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Multi-Raster-Schweissverbindung

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<strong>Multi</strong>-<strong>Raster</strong>-<strong>Schweissverbindung</strong><br />

Das Abwasser-Kanalnetz in Deutschland befindet sich<br />

in einem besorgniserregenden Zustand. Die jüngste<br />

Erhebung der DWA (Deutsche Vereinigung für Wasser-<br />

wirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.) hat ergeben,<br />

daß ca. 20 % der öffentlichen Kanäle kurz- bzw. mittel-<br />

fristig sanierungsbedürftig sind. Die Situation im Bereich<br />

der privaten Hausanschlüsse dürfte sich ähnlich<br />

darstellen.<br />

Während durch defekte, undichte Abwasserkanäle<br />

einerseits das Grundwasser verunreinigt wird, führen<br />

andererseits große Mengen infiltrierten Wassers zu<br />

erheblichen Mehrbelastungen und erhöhten Kosten<br />

in den Klärwerken.<br />

Schwachpunkt bei allen Rohrsystemen sind die<br />

Rohrverbindungen.<br />

In Deutschland besteht das öffentliche Kanalnetz<br />

traditionell überwiegend aus Steinzeug- und Betonrohren.<br />

Neben den Unzulänglichkeiten der in der Vergangenheit<br />

eingesetzten Dichtmittel führen bereits geringe Rohrversätze<br />

der relativ kurzen Rohrstücke zu Undichtigkeiten.<br />

Schäden an den biegesteifen (harten) Beton- und Steinzeugrohren<br />

wie Längs- und Querrisse, Brüche,<br />

Beschädigungen an den Muffen und die erwähnten<br />

Rohrversätze entstehen vor allem durch die zunehmenden<br />

Verkehrsbelastungen, da sich die Rohrtrassen über-<br />

wiegend im Straßenbereich befinden. Bei Betonrohren<br />

kommt noch die Korrosion infolge biogener Schwefelsäure<br />

hinzu. Während statisch einwandfreie Kanäle, bei denen<br />

lediglich die Muffen undicht sind, im sog. Schlauch-Lining-<br />

Verfahren abgedichtet werden können, ist dies bei starken<br />

Rohr-versätzen, Rissen in den Wandungen und<br />

Scherbenbildung nicht mehr möglich. In diesen Fällen ist<br />

eine Erneuerung des Kanales mit statisch selbst tragenden<br />

neuen Rohren durchzuführen.<br />

Neben der bekannten „offenen“ Bauweise hat in den letzten Jahren vor allem der Einbau von<br />

„biegeweichen“ Polyethylen- und Polypropylenrohren in der „geschlossenen“ Bauweise an Bedeutung<br />

gewonnen. Im Gegensatz zur offenen Bauweise werden nicht ganze Straßenzüge mit dem Bagger<br />

aufgerissen, sondern über Baugruben oder aus den Kontrollschächten heraus werden neue Rohr aus<br />

PE-HD oder PP-HM in die alten Kanäle eingezogen.<br />

In den meisten Fällen können dabei Querschnittsverengungen (ständig sinkender Wasserverbrauch)<br />

hingenommen werden. Aber auch eine Erhaltung des Querschnittes bzw. eine Vergrößerung sind<br />

durch das sog. Berstlining-Verfahren möglich.<br />

Die Abwasserkanäle befinden sich in der Regel in großen Tiefen. Der Einbau von großen Rohrlängen<br />

(in PE-HD und PP-HM über große Einziehgruben) ist in der Regel durch den eingeengten Platzbedarf<br />

in Ortschaften und Städten selten möglich. Überwiegend müssen Kurzrohre aus Baugruben oder<br />

Schächten heraus eingebaut werden.<br />

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Für diese Kurzrohre haben wir vor Jahren die sog. glatte „muffenlose“ Rohrverbindung entwickelt, eine<br />

Rohrverbindung, die weder nach innen, noch nach außen aufträgt und mit Dichtringen versehen ist.<br />

Die Rohre haben sich im allgemeinen auch gut bewährt.<br />

Ein großer Nachteil sind die vielen Verbindungen bei den Kurzrohren. So werden z.B. beim sog. TIP-<br />

Verfahren (tight in pipe) Kurzrohre von 0,4 m Baulänge ohne jede Baumaßnahme sowie Verkehrs-<br />

und Umweltbeeinträchtigung aus den Kontrollschächten heraus in die Kanäle eingezogen. Bei einer<br />

Haltungslänge von 100 m sind das immerhin 250 Rohrverbindungen !<br />

Viele Kritiker lehnen diese Art der Rohrerneuerung aus verständlichen Gründen ab, da die Rohrtrasse<br />

praktisch nur aus Rohrverbindungen besteht – 250 Muffen = 250 x das Risiko einer undichten Trasse.<br />

Dazu kommt noch die mangelnde Beständigkeit der Dichtmittel gegen einige Chemikalien und<br />

Umwelteinflüsse.<br />

Nur eine Verschweißung der Kurzrohre könnte diese Nachteile vermeiden !<br />

Polyethylenrohre haben in den letzten Jahrzehnten<br />

in der Trinkwasser- und Gasversorgung andere<br />

Werkstoffe weitgehend ersetzt. Die Vorteile liegen<br />

in den guten Eigenschaften des Materials, den<br />

großen lieferbaren Längen und der stoffschlüssigen<br />

Verbindungsmöglichkeit durch das Verschweißen<br />

der Rohre. Auch im Abwasserbereich werden<br />

zunehmend diese Vorteile genutzt, große Rohrlängen<br />

verschweißt und in offener Bauweise verlegt.<br />

Die Verbindung der Rohre im Spiegelschweißver-<br />

fahren ist allerdings recht zeitaufwändig. Für eine<br />

Schweißung ist je nach Außendurchmesser und<br />

Wanddicke der Rohre einschließlich Aufheiz- und<br />

Abkühlzeit immerhin mit 40 bis 50 Minuten pro<br />

Verbindung zu rechnen. Danach darf die Schweiß-<br />

verbindung je nach Außentemperatur für einige Stunden nicht belastet werden.<br />

Während dieser Zeitaufwand bei Langrohren (die Rohre werden in der Regel einen Tag vorher<br />

verschweißt) hin nehmbar ist, verbietet sich das Spiegelschweißen für das Verbinden von Kurzrohren,<br />

sowohl aus Zeit- als auch aus Platzgründen in den engen Schächten.<br />

In der Vergangenheit gab es einige Versuche, mit abgewandelten Elektro-Schweißmuffen zum Erfolg<br />

zu kommen, ohne jedoch die Nachteile der langen Wartezeiten vermeiden zu können.<br />

Durch unser Europäisches Patent Nr. 102 29 242.6-24 in Verbindung mit der induktiven<br />

Verschweißung haben wir die theoretische Grundlage zur Entwicklung einer verschweißbaren<br />

Rohrverbindung gelegt, die ein rationelles Einbauen von Kurzrohren aus dem Schacht oder der<br />

Baugrube heraus ermöglicht. Durch eine enorme Zeitersparnis kann die sog. „<strong>Multi</strong>-<strong>Raster</strong>-<br />

Schweißverbindung“ auch bei Langrohren in der offenen Bauweise Anwendung finden und uns<br />

erhebliche Wettbewerbsvorteile sichern.<br />

Bei der patentgeschützten <strong>Multi</strong>-<strong>Raster</strong>-Schweißverbindung handelt es sich um eine völlig neue<br />

Schweißtechnik, die (nach Schulung) auch von einem Laien problemlos in 2-3 Minuten hergestellt<br />

werden kann. Die Rohrverbindung kann sofort nach dem Verschweißen bewegt und eingebaut<br />

werden, was einen enormen Zeitvorteil gegenüber der konventionellen Schweißtechnik bedeutet.<br />

Bei einem öffentlichen Kanalnetz von ca. 445.000 km bedeutet eine Schadensrate von ca 20 % eine<br />

zu sanierende Länge von 89.000 km – ein enormes Potential. Da sich diese Schweißverbindung<br />

sowohl zur Verbindung von Kurzrohren als auch zur Verbindung von Langrohren eignet, erschließen<br />

sich für uns neben den o.g. Anwendungsgebieten neue Marktsegmente, wie z.B. Drainagerohre und<br />

Kabelschutzrohre für Tunnelbauten, Rohre in Chemieanlagen usw.<br />

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