Betriebstypeninnovationen in stagnieren - Dr. Lademann & Partner
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Nieschlags Dynamik der Betriebsformen e<strong>in</strong> wachsender Nichtpreiswettbewerb zu<br />
erwarten. Denn theoriegemäß müsste trad<strong>in</strong>g up und Assimilierung nach Erosion der<br />
Wettbewerbsvorteile e<strong>in</strong>setzen.<br />
Wir werden im Folgenden die Entwicklungen der vergangenen Jahre danach beleuchten,<br />
ob diese Muster im Marktverhalten des E<strong>in</strong>zelhandels tatsächlich zu beobachten gewesen<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
3. Markt- und Wettbewerbsentwicklung im E<strong>in</strong>zelhandel<br />
Globalisierung<br />
Der Wettbewerb im E<strong>in</strong>zelhandel wird im Mittelstand nicht selten als räumlich begrenzt<br />
dargestellt. Noch im Zusammenhang mit der B<strong>in</strong>nenmarktdiskussion wurde verschiedentlich<br />
auch aus der Praxis heraus darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass der E<strong>in</strong>zelhandel von der<br />
Globalisierung des Wettbewerbs kaum tangiert würde – all bus<strong>in</strong>ess is local. Wäre dem<br />
so, dann hätte der Handel ke<strong>in</strong>en Bedarf, se<strong>in</strong>e Unternehmensgrößen an die größer werdenden<br />
Märkte anzupassen, Antworten auf die zunehmende Differenzierung des Warenangebots<br />
zu f<strong>in</strong>den und sich <strong>in</strong> immer schneller ablaufenden, durch Informationstechnologie<br />
und Telekommunikation beschleunigten Wettbewerbsprozessen zukunftsfähig<br />
aufzustellen. Es wird zu zeigen se<strong>in</strong>, dass diese Lokalmarktthese ungenau ist und dazu<br />
beiträgt, die strategischen Herausforderungen der Branche zu unterschätzen.<br />
Richtig ist, dass sich der Wettbewerb im E<strong>in</strong>zelhandel um den Endkunden, der Absatzwettbewerb,<br />
<strong>in</strong> räumlich relativ eng begrenzten Märkten vollzieht. Allerd<strong>in</strong>gs hat auch<br />
hier die zunehmende Filialisierung längst zu großräumigen, teils gar nationalen Interdependenzen<br />
im Wettbewerb geführt. Das gilt <strong>in</strong> Deutschland weniger für den Fast-<br />
Mov<strong>in</strong>g-Consumer-Good-Sektor (FMCG; i.e.L. Lebensmittele<strong>in</strong>zelhandel/LEH, <strong>Dr</strong>ogeriewaren)<br />
als für den Nonfoodbereich. Dagegen besitzt der Wettbewerb auf den Beschaffungsmärkten<br />
seit längerem e<strong>in</strong>e noch anwachsende <strong>in</strong>ternationale Qualität. Auch der<br />
Marktzugang <strong>in</strong> die Staaten des ehemaligen Ostblocks hat beim Wettbewerb um Standorte<br />
und beim sich daran anschließenden Wettbewerb der Standorte <strong>in</strong> den regionalen<br />
Märkten wachsende <strong>in</strong>ternationale Dimensionen. Diese Beispiele verdeutlichen, dass<br />
Globalisierung sich im E<strong>in</strong>zelhandel <strong>in</strong> unterschiedlichen Facetten und Intensitäten zeigt:<br />
? Der Absatzwettbewerb ist derzeit weitestgehend regional ausgerichtet. Bereits aber<br />
der Versandhandel, mehr noch der schneller wachsende Internethandel (B2C) stellen<br />
diese Regionalität zunehmend <strong>in</strong>frage. Wenngleich <strong>in</strong> Deutschland heute nur etwa<br />
1 bis 2 % des E<strong>in</strong>zelhandelsumsatzes über das Internet und 5 bis 6 % über den<br />
Versandhandel abgewickelt werden, so wird der Wettbewerb <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Warengruppen<br />
erheblich stärker aus se<strong>in</strong>en regionalen B<strong>in</strong>dungen herausgelöst (z.B. Bücher,<br />
Tonträger bzw. die Versandhandelsakzeptanz im ländlichen Raum, die nach