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Betriebstypeninnovationen in stagnieren - Dr. Lademann & Partner

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mer mehr Warengruppen von der Fachmarktidee erfasst: Baby-Fachmärkte, Gartenfachmärkte,<br />

Autozubehörfachmärkte usw.<br />

Mit Blick auf die Dynamik der Betriebsformen ist bemerkenswert, dass die branchenbezogene<br />

Vollsortimentspolitik <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Branchen auch Spezialisierungsspielräume für<br />

Spezialfachmärkte eröffnete. So entstanden Bekleidungsfachmärkte (Adler), Schuhfachmärkte<br />

(Hess, Reno), Computerfachmärkte (Vobis), Elektronikfachmärkte (Conrad,<br />

der sich aus dem Bauelementebereich <strong>in</strong> Richtung auf Spielwaren und Modellbau entwickelte),<br />

Teppichfachmärkte (Tep & Tap), Heimtextilfachmärkte (Hammer). Diese Be ispiele<br />

zeigen auch, dass die Strategie der Vollsortimentierung unter Globalisierungsdruck<br />

durch Spezialisten angreifbar ist.<br />

Vertikalisierung<br />

Vertikalisierung steht im hier verstandenen S<strong>in</strong>ne für die <strong>in</strong>stitutionalisierte Koord<strong>in</strong>ation<br />

von Beschaffung, Logistik und Absatzmarket<strong>in</strong>g zwischen Industrie und Handel auf<br />

kooperativer oder kapitalgestützter Grundlage. Dabei werden oft e<strong>in</strong>zelne Modelle parallel<br />

genutzt:<br />

? E<strong>in</strong>e Variante der Vertikalisierung besteht <strong>in</strong> der vollständigen Übernahme der<br />

Handelsfunktion durch den Hersteller. Hierbei filialisieren die Hersteller über Monomarkenformate.<br />

E<strong>in</strong> profilierter Vertreter dieser Gattung ist die spanische Herstellgruppe<br />

Inditex, die u.a. mit der Textilkette Zara <strong>in</strong> Deutschland gerade e<strong>in</strong> eigenes<br />

Filialnetz im Rahmen e<strong>in</strong>es Jo<strong>in</strong>t Ventures mit der Otto-Versand-Gruppe aufbaut.<br />

Besonderheiten dieses Pionierkonzepts s<strong>in</strong>d der Übergang von zwei saisongebundenen<br />

h<strong>in</strong> zu 13 Kollektionen p.a., e<strong>in</strong> durch ger<strong>in</strong>gen Warendruck Exklusivität<br />

suggerierendes Präsentationskonzept, e<strong>in</strong> permanenter Filialaustausch der Sortimente<br />

und moderate Preise für designbetonte Mode. Dieses Konzept setzt e<strong>in</strong>e<br />

nachfragegesteuerte flexibilisierte Produktion und e<strong>in</strong> exzellentes Informationssystem<br />

voraus. Auf diese Weise soll der Verbraucher immer wieder neu zu e<strong>in</strong>em Besuch<br />

bei Zara motiviert werden.<br />

? E<strong>in</strong>e Form des Direktabsatzes an Endverbraucher, die <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong> den 90er<br />

Jahren aufkam, ist das Factory-Outlet-Center bzw. das höherpositionierte Designer-<br />

Outlet-Center. Dieser Standorttyp kann aus unterschiedlichen Gründen <strong>in</strong> Deutschland<br />

praktisch kaum expandieren, so dass dieser für den deutschen Markt durchaus<br />

neue Ansatz derzeit weder vor e<strong>in</strong>em Aufstieg noch vor e<strong>in</strong>em Assimilationsprozess<br />

steht (dazu weiterführend <strong>Lademann</strong>, R./Treis, B., 1998, S. 116ff.).<br />

? E<strong>in</strong>e mehr kooperative Variante der Vertikalisierung besteht im Aufbau von Franchisesystemen<br />

durch die Hersteller (z.B. Esprit, Gap, Benetton, Bang & Olufsen,<br />

Bose), die mehr oder weniger e<strong>in</strong> markenexklusives Umfeld sichern sollen. Auch<br />

hier geht es darum, die Austauschbarkeit der Marken zu verr<strong>in</strong>gern und durch die<br />

Vertriebsmethode Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmale abzusichern. Selektive Vertriebskonzepte,<br />

die im Handel auf vollständige oder partielle Markenexklusivität <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Fachhändlernetz setzen (u.a. Loewe), stellen ke<strong>in</strong>e neuen Vertriebssysteme dar.<br />

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