04.10.2012 Aufrufe

2 > Methodische Grundlagen

2 > Methodische Grundlagen

2 > Methodische Grundlagen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Methode der ökologischen Knappheit – Ökofaktoren 2006 BAFU 2009 104<br />

Diese Zielsetzung wird als Basis für die Festlegung des kritischen Flusses für den<br />

Gesamtstickstoff (Ntot) verwendet. 1985 betrug die Stickstofffracht im Rheineinzugsgebiet<br />

35’020 t N/a (OSPAR Commission 2006), der kritische Fluss daher 17’510 t<br />

N/a. Die Ableitung des kritischen Flusses aus der GSchV würde einen deutlich höheren<br />

kritischen Fluss ergeben 16 und wird daher nicht verwendet.<br />

4.2.4 Ökofaktor für Stickstoff in Oberflächengewässer<br />

Tab. 32 > Ökofaktor für Stickstoff und Stickstoffverbindungen in Oberflächengewässern in UBP/g N<br />

Situation 2006 Q Bemerkungen Situation 1997<br />

Normierungsfluss (t N/a) 31'360 B Hochrechnung auf Gesamtschweiz mit Abflussdaten<br />

gemäss NADUF<br />

Aktueller Fluss (t N/a) 24'827 A nur Rheineinzugsgebiet (OSPAR Commission 2006) 40'000<br />

kritischer Fluss (t N/a) 17'510 a 50 % Reduktionsziel im Rheineinzugsgebiet (OSPAR<br />

Commission 2006)<br />

24'000<br />

Gewichtungsfaktor (-) 2.01<br />

Ökofaktor (UBP/g N) 64 69<br />

Q = Datenqualität; Erläuterung siehe Kap. 2.4<br />

Der Ökofaktor für Stickstoff ist gegenüber der bisherigen Situation leicht zurückgegangen,<br />

da der Stickstoffeintrag gegenüber 1997 deutlich reduziert werden konnte.<br />

4.3 Phosphor<br />

4.3.1 Ökologische Wirkung<br />

Der Phosphor-Eintrag ist für Seen (und Meere) kritischer als für Fliessgewässer, da in<br />

stehenden Gewässern meist der verfügbare Phosphor der limitierende Faktor für das<br />

Algenwachstum ist. Ein durch Phosphor erhöhtes Algenwachstum kann über die<br />

Sedimentation und den vermehrten aeroben Abbau dieser Biomasse zu Sauerstoffmangel<br />

und Fischsterben im Tiefenwasser von Seen führen (BLW & BUWAL 1998).<br />

Die Belastung der Seen variiert sehr stark nach deren Lage. Seen mit alpiner Prägung<br />

(z. B. Vierwaldstättersee, Thunersee) weisen sehr geringe Phosphorkonzentrationen<br />

auf, wohingegen Seen in Gebieten intensiver landwirtschaftlicher Nutzung durch<br />

Phosphor, welcher mit Hof- und Kunstdünger auf die Felder ausgetragen wird, immer<br />

noch stark belastet sein können. Der Anschluss von Haushalten und Gewerbe an<br />

Kläranlagen und das Phosphatverbot in Textilwaschmitteln brachte eine deutliche<br />

Reduktion des Phosphor-Eintrages über die letzten beiden Jahrzehnte (BLW & BU-<br />

WAL 1998; BUWAL 2004a).<br />

16 Unter der Annahme eines mittleren Abflusses im Rhein von 1'000 m³/s und dem Anforderungswert von 5.6 mg NO3-N/l ergäbe sich<br />

bereits ein kritischer Fluss von 176'600 t NO3-N/a für das Rheineinzugsgebiet

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!