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Bericht zu den wasserchemischen und gewässerökologischen ...

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<strong>Bericht</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>wasserchemischen</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>gewässerökologischen</strong> Untersuchungen im<br />

Rahmen des Aktionsprogrammes <strong>zu</strong>r Sanierung<br />

oberschwäbischer Seen 2010<br />

© Heinz M. Strehle<br />

Wannenberger Weiher, Mahlweiher Aulendorf, Moorbad<br />

Argenbühl, Schwarzensee, Jägerweiher, Zeller See <strong>und</strong><br />

Unterer Staudacher Weiher<br />

Regierungspräsidium Tübingen<br />

Abteilung Umwelt


Bearbeiter:<br />

Dr. Heinz M. Strehle <strong>und</strong> Rainer Westermayer<br />

Regierungspräsidium Tübingen<br />

Abteilung Umwelt – Referat 52 Gewässer <strong>und</strong> Bo<strong>den</strong><br />

Januar 2011


Inhaltsverzeichnis<br />

Regierungspräsidium Tübingen – Abteilung Umwelt<br />

Der Zustand der untersuchten Gewässer<br />

– im Überblick<br />

S. 4<br />

Einleitung S. 6<br />

Untersuchungsmetho<strong>den</strong> <strong>und</strong> Bemerkungen S. 7<br />

Wannenberger Weiher S. 8<br />

Mahlweiher bei Aulendorf S. 14<br />

Moorbad bei Argenbühl S. 20<br />

Schwarzensee S. 26<br />

Jägerweiher S. 34<br />

Zeller See S. 41<br />

Unterer Staudacher Weiher S. 48<br />

Schlussbemerkung S. 55<br />

3


Abschlussbericht <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>wasserchemischen</strong> <strong>und</strong> <strong>gewässerökologischen</strong><br />

Untersuchungen im Rahmen des Aktionsprogrammes <strong>zu</strong>r Sanierung<br />

oberschwäbischer Seen 2010<br />

Der Zustand der untersuchten Gewässer – im Überblick<br />

Trophischer Zustand 2005: eutroph, e1; 2010 polytroph, p1. Gewässer hat sich verschlechtert!<br />

Trophischer Zustand 2005: eutroph, e1; 2010 eutroph, e2. Gewässer hat sich verschlechtert!<br />

Trophischer Zustand 2005: meso- bis eutroph, e1; 2010 eutroph, e1. Gewässer hat sich<br />

geringfügig verschlechtert. Im Moorbad konnten wir insgesamt nur fünf Proben von dessen<br />

Oberfläche nehmen. Insofern ist die Statuierung des trophischen Status von 2010 <strong>zu</strong> relativieren.<br />

Trophischer Zustand 2005: eutoph, e2; 2010 polytroph, p1. Gewässer hat sich verschlechtert!.<br />

Trophischer Zustand 2010: eutroph, e1. Gewässer wurde <strong>zu</strong>m ersten Mal untersucht.<br />

4<br />

Messwerte Wannenberger Weiher 2010 Oberfläche<br />

NH4-N in m g/l NO3-N in m g/l PO4-P in µg/l Ges-P in µg/l Chl-a in µg/l Sichttiefe in cm<br />

Mittelw ert 0,06 2,82 6 73 65,9 103<br />

Maxim alw ert 0,16 9,81 32 168 197,5 130<br />

Minim alw ert 0,01 0,20 1 36 28,0 70<br />

Messwerte Mahlweiher Aulendorf 2010 Oberfläche<br />

NH4-N in m g/l NO3-N in m g/l PO4-P in µg/l Ges-P in µg/l Chl-a in µg/l Sichttiefe in cm<br />

Mittelw ert 0,08 2,62 5 50 30,7 144<br />

Maxim alw ert 0,17 5,63 16 76 67,5 250<br />

Minim alw ert 0,00 0,82 2 32 4,5 105<br />

Messwerte Moorbad Argenbühl 2010 Oberfläche<br />

NH4-N in m g/l NO3-N in m g/l PO4-P in µg/l Ges-P in µg/l Chl-a in µg/l Sichttiefe in cm<br />

Mittelw ert 0,04 0,63 2 27 19,3 214<br />

Maxim alw ert 0,07 1,33 4 42 62,5 350<br />

Minim alw ert 0,00 0,01 0 18 3,2 120<br />

Messwerte Schwarzensee 2010 Oberfläche<br />

NH4-N in m g/l NO3-N in m g/l PO4-P in µg/l Ges-P in µg/l Chl-a in µg/l Sichttiefe in cm<br />

Mittelw ert 0,07 0,11 7 80 81,7 97<br />

Maxim alw ert 0,39 0,53 18 102 212,5 130<br />

Minim alw ert 0,00 0,00 3 42 33,0 70<br />

Messwerte Jägerweiher 2010 Oberfläche<br />

NH4-N in m g/l NO3-N in m g/l PO4-P in µg/l Ges-P in µg/l Chl-a in µg/l Sichttiefe in cm<br />

Mittelw ert 0,05 0,12 2 40 23,2 224<br />

Maxim alw ert 0,18 0,56 3 62 73,0 280<br />

Minim alw ert 0,01 0,00 1 28 3,5 140


Regierungspräsidium Tübingen – Abteilung Umwelt<br />

Messwerte Zeller See 2010 Oberfläche<br />

NH4-N in m g/l NO3-N in m g/l PO4-P in µg/l Ges-P in µg/l Chl-a in µg/l Sichttiefe in cm<br />

Mittelw ert 0,07 1,14 12 62 56,7 138<br />

Maxim alw ert 0,19 2,25 37 90 118,0 300<br />

Minim alw ert 0,01 0,60 1 40 3,0 90<br />

Trophischer Zustand 2004: polytroph, p1; 2010 polytrop, p1. Gewässer hat sich nicht<br />

verändert.<br />

Messwerte Unterer Staudacher Weiher 2010 Oberfläche<br />

NH4-N in m g/l NO3-N in m g/l PO4-P in µg/l Ges-P in µg/l Chl-a in µg/l Sichttiefe in cm<br />

Mittelw ert 0,05 0,37 3 33 12,0 246<br />

Maxim alw ert 0,10 1,12 4 42 23,5 420<br />

Minim alw ert 0,01 0,00 0 30 2,5 140<br />

Trophischer Zustand 2005: eutoph, e2; 2010 eutroph, e1. Gewässer hat sich verbessert!.<br />

Die Statuierung des trophischen Status ist ähnlich unsicher wie beim beim Moorbad.<br />

5


Abschlussbericht <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>wasserchemischen</strong> <strong>und</strong> <strong>gewässerökologischen</strong><br />

Untersuchungen im Rahmen des Aktionsprogrammes <strong>zu</strong>r Sanierung<br />

oberschwäbischer Seen 2010<br />

Einleitung<br />

Im Kalenderjahr 2010 wur<strong>den</strong> vom Labor des RP Tübingen fünf Weiher <strong>und</strong> ein See aus dem<br />

Untersuchungsprogramm des Aktionsprogrammes <strong>zu</strong>r Sanierung oberschwäbischer Seen<br />

wasserchemisch untersucht. Es waren dies:<br />

der Wannenberger Weiher,<br />

der Mahlweiher bei Aulendorf,<br />

das Moorbad bei Argenbühl,<br />

der Schwarzensee,<br />

der Jägerweiher<br />

der Zeller See <strong>und</strong><br />

der Unterer Staudacher Weiher<br />

Bei <strong>den</strong> Untersuchungen stan<strong>den</strong> die Gehalte an pflanzlichen Nährstoffen in <strong>den</strong> untersuchten<br />

Gewässern, sowie die in deren Zuflüssen im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Diskutiert wer<strong>den</strong> im Folgen<strong>den</strong> die Phosphat <strong>und</strong> die Chlorophyll-a-Gehalte.<br />

Die Stickstoffgehalte in <strong>den</strong> Stillgewässern wer<strong>den</strong> <strong>zu</strong>r Ergän<strong>zu</strong>ng in <strong>den</strong> Text eingefügt.<br />

Fernerhin wer<strong>den</strong> die Phosphatgehalte in <strong>den</strong> Zuflüssen der Gewässer erörtert.<br />

Die Phosphat <strong>und</strong> Chlorophyll-a-Gehalte der Stehgewässer wer<strong>den</strong> mit solchen aus<br />

vorausgegangenen Untersuchungen verglichen.<br />

Schlussfolgerungen aus diesem Vergleich auf allfällige Verbesserungen bzw. Verschlechterung<br />

des <strong>gewässerökologischen</strong> Zustandes <strong>zu</strong> ziehen, ist nur mit Einschränkungen möglich. Hier<strong>zu</strong> ist<br />

das Datenmaterial bei weitem nicht umfangreich genug. Das Ganze mag als Trend gesehen<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Bei <strong>den</strong> weniger als 10 Untersuchungen, die höchstens pro Jahr an einzelnen Seen <strong>und</strong> Weihern<br />

durchgeführt wer<strong>den</strong> können, beeinflussen witterungsbedingte Fluktuationen von Niederschlägen,<br />

die gelegentlich erfasst oder, was häufiger der Fall ist, nicht erfasst wer<strong>den</strong>, Mittelwerte vor allem<br />

von Zuflüssen auf extreme Weise. Zum anderen haftet <strong>den</strong> Untersuchungen gr<strong>und</strong>sätzlich der<br />

Mangel an, dass wir bei starken Niederschlägen nicht deren zeitlichen Ablauf <strong>und</strong> die damit<br />

verbun<strong>den</strong>e Dynamik der Zu- <strong>und</strong> Abnahme von Stoffen erfassen können. Da<strong>zu</strong> wären<br />

aufwändigere Probennahmen als die uns möglichen nötig. Es gibt Hinweise aus der einschlägigen<br />

Literatur, wonach heftige Niederschläge innerhalb eines Tages einen großen Teil der jährlichen<br />

Nährstofffracht in einen See oder Weiher einspülen können. Übersieht man solche extremen<br />

Ereignisse, unterschätzt man die tatsächliche Exposition der Seen <strong>und</strong> Weiher gegenüber<br />

Nährstoffen. Dies dürfte bei Stehgewässern generell der Fall sein. Es spricht vieles dafür, dass die<br />

Belastung der oberschwäbischen Seen <strong>und</strong> Weiher bei weitem höher liegt, als es die<br />

entnommenen Stichproben nahe legen.<br />

Die Ergebnisse der Untersuchungen dienen <strong>zu</strong>m einen der Evaluierung schon erfolgter <strong>und</strong> <strong>zu</strong>r<br />

Präzisierung der Planung noch anstehender Sanierungsmaßnahmen.<br />

6


Regierungspräsidium Tübingen – Abteilung Umwelt<br />

Untersuchungsmetho<strong>den</strong> <strong>und</strong> Bemerkungen<br />

Bei <strong>den</strong> vor Ort gemessen (Sichttiefe <strong>und</strong> Sauerstoffgehalt) <strong>und</strong> <strong>den</strong> <strong>zu</strong>r <strong>wasserchemischen</strong><br />

Analyse angewendeten Metho<strong>den</strong> wur<strong>den</strong> die Vorschriften der Deutschen Einheitsverfahren<br />

herangezogen.<br />

Im Einzelnen wur<strong>den</strong> folgende Geräte <strong>und</strong> Verfahren genutzt bzw. angewandt:<br />

Temperatur: vor-Ort mit WTW OXI 330<br />

Sauerstoff: vor-Ort mit WTW OXI 330<br />

Sichttiefe: vor-Ort Secchi-Scheibe<br />

Leitfähigkeit:: WTW LF 197<br />

pH-Wert: WTW pH 197<br />

Ammonium-Stickstoff: Photometrisch mit Spectroquant (Merck)<br />

Nitrat-Stickstoff: Photometrisch mit Spectroquant (Merck)<br />

Ortho-Phosphat-Phosphor: DIN 38 505 - D11 - 1<br />

Gesamt-Phosphor: Analog DIN 38 505 - D11 - 4 unter Verwendung von<br />

Mikrowellenaufschlussgerät MLS 1200<br />

Chlorophyll a: DIN 38 412 - L16<br />

BSB5 : DIN 38 409 - 52<br />

Alle photometrischen Analysen wur<strong>den</strong> mit einem Spektralfotometer des Typs Cary 50 Conc der<br />

Firma Varian durchgeführt.<br />

Auf eine Quantifizierung der Phosphate, die durch die Zuflüsse in die Stillgewässer eingetragen<br />

wer<strong>den</strong>, wurde verzichtet, da die Abflusswassermengen der Zuflüsse nicht mit geeigneten<br />

Einrichtungen (Messwehre) gemessen wer<strong>den</strong> können.<br />

Weitere Informationen <strong>zu</strong> <strong>den</strong> im Folgen<strong>den</strong> behandelten Gewässern fin<strong>den</strong> sich auch unter<br />

www.seenprogramm.de.<br />

7


Abschlussbericht <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>wasserchemischen</strong> <strong>und</strong> <strong>gewässerökologischen</strong><br />

Untersuchungen im Rahmen des Aktionsprogrammes <strong>zu</strong>r Sanierung<br />

oberschwäbischer Seen 2010<br />

Der Wannenberger Weiher<br />

(© Luftbildagentur Frank Hofmann)<br />

Der Wannenberger Weiher hat ein hydrologisches Ein<strong>zu</strong>gsgebiet 1 (rechte Skizze rot umrandet) von<br />

283 ha. Es besteht <strong>zu</strong> 46 % aus Wald <strong>und</strong> <strong>zu</strong> 52 % aus landwirtschaftlich genutzten Flächen (23 %<br />

Grünland, <strong>und</strong> 77 % Ackerland). Es ist gleichzeitig - <strong>zu</strong>m größten Teil auch - das hydrologische<br />

Ein<strong>zu</strong>gsgebiet des unten behandelten Mahlweihers. Die gelb umrandeten Flächen sind <strong>zu</strong>r extensiven<br />

Nut<strong>zu</strong>ng vorgeschlagen, um die Nährstoffeinträge in die Gewässer <strong>zu</strong> verringern.<br />

Probennahmepunkte am Wannenberger Weiher<br />

1 Als hydrologisches Ein<strong>zu</strong>gsgebiet wird diejenige Fläche im Umfeld eines Stillgewässers verstan<strong>den</strong>, aus der ein <strong>zu</strong> Bo<strong>den</strong><br />

gefallener Regentropfen dem natürlichen Gefälle folgend <strong>und</strong> ungeachtet einer allfälligen Versickerung in dieses abfließen könnte.<br />

Eingegrenzt wur<strong>den</strong> diese Ein<strong>zu</strong>gsgebiete unter Zuhilfenahme orohydrografischen Karten <strong>und</strong> Erhebungen vor Ort. Die so<br />

definierten hydrologischen Ein<strong>zu</strong>gsgebiete sind die Bereiche, innerhalb derer Sanierungsmaßnahmen für Oberflächengewässer<br />

erfolgen sollten.<br />

Unberücksichtigt bei dieser Festlegung bleiben unterirdische Wasserströme. Solche <strong>zu</strong> erfassen wäre methodisch sehr aufwändig<br />

<strong>und</strong> mit <strong>den</strong> uns <strong>zu</strong> Hilfe stehen<strong>den</strong> Möglichkeiten nicht <strong>zu</strong> bewerkstelligen.<br />

8


Regierungspräsidium Tübingen – Abteilung Umwelt<br />

Messwerte Wannenberger Weiher Oberfläche<br />

Phosphat-P, Chlorophyll-a-Gehalte<br />

Wannenberger Weiher 2010<br />

<strong>und</strong> Sichtiefe<br />

in µg/l<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

02. 30. 03. 31. 22. 27. 28. 27. 22.<br />

03. 03. 05. 05. 06. 07. 09. 10. 11.<br />

Datum der Probennahme<br />

PO4-P in<br />

µg/l<br />

Chlorophyll-a-Gehalte<br />

Ø 2010: 73 µg<br />

Spitzenwert 2010: 168 µg/l<br />

Ø 2005: 66 µg Spitzenwert 2005: 198 µg/l<br />

Gesamt-P-Gehalte<br />

Ø 2010: 73 µg<br />

Spitzenwert 2010: 168 µg/l<br />

Ø 2005: 76 µg<br />

Ges-P in<br />

µg/l<br />

Chl-a in µg/l Sichttiefe in<br />

cm<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

in cm<br />

Wenige Tage vor unserer Probennahme am 02.03.2010 herrschte Tauwetter. Es ist an<strong>zu</strong>nehmen, dass<br />

infolge dessen viel Schmelzwasser in <strong>den</strong> Weiher eingetragen wurde <strong>und</strong> sich dies die Gehalte von<br />

PO4-P, Ges-P <strong>und</strong> Nitrat-N im Wasserkörper erhöhte.<br />

Gemessen an anderen Gewässern wies der Wannenberger Weiher eine sehr geringe Sichttiefe auf<br />

(Ø 103 cm, Maximalwert 130 cm).<br />

Der Wannenberger Weiher ist 2005 als eutroph, e2 2 kategorisiert wor<strong>den</strong>. Nach <strong>den</strong> nun erhobenen<br />

Befun<strong>den</strong> ist das Gewässer jetzt (2010) als polytroph, p1 <strong>zu</strong> bewerten.<br />

2 Gewässer wer<strong>den</strong> je nach Gesamtphopshat- <strong>und</strong> Chlorophyll-a-Gehalt als oligotroph (geringe Gehalte von Pflanzennährstoffen),<br />

mesotroph (mittlere Gehalte von Pflanzennährstoffen), eutroph (hohe Gehalte von Pflanzennährstoffen) <strong>und</strong> polytroph (sehr hohe<br />

Gehalte von Pflanzennährstoffen) charakterisiert. Die LAWA B<strong>und</strong>/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser hat diesen Ansatz <strong>zu</strong> einem<br />

numerisch handhabbaren Modell erweitert, das die Klassifikation des trophischen Zustandes von Stillgewässern nach Klassen wie<br />

polytroph, eutroph e1, usw. ermöglicht (siehe: LAWA: Gewässeruntersuchung).<br />

in mg/l<br />

Anorganische Stickstoff-Gehalte<br />

Wannenberger Weiher 2010<br />

12,00<br />

10,00<br />

8,00<br />

6,00<br />

4,00<br />

2,00<br />

0,00<br />

02.<br />

03.<br />

30.<br />

03.<br />

03.<br />

05.<br />

31.<br />

05.<br />

22.<br />

06.<br />

27.<br />

07.<br />

28.<br />

09.<br />

Datum der Probennahme<br />

NH4-N in<br />

mg/l<br />

NO3-N in<br />

mg/l<br />

27.<br />

10.<br />

22.<br />

11.<br />

9


Messwerte Wannenberger Weiher Zuflüsse<br />

µg<br />

µg<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Phosphat-P-Gehalte<br />

Wannenberger Weiher 2010<br />

Zufluss Z 1<br />

19.<br />

01.<br />

02.<br />

03.<br />

30.<br />

03.<br />

03.<br />

05.<br />

31.<br />

05.<br />

22.<br />

06.<br />

27.<br />

07.<br />

Datum der Probennahme<br />

PO4-P in µg/l Ges-P in µg/l<br />

28.<br />

09.<br />

27.<br />

10.<br />

Phosohat-P-Gehalte<br />

Wannenberger Weiher 2010<br />

Neben<strong>zu</strong>fluss<br />

19.<br />

01.<br />

02.<br />

03.<br />

30.<br />

03.<br />

03.<br />

05<br />

31.<br />

05<br />

22.<br />

06<br />

27.<br />

07<br />

Datum der Probennahme<br />

PO4-P in µg/l Ges-P in µg/l<br />

28.<br />

09.<br />

27.<br />

10.<br />

22.<br />

11.<br />

22.<br />

11.<br />

Anorganische Stickstoff-Gehalte<br />

Wannenberger Weiher 2010<br />

Zufluss Z1<br />

19. 02. 30. 03. 31. 22. 27. 28. 27. 22.<br />

01. 03. 03. 05. 05. 06. 07. 09. 10. 11.<br />

Der Wannenberger Weiher wird durch zwei Zuflüsse von uns Haupt- <strong>und</strong> Neben<strong>zu</strong>fluss genannt (siehe<br />

Karte Probenahmepunkte am Wannenberger Weiher, S. 8. Der hauptsächliche Zufluss ist der<br />

Haupt<strong>zu</strong>fluss, gleichwohl dürfte der Großteil des Nährstoffeintrages über Einschwemmungen im<br />

Uferbereich erfolgen. Dafür sprechen sowohl der geringe Ges-P-Gehalt der bei<strong>den</strong> Zuflüsse als auch<br />

die große Wasseraustauschrate des Weihers.<br />

mg<br />

mg<br />

8,00<br />

7,00<br />

6,00<br />

5,00<br />

4,00<br />

3,00<br />

2,00<br />

1,00<br />

0,00<br />

14,00<br />

12,00<br />

10,00<br />

8,00<br />

6,00<br />

4,00<br />

2,00<br />

0,00<br />

Datum der Probennahme<br />

NH4-N in<br />

mg/l<br />

NO3-N in<br />

mg/l<br />

Anorganische Stickstoff-Gehalte<br />

Wannenberger Weiher 2010<br />

Neben<strong>zu</strong>fluss<br />

19. 02. 30. 03. 31. 22. 27. 28. 27. 22.<br />

01. 03. 03. 05 05 06 07 09. 10. 11.<br />

Datum der Probennahme<br />

NH4-N in<br />

mg/l<br />

NO3-N in<br />

mg/l


Regierungspräsidium Tübingen – Abteilung Umwelt<br />

Makrophytenkartierung des Wanneberger Weihers (E. Bolender-<br />

Landschaftsarchitekt Isny)<br />

Tiefenkarte Wannenberger Weiher<br />

Die Makrophytenflora des Wannenberger Weihers ist auf einen rudimentären Bestand von<br />

Nymphaea alba) reduziert. Dieser Bef<strong>und</strong> korrespondiert mit der oben erwähnten geringen Sichttiefe.<br />

Beurteilung der Planktonflora <strong>und</strong> –fauna des Wannenberger Weihers<br />

Auffällig an der Planktonflora aber auch der Planktonfauna ist deren Artenarmut. Die Planktonfauna<br />

beschränkt sich im wesentlichen auf Rotatorien. Kleinkrebse fan<strong>den</strong> wir nur in sehr geringen Umfang.<br />

Bei unserer Probennahme im Juli, der sehr sonnenreich war, wurde die Planktonflora von einer<br />

Blaualgenblüte der Spezies Microcystis dominiert. Am 20.03. bildete sich eine dichte Planktonflora an<br />

der Unterseite der <strong>den</strong> See bedecken<strong>den</strong> Eisschicht.<br />

Im Oktober traten in dem Weiher auffallend viele Kleinkrebse auf.<br />

11


Die Entwicklung der extensivierten landwirtschaftlichen Flächen am<br />

Wannenberger Weiher<br />

Am Wannenberger Weiher sind bisher noch keine von uns vorgeschlagenen landwirtschaftlichen<br />

Flächen extensiviert wor<strong>den</strong>.<br />

Abschließende Beurteilung des Wannenberger Weihers<br />

Der Wannenberger Weiher könnte bei einer Verringerung der diffusen Einträge von<br />

Pflanzennährstoffen in einen besseren trophischen Zustand gebracht wer<strong>den</strong>. Vor allem<br />

könnten sich in ihm, wegen seiner geringen durchschnittlichen Tiefe von 1,50 m (max. Tiefe<br />

2 m) weit ausla<strong>den</strong>dere Makrophytenbestände etablieren.<br />

Da bisher keine landwirtschaftlichen Nutzflächen im hydrologischen Ein<strong>zu</strong>gsgebiet des Wannenberger<br />

Weihers extensiviert wur<strong>den</strong>, empfehlen wir dringend, dies <strong>zu</strong> tun.


Abschlussbericht <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>wasserchemischen</strong> <strong>und</strong> <strong>gewässerökologischen</strong><br />

Untersuchungen im Rahmen des Aktionsprogrammes <strong>zu</strong>r Sanierung<br />

oberschwäbischer Seen 2010<br />

Der Mahlweiher<br />

(© Luftbildagentur Frank Hofmann)<br />

Karte Hydrologisches Ein<strong>zu</strong>gsgebiet siehe S. 8<br />

Das hydrologische Ein<strong>zu</strong>gsgebiet des Mahlweihers haben wir bereits auf S. 8 beschrieben.<br />

14<br />

Probennahmepunkte am Mahlweiher


Regierungspräsidium Tübingen – Abteilung Umwelt<br />

Messwerte Mahlweiher Oberfläche<br />

µg<br />

Phosphat-, Chlorophyll-a-Gehalte<br />

<strong>und</strong> Sichttiefe<br />

Mahlweiher 2010<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

02.<br />

03.<br />

30.<br />

03.<br />

03.<br />

05.<br />

31.<br />

05.<br />

22.<br />

06.<br />

Chlorophyll-a-Gehalte<br />

Ø 2010: 30,7 µg<br />

Spitzenwert 2010: 67,5 µg/l<br />

Ø 2005: 9 µg Spitzenwert 2005: 22,0 µg/l<br />

Gesamt-P-Gehalte<br />

Ø 2010: 50 µg<br />

Spitzenwert 2010: 76 µg/l<br />

Ø 2005: 54 µg<br />

27.<br />

07.<br />

28.<br />

09.<br />

27.<br />

10.<br />

Datum der Probennahme<br />

PO4-P in<br />

µg/l<br />

Ges-P in<br />

µg/l<br />

Chl-a in µg/l Sichttiefe in<br />

cm<br />

22.<br />

11.<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

cm<br />

Die bei der Erörterung des Wannenberger Weihers erwähnte Tauwetter hat sich beim Mahlweiher nicht<br />

mehr artikuliert. Aus diesem Bef<strong>und</strong> <strong>und</strong> der Gesamtbeurteilung der <strong>wasserchemischen</strong> Daten ist der<br />

Schluss <strong>zu</strong> zeihen, dass der Wannenberger Weiher im Hinblick auf <strong>den</strong> Mahlweiher als Absetzbecken<br />

für Pflanzennährstoffe <strong>und</strong> Sedimente fungiert. Gleichwohl legen unsere Untersuchungen im Vergleich<br />

<strong>zu</strong> <strong>den</strong>en von 2005 nahe, dass sich der trophische Zustand des Mahlweihers verschlechtert hat<br />

(trophischer Status 2005 eutroph, e1; 2010 eutroph, e2). Auffällig ist fernerhin, dass der Ges-P-<br />

Gehalt 2005 bei Ø 54 µg/l lag <strong>und</strong> 2010 auf Ø 48 abfiel; der Chlorophyll-a-Gehalt hingegen stieg von<br />

9 µg/l 2005 deutlich auf 22 µg/l an. Da wir <strong>den</strong> höchsten Wert des Chlorophyll-a im Juli mit dessen<br />

sehr heißen <strong>und</strong> sonnenreichen Tagen gemessen haben, ist an<strong>zu</strong>nehmen, dass dieser Anstieg auf die<br />

Witterung <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen ist.<br />

mg<br />

Anorganische Stickstoff-Gehalte<br />

Mahlweiher 2010<br />

6,00<br />

5,00<br />

4,00<br />

3,00<br />

2,00<br />

1,00<br />

0,00<br />

02.03.<br />

30.03.<br />

03.05.<br />

31.05.<br />

22.06.<br />

27.07.<br />

28.09.<br />

Datum der Probennahme<br />

NH4-N in<br />

mg/l<br />

NO3-N in<br />

mg/l<br />

27.10.<br />

22.11.<br />

15


Messwerte Mahlweiher Zuflüsse<br />

µg<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Phosphat-P-Gehalte<br />

Mahlweiher 2010 Zufluss<br />

19.<br />

01.<br />

02. 30. 03. 31.<br />

03. 03. 05. 05.<br />

22. 27. 28. 27.<br />

06. 07. 09. 10.<br />

Datum der Probennahme<br />

PO4-P in<br />

µg/l<br />

Ges-P in<br />

µg/l<br />

22.<br />

11.<br />

Anorganische Stickstoff-Gehalte<br />

Mahlweiher 2010 Zufluss<br />

19. 02. 30. 03. 31. 22. 27. 28. 27. 22.<br />

01. 03. 03. 05. 05. 06. 07. 09. 10. 11.<br />

Der Mahlweiher wird von drei Zuflüssen gespeist (siehe S. 14). Zwei dieser Zuflüsse erwiesen sich im<br />

Zuge unserer Erhebungen, wegen geringer Wasserführung <strong>und</strong> geringer Konzentration von Ges-P<br />

Ø 18µg/l als irrelevant. Daher fassen wir im Folgen<strong>den</strong> nur noch <strong>den</strong> Zufluss mit der Wasserführung<br />

Schüttung ins Auge. Dieser Zufluss des Mahlweihers ist <strong>zu</strong>gleich der Abfluss des Wannenberger<br />

Weihers.<br />

mg<br />

8,00<br />

7,00<br />

6,00<br />

5,00<br />

4,00<br />

3,00<br />

2,00<br />

1,00<br />

0,00<br />

Datum der Probennahme<br />

NH4-N in<br />

mg/l<br />

NO3-N in<br />

mg/l


Regierungspräsidium Tübingen – Abteilung Umwelt<br />

Makrophytenkartierung des Mahlweihers (G. Herz)<br />

Tiefenkarte Mahlweiher<br />

Der gegenüber dem Wannenberger Weiher geringere Nährstoffgehalt im Mahlweiher spiegelt sich<br />

auch in der Makrophytenflora wider. Diese ist sehr ausgeprägt <strong>und</strong> wird in <strong>den</strong> Sommermonaten von<br />

Nymphea alba <strong>und</strong> Nupha lutea dominiert. Das Ährige Tausendblatt Myriophyllum spicatum ist als<br />

Unterwuchs über das ganze Gewässer verbreitet. In <strong>den</strong> tieferen Bereichen des Weihers hat sich<br />

fernerhin ein Bestand Hippuris vulgaris (Gemeiner Tannwedel) etabliert.<br />

Beurteilung der Planktonflora <strong>und</strong> –fauna des Mahlweihers<br />

Für das Phytoplankton <strong>und</strong> Zooplankton gilt das schon, beim Wannenberger Weiher Gesagt. Auffällig<br />

war auch hier eine Blaualgenblüte der Spezies Microcystis aeroginosa im Juli.<br />

17


Die Entwicklung der extensivierten landwirtschaftlichen Flächen am<br />

Mahlweiher<br />

Wie auch am Wannenberger Weiher sind auch am Mahlweiher bisher noch keine der von uns als<br />

kritisch erachteten Flächen extensiviert wor<strong>den</strong>.<br />

Abschließende Beurteilung des Mahlweihers<br />

Wenngleich sich der Mahlweiher in einem besseren <strong>gewässerökologischen</strong> Zustand als der<br />

Wannenberger Weiher befindet, würde er von der Sanierung des Letzteren maßgeblich<br />

profitieren. Im Augenblick wird der Weiher noch von einer Makrophytenflora dominiert, dies<br />

könnte sich aber bei weiteren hohen Nährstoffeinträgen aber ändern, so dass Algen<br />

gegenüber <strong>den</strong> Makrophyten die Oberhand gewännen.<br />

Da bisher keine landwirtschaftlichen Nutzflächen im hydrologischen Ein<strong>zu</strong>gsgebiet des Mahlweihers<br />

<strong>und</strong> des Wannenberger Weihers extensiviert wur<strong>den</strong>, empfehlen wir dies, wie bereits erwähnt,<br />

dringend <strong>zu</strong> tun.


Abschlussbericht <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>wasserchemischen</strong> <strong>und</strong> <strong>gewässerökologischen</strong><br />

Untersuchungen im Rahmen des Aktionsprogrammes <strong>zu</strong>r Sanierung<br />

oberschwäbischer Seen 2010<br />

Das Moorbad (Schorrweiher)<br />

(Luftbild: Albrecht Trautmann)<br />

Das hydrologische Ein<strong>zu</strong>gsgebiet des Moorbades (rechte Skizze rot umrandet, Moorbad ganz links)<br />

umfasst 43 ha. Es besteht <strong>zu</strong> 55 % aus Wald <strong>und</strong> wird <strong>zu</strong> 45 % als Grünland genutzt.<br />

Die gelb umrandeten Flächen sind <strong>zu</strong>r extensiven Nut<strong>zu</strong>ng vorgeschlagen, um die Nährstoffeinträge in<br />

die Gewässer <strong>zu</strong> verringern.<br />

20<br />

Probennahmepunkte am Moorbad


Regierungspräsidium Tübingen – Abteilung Umwelt<br />

Messwerte Moorbad Oberfläche<br />

Phosphat-P; Chlorophyll-a-Gehalte<br />

<strong>und</strong> Sichttiefe<br />

Moorbad 2010<br />

in µg/l<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

07.04. 11.05. 08.06. 14.07. 30.08.<br />

Datum der Probennahme<br />

PO4-P in<br />

µg/l<br />

Chlorophyll-a-Gehalte<br />

Ø 2010: 19,0 µg<br />

Spitzenwert 2010: 63,0 µg/l<br />

Ø 2005: 9 µg Spitzenwert 2005: 22,0 µg/l<br />

Gesamt-P-Gehalte<br />

Ø 2010: 27 µg<br />

Spitzenwert 2010: 42 µg/l<br />

Ø 2005: 27 µg<br />

Ges-P in<br />

µg/l<br />

Chl-a in µg/l Sichttiefe in<br />

cm<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

cm<br />

Die Chlorophyll-a-<strong>und</strong> Ges-P-Gehalte im Moorbad bewegen sich in einem relativ engen Spektrum. Um<br />

so auffälliger ist der rapide Anstieg von Chlorophyll-a <strong>und</strong> Ges-P während der schon geschilderten<br />

heißen Julitage. Korrespondierend da<strong>zu</strong> nimmt der Gehalt NH4-N <strong>und</strong> NO3-N auf nahe<strong>zu</strong> null ab.<br />

2005 stellte sich der Moorweiher als meso bis polytrophes Gewässer dar. 2010 war sein trophischer<br />

Status eutroph, e1. Das Gewässer scheint sich somit geringfügig verschlechtert <strong>zu</strong> haben.<br />

Wir haben oben darauf hingewiesen, dass diese die Klassifizierung des trophischen Status 2010 am<br />

Moorweiher nur eingeschränkt gültig ist.<br />

mg/l<br />

Anorganische Stickstoff-Gehalte<br />

Moorbad 2010<br />

1,40<br />

1,20<br />

1,00<br />

0,80<br />

0,60<br />

0,40<br />

0,20<br />

0,00<br />

07.04. 11.05. 08.06. 14.07. 30.08.<br />

Datum der Probennahme<br />

NH4-N in<br />

mg/l<br />

NO3-N in<br />

mg/l<br />

21


Messwerte Moorbad Zufluss<br />

µg<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Phosphat-P-Gehalte<br />

Moorbad 2010 Zufluss<br />

27.01 09.03. 07.04. 11.05. 08.06. 14.07. 30.08.<br />

Datum der Probennahme<br />

PO4-P in<br />

µg/l<br />

Ges-P in<br />

µg/l<br />

27.01 09.03. 07.04. 11.05. 08.06. 14.07. 30.08.<br />

Am 14.7. <strong>zu</strong>r Zeit der höchsten Produktivität im Moorbad ist der Zufluss trocken gefallen. Am 30.8.<br />

nach starken Regenfällen nimmt die Konzentration der Nährstoffeinträge <strong>den</strong> höchsten 2010<br />

gemessenen Wert an.<br />

mg<br />

Anorganische Stickstoff-Gehalte<br />

Moorbad 2010 Zufluss<br />

2,50<br />

2,00<br />

1,50<br />

1,00<br />

0,50<br />

0,00<br />

Datum der Probennahme<br />

NH4-N in<br />

mg/l<br />

NO3-N in<br />

mg/l


Regierungspräsidium Tübingen – Abteilung Umwelt<br />

Makrophytenkartierung des Moorbades (G. Herz)<br />

Tiefenkarte Moortbad<br />

Die Makrophytenbestände, die sich aus <strong>den</strong> Spezies Potamogeton lucens (Spiegelndes<br />

Laichkraut), Polygonum amphibium (Wasserknöterich) <strong>und</strong> Equisetum fluviatile (Teichschachtelhalm)<br />

rekrutiert, beschränken sich auf die flachen Uferbereiche im Südosten des Moorbades.<br />

Die morphologische Beschaffenheit des Seebeckens mit der größten Tiefe von 3,1 m <strong>und</strong> einer<br />

durchschnittlichen Tiefe von 2,1 m wäre auch geeignet um größeren Makrophytenbestän<strong>den</strong> Raum <strong>zu</strong><br />

bieten. Die Transparenz des Wasserkörpers im Moorbad wird aber nicht nur durch die planktische<br />

Biomasse sondern auch durch Huminsäuren getrübt.<br />

Beurteilung der Planktonflora <strong>und</strong> –fauna des Moorbades<br />

Die Planktonflora <strong>und</strong> -fauna war nicht auffällig bis auf eine Blaualgenblüte im Juli der Spezies<br />

Microcystis aeroginosa. Bei einer Verringerung der Nährstoffeinträge, verbun<strong>den</strong> mit einer größeren<br />

Sichttiefe könnte das Moorbad eine ausgedehntere Makrophytenflora beherbergen.<br />

23


Die Entwicklung der extensivierten landwirtschaftlichen Flächen am<br />

Moorbad<br />

In <strong>den</strong> Jahren 2006 <strong>und</strong> 2007 waren im hydrologischen Ein<strong>zu</strong>gsgebiet des Moorbades zwei Hektar an<br />

landwirtschaftlichen Nutzflächen extensiviert. Seit dieser Zeit sind keine Flächen mehr in extensiver<br />

Nut<strong>zu</strong>ng. Welchen Einfluss dieser auf die trophische Qualität des Moorweihers hat, lässt sich schwer<br />

abschätzen, da im Jahr 2005, als der Moorweiher <strong>zu</strong>m ersten Mal von uns untersucht wurde, noch<br />

keine Flächen extensiviert waren. Wir haben heute wieder die Zustände wie im 2005.<br />

Abschließende Beurteilung des Moorbades<br />

Das Moorbad könnte sich in seiner trophischen Qualität gemessen an unseren Erhebungen<br />

2005 verschlechtert haben. Wie bei <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> bereits erörterten Gewässern stellte sich auch<br />

im Moorbad im Juli eine Algenblüte der Spezies Microcystis aeroginosa ein.<br />

Die Anstrengungen <strong>zu</strong> Sanierung des Moorbades sollten weiter verfolgt wer<strong>den</strong>. Dies gilt insbesondere<br />

im Hinblick auf die Extensivierung landwirtschaftlicher Nutzflächen im hydrologischen Ein<strong>zu</strong>gsgebiet<br />

des Gewässers.


Abschlussbericht <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>wasserchemischen</strong> <strong>und</strong> <strong>gewässerökologischen</strong><br />

Untersuchungen im Rahmen des Aktionsprogrammes <strong>zu</strong>r Sanierung<br />

oberschwäbischer Seen 2010<br />

Der Schwarzensee<br />

(© Luftbildagentur Frank Hofmann)<br />

Den Schwarzensee umgibt ein hydrologisches Ein<strong>zu</strong>gsgebiet von 260 ha. 20 % davon sind Wald <strong>und</strong><br />

60 % landwirtschaftliche Nutzfläche. Letztere wiederum wird <strong>zu</strong> 90 % als Grünland <strong>und</strong> <strong>zu</strong> 10 % als<br />

Ackerland genutzt.<br />

26<br />

Probennahmepunkte am Schwarzensee


Regierungspräsidium Tübingen – Abteilung Umwelt<br />

Messwerte Schwarzensee Oberfläche<br />

in µg/l<br />

Phosphat-P, Chlorophyll-a-Gehalte<br />

<strong>und</strong> Sichttiefe<br />

Schwarzensee 2010<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

07.04. 08.06. 15.09. 03.11<br />

11.05. 20.07. 04.10.<br />

Datum der Probennahme<br />

Chlorophyll-a-Gehalte<br />

Ø 2010: 82,0 µg<br />

Spitzenwert 2010: 213,0 µg/l<br />

Ø 2005: 54,0 µg Spitzenwert 2005: 98,0 µg/l<br />

Gesamt-P-Gehalte<br />

Ø 2010: 82 µg<br />

Spitzenwert 2010: 102 µg/l<br />

Ø 2005: 71 µg<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

cm<br />

PO4-P in µg/l Ges-P in µg/l Chl-a in µg/l Sichttiefe in<br />

cm<br />

Anorganische Stickstoff-Gehalte<br />

Schwarzensee 2010<br />

11.05. 20.07 04.10<br />

07.04. 08.06 15.09 03.11<br />

Im Gegensatz <strong>zu</strong> <strong>den</strong> bisher besprochenen Gewässern lag das Maximum der Biomasseproduktion im<br />

Schwarzensee nicht im Juli sondern im November.<br />

Ins Auge fällt überdies der außergewöhnlich hohe NH4-N-Gehalt am 8.6. Da am Tag dieser Messung<br />

Der Wasserkörper einen einen relativ geringer Gehalt an Chlorophyll-a aufwies, könnte es der Fall<br />

gewesen sein, dass Biomasse in einem größeren Umfang abgebaut wurde.<br />

Bei unserer Messung im Juli fiel der Sauerstoffgehalt bereits nach 80 cm auf <strong>den</strong> Wert 0.<br />

Unsere Messungen 2010 am Schwarzensee legen nahe, dass sich das Gewässer in seinem<br />

trophischen Status gegenüber dem Jahr 2005 von eutroph, e2 nach polytroph, p1 verschlechtert<br />

hat.<br />

in mg/l<br />

0,60<br />

0,50<br />

0,40<br />

0,30<br />

0,20<br />

0,10<br />

0,00<br />

Datum der Probennahme<br />

NH4-N in<br />

mg/l<br />

NO3-N in<br />

mg/l<br />

27


Messwerte Schwarzensee Zufluss<br />

Der Schwarzensee wird von zwei Zuflüssen gespeist, von uns Z 1 <strong>und</strong> Z 2 genannt. Was die<br />

Schüttung anbelangt, ist Z 1 der bedeutendere. Z 2 hingegen erwies sich als der problematischere<br />

µg<br />

µg<br />

Phosphat-P-Gehalte<br />

Schwarzensee 2010 Zufluss Z 1<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

09.03. 11.05. 20.07. 04.10.<br />

27.01. 07.04. 08.06. 15.09. 03.11.<br />

Datum der Probennahme<br />

PO4-P in<br />

µg/l<br />

Ges-P in<br />

µg/l<br />

Phosphat-P-Gehalte<br />

Schwarzensee 2010 Zufluss Z 2<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

07.04. 08.06. 15.09. 03.11.<br />

27.01. 11.05. 20.07. 04.10.<br />

PO4-P in<br />

µg/l<br />

Ges-P in<br />

µg/l<br />

Anorganische Stickstoff-Gehalte<br />

Schwarzensee 2010 Zufluss Z 1<br />

09.03. 11.05. 20.07. 04.10.<br />

27.01. 07.04. 08.06. 15.09. 03.11.<br />

Wie aus <strong>den</strong> Diagrammen <strong>zu</strong> ersehen ist, liegen die Konzentrationen von Ges-P <strong>und</strong> PO4-P in Z 2<br />

wesentlich höher als in Z 1.<br />

mg<br />

mg<br />

2,50<br />

2,00<br />

1,50<br />

1,00<br />

0,50<br />

0,00<br />

2,50<br />

2,00<br />

1,50<br />

1,00<br />

0,50<br />

0,00<br />

Datum der Probennahme<br />

NH4-N in<br />

mg/l<br />

NO3-N in<br />

mg/l<br />

Anorganische Stickstoff-Gehalte<br />

Schwarzensee 2010 Zufluss Z 2<br />

07.04. 08.06. 15.09. 03.11.<br />

27.01. 11.05. 20.07. 04.10.<br />

Datum der Probennahme<br />

NH4-N in<br />

mg/l<br />

NO3-N in<br />

mg/l


Abschlussbericht <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>wasserchemischen</strong> <strong>und</strong> <strong>gewässerökologischen</strong><br />

Untersuchungen im Rahmen des Aktionsprogrammes <strong>zu</strong>r Sanierung<br />

oberschwäbischer Seen 2010<br />

Im Bereich des Ortes Schwarzensee konnten wir eine punktuellen Emittenten in Form eines Fahrsilos<br />

ausmachen, der erheblich <strong>zu</strong>r Belastung des Schwarzensees beitragen dürfte.<br />

30


Regierungspräsidium Tübingen – Abteilung Umwelt<br />

Makrophytenkartierung des Schwarzensees (G. Herz)<br />

Die Makrophytenflora des Schwarzensees bedeckt nahe<strong>zu</strong> dessen gesamte Wasserfläche.<br />

Beurteilung der Planktonflora <strong>und</strong> –fauna des Schwarzensees<br />

Im Juli, als die vorgenannten Gewässer von Algenblüten dominiert wur<strong>den</strong>, stellten wir eine solche im<br />

Schwarzensee nicht fest.<br />

Bei unserer Probennahme am 15.09. beherrschten die Algenspezies Synedra uvella <strong>und</strong> das<br />

Rotatorien mikroskopische Bild.<br />

Am 03.11. konstatierten wir ein Massenvorkommen von Massenvorkommen von<br />

Microcystis flos-aquae.<br />

31


Die Entwicklung der extensivierten landwirtschaftlichen Flächen am<br />

Schwarzensee<br />

in ha<br />

Entwicklung landwirtschaftlich<br />

extensivierte Flächen<br />

Wagenhauser Weiher<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

Gegenüber dem Jahr 2005 unserer letzten Untersuchung am Schwarzensee nahmen die dort<br />

extensivierten Flächen geringfügig ab. Ob dies die Verschlechterung des trophischen Zustandes von<br />

eutroph, e2 (2005) auf polytroph, p1 (2010) verursacht hat, kann aufgr<strong>und</strong> der uns vorliegen<strong>den</strong> Daten<br />

nicht mit Sicherheit gesagt wer<strong>den</strong>.<br />

Abschließende Beurteilung des Schwarzensees<br />

Der trophische Zustand des Schwarzensees hat sich von eutroph, e2 (2005) auf polytroph, p1<br />

(2010) deutlich verschlechtert.<br />

Es ist <strong>zu</strong> empfehlen, punktuelle Nährstoffemittenten im Ein<strong>zu</strong>gsgebiet des Schwarzensees<br />

aus<strong>zu</strong>machen <strong>und</strong> sie <strong>zu</strong> beseitigen.<br />

Eine Entlastung für <strong>den</strong> See brächten auch weitere landwirtschaftliche Flächen, die von einer<br />

intensiven Nut<strong>zu</strong>ng in eine extensive überführt wür<strong>den</strong>.<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

Jahr<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010


Abschlussbericht <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>wasserchemischen</strong> <strong>und</strong> <strong>gewässerökologischen</strong><br />

Untersuchungen im Rahmen des Aktionsprogrammes <strong>zu</strong>r Sanierung<br />

oberschwäbischer Seen 2010<br />

Der Jägerweiher<br />

(Luftbild: Erhard Bolender)<br />

Eine Abgren<strong>zu</strong>ng des hydrologischen<br />

Ein<strong>zu</strong>gsgesgebitesdes Jägerweihers sowie auch ein<br />

Sanierungskomzeptliegen für <strong>den</strong> Jägerweiher derzeit<br />

noch nicht vor.<br />

Der Jägerweiher ist eines der Gewässer, das im Sommer im Zuge der Fortschreibung des<br />

Aktionsprogrammes <strong>zu</strong>r Sanierung oberschwäbischer Seen neu in die Liste der <strong>zu</strong> untersuchen<strong>den</strong><br />

Weiher aufgenommen wurde.<br />

Der Jägerweiher liegt in einem hydrologischen Ein<strong>zu</strong>gsgebiet von 30 ha. 60 % davon sind Wald <strong>und</strong><br />

40 % landwirtschaftliche Nutzfläche. Dieses wiederum setzt sich 90 % aus Grünland <strong>und</strong> jeweils 5 %<br />

aus ackerbaulich genutzten Flächen <strong>und</strong> mit Sonderkulturen bestockten <strong>zu</strong>sammen.<br />

34<br />

Punkte der Probennahmen am Jägerweiher


Regierungspräsidium Tübingen – Abteilung Umwelt<br />

Messwerte Jägerweiher Oberfläche<br />

in µg/l<br />

Phosphat-P- Chlorophyll-a-Gehalte<br />

<strong>und</strong> Sichttiefe<br />

Jägerweiher 2010<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

17.03 27.04 18.05 14.06 29.06 23.08 11.10<br />

Chlorophyll-a-Gehalte<br />

Ø 2010: 23,2 µg<br />

Spitzenwert 2010: 73,0 µg/l<br />

Gesamt-P-Gehalte<br />

Ø 2010: 40 µg<br />

Spitzenwert 2010: 62 µg/l<br />

Datum der Probennahme<br />

Trophischer Status: 2010: eutroph, e1<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Anorganische Stickstoff-Gehalte<br />

Jägerweiher 2010<br />

27.04 14.06 23.08<br />

17.03 18.05 29.06 11.10<br />

Den Jägerweiher charakterisieren eine große Sichttiefe (Spitzenwert 280 cm, Ø 225 cm). Im<br />

Oktober sank die Sichttiefe auf 140 cm, was wohl hauptsächlich auf aufgewühltes Sediment<br />

<strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen ist.<br />

Der Gesamt-P lag bei Ø 40 µg/l, der des Chlorophyll-a bei Ø 17 µg/l.<br />

Ges-P-, Chlorophyll-a-Gehalte <strong>und</strong> Sichttiefe nach LAWA verrechnet ergeben für <strong>den</strong><br />

Jägerweiher einen trophischer Status von 2010: eutrop, e1.<br />

Der Weiher ist im Rahmen des Aktionsprogrammes <strong>zu</strong>r Sanierung oberschwäbischer<br />

Seen <strong>zu</strong>m ersten Male gewässerökologisch <strong>und</strong> wasserchemisch untersucht wor<strong>den</strong>.<br />

in cm<br />

PO4-P in µg/l Ges-P in µg/l Chl-a in µg/l Sichttiefe in<br />

cm<br />

mg<br />

0,60<br />

0,50<br />

0,40<br />

0,30<br />

0,20<br />

0,10<br />

0,00<br />

Datum der Probennahme<br />

NH4-N in<br />

mg/l<br />

NO3-N in<br />

mg/l<br />

35


Messwerte Jägerweiher Vertikalproben<br />

Aufgr<strong>und</strong> der maximalen Tiefe des Jägerweihers von mehr als 3 Metern haben wir neben <strong>den</strong> Oberflächenproben<br />

auch zweimal am 29.06. <strong>und</strong> am 23.08. Wasserproben entlang eines Vertikalprofiles gezogen.<br />

Die Auswertung dieser Probennahmen sind wie folgt:<br />

in µg/l<br />

in µg/l<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Phosphat-P, Chlorophyll-a<br />

<strong>und</strong> Sauerstoff-Gehalte<br />

Jägerweiher 2010<br />

Vertikalprobe am 29.06.<br />

0 2 4<br />

Phosphat-P, Chlorophyll-a<br />

<strong>und</strong> Sauerstoff-Gehalte<br />

Jägerweiher 2010<br />

Vertikalprobe am 23.08.<br />

0 2 4<br />

PO4-P in<br />

µg/l<br />

Wassertiefe in m<br />

Wassertiefe in m<br />

Ges-P in<br />

µg/l<br />

Chl-a in µg/l S_konz in<br />

mg/l<br />

10,0<br />

8,0<br />

6,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

0,0<br />

in mg/l<br />

16,0<br />

14,0<br />

12,0<br />

10,0<br />

8,0<br />

6,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

0,0<br />

PO4-P in µg/l Ges-P in µg/l Chl-a in µg/l S_konz in<br />

mg/l<br />

in mg/l<br />

Anorganische Stickstoffgehalte<br />

Jägerweiher 2010<br />

Vertikalprofil am 29.06.<br />

0 2 4<br />

Bemerkenswert bei bei<strong>den</strong> Probennahmen ist, dass der Sauerstoffgehalt nie bis auf die 0 mg-Grenze abfiel. Am<br />

29.06. lag die höchste phytobiologische Produktion in einem Horizont 2 Meter unter der Wasseroberfläche.<br />

vmg/l<br />

in mg/l<br />

0,10<br />

0,09<br />

0,08<br />

0,07<br />

0,06<br />

0,05<br />

0,04<br />

0,03<br />

0,02<br />

0,01<br />

0,00<br />

0,08<br />

0,07<br />

0,06<br />

0,05<br />

0,04<br />

0,03<br />

0,02<br />

0,01<br />

0,00<br />

Wassertiefe in Meter<br />

NH4-N in<br />

mg/l<br />

NO3-N in<br />

mg/l<br />

Anorganische Stickstoffgehalte<br />

Jägerweiher 2010<br />

Vertikalprofil am 23.08.<br />

0 2 4<br />

Wassertiefe in m<br />

NH4-N in<br />

mg/l<br />

NO3-N in<br />

mg/l


Abschlussbericht <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>wasserchemischen</strong> <strong>und</strong> <strong>gewässerökologischen</strong><br />

Untersuchungen im Rahmen des Aktionsprogrammes <strong>zu</strong>r Sanierung<br />

oberschwäbischer Seen 2010<br />

Messwerte Jägerweiher Zuflüsse<br />

Von <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> von uns als Z 1 <strong>und</strong> Z 2 bezeichneten Zuflüssen hat der letztere nur eine geringe<br />

Bedeutung für das trophische Geschehen im Jägerweiher. Bei zwei Probennahmen lag er trocken <strong>und</strong><br />

seine maximale Schüttung dürfte 0,7 l/s nicht überschreiten. Wir betrachten im folgen<strong>den</strong> daher nur die<br />

Verhältnisse von Z1, dessen Abflussrate aber auch nicht einen Liter pro Sek<strong>und</strong>e überschritt. Die<br />

hauptsächliche Speisung des Jägerweihers mit Wasser erfolgt über Gr<strong>und</strong>wassereintritte.<br />

Dafür spricht auch der Umstand, dass der Wasserkörper des Jägerweihers geringere Nährstoffgehalte<br />

aufweist, als seine Zuflüsse.<br />

µg<br />

Sieht man vom 14.06. ab, an dem der Weiher nach einem Regen mit 210 µg/l Ges-P beaufschlagt<br />

wurde, ist die dessen durchschnittliche Belastung mit Ges-P moderat.<br />

38<br />

Phosphat-P-Gehalte<br />

Jägerweiher 2010 Zufluss Z 1<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

27.04 14.06 23.08<br />

17.03 18.05 29.06 11.10<br />

Datum der Probennahme<br />

PO4-P in<br />

µg/l<br />

Ges-P in<br />

µg/l<br />

mg<br />

Anorganische Stickstoff-Gehalte<br />

Jägerweiher 2010 Zufluss Z 1<br />

6,00<br />

5,00<br />

4,00<br />

3,00<br />

2,00<br />

1,00<br />

0,00<br />

27.04 14.06 23.08<br />

17.03 18.05 29.06 11.10<br />

Datum der Probennahme<br />

NH4-N in<br />

mg/l<br />

NO3-N in<br />

mg/l


Regierungspräsidium Tübingen – Abteilung Umwelt<br />

Makrophytenkartierung des Jägerweihers (G. Herz)<br />

Der Jägerweiher weist ein dichten, <strong>den</strong> ganze Weihergr<strong>und</strong> bedecken<strong>den</strong> Bestand von<br />

Ceratophyllum demersum (Raues Hornblatt) auf. Gegenüber <strong>den</strong> bereits diskutierten Gewässern weist<br />

der Jägerweiher eine hohe Vielfalt an Makrophyten auf.<br />

Beurteilung der Planktonflora <strong>und</strong> –fauna des Jägerweihers<br />

Bemerkenswert am Plankton des Jägerweihers war dessen ausgeprägte Population von Kleinkrebsen<br />

<strong>und</strong> eine Algenblüte von Dinoflagellatten.<br />

39


Abschlussbericht <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>wasserchemischen</strong> <strong>und</strong> <strong>gewässerökologischen</strong><br />

Untersuchungen im Rahmen des Aktionsprogrammes <strong>zu</strong>r Sanierung<br />

oberschwäbischer Seen 2010<br />

Bisher liegen noch keine Vorschläge <strong>zu</strong>r Extensivierung landwirtschaftlich intensiv genutzter Flächen<br />

vor.<br />

Abschließende Beurteilung des Jägerweihers<br />

Der trophische Status des Jägerweihers ist nach unseren Erhebungen (2010) mit dem Prädikat<br />

eutroph, e1 <strong>zu</strong> charakterisieren.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der geringen Wasserschüttung der bei<strong>den</strong> Zuflüsse des Jägerweihers ist über diese nur eine<br />

geringe Beeinflussung des trophischen Status möglich. Der Wasserhaushalt des Weihers kommt vor<br />

allem durch einströmendes Gr<strong>und</strong>wasser <strong>zu</strong> Stande.<br />

40


Der Zellersee<br />

(© Luftbildagentur Frank Hofmann)<br />

Regierungspräsidium Tübingen – Abteilung Umwelt<br />

In <strong>den</strong> Zellersee entwässern sowohl der Obersee als auch der Schlingsee. Daraus ergibt sich<br />

insgesamt ein Ein<strong>zu</strong>gsgebiet von 2749 ha, wobei, das welches <strong>den</strong> Zellersee unmittelbar umgibt<br />

268 ha beträgt.<br />

Insgesamt ist die Struktur der Landnut<strong>zu</strong>ng im Ein<strong>zu</strong>gsgebiet die folgende:<br />

25 % Wald, 45 % landwirtschaftliche Nutzfläche, davon 97 % Grünland <strong>und</strong> 3 % Ackerland.<br />

Probennahmepunkte am Zellersee<br />

41


Messwerte Zellersee Oberfläche<br />

in µg/l<br />

Phosphat-P, Chlorophyll-a-Gehalte<br />

Zellersee 2010<br />

<strong>und</strong> Sichttiefe<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

27.04. 14.06. 21.09. 09.11.<br />

17.03. 18.05. 06.07. 21.10.<br />

Chlorophyll-a-Gehalte<br />

Ø 2010: 57,0 µg<br />

Spitzenwert 2010: 118,0 µg/l<br />

Ø 2004: 29,0 µg Spitzenwert 2004: 52,0 µg/l<br />

Gesamt-P-Gehalte<br />

Ø 2010: 62 µg<br />

Spitzenwert 2010: 90 µg/l<br />

Ø 2004: 79 µg<br />

Datem der Probennahme<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

PO4-P in µg/l Ges-P in µg/l Chl-a in µg/l Sichttiefe in<br />

cm<br />

50<br />

0<br />

Anorganische Stickstoff-Gehalte<br />

Zellersee 2010<br />

27.04. 18.06. 21.09. 09.11.<br />

17.03. 18.05. 06.07. 21.10.<br />

Fasst man <strong>den</strong> Ges-P-Gehalt des Obersees ins Auge, dann hat sich der Zustand gegenüber dem Jahr<br />

2004 verbessert. Massiv verschlechtert haben sich hingegen die Verhältnisse im Hinblick auf <strong>den</strong><br />

Chlorophyll-a-Gehalt. Das liegt vor allen Dingen an dem hohen Messwert im Juli.<br />

mg<br />

2,50<br />

2,00<br />

1,50<br />

1,00<br />

0,50<br />

0,00<br />

NH4-N in<br />

mg/l<br />

NO3-N in<br />

mg/l


Regierungspräsidium Tübingen – Abteilung Umwelt<br />

Messwerte Zeller See Vertikalproben<br />

Der Zellersee misst an seiner tiefsten Stelle mehr als 5 m. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e haben wir am 06.07. <strong>und</strong> am<br />

21.09. Wasserproben entlang eines Vertikalprofiles entnommen. Deren Auswertung ist die folgende:<br />

in µg/l<br />

in µg/l<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0<br />

Phosphat-P, Chlorophyll-a<br />

<strong>und</strong> Sauerstoff-Gehalte<br />

Zeller See 2010<br />

Vertikalprofil am 06.07.<br />

0 1 2 3 4 5<br />

Wassertiefe in m<br />

PO4-P in µg/l Ges-P in µg/l<br />

Chl-a in µg/l S_konz in<br />

mg/l<br />

Phosphat-P, Chlorophyll-a<br />

<strong>und</strong> Sauerstoff-Gehalte<br />

Zeller See 2010<br />

Vertikalprofil am 21.09.<br />

0 2 3 5<br />

Wassertiefe in m<br />

PO4-P in µg/l Ges-P in µg/l<br />

Chl-a in µg/l S_konz in<br />

mg/l<br />

12,0<br />

10,0<br />

8,0<br />

6,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

0,0<br />

10,0<br />

8,0<br />

6,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

0,0<br />

in mg/l<br />

in mg/l<br />

in mg/l<br />

in mg/l<br />

Anorganische Stickstoff-Gehalte<br />

Zellersee 2010<br />

Vertikalprofil am 06.07.<br />

1,60<br />

1,40<br />

1,20<br />

1,00<br />

0,80<br />

0,60<br />

0,40<br />

0,20<br />

0,00<br />

1,00<br />

0,90<br />

0,80<br />

0,70<br />

0,60<br />

0,50<br />

0,40<br />

0,30<br />

0,20<br />

0,10<br />

0,00<br />

0 1 2 3 4 5<br />

Wassertiefe in m<br />

NH4-N in<br />

mg/l<br />

NO3-N in<br />

mg/l<br />

Anorganische Stickstoff-Gehalte<br />

Zellersee 2010<br />

Vertikalprofil am 21.09.<br />

0 2 3 5<br />

Wassertiefe in m<br />

NH4-N in<br />

mg/l<br />

NO3-N in<br />

mg/l<br />

43


Abschlussbericht <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>wasserchemischen</strong> <strong>und</strong> <strong>gewässerökologischen</strong><br />

Untersuchungen im Rahmen des Aktionsprogrammes <strong>zu</strong>r Sanierung<br />

oberschwäbischer Seen 2010<br />

Bemerkenswert an unserer Messung am 06.07 war, dass der Sauerstoffgehalt, wie dies für Gewässer wie dem<br />

Zellersee in dieser Jahreszeit üblich ist, in 3 <strong>und</strong> 4 Metern auf 0 mg/l abfiel, in 5 Metern dann wieder auf 1,4 mg/l<br />

anstieg. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass sich aus dem, dem Zeller See vorgelagerten Obersee eine<br />

entsprechend sauerstoffgesättigte Wasserschicht einfügte.<br />

Am 21.09. schichtete das Gewässer bereits um, was <strong>zu</strong> einer Anreicherung des Sauerstoffgehaltes in der Tiefe<br />

führte. Dies ging auch aus der Temperaturmessung hervor. An der Oberfläche maßen wir 14,5°C <strong>und</strong> in 5 Metern<br />

Tiefe 14,1° C.<br />

44


Regierungspräsidium Tübingen – Abteilung Umwelt<br />

Messwerte Zellersee Zuflüsse<br />

Nachdem der Emmelhofer Bach nur r<strong>und</strong> 5 % des Wasserhaushaltes im Zellersee ausmacht, er somit<br />

gegenüber dem Haupt<strong>zu</strong>fluss (Abfluss Obersee Z 1) nur marginale Bedeutung hat, bleibt er im<br />

weiteren außer Betracht.<br />

µg<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Phosphat-P-Gehalte<br />

Zellersee 2010 Zufluss Z 1<br />

17.03. 18.05. 06.07. 21.10.<br />

10.02. 27.04. 18.06. 21.09. 09.11.<br />

Datum der Probennahme<br />

PO4-P in<br />

µg/l<br />

Ges-P in<br />

µg/l<br />

Angemerkt muss an dieser Stelle wer<strong>den</strong>, dass der Abfluss des Zeller Sees, die spätere Wolfegger<br />

Ach, bei <strong>den</strong> Erhebungen EU Wasserrahmenrichtlinie auffällig war. Hier ist dringend eine Sanierung<br />

des Systems Obersee/Zeller See durch<strong>zu</strong>führen.<br />

Wie bereits anderen Orts dargelegt wurde, wer<strong>den</strong> in <strong>den</strong> Obersee große Mengen an<br />

Pflanzennährstoffen aus dessen Ein<strong>zu</strong>gsgebiet eingeschwemmt. So wie die Dinge liegen, hat dies<br />

auch Auswirkungen auf <strong>den</strong> Abfluss des Zeller Sees.<br />

mg<br />

Anorganische Stickstoff-Gehalte<br />

Zellersee 2010 Zufluss Z 1<br />

4,00<br />

3,50<br />

3,00<br />

2,50<br />

2,00<br />

1,50<br />

1,00<br />

0,50<br />

0,00<br />

17.03. 18.05. 06.07. 21.10.<br />

10.02. 27.04. 18.06. 21.09. 09.11.<br />

Datum der Probennahme<br />

NH4-N in<br />

mg/l<br />

NO3-N in<br />

mg/l<br />

45


Makrophytenkartierung des Zellersees (G. Herz)<br />

Neben ein paar kleinen Bestän<strong>den</strong> von Nymphaea alba (Weiße Seerose) <strong>und</strong> Lemna minor (Kleine<br />

Wasserlinse) beherrscht hauptsächlich die Spezies Nuphar lutea (Gelbe Teichrose ) <strong>den</strong> Ufersaum des<br />

Zeller Sees.<br />

Beurteilung der Planktonflora <strong>und</strong> –fauna des Zellersee<br />

Im Juli beherrschten Blaualgen Anabaena spec. <strong>und</strong> Dinoflagellaten vor allem der Spezies<br />

Ceratium hir<strong>und</strong>inella das Phytoplankton. Darüber hinaus war dieses von zahlreichen Rotatorien<br />

durchsetzt.


Regierungspräsidium Tübingen – Abteilung Umwelt<br />

Die Entwicklung der extensivierten landwirtschaftlichen Flächen am<br />

Zellersee<br />

Bei der wichtigen Bedeutung, welche der Obersee <strong>und</strong> sein hydrologisches Ein<strong>zu</strong>gsgebiet für <strong>den</strong><br />

Zellersee spielt, betrachtet wir nur dieses.<br />

in ha<br />

Entwicklung landwirtschaftlich<br />

extensivierte Flächen Obersee<br />

120,0<br />

100,0<br />

80,0<br />

60,0<br />

40,0<br />

20,0<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

Der Obersee <strong>und</strong> der Zellersee haben ihren trophischen Status in <strong>den</strong> letzten Jahren nicht verändert.<br />

Gleichwohl bewegen sich die Nähremissionen aus dem Ein<strong>zu</strong>gsgebiet vor allem die des Obersees auf<br />

hohem Niveau. Das bisher für <strong>den</strong> Obersee gesagt gilt uneingeschränkt auch für <strong>den</strong> Zellersee.<br />

Abschließende Beurteilung des Zellersees<br />

0,0<br />

Fläche in ha<br />

Obwohl sich der trophische Status des Zellersees gegenüber unseren Erhebungen 2004 nicht<br />

verändert hat, polytroph, p1 <strong>und</strong> der Ges-P-Gehalt im Wasserkörper <strong>zu</strong>rückgegangen ist,<br />

scheint die Produktion von Biomasse im See <strong>zu</strong>genommen <strong>zu</strong> haben. Dies erklärt sich mit <strong>den</strong><br />

sonnenscheinintensiven Tagen im Juli. Es beweist aber auch welches Potenzial der<br />

Nährstoffgehalt im See hat.<br />

Eine wirksame Sanierung des Zellersees setzt eine solche des Obersees voraus!<br />

Jahr<br />

47


Abschlussbericht <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>wasserchemischen</strong> <strong>und</strong> <strong>gewässerökologischen</strong><br />

Untersuchungen im Rahmen des Aktionsprogrammes <strong>zu</strong>r Sanierung<br />

oberschwäbischer Seen 2010<br />

Der untere Staudacher Weiher<br />

Luftbild Albrecht Trautmann<br />

Unterer Staudacher Weiher Mitte<br />

Probennahmepunkt am unteren Staudacher Weiher<br />

Das insgesamt 83 ha umfassen<strong>den</strong> hydrologische Ein<strong>zu</strong>gsgebiet des unteren Staudacher Weiher<br />

besteht <strong>zu</strong> 60 % aus Wald <strong>und</strong> <strong>zu</strong> 40 % aus Grünland.<br />

48


Regierungspräsidium Tübingen – Abteilung Umwelt<br />

Messwerte unterer Staudacher Weiher Oberfläche<br />

in µg/l<br />

Phosphat-P, Chlorophyll-a-Gehalte<br />

<strong>und</strong> Sichttiefe<br />

Unterer Staudacher Weiher 2010<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

07.04. 11.05. 08.06. 14.07. 30.08.<br />

Datum der Probennahme<br />

Chlorophyll-a-Gehalte<br />

Ø 2010: 12,0 µg<br />

Spitzenwert 2010: 24,0 µg/l<br />

Ø 2005: 27,0 µg Spitzenwert 2004: 53,0 µg/l<br />

Gesamt-P-Gehalte<br />

Ø 2010: 33 µg<br />

Spitzenwert 2010: 42 µg/l<br />

Ø 2005: 45 µg<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Anorganische Stickstoff-Gehalte<br />

unterer Staudacher Weiher 2010<br />

07.04 11.05. 08.06 14.07. 30.08<br />

Der sonnenintensive Juli hat auch am unteren Staudacher Weiher seine Spuren hinterlassen, der<br />

Gestalt, dass in diesem Monat die höchste Produktion von Biomasse im Wasserkörper statt fand.<br />

in cm<br />

PO4-P in µg/l Ges-P in µg/l Chl-a in µg/l Sichttiefe in<br />

cm<br />

in mg/l<br />

1,20<br />

1,00<br />

0,80<br />

0,60<br />

0,40<br />

0,20<br />

0,00<br />

Datum der Probennahme<br />

NH4-N in<br />

mg/l<br />

NO3-N in<br />

mg/l<br />

49


Messwerte unterer Staudacher Weiher Vertikalproben<br />

Aufgr<strong>und</strong> seiner maximalen Tiefe von mehr als 3 m haben wir am unteren Staudacher Weiher zweimal<br />

Wasserproben entlang eines Vertikalprofils gezogen, am 14.07 <strong>und</strong> am 30.08. Die Auswertung dieser<br />

Proben ist die folgende:<br />

in µg/l<br />

in µg/l<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Phosphat-P, Chlorophyll-a-<br />

<strong>und</strong> Sauerstoff-Gehalte<br />

Unterer Staudacher Weiher 2010<br />

Vertikalprofil 14.07.<br />

0<br />

0 2 3,5<br />

12,0<br />

10,0<br />

8,0<br />

6,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

0,0<br />

PO4-P in µg/l Ges-P in µg/l Chl-a in µg/l S_konz in<br />

mg/l<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Wassertiefe in m<br />

Posphat-P, Chlorophyll-a-<br />

<strong>und</strong> Sauerstoff-Gehalte<br />

Unterer Staudacher Weiher 2010<br />

Vertikalprofil 30.08.<br />

0 2 3,5<br />

Wassertiefe in m<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

PO4-P in µg/l Ges-P in µg/l Chl-a in µg/l S_konz in<br />

mg/l<br />

in mg/l<br />

in mg/l<br />

Wassertiefe in m<br />

in mg/l<br />

Anorganische Stickstoff-Gehalte<br />

unterer Staudacher Weiher 2010<br />

Vertikalprofil am 14.07.<br />

0,30<br />

0,25<br />

0,20<br />

0,15<br />

0,10<br />

0,05<br />

0,00<br />

1,60<br />

1,40<br />

1,20<br />

1,00<br />

0,80<br />

0,60<br />

0,40<br />

0,20<br />

0,00<br />

0 2 3,5<br />

NH4-N in<br />

mg/l<br />

in mg/l<br />

NO3-N in<br />

mg/l<br />

Anorganische Stickstoff-Gehalte<br />

Unterer Staudacher Weiher 2010<br />

Vertikalprofil 30.08.<br />

0 2 3,5<br />

Wassertiefe in m<br />

NH4-N in<br />

mg/l<br />

NO3-N in<br />

mg/l


Abschlussbericht <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>wasserchemischen</strong> <strong>und</strong> <strong>gewässerökologischen</strong><br />

Untersuchungen im Rahmen des Aktionsprogrammes <strong>zu</strong>r Sanierung<br />

oberschwäbischer Seen 2010<br />

Die gute Sauerstoffversorgung in 3,5 m am 14.07. erklärt sich damit, dass dieser Tiefenhorizont eine<br />

sehr geringe Fläche um <strong>den</strong> Mönch des Weihers einnimmt.<br />

Der Zufluss des unteren Staudacher Weiher ist der Abfluss des oberen Staudacher Weiher.<br />

Probennahmen dort habe wir nicht durchgeführt.<br />

52


Regierungspräsidium Tübingen – Abteilung Umwelt<br />

Makrophytenkartierung des unterer Staudacher Weiher (G. Herz)<br />

Tiefenkarte unterer Staudacher Weiher (links)<br />

Die Makrophytenflora des unteren Staudacher Weiher stellt sich als vielfältig dar <strong>und</strong> umfasst auch die<br />

Gattung Chara (Armleuchteralgen), die hohe Ansprüche an die Transparenz des Wasserkörpers<br />

stellen. Im Einzelnen fan<strong>den</strong> wir: Elodea nutallii (Schmalblättrige Wasserpest), Ranunculus<br />

trichophyllus (Haarblättrige Hahnenfuß), Najas marina (Großes Nixenkraut), Alisma plantago-aquatica<br />

(Gewöhnlicher Froschlöffel), verschie<strong>den</strong>e Spezies der Gattung Potamogeton (Laichkraut)<br />

Beurteilung der Planktonflora <strong>und</strong> –fauna des unteren Staudacher Weiher<br />

Auffällig am Plankton war, das Massenauftreten von Crustaceen (Kleinkrebsen) bei unseren<br />

Probennahmen im Mai <strong>und</strong> Juni.<br />

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Abschlussbericht <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>wasserchemischen</strong> <strong>und</strong> <strong>gewässerökologischen</strong><br />

Untersuchungen im Rahmen des Aktionsprogrammes <strong>zu</strong>r Sanierung<br />

oberschwäbischer Seen 2010<br />

Abschließende Beurteilung des unteren Staudacher Weihers<br />

Der untere Staudacher Weiher ist das einzige von uns 2010 untersuchte Gewässer, das sich<br />

gegenüber dem Jahr in seinem trophischen Status verbessert hat: War der 2005 noch als<br />

eutroph, e2 <strong>zu</strong> charakterisieren, so betrug er 2010 eutroph, e1.<br />

Deutlich manifestierte sich diese Verbesserung auch im Ges-P-Gehalt, der sich 2005<br />

durchschnittlich auf 42 µg/l belief <strong>und</strong> 2010 bei 33 µg/ liegt.<br />

Das nämliche gilt für <strong>den</strong> Chlorophyll-a-Gehalt 2005 27,0 µg/l, 2010 33 µg/.<br />

Diese Verbesserung dürfte vor der Winterung des unteren Staudacher Weihers geschuldet<br />

sein, die im Winter 2009/2010 durchgeführt wor<strong>den</strong> war.<br />

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Schlussbemerkung<br />

Regierungspräsidium Tübingen – Abteilung Umwelt<br />

Dass die hauptsächliche Belastung der Seen <strong>und</strong> Weiher Oberschwabens in der intensiven<br />

landwirtschaftlichen Nut<strong>zu</strong>ng ihrer hydrologischen Ein<strong>zu</strong>gsgebiet ihre Ursache hat, konnten wir auch<br />

im Zuge unserer Erhebungen an sechs Gewässern des Aktionsprogrammes <strong>zu</strong>r Sanierung<br />

oberschwäbischer Seen aufzeigen.<br />

Im Hinblick auf die in der Gewässerökologie gebräuchlichen Richtwerte stellte sich der untere<br />

Staudacher Weiher als das im geringsten Maße von uns untersuchte <strong>und</strong> belastete Gewässer dar.<br />

Schlusslicht bei dieser Bewertung war der Schwarzensee.<br />

Der Wanneberger Weiher, der Mahlweiher <strong>und</strong> der Schwarzensee haben sich verschlechtert.<br />

Das Moorbad in Argenbühl hat sich geringfügig verschlechtert.<br />

Der Zeller See hat seinen trophischen Zustand beibehalten.<br />

Der untere Staudacher Weiher haben ihren Zustand verbessert.<br />

Den Jägerweiher haben wir <strong>zu</strong>m ersten Mal in Augenschein genommen.<br />

Der Monat Juli 2010 war einer der heißesten <strong>und</strong> sonnenreichsten der letzten 200 Jahre. An<br />

vielen Seen <strong>und</strong> Weihern in Oberschwaben – nicht nur <strong>den</strong> hier dargelegten – kam es <strong>zu</strong><br />

massiven Algenblüten. Dabei ragten insbesondere Blaualgen <strong>und</strong> Dinoflagellaten hervor.<br />

Auch bei Gewässern mit gegenüber früheren Messungen geringeren Phosphat-Gehalten nahm<br />

die Algenbiomasse exorbitant hohe Werte an.<br />

Dies beweist das biologische Entwicklungspotential von Stillgewässern in Regionen mit<br />

intensiver Landwirtschaft.<br />

Wenn wir - woran zwischenzeitlich kaum mehr ein Zweifel besteht – vor einer säkularen<br />

Klimawende stehen, wird sich dies auch im in der Zusammenset<strong>zu</strong>ng <strong>und</strong> Dynamik aquatischer<br />

Faunen <strong>und</strong> Floren manifestieren <strong>und</strong> dies nicht unbedingt <strong>zu</strong> unserem Vorteil.<br />

Dies ist ein ein weiterer gewichtiger Gr<strong>und</strong>, die Einträge von Pflanzennährstoffen in<br />

Oberflächengewässer vor allem von stehen<strong>den</strong> <strong>zu</strong> reduzieren.<br />

Belastungen, von der un<strong>zu</strong>reichen<strong>den</strong> Behandlung von häuslichen Abwässern ausgehen, haben wir<br />

nicht direkt festgestellt. Gleichwohl könnten solche am Schwarzensee bestehen.<br />

Die Tabellen, die wir <strong>den</strong> vorausgegangenen Erörterungen <strong>zu</strong> Gr<strong>und</strong>e gelegt haben, fin<strong>den</strong> Sie auf<br />

unserer homepage www.seenprogramm.de im Format Excel.<br />

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