2 > Methodische Grundlagen
2 > Methodische Grundlagen
2 > Methodische Grundlagen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Zusammenfassung 9<br />
> Zusammenfassung<br />
Ökobilanzen von Produkten, Prozessen oder Unternehmen bestehen gemäss der Norm<br />
ISO 14040 aus den vier Phasen<br />
> Festlegung des Ziels und des Untersuchungsrahmens,<br />
> Sachbilanz (Ökoinventar),<br />
> Wirkungsabschätzung und<br />
> Interpretation (Auswertung).<br />
Bei der Methode der ökologischen Knappheit erfolgt die Wirkungsabschätzung von<br />
Sachbilanzen (Life Cycle Inventories) nach dem «Distance-to-target»-Prinzip. Zentrale<br />
Grösse der Methode sind die Ökofaktoren, welche die Umweltbelastung einer Schadstoffemission<br />
resp. Ressourcenentnahme in der Einheit Umweltbelastungspunkte pro<br />
Mengeneinheit angeben. Bei der Bestimmung der Ökofaktoren spielen einerseits die<br />
aktuelle Emissionssituation und andererseits die schweizerischen oder die von der<br />
Schweiz mitgetragenen internationalen Ziele die wesentliche Rolle. Diese Methode<br />
wurde erstmals 1990 publiziert.<br />
Die in der ersten Aktualisierung (Brand et al. 1998) für verschiedene Umwelteinwirkungen<br />
vorgeschlagenen Ökofaktoren werden von einem breiten Kreis angewendet.<br />
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse, neue gesetzliche und politische <strong>Grundlagen</strong>,<br />
neue internationale Abkommen, Entwicklungen im Rahmen der Internationalen Normierung<br />
sowie die Erfahrungen aus der Praxis haben die nun vorliegende Überarbeitung<br />
nötig gemacht. Im Rahmen dieser Überarbeitung wurde die Ökofaktor-Formel an<br />
die Struktur der ISO-Norm angepasst (Elemente Charakterisierung, Normierung,<br />
Gewichtung). Die Auswahl der bewerteten Stoffe wurde nochmals erweitert. Die<br />
Daten- und Informationsgrundlagen der bestehenden Ökofaktoren wurden überprüft<br />
und aktualisiert. Nachfolgend werden die wichtigsten Änderungen zusammengefasst:<br />
> In der Ökofaktor-Formel wird durch eine leicht veränderte mathematische Darstellung<br />
der Charakterisierungsschritt neu explizit aufgeführt, und für die Normierung<br />
werden neu wie heute üblich die aktuellen Emissionen herangezogen. Dadurch<br />
wird der Gewichtungsfaktor (Verhältnis von aktuellem Fluss zu kritischem Fluss)<br />
quadratisch dargestellt. Im Ergebnis sind die alte und neue Formeldarstellung bei<br />
gleicher Datengrundlage identisch.<br />
> Bei CO2 und Energie wird das Fernziel des Bundes (1 Tonne CO2 beziehungsweise<br />
2000 W pro Kopf) auf einen in der Gesetzgebung üblichen Zeithorizont von 2030<br />
interpoliert.<br />
> Bei den Luftschadstoffen werden zusätzlich Ökofaktoren für Benzol, Dioxin und<br />
Dieselruss unter Anwendung des im Umweltschutzgesetz verankerten Vorsorgeprinzips<br />
bereitgestellt.<br />
> Bei den Schwermetallemissionen (sowohl in die Luft als auch in den Boden) wird<br />
neu die langfristige Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit als Ziel verwendet.