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Teil 2 - bei der Stadt Sindelfingen

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Städte bestimmt, gekennzeichnet. Globale<br />

Verflechtungen, Spezialisierung und Konzentration<br />

in <strong>der</strong> Wirtschaft haben die klassischen<br />

Akteure <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>planung verän<strong>der</strong>t.<br />

Die Initiative zur Entwicklung von<br />

städtebaulichen Großprojekten geht aber<br />

auch in den Städten immer seltener von<br />

<strong>der</strong> Politik aus. (Inter)national agierende<br />

Unternehmen und Investoren, Finanzdienstleister,<br />

Generalübernehmer und Projektsteuerer<br />

sind die neuen Protagonisten<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklung. Durch die Trennung<br />

von Boden, Bauwerk und Betrieb wird das<br />

Bauen in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> anonymer und Verantwortung<br />

oft nicht mehr nachvollziehbar.<br />

Umso stärker stehen die Kommunen in <strong>der</strong><br />

Pflicht, öffentliche Interessen zu wahren<br />

und zugleich handlungsfähig zu bleiben.<br />

Neuere Rechtsinstrumente o<strong>der</strong> die<br />

vielerorts gegründeten öffentlich-privaten<br />

Projektgesellschaften haben Möglichkeiten<br />

eröffnet, doch <strong>der</strong> Spielraum <strong>der</strong> Kommunen<br />

erscheint durch Sachzwang-Konstruktionen<br />

häufig eingeengt, ohne dass Alternativen<br />

hinreichend untersucht wurden.<br />

Die Kommunen müssen den ausschließlich<br />

ökonomischen Interessen <strong>der</strong> international<br />

agierenden Developern eigene<br />

Entwicklungsziele für die Innenstädte entgegensetzen.<br />

Zentrale stadtplanerische und städtebauliche<br />

Fragen wie z. B. Standort und städtebauliche<br />

Einbindung, Verkaufsfläche und<br />

Warensortiment, Erreichbarkeit und ruhen<strong>der</strong><br />

Verkehr, Verknüpfung mit dem bestehenden<br />

Zentrum, Städtebauliche und architektonische<br />

Qualität müssen in einer Public Private<br />

Partnership kooperativ gelöst werden.<br />

Im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Profilbildung <strong>der</strong><br />

Innenstadt <strong>Sindelfingen</strong>s als Standort des<br />

größten Werks <strong>der</strong> DaimlerChrysler AG besteht<br />

die große Chance, diesen Komplex als<br />

High-Tech-Produktions- und Forschungs-<br />

standort, sowie Touristenattraktion in die<br />

Innenstadtentwicklung einzubeziehen. Dies<br />

kann über verschiedene organisatorische<br />

Maßnahmen geschehen, die sofort initiiert<br />

werden könnten. Langfristig sollte die <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Sindelfingen</strong> jedoch eine Kooperation anstreben,<br />

die zum Ziel hat, dass sich das<br />

Werk auf attraktivste Weise zur Innenstadt<br />

präsentiert. Die Erfolge des Volkswagen-<br />

Konzerns in Wolfsburg o<strong>der</strong> Dresden sollten<br />

nicht imitiert werden. Der Standort <strong>Sindelfingen</strong><br />

verfügt über ein großes Innovationspotential<br />

für eine eigenständige Interpretation<br />

des Themas „Autostadt“. Auf Seiten<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> haben die Kulturprojekte gezeigt,<br />

dass es auch in <strong>der</strong> Bürgerschaft an<br />

innovativen Vorstellungen für die Nahtstelle<br />

zwischen <strong>Stadt</strong> und Werk nicht mangelt.<br />

Des Weiteren bestehen gute Chancen für Public<br />

Private Partnership <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Vermarktung<br />

von brachgefallen o<strong>der</strong> min<strong>der</strong>wertig genutzten<br />

Flächen in <strong>der</strong> Innenstadt. Von beson<strong>der</strong>er<br />

Bedeutung ist in diesem Zusammenhang<br />

die Ausformulierung des Gelenks<br />

zwischen Stern Center und Marktplatz. Voraussetzung<br />

hierfür ist die Eignung <strong>der</strong> Flächen<br />

für die Ansiedlung hochwertiger Investments<br />

(Themeneinkauf, Fachmärkte), die<br />

eine Bereicherung für die Innenstadt bedeuten<br />

und sich städtebaulich einfügen. Die Tatsache,<br />

dass sich Projekte an diesem wichtigen<br />

Standort bisher noch nicht realisieren<br />

ließen, sollte nicht überbewertet werden.<br />

Denn mit dem Entwicklungskonzept Innenstadt<br />

verfügt die <strong>Stadt</strong> über neue Argumente<br />

für die För<strong>der</strong>ung privaten Engagements. Auf<br />

<strong>der</strong> Basis eigener stadtentwicklungspolitischen<br />

Debatte können sich dann neue<br />

Chancen für Public Private Partnership ergeben.<br />

Entwicklungspotenziale<br />

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