2 > Methodische Grundlagen
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Methode der ökologischen Knappheit – Ökofaktoren 2006 BAFU 2009 132<br />
6 > Emissionen in den Boden<br />
6.1 Einleitung<br />
6.1.1 <strong>Grundlagen</strong><br />
Die Qualität der Böden in der Schweiz wird durch verschiedene stoffliche Einwirkungen<br />
beeinträchtigt (Säurebildung, Überdüngung, Belastung durch Schwermetalle und<br />
organische Schadstoffe). Die Belastung folgt einerseits aus dem direkten Eintrag von<br />
Stoffen in den Boden (Pflanzenschutz, Düngung, Deponierung von Abfällen), andererseits<br />
aber auch indirekt als Deposition in die Luft emittierter Schadstoffe.<br />
Die Verordnung über die Belastungen des Bodens (VBBo) ist nicht auf alle Flächen<br />
anwendbar. So fallen dauerhaft versiegelte Böden, Gewässersedimente und Böden als<br />
Teile von Anlagen deren bestimmungsgemässe Nutzung den Bodenschutz ausschliesst<br />
(z. B. Fussballfelder, Motocrosspisten, Versickerungsanlagen, Sickerstreifen entlang<br />
von Strassen) nicht unter die Verordnung. Hingegen gilt sie auch für Gesteins- und<br />
Felsrohböden, sofern zumindest eine geringe Vegetation darauf gedeiht oder gedeihen<br />
kann (BUWAL 2001a, S. 9). Aus diesem Grund wird dem Bodenschutz nicht nur in<br />
der Verordnung über die Belastungen des Bodens (VBBo), sondern auch bei weiteren<br />
Verordnungen mit indirekter Relevanz für den Boden, wie z. B. in der Luftreinhalteverordnung<br />
oder der ChemRRV, Rechnung getragen (USG, Art. 33, Abs. 1). Dabei<br />
muss die langfristige Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit jeweils berücksichtigt werden<br />
(BUWAL 2001a).<br />
Ebenso bedeutsam für die langfristige Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit ist die teilweise<br />
oder vollständige Bodenzerstörung durch Versiegelung, durch Erosion und durch<br />
mechanische Bodenbelastung (Bodenverdichtung). Diese Einwirkungen lassen sich<br />
teilweise über die Landnutzung bewerten und werden im Kapitel 7.3 separat behandelt.<br />
Im vorliegenden Kapitel wird die Bewertung der wichtigsten stofflichen Belastungen<br />
diskutiert.<br />
6.1.2 Abgrenzung der Kompartimente Boden und Grundwasser<br />
Die Methode der ökologischen Knappheit beurteilt Stoffflüsse bei ihrem Eintritt in die<br />
Umwelt, d.h. dann, wenn sie die Anthroposphäre verlassen. Während bei Emissionen<br />
in die Luft und in die Gewässer die Schnittstelle zwischen Anthroposphäre und Umwelt<br />
relativ einfach zu definieren ist («end of pipe»-Konzept: Ende des Kamins, Auslauf<br />
der Kläranlage), ist im Bereich Boden und Grundwasser die Systemabgrenzung