Wege zur Selbsthilfe - Selbsthilfekoordination Bayern
Wege zur Selbsthilfe - Selbsthilfekoordination Bayern
Wege zur Selbsthilfe - Selbsthilfekoordination Bayern
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Ich bin nicht allein<br />
Unterstützung überall<br />
Ich fühle mich wohl<br />
Nadja Holzmayr, Kiss Nürnberg<br />
<strong>Selbsthilfe</strong>: gemeinsam<br />
statt einsam – für mich und<br />
andere<br />
Menschen, die in einer <strong>Selbsthilfe</strong>gruppe mitwirken<br />
oder diese gründen wollen, verbindet<br />
häufig der Wunsch, dort andere zu treffen, die<br />
sich in einer ähnlichen Lebenssituation befinden.<br />
Sie wünschen sich Kontakt zu anderen, die<br />
wissen, „was Sache ist“ und den eigenen Gefühlszustand<br />
nachempfinden können.<br />
Die Mitwirkung an einer <strong>Selbsthilfe</strong>gruppe<br />
ermöglicht:<br />
Information<br />
Die Mischung aus aktuellen Informationen,<br />
Erfahrungswissen und gesammeltem Fachwissen<br />
ist einmalig. Einerseits gewinnen die<br />
Teilnehmer/innen durch Fachvorträge, Literaturhinweise<br />
und Anregungen ein tieferes Verständnis<br />
einer Krankheit, einer Kultur oder eines<br />
Themas. Andererseits wird persönliches und<br />
über Jahre gesammeltes Wissen weitergegeben.<br />
Dort wagen sich Betroffene und Angehörige im<br />
geschützten Rahmen auszutauschen. Im Gespräch<br />
kann sich ein tieferes Verständnis ihrer<br />
Situation eröffnen.<br />
Orientierung<br />
<strong>Selbsthilfe</strong>gruppen zeigen <strong>Wege</strong> aus unüberschaubaren<br />
Systemen und Situationen auf.<br />
Betroffene lernen ihre eigene Situation realistischer<br />
einzuschätzen, ihre Ansprüche und Erwartungen<br />
an sich, an ihre Mitmenschen und an<br />
Professionelle im Gesundheits- oder Sozialwesen<br />
neu aus<strong>zur</strong>ichten.<br />
Aufgefangen und ermutigt werden<br />
Teilnehmer/innen, die neu in eine Gruppe kommen,<br />
sind oft deprimiert und fühlen sich allein<br />
gelassen mit ihren Problemen, Themen oder ihrer<br />
Krankheit. Sie werden in der Gruppe „aufgefangen“,<br />
sie können ihre Situation schildern und<br />
erfahren Unterstützung und Hilfe durch Gleichgesinnte.<br />
Jeder bringt das Interesse und das<br />
Potential mit, sich selbst und anderen zu helfen<br />
oder eine Idee voranzubringen. Dies setzt häufig<br />
in der Gruppe einen Prozess in Gang, der das<br />
Gefühl der Hoffnung und des Mutes verstärkt<br />
und Handlungsfelder eröffnet.<br />
Soziale Nähe erleben und Gemeinschaft<br />
zulassen<br />
<strong>Selbsthilfe</strong>gruppen haben sich angesichts der<br />
zunehmenden Vereinzelung in unserer Gesellschaft<br />
als eine neue Sozialform etabliert. Durch<br />
das Gefühl der Zugehörigkeit überwinden<br />
Menschen in <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen ihre äußere<br />
(gemeinschaftliche und gesellschaftliche) und<br />
ihre innere (persönliche und seelische) Isolation.<br />
Das Erleben von sozialer Nähe ermöglicht einen<br />
intensiven Austausch und eine Offenheit, die<br />
neue Beziehungsformen außerhalb der Familie<br />
und des Freundeskreises zulassen.<br />
Handlungskompetenzen entdecken<br />
<strong>Selbsthilfe</strong>aktive finden neue Strategien des<br />
Umgangs mit der Erkrankung, dem Thema<br />
oder mit dem Problem. Das „Nicht-Mehr-<br />
Hinnehmen-Wollen“ aktiviert neue, oft ungeahnte<br />
Kräfte, die die Handlungskompetenzen<br />
erweitern.<br />
Neue Entwicklungschancen eröffnen<br />
Menschen in <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen entdecken mit<br />
der Zeit, welche vielfältigen Aussichten das Leben<br />
ihnen trotz Krankheit oder Problem bietet<br />
<strong>Wege</strong> <strong>zur</strong> <strong>Selbsthilfe</strong> · Seite 6