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2 > Methodische Grundlagen

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Methode der ökologischen Knappheit – Ökofaktoren 2006 BAFU 2009 92<br />

bedeutender. Personen, die an stark befahrenen Strassen oder bei Tankstellen wohnen<br />

bzw. arbeiten sind ebenfalls stärker betroffen. Die Aufnahme über die Haut ist nur bei<br />

direktem Umgang mit Benzol relevant (BUWAL 2003b).<br />

Benzol wirkt toxisch auf die Blutbildung und kann bei chronischer Exposition zu<br />

Leukämie führen. Die Kanzerogenität von Benzol ist eindeutig nachgewiesen, zudem<br />

gibt es deutliche Hinweise auf benzolverursachte Erbgutschädigungen. Es gibt keine<br />

Schwelle für die Benzolexposition, unter der keine Gefahr für die Gesundheit bestehen<br />

würde (BUWAL 2003b).<br />

3.11.2 Normierung<br />

Da vom Reduktionsziel einzig Benzol betroffen ist und keine Charakterisierung durchgeführt<br />

wird, ist der Normierungsfluss identisch zum aktuellen Fluss.<br />

3.11.3 Gewichtung<br />

Die Emissionen im Jahr 2000 betrugen ca. 1370–1430 t/a. Bis ins Jahr 2010 wird eine<br />

Reduktion auf die Hälfte (680–740 t/a), vor allem im Verkehr durch die verschärften<br />

Abgasvorschriften, erwartet (BUWAL 2003b). Für 2005 wird ein aktueller Fluss von<br />

1055 t/a, dem Mittelwert für die Jahre 2000 und 2010, verwendet.<br />

Für die kanzerogene Wirkung von Benzol gibt es keinen Schwellenwert. Gemäss Minimierungsgebot<br />

für die Emissionen krebserzeugender Stoffe (LRV, Anh. 1 Ziff. 82<br />

Abs. 1) sollte das Vorsorgeprinzip (Kap. 2.2.3) zur Anwendung kommen. Somit muss<br />

das technisch und betrieblich Machbare sowie wirtschaftlich Tragbare zur Reduktion<br />

der Emissionen verlangt werden.<br />

Stand der Technik im Strassenverkehr sind die Motoren gemäss EURO4. Eine weitere<br />

Verschärfung der Kohlenwasserstoff-Grenzwerte ist zur Zeit nicht im Gespräch. Für<br />

Bootsmotoren und Kleingeräte wird gegenüber 2010 eine Halbierung der Benzolemissionen<br />

angenommen (mehr 4-Takt-Motoren, mehr Alkylatbenzin). Für Umschlag<br />

und Lagerung von Treibstoffen sowie für Feuerungen wird der Stand 2010 gemäss<br />

BUWAL (2003b) angenommen. Im Strassenverkehr gehen die Benzolemissionen bis<br />

2030 auf 316 t/a zurück, bei Bootsmotoren und Geräten auf 77.5 t/a, bei Umschlag/<br />

Lagerung/Feuerung auf 130 t/a, was total einen kritischen Fluss von 525 t/a ergibt.<br />

Gemäss dem Bericht «Benzol in der Schweiz» (BUWAL 2003b) müssten die Benzolemissionen<br />

auf 100 t pro Jahr reduziert werden, um ein zulässiges Risiko nicht zu<br />

überschreiten. Ein solches Ziel ginge aber heute deutlich über das technisch und betrieblich<br />

Machbare sowie wirtschaftlich Tragbare hinaus.<br />

Aktueller Fluss<br />

Kritischer Fluss

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