des<br />
Betreibungsamtes nicht über die gepfändeten<br />
Vermögensstücke verfügen<br />
− Pfändungsurk<strong>und</strong>e<br />
− Kein pfändbares Vermögen: Pfändungsurk<strong>und</strong>e bildet<br />
Verlustschein<br />
<strong>SchKG</strong> 95 III<br />
<strong>SchKG</strong> 95a<br />
<strong>SchKG</strong> 96<br />
<strong>SchKG</strong> 112 ff.<br />
<strong>SchKG</strong> 115 I<br />
11
3. Betreibung auf Pfändung<br />
Fallbeispiel<br />
Sie haben vom Betreibungsamt eine Pfändungsurk<strong>und</strong>e<br />
erhalten. In dieser Pfändungsurk<strong>und</strong>e steht der<br />
Personenwagen Marke „XXZ“, welcher im Eigentum des<br />
Schuldners steht, werde als Kompetenzstück ausgeschieden.<br />
Was bedeutet das gr<strong>und</strong>sätzlich (rechtliche Begründung) <strong>und</strong><br />
was könnte der Gr<strong>und</strong> dafür sein, dass der Betreibungsbeamte<br />
auf die Einpfändung verzichtet?<br />
3. Betreibung auf Pfändung<br />
Fallbeispiel<br />
Gegen den Schuldner X wurde ein Fortsetzungsbegehren mit<br />
einem Forderungsbetrag von Fr. 10'000.-- eingereicht. Beim<br />
Pfändungsvollzug wurden lediglich Vermögenswerte in der<br />
Höhe von Fr. 5'000.-- (bewegliche Gegenstände) festgestellt.<br />
Der Schuldner arbeitet nicht, er wird in der Höhe des<br />
Existenzminimums vom Sozialamt unterstützt. Die Gegenstände<br />
werden gepfändet. 15 Tage nach dem<br />
Pfändungsvollzug geht gegen den gleichen Schuldner beim<br />
Betreibungsamt ein weiteres Fortsetzungsbegehren mit einem<br />
Forderungsbetrag von Fr. 15'000.-- ein.<br />
Wie muss das Betreibungsamt in Bezug auf das zweite<br />
Fortsetzungsbegehren weiter vorgehen?<br />
12
3. Betreibung auf Pfändung<br />
Fallbeispiel<br />
Beim Pfändungsvollzug erklärt der Schuldner, der Gegenstand<br />
X gehöre nicht ihm sondern seinem Vater, welcher aber nicht<br />
bei ihm wohne. Entsprechende Unterlagen werden dem<br />
Betreibungsbeamten nicht vorgelegt.<br />
Was macht der Betreibungsbeamte mit dieser Aussage <strong>und</strong><br />
wie könnte sich der Gläubiger dagegen wehren?<br />
3. Betreibung auf Pfändung<br />
Wer? Was? Wo?<br />
Gläubiger Verwertungsbegehren<br />
− Form: mündlich oder schriftlich<br />
− Frist:<br />
− Bewegliches Vermögen: Frühestens 1 Monat <strong>und</strong><br />
spätestens 1 Jahr seit Pfändung<br />
− Gr<strong>und</strong>stücke: Frühestens 6 Monate <strong>und</strong> spätestens 2<br />
Jahre seit Pfändung<br />
− Vorm Arbeitgeber nicht abgelieferter Lohn: 15 Monate<br />
seit Pfändung<br />
− Bei Fristversäumnis erlischt die Betreibung<br />
<strong>SchKG</strong> 116 ff.<br />
<strong>SchKG</strong> 116<br />
<strong>SchKG</strong> 121<br />
13
3. Betreibung auf Pfändung<br />
Fallbeispiel<br />
Sie haben eine Pfändungsurk<strong>und</strong>e erhalten <strong>und</strong> Ihr<br />
Vorgesetzter möchte von Ihnen ein paar Erklärungen. Er stellt<br />
dazu folgende Fragen:<br />
Was bedeutet:<br />
<strong>1.</strong> Das Verwertungsbegehren kann gestellt werden bis am YYY.<br />
2. Der Gläubiger mit der Betreibungsnummer Q ist in der 2.<br />
Klasse privilegiert.<br />
3. Betreibung auf Pfändung<br />
Wer? Was? Wo?<br />
Betreibungsamt<br />
Verwertung<br />
− Öffentliche Steigerung<br />
− Freihandverkauf, wenn:<br />
− alle Beteiligten einverstanden sind.<br />
− bei Gegenständen mit Markt- oder Börsenpreis<br />
angebotener Preis dem Tageskurs entspricht<br />
− bei Gegenständen aus Edelmetall, für die bei der<br />
Versteigerung nicht der Metallwert geboten wurde, dieser<br />
Preis geboten wird.<br />
− Gegenstände mit schneller Wertverminderung oder<br />
kostspieligem Unterhalt oder unverhältnismässig hohen<br />
Aufbewahrungskosten vorliegen.<br />
− bei Immobilien alle Beteiligten einverstanden sind <strong>und</strong> der<br />
Schätzungspreis geboten wurde.<br />
<strong>SchKG</strong> 122-<br />
143b<br />
<strong>SchKG</strong> 125-<br />
129<br />
<strong>SchKG</strong> 130<br />
<strong>SchKG</strong> 130<br />
Ziff. 4 i.V.m.<br />
124 II<br />
<strong>SchKG</strong> 143b<br />
14
3. Betreibung auf Pfändung<br />
Wer? Was? Wo?<br />
Betreibungsamt<br />
Verteilung<br />
− Zeitpunkt: Sobald alle gepfändeten Vermögenswerte<br />
verwertet sind.<br />
− Nachpfändung von Amtes wegen, wenn der Erlös die<br />
Forderungen nicht deckt.<br />
− Kollokationsplan (Rangordnung wie im Konkurs) <strong>und</strong><br />
Verteilliste, wenn nicht alle Gläubiger bezahlt werden können.<br />
Liegt beim Betreibungsamt auf <strong>und</strong> jeder Gläubiger erhält<br />
einen Auszug für seine Forderung.<br />
− Pfändungsverlustschein<br />
− enthält den ungedeckten Betrag<br />
− gilt als Schuldanerkennung<br />
− Gläubiger kann innert 6 Monaten seit Zustellung ohne<br />
neuen Zahlungsbefehl die Betreibung fortsetzen<br />
− Verlustscheinforderung unverzinslich<br />
− Verjährung: 20 Jahre nach Ausstellung, bei Tod des<br />
Schuldners: 1 Jahr nach Eröffnung des Erbgangs<br />
− Berechtigung zur Arrestlegung <strong>und</strong> Legitimation zur<br />
Anfechtungsklage<br />
4. Betreibung auf<br />
Pfandverwertung<br />
Fallbeispiel<br />
<strong>SchKG</strong> 144-<br />
150<br />
<strong>SchKG</strong> 144<br />
<strong>SchKG</strong> 149 f.<br />
<strong>SchKG</strong> 149 I<br />
<strong>SchKG</strong> 149 II<br />
<strong>SchKG</strong> 149 II<br />
<strong>SchKG</strong> 149 IV<br />
<strong>SchKG</strong> 149a I<br />
<strong>SchKG</strong> 271<br />
Ziff. 5 <strong>und</strong> 285<br />
Sie haben jemandem ein Darlehen gewährt <strong>und</strong> dafür hat<br />
Ihnen diese Person eine Rolex-Uhr als Sicherheit übergeben.<br />
Das pfandgesicherte Darlehen konnte auf den festgelegten<br />
Zeitpunkt nicht zurückbezahlt werden. Sie haben die<br />
Betreibung eingeleitet, der Zahlungsbefehl wurde dem<br />
Schuldner zugestellt <strong>und</strong> dieser hat keinen Rechtsvorschlag erhoben.<br />
Was sind die nächsten betreibungsrechtlichen Schritte?<br />
15
4. Betreibung auf<br />
Pfandverwertung<br />
4.1 Übersicht Betreibung auf<br />
Pfandverwertung<br />
Verwertungsbegehren<br />
Benachrichtigung des Schuldners<br />
Verwertung<br />
Verteilung<br />
Evtl. Pfandausfallschein<br />
4. Betreibung auf<br />
Pfandverwertung<br />
4.2 Betreibung auf Pfandverwertung<br />
Wer? Was? Wo?<br />
Gläubiger Verwertungsbegehren<br />
Betreibungsamt<br />
Betreibungsamt<br />
− Form: schriftlich oder mündlich<br />
− Frist:<br />
− Faustpfand: Frühestens 1 Monat <strong>und</strong> spätestens 1 Jahr<br />
ab Zustellung des Zahlungsbefehls<br />
− Gr<strong>und</strong>stücke: Frühestens 6 Monate <strong>und</strong> spätestens 2<br />
Jahre ab Zustellung des Zahlungsbefehls<br />
<strong>SchKG</strong> 154<br />
<strong>SchKG</strong> 154 I<br />
Benachrichtigung des Schuldners über das<br />
Verwertungsbegehren<br />
Frist: 3 Tage <strong>SchKG</strong> 155 II<br />
Vorbereitung der Verwertung<br />
− Schätzung des Pfandwertes (allenfalls durch<br />
Sachverständigen)<br />
− Verwaltung bei Gr<strong>und</strong>stücken<br />
− Widerspruchsverfahren bei strittigen Drittansprüchen<br />
(Eigentum oder vorgehendes Pfandrecht)<br />
<strong>SchKG</strong> 97 I<br />
i.V.m. 155 I<br />
<strong>SchKG</strong> 102 III<br />
i.V.m. 155 I<br />
<strong>SchKG</strong> 106-<br />
109 i.V.m. 155 I<br />
16
4. Betreibung auf<br />
Pfandverwertung<br />
Fallbeispiel<br />
Im Rahmen eines Liegenschaften-Verwertungsverfahrens hat<br />
das Betreibungsamt bei der Erstellung des<br />
Lastenverzeichnisses die im Zivilgesetzbuch aufgeführten<br />
Pfandsicherheiten zu prüfen <strong>und</strong> zu berücksichtigen. In<br />
welchem Umfang besteht die Gr<strong>und</strong>pfand-Sicherheit?<br />
Schreiben Sie die Begriffe auf.<br />
4. Betreibung auf<br />
Pfandverwertung<br />
Fallbeispiel<br />
Sie interessieren sich für den Erwerb eines Einfamilienhauses,<br />
welches in den nächsten Wochen zwangsrechtlich versteigert<br />
wird. Vom zuständigen Betreibungsamt haben Sie nun die<br />
Steigerungsbedingungen erhalten.<br />
Was ist in den Steigerungsbedingungen alles enthalten?<br />
17
4. Betreibung auf<br />
Pfandverwertung<br />
Wer? Was? Wo?<br />
Betreibungsamt<br />
Verwertung<br />
− Öffentliche Steigerung<br />
− Freihandverkauf, wenn:<br />
− alle Beteiligten einverstanden sind.<br />
− bei Gegenständen mit Markt- oder Börsenpreis<br />
angebotener Preis dem Tageskurs entspricht<br />
− bei Gegenständen aus Edelmetall, für die bei der<br />
Versteigerung nicht der Metallwert geboten wurde<br />
− Gegenstände mit schneller Wertverminderung oder<br />
kostspieligem Unterhalt oder unverhältnismässig<br />
hohen Aufbewahrungskosten<br />
− bei Immobilien alle Beteiligten einverstanden sind<br />
<strong>und</strong> der Schätzungspreis geboten wurde<br />
4. Betreibung auf<br />
Pfandverwertung<br />
<strong>SchKG</strong> 122-143b<br />
i.V.m. 156 I<br />
<strong>SchKG</strong> 125-129<br />
i.V.m. 156 I<br />
<strong>SchKG</strong> 130 i.V.m.<br />
156 I<br />
<strong>SchKG</strong> 143b<br />
i.V.m. 156 I<br />
Wer? Was? Wo?<br />
Betreibungsamt<br />
Verteilung<br />
− Vorab Zahlung der Kosten für Verwaltung, Verwertung<br />
(inkl. Gr<strong>und</strong>stückgewinnsteuer) <strong>und</strong> Verteilung<br />
− Reinerlös an Pfandgläubiger bis zur Höhe seiner<br />
Forderung (inkl. Zins <strong>und</strong> Betreibungskosten)<br />
− Kollokationsplan (Rangordnung der Gläubiger wie im<br />
Konkurs) <strong>und</strong> Verteilungsliste, wenn das Pfand für<br />
mehrere Forderungen haftet <strong>und</strong> nicht alle Pfandgläubiger<br />
bezahlt werden können.<br />
Gläubiger Negative Kollokationsklage<br />
(gegen andere Gläubiger)<br />
Anfechtung der eigenen Kollokation ist nur durch Beschwerde<br />
möglich<br />
<strong>SchKG</strong> 157 I<br />
<strong>SchKG</strong> 157 II<br />
<strong>SchKG</strong> 147 i.V.m.<br />
157 III<br />
<strong>SchKG</strong> 148 i.V.m.<br />
157 III<br />
18
4. Betreibung auf<br />
Pfandverwertung<br />
Wer? Was? Wo?<br />
Betreibungsamt<br />
Pfandausfallschein<br />
Pfändungserlös deckt Forderung nicht oder ungenügendes<br />
Angebot (Angebot deckt vorgehende pfandgesicherte<br />
Forderungen nicht; <strong>SchKG</strong> 126 f.)<br />
− Gläubiger kann innert Monatsfrist ohne neuen<br />
Zahlungsbefehl Fortsetzungsbegehren stellen<br />
− gilt als provisorische Schuldanerkennung<br />
4. Betreibung auf<br />
Pfandverwertung<br />
Fallbeispiel<br />
<strong>SchKG</strong> 158<br />
<strong>SchKG</strong> 158 I<br />
<strong>SchKG</strong> 158 I<br />
<strong>SchKG</strong> 158 III<br />
Im Rahmen einer Gr<strong>und</strong>stückversteigerung sind folgende<br />
Positionen im Lastenverzeichnis aufgeführt:<br />
A. Gr<strong>und</strong>pfandgesicherte Forderungen (Vertragliche<br />
Pfandrechte)<br />
<strong>1.</strong> Pfandstelle Total der gr<strong>und</strong>pfandgesicherten Forderung Fr. 221'000.—<br />
2. Pfandstelle Total der gr<strong>und</strong>pfandgesicherten Forderung Fr. 130’000.—<br />
3. Pfandstelle Total der gr<strong>und</strong>pfandgesicherten Forderung Fr. 100'500.—<br />
4. Pfandstelle Total der gr<strong>und</strong>pfandgesicherten Forderung Fr. 130'500.—<br />
Total Gr<strong>und</strong>pfandbelastung Fr. 582'000.—<br />
19
4. Betreibung auf<br />
Pfandverwertung<br />
Der Gr<strong>und</strong>pfandgläubiger an 3. Pfandstelle hat als einziger die<br />
Gr<strong>und</strong>pfandbetreibung eingeleitet <strong>und</strong> das<br />
Verwertungsbegehren gestellt. Lastenverzeichnis <strong>und</strong><br />
Steigerungsbedingungen sind rechtskräftig. Die Steigerung<br />
wird demnächst durchgeführt.<br />
Besteht für den Zuschlag an der Versteigerung ein<br />
Mindestangebot <strong>und</strong> wenn ja, wie hoch ist dieses?<br />
4. Betreibung auf<br />
Pfandverwertung<br />
Fallbeispiel<br />
Sie nehmen an einer Gr<strong>und</strong>stückversteigerung teil. Der<br />
Betreibungsbeamte erläutert die Steigerungsbedingungen <strong>und</strong><br />
liest das Lastenverzeichnis vor. Darauf hin meldet sich eine<br />
anwesende Person <strong>und</strong> erklärt, sie verlange den Doppelaufruf.<br />
Als Begründung führt sie aus, dass sie Mieterin einer Wohnung<br />
in der Nachbarliegenschaft sei <strong>und</strong> daher dazu berechtigt sei.<br />
Der Betreibungsbeamte weist ihr Begehren zurück.<br />
Ist der Entscheid des Betreibungsbeamten richtig? Leiten Sie<br />
daraus insbesondere nachvollziehbar ab, warum diese Frau die<br />
Voraussetzung, den Doppelaufruf zu verlangen, erfüllt oder<br />
eben nicht erfüllt.<br />
20
4. Betreibung auf<br />
Pfandverwertung<br />
Fallbeispiel<br />
A. ist Eigentümer eines Gr<strong>und</strong>stücks, auf dem in der<br />
Reihenfolge ihrer zeitlichen Errichtung folgende Lasten<br />
bestehen:<br />
Gr<strong>und</strong>pfandrecht im <strong>1.</strong> Rang über CHF 600‘000.00 zugunsten<br />
B., Gr<strong>und</strong>pfandrecht im 2. Rang über CHF 400‘000.00<br />
zugunsten C., vertragliches, vorgemerktes Vorkaufsrecht<br />
zugunsten D., Gr<strong>und</strong>pfandrecht im 3. Rang über CHF<br />
10‘000.00 zugunsten E., Bauhöhebeschränkungsdienstbarkeit<br />
zugunsten Eigentümer des Nachbargr<strong>und</strong>stücks.<br />
Der Kreditgeber der 3. Hypothek nahm in den Vertrag eine<br />
Klausel auf, wonach A. sein Gr<strong>und</strong>stück nicht mit weiteren<br />
Dienstbarkeiten <strong>und</strong> vorgemerkten persönlichen Rechten<br />
belasten dürfe.<br />
4. Betreibung auf<br />
Pfandverwertung<br />
2009 kommt es zur Betreibung auf Gr<strong>und</strong>pfandverwertung<br />
durch den Inhaber der 2. Hypothek. Die anderen<br />
gr<strong>und</strong>pfandgesicherten Forderungen sind nicht fällig.<br />
Besteht die Bauhöhebeschränkungsdienstbarkeit zu Recht?<br />
Wie werden die Forderungen bzw. Lasten im Rahmen der<br />
Zwangsverwertung liquidiert?<br />
Kann das Vorkaufsrecht bei der Verwertung ausgeübt werden?<br />
21
5. Betreibung auf Konkurs<br />
Übersicht Betreibung auf Konkurs<br />
Konkursandrohung<br />
Konkursbegehren<br />
Konkurseröffnung<br />
6. Materielles <strong>Konkursrecht</strong><br />
Wirkungen des Konkurses auf<br />
das Vermögen des Schuldners<br />
Wirkungen des Konkurses auf<br />
die Rechte der Gläubiger<br />
• Verfügungsunfähigkeit des Schuldners<br />
(<strong>SchKG</strong> 204)<br />
• Zahlungen an den Schuldner (<strong>SchKG</strong><br />
205)<br />
• Betreibungen gegen den Schuldner<br />
• Zivilprozesse <strong>und</strong> Verwaltungsverfahren<br />
(<strong>SchKG</strong> 207)<br />
• Fälligkeit der Konkursforderungen<br />
(<strong>SchKG</strong> 208)<br />
• Zinsenlauf (<strong>SchKG</strong> 209)<br />
• Suspensiv bedingte Forderungen<br />
(<strong>SchKG</strong> 210)<br />
• Umwandlung von Forderungen,<br />
Vertragseintritt (<strong>SchKG</strong> 211)<br />
• Kein Rücktrittsrecht des Verkäufers<br />
(<strong>SchKG</strong> 212)<br />
• Verrechnung (<strong>SchKG</strong> 213 f.)<br />
22
6. Materielles <strong>Konkursrecht</strong><br />
Fallbeispiel<br />
Sie haben in Ihrer Tageszeitung gelesen, dass über einen Ihrer<br />
Mieter der Konkurs eröffnet worden ist. Ihnen ist bekannt, dass<br />
noch offene Mietzinse vorhanden sind. Was müssen Sie<br />
unternehmen?<br />
6. Materielles <strong>Konkursrecht</strong><br />
Fallbeispiel<br />
Die Rangordnung der Gläubiger zählt zu den wichtigsten<br />
Rechten der Gläubiger im Konkurs. Die pfandgesicherten<br />
Forderungen werden aus dem Ergebnis der Verwertung der<br />
Pfänder vorweg bezahlt. Die nicht pfandgesicherten<br />
Forderungen werden in einer bestimmten Rangordnung<br />
(Klasse) aus dem Erlös (Konkursmasse) befriedigt.<br />
<strong>1.</strong> Wie viele Klassen kennt das Rangordnungsprinzip der<br />
Gläubiger?<br />
2. Welche der nachstehenden Forderungen werden in welcher<br />
Klasse kolloziert (eingeordnet)?<br />
23
6. Materielles <strong>Konkursrecht</strong><br />
a) Rechnung für eine Materiallieferung?<br />
b) Lohn eines Arbeitnehmers für die letzten 3 Monate vor der<br />
Konkurseröffnung?<br />
c) Rechnung der Ausgleichskasse für AHV Beiträge?<br />
d) Krankenkassenprämie (Gr<strong>und</strong>versicherung)?<br />
e) Staats- <strong>und</strong> Gemeindesteuer für das Jahr 2008?<br />
6. Materielles <strong>Konkursrecht</strong><br />
Fallbeispiel<br />
Die B. AG als Bestellerin <strong>und</strong> die U. AG (seit 20. April 2012:<br />
U. AG in Liquidation) schliessen am 20. Februar 2012 einen<br />
Generalunternehmervertrag ab. Die Generalunternehmerin<br />
stellt der B. AG am 4. April 2012 eine Rechnung in Höhe von<br />
CHF 200’000.00 für noch zu liefernde Heizkörper.<br />
Mit Wirkung ab 20. April 2012, 08.00 Uhr, wird über die U. AG<br />
der Konkurs eröffnet. Am gleichen Tag löst die B. AG die<br />
Bezahlung des Betrages von CHF 200’000.00 an die U. AG<br />
aus. Die Konkurseröffnung wird am 25. April 2012 im<br />
Schweizerischen Handelsamtsblatt (SHAB) publiziert.<br />
Welches sind die Rechte der B. AG im Konkurs der U. AG?<br />
24
7. Konkursverfahren<br />
Übersicht Konkursverfahren<br />
Konkurseröffnung<br />
Inventar <strong>und</strong> Sicherungsmassnahmen<br />
(Aktivmasse)<br />
Bestimmung des Verfahrens<br />
Ordentliches Konkursverfahren<br />
Schuldenruf<br />
7. Konkursverfahren<br />
Erste Gläubigerversammlung<br />
Konkursverwaltung<br />
- Erhaltung <strong>und</strong> Verwertung der Masse<br />
- Aussonderung <strong>und</strong> Admassierung<br />
- Forderungseinzug<br />
- Notverkäufe<br />
Erwahrung Konkursforderungen<br />
Kollokationsplan (Passivmasse)<br />
Zweite Gläubigerversammlung<br />
25
7. Konkursverfahren<br />
Verwertung<br />
Verteilungsliste <strong>und</strong><br />
Schlussrechnung<br />
Verteilung<br />
Verlustschein<br />
Schlussbericht<br />
7. Konkursverfahren<br />
Schlusserkenntnis<br />
Öffentliche Bekanntmachung<br />
26
7. Konkursverfahren<br />
Fallbeispiel<br />
Sie nehmen im Rahmen eines ordentlichen Konkursverfahrens<br />
an der <strong>1.</strong> Gläubigerversammlung teil. An dieser<br />
Gläubigerversammlung wird orientiert, Beschlüsse werden<br />
gefasst <strong>und</strong> Entscheide getroffen.<br />
Über was wird orientiert, welche Beschlüsse werden gefasst<br />
<strong>und</strong> was für Entscheide werden getroffen?<br />
7. Konkursverfahren<br />
Fallbeispiel<br />
Sie haben auf Gr<strong>und</strong> eines Konkursverlustscheines eine neue<br />
Betreibung eingeleitet. Der Schuldner hat auf den<br />
Zahlungsbefehl hin Rechtsvorschlag erhoben, mit der Einrede,<br />
dass er nach dem Konkurs zu keinem neuen Vermögen<br />
gekommen ist. Das Betreibungsamt teilt Ihnen mit, dass der<br />
Rechtsvorschlag nun dem Richter vorgelegt werden muss.<br />
Was geschieht jetzt nun weiter beim Richter?<br />
27
8. Arrest<br />
Fallbeispiel<br />
Ihr Mieter Z hat sich vor zwei Jahren ins Ausland abgesetzt<br />
(Adresse bekannt). Ihnen gegenüber schuldet er nach wie vor<br />
über Fr. 10'000.-- Mietzins. Nachdem er vor zwei Jahren<br />
ausgezogen war, haben Sie keine Betreibung für diesen<br />
offenen Betrag eingeleitet. Soeben haben Sie erfahren, dass<br />
Ihr ehemaliger Mieter eine Segeljacht besitzt, eingelöst auf<br />
seinen Namen, gewassert im Zürichsee, Anlegestelle Horgen.<br />
Was können Sie da unternehmen?<br />
Wie gehen Sie konkret vor?<br />
8. Arrest<br />
Übersicht Arrestverfahren<br />
Arrestbegehren<br />
- Arrestgr<strong>und</strong><br />
- Arrestforderung<br />
- Arrestgegenstand<br />
Arrestbefehl<br />
Arrestvollzug<br />
Arresturk<strong>und</strong>e<br />
28
8. Arrest<br />
Fallbeispiel<br />
Sie sind im Besitze einer Arresturk<strong>und</strong>e woraus ersichtlich ist,<br />
dass der zu verarrestierende Personenwagen Marke X<br />
sichergestellt <strong>und</strong> beim Betreibungsamt garagiert worden ist.<br />
Wie geht das Verfahren nun für Sie weiter, welche nächsten<br />
Schritte folgen, was <strong>und</strong> innert welcher Frist müssen Sie<br />
erledigen?<br />
8. Arrest<br />
Einsprache gegen Arrestbefehl<br />
Einspracheentscheid<br />
Arrestprosequierung<br />
29
9. Besondere Bestimmungen<br />
über Miete <strong>und</strong> Pacht<br />
Retentionsrecht = dingliche Sicherungs- <strong>und</strong><br />
Befriedigungsrecht an beweglichen Sachen<br />
Retentionsrecht<br />
des Vermieters von<br />
Geschäftsräumlichkeiten<br />
(Art. 283-284 <strong>SchKG</strong>)<br />
der<br />
Stockwerkeigentümergemeinschaft<br />
für offene Beitragsforderungen<br />
(Art. 712k ZGB)<br />
9. Besondere Bestimmungen<br />
über Miete <strong>und</strong> Pacht<br />
Fallbeispiel<br />
Das besondere Retentionsrecht des Vermieters von<br />
Geschäftsräumlichkeiten ist ein dingliches Sicherungs- <strong>und</strong><br />
Befriedigungsrecht. Sie haben der Firma Muster AG, mit Sitz<br />
Winterthur, Geschäftslokalitäten in Zürich vermietet. Ihr<br />
Mitarbeiter hat das Begehren um Aufnahme eines<br />
Retentionsverzeichnisses vorbereitet. Er beabsichtigt das<br />
Begehren heute an das Betreibungsamt Winterthur<br />
einzureichen. Er will für die zwei fälligen Monate <strong>und</strong> den<br />
zukünftigen Mietzins bis zum Ende der Kündigungsfrist (5<br />
Monate) ein Retentionsrecht geltend machen. Das<br />
Mietverhältnis ist gekündigt.<br />
Ist das Begehren korrekt vorbereitet?<br />
30
9. Besondere Bestimmungen<br />
über Miete <strong>und</strong> Pacht<br />
Fallbeispiel<br />
Sie sind im Besitze des Retentionsverzeichnisses <strong>und</strong> müssen<br />
nun innert Frist die Betreibung einleiten. Der Schuldner ist im<br />
Handelsregister als Inhaber einer Einzelfirma eingetragen. Auf<br />
Gr<strong>und</strong> dessen leiten Sie eine ordentliche "Betreibung auf<br />
Konkurs" ein.<br />
Ist dieser Entscheid, unter der Annahme, dass Sie das<br />
betreibungsrechtliche Retentionspfandrecht behalten möchten,<br />
richtig?<br />
9. Besondere Bestimmungen<br />
über Miete <strong>und</strong> Pacht<br />
Fallbeispiel<br />
Sie haben sich entschlossen, am 15. Juli 20XX beim<br />
zuständigen Betreibungsamt ein Begehren um Aufnahme eines<br />
Rententionsverzeichnisses einzureichen. Sie machen im<br />
Begehren einen verfallenen Jahreszins <strong>und</strong> einen<br />
Halbjahreszins geltend. Letzter Zinstermin vor dem Einreichen<br />
des Begehrens war der <strong>1.</strong> Juli 20XX.<br />
Geben Sie die genaue Zeitperiode für den verfallenen <strong>und</strong> den<br />
laufenden Mietzins an.<br />
31
10. (Paulianische) Anfechtung<br />
Schenkungspauliana<br />
Arten<br />
Überschuldungspauliana<br />
Absichtspaulina<br />
(Deliktspauliana)<br />
10. (Paulianische) Anfechtung<br />
Fallbeispiel<br />
Peter Muster, Inhaber der Einzelfirma "Müsterli", im<br />
Handelsregister eingetragen, ist in finanzielle Schwierigkeiten<br />
geraten <strong>und</strong> demnächst wird der Konkurs über ihn eröffnet.<br />
Heute hat er mit seinem Fre<strong>und</strong> Hans Lustig einen Kaufvertrag<br />
über den Personenwagen Marke Ferrari abgeschlossen. Lustig<br />
kauft Muster das Fahrzeug zum Preise von Fr. 5'000.-- ab.<br />
Geschätzter Wert des Fahrzeuges ca. Fr. 250'000.--. Der<br />
Konkurs wurde drei Monate später eröffnet.<br />
Kann die Konkursverwaltung gegen diesen Verkauf etwas<br />
unternehmen?<br />
32
10. (Paulianische) Anfechtung<br />
Fallbeispiel<br />
Über Ueli Fasnacht, Inhaber der Einzelfirma<br />
"Fasnachttransporte" im Handelsregister eingetragen, ist der<br />
Konkurs eröffnet worden. Bei der Inventaraufnahme stellt der<br />
Konkursbeamte fest, dass Fasnacht drei Lastwagen vor vier<br />
Monaten seinem Fre<strong>und</strong> Kaspar Silvester verpfändet hat,<br />
nachdem ihm dieser vor drei Jahren ein Darlehen über Fr.<br />
500'000.-- gewährt hat.<br />
Was für eine Pauliana liegt vor?<br />
1<strong>1.</strong> Nachlassverfahren<br />
Übersicht Nachlassverfahren<br />
Nachlassst<strong>und</strong>ungsgesuch<br />
Vorsorgliche Massnahmen<br />
In begründeten Fällen:<br />
- Provisorische Nachlassst<strong>und</strong>ung<br />
- Provisorischer Sachwalter<br />
St<strong>und</strong>ungsentscheid<br />
Ernennung eines oder mehrerer Sachwalter<br />
33
1<strong>1.</strong> Nachlassverfahren<br />
Sachwalter<br />
- Feststellen der Aktiven<br />
- Feststellen der Passiven (Schuldenruf)<br />
- Einberufung Gläubigerversammlung<br />
Gläubigerversammlung<br />
Entscheid über Naschlassvertrag; bei Annahme<br />
Bestätigungsentscheid (Gericht)<br />
Vollzug des Nachlassvertrages<br />
1<strong>1.</strong> Nachlassverfahren<br />
Fallbeispiel<br />
Sie beraten die Firma Haas AG, ein Mieter von Ihnen. Die<br />
Firma ist in grossen finanziellen Schwierigkeiten <strong>und</strong> eine<br />
mögliche Konkurseröffnung steht bevor. Die Firma besitzt ein<br />
umfangreiches Warenlager mit grossem Wert, welches nicht<br />
verpfändet ist. Zudem sind noch einige Aufträge in<br />
Bearbeitung. Die Löhne konnten bis heute noch bezahlt<br />
werden. Der Firmeninhaber möchte den Konkurs abwenden<br />
<strong>und</strong> lässt sich von Ihnen den Ablauf eines gerichtlichen<br />
Nachlassverfahrens aufzeigen. Erläutern Sie.<br />
34
12. OR Art. 257d<br />
Kündigung wegen Zahlungsrückstands<br />
(Art. 257d OR)<br />
Bei Mietzinsausständen kann das Mietverhältnis<br />
ausserordentlich, d.h. vorzeitig aufgelöst werden. Dazu braucht<br />
es zwei Schritte:<br />
• Ansetzung der Zahlungsfrist mit Kündigungsandrohung<br />
(Art. 257d Abs. 1 OR)<br />
• Kündigung, falls Mieter innert der gesetzten Frist den<br />
Rückstand nicht bezahlt (Art. 257d Abs. 2 OR)<br />
12. OR Art. 257d<br />
Fallbeispiel<br />
F. R. lebt mit seiner Ehefrau in einer von ihm gemieteten<br />
Wohnung in Bern, die dem Ehepaar als Familienwohnung<br />
dient.<br />
Mit eingeschriebener Postsendung vom 12. März 2009 mahnt<br />
die Vermieterin die Mietzinse Januar bis März à je CHF<br />
2‘500.00 als ausstehend <strong>und</strong> setzt F. R. unter Androhung der<br />
Kündigung nach Art. 257d OR eine Zahlungsfrist von 30 Tagen.<br />
Ein Schreiben gleichen Inhalts richtet die Vermieterin separat<br />
an die Ehefrau von F. R. Da die eingeschriebenen<br />
Postsendungen nicht direkt zugestellt werden können, legt die<br />
Post den Ehegatten R. am 13. März 2009 eine<br />
Abholungseinladung in den Briefkasten. Die Ehegatten<br />
unterlassen es in der Folge, die Postsendungen innert der<br />
siebentätigen Abholfrist abzuholen.<br />
35
12. OR Art. 257d<br />
Am 20. April 2009 (Gutschrift bei Vermieterin) leistet F. R. mit<br />
dem Zahlungsvermerk „Miete Februar bis April 2009“ eine<br />
Zahlung in Höhe von CHF 7‘000.00.<br />
Da keine weitere Zahlungen eingehen, kündigt die Vermieterin<br />
am 29. Juni 2009 das Mietverhältnis mit amtlichem Formular<br />
auf den 3<strong>1.</strong> Juli 2009. Zu diesem Zweck verschickt sie zwei<br />
ausgefüllte Kündigungsformulare in getrennten, einerseits an<br />
den Ehemann <strong>und</strong> anderseits an die Ehefrau adressierten<br />
Couverts, <strong>und</strong> zwar je mit eingeschriebener Post. Der<br />
Ehemann erhält die beiden Sendungen vom Postboten am 30.<br />
Juni 2009 ausgehändigt.<br />
Aufgr<strong>und</strong> ihrer auf Ende Juli 2009 ausgesprochenen, von den<br />
Eheleuten R. jedoch als nichtig angefochtenen Kündigung<br />
wegen Zahlungsrückstands verlangt die Vermieterin mit<br />
Eingabe vom 10. August 2009 beim zuständigen Gericht die<br />
Ausweisung.<br />
Der Mieter macht verschiedene Einwände gegen die<br />
ausgesprochene Kündigung geltend. Quid iuris?<br />
a) Die formellen Voraussetzungen der Kündigung seien nicht<br />
erfüllt<br />
b) Die nach Art. 266n OR erforderliche separate Zustellung<br />
der Kündigung an seine Ehefrau sei nicht gehörig erfolgt<br />
c) Die Kündigung sei unverhältnismässig, da der offene<br />
Betrag gering sei<br />
d) Durch das lange Zuwarten mit der Kündigung sei ein<br />
allfälliges Kündigungsrecht verwirkt<br />
e) Eventualiter sei das Mietverhältnis angemessen zu<br />
erstrecken<br />
36
13. Die Ausweisung von Mietern<br />
Fallbeispiel<br />
Dem Mieter X wurde auf den 3<strong>1.</strong> März 20XX das Mietverhältnis<br />
der 5-Zimmer-Wohnung an der Müsterlistrasse 20 in Winterthur<br />
ordentlich gekündigt. Zur Wohnung gehören ein Estrich- <strong>und</strong><br />
ein Kellerabteil, sowie ein Parkplatz in der Tiefgarage. Der<br />
Mieter X bewohnt die Wohnung mit seiner Frau <strong>und</strong> drei<br />
minderjährigen Kindern. Ihnen ist bekannt, dass vor drei<br />
Monaten noch die Tante Emma in der Wohnung eingezogen ist.<br />
Heute ist der 20. April 20XX <strong>und</strong> die Familie X mit Tante Emma<br />
sind nicht aus der Wohnung ausgezogen. Sie haben sich<br />
entschlossen eine gerichtliche Ausweisung einzuleiten.<br />
Erstellen Sie das entsprechende Rechtsbegehren an den<br />
Ausweisungsrichter. Welche Beilagen legen Sie bei?<br />
13. Die Ausweisung von Mietern<br />
Fallbeispiel<br />
Roland Z. hat nebst der Wohnung (4-Zimmer-Wohnung,<br />
Müsterlistrasse 21, 8400 Winterthur, Mietvertrag vom 19. März<br />
20XX, Fr. 2'200.-- monatlich zuzüglich Fr. 100.-- à Konto<br />
Nebenkosten – verheiratet <strong>und</strong> Vater von zwei minderjährigen<br />
Kindern) bei Ihnen auch noch Büroräumlichkeiten gemietet.<br />
Diese befinden sich an der Stockemerstrasse 28, 8011 Zürich.<br />
Er arbeitet dort als selbstständiger Grafiker. Er ist im<br />
Handelsregister als Einzelfirma Roland Z., Werbeagentur, an<br />
der Stockemerstrasse 28 in Zürich eingetragen. Für die<br />
Wohnung in Winterthur sind die Mietzinse der Monate März,<br />
April <strong>und</strong> Mai des laufenden Jahres ausstehend <strong>und</strong> für die<br />
Büroräumlichkeiten sind die Monate Dezember des Vorjahres<br />
bis Mai des laufenden Jahres ausstehend. Die Miete für die<br />
Geschäfträumlichkeiten beträgt Fr. 3'000.-- pro Monat.<br />
37
13. Die Ausweisung von Mietern<br />
Gemäss Mietvertrag gehören zu den Büromieträumlichkeiten<br />
zwei Abstellplätze (im Monatsmietzins enthalten). Die<br />
Begleichung der Heizkostenabrechnung (Fr. 1'250.--) aus dem<br />
Vorjahr (Rechnung versandt am <strong>1.</strong> August des Vorjahres) ist bis<br />
heute auch noch ausstehend. Im Weiteren hat er Ihnen eine<br />
Rechnung vom 12. November des Vorjahres (Fr. 280.--) nicht<br />
bezahlt. Die Rechnung wurde für Büroschlüssel ausgestellt,<br />
welche der Mieter verloren hat. Sie haben in seinem Auftrag<br />
neue KABA 20 Schlüssel erstellen lassen. Die Büroräumlichkeiten<br />
sind mit sehr teuren Designermöbeln ausgestattet. Das<br />
Mietverhältnis für die Büroräume ist auf den 30. September des<br />
laufenden Jahres gekündigt <strong>und</strong> die Kündigung ist nicht<br />
angefochten worden. Das Wohnungsmietverhältnis ist noch<br />
nicht gekündigt.<br />
Erstellen Sie ein Konzept, wie Sie gegen den Mieter das<br />
rechtliche Inkasso durchführen wollen. Zeitpunkt 15. Juni XX<br />
38