Betriebstypeninnovationen in stagnieren - Dr. Lademann & Partner
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through-Pr<strong>in</strong>zip“) angesehen werden. Die Ausrichtung auf e<strong>in</strong>en situativen Bedarf<br />
und die Kopplung an andere Aktivitäten (Tanken, Autowäsche) schaffen e<strong>in</strong>en erheblichen<br />
Verbrauchernutzen, der e<strong>in</strong> deutlich höheres Preisniveau durchsetzbar<br />
macht.<br />
? Trotz des Vormarsches der Discounter und der LEH-Großflächen darf nicht übersehen<br />
werden, dass <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Sortimentsbereichen auch die Fachmarktidee (s.u.) erfolgreiche<br />
Betriebstypenentwicklungen zuließ: z.B. bei Getränkefachmärkten oder<br />
<strong>Dr</strong>ogeriefachmärkten (u.a. Schlecker, Rossmann). In ihren Sortimentsschwerpunkten<br />
halten diese Fachmärkte signifikante Marktanteile und wachsen <strong>in</strong> der Regel erheblich<br />
schneller als der LEH (<strong>Dr</strong>ogeriewaren von ’92 bis ’01 + 7,2 % p.a.).<br />
Zwischenergebnis<br />
Die bisherige Analyse hat gezeigt, dass sich die Betriebsformen im LEH durch trad<strong>in</strong>g<br />
up nur <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gem Maß assimiliert haben. Es überwiegt das Pr<strong>in</strong>zip e<strong>in</strong>er konsequenten<br />
Profilierung und Abgrenzung von anderen Betriebsformen. H<strong>in</strong>zu kommt, dass der E<strong>in</strong>stieg<br />
neuer Betriebsformen, wie die <strong>in</strong>zwischen als ‚Ergänzungsversorger‘ etablierten<br />
Tankstellen, ke<strong>in</strong>eswegs über e<strong>in</strong>e Niedrigpreisstrategie erfolgen muss. Mit Blick auf die<br />
Betriebsformentheorie ist schließlich auch bemerkenswert, dass es <strong>in</strong> den vergangenen<br />
Jahren statt zum E<strong>in</strong>tritt neuer Betriebsformen zu e<strong>in</strong>em heftigen Preiswettbewerb und<br />
e<strong>in</strong>em weiteren Verfall der Margen gekommen ist. Wenngleich anhaltender Globalisierungsdruck<br />
sowie Fortdauer von Nachfragestagnation und Flächenexpansion diese Entwicklung<br />
erwarten lassen – es soll e<strong>in</strong> real <strong>stagnieren</strong>der Umsatz auf wachsender Ve rkaufsfläche,<br />
also c.p. mit wachsenden Fixkosten verkauft werden - kann diese Entwic klung<br />
mit der Betriebsformentheorie nicht erklärt werden. Gerade weil die Discounter,<br />
Verbrauchermärkte und SB-Warenhäuser sich nicht assimiliert haben, haben sie offenbar<br />
das Reifestadium noch nicht erreicht. Solange dies der Fall ist und die Nahversorger<br />
konstitutiv bed<strong>in</strong>gt ihre Wettbewerbsnachteile nicht verr<strong>in</strong>gern können, herrscht angesichts<br />
der Marktlage Verdrängungswettbewerb. Die gesamtwirtschaftlichen Effizienzspielräume<br />
<strong>in</strong> der Warendistribution wurden noch nicht ausgeschöpft. In solch e<strong>in</strong>er<br />
‚Endspielsituation‘ bef<strong>in</strong>det sich der LEH offenbar.<br />
5. Betriebsformenentwicklung im Nonfood-<br />
E<strong>in</strong>zelhandel<br />
Strukturwandel<br />
Der Begriff des Nonfood-E<strong>in</strong>zelhandels fasst zahlreiche Branchen zusammen, die jede<br />
für sich durch höchst unterschiedliche Entwicklungen gekennzeichnet waren. Dieser<br />
Beitrag kann daher nur schlaglichtartig e<strong>in</strong>en Blick auf die Dynamik der Nonfood-<br />
Branchen und –Betriebsformen werfen.<br />
Auf das Nonfood-Marktpotenzial <strong>in</strong> Deutschland entfallen rd. 55 % (231 Mrd. €) der<br />
Gesamtnachfrage im E<strong>in</strong>zelhandel von derzeit rd. 419 Mrd. € p.a. Insgesamt betrachtet