2 > Methodische Grundlagen
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Methode der ökologischen Knappheit – Ökofaktoren 2006 BAFU 2009 44<br />
2 > <strong>Methodische</strong> <strong>Grundlagen</strong><br />
2.1 Die Methode der ökologischen Knappheit<br />
2.1.1 Das Grundprinzip<br />
Die Methode der ökologischen Knappheit ist im Sinne von SETAC (Udo de Haes<br />
1996) eine «Distance-to-Target»-Methode. Die Methode offeriert standardisierte,<br />
allgemein anwendbare Gewichtungen («generic weights»).<br />
Zur Gewichtung basiert die Methode primär auf nationalen und zum Teil internationalen<br />
Zielen des Umweltschutzes. Solche Ziele sind<br />
> idealerweise rechtsverbindlich erlassen oder zumindest von zuständigen Behörden<br />
als Ziele definiert,<br />
> von einer demokratisch gewählten resp. legitimierten Instanz formuliert,<br />
> und möglichst auf Nachhaltigkeit ausgerichtet.<br />
Die Methode gewichtet anhand der Ziele der schweizerischen Umweltpolitik; globale<br />
und lokale Wirkungskategorien werden dabei – bei der Bestimmung der Zielwerte –<br />
auf die schweizerische Ebene umgerechnet. Die Methode ist auch für andere Regionen<br />
anwendbar. So wurden Ökofaktoren beispielsweise für Holland, Norwegen, Schweden<br />
(Nordic Council of Ministers 1995, Tab. A22/A23), Belgien (SGP 1994) und Japan<br />
(Miyazaki et al. 2004) entwickelt.<br />
Durch die Art und Weise wie der Ökofaktor berechnet wird, erlaubt die Methode der<br />
ökologischen Knappheit eine Optimierung im Rahmen der umweltpolitischen Ziele.<br />
Die Methode rechnet die verschiedenen Umwelteinwirkungen in Punkte um, dass die<br />
Werte zusammengezählt und untereinander verglichen werden können. Die Ökofaktoren<br />
präsentieren sich damit formal wie eine Nutzwertanalyse, wobei diese aus der<br />
gegenwärtigen Umweltsituation (aktueller Fluss) und der durch die Umweltpolitik<br />
angestrebten Zielsituation (kritischer Fluss) sowie dem Berechnungsalgorithmus (siehe<br />
Kap. 2.1.3) bestimmt werden können.