Was ist Raumplanungsrecht? - SVIT SRES
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Was ist Raumplanungsrecht? - SVIT SRES
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Raumplanungs-<br />
Bau- und Umweltrecht<br />
Thomas Spoerri<br />
Lic. iur. Rechtsanwalt
Referent<br />
Kontakt:<br />
DR. FELIX HUBER<br />
RECHTSANWÄLTE<br />
Thomas Spoerri<br />
Dr. Felix Huber Rechtsanwälte<br />
Bellerivestrasse 10<br />
8008 Zürich<br />
044 / 378 50 00<br />
spoerri@hra.ch<br />
Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong> 2
Tätigkeitsschwerpunkte<br />
Öffentliches Baurecht<br />
Baubewilligungen<br />
Rechtsmittelverfahren<br />
Sondernutzungsplanungen<br />
Natur- und Heimatschutzrecht<br />
Umweltrecht<br />
DR. FELIX HUBER<br />
RECHTSANWÄLTE<br />
Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong> 3
Tätigkeitsschwerpunkte<br />
DR. FELIX HUBER<br />
RECHTSANWÄLTE<br />
Privates Baurecht<br />
Architekten- /Ingenieurverträge<br />
GU-Verträge / TU-Verträge<br />
Werkverträge<br />
Grundstückkäufe<br />
Stockwerkeigentum<br />
Nachbarrecht<br />
Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong> 4
<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> Raumplanung?<br />
Den Raumbedarf prognostizieren<br />
Ressourcen rechtzeitig bereitstellen<br />
Besiedlung des Landes in geordnete<br />
Bahnen lenken<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
5
Zweck der Raumplanung<br />
Hauptaufgabe der Raumplanung <strong>ist</strong> die<br />
Erhaltung und Gestaltung des<br />
Lebensraumes.<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
6
<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Raumplanungsrecht</strong>?<br />
Alle Rechtsnormen, die sich auf die<br />
Raumplanung und das Bauen<br />
beziehen.<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
7
Einteilung des<br />
<strong>Raumplanungsrecht</strong>s<br />
Materielles (inhaltliches) <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
Formelles <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
(Organisation von Behörden und Verfahren)<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
8
Einteilung des<br />
<strong>Raumplanungsrecht</strong>s<br />
Nominales <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
Funktionales <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
9
Inhalt des RPG<br />
Planungsziele (Art. 1 RPG)<br />
Planungsgrundsätze (Art. 3 RPG)<br />
Instrumentarium der Raumplanung<br />
Richtplanung / Nutzungsplanung<br />
Entschädigung für materielle Enteignung<br />
Bauen ausserhalb der Bauzone<br />
Verfahren und Rechtsschutz<br />
Mitwirkung der Bevölkerung<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
10
Planungsziele (Art. 1 RPG)<br />
Haushälterische Nutzung des Bodens<br />
Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen wie<br />
Boden, Luft, <strong>Was</strong>ser, Wald und Landschaft<br />
Wohnliche Siedlungen<br />
Räumliche Voraussetzungen für die Wirtschaft<br />
Ausreichende Versorgungsbasis des Landes<br />
Gewährle<strong>ist</strong>ung der Gesamtverteidigung<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
11
Planungsgrundsätze (Art. 3 RPG)<br />
Die Landschaft <strong>ist</strong> zu schonen<br />
Siedlungen müssen sich in die Landschaft<br />
einordnen<br />
See- und Flussufer freihalten und den<br />
öffentlichen Zugang erleichtern<br />
Naturnahe Landschaften und Erholungsräume<br />
erhalten<br />
Wälder müssen ihre Funktion erfüllen können<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
12
Planungsgrundsätze (Art. 3 RPG)<br />
Siedlungen nach den Bedürfnissen der Bevölkerung<br />
gestalten und in ihrer Ausdehnung begrenzen<br />
- Wohn- und Arbeitsgebiete einander zweckmässig<br />
zuordnen<br />
- Erschliessung mit dem öffentlichen Verkehr<br />
- Wohngebiete vor schädlichen und lästigen<br />
Einwirkungen schützen<br />
- Günstige Voraussetzungen für die Versorgung mit<br />
Gütern und Dienstle<strong>ist</strong>ungen<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
13
Planungsgrundsätze (Art. 3 RPG)<br />
Sachgerechte Standorte für öffentliche Bauten<br />
- Regionale Bedürfnisse berücksichtigen<br />
- Störende Ungleichheiten abbauen<br />
- Einrichtungen wie Schulen, Freizeitanlagen sind<br />
für die Bevölkerung gut erreichbar<br />
- Nachteilige Auswirkungen auf die natürlichen<br />
Lebensgrundlagen vermeiden<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
14
Stufenfolge der Raumplanung I<br />
Bund<br />
Gemeinde<br />
Kanton<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
15
Stufenfolge der Raumplanung II<br />
Der Bund erlässt:<br />
Konzepte<br />
Sachpläne<br />
Beispiele:<br />
Sachplan Infrastruktur Luftfahrt (SIL)<br />
Sachplan Nationalstrassen<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
16
Stufenfolge der Raumplanung III<br />
Die Kantone konkretisieren:<br />
Richtpläne<br />
Gesetze und Verordnungen<br />
Beispiele:<br />
Richtplan des Kantons Zürich<br />
Planungs- und Baugesetz<br />
Allgemeine Bauverordnung<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
17
Stufenfolge der Raumplanung IV<br />
Die Gemeinden erlassen:<br />
Richt- und Nutzungspläne<br />
Bau- und Zonenordnung<br />
Beispiele:<br />
Zonenplan der Gemeinde Lachen<br />
Bauordnung der Gemeinde Lachen<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
18
Instrumentarium der<br />
Raumplanung<br />
Raumpläne Kantone,<br />
Gemeinden<br />
Konzepte Bund<br />
Sachpläne Bund<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
19
Typen von Raumplänen<br />
Richtpläne<br />
(Rahmen-) Nutzungspläne<br />
Sondernutzungspläne<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
20
Der Richtplan I<br />
Jeder Kanton muss einen Richtplan erlassen<br />
Besteht aus einer Karte und erläuterndem Text<br />
Mehrere Teilrichtpläne:<br />
Siedlungs- und Landschaftsplan<br />
Verkehrsplan<br />
Entsorgungsplan<br />
Plan der öffentlichen Bauten<br />
<strong>ist</strong> behördenverbindlich<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
21
Der Richtplan II<br />
Die drei Hauptaufgaben des Richtplans:<br />
Aufzeigen der räumlichen Entwicklung<br />
Abstimmung mit anderen Planungsträgern<br />
Vorbereitung der kommunalen Nutzungsplanung<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
22
Art. 6 Abs. 1 RPG<br />
Für die Erstellung ihrer Richtpläne bestimmen die<br />
Kantone in den Grundzügen, wie sich ihr Gebiet<br />
räumlich entwickeln soll.<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
23
Art. 6 Abs. 2 RPG<br />
Sie stellen fest, welche Gebiete<br />
a. sich für die Landwirtschaft eignen;<br />
b. besonders schön, wertvoll, für die Erholung<br />
oder als natürliche Lebensgrundlage<br />
bedeutsam sind;<br />
c. durch Naturgefahren oder schädliche<br />
Einwirkungen erheblich bedroht sind.<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
24
Art. 6 Abs. 3 RPG<br />
Sie geben Aufschluss über den Stand und die<br />
anzustrebende Entwicklung<br />
a. der Besiedlung;<br />
b. des Verkehrs, der Versorgung sowie der<br />
öffentlichen Bauten und Anlagen.<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
25
Art. 6 Abs. 4 RPG<br />
Sie berücksichtigen die Konzepte und Sachpläne<br />
des Bundes, die Richtpläne der Nachbarkantone<br />
sowie regionale Entwicklungskonzepte und Pläne.<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
26
Art. 9 Abs. 1 und 2 RPG<br />
Richtpläne sind für die Behörden verbindlich.<br />
Haben sich die Verhältnisse geändert, stellen sich<br />
neue Aufgaben oder <strong>ist</strong> eine gesamthaft bessere<br />
Lösung möglich, so werden die Richtpläne<br />
überprüft und nötigenfalls angepasst.<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
27
Art. 9 Abs. 3 RPG: Anpassung<br />
Richtpläne werden in der Regel alle zehn Jahre<br />
gesamthaft überprüft und nötigenfalls überarbeitet<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
28
Art. 8 RPG: Mindestinhalt<br />
Richtpläne zeigen mindestens<br />
a. wie die raumwirksamen Tätigkeiten<br />
im Hinblick auf die anzustrebende Entwicklung<br />
aufeinander abgestimmt werden;<br />
b. in welcher zeitlichen Folge und mit welchen<br />
Mitteln vorgesehen <strong>ist</strong>, die Aufgaben zu<br />
erfüllen.<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
29
Teilrichtpläne<br />
Siedlungs- und Landschaftsplan<br />
Verkehrsrichtplan<br />
Versorgungsplan<br />
Plan der öffentlichen Bauten<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
30
Siedlungs- und Landschaftsplan<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
31
Der Nutzungsplan<br />
Ordnet parzellenscharf die Nutzung des Bodens<br />
Ist grundeigentümerverbindlich<br />
Besteht aus Karte und Zonenvorschriften<br />
Stellt die Zonen kartografisch dar<br />
Zuständig: Gemeinde<br />
Genehmigung durch den Kanton<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
32
Zonen nach RPG<br />
Bauzonen Art. 15 RPG<br />
Landwirtschaftszonen Art. 16 RPG<br />
Schutzzonen Art. 17 RPG<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
33
Bauzonen<br />
umfassen Land, das sich für die Überbauung<br />
eignet<br />
weitgehend überbaut <strong>ist</strong><br />
voraussichtlich innert 15 Jahren überbaut wird<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
34
Landwirtschaftszonen<br />
dienen der langfr<strong>ist</strong>igen Sicherung der<br />
Ernährungsbasis des Landes<br />
Erhaltung der Landschaft und des<br />
Erholungsraumes<br />
dienen der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung<br />
oder produzierender Gartenbau<br />
wenn möglich grössere zusammenhängende<br />
Flächen<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
35
Schutzzonen<br />
Bäche, Flüsse, Seen und ihre Ufer<br />
besonders schöne sowie naturkundlich oder<br />
kulturgeschichtlich wertvolle Landschaften;<br />
bedeutende Ortsbilder, geschichtliche Stätten<br />
sowie Natur- und Kulturdenkmäler;<br />
Lebensräume für schutzwürdige Tiere und<br />
Pflanzen<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
36
Arten von Bauzonen I<br />
Wohnzone<br />
Kern- und Altstadtzone<br />
Dorf- und Zentrumszone<br />
Geschäftszonen<br />
Gewerbezonen<br />
Industriezonen<br />
Zonen für öffentliche Zwecke<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
37
Arten von Bauzonen II<br />
Kurzonen<br />
Hotelzonen<br />
Weilerzonen<br />
Grünzonen<br />
Deponiezonen<br />
Abbauzonen<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
38
Arten von Nichtbauzonen<br />
Landwirtschaftszone<br />
Bauernhofzone<br />
Übriges Gemeindegebiet<br />
(Reservezone, Bauerwartungszone)<br />
Gefahrenzone<br />
Freihaltezone<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
39
Der Sondernutzungsplan<br />
Enthält besondere Nutzungsanweisungen für<br />
Teilräume oder Teilaspekte<br />
Gestaltet den Rahmennutzungsplan näher aus<br />
Bedürfnis nach Abweichung von der<br />
Regelbauweise<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
40
Arten von Sondernutzungsplänen<br />
Gestaltungsplan<br />
(öffentlicher / privater Gestaltungsplan)<br />
Erschliessungsplan<br />
Quartierplan<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
41
Der Gestaltungsplan<br />
Form: Karte und Text (Bestimmungen)<br />
Ersteller: Gemeinwesen oder Private<br />
Inhalt: Sonderbestimmungen<br />
Zuständig: Gemeindelegislative<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
42
Der Gestaltungsplan<br />
Bezweckt eine städtebaulich, architektonisch<br />
und wohnhygienisch gute Überbauung<br />
Sonderbauordnung für ein beschränktes Gebiet<br />
Abweichung von der Regelbauweise<br />
Öffentlicher / privater Gestaltungsplan<br />
Verdichtetes Bauen<br />
Beispiele: HB-Südwest, Stadion Zürich<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
43
§ 83 Abs. 1 und 2 PBG<br />
Mit Gestaltungsplänen werden für bestimmt<br />
umgrenzte Gebiete Zahl, Lage, äussere<br />
Abmessungen sowie die Nutzweise und<br />
Zweckbestimmung der Bauten bindend festgelegt.<br />
Dabei darf von den Bestimmungen über die<br />
Regelbauweise abgewichen werden.<br />
Für die Projektierung <strong>ist</strong> ein angemessener<br />
Spielraum zu belassen.<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
44
§ 83 Abs. 3 PBG<br />
Der Gestaltungsplan hat auch die Erschliessung<br />
sowie die gemeinschaftlichen Ausstattungen und<br />
Ausrüstungen zu ordnen, soweit sie nicht schon<br />
durch einen Quartierplan geregelt sind; er kann<br />
Festlegungen über die weitere Umgebungsgestaltung<br />
enthalten.<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
45
§ 83 Abs. 4 PBG<br />
Erfordern die Umstände insbesondere in<br />
weitgehend überbauten Gebieten keine<br />
umfassende Regelung, kann sich der Inhalt<br />
eines Gestaltungsplans auf einzelne<br />
Anordnungen beschränken.<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
46
Der Erschliessungsplan<br />
Stellt die öffentlichen Werke und Anlagen der<br />
Groberschliessung dar<br />
Zeigt die zeitlichen Etappen der Erschliessung<br />
der Bauzonen auf<br />
Die Erschliessung muss rechtzeitig erfolgen<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
47
§ 90 PBG<br />
Mit der Bau- und Zonenordnung setzen die<br />
Gemeinden einen Erschliessungsplan fest.<br />
Setzt die Verwirklichung eines<br />
Erschliessungsplans die Mitwirkung anderer<br />
Planungsträger voraus, sind diese rechtzeitig<br />
anzuhören.<br />
…<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
48
§ 91 Abs. 1 PBG<br />
Der Erschliessungsplan gibt Aufschluss über die<br />
öffentlichen Werke und Anlagen, die für die<br />
Groberschliessung der Bauzonen notwendig sind.<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
49
§ 91 Abs. 2 PBG<br />
Er zeigt ferner auf, in welchen zeitlich bestimmten<br />
Etappen das Gemeinwesen die Groberschliessung<br />
der Bauzonen durchführt und wie sie auf die<br />
Angebotsplanung im öffentlichen im öffentlichen<br />
Personenverkehr sowie auf die<br />
Güterverkehrsplanung abgestimmt <strong>ist</strong>.<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
50
§ 93 Abs. 1 PBG<br />
Die Groberschliessung <strong>ist</strong> so rechtzeitig in Angriff<br />
zu nehmen, dass die Überbauung der<br />
betreffenden Gebiete auf den Ablauf der<br />
massgebenden Etappe hin möglich wird.<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
51
§ 93 Abs. 2 PBG<br />
Bei Säumigkeit der zuständigen Planungsträger<br />
trifft die Baudirektion an deren Stelle die<br />
erforderlichen Massnahmen, wenn betroffene<br />
Grundeigentümer für sämtliche Kosten Vorschuss<br />
le<strong>ist</strong>en. Nach Abschluss der Bauarbeiten haben<br />
die zuständigen Planungsträger die Kosten<br />
zurückzuerstatten.<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
52
Der Quartierplan<br />
§ 123 Abs. 1 PBG<br />
Der Quartierplan ermöglicht im erfassten Gebiet<br />
eine der planungs- und baurechtlichen Ordnung<br />
entsprechende Nutzung und enthält die dafür<br />
nötigen Anordnungen.<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
53
Das Quartierplanverfahren<br />
Quartierplanbedürftigkeit<br />
Gesuch eines Grundeigentümers oder Einleitung von<br />
Amtes wegen<br />
Einleitungsbeschluss<br />
Planung der Landumlegung und Quartierplananlagen<br />
1. Quartierplanversammlung<br />
Überarbeitung der Planung<br />
2. Quartierplanversammlung<br />
Festsetzungsbeschluss<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
54
§ 123 Abs. 2 PBG<br />
Erfordern die Umstände keine umfassende<br />
Regelung, beschränkt sich der Quartierplan auf die<br />
nötigen Teilmassnahmen.<br />
…<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
55
§ 126 Abs. 1 PBG<br />
Das Quartierplangebiet <strong>ist</strong> so einzuteilen, dass alle<br />
Grundstücke ohne Ausnahmebewilligung und<br />
nachbarliche Zustimmung in einer den örtlichen<br />
Verhältnissen und der Bauzone angemessenen<br />
Weise überbaut werden können; <strong>ist</strong> dies nicht<br />
möglich, sind die erforderlichen Rechte und Lasten<br />
mit dem Quartierplan zu begründen.<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
56
§ 128 Abs. 1 PBG<br />
Alle Grundstücke innerhalb des<br />
Quartierplangebiets müssen durch den<br />
Quartierplan erschlossen werden und an<br />
gegebenenfalls erforderlichen gemeinschaftlichen<br />
Ausstattungen und Ausrüstungen teilhaben.<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
57
§ 128 Abs. 2 PBG<br />
Erschliessungen sowie gemeinschaftliche<br />
Ausstattungen und Ausrüstungen sind so<br />
festzulegen, dass sie bei vollständiger Nutzung<br />
der erfassten Grundstücke genügen.<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
58
Sicherungsmassnahmen<br />
Plansicherungsmassnahmen<br />
- Planungszone<br />
- Bausperre<br />
Landsicherungsmassnahmen<br />
- Baulinien<br />
- Niveaulinien<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
59
§ 234 PBG<br />
Baureif <strong>ist</strong> ein Grundstück, wenn es erschlossen<br />
<strong>ist</strong> und wenn durch die bauliche Massnahme keine<br />
noch fehlende oder durch den Gemeinderat<br />
beantragte planungsrechtliche Festlegung<br />
nachteilig beeinflusst wird.<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
60
Art 27 RPG: Planungszonen<br />
Müssen Nutzungspläne angepasst werden oder<br />
liegen noch keine vor, so kann die zuständige<br />
Behörde für genau bezeichnete Gebiete<br />
Planungszonen bestimmen.<br />
Innerhalb der Planungszonen darf nichts<br />
unternommen werden, was die Nutzungsplanung<br />
erheblich erschweren könnte.<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
61
Festsetzung von Raumplänen<br />
Welches Gemeinwesen <strong>ist</strong> zuständig?<br />
Bund<br />
Kanton<br />
Gemeinde<br />
Welches Organ innerhalb des jeweiligen<br />
Gemeinwesens <strong>ist</strong> zuständig?<br />
Legislative<br />
Exekutive<br />
Welche demokratischen Mitwirkungsrechte?<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
62
Festsetzung von Raumplänen<br />
Kantonaler<br />
Richtplan<br />
Regionaler<br />
Richtplan<br />
Zuständigkeit<br />
zum Erlass:<br />
Genehmigung<br />
durch:<br />
Kantonsrat Bundesrat<br />
Regierungsrat -<br />
Nutzungsplan Gemeinde-<br />
Legislative<br />
Kanton<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
63
Art. 33 Abs. 1 und 2 RPG<br />
Nutzungspläne werden öffentlich aufgelegt.<br />
Das kantonale Recht sieht wenigstens ein<br />
Rechtsmittel vor gegen Verfügungen und<br />
Nutzungspläne, die sich auf dieses Gesetz<br />
und seine kantonalen und eidgenössischen<br />
Ausführungsbestimmungen stützen.<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
64
Art. 5 RPG<br />
Das kantonale Recht regelt einen angemessenen<br />
Ausgleich für erhebliche Vor- und Nachteile, die<br />
durch Planungen nach diesem Gesetz entstehen.<br />
Führen Planungen zu Eigentumsbeschränkungen,<br />
die einer Enteignung gleichkommen, so wird voll<br />
entschädigt.<br />
…<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
65
Eigentum<br />
Umfassendstes Recht an einer Sache<br />
Dingliches Recht<br />
Recht an einer Sache (im Gegensatz zu Anspruch<br />
gegenüber einer Person)<br />
Wirkt gegenüber jedermann<br />
Unverjährbar<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
66
Art. 641 ZGB<br />
Abs. 1:<br />
Wer Eigentümer einer Sache <strong>ist</strong>, kann in den Schranken<br />
der Rechtsordnung über sie nach seinem Belieben<br />
verfügen.<br />
Abs. 2:<br />
Er hat das Recht, sie von jedem, der sie ihm vor-enthält,<br />
herauszuverlangen und jede ungerecht-fertigte<br />
Einwirkung abzuwehren.<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
67
Eigentumsbeschränkungen<br />
Privatrechtliche Eigentumsbeschränkungen<br />
Wegrechte<br />
Nutzungsbeschränkungen<br />
usw.<br />
Öffentlichrechtliche Eigentumsbeschränkungen<br />
Unmittelbare Eigentumsbeschränkung<br />
Bau- und Zonenordnung<br />
Nachbarrecht (z.B. Art. 684 ZGB)<br />
Mittelbare Eigentumsbeschränkung<br />
Legalservitute (z.B. Notwegrecht)<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
68
System der ör Eigentumseingriffe<br />
Öffentlichrechtliche Eingriffe ins Eigentum<br />
Formelle Enteignung ör Eigentumsbeschränkung<br />
Materielle Enteignung Entschädigungslose<br />
ör Eigentumsbeschr.<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
69
Formelle Enteignung<br />
Von der Eigentumsgarantie geschützte Rechte<br />
werden im öffentlichen Interesse<br />
und gegen volle Entschädigung<br />
durch einen Hoheitsakt<br />
ganz oder teilweise<br />
dem Eigentümer entzogen<br />
und auf den Enteigner übertragen.<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
70
Formelle Enteignung<br />
Voraussetzungen:<br />
Gesetzliche Grundlage<br />
öffentliches Interesse<br />
Verhältnismässigkeit<br />
- Erforderlichkeit<br />
- Geeignetheit<br />
- Mittel-Zweck-Relation<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
71
Materielle Enteignung<br />
Einem Eigentümer<br />
wird der bisherige oder ein voraussehbarer<br />
künftiger Gebrauch einer Sache untersagt<br />
oder in einer Weise eingeschränkt, die<br />
besonders schwer wiegt<br />
weil dem Eigentümer wesentliche, aus dem<br />
Eigentum fliessende Befugnis entzogen wird.<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
72
Materielle Enteignung<br />
Voraussetzungen:<br />
Einschränkung eines bisherigen oder eines in<br />
naher Zukunft sehr wahrscheinlich realisierbaren<br />
Gebrauchs eines Grundstücks<br />
Schwere des Eingriffs<br />
Lic. iur. Thomas Spoerri <strong>Raumplanungsrecht</strong><br />
73