Schutzstation Wattenmeer
Schutzstation Wattenmeer
Schutzstation Wattenmeer
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Eine ganz wichtige Rolle spielten schon damals<br />
im Vereinsleben die Zentrumsbeauftragten.<br />
Sie sind für ihre jeweilige Station verantwortlich,<br />
sollen regelmäßig vor Ort sein, das<br />
Stationsteam betreuen und Ansprechpartner<br />
für alle Probleme sein. Das kann vom fehlenden<br />
Werkzeug bis zum Streit mit dem Bürgermeister<br />
alle Aspekte umfassen.<br />
Schon seit Mitte der siebziger Jahre gab<br />
es Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in der<br />
Geschäftsstelle tätig waren und unentbehrliche<br />
Helfer der Vereinsmitglieder waren. Die erste<br />
Geschäftsstelle befand sich im abgeteilten<br />
Wartezimmer der Zahnarztpraxis von Gert<br />
Oetken. Schnell stellte sich akuter Platzmangel<br />
ein. So „wanderte“ die Schaltzentrale des<br />
Vereins über den Dachboden der Praxis in das<br />
Gartenhaus und schließlich in einen ehemaligen<br />
Laden in der Grafenstr. 23. Ein Ort, den<br />
viele Zivildienstleistende der <strong>Schutzstation</strong><br />
mehr oder weniger lieben lernten. Für einige<br />
der Wunschstandort für ihren Ersatzdienst,<br />
war er für andere nur Durchgangsstation ins<br />
ersehnte <strong>Wattenmeer</strong>.<br />
Von den angestellten Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern ist insbesondere Büroleiterin<br />
Hannelore Neumann zu nennen, die über<br />
Jahrzehnte die gute Seele der verschiedenen<br />
Geschäftsstellen in Rendsburg war. Sie stellte<br />
einen absoluten Glücksgriff dar. Nach ihrer<br />
Pensionierung ist sie inzwischen Vereinsmitglied<br />
und auch im Ältestenrat vertreten.<br />
In der alten Büsumer Ausstellung<br />
50 Jahre <strong>Schutzstation</strong> <strong>Wattenmeer</strong><br />
25 Jahre <strong>Schutzstation</strong> –<br />
Jubiläumsfeier in Büsum<br />
1987 fand in Büsum die 25-Jahr-Feier der<br />
<strong>Schutzstation</strong> <strong>Wattenmeer</strong> statt. Bei diesem<br />
Treffen stand die Bilanz der letzten beiden<br />
Jahrzehnte im Vordergrund. Inzwischen waren<br />
über 20 Stationen entlang der Westküste<br />
gegründet worden und jedes Jahr arbeiteten<br />
bis zu 40 Zivildienstleistende in den Zentren.<br />
Broschüre zum 25. Vereinsjubiläum<br />
In jedem Jahr fanden unzählige Umweltbildungsangebote<br />
statt. Dazu kamen die<br />
Wanderausstellung und das Info-Mobil, die in<br />
Deutschland und in der Schweiz das <strong>Wattenmeer</strong><br />
und die Nordsee bekannt machten.<br />
Der Verein hatte sein großes Ziel effektiv<br />
erreicht. Menschen jeden Alters wurden „zum<br />
Watt geführt“ und erlebten im Sinne eines „pädagogischen<br />
Naturschutzes“ einen einzigartigen<br />
Lebensraum. Und das nicht mehr allein in<br />
Nordfriesland, sondern auch in Dithmarschen,<br />
wo nach Büsum 1988 auch in Friedrichskoog<br />
eine Ausstellung entstand.<br />
Und auch für den Schutz des <strong>Wattenmeer</strong>es<br />
galt es, eine stolze Bilanz zu ziehen. Von der<br />
Denkschrift zum Großreservat Halligmeer 1963<br />
bis zur endgültigen Gründung des Nationalparks<br />
Schleswig-Holsteinisches <strong>Wattenmeer</strong><br />
im Jahr 1985 war der Verein ständiger Antreiber<br />
und Begleiter der Entwicklung gewesen.<br />
Nachdem der erste Anlauf in den siebziger<br />
Jahren erst einmal gescheitert war, ergaben<br />
sich 10 Jahre später bessere politische Rahmenbedingungen.<br />
Spendenkonto 6262 – NOSPA – BLZ 217 500 00<br />
Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident<br />
Uwe Barschel suchte in den achtziger<br />
Jahren nach geeigneten Projekten zur Verbesserung<br />
seiner Wiederwahlchancen. Und<br />
da kam ihm das seit den siebziger Jahren<br />
auf Eis liegende Nationalparkprojekt gerade<br />
recht. Es spielten aber nicht nur parteipolitische<br />
Erwägungen eine Rolle.<br />
Verschiedene Personen im Umfeld<br />
Barschels trugen die Idee<br />
des Nationalparks immer wieder<br />
an ihn heran, z.B. der mit Barschel<br />
befreundete Thomas Neumann,<br />
der damals für den WWF<br />
mit dem Aufbau des Seeadlerschutzes<br />
in Schleswig-Holstein<br />
beschäftigt war.<br />
Richtig Fahrt nahm der Prozess<br />
aber wohl durch einen<br />
politischen Wettstreit auf. Der<br />
Kollege Albrecht in Niedersachsen war auch<br />
auf dem Weg zum Nationalpark im niedersächsischen<br />
Teil des <strong>Wattenmeer</strong>es. Jetzt<br />
wollte Schleswig-Holstein schneller sein und<br />
gründete 1985 ein Jahr vor Niedersachsen<br />
den zu diesem Zeitpunkt dritten Nationalpark<br />
in Westdeutschland. Ein Riesenerfolg auch<br />
für die <strong>Schutzstation</strong>!<br />
Das Watt als Forschungsobjekt –<br />
die <strong>Schutzstation</strong><br />
und ihre unbekannten Verdienste<br />
Mit der Gründung des Nationalparks begann<br />
offiziell die umfassende Beforschung des<br />
<strong>Wattenmeer</strong>s, einschließlich eines umfassenden<br />
Monitoring-Programmes, mit einem ab<br />
1994 standardisierten Umweltbeobachtungsprogramm<br />
entlang der gesamten Küste von<br />
Dänemark bis in die Niederlande (Trilateral<br />
Monitoring and Assessment Program). Dafür<br />
werden bis heute regelmäßig und fortlaufend<br />
etwa 30 Parameter erhoben, beispielsweise<br />
die Zahlen von<br />
Meeressäugern<br />
und Vogelarten.