2 > Methodische Grundlagen
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2 > <strong>Methodische</strong> <strong>Grundlagen</strong> 49<br />
mit: K = Charakterisierungsfaktor eines Schadstoffs beziehungsweise<br />
einer Ressource<br />
Fn CH<br />
= Normierungsfluss: Aktuelle jährliche Fracht eines<br />
Schadstoffs, einer Ressource oder einer charakterisierten<br />
Umweltwirkung, bezogen auf die Schweiz<br />
F Region 1 = Aktueller Fluss: Aktuelle jährliche Fracht eines Schadstoffs,<br />
einer Ressource oder einer charakterisierten Umweltwirkung,<br />
bezogen auf die Region 1<br />
Fk Region 1 = Kritischer Fluss: Kritische jährliche Fracht eines Schadstoffs,<br />
einer Ressource oder einer charakterisierten Umweltwirkung,<br />
bezogen auf die Region 1<br />
c = 10 12 /a<br />
UBP = Umweltbelastungspunkt<br />
(die Einheit des bewerteten Ergebnisses)<br />
Es gibt drei Anwendungsfälle für diese regionalisierte Ökofaktorenberechnung:<br />
1. Ein Gewichtungsfaktor, welcher für eine bestimmte Region ermittelt wurde, lässt<br />
sich auf die Schweiz normieren und so in die Bewertung integrieren. So kann z. B.<br />
für den Süsswasserverbrauch in Nordafrika ein regionaler Gewichtungsfaktor auf<br />
der Basis der dortigen aktuellen und kritischen Flüsse berechnet werden. Damit kann<br />
der im Vergleich zur Schweiz deutlich verschärften Knappheit des Süsswassers in<br />
Nordafrika Rechnung getragen werden. Mit der Normierung am aktuellen Schweizer<br />
Fluss ergibt sich ein mit schweizerischen Ökofaktoren kompatibler Ökofaktor, welcher<br />
die Knappheitsverhältnisse in Nordafrika repräsentiert. Mit diesem Ökofaktor<br />
kann nun ein in Nordafrika stattfindender Wasserverbrauch aus Schweizer Optik<br />
bewertet werden.<br />
2. Wo die Umweltpolitik räumlich stark unterschiedliche Ziele setzt, können Ökofaktoren<br />
für kleinere Gebiete bestimmt werden (z. B. regionale oder gar standortspezifische<br />
Faktoren), wenn deutlich kritischere Situationen auftreten, die mit einem<br />
schweizerischen Durchschnitts-Faktor nicht bzw. ungenügend abgebildet werden.<br />
Der Zustand der schweizerischen Gewässer beispielsweise ist stark unterschiedlich.<br />
Mittellandseen wie der Greifensee oder der Hallwilersee sind stärker mit Phosphor<br />
belastet als beispielsweise der Brienzersee oder der Bodensee. Massnahmen bei<br />
stärker vorbelasteten Seen führen zu einer stärkeren Reduktion der Umweltauswirkungen.<br />
3. Wenn sich die schweizerische Umweltpolitik an verbindlichen internationalen Zielsetzungen<br />
orientiert, können Gewichtungsfaktoren anhand dieser Ziele für grössere<br />
Gebiete als die Schweiz berechnet werden. Solche z. B. europäischen Gewichtungsfaktoren<br />
werden dann mit den schweizerischen Verhältnissen normiert. So hat sich<br />
die Schweiz beispielsweise mit den Nordsee-Anliegerstaaten auf eine Reduktion der<br />
Einleitung von Stickstoff in die Nordsee auf die Hälfte (gegenüber dem Basisjahr<br />
1985) geeinigt.<br />
Wurden innerhalb der Schweiz regional unterschiedliche Ökofaktoren ermittelt, so<br />
sollen diese verwendet werden, um den durchschnittlichen schweizerischen Ökofaktor