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Vergleichende Analyse der Tourismusförderung in der Schweiz und in Österreich

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7 | Tourismusbank<br />

Wer wird von <strong>der</strong> SGH geför<strong>der</strong>t?<br />

Die SGH gewährt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nachrangige Darlehen an Beherbergungsbetriebe (Eigentümer- <strong>und</strong><br />

Mietbetriebe) <strong>in</strong> Tourismusgebieten <strong>und</strong> Badekurorten. Dazu gehören Hotels, Gasthöfe, Motels <strong>und</strong><br />

Beherbergungsbetriebe <strong>der</strong> Parahotellerie <strong>und</strong> die dazugehörigen konzeptkonformen Gr<strong>und</strong>stücke, Bauten,<br />

Räumlichkeiten, Installationen <strong>und</strong> E<strong>in</strong>richtungen. E<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e För<strong>der</strong>ungswürdigkeit fällt den folgenden<br />

Bereichen zu:<br />

- Innovationen <strong>und</strong> Unternehmertum: Das Geschäftsmodell, die Bauweise, Vermarktung <strong>und</strong> Angebot<br />

o<strong>der</strong> Kooperation können Thema se<strong>in</strong>.<br />

- Stärkung von Wertschöpfung o<strong>der</strong> Wertschöpfungssystemen sowie soziale Nachhaltigkeit:<br />

Massgebend s<strong>in</strong>d Impulse für vor- o<strong>der</strong> nachgelagerte Unternehmen, also e<strong>in</strong>e Multiplikatorwirkung,<br />

wie auch Kooperations- <strong>und</strong> Synergieeffekte.<br />

- Ökologische Nachhaltigkeit: Hierbei geht es um die Umsetzung von Standards, welche über die<br />

M<strong>in</strong>destanfor<strong>der</strong>ungen h<strong>in</strong>ausgehen, beispielsweise M<strong>in</strong>ergie P o<strong>der</strong> Standards anerkannter Labels.<br />

Die SGH fungiert als e<strong>in</strong>e Art Lückenf<strong>in</strong>anzierer, <strong>in</strong>dem sie unterstützend e<strong>in</strong>greift, wenn das Eigenkapital nicht<br />

ausreicht, um e<strong>in</strong>en Bankkredit zu erlagen. Sie richtet sich folglich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e an kle<strong>in</strong>e <strong>und</strong> mittelgrosse<br />

Hotels <strong>in</strong> Tourismusregionen mit saisonalen Schwankungen, welche aufgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>er anlage<strong>in</strong>tensiven<br />

Infrastruktur über wenig Eigenkapital verfügen. Gr<strong>und</strong>sätzlich stehen die För<strong>der</strong>ungen aber e<strong>in</strong>em breiten<br />

Spektrum von Beherbergungsbetrieben, Eigentümer- <strong>und</strong> Mietbetrieben offen.<br />

Unter Berücksichtigung <strong>der</strong> legalen Grenze des Ertragswerts dürfte die SGH theoretisch 100% e<strong>in</strong>er<br />

Gesamt<strong>in</strong>vestition f<strong>in</strong>anzieren. So ist es gut möglich, dass beispielsweise bei Renovations- <strong>und</strong><br />

Ausbauprojekten <strong>der</strong> Anteil an Fremdkapital zu 100% von <strong>der</strong> SGH übernommen wird. In Anlehnung an das<br />

theoretische Gr<strong>und</strong>modell, wonach die Bank 50-70%, die SGH 30-40% des Fremdkapitals beisteuert <strong>und</strong> das<br />

Eigenkapital die restlichen 10-20% ausmacht, ist es üblich, dass sich die SGH bei neuen Projekten folglich am<br />

Referenzwert von ca. 35% orientiert. Je nach Situation werden auch bereits bestehende Darlehen<br />

übernommen, falls dies für den Betrieb erfolgsversprechend ist.<br />

Die folgende Grafik gibt e<strong>in</strong>en Überblick über die Entwicklung <strong>der</strong> bewilligten Kredite <strong>der</strong> SGH über die Jahre<br />

1998 bis 2012. Die rückläufige Entwicklung bis h<strong>in</strong> zur E<strong>in</strong>stellung <strong>der</strong> Bürgschaften war beabsichtigt, da das<br />

B<strong>und</strong>esgesetz über die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Beherbergungswirtschaft von 2003 ke<strong>in</strong>e neuen Bürgschaften als<br />

Kredit<strong>in</strong>strumente vorsieht. Die Summe <strong>der</strong> bewilligten Kredite wuchs ab 2003 kont<strong>in</strong>uierlich bis 2009. Für die<br />

Jahre 2010 <strong>und</strong> 2011 nahm die Summe <strong>der</strong> jährlich bewilligten Kredite wie<strong>der</strong> etwas ab. Im Jahr 2012 stiegen<br />

die bewilligten Kredite jedoch von CHF 25.4 Mio. im Jahr 2011 auf CHF 43.3 Mio. an. Seit dem Beg<strong>in</strong>n des<br />

neuen Milleniums kann gr<strong>und</strong>sätzlich e<strong>in</strong> Aufwärtstrend beobachtet werden. Die Unterstützungsleistungen <strong>der</strong><br />

SGH s<strong>in</strong>d von grosser volkswirtschaftlicher Relevanz für die Beherbergungswirtschaft sowie für die vor- <strong>und</strong><br />

nachgelagerten Branchen: Das durch ihre För<strong>der</strong>leistungen ausgelöste Investitionsvolumen betrug <strong>in</strong> den<br />

Jahren 2007 bis 2009 jährlich durchschnittlich CHF 164 Mio.

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