konnten (vor allem Bekleidung, Uhren/Schmuck, Möbel) oder die besonders unter Globalisierungsdruck standen (u.a. Consumer Electronics/Telekommunikation, IT). 8 % 2,00 1,50 1,00 0,50 0,00 -0,50 -1,00 -1,50 periodischer Bedarf Durchschnittswachstum der Prokopfnachfrage p.a. für 1992-2001 persönlicher Bedarf E<strong>in</strong>richtungsbedarf Freizeitbedarf Quelle: eigene Berechnungen, Stat. Bundesamt Gesamtnachfrage/Kopf
Dies wirft die Frage auf, ob der Zusammenhang zwischen E<strong>in</strong>zelhandelsnachfrage und Globalisierung nicht enger ist als zunächst dargestellt. E<strong>in</strong> Blick auf das obige Chart bestätigt diese Vermutung. Denn <strong>in</strong> den vergangenen Jahren ist der private Verbrauch nom<strong>in</strong>al kont<strong>in</strong>uierlich gestiegen (+ 2,6 % bis 3,6 % p.a.). Das gilt auch für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>flationsbere<strong>in</strong>igte Rechnung. Die Nachfrageschwäche im E<strong>in</strong>zelhandel lässt sich folglich nicht auf konjunkturelle Effekte bzw. e<strong>in</strong>en rückläufigen privaten Verbrauch zurückführen. Wenn e<strong>in</strong> deutliches Wachstum des privaten Verbrauchs vorliegt, der E<strong>in</strong>zelhandels umsatz relativ oder absolut s<strong>in</strong>kt bzw. allenfalls stagniert, dann kann e<strong>in</strong> Globalisierungse<strong>in</strong>fluss zum<strong>in</strong>dest nicht ausgeschlossen werden. Diese Überlegung wird auch durch jüngste Prognosen des Statischen Bundesamtes gestützt, wonach der Anteil für FMCG auch langfristig etwa konstant bleiben wird, während die Nonfood-Nachfrage am privaten Verbrauch von heute (2001) 24 % auf rd. 21 % <strong>in</strong> 2010 zurückgehen soll (vgl o.V. 2003, S. 22f.). Denkbar ist allerd<strong>in</strong>gs auch, dass die Attraktivität des Angebots nicht ausreicht, um <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Käufermarkt die Nachfrage stärker zu stimulieren. Darauf wird bei der Betrachtung der Betriebsformen zurückzukommen se<strong>in</strong>. In dieser Stagnationsphase hat die Flächenexpansion im E<strong>in</strong>zelhandel weitgehend angehalten. Die Gesamtzuwächse <strong>in</strong>kl. Verkaufsflächen unter 700 qm haben <strong>in</strong> den vergangenen Jahren trotz fehlenden Marktwachstums jedes Jahr e<strong>in</strong>en ‚Bodensatz‘ von 1,5 bis 1,8 Mio. qm erreicht. Bemerkenswert ist auch, dass <strong>in</strong> den vergangenen Jahren der Anteil der als E<strong>in</strong>kaufszentrum geplanten Vorhaben kont<strong>in</strong>uierlich bis auf rd. 45 % aller Vorhaben hochgeschnellt ist, obwohl dieser Standorttyp nur knapp 10 % am Verkaufsflächenbestand von aktuell (2002) rd. 111 Mio. qm erreicht (dazu <strong>Lademann</strong>, R. 2002, S. 66). Damit werden Präferenzverschiebungen <strong>in</strong> der Standortpolitik der verschiedenen E<strong>in</strong>zelhandelsbetriebsformen sichtbar. Mio. qm Verkaufsfläche 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0 Verkaufsflächenexpansion im deutschen E<strong>in</strong>zelhandel (ab 700 qm VK) 1999 2000 2001 2002 Quelle: RIOS-Handelsstandorte Konzeptphase Genehmigungsphase Realisierungsphase Neueröffnung 9