Turnierzeitung 01 Freitag - En Garde
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Parcoursbauer Frank Rothenberger und Wolfgang Meyer<br />
Sie stellen der Weltelite Hindernisse in den Weg<br />
Der eine hatte sein persönliches Highlight in Aachen bei der WM, der andere in Athen bei den<br />
Olympischen Spielen. Mit Frank Rothenberger und Wolfgang Meyer sind zwei Größen des Parcoursbaus<br />
in Leipzig am Werk. Auch wenn ihr Weg zu diesem Status ein ganz unterschiedlicher war.<br />
Frank Rothenberger ist einer der wenigen Parcoursbauer, die offiziell berechtigt<br />
sind, Championatsparcours zu bauen. Beim Leipziger Weltcup-Springen<br />
wird er mit seinen Erfahrungen für eine spannende Prüfung sorgen.<br />
„Ich baue schwer, aber fair.<br />
Ich möchte keine künstlichen<br />
Problemzonen schaffen,<br />
denn Probleme bereiten<br />
die Pferde ihren Reitern<br />
schon selbst. Und manchmal<br />
auch umgekehrt.“ Der<br />
das sagt, weiß, wovon er<br />
spricht. War Fran Rothenberger<br />
doch früher selbst<br />
in Spring-Prüfungen der<br />
schweren Klasse hochplatziert.<br />
Bereits im Alter von 16 Jahren<br />
entwarf und baute der<br />
Herforder Hindernisse. „Da<br />
es auf meinem Platz einen<br />
Wassergraben, Billiard und<br />
Wälle gab, kamen regelmäßig<br />
andere Reiter zum<br />
Training“, freute er sich da-<br />
mals. Heute gehört ihm die<br />
Hindernisbau-Firma CARO<br />
und er ist in die Gilde der<br />
„Internationalen Parcourschefs“<br />
aufgenommen, mit<br />
der Berufs-Bezeichnung<br />
„O“ für Officiel, was ihn zum<br />
Gestalten von Parcours bei<br />
Weltmeisterschaften und<br />
Olympischen Spielen berechtigt.<br />
Weltweit gibt es<br />
gerade einmal rund 15 Parcoursbauer,<br />
die diesen Zusatz<br />
tragen dürfen.<br />
Ihm wird bei der PARTNER<br />
PFERD Wolfgang Meyer<br />
zur Hand gehen. Dessen<br />
Karriere als Parcoursbauer<br />
war eher Zufall als Absicht.<br />
Der Mann aus Eisenhüttenstadt,<br />
wo er bis zur Rente<br />
Seit über 30 Jahren ist Wolfgang Meyer im Parcours unterwegs.Er assistierte<br />
Rothenberger auch bei der Weltmeisterschaft in Aachen 2006..<br />
im Eisenhüttenkombinat<br />
EKO gearbeitet hat, begleitete<br />
seine Frau als Pfleger<br />
zu Turnieren. „Das war mir<br />
aber bald zu langweilig und<br />
so habe ich begonnen, mich<br />
mit Parcoursbau zu befassen“,<br />
so der Diplomingenieur.<br />
1968 hat Meyer sein<br />
erstes Wettkampf-Springen<br />
gebaut – mittlerweile war er<br />
bei Olympischen Spielen,<br />
Weltmeisterschaften und<br />
auch beim Weltcup-Finale<br />
2002 aktiv.<br />
In Leipzig wird den beiden<br />
viel Platz zum kreativen<br />
Austoben geboten. „Die<br />
Halle ist so groß, dass die<br />
Pferde wesentlich besser<br />
springen als in den kleineren<br />
Ovals. Heute im Volkswagen-Springen<br />
werde ich<br />
mir die Pferde anschauen,<br />
ihre Verfassung einschätzen<br />
und daran festmachen,<br />
wie ich den Parcours am<br />
Sonntag baue. Die Springen<br />
werden von <strong>Freitag</strong> bis<br />
zum Sonntag schwerer.<br />
In der Weltcup-Qualifikation<br />
werden die ausgeschriebenen<br />
1,55 bis 1,60 Meter in<br />
der Höhe der Hindernisse<br />
auf Grund der guten Bedingungen<br />
auch ausgereizt“,<br />
erklärt Rothenberger die<br />
Strategie. Rund acht Reiter<br />
wünscht er sich in der Weltcup-Qualifikation<br />
nach dem<br />
Umlauf über die rund zwölf<br />
Hindernisse im Stechen.<br />
Die Linienführung und die<br />
Hinderniskombinationen<br />
werden schon heute Abend<br />
nach dem ersten Qualifikationsspringen<br />
feststehen.<br />
„Wenn alle sehr gut drauf<br />
sind, werde ich halt kurzfristig<br />
noch mal an den optischen<br />
Schwierigkeiten etwas<br />
verändern. Und wie wir<br />
es in Leipzig gewohnt sind,<br />
werden sie gut drauf sein.“<br />
6 | <strong>Turnierzeitung</strong> 19. Januar 2007 | PARTNER PFERD