2 > Methodische Grundlagen
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Methode der ökologischen Knappheit – Ökofaktoren 2006 BAFU 2009 78<br />
3.5 Stickoxide (NOx)<br />
3.5.1 Ökologische Wirkung<br />
Stickoxid-Belastungen führen zu vielfältigen Belastungen und Schädigungen. Über die<br />
versauernde Wirkung werden empfindliche Ökosysteme erheblich gefährdet, zudem<br />
werden stickstoffliebende Pflanzen gefördert, was zu einer Verarmung der Pflanzenvielfalt<br />
und zum Verschwinden ökologisch wertvoller terrestrischer und aquatischer<br />
Ökosysteme (z. B. Magerwiesen, offene Unterwasserrasen) führen kann.<br />
Eine negative Auswirkung auf die Gesundheit haben insbesondere die aus Stickoxiden<br />
gebildeten sekundären Partikel sowie NO2. Atemwegserkrankungen und Herzrhythmusstörungen<br />
sind die direkte Folge. Längerfristig wirkt sich dies in einer verkürzten<br />
Lebenserwartung aus. NO bindet an Hämoglobin und reduziert so die Sauerstofftransportkapazität<br />
im Blut. Stickoxide sind zudem eine wesentliche Vorläufersubstanz bei<br />
der Bildung von Ozon, welches seinerseits negative gesundheitliche Auswirkungen zur<br />
Folge hat.<br />
NOx scheint bei der Verursachung von Bauschäden aus biologischen Prozessen (Auflösung<br />
von carbonatischen Materialien durch nitrifizierende Mikroflora) zumindest einen<br />
fördernden Einfluss zu haben (BUWAL 1996c; BUWAL 2005c).<br />
3.5.2 Normierung<br />
Das vorgegebene Ziel ist die Reduktion der emittierten Menge NOx (als NO2) und es<br />
wird keine Charakterisierung vorgenommen. Daher ist der Normierungsfluss identisch<br />
zum aktuellen Fluss.<br />
3.5.3 Gewichtung<br />
Stickoxide entstehen vor allem bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern. Die<br />
Hauptquelle ist der Verkehr, welcher im Jahr 2000 für 58 % der Emissionen verantwortlich<br />
war. Baumaschinen sowie land- und forstwirtschaftliche Maschinen (12 %),<br />
Feuerungen (6 %) und gewisse Prozesse im Gewerbe und in der Industrie (24 %) sind<br />
weitere anthropogene Stickoxid-Quellen (BUWAL 2005c).<br />
Die NOX-Emissionen in der Schweiz (gemessen als NO2) stiegen zwischen 1950 und<br />
1985 von 31’300 t auf 179’000 t jährlich an. Seit 1985 sind die Emissionen rückläufig<br />
(BUWAL 1991, S. 72). Dank den ergriffenen Massnahmen haben sich die NOx-Emissionen<br />
deutlich reduziert. Der aktuelle Fluss im Jahr 2005 beträgt knapp 91’000 t/a<br />
(BUWAL 2005a).<br />
Aktueller Fluss