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Hintergrund<br />
Wasser, Energie, Transport<br />
Entwicklungspartnerschaft mit der Wirtschaft<br />
Technologie <strong>zu</strong>r Wasserverlustreduzierung<br />
Trinkwasser ist knapp in Peru. Mehr als 20 % aller Peruaner<br />
haben heute noch keinen Zugang <strong>zu</strong> Trinkwasser und große<br />
Teile der Bevölkerung wer<strong>den</strong> nur wenige Stun<strong>den</strong> am Tag<br />
mit Wasser versorgt. Dies liegt einerseits an der Trockenheit<br />
in der bevölkerungsreichen Küstenregion, andererseits am<br />
maro<strong>den</strong> Leitungssystem. Leckagen in <strong>den</strong> Wasserversorgungssystemen<br />
und nicht registrierte Anschlüsse führen in<br />
vielen Städten Perus <strong>zu</strong> Trinkwasserverlusten zwischen 40<br />
und 60 %. Die Verluste belasten die Wasserversorger finanziell<br />
und verhindern Investitionen für Instandhaltung und<br />
Erweiterung der Systeme. Die Leckagen in <strong>den</strong> Trinkwassernetzen<br />
ausfindig <strong>zu</strong> machen ist schwierig. Es gibt nur wenige<br />
Prüfschächte und ohne Zugang <strong>zu</strong> modernen Technologien<br />
müssen aufwändige und kostspielige Schachtarbeiten mit<br />
<strong>um</strong>fangreichen Verkehrsbehinderungen durchgeführt wer<strong>den</strong>,<br />
<strong>um</strong> Undichtigkeiten <strong>zu</strong> fin<strong>den</strong>.<br />
Die peruanische Regierung strebt mit dem Programm „Agua<br />
Para Todos“ die Erweiterung der Versorgungssysteme an,<br />
für <strong>den</strong> nachhaltigen Betrieb und die Wartung fehlt <strong>den</strong><br />
Unternehmen jedoch häufig das technische Know-how.<br />
Daher initiierte die GIZ 2010 im Rahmen des Programms<br />
„develoPPP.de“ im Auftrag des Bundesministeri<strong>um</strong>s für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine<br />
Entwicklungspartnerschaft mit der Hermann <strong>Sewerin</strong> GmbH.<br />
Ziel der Initiative<br />
Ziel der Maßnahme ist es, ein Gesamtkonzept <strong>zu</strong>r Reduzierung<br />
der Trinkwasserverluste <strong>zu</strong> erarbeiten, welches in<br />
ausgewählten Städten Perus das Auffin<strong>den</strong> und die Reparatur<br />
von Wasserleckagen ermöglicht sowie die Grundlagen für die<br />
Verbreitung der Technologie in Peru und eventuell anderen<br />
Entwicklungsländern schafft.<br />
Unser Ansatz<br />
Technologietransfer<br />
Die Hermann <strong>Sewerin</strong> GmbH stellt <strong>den</strong> kommunalen<br />
Wasserversorgungsunternehmen (WVU) in mehreren<br />
Städten Perus die auf die Bedürfnisse Perus angepassten<br />
elektronischen Messgeräte <strong>zu</strong>r Wasserlecksuche <strong>zu</strong>r Verfügung,<br />
schult das Personal ausführlich in der Bedienung<br />
und Anwendung und reorganisiert die Betriebsabläufe <strong>zu</strong>r<br />
Netzwartung. Dabei lernen die Mitarbeiter die physikalischen<br />
Grundlagen der Lecksuche sowie darauf aufbauend<br />
die praktische Anwendung der <strong>zu</strong>r Verfügung gestellten<br />
Gerätetechnik.<br />
Um die Verbreitung des Know-hows auf nationaler Ebene<br />
voran<strong>zu</strong>treiben, baut <strong>Sewerin</strong> ein Netzwerk zertifizierter<br />
Lecksuchspezialisten auf. Diese können als Multiplikatoren<br />
in konkreten Trainings- und Schulungsaktivitäten<br />
vom nationalen Dachverband der Wasserversorgungsorganisationen<br />
(ANEPSSA) eingesetzt wer<strong>den</strong>, der seine Leistungen<br />
über das vom Trinkwasser- und Sanitärprogramm<br />
GIZ/PROAGUA aufgebaute „Nationale System für<br />
Capacity Development im Wassersektor“ (SFC) anbietet.<br />
Außerdem wird Fachpersonal der Wasserversorgungsunternehmen<br />
in der Implementierung eines Qualitäts- und<br />
Überwachungsprogramms für die durch<strong>zu</strong>führen<strong>den</strong> Reparaturmaßnahmen<br />
geschult. Darüber hinaus beraten die<br />
Partner die WVU in allgemeinen Fragen <strong>zu</strong> Investitionsprogrammen<br />
für die Trinkwassernetze.<br />
Verbreitung der Technologie<br />
Da das Thema Trinkwasserverluste durch Wasserleckagen<br />
auf nationaler Ebene relativ neu ist, führen die Partner<br />
eine Aufklärungs- und Sensibilisierungskampagne durch.<br />
Im Fokus stehen die Vorteile der Wasserverlustreduzie-
ung, die Verbesserung des Versorgungsgrades der Bevölkerung<br />
mit Trinkwasser und ein betriebswirtschaftlich<br />
effizientes Management der Trinkwasserversorgung.<br />
Außerdem wer<strong>den</strong> Artikel in der Fachpresse publiziert,<br />
die Technologie auf der Jahreshauptversammlung von<br />
ANEPSSA vorgestellt und Mitarbeiter weiterer Städte in<br />
der Anwendung der Technologie geschult. So erhalten<br />
auch andere interessierte kommunale Wasserversorger<br />
Zugang <strong>zu</strong> <strong>den</strong> Erfahrungen und Ergebnissen aus dem<br />
Projekt. Auf Grundlage einer Kosten-Nutzen-Analyse<br />
wird ein Finanzierungsmodell entwickelt, welches langfristig<br />
die Implementierung der Technologie in<br />
Peru ermöglicht.<br />
Wirkung<br />
Die Entwicklungspartnerschaft trägt da<strong>zu</strong> bei, die Bevölkerung<br />
Perus in armen Regionen besser und konstanter<br />
mit Trinkwasser <strong>zu</strong> versorgen. Die Reparatur der Leckagen<br />
reduziert die Gefahr des Eindringens von Erregern und<br />
Keimen in die Trinkwasserleitung und damit auch <strong>den</strong><br />
Aufwand der Behandlung mit Chlor. Die hygienische<br />
Situation der Endverbraucher verbessert sich dadurch<br />
erheblich. Durch die Reduzierung der Trinkwasserverluste<br />
können die Partnerstädte wie auch ANEPSSA Geld sparen<br />
und ihre Wirtschaftlichkeit steigern. Durch die effizientere<br />
Nut<strong>zu</strong>ng des bereits produzierten Trinkwassers, welches<br />
nun nicht ungenutzt im Bo<strong>den</strong> versickert, lässt sich der<br />
kostenintensive Ausbau von Trinkwasseraufbereitungsanlagen<br />
vermei<strong>den</strong>. Die Partnerstädte und ANEPSSA wer<strong>den</strong><br />
auch in Zukunft in der Lage sein, ihre Probleme in der<br />
Wasserversorgung mit verhältnismäßig geringen Investitionskosten<br />
selbständig <strong>zu</strong> lösen.<br />
Impress<strong>um</strong><br />
Herausgeber:<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH<br />
Dag-Hammarskjöld-Weg 1-5<br />
65760 Eschborn<br />
T +49 6196 79-0<br />
F +49 6196 79-1115<br />
E info@giz.de<br />
I www.giz.de<br />
Partner<br />
Die Unternehmensgruppe der Hermann <strong>Sewerin</strong> GmbH<br />
ist ein international erfolgreiches Familienunternehmen<br />
mit Sitz in Gütersloh. Das Kerngeschäft sind die Entwicklung,<br />
die Produktion und der Vertrieb von elektronischen<br />
Messgeräten für die Gas- und Wasserwirtschaft. Ein<br />
globales Vertriebsnetz in über 40 Ländern macht <strong>Sewerin</strong><br />
<strong>zu</strong> einem der Technologieführer am Markt.<br />
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit<br />
(GIZ) GmbH: Effizient, wirksam und partnerorientiert<br />
– so unterstützt die GIZ Menschen und Gesellschaften<br />
in Entwicklungs-, Transformations- und Industrieländern<br />
dabei, eigene Perspektiven <strong>zu</strong> entwickeln und ihre<br />
Lebensbedingungen <strong>zu</strong> verbessern. Die GIZ bündelt die<br />
Kompetenzen und langjährigen Erfahrungen von Deutschem<br />
Entwicklungsdienst (DED) gGmbH, Deutscher Gesellschaft<br />
für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH<br />
und InWEnt Internationale Weiterbildung und Entwicklung<br />
gGmbH seit dem 1. Januar 2011 unter einem Dach.<br />
Als Bundesunternehmen unterstützt die GIZ die Bundesregierung<br />
bei der Erreichung ihrer Ziele in der Internationalen<br />
Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung.<br />
Kontakt<br />
GIZ<br />
Thomas Schneider<br />
E Thomas.Schneider@giz.de<br />
T +49 6196 79-2318<br />
I www.develoPPP.de<br />
Hermann <strong>Sewerin</strong> GmbH<br />
Michael Kersting<br />
E Michael.Kersting@sewerin.com<br />
T +49 5241 934-231<br />
I www.sewerin.com