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Fäkalkeime, Algengifte, Entenflöhe- Ein Thema für oberschwäbische ...

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<strong>Fäkalkeime</strong>, <strong>Algengifte</strong>, <strong>Entenflöhe</strong>-<br />

<strong>Ein</strong> <strong>Thema</strong> <strong>für</strong> <strong>oberschwäbische</strong> Seen?


Seen und Weiher des Oberschwäbischen Seenprogramms<br />

Zielfinger Baggersee<br />

Schloßsee<br />

Davon offiziell als Badegewässer genutzt<br />

Ebenweiler<br />

See<br />

Ruschweiler<br />

Häckler Weiher<br />

See<br />

Lengenweiler See<br />

Bibersee<br />

Illmensee<br />

Alter Weiher<br />

Königseggsee<br />

Olzreuter See<br />

Zeller See<br />

Flappachweiher<br />

Metzisweiler<br />

Weiher Holzmühleweiher<br />

Rössler Weiher<br />

Stockweiher<br />

Ellerazhofer<br />

Obersee Weiher<br />

Singerberger Weiher<br />

Degersee<br />

Stadtsee<br />

Blausee<br />

Karsee Badsee<br />

Großweiher<br />

Neuravensburger Weiher<br />

Argensee Hinterweiher<br />

Moorbad<br />

Stadtweiher


Fäkalbakterien: Darmbakterien von Warmblütern<br />

Dazu gehören u.a.:<br />

● Fäkalcoliforme: v.a. Escherichia coli<br />

● Fäkalstreptokokken (intestinale Enterokokken, IE)<br />

● Anaerobe Sporenbildner (v.a. „Clostridium perfringens“)<br />

● Salmonellen:<br />

● Shigellen:<br />

Fäkalkeim-Monitoring<br />

Coliforme Keime sind Obergruppe, nicht alle Vertreter sind<br />

fäkalen Ursprungs, viele ubiquitär in der Umwelt verbreitet.<br />

Indikatorkonzept: Menge der häufigen, selbst nicht<br />

pathogenen Keime (v.a . E.coli) ist Maß <strong>für</strong> das Risiko von<br />

Verunreinigungen mit pathogenen Keimen fäkalen Ursprungs.


Welche Änderungen bringt die<br />

neue Badegewässerrichtlinie?<br />

Alte Richtlinie<br />

• Gesamtcoliforme (GCF),<br />

Fäkalcoliforme (FCF), und<br />

(fakultativ)<br />

Fäkalstreptokokken (FS)<br />

• Grenzwerte/Leitwerte (pro<br />

100ml)<br />

FCF: 2.000/100<br />

GCF: 10.000/500<br />

FS: - / 100<br />

Neue Richtlinie<br />

• GCF entfallen<br />

E.coli= EC (≈ FCF)<br />

Intestinale Enterokokken =<br />

IE (≈ FS)<br />

• Grenzwerte/Leitwerte (pro<br />

100ml)<br />

EC: 500/1000<br />

IE: 400/200


Regenüberlauf<br />

Siedlung<br />

Abwasser<br />

Kläranlage<br />

Fluss<br />

<strong>Ein</strong>tragswege <strong>für</strong> <strong>Fäkalkeime</strong><br />

hohe Belastung mit<br />

deutlichen<br />

Grenzwertüberschreitungen<br />

mäßige Belastung ohne<br />

Grenzwertüberschreitungen<br />

Landwirtschaft<br />

Wasservögel Schlamm Direkteinleiter<br />

See


Belastungsquellen aus Siedlungsbereich im Vergleich<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Medianwerte E.coli/100 ml


E-coli / 100 ml<br />

Keimbelastung bezogen auf <strong>Ein</strong>wohner<br />

und Abflußmenge<br />

10000<br />

1000<br />

100<br />

E-colibelastung von Bodenseezuflüßen im Mündungsbereich<br />

SeefelderA.<br />

n=25<br />

Schussen<br />

n=12<br />

Argen<br />

n=19<br />

Grenzwert<br />

Nonnenbach<br />

n=13<br />

<strong>Ein</strong>w./ 11.000 22.000 3.600 16.000<br />

Abfluss


Keimkonzentrationen von Drainagen im<br />

Vergleich zum Fluss<br />

Keime pro 100ml<br />

10000<br />

1000<br />

100<br />

10<br />

E.coli E.coli Streptokokken<br />

Streptokokken<br />

Anaerobe Anaerobe<br />

Sporenb. Sporenb.<br />

Drainage<br />

Fluss<br />

Kein Hinweis auf Landwirtschaft als Ursache <strong>für</strong> Belastungsspitzen


Keimentwicklung bei Güllelagerung<br />

Keime pro 1ml<br />

1000000<br />

100000<br />

10000<br />

14.10.1999<br />

24.10.1999<br />

03.11.1999<br />

13.11.1999<br />

23.11.1999<br />

03.12.1999<br />

13.12.1999<br />

Ecoli<br />

Streptokokk<br />

Clostridien<br />

Wechsel der Mikroflora mit starker Abnahme von E.coli


Die Ergebnisse aus 5 Kampagnen im NSG Hegne<br />

(dichteste Vogelbestände im Untersee)<br />

E.coli/100 ml<br />

100<br />

10<br />

1<br />

Kampagnen: E.coli<br />

Ufernah Uferfern<br />

Leitwert<br />

Alle Werte unter Leitwert! Ufernahe Proben höher belastet<br />

Anteil Intestinale Enterokokken höher als die von E.coli<br />

Streptos/100 ml<br />

100<br />

10<br />

1<br />

Kampagnen: Intestinale Enterokokken<br />

Ufernah Uferfern<br />

Leitwert


Blaualgen (Cyanobakterien)- eine vielfältige Organismengruppe


Gemeinsame Merkmale der Cyanobakterien<br />

• Photoautotroph<br />

• Ohne Zellkern (Prokaryonten)<br />

• Häufig in Filamenten oder Flocken wachsend<br />

• Befähigung zu Stickstoff-Fixierung verbreitet<br />

• Bildung von Giftstoffen (Toxinen) verbreitet<br />

• Beispiele:<br />

-Microcystin (Leberschädigung)<br />

-Anatoxin(Nervenschädigung)<br />

-Saxatoxin (Nervenschädigung)<br />

-Nodularin (Leberschädigung)<br />

-Cylindrospermin (Leberschädigung)


Seen und Weiher des Oberschwäbischen Seenprogramms<br />

Badegewässer mit Beobachtung von Blaualgenblüten (Cyanobakterien<br />

Zielfinger Baggersee<br />

Ebenweiler<br />

See<br />

Ruschweiler<br />

Häckler Weiher<br />

See<br />

Lengenweiler See<br />

Bibersee<br />

Schloßsee<br />

Illmensee<br />

Federsee<br />

Alter Weiher<br />

Königseggsee<br />

Olzreuter See<br />

Zeller See<br />

Flappachweiher<br />

Metzisweiler<br />

Weiher Holzmühleweiher<br />

Rössler Weiher<br />

Stockweiher<br />

Ellerazhofer<br />

Obersee Weiher<br />

Singerberger Weiher<br />

Degersee<br />

Stadtsee<br />

Blausee<br />

Karsee<br />

Großweiher<br />

Neuravensburger Weiher<br />

Argensee Hinterweiher<br />

Moorbad<br />

Badsee<br />

Stadtweiher


Berücksichtigung der Cyanobakterien in neuer<br />

EU-Badegewässerrichtlinie<br />

Artikel 8<br />

Gefährdung durch Cyanobakterien<br />

(3) Deutet das Profil des Badegewässers auf ein<br />

Potenzial <strong>für</strong> eine Massenvermehrung von<br />

Cyanobakterien hin, so wird eine geeignete<br />

Überwachung durchgeführt, damit Gefahren <strong>für</strong> die<br />

Gesundheit rechtzeitig erkannt werden können.<br />

(2) Kommt es zu einer Massenvermehrung von<br />

Cyanobakterien und wird eine Gefährdung der<br />

Gesundheit festgestellt oder vermutet, so werden<br />

unverzüglich angemessene Bewirtschaftungsmaßnahmen<br />

zur Vermeidung einer Exposition gegenüber<br />

dieser Gefahr ergriffen, einschließlich der Information<br />

der Öffentlichkeit.


Strandprofile<br />

• Beschreibung der Badestelle<br />

– physikalische, geographische und hydrologische<br />

Charakteristika<br />

– mögliche Verschmutzungsquellen<br />

– Potenzial <strong>für</strong> Cyanobakterien-/Algenwachstum<br />

– Probenahmestelle<br />

• Bis spätestens 2011 zu erstellen<br />

• Wiederholung alle 2-4 Jahre<br />

(je nach Qualität der Badestelle)<br />

• Bei „ausgezeichneten“ Badestellen keine<br />

Wiederholung notwendig


Vorschlag des UBA <strong>für</strong> Überwachungspraxis Cyanobakterien


Badedermatitis durch <strong>Entenflöhe</strong> (Zerkarien)<br />

Zerkarie<br />

Befallssymptome


Badedermatitis-“Monitoring“<br />

Brigitte Engesser und Florian Rodi auf Schneckensuche


Geringes Risiko <strong>für</strong> Badedermatitis durch Cerkarien<br />

Badegewässer mit Beobachtung von infizierten Wassserschnecken<br />

Ruschweiler<br />

See<br />

Illmensee<br />

Königseggsee<br />

Alter Weiher<br />

Bibersee<br />

Metzisweiler<br />

Weiher<br />

Singerberger Weiher<br />

Degersee<br />

Stadtsee<br />

Blausee<br />

Stockweiher<br />

Karsee<br />

Neuravensburger Weiher<br />

Holzmühleweiher<br />

Ellerazhofer<br />

Obersee Weiher<br />

Argensee<br />

Badsee


Bekampfung Enten:<br />

Jagd<br />

Vergrämung<br />

Lebensgrundlagen<br />

Bekämpfung Schnecken:<br />

Lebensgrundlagen<br />

Natürliche Feinde<br />

Gifte<br />

Ansätze <strong>für</strong> mögliche Maßnahmen<br />

Bekämpfung Würmer<br />

Fütterung von Wurmmitteln<br />

Bekämpfung Unwissen<br />

Info Bevölkerung<br />

Warnung bei erhöhtem Risiko<br />

Bekämpfung Zerkarien<br />

Abwehrmittel auf Haut<br />

Gifte<br />

Bekämpfung Juckreiz<br />

Medikamente<br />

Prophylaxe: Sonnen- und Quallenschutzcreme oder Niclosamid (0,1 %)


Zusammenfassung und Ausblick<br />

• Sehr geringe Fäkalkeimbelastung<br />

• Hauptursache Fernhaltung von Siedlungsabwasser<br />

• Erhöhtes Risiko <strong>für</strong> Blaualgenblüten in mehreren Seen<br />

• Ursache Eutrophierung, Maßnahmen: Seenprogramm<br />

• Risiko von Badedermatitis durch Zerkarien gering<br />

• Prophylaxe durch Hautcreme möglich<br />

Ausblick: (Fast) keine<br />

<strong>Ein</strong>schränkungen <strong>für</strong><br />

ungetrübtes Badevergnügen<br />

in <strong>oberschwäbische</strong>n Seen!

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