2 > Methodische Grundlagen
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2 > <strong>Methodische</strong> <strong>Grundlagen</strong> 47<br />
Der Ökofaktor ist für jede Umwelteinwirkung wie folgt definiert:<br />
1⋅<br />
UBP ⎛ F ⎞<br />
Ökofaktor = { K ⋅ ⋅ ⋅ c{<br />
Charakterisierung<br />
F ⎜<br />
n F ⎟<br />
⎝ k<br />
1243<br />
123<br />
⎠<br />
(optional)<br />
Normierung<br />
2<br />
Gewichtung<br />
Konstante<br />
mit: K = Charakterisierungsfaktor eines Schadstoffs<br />
beziehungsweise einer Ressource<br />
Fluss = Fracht eines Schadstoffs, Verbrauchsmenge einer Ressource<br />
oder Menge einer charakterisierten Umwelteinwirkung<br />
Fn = Normierungsfluss:<br />
Aktueller jährlicher Fluss, bezogen auf die Schweiz<br />
F = Aktueller Fluss:<br />
Aktueller jährlicher Fluss, bezogen auf das Referenzgebiet<br />
Fk = Kritischer Fluss:<br />
Kritischer jährlicher Fluss, bezogen auf das Referenzgebiet<br />
c = Konstante (10 12 /a)<br />
UBP = Umweltbelastungspunkt: die Einheit des bewerteten Ergebnisses<br />
Charakterisierungsfaktoren werden für Schadstoffe und Ressourcen bestimmt, die einer<br />
spezifischen Umweltwirkung (beispielsweise dem Treibhauseffekt) zugeordnet werden<br />
können. Dabei wird die Wirkung eines bestimmten Schadstoffes (zum Beispiel Treibhauswirksamkeit<br />
von Methan) in Beziehung gesetzt zur Wirkung einer Referenzsubstanz<br />
(in diesem Beispiel Kohlendioxid). Die Regeln zur Anwendung der Charakterisierung<br />
werden in Kapitel 2.2.4 erörtert. Charakterisierung wurde bereits in der letzten<br />
Version der Methode der ökologischen Knappheit eingeführt (Klimaänderung, Ozonschichtabbau,<br />
Versauerung und Primärenergie).<br />
Die Normierung dient dem Anpassen der Knappheitssituation (Gewichtung) an die<br />
aktuellen Emissionen/Ressourcenentnahmen einer Region. Auch ISO 14042 und die<br />
einschlägigen SETAC-Publikationen schlagen vor, die Normierung anhand der aktuellen<br />
Flüsse einer Region vorzunehmen.<br />
Die Knappheit (Gewichtung) ist eine dimensionslose Grösse, die nur vom Verhältnis<br />
aktuellem zu kritischem Fluss, nicht aber von deren absoluten Werten bestimmt wird.<br />
Mit der Normierung wird die Beurteilung auf die schweizerischen Verhältnisse angepasst<br />
(normiert). Deshalb erfolgt die Normierung auf der Basis der gesamtschweizerischen<br />
jährlichen Schadstoff-Emissionen resp. Ressourcen-Entnahmen.<br />
Die abschliessende Gewichtung von Schadstoffen beziehungsweise Ressourcen oder<br />
von charakterisierten Umweltwirkungen erfolgt anhand ihrer «Distanz zur Umweltzielsetzung»<br />
(Distance-to-Target), der sogenannten «ökologischen Knappheit». Dazu<br />
verwendet die Methode einerseits die gesamten gegenwärtigen Flüsse einer Umwelteinwirkung<br />
(aktuelle Flüsse) und anderseits die im Rahmen der umweltpolitischen<br />
Ziele als maximal zulässig erachteten Flüsse derselben Umwelteinwirkung (kritische<br />
(4)<br />
Die Charakterisierung<br />
Die Normierung<br />
Die Gewichtung