Betriebsanleitung - Schleicher Electronic
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P-PM/3<br />
P-WE/3<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule<br />
<strong>Betriebsanleitung</strong><br />
BA-Version 06/99 Artikel-Nr. 322 157 75
<strong>Betriebsanleitung</strong> für:<br />
Copyright by<br />
P-PM/3 und P-PM/3 SSI Positioniermodul<br />
und P-WE/3 und P-WE/3 SSI Wegerfassungsmodul.<br />
<strong>Schleicher</strong> <strong>Electronic</strong> GmbH & Co. KG<br />
Pichelswerderstraße 3 - 5<br />
13597 Berlin, Germany<br />
Tel.: +49 30 33005-330<br />
Fax: +49 30 33005-305<br />
www.schleicher-electronic.com<br />
info@schleicher-electronic.com<br />
Änderungen und Irrtum vorbehalten<br />
Seite 2 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
<strong>Betriebsanleitung</strong><br />
Zweck der <strong>Betriebsanleitung</strong><br />
Zielgruppe<br />
Warenzeichenvermerke<br />
Die vorliegende <strong>Betriebsanleitung</strong> dient als Anleitung zur Projektierung,<br />
Programmierung, Installation, Inbetriebnahme, Betrieb und Wartung<br />
der Module:<br />
P-PM/3, P-PM/3 SSI<br />
P-WE/3 und P-WE/3 SSI<br />
Die reinen Wegerfassungsmodule P-WE/3 und P-WE/3 SSI werden<br />
in dieser <strong>Betriebsanleitung</strong> berücksichtigt. Die Wegerfassungsmodule<br />
besitzen keinen Analogausgang.<br />
Die <strong>Betriebsanleitung</strong> enthält Projektierungs-, Programmier-, Bedienungshinweise<br />
und technische Daten.<br />
Die <strong>Betriebsanleitung</strong> ist für geschulte Fachkräfte ausgelegt. Es werden<br />
besondere Anforderungen an die Auswahl und Ausbildung des<br />
Personals gestellt, die mit dem Automatisierungssystem umgehen. Als<br />
Personen kommen z.B. Elektrofachkräfte und Elektroingenieure in<br />
Frage, die entsprechend geschult sind (siehe auch Sicherheitshinweise<br />
"1.4. Personalauswahl und -qualifikation").<br />
• MS-DOS ist ein eingetragenes Warenzeichen der Microsoft Corporation.<br />
• WINDOWS ist ein eingetragenes Warenzeichen der Microsoft Corporation.<br />
• IBM ist ein eingetragenes Warenzeichen der International Business<br />
Machines.<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 3
Inhalt<br />
1 DARSTELLUNG VON WARNHINWEISEN 6<br />
2 EINFÜHRUNG 7<br />
2.1 Aufgaben und Eigenschaften 7<br />
2.2 Gehäusebeschreibung 8<br />
2.2.1 Frontplatte 8<br />
2.3 Arbeitsweise des P-PM/3 mit Inkremental - Weggebern 11<br />
2.4 Zusammenfassung 13<br />
3 MODULADRESSE EINSTELLEN 14<br />
3.1 Einführung 14<br />
3.2 Moduladresse für die P02V 14<br />
3.3 Moduladresse für die P03 15<br />
3.4 Zusammenfassung 16<br />
4 VERDRAHTEN 17<br />
4.1 Einführung 17<br />
4.2 Komponenten verdrahten 17<br />
4.2.1 Weggeber verdrahten 19<br />
5 PROGRAMMIERHINWEISE 26<br />
5.1 Vorabdefinitionen 26<br />
5.1.1 Firmware-Version 26<br />
5.1.2 Pulsbewertung 27<br />
5.2 Koppelprogramm 30<br />
5.3 Zusammenfassung 33<br />
6 ADREßBELEGUNG 34<br />
6.1 SPS liest Daten aus P-PM/3 Adressen 34<br />
6.1.1 Firmware-Version 34<br />
6.1.2 Statuswort 34<br />
6.1.3 Schleppabstand 38<br />
6.1.4 Istwert (L- und H-Wort) 39<br />
6.1.5 Satznummer 39<br />
6.1.6 Analog-Ausgangsspannung 40<br />
6.1.7 Kontrollwort 40<br />
6.1.8 Beispielprogramm 40<br />
6.2 SPS schreibt Daten in P-PM/3 Adressen 41<br />
6.2.1 Modulfunktionen 43<br />
6.2.2 Parameter 60<br />
6.2.3 Kontrollwort zurückschreiben 69<br />
6.2.4 Beispielprogramm 69<br />
6.3 Kommunikation für das P-PM/3 freigeben 73<br />
6.4 Zusammenfassung 73<br />
7 INBETRIEBNEHMEN 75<br />
7.1 Einführung 75<br />
7.2 Inbetriebnehmen vorbereiten 75<br />
Seite 4 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
7.3 Inbetriebnehmen 76<br />
7.4 Optimieren anlagenspezifischer Parameter 77<br />
7.4.1 Beschleunigungs- und Bremsrampe 78<br />
7.4.2 KV-Faktor 80<br />
7.4.3 Genauhalt-Fenster 82<br />
7.4.4 Optionale Parameter 83<br />
7.5 Zusammenfassung 86<br />
8 DIAGNOSE MIT EINEM LCT04 88<br />
8.1 Einführung 88<br />
8.2 Der nächste Abschnitt beschreibt die Seiten, die auf dem LCT04 angezeigt werden. 89<br />
8.2.1 Fehlermeldung 91<br />
8.3 Zusammenfassung 91<br />
9 BEISPIELPROGRAMM 92<br />
9.1 Einführung 92<br />
9.2 Koppelprogramm 93<br />
10 ERKENNEN UND BEHEBEN VON FEHLERN 96<br />
10.1 Fehler erkennen 96<br />
10.2 Fehler beheben 97<br />
10.2.1 Schleppabstands-Überschreitung 97<br />
10.2.2 Adreßfehler 97<br />
10.2.3 Kontrollwort-Fehler 98<br />
10.2.4 Endschalter-Fehler 99<br />
10.2.5 Weggeber-Fehler 99<br />
10.2.6 Rechenfehler 100<br />
10.2.7 Hardware-Fehler 100<br />
11 TECHNISCHE DATEN 101<br />
12 SICHERHEITSHINWEISE 103<br />
12.1 Bestimmungsgemäße Verwendung 103<br />
12.2 Personalauswahl und -qualifikation 103<br />
12.3 Projektierung, Programmierung, Installation, Inbetriebnahme und Betrieb 104<br />
12.4 Wartung und Instandhaltung 104<br />
12.5 Gefahren durch elektrische Energie 104<br />
12.6 Umgang mit verbrauchten Batterien 105<br />
13 INDEX 106<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 5
1 Darstellung von Warnhinweisen<br />
Warn- und Sicherheitshinweise werden in dieser <strong>Betriebsanleitung</strong><br />
durch besondere Kennzeichnungen hervorgehoben:<br />
Bedeutet, daß Tod, schwere Körperverletzung oder erheblicher Sachschaden<br />
eintreten werden, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen<br />
nicht getroffen werden.<br />
Bedeutet, daß Tod, schwere Körperverletzung oder erheblicher Sachschaden<br />
eintreten können, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen<br />
nicht getroffen werden.<br />
Bedeutet, daß leichte Körperverletzung oder Sachschaden eintreten<br />
können, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen<br />
werden.<br />
Bedeutet, daß das Automatisierungssystem oder eine Sache beschädigt<br />
werden kann, wenn die entsprechenden Hinweise nicht eingehalten<br />
werden.<br />
Hebt eine wichtige Information hervor, die die Handhabung des Automatisierungssystems<br />
oder den jeweiligen Teil der <strong>Betriebsanleitung</strong><br />
betrifft.<br />
Die Sicherheitshinweise in dieser Beschreibung sind zu lesen und zu<br />
beachten.<br />
Seite 6 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
2 Einführung<br />
2.1 Aufgaben und Eigenschaften<br />
Im allgemeinen Maschinenbau steht man häufig vor zwei Positionieraufgaben:<br />
a) Wegerfassung<br />
Wegerfassung heißt, die Position einer Achse ermitteln und aus der<br />
Ausgangsposition und der neuen Position den zurückgelegten Weg<br />
und die Geschwindigkeit, mit der dieser Weg zurückgelegt wurde, bestimmen.<br />
b) Positionieren<br />
heißt, Antriebe steuern um eine Achse zu einer Position zu bewegen<br />
Wegerfassung und Positionieren übernimmt das Positioniermodul<br />
P-PM/3 für die SCHLEICHER Steuerungsfamilien Promodul P02V und<br />
P03. Das P-PM/3 ist eine intelligente Prozessoreinheit. Daher nimmt<br />
es kaum Rechenzeit von der SPS-CPU in Anspruch. Die SPS-CPU<br />
gibt dem P-PM/3 lediglich die Positionierparameter vor und überwacht<br />
das Positionieren. Das P-PM/3 führt alle notwendigen Berechnungen<br />
durch und positioniert eine Achse selbständig.<br />
Das P-PM/3 ist für den Anschluß von Inkrementalweggebern vorgesehen.<br />
Zum Anschluß von Absolutweggebern ist das P-PM/3 SSI zu<br />
verwenden.<br />
Das Positioniermodul P-PM/3 steuert alle spannungsgeregelten Antriebe<br />
mit einer Eingangsspannung von max. ± 10 V.<br />
Mit dem P-PM/3 können Sie:<br />
• Absolutwertpositionieren<br />
Positionieren einer Achse vorwärts oder rückwärts. Der Positionswert<br />
entspricht zu jedem Zeitpunkt der tatsächlichen Position<br />
der Achse<br />
• Vorschubpositionieren ( nicht mit dem P-PM/3 SSI, da Absolutweggeber<br />
)<br />
Vorschieben der Achse um eine bestimmte Wegstrecke. Der<br />
Positionswert entspricht dem Abstand, um den die Achse vorgeschoben<br />
wurde<br />
• Positionieren nach Geschwindigkeitsprofilen<br />
d.h.: Anfahren von mehreren Positionen nacheinander, ohne zwischendurch<br />
anzuhalten. Jede Position kann mit einer anderen Geschwindigkeit<br />
erreicht werden. Die Achse kann vorwärts und rückwärts<br />
positioniert werden.<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 7
2.2 Gehäusebeschreibung<br />
2.2.1 Frontplatte<br />
Die wichtigsten Teile des P-PM/3 finden Sie auf der Frontplatte des<br />
Gehäuses. Auf der rechten Gehäuseseite des P-PM/3 befinden sich<br />
ein Typenschild und auf der Rückseite des Gehäuses einen Busanschluß.<br />
Der Busanschluß wird erst beim Installieren relevant (<br />
Kapitel 4). Die Teile auf der Frontplatte und das Typenschild werden in<br />
diesem Abschnitt beschrieben.<br />
Auf der Frontplatte finden Sie:<br />
A) Stecker 1, 10-polig mit 10-poliger Buchse<br />
B) Stecker 2, 10-polig mit einer 6- und einer 4-poligen Buchse<br />
C) 9 LEDs beim P-PM/3 und 6 LEDs beim P-WE/3<br />
Die Abbildung zeigt, wo sich die Stecker und LEDs befinden.<br />
P-PM/3<br />
P-WE/3<br />
Seite 8 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
2.2.1.1 Stecker<br />
Mit den Steckern 1 und 2 können Sie externe Geräte an das Positioniermodul<br />
anschließen.<br />
A) Stecker 1<br />
Stecker 1 ist ein 10-poliger Phoenix-Stecker, der Eingangssignale<br />
aufnehmen kann. Eine 1 0-polige Buchse mit Schraubklemme<br />
steckt auf dem Stecker. Mit Hilfe der Schraubklemmen<br />
kann die Buchse verdrahtet werden<br />
B) Stecker 2<br />
Stecker 2 des P-PM/3 ist ebenfalls ein 10-poliger Phoenix-<br />
Stecker und ist zweigeteilt:<br />
- Pol 13 bis 16 geben Ausgangssignale des P-PM/3 aus<br />
- Pol 13 und 14 geben die Ausgangssignale des P-WE/3 aus<br />
- Pol 17 bis 20 dienen als Anschluß für das Bediengerät LCT04<br />
Die Buchse ist ebenfalls geteilt in eine 6-polige und eine 4polige.<br />
Beide Buchsen haben Schraubklemmen, mit denen Sie<br />
die Buchsen verdrahten können.<br />
Die Steckerbelegungen finden Sie in Kapitel 4.<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 9
2.2.1.2 LEDs<br />
LED "U" (gelb)<br />
leuchtet: Spannungsversorgung für Reglerfreigabe(+24V des<br />
externen Netzteils) liegt an Pol 9 und 10 von Stecker 1<br />
an<br />
leuchtet nicht: Spannungsversorgung für Reglerfreigabe liegt nicht an<br />
oder ist gestört<br />
LED "5 VDC" (gelb)<br />
leuchtet: Spannungsversorgung des Positioniermoduls (+5V<br />
des internen Netzteils) liegt an<br />
leuchtet nicht: Bussicherung der SPS-CPU ist durchgebrannt oder<br />
defekt<br />
LED "STOP" (rot)<br />
leuchtet: SPS-Störung: SPS-CPU steht oder ist defekt. Das<br />
Kontrollwort des P-PM/3 wurde von der SPS-CPU<br />
nicht oder falsch an das Positioniermodul zurückgegeben<br />
leuchtet nicht: SPS-CPU und P-PM/3 arbeiten korrekt<br />
LED "ACTIVE" (gelb) Beim Positionieren zeigt das P-PM/3 in Bit 11 des<br />
Status-worts den Wert 0 an, wenn es nicht positioniert,<br />
den Wert 1<br />
leuchtet: P-PM/3 positioniert<br />
leuchtet nicht: P-PM/3 positioniert nicht<br />
LED "CL. LOOP" (grün)<br />
leuchtet: Reglerfreigabe ist aktiviert (Spannung von Pol 9 und<br />
10 liegt an Pol 14 an)<br />
leuchtet nicht: Reglerfreigabe nicht aktiviert, Antrieb steht. Bei der<br />
Wegerfassung zeigt das P-PM/3 in Bit 11 des Statusworts<br />
den Wert 0 an, wenn es nicht erfaßt, den Wert 1<br />
blinkt: Endschalter geschlossen, Antrieb kann nur entgegengesetzt<br />
zu der Richtung fahren, in die er bisher gefahren<br />
ist (außer bei Fehler)<br />
LED "EXACT" (gelb)<br />
leuchtet: Positions-Istwert liegt im Genauhalt-Fenster<br />
leuchtet nicht: Positions-Istwert liegt nicht im Genauhalt-Fenster Das<br />
P-PM/3 zeigt den Zustand auch im Bit 9 des Statusworts<br />
an<br />
LED "FORWARD" (gelb)<br />
leuchtet: Weggeber registriert Vorwärtsbewegung<br />
blinkt im Gleichtakt mit LED "REVERS":<br />
Weggeber-Fehler aufgetreten<br />
LED "REVERS" (gelb)<br />
leuchtet: Weggeber registriert Rückwärtsbewegung<br />
blinkt im Gleichtakt mit LED "FORWARD":<br />
Weggeber-Fehler aufgetreten<br />
LED "SET IN" (gelb) [ Nur bei Inkrementalweggeber ]<br />
leuchtet: Zählersetzeingang (Eingang 5 auf Stecker 1) ist aktiv<br />
leuchtet nicht: Zählersetzeingang nicht aktiv<br />
Seite 10 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
2.3 Arbeitsweise des P-PM/3 mit Inkremental - Weggebern<br />
Die Arbeitsweise des P-PM/3 hängt vom Typ des Weggebers ab. Es<br />
stellt sich dabei auf die speziellen Eigenschaften des Weggeber-Typs<br />
ein.<br />
P-PM/3 mit Inkrementalweggeber:<br />
Bei der Wegerfassung einer Achse produzieren Inkrementalweggeber<br />
Pulse. Durch die Anzahl der produzierten Pulse läßt sich der zurückgelegte<br />
Weg bestimmen. lnkrementalweggeber senden die produzierten<br />
Pulse als Ausgangssignal an das Positioniermodul. Diese 3 Ausgangssignale<br />
sind:<br />
1. Signal A<br />
Dieses Signal überträgt die originalen Pulse, die bei der Wegerfassung<br />
produziert werden<br />
2. Signal B<br />
Dieses Signal ist identisch zum Signal A aber um 90 0 phasenverschoben<br />
3. Signal 0<br />
Dieses Signal ist ein Referenzsignal. Es liefert in der Regel einen<br />
Puls pro Wegeinheit. Bei Drehgebern liefert das Signal einen Puls<br />
pro Weggeber-Umdrehung<br />
Weggeber, die mit einem Signalpegel von 5V Differenzspannung arbeiten,<br />
liefern außer diesen drei Signalen auch die dazugehörenden<br />
invertierten Signale A , B und O .<br />
Das Positioniermodul P-PM/3 wertet die Signale A und B 4-fach aus.<br />
Das bedeutet, daß sowohl die positiven als auch die negativen Flanken<br />
der Signale A und B verwendet werden, um einen Puls des Weggebers<br />
zu registrieren. Dieses Verfahren garantiert eine hohe Genauigkeit.<br />
Aus den technischen Daten Ihres Weggebers können Sie entnehmen,<br />
wieviele Pulse Ihr Weggeber pro Wegeinhelt über die Signalleitungen<br />
A und B sendet. Beachten Sie beim Programmieren von<br />
Geschwindigkeits- und Positionsangaben, daß das Positioniermodul<br />
durch die 4-fach-Auswertung viermal so viele Pulse empfängt, wie Ihr<br />
Weggeber sendet.<br />
Beispiel:<br />
Ein lnkremental-Drehgeber liefert 500 Pulse/Umdrehung. Das Positioniermodul<br />
empfängt und verarbeitet also 2000 Pulse/Umdrehung<br />
Damit das P-PM/3 aus den ankommenden Pulsen eine Position ermitteln<br />
kann zählt das P-PM/3 die Pulse und bestimmt aus der Summe<br />
den Positions-Istwert. Der Positions-Istwert hat die Einheit "Inkrement".<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 11
Die Einheit "Inkrement" wird in diesem Handbuch häufig verwendet.<br />
Sie kann Einheit für eine Wegstrecke oder eine Position sein. Es<br />
spielt dabei keine Rolle, ob die Wegstrecke mit einem lnkremental -<br />
oder einem Absolutweggeber aufgenommen wurde<br />
Das P-PM/3 vergleicht den Positions-Istwert mit dem vorgegebenen<br />
Sollwert in der SPS. Wenn eine Differenz besteht, regelt das P-PM/3<br />
die Analogausgangsspannung, an den der Antrieb angeschlossen ist<br />
und positioniert die Achse weiter, bis der Sollwert erreicht worden ist.<br />
Das Positioniermodul kann beim Systemstart mit dem lnkrementalweggeber<br />
nicht die aktuelle Position bestimmen. Deshalb müssen Sie<br />
nach jedem Systemstart eine sogenannte Referenzpunkt-Fahrt durchführen.<br />
Bitte berücksichtigen Sie das in Ihrem Koppelprogramm (s.<br />
Kapitel 6.2.1.1).<br />
P-PM/3 SSI mit Absolutweggeber:<br />
Absolutweggeber arbeiten beim Erfassen eines Weges entweder als<br />
Winkelkodierer oder Längenmeßsysteme. Im Gegensatz zu Inkrementalweggebern<br />
bestimmen sie sofort die aktuelle Position. Dieser Positions-Istwert<br />
wird an das P-PM/3 SSI übergeben.<br />
Weggeber kommunizieren mit dem Positioniermodul über die synchrone<br />
serielle Schnittstelle. Die Kommunikation besteht aus folgenden<br />
Schritten:<br />
a) Das P-PM/3 SSI sendet ein Taktsignal. Dieses Taktsignal besteht<br />
aus einer Anzahl von Pulsen, die durch die weggeber-typische<br />
Auflösung (z.B. 24 Bit) des Positions-Istwerts festgelegt ist<br />
b) Parallel zum Taktsignal sendet der Weggeber den Positions-<br />
Istwert bit-weise und gray-kodiert an das P-PM/3 SSI<br />
c) Das P-PM/3 SSI verarbeitet den Wert in der Einheit "Inkrement"<br />
• lfm-Weggeber liefern Positions-Istwerte im 24 Bit Format. Das P-<br />
PM/3 SSI verarbeitet intern jedoch nur Werte im 22 Bit Format. Es<br />
nimmt jedoch das 24 Bit Format auf und läßt die beiden ersten<br />
Bits, die übertragen werden, unberücksichtigt. Bei einer binären<br />
24-Bit-Zahl kann das P-PM/3 SSI also nur die letzten 22 Stellen<br />
auswerten<br />
• Die Einheit "Inkrement" wird In diesem Handbuch häufig verwendet.<br />
Sie kann Einheit für eine Wegstrecke oder eine Position sein.<br />
Es spielt dabei keine Rolle, ob die Wegstrecke mit einem lnkremental<br />
- oder einem Absolutweggeber aufgenommen worden ist<br />
Nach einem Systemstart mit einem Absolutweggeber erhält das P-<br />
PM/3 SSI sofort den aktuellen Positions-Istwert.<br />
Seite 12 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
2.4 Zusammenfassung<br />
Das Positioniermodul P-PM/3:<br />
• Erfaßt Positionen einer Achse und berechnet daraus die<br />
Geschwindigkeit und den zurückgelegten Weg. Mit dem P-<br />
PM/3 können folgende Weggeber-Typen eingesetzt werden:<br />
- P-PM/3 für Inkrementalweggeber - P-<br />
PM/3 SSI für Absolutweggeber z.B. Stegmann<br />
AG 626 oder ifm-RM-4096-G24 oder G 05<br />
• Regelt Antriebe, die mit einer Eingangsspannung von max.<br />
± 10 V arbeiten. Mit diesen Antrieben kann das Modul folgende<br />
Arten der Positionierung durchführen:<br />
- Absolutwertpositionieren<br />
- Vorschubpositionieren<br />
- Positionieren nach Geschwindigkeitsprofilen<br />
Auf der Frontplatte des Moduls befinden sich:<br />
• Stecker 1 für Eingangssignale<br />
• Stecker 2 für Ausgangssignale und den Anschluß eines<br />
LCT04<br />
• 9 LEDs, die verschiedene Informationen aus dem Positionierbetrieb<br />
anzeigen<br />
Die Arbeitsweise des Positioniermoduls ist abhängig vom Typ des<br />
angeschlossenen Weggebers:<br />
• P-PM/3 mit Inkrementalweggeber:<br />
Das Positioniermodul zählt die Pulse, die vom Weggeber übertragen<br />
werden und wertet sie 4-fach aus. Es positioniert<br />
eine Achse anhand der Zählergebnisse und der<br />
Vorgaben von der SPS<br />
• P-PM/3 SSI mit Absolutweggeber:<br />
Das Positioniermodul empfängt Positions-Istwerte vom Absolutweggeber.<br />
Es positioniert eine Achse anhand dieser<br />
Werte und der Vorgaben von der SPS<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 13
3 Moduladresse einstellen<br />
3.1 Einführung<br />
3.2 Moduladresse für die P02V<br />
Das P-PM/3 und die SPS-CPU tauschen Daten über einen wortorganisierten<br />
Speicher im P-PM/3 aus. Über eine Moduladresse im<br />
wort-organisierten Speicher kann die SPS das P-PM/3 Modul ansprechen.<br />
Die Moduladresse, z.B.: 1000, kann frei gewählt werden und ist<br />
gleichzeitig die Basisadresse im wort-organisierten Speicher.<br />
Zu jeder Basisadresse im wort-organisierten Speicher des P-PM/3<br />
(Positioniermodul-Adresse) gehören 32 dezimale Wortadressen, z.B.:<br />
1, 2, 3, 4, 5 ... 32 (40 oktale Adressen). Die Wortadressen 1-32 werden<br />
zur Basisadresse 1000 addiert: 1001, 1002 ... 1032. Die Kommunikation<br />
zwischen P-PM/3 und SPS wird durch schreiben/lesen in diesen<br />
32 Adressen ermöglicht ( Kapitel 5).<br />
Wenn Sie eine Moduladresse festlegen, müssen Sie diese:<br />
• bei einer P02V am P-PM/3-Modul einstellen und<br />
• bei einer P03 In die Steckplatzliste eintragen<br />
In den folgenden Abschnitten beschreiben wir, wie Sie im einzeln vorgehen<br />
müssen.<br />
Wenn Sie das Positioniermodul mit einer P02V-SPS einsetzen, legen<br />
Sie eine Moduladresse beliebig fest und stellen sie am Drehschalter<br />
des P-PM/3 ein. Dieser Drehschalter hat eine hexadezimale Einteilung.<br />
Sie sehen den Drehschalter, wenn Sie Ihr Modul von unten betrachten<br />
( Abbildung).<br />
Stellen Sie die Moduladresse mit einem kleinen Schraubendreher folgendermaßen<br />
ein:<br />
Seite 14 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
3.3 Moduladresse für die P03<br />
Drehschalterstellung Basisadresse<br />
0,1, 2, 3 0<br />
4, 5,6, 7 40<br />
8,9, A, B 100<br />
C, D, E, F 140<br />
Wenn Sie den Drehschalter zum Beispiel auf Position 9 stellen, hat<br />
das P-PM/3 die Moduladresse 100q. Die Adressen im wortorganisierten<br />
Speicher wären dann: 100q ... 137q.<br />
Die Tabelle zeigt, daß mit einer P02V-SPS maximal 4 Positioniermodule<br />
betrieben werden können.<br />
Bei einer P03-SPS legen Sie die Moduladresse des P-PM/3 in der<br />
Steckplatzliste Ihres SPS-Projekts fest. Rufen Sie dazu das Programmierpaket<br />
PRODOC 5 auf, laden Sie Ihr SPS-Projekt und aktivieren<br />
Sie die Steckplatzliste.<br />
Ein Positioniermodul wird in der P03-SPS als allgemeines Wortmodul,<br />
das heißt, als W64 in die Steckplatzliste eingetragen. Die Moduladresse<br />
können Sie zwischen 0 und 3700q in 100-ter Schritten frei wählen<br />
( PRODOC 5 Benutzerhandbuch und PRODOC 5 Online-Hilfe).<br />
Beispiel:<br />
In einem Projekt können bis zu 32 Wortmodule eingetragen werden,<br />
das heißt, maximal 32 Positioniermodule oder eine Mischung aus Positioniermodul(en)<br />
und anderen Wortmodulen.<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 15
3.4 Zusammenfassung<br />
Bevor Sie ein Positioniermodul installieren legen Sie die<br />
Moduladresse des P-PM/3 fest.<br />
Die Moduladresse ist gleichzeitig Basisadresse im wortorganisierten<br />
Speicher des P-PM/3. Sie wird für P02V und P03 unterschiedlich<br />
eingestellt:<br />
• P02V-SPS: Drehschalter auf dem Modul<br />
• P03-SPS: Steckplatzliste im SPS-Projekt (PRODOC 5)<br />
Mit einer P02 V können Sie bis zu 4, mit einer P03 bis zu 32 Positioniermodule<br />
betreiben.<br />
Seite 16 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
4 Verdrahten<br />
4.1 Einführung<br />
4.2 Komponenten verdrahten<br />
Nachdem Sie die Moduladresse für das Positioniermodul eingestellt<br />
haben, können Sie das P-PM/3 installieren. Das Installieren besteht<br />
aus 4 bzw. 6 Schritten:<br />
1. P-PM/3 in den Baugruppenträger stecken<br />
2. Weggeber verdrahten<br />
3. Antriebselektronik verdrahten<br />
4. Endschalter verdrahten<br />
5. Bei Verwenden eines lnkremental-Weggebers: Zählersetzeingang<br />
verdrahten<br />
6. Optional: LCT04 verdrahten<br />
Das Modul darf nicht aus dem Baugruppenträger gezogen<br />
werden, wenn die Steuerung unter Spannung steht<br />
Führen Sie den ersten Schritt bitte wie folgt aus:<br />
Stecken Sie das Positioniermodul in einen SCHLEICHER-<br />
Baugruppenträger, bis es einrastet. Am Baugruppenträger befinden<br />
sich oben und unten Schnappen. Arretieren Sie mit jeweils einer<br />
Schnappe oben und unten das Positioniermodul im Baugruppenträger.<br />
Das P-PM/3 ist damit automatisch an den SPS-Bus angeschlossen.<br />
Wie Sie die verschiedenen Geräte an das P-PM/3 anschließen, erfahren<br />
Sie in den nächsten Abschnitten.<br />
Nachdem das Positioniermodul im Baugruppenträger steckt und arretiert<br />
worden ist, verdrahten Sie die Stecker des P-PM/3. Ziehen Sie<br />
dazu die aufgesteckten Buchsen von den Steckern 1 und 2 ab.<br />
Achten Sie darauf, daß die Schnappen des Baugruppenträgers<br />
geschlossen sind, bevor Sie die Buchsen von den Modulsteckern<br />
abziehen. Andernfalls könnten Sie versehentlich das Modul bei eingeschalteter<br />
Spannung aus dem Baugruppenträger ziehen<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 17
Verdrahten Sie die Buchsen anhand der Angaben, die Sie in den<br />
nächsten Abschnitten finden.<br />
Um Störeinflüsse so gering wie möglich halten, empfehlen wir:<br />
1. Verwendung paarweise verdrillter Signalleitungen<br />
(jeweils A und A , B und B , 0 und O zusammen verdrillt)<br />
2. Verwendung eines geschirmten Kabels<br />
Schirme sollen flächig aufgelegt werden. Ein Anschluß mittels Draht,<br />
oder das Geflecht zu einem Anschlußdraht zusammengedreht, kann<br />
die Schirmwirkung auf nahezu Null reduzieren! Im interessierenden<br />
Frequenzbereich ist der SKIN-EFFEKT dominant, d.h. nur die Oberfläche<br />
eines Kabel ist an der Stromleitung beteiligt. Anschlußinduktivitäten<br />
auch nur von ein paar cm Länge reduzieren die Schirmwirkung bereits<br />
deutlich. Der Schirm soll möglichst nahe an die Anschlußpins geführt<br />
werden.<br />
Nummer Bedeutung<br />
1 Isolation<br />
2 Isolation<br />
3 kurze Drahtenden<br />
4 Schirmgeflecht (abisoliert)<br />
5 großflächige zentrale Schirmschiene (z.B. unterhalb der<br />
Steuerung oder an der Kabeleinführung des Schaltschrankes<br />
6 Schelle<br />
Seite 18 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
4.2.1 Weggeber verdrahten<br />
Die Stecker 1 und 2 des P-PM/3 werden je nach Weggebertyp unterschiedlich<br />
verdrahtet.<br />
Folgende Weggebertypen können angeschlossen werden:<br />
• Inkrementalweggeber mit folgenden Signalpegel-Typen<br />
- ±5V Differenzsignal<br />
- + 24V<br />
- 5V TTL<br />
- +l2V mit externer Widerstandsbeschaltung<br />
4.2.1.1 P-PM/3 Inkremental-Weggeber verdrahten<br />
• Absolut-Weggeber Stegmann AG 101 / 626<br />
(serieller Weggeber mit 22 Bit Auflösung) oder<br />
• Absolut-Weggeber ifm-RM-4096-G24 bzw. ifm-RM-4096-G05<br />
(serieller Weggeber mit 24 Bit Auflösung)<br />
Inkremental-Weggeber werden an den Stecker 1 des P-PM/3 angeschlossen.<br />
Dieser ist wie folgt belegt:<br />
Stecker 1:<br />
Stecker 1 hat die Pole 1 bis 1 0. Sie nehmen die Eingangssignale des<br />
P-PM/3 auf und sind wie folgt belegt:<br />
Pol Belegung Bedeutung<br />
1 A Eingang Signal A<br />
2 A Eingang Signal A<br />
3 B Eingang Signal B<br />
4 B Eingang Signal B<br />
5 O Zählersetzeingang/ Signal 0<br />
6 O invertierter Zählersetzeing./ Signal O<br />
7 ENDMIN Minimum-Endschalter<br />
8 ENDMAX Maximum-Endschalter<br />
9 +24 V Eingang:<br />
Externe Spannungsversorgung<br />
10 GND Masseeingang für Weggeber, Modul und<br />
Endschalter<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 19
Wie Sie einen Inkremental-Weggeber an das P-PM/3 anschließen,<br />
hängt von dem Signalpegel ab, mit dem Ihr Weggeber arbeitet. Aus<br />
der Abbildung können Sie die Steckerbelegung für die verschiedenen<br />
Signalpegel entnehmen.<br />
4.2.1.2 P-PM/3 SSI Absolut-Weggeber verdrahten<br />
Absolut-Weggeber werden unabhängig von ihrem Signalpegel direkt<br />
an das P-PM/3 an den Stecker 1 angeschlossen. Zwischen Positioniermodul<br />
und Weggeber werden 2 Datenleitungen, 2 Taktleitungen<br />
und eine Masseleitung gelegt. Bei Weggebern, die mit +24 V Gleichspannung<br />
versorgt werden, können Sie zusätzlich die externe Spannung<br />
für die Reglerfreigabe ( 4.2.1.3) zur Versorgung des Weggebers<br />
nutzen und die entsprechende Leitung verwenden.<br />
Stecker 1:<br />
Stecker 1 hat die Pole 1 bis 10. Sie nehmen Eingangssignale des P-<br />
PM/3 und das Taktsignal auf und sind wie folgt belegt:<br />
Pol Belegung Bedeutung<br />
1 Daten Invertierter serieller Dateneingang<br />
2 Daten Serieller Dateneingang<br />
3 Frei<br />
4 Frei<br />
5 Takt<br />
Invertiertes Taktsignal für Weggeber<br />
6 Takt Taktsignal für Weggeber<br />
7 ENDMIN Minimum-Endschalter<br />
8 ENDMAX Maximum-Endschalter<br />
9 +24 V Eingang: Externe Spannungsversorgung<br />
10 GND Masseeingang für Weggeber, Modul und<br />
Endschalter<br />
In den nachfolgenden Abbildungen finden Sie die Anschlußweise für<br />
die Absolut-Weggeber, die Sie mit dem P-PM/3 einsetzen können:<br />
Seite 20 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
4.2.1.3 Antriebselektronik verdrahten<br />
A) Stegmann-Weggeber AG101/626:<br />
B) lfm-Weggeber RM-4096-G24 oder RM-4096-GO5:<br />
Die Antriebselektronik und die Reglerfreigabe des Antriebs wird an<br />
Stecker 2 des P-PM/3 angeschlossen.<br />
Stecker 2:Stecker 2 hat die Pole 11 bis 12, die nicht belegt sind, 13<br />
bis 16, über die die Ausgangssignale des Positioniermoduls ausgegeben<br />
werden und die Pole 17 bis 20, an denen ein LCT04 (Bediengerät)<br />
angeschlossen werden kann.<br />
Pol Belegung Bedeutung<br />
11 Frei<br />
12 Frei<br />
13 Ausgang 24V Ausgang zur Geschwindigkeits-umschaltung<br />
100mA von Motoren(s. 6.2.1.6)<br />
14 Ausgang Reglerfreig. (Signal von Pol 9)<br />
RF (+24 V) beim P-WE/3 Vergleichsausgang<br />
15 Ua Analog-Ausgangssp., steuert den Antrieb<br />
16 GND Masse für Analog-Ausgangsspannung bzw.<br />
Antrieb<br />
17 TxD Anschluß für LCT04<br />
18 RxD Anschluß für LCT04<br />
19 +24 V Anschluß für LCT04<br />
20 GND Anschluß für LCT04<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 21
Die nächste Abbildung zeigt die Anschlüsse für Antrieb, Netzteil<br />
und Reglerfreigabe:<br />
Antrieb verdrahten<br />
Der Antrieb steuert den Aktor (z.B. Motor), der die Positionierung<br />
ausführt. Schließen Sie Pol 15 (Analog-Ausgangssignal)<br />
und 16 (Masseleitung für das Ausgangssignal) von Stecker 2<br />
an die Differenzverstärker - Eingängen des Antriebs an.<br />
Schließen Sie die Pole 15 und 16 NIE an die potentialgebundenen<br />
Eingänge, sondern immer an die Differenzverstärker-Eingänge des<br />
Antriebs an<br />
Netzteil verdrahten<br />
Das Netzteil liefert die Spannung, die für die Reglerfreigabe<br />
benötigt wird (+24V DC). Falls Ihr Weggeber mit einer +24V-<br />
Spannung versorgt wird, können Sie mit dem Netzteil auch<br />
den Weggeber betreiben. Schließen Sie das Netzteil an die<br />
Pole 9 (+24 V) und 10 (Masse) des Stecker 1 an.<br />
Reglerfreigabe verdrahten<br />
Die Reglerfreigabe ist eine Not-Aus-Funktion für den Antrieb.<br />
Wenn die Reglerfreigabe nicht aktiviert ist oder die Reglerfreigabe<br />
vom P-PM/3 auf 0 gesetzt wird, steht der Antrieb. Dabei<br />
ist unerheblich, welchen Wert das Analog-Ausgangssignal des<br />
P-PM/3 liefert. Für die Reglerfreigabe schließen Sie die +24 V<br />
(Netzteil), die an Pol 14 von Stecker 2 anliegen, an den Reglerfreigabe-Eingang<br />
des Antriebs an.<br />
Seite 22 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
4.2.1.4 Endschalter verdrahten<br />
An das P-PM/3 können Sie Endschalter anschließen. Endschalter sind<br />
mechanische Schalter, die auf Berührungen reagieren. Sie gewährleisten,<br />
daß die Achse nur innerhalb eines definierten Bereichs der Wegstrecke<br />
positioniert wird.<br />
A) Endschalter als Öffner (failsafe)<br />
Grundsätzlich sollen Öffner verwendet werden, da Öffner kabelbruchsicher<br />
sind. Diese Betriebsart ist extra einzuschalten. Dazu ist Bit 15<br />
des Koppelwortes 14 auf "1" zu setzen. Siehe dazu auch Koppelspeicherbelegung<br />
und Beispielprogramm.<br />
B) Endschalter als Schließer (Grundeinstellung)<br />
In der Grundeinstellung werden Endschalter als Schließer verwendet.<br />
Endschalter als Schließer sind nicht in allen Fällen betriebssicher. Diese<br />
Betriebsart dient nur der Kompatibilität zu Firmware-Versionen kleiner<br />
7.10.<br />
Wenn ein Endschalter ausgelöst wird, reagiert das Positioniermodul<br />
folgendermaßen:<br />
1 . Die Reglerfreigabe wird abgeschaltet und damit auch der Antrieb.<br />
Die Zeitverzögerung für das Abschalten beträgt max. 2,5 ms<br />
(Zykluszeit des P-PM/3)<br />
2. Die aktuelle Bewegungsrichtung wird gesperrt. Die Achse kann<br />
nur noch in entgegengesetzter Richtung positioniert werden<br />
3. Das P-PM/3 meldet an die SPS, welcher Endschalter geschlossen<br />
wurde und wartet auf Befehle von der SPS<br />
Für den Fall, daß ein Endschalter geschlossen werden soll, integrieren<br />
Sie bitte sogenannte Handfahrfunktlonen in Ihrem SPS-Programm.<br />
Sie finden Beispiele für Handfahrfunktlonen im Beispielprogramm (<br />
Kapitel 9)<br />
4. Die LED "CL.LOOP" auf der Frontplatte des P-PM/3 blinkt<br />
Das Positioniermodul P-PM/3 stellt am Stecker 1 zwei Eingänge, an<br />
die Sie Endschalter anschließen können, zur Verfügung. Der Endschalter<br />
ENDMIN verhindert, daß der Antrieb den Mindestwert (MIN)<br />
unterschreitet, der Schalter ENDMAX verhindert, daß er den Höchstwert<br />
(MAX) überschreitet. Schließen Sie die Endschalter ENDMIN und<br />
ENDMAX folgendermaßen als Öffner an das P-PM/3 an:<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 23
4.2.1.5 Zählersetzeingang verdrahten<br />
Pin<br />
7 ENDMIN<br />
8 ENDMAX<br />
9 +24V ext.<br />
10 GND ext.<br />
Der Endschalter muß so auf der Achse montiert werden, daß er<br />
während des gesamten Abschaltvorgangs zuverlässig betätigt werden<br />
kann. Ein nur kurzes Schließen des Endschalters (weniger als 2 bis 3<br />
ms) wird vom Positioniermodul nicht registriert<br />
Endschalter werden nur im Fehlerfall betätigt. Prüfen Sie daher<br />
regelmäßig die Funktionen dieser Schaltung, um Defekte auszuschließen<br />
Falls Sie einen Inkremental-Weggeber verwenden, schließen Sie nun<br />
den Zählersetzeingang an.<br />
Den Zählersetzeingang benötigen Sie immer dann, wenn Sie einen Inkremental-Weggeber<br />
zusammen mit dem P-PM/3 einsetzen. Mit Hilfe<br />
des Zählersetzeingangs können Sie den Zählerstand des Positioniermoduls<br />
auf einen bestimmten Wert setzten. Außerdem können Sie mit<br />
dem Zählersetzeingang bei einigen Modulfunktionen eine Positionierung<br />
beenden ( Kapitel 6).<br />
Die Anschlüsse 5 und 6 von Stecker 1 sind dafür vorgesehen, das Signal<br />
des Zählersetzeingangs aufzunehmen. Als Zählersetzeingang<br />
können Sie z.B. das Signal "0" Ihres Inkremental-Weggebers verwenden<br />
aber z.B. auch Markengeber wie Lichtschranken etc.<br />
Der Zählersetzeingang kann einen der vier Signalpegel haben, die das<br />
Positioniermodul verarbeiten kann (+24V, ± 5 V diff., 5V TTL, +12V mit<br />
Widerstand zwischen Masse und Pol 6). Je nach Signalpegel schließen<br />
Sie den Zählersetzeingang unterschiedlich an das P-PM/3 an. Der<br />
Signalpegel des Zählersetzeingangs muß nicht mit dem Pegel der<br />
Eingangssignale (Signal A, Signal B) übereinstimmen. Das Bild zeigt,<br />
wie Sie den Inkremental-Weggeber bzw. den Markengeber an Stecker<br />
1 des P-PM/3 anschliessen müssen, um das Signal 0 des Weggebers<br />
als Zählersetzeingang einzusetzen.<br />
Seite 24 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
4.2.1.6 LCT04 verdrahten<br />
Wenn Sie an das P-PM/3 ein LCT04 anschließen, können Sie die Positionierung<br />
leichter überwachen.<br />
Verwenden Sie das Kabel VK4.055. Dieses Kabel hat einen Rundstecker<br />
auf der einen und freie Enden auf der anderen Seite. Sie können<br />
auch selbst ein Kabel herstellen.<br />
Die Abbildung zeigt, wie die Anschlüsse vom LCT04 und dem P-PM/3<br />
verdrahtet werden. Die angegebenen Farben beziehen sich auf die<br />
Leitungen des SCHLEICHER Kabels VK4.055.<br />
P-PM/3 LCT04<br />
Stecker 2 Tastaturstecker<br />
braun 17 1<br />
weiß 18 4<br />
gelb 19 5<br />
grün/grau 20 3<br />
2<br />
Die Versorgungsspannung für das LCT04 (+24 V auf Pol 19 und GND<br />
auf Pol 20) wird vom SPS-Bus geliefert. Das LCT04 Ist damit unabhängig<br />
vom Netzteil (Pol 9 und 10)<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 25
5 Programmierhinweise<br />
5.1 Vorabdefinitionen<br />
5.1.1 Firmware-Version<br />
Bevor Sie mit dem Programmieren des Koppelprogramms beginnen,<br />
definieren Sie vorab:<br />
• Firmware-Version, mit der das P-PM/3 arbeiten soll<br />
Im Positioniermodul können zwei Versionen aktiviert werden. Einige<br />
Adressen haben in den beiden Versionen unterschiedliche Belegungen.<br />
Die Firmware-Version muß deshalb bei Beginn des Programmierens<br />
feststehen<br />
• Pulsbewertung<br />
Die Pulsbewertung hat Einfluß auf viele Parameter, mit denen das Positioniermodul<br />
arbeitet. Sie muß deshalb feststehen, bevor Sie mit<br />
dem Programmieren beginnen<br />
Sie können das Positioniermodul ab V7.10 in zwei verschiedenen<br />
Firmware-Versionen betreiben:<br />
a) Firmware-Version ab 7.10<br />
(aktuelle Version, abwärtskompatibel zur Firmware-Versionen<br />
7.10). Schreiben Sie zu diesem Zweck den Wert 110 000q in<br />
die Basisadresse + 37q:<br />
Anweisung<br />
LDW 110 000<br />
LMA Basisadresse + 37<br />
b) Firmware-Version 6.17 (alte<br />
Version, abwärtskompatibel zur Firmware-Version 6.12).<br />
Schreiben Sie zu diesem Zweck den Wert 160 000q in die Basisadresse<br />
+ 37q:<br />
Anweisung<br />
LDW 160 000q<br />
LMA Basisadresse + 37q<br />
Diese Befehle stehen am Ende des Koppelprogramms, bevor Sie die<br />
Kommunikation für das P-PM/3 freigeben.<br />
Ein P-PM/3-Modul mit der Firmware-Version 7.1 0 können Sie in den<br />
Firmware-Versionen 6.17 und 6.12 betreiben.<br />
Verwenden Sie die Version 6.17 nur, wenn Sie ein neues Modul gegen<br />
ein älteres austauschen und das alte Koppelprogramm übernehmen<br />
wollen<br />
Seite 26 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
5.1.2 Pulsbewertung<br />
Firmware-Version 7.10 bietet folgende Neuerungen gegenüber den<br />
Versionen 6.12 und 6.17:<br />
• Geschwindigkeit:<br />
Die Adresse +23q für die Geschwindigkeit ist nun im 16 Bit-Format definiert<br />
(bisher 11 Bit). Die interne Auflösung wurde heraufgesetzt<br />
( 6.2.2.1)<br />
• Beschleunigungsrampe/Bremsrampe:<br />
Die Adressen +24q und +25q für die Beschleunigungs- bzw. die<br />
Bremsrampe haben jetzt ein 13 Bit-Format (bisher 8 Bit). Die interne<br />
Auflösung wurde heraufgesetzt ( 6.2.2.2)<br />
• PID-Regler zur Regelung des Schleppabstands:<br />
Von dem auf dem P-PM/3 installierten PID-Regler konnte bisher nur<br />
der P-Anteil aktiviert werden (KV-Faktor). Jetzt können auch die I-<br />
und D-Anteile eingesetzt werden ( 6.2.2.7)<br />
• Alle Adressen, in die Daten von der SPS geschrieben werden<br />
können, sind mit bestimmten Werten voreingestellt (Default)<br />
• Totzeit - Geberfehler:<br />
Über die Adresse 15 kann eine Ansprechzeit des Geberfehlers mit einer<br />
Zeitbasis von 2,5ms eingestellt werden.<br />
• Endschalter als Öffner (failsafe)<br />
Mit der sogenannten Pulsbewertung wird die vom Weggeber kommende<br />
Anzahl Pulse bzw. der lstwert im Positioniermodul so umgerechnet,<br />
daß:<br />
• das Ergebnis direkt einer Strecke oder einem Umdrehungswinkel<br />
zugeordnet werden kann und<br />
• diese Strecke bzw. dieser Umdrehungswinkel in der Auflösung<br />
ausgegeben wird, die Sie benötigen<br />
Die Pulsbewertung beeinflußt die Positions-, Geschwindigkeits- und<br />
Beschleunigungswerte. Im folgenden ist anhand eines Beispiels beschrieben,<br />
wie Sie die Pulsbewertung bestimmen können. In diesem<br />
Beispiel wird das Positioniermodul zusammen mit einem lnkremental-<br />
Weggeber eingesetzt, der als Drehgeber arbeitet. Der Weggeber hat<br />
eine Auflösung von 1000 Pulsen/360 ° .<br />
Vorgehensweise:<br />
1. Definieren Sie die:<br />
- Weggeberauflösung (1000Pulse/360 ° ) und<br />
- Ihre gewünschte Auflösung für die Anlage (z.B. 0,1°)<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 27
2. Berechnen Sie um wieviele Inkremente sich der Istwert bei Ihrer<br />
Anlage pro Wegeinheit ändern muß:<br />
⇔ Anzahl Inkremente =<br />
1Inkrement<br />
xWegeinheit<br />
Auflösung<br />
In unserem Beispiel beträgt die erforderliche Anzahl der Inkremente:<br />
0<br />
1Inkrement x 360<br />
Anzahl Inkremente = 0 = 3600 Inkremente<br />
01 ,<br />
Das P-PM/3 verwendet die Einheit "Inkrement" für Wegstrecken und<br />
Positionen. Unabhängig davon, ob die Wegstrecke mit einem Inkremental-Weggeber<br />
oder einem Absolut-Weggeber aufgenommen wird<br />
3. Sie erhalten die Pulsbewertung, indem Sie die notwendige Anzahl<br />
der Inkremente durch die Zahl dividieren, um die sich der Istwert<br />
tatsächlich pro Wegeinheit ändert (tatsächliche Anzahl Inkremente<br />
pro Wegeinheit):<br />
Erforderliche Anzahl Inkremente<br />
Pulsbewertung =<br />
Tasächliche Anzahl Inkremente / Wegeinheit<br />
Die tatsächliche Anzahl der Inkremente pro Wegeinheit hängt davon<br />
ab, welchen Weggeber-Typ Sie verwenden:<br />
- Bei einem Absolut-Weggeber ist die tatsächliche Anzahl der Inkremente<br />
pro Wegeinheit gleich der Weggeberauflösung:<br />
Erforderliche Anzahl Inkremente<br />
Pulsbewertung = =<br />
Weggeberauflösung<br />
Pulsmultiplikationsfaktor<br />
Pulsdivisionsfaktor<br />
- Bei einem Inkremental-Weggeber ist die tatsächliche Anzahl der<br />
Inkremente pro Wegeinheit viermal so groß wie die Weggeberauflösung.<br />
Der Grund dafür ist die 4-fach-Auswertung im Positioniermodul:<br />
Erforderliche Anzahl Inkremente<br />
Pulsbewertung = =<br />
Weggeberauflösung x 4<br />
Pulsmultiplikationsfaktor<br />
Pulsdivisionsfaktor<br />
Kürzen Sie den Bruch so weit wie möglich. Der Zähler des Bruchs wird<br />
Pulsmultiplikationsfaktor, der Nenner Pulsdivisionsfaktor genannt. Sie<br />
sind für das Positioniermodul beide im 11 Bit-Format definiert. Mit 11<br />
Bit können Zahlen von 0 bis 2047d dargestellt werden. Die beiden<br />
Faktoren können also maximal den Wert 2047d haben. Übertragen<br />
Sie die beiden Faktoren über das Koppelprogramm an das P-PM/3.<br />
In unserem Beispiel ist die Pulsbewertung:<br />
Seite 28 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
3600 Inkremente 3600 9<br />
Pulsbewertung = = =<br />
1000 Inkremente x 4 4000 10<br />
Pulsmultiplikationsfaktor = 9<br />
Pulsdivisionsfaktor = 10<br />
Um die Weggeberauflösung optimal nutzen zu können, sollte die<br />
Pulsbewertung ungefähr bei 1 liegen<br />
Nachdem Sie die beiden Faktoren berechnet haben, können Sie alle<br />
Werte für Positionen, Geschwindigkeiten und Beschleunigungen auf<br />
Ihre notwendige Anzahl von Inkrementen pro Wegeinheit, z.B. 3600<br />
Inkremente/Umdrehung, beziehen:<br />
Inkremental - Positioniermodul SPS<br />
Weggeber <br />
Weggeber Pulsmulti- Pulsdivision Positions-<br />
plikation Istwert<br />
4-fach-Auswertung<br />
1. Ein Inkremental-Weggeber produziert in z.B. 2 Umdrehungen<br />
2000 Pulse. Das P-PM/3 registriert wegen der 4-fach-Auswertung<br />
4 x 2000 = 8000 Inkremente. Diese Anzahl wird im 22 Bit-Format<br />
im Positioniermodul aufgenommen<br />
2. Die Anzahl der Inkremente pro Wegeinheit (8000 Pulse) wird mit<br />
dem Pulsmultiplikationsfaktor multipliziert. Dieser ist in unserem<br />
Beispiel 9d. Die Pulsmultiplikation ergibt 9 x 8000 = 72000 Pulse<br />
3. Das Ergebnis der Pulsmultiplikation wird durch den Puls-<br />
Divisionsfaktor dividiert. Dieser hat in Binärdarstellung maximal<br />
ein 11 Bit-Format (Werte bis 2047d). In unserem Beispiel ist der<br />
Pulsdivisionsfaktor 10d. Die Pulsdivision ergibt einen Wert von<br />
72000/10 = 7200 Pulsen<br />
4. Das Ergebnis der Pulsdivision wird als Istwert im 22 Bit-Format<br />
weiterverarbeitet. Es wird:<br />
- für Berechnungen verwendet und<br />
- in die Adressen +04q (Low-Wort, 16 Bit) und +05q (High-<br />
Wort, 6 Bit) geschrieben<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 29
5.2 Koppelprogramm<br />
Das Ergebnis unseres Beispiels, 7200d, wird in 2 Worten als lstwert in<br />
die Adressen +04q und +05q geschrieben. In das High-Wort schreibt<br />
das Modul den Wert 0d, in das Low-Wort den Wert 7200d. Die SPS<br />
liest den Istwert 7200d<br />
Bei der Pulsmultiplikation ist ein wichtiger Punkt zu beachten:<br />
Die Anzahl der registrierten Pulse pro Wegeinheit wird im 22 Bit-<br />
Format verarbeitet (max. 4 Mio. dezimal). Der Pulsmultiplikationsfaktor<br />
kann in Binärdarstellung max. 11 Bit-Format haben (max. 2047d). Das<br />
Ergebnis der Pulsmultiplikation kann damit theoretisch ein 33 Bit-<br />
Format haben, obwohl nur ein 32 Bit-Format verarbeitet werden kann:<br />
Wenn das Ergebnis der Pulsmultiplikation ein 33 Bit-Format hat, meldet<br />
das Positioniermodul einen Rechenfehler ( 10.2.6) und stoppt.<br />
Anzahl der Pulsmultiplikations - Ergebnis der<br />
registrierten Pulse faktor Pulsmultiplikation<br />
22 Bit-Format Max. 11 Bit-Format = Max. 32 Bit-Format<br />
Tatsächliches Bit-Format:<br />
(22 Bit + Bit-Format des<br />
Pulsmultiplikationsfaktors)<br />
Vermeiden Sie Rechenfehler, indem Sie den Multiplikationsfaktor so<br />
niedrig wie möglich wählen. Er sollte in Binärdarstellung ein 10 Bit-<br />
Format nicht überschreiten (d.h., nicht höher als 1023d). Falls Sie<br />
beim Bestimmen der Pulsbewertung einen sehr hohen Multiplikationsfaktor<br />
erhalten und ihn nicht gegen den Pulsdivisionsfaktor kürzen<br />
können, empfehlen wir Ihnen eine Näherung durchzuführen, mit der<br />
sich der Bruch dann doch kürzen läßt<br />
Beispiel:<br />
Als Pulsmultiplikationsfaktor erhalten Sie 2047d, als Pulsdivisionsfaktor<br />
2049d. Nähern Sie z.B. mit:<br />
2047<br />
2049<br />
2046<br />
= ≈ =<br />
2049<br />
682<br />
683<br />
Um die Kommunikation zwischen P-PM/3 und SPS zu ermöglichen,<br />
programmieren Sie das Koppelprogramm. Das Koppelprogramm ist<br />
Teil eines SPS-Projekts und wird unter PRODOC 5 programmiert.<br />
Wir setzen voraus, daß Sie mit dem Umgang von PRODOC 5 vertraut<br />
sind ( "P02V/P03-Befehlssatz" und das PRODOC 5 Benutzerhandbuch)<br />
Wir empfehlen Ihnen, im Koppelprogramm die für Ihren speziellen Fall<br />
notwendigen Sicherheitsabfragen, z.B. Kontrollieren der Ausgangs-<br />
Seite 30 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
spannung und Handfahrfunktionen zu programmieren. Zwei Beispiele<br />
finden Sie im Beispielprogramm ( Kapitel 9).<br />
P-PM/3 und SPS-CPU können nicht gleichzeitig, sondern müssen abwechselnd<br />
auf die Adressen im wort-organisierten Speicher des Positioniermoduls<br />
zugreifen. Nach jedem Zugriff muß die Kommunikation<br />
wieder freigeben werden. Das P-PM/3 gibt die Kommunikation für die<br />
SPS-CPU automatisch wieder frei. Die SPS-CPU gibt die Kommunikation<br />
für das P-PM/3 nur dann wieder frei, wenn Sie diese Freigabe im<br />
Koppelprogramm in folgender Reihenfolge programmiert haben:<br />
1. Daten aus den P-PM/3 Adressen lesen<br />
2. Daten in die P-PM/3 Adressen schreiben<br />
3. Kommunikation für den P-PM/3 freigeben<br />
Für das Lesen, Schreiben und Freigeben stehen drei verschiedene<br />
Adreßbereiche im wort-organisierten Speicher des Positioniermoduls<br />
zur Verfügung. Die Adreßbereiche 1 und 2 bieten je 11 Adressen für<br />
das Schreiben/Lesen und der Adreßbereich 3 für das Freigeben eine<br />
Adresse.<br />
Adreßbereich Adresse Belegung<br />
1 Basisadresse + 00q<br />
Basisadresse + 10q<br />
2 Basisadresse + 16q<br />
Basisadresse + 36q<br />
Daten aus dem P-PM/3<br />
Speicher lesen<br />
M - Nicht belegt -<br />
Daten von der SPS in den P-<br />
PM/3 Speicher schreiben<br />
3 Basisadresse + 37q Kommunikation für das P-<br />
PM/3 freigeben<br />
• Die Reihenfolge: Lesen, Schreiben, Freigeben muß im Koppelprogramm<br />
eingehalten werden<br />
• Die SPS-CPU darf Innerhalb eines SPS-Zyklus erst wieder auf<br />
die Adressen zugreifen, wenn das P-PM/3 seinen Speicherzugriff<br />
abgeschlossen hat. Andernfalls wird Bit-Merker 16 gesetzt<br />
und eine korrekte Funktionsweise der SPS ist beim Positionieren<br />
nicht mehr gewährleistet<br />
Außerdem sollte das Koppelprogramm:<br />
• im HP1 des SPS-Projekts enthalten sein<br />
• am Anfang des HP1 stehen<br />
• nicht von anderen Programmblöcken des HP1 unterbrochen werden<br />
Beispiel:<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 31
1. Daten aus P-PM/3-Adressen lesen und ins SPS-RAM kopieren<br />
Verwenden Sie den Befehl „LDM xxx“, um Daten aus einer Adresse<br />
des P-PM/3 zu lesen. Lesen Sie die Daten geschlossen und<br />
kopieren Sie sie in die Pufferspeicheradressen im RAM der SPS.<br />
Im Beispielprogramm ( Kapitel 9) wird der Befehl „LDM“ folgendermaßen<br />
verwendet:<br />
Anweisung Bedeutung<br />
LDM 0 ;Firmware-Version lesen<br />
LRA 11<br />
LDM 1 ;Statuswort laden<br />
LRA 1<br />
Mit "LDM 0" liest die SPS-CPU die Firmware-Version des P-PM/3 und<br />
schreibt sie ins Datenregister. Anschließend kopiert die SPS-CPU den<br />
Inhalt des Datenregisters in die Adresse 11 des RAM. Mit "LDM 1 "<br />
liest die SPS-CPU das Statuswort. Anschließend kopiert sie es in die<br />
Adresse 1 im RAM der SPS-CPU<br />
2. Neue Parameter oder eine neue Modulfunktion festlegen, Daten<br />
in P-PM/3-Adressen schreiben<br />
Legen Sie Parameter und Modulfunktionen in Pufferspeicheradressen<br />
im SPS-RAM fest. Schreiben Sie mit dem Befehl "LMA" Daten in eine<br />
Adresse des P-PM/3. Schreiben Sie die Daten geschlossen in die P-<br />
PM/3-Adressen<br />
Im Beispielprogramm ( Kapitel 9) wird der Befehl „LMA" folgendermaßen<br />
verwendet:<br />
Anweisung Bedeutung<br />
LDA 20<br />
LMA 20 ;Modulfunktion<br />
LDW 1<br />
LMA 21 ;Pulsdivisionsfaktor<br />
Die SPS-CPU lädt die Modulfunktion, die das P-PM/3 ausfahren soll,<br />
aus dem Pufferspeicher ins Datenregister. Anschließend schreibt sie<br />
die Modulfunktion mit "LMA 20" in die Adresse 20q des Positioniermoduls.<br />
Danach schreibt die SPS-CPU den Wert 1 in das Datenregister.<br />
Diesen Wert schreibt sie mit "LMA 21" als Pulsdivisionsfaktor in<br />
die Adresse 21q des P-PM/3.<br />
3. Kommunikation für das P-PM/3 freigeben<br />
Geben Sie die Kommunikation mit der folgenden Befehlsfolge<br />
frei:<br />
Anweisung<br />
LDW 110000q<br />
LMA (Basisadresse + 37q)<br />
Sie aktivieren gleichzeitig mit dieser Befehlsfolge die Firmware-<br />
Version 7.10 des P-PM/3<br />
Seite 32 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
5.3 Zusammenfassung<br />
Nach dieser Befehlsfolge darf Im gleichen SPS-Zyklus nicht mehr auf<br />
die Adressen des Positioniermoduls zugegriffen werden<br />
Damit das P-PM/3 fehlerfrei positionieren kann, muß die Zykluszeit<br />
des SPS-Projektes innerhalb eines bestimmten Rahmens liegen.<br />
Dieser ist von der verwendeten SPS-CPU abhängig. Wählen Sie die<br />
Zykluszeit zwischen:<br />
- 6 bis 70 ms bei CPU/10 oder CPU/20<br />
- 20 bis 70 ms bei CPU/26 oder CPU/27<br />
Das Koppelprogramm ist ein Programm, über das die SPS mit dem<br />
Positioniermodul kommuniziert. Es ist Teil des SPS-Projekts und<br />
wird unter PRODOC 5 programmiert<br />
Das Koppelprogramm sollte drei unabhängige Teilprogramme enthalten,<br />
die folgende Aufgaben abarbeiten:<br />
• Daten des P-PM/3 lesen<br />
• Daten in P-PM/3-Adressen schreiben<br />
• Kommunikation für das P-PM/3 freigeben<br />
Die Adressen des Positioniermoduls sind entsprechend dieser Aufgaben<br />
in drei verschiedene Adreßbereiche unterteilt<br />
Vor dem Programmieren des Koppelprogramms wird festgelegt:<br />
• Pulsbewertung für die Anlage<br />
• Firmware-Version, mit der das P-PM/3 betrieben werden soll<br />
Das Koppelprogramm:<br />
• sollte in das HP1 des SPS-Projekts integriert werden. Dort<br />
sollte es möglichst am Anfang stehen<br />
• wird immer mit der Freigabe der Kommunikation für das P-<br />
PM/3 abgeschlossen<br />
Die Adressen des Positioniermoduls:<br />
• werden mit den Befehlen LDM und LMA gelesen und beschrieben<br />
• sollten möglichst geschlossen gelesen und möglichst geschlossen<br />
beschrieben werden<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 33
6 Adreßbelegung<br />
6.1 SPS liest Daten aus P-PM/3 Adressen<br />
6.1.1 Firmware-Version<br />
6.1.2 Statuswort<br />
Im ersten Teil des Koppelprogramms liest die SPS Daten aus den P-<br />
PM/3-Adressen. Der P-PM/3 Adreßbereich beginnt bei der Basisadresse<br />
+00q und endet bei der Basisadresse +10q. Die Adressen sind<br />
wie folgt belegt:<br />
Adresse<br />
Mögliche<br />
Adreßbelegung Werte<br />
Langform Kurzform Bit<br />
Format<br />
Basisadresse + 00q + 00q - Firrnware-Version 710q<br />
Basisadresse + 01q + 01q 16 Statuswort bit-weise<br />
belegt<br />
Basisadresse + 02q + 02q - - Nicht verwendet - -<br />
Basisadresse + 03q + 03q 11 Schleppabstand 0 bis 4095d<br />
Basisadresse + 04q + 04q 16 Istwert L-Wort 0 bis 65535d<br />
Basisadresse + 05q + 05q 6 Istwert H-Wort 0 bis 63d<br />
Basisadresse + 06q + 06q 8 Satznummer 0 bis 255d<br />
Basisadresse + 07q + 07q 12 Analog-<br />
Ausgangsspannung<br />
0 bis 4095d<br />
Basisadresse + 10q + 10q 11 Kontrollwort 0 bis 2047d<br />
In der Tabelle finden Sie die Nummer der Adresse in Lang- und in<br />
Kurzform. In diesem Handbuch wird von nun an die Kurzform verwendet.<br />
In die Adresse +00q schreibt das Positioniermodul die Nummer seiner<br />
Firmware-Version als Oktalzahl. Bei der aktuellen P-PM/3-Version<br />
7.10 steht in dieser Adresse der Wert 710q.<br />
In die Adresse +01q schreibt das P-PM/3 Statusinformationen in ein Statuswort.<br />
Das Statuswort hat ein 16 Bit-Format. Die Bitbelegung entnehmen Sie<br />
bitte den folgenden beiden Abbildungen:<br />
Seite 34 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
Belegung, wenn Status = 1:<br />
Bit int. Bitmerker Belegung<br />
0 A30 Negativer Schleppabstand<br />
1 A31 Allgemeiner Fehler<br />
2 A32 Positionierrichtung rückwärts<br />
3 A33 Istwert steigt<br />
4 A34 Istwert fällt<br />
5 A35 Reglerfreigabe aktiviert<br />
6 A36 Neuinitialisierung notwendig<br />
7 A37 ENDMIN-Schalter betätigt<br />
8 A40 ENDMAX-Schalter betätigt<br />
9 A41 Genauhalt erreicht<br />
10 A42 Zählersetzeingang aktiv (0-Marke)<br />
11 A43 Funktion korrekt durchgeführt<br />
12 A44 SchleppabstandsüberschreitungFehler!<br />
Textmarke nicht definiert.<br />
13 A45 Rechenfehler<br />
14 A46 Weggeber-Fehler<br />
15 A47 Aktivierte Firmware 7.10<br />
Belegung, wenn Status = 0:<br />
Bit int. Bitmerker Belegung<br />
0 A30 Positiver Schleppabstand<br />
1 A31 Fehlerfreies Positionieren<br />
2 A32 Positionierrichtung vorwärts<br />
3 A33 Istwert fällt oder bleibt gleich<br />
4 A34 Istwert steigt oder bleibt gleich<br />
5 A35 Reglerfreigabe nicht aktiviert<br />
6 A36 Positionieren freigegeben<br />
7 A37 ENDMIN-Schalter nicht betätigt<br />
8 A40 ENDMAX-Schalter nicht betätigt<br />
9 A41 Positionieren nicht abgeschlossen<br />
10 A42 Zählersetzeingang nicht aktiv<br />
11 A43 Positionieren nicht abgeschlossen<br />
12 A44 Schleppabstand normal<br />
13 A45 Kein Rechenfehler<br />
14 A46 Kein Weggeber-Fehler<br />
15 A47 Aktivierte Firmware 6.17<br />
Soll eine Bitinformation (z.B. Genauhalt) im SPS-Programm verwendet<br />
werden, so ist folgendes zu programmieren<br />
Anweisung Bedeutung<br />
LDA x ;Statuswort von Adresse x ins DR laden<br />
S 41 ;Bit 9 vom Statuswort liegt auf int. Bit 41<br />
A 1000 ;Genauhaltinformation auf Ausgang 1000 legen<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 35
Erläuterungen:<br />
Bit 0: zeigt an, ob der Istwert kleiner als der Positionszeiger ist (positiver<br />
Schleppabstand) oder größer (negativer Schleppabstand)<br />
Bit 1: wird vom P-PM/3 immer gesetzt, wenn ein gravierender Fehler<br />
aufgetreten ist<br />
Bit 2: erhält eine Rückmeldung vom Positioniermodul über die von<br />
der SPS vorgegebenen Positonierrichtung<br />
Bit 3: erhält eine Rückmeldung vom Weggeber und zeigt an, ob der<br />
lstwert steigt oder nicht. Wenn der Istwert steigt, wird die Achse<br />
vorwärts positioniert. Das Bit hat im Positionierbetrieb den<br />
gleichen Status wie die LED "FORWA"<br />
Bit 4: erhält eine Rückmeldung vom Weggeber und gibt an, ob der<br />
lstwert fällt oder nicht. Wenn der Istwert fällt, wird die Achse<br />
rückwärts positioniert. Bit 4 hat im Positionierbetrieb den gleichen<br />
Status wie die LED "REVERS"<br />
Bit 5: zeigt den Zustand der Reglerfreigabe an. Es hat im Positionierbetrieb<br />
den gleichen Status wie die LED "CL.LOOP" (closed<br />
loop)<br />
Bit 6: ist nur dann von Interesse, wenn Sie einen Inkremental-<br />
Weggeber einsetzen. Bit 6 wird gesetzt, wenn, z.B. nach einem<br />
Start, der P-PM/3-Zähler neu gesetzt werden muß. Nur<br />
wenn Bit 6 den Status "0" hat, kann mit einem Inkremental-<br />
Weggeber positioniert werden<br />
Bit 7: gibt den Zustand des ENDMIN-Eingangs (Pol 7 von Stecker 1)<br />
wieder<br />
Der ENDMIN-Schalter wird nur als geschlossen betrachtet, wenn der<br />
Endschalter bis zum Stillstand der Achse betätigt bleibt. Erhält das P-<br />
PM/3 am ENDMIN-Eingang nur einen kurzen Puls, wird Bit 7 nicht<br />
gesetzt<br />
Bit 8: gibt den Zustand des ENDMAX-Eingangs (Pol 8 von Stecker<br />
1) wieder<br />
Der ENDMAX-Schalter wird nur als geschlossen betrachtet, wenn der<br />
Endschalter bis zum Stillstand der Achse betätigt bleibt. Erhält das P-<br />
PM/3 am ENDMAX-Eingang nur einen kurzen Puls, wird Bit 8 nicht<br />
gesetzt<br />
Bit 9: meldet an die SPS, ob eine aktivierte Fahrfunktion mit der vorgegebenen<br />
Positioniergenauigkeit abgeschlossen werden<br />
konnte, d.h., der lstwert im Genauhalt-Fenster liegt (<br />
6.2.2.10). Das Bit hat im Positionierbetrieb den gleichen Status<br />
wie die LED "EXACT"<br />
Seite 36 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
Bit 10: ist nur dann von Interesse, wenn Sie einen Inkremental-<br />
Weggeber einsetzen. Bit 10 zeigt den Zustand des Zählersetzeingangs<br />
(Pol 5 auf Stecker 1) an. Sein Status stimmt mit<br />
der LED "SET IN" überein<br />
Bit 11: zeigt an, ob die aktivierte Modulfunktion korrekt ausgeführt<br />
wurde oder noch nicht abgeschlossen ist. Bit 10 stimmt bei<br />
bestimmten Modulfunktionen mit dem Zustand folgender LEDs<br />
überein:<br />
- Positionieren:<br />
Bit 11 zeigt das zur LED "ACTIVE" invertierte Signal<br />
- Wegerfassen (Funktionen, 6q und 7q):<br />
Bit 11 zeigt das zur LED "CL. LOOP" invertierte Signal<br />
Bit 11 wird nicht gesetzt, wenn Sie die Funktionen 0q, 1 q oder 2q<br />
ausführen lassen<br />
Bit 12: meldet, ob der Schleppabstand (der in Adresse +03q an die<br />
SPS übergeben wird) die anlagenspezifische Obergrenze überschreitet<br />
oder nicht. Die anlagenspezifische Obergrenze ist<br />
erreicht, wenn das Modul zum Verringern des Schleppabstands<br />
eine Ausgangsspannung berechnet, die über +10V<br />
bzw. unter -10V liegt<br />
Bit 13: gibt an , ob die Pulsmultiplikation korrekte oder zu hohe Ergebnisse<br />
liefert. Das Ergebnis der Pulsmultiplikation darf in<br />
Binärdarstellung max. 32 Bit Format haben ( 5.1.2 und<br />
6.1.2). Wenn dieses Format überschritten wird, wird Bit 13 gesetzt.<br />
Bit 14: wird gesetzt, wenn die Weggeber-Überwachung einen Fehler<br />
registriert hat. Die Reglerfreigabe wird dann abgeschaltet und<br />
die Positionierung gestoppt<br />
• Wenn ein Weggeberfehler auftritt, blinken die beiden LEDs<br />
"FORWA" und "REVERS" auf der Frontplatte des P-PM/3 im<br />
Gleichtakt<br />
• Wenn Bit 14 gesetzt ist, prüfen Sie bitte die Leitungen zum<br />
Weggeber, den Weggeber selbst und seine Spannungsversorgung<br />
Bit 15: In diesem Bit bestätigt das Positioniermodul die von der SPS<br />
aktivierte Firmware-Version<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 37
6.1.3 Schleppabstand<br />
Statuswortauswertung:<br />
Mit Hilfe der internen Bitadressen können Sie in Ihrem Programm das<br />
Statuswort auswerten. Die internen Bitadressen sind in der folgenden<br />
Abbildung unter dem entsprechenden Bit notiert:<br />
Bit<br />
15<br />
Bit<br />
14<br />
Bit<br />
13<br />
Bit<br />
12<br />
Seite 38 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3<br />
Bit<br />
11<br />
Bit<br />
10<br />
int. Bitadr.: 47 46 45 44 43 42 41 40 37 36 35 34 33 32 31 30<br />
Bit<br />
9<br />
Bit<br />
8<br />
Bit<br />
7<br />
Bit<br />
6<br />
Bit<br />
5<br />
Bit<br />
4<br />
Gehen Sie beim Programmieren folgendermaßen vor:<br />
1. Laden Sie das Statuswort mit dem Befehl:<br />
LDA Adr. des Statuswortes<br />
in das Datenregister der SPS<br />
2. Rufen Sie den Zustand der Bits mit dem zugehörigen Schließerbefehl<br />
ab. Verwenden Sie z.B. den Befehl:<br />
S 35<br />
um den Zustand von Bit 5 (Reglerfreigabe) im Statuswort abzurufen.<br />
Das Positioniermodul schreibt den Schleppabstand der Anlage in Adresse<br />
+03q. Der Schleppabstand kann zwischen 0d und 4095d liegen<br />
und hat die Einheit "Inkrement".<br />
Der Schleppabstand ist auf den P-PM/3-Zyklus bezogen und wird mit<br />
Hilfe eines internen Positionszeigers berechnet. Zunächst bestimmt<br />
das P-PM/3 diesen Positionszeiger für jeden Zyklus aus dem vorgegebenen<br />
Sollwert, der Startposition und der vorgegebenen Geschwindigkeit.<br />
Der Zeiger gibt an, wie weit die Achse in einem Zyklus positioniert<br />
werden muß. Der Aktor wird dem Positionszeiger nachgeführt:<br />
Bit<br />
3<br />
Startphase Konstante Geschwindigkeit Bremsphase<br />
Ausgangspunkt ... PZn-2 PZn-1 PZn PZn+1 PZn+2 ... Sollwert<br />
Legende:<br />
PZn = Positionszeiger für den n-ten P-PM/3-Zyklus<br />
Bit<br />
2<br />
Bit<br />
1<br />
Bit<br />
0
In jedem Zyklus überprüft das Positioniermodul, wie groß der Istwert<br />
im Vergleich zum aktuellen Positionszeiger ist. Die Differenz zwischen<br />
Istposition und Positonszeiger ist der Schleppabstand. In der Phase<br />
konstanter Geschwindigkeit bleibt der Schleppabstand nahezu konstant:<br />
PZn PZn+2<br />
Ausgangspunkt Sollwert<br />
ΔSan ΔSan+2<br />
Ausgangspunkt In In+1 In+2 Sollwert<br />
Legende:<br />
6.1.4 Istwert (L- und H-Wort)<br />
6.1.5 Satznummer<br />
In = Istwert im n-ten P-PM/3-Zyklus<br />
PZn = Positonszeiger für den n-ten P-PM/3-Zyklus<br />
ΔSan = Schleppabstand im n-ten P-PM/3-Zyklus<br />
Der Schleppabstand wird vom Positioniermodul überwacht und mit Hilfe<br />
eines PID-Reglers geregelt. Sie programmieren die Regelanteile im<br />
Koppelprogramm und optimieren sie beim Inbetriebnehmen der Anlage.<br />
In der Adresse +03q können Sie den Schleppabstand beim<br />
lnbetriebnehmen überwachen.<br />
Wenn der Schleppabstand so groß ist, daß er durch Erhöhen der<br />
Ausgangsspannung nicht mehr gesenkt werden kann, setzt das<br />
Positioniermodul das Bit 12 des Statusworts<br />
In die Adressen +04q und +05q schreibt das Positioniermodul beim<br />
Positionieren einer Achse den Istwert. Die beiden Adressen bilden ein<br />
Doppelwort und heißen:<br />
• Adresse +04q: Low-Wort (auch: L-Wort)<br />
• Adresse +05q: High-Wort (auch: H-Wort)<br />
Die beiden Adressen haben ein Format von 22 Bit. Davon entfallen 16<br />
Bit auf das L-Wort und 6 Bit auf das H-Wort.<br />
Die Adresse +06q ist mit einer Satznummer belegt. Sie wird nur verwendet,<br />
wenn das Positioniermodul nach Geschwindigkeitsprofilen<br />
positioniert. In der Adresse +06q liest das P-PM/3 den nächsten Datensatz<br />
von der SPS. Das Koppelprogramm muß so programmiert<br />
sein, daß die SPS den angeforderten Datensatz in die entsprechenden<br />
P-PM/3-Adressen schreibt. Das P-PM/3 kann bis zu 256 Datensätze<br />
(Nummern 0 bis 255d) lesen.<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 39
6.1.6 Analog-Ausgangsspannung<br />
6.1.7 Kontrollwort<br />
6.1.8 Beispielprogramm<br />
In der Adresse +07q steht die Analog-Ausgangsspannung in kodierter<br />
Form. Die Kodierung ist wie folgt:<br />
4095d = 9,999424 V<br />
4094d = 9,98936 V<br />
M M Positive Ausgangsspannungen<br />
2051d = 14,64 mV<br />
2050d = 9,76 mV<br />
2049d = 4,88 mV<br />
2048d = 0 V<br />
2047d = -4,88 mV<br />
2046d = -9,76 mV<br />
M M Negative Ausgangsspannungen<br />
1d =-9,98936 V<br />
0d =-9,999424 V<br />
In die Adresse +10q schreibt das Positioniermodul ein Kontrollwort.<br />
Dieses Kontrollwort muß die SPS über die Adresse +34q wieder an<br />
das P-PM/3 zurückschreiben ( 6.1.7).<br />
Mit dem Kontrollwort prüft das Positioniermodul, ob die SPS korrekt<br />
arbeitet. Bei jeder Prüfung schreibt es ein Kontrollwort in die Adresse<br />
+10q. Wenn dieses Kontrollwort nicht oder falsch in die Adresse +34q<br />
zurückgeschrieben wird, übernimmt das Positioniermodul die aktuellen<br />
Daten von der SPS nicht. Sollte das Kontrollwort danach noch einmal<br />
unkorrekt zurückgeschrieben werden, stoppt das P-PM/3 und meldet<br />
einen allgemeinen Fehler.<br />
Wir beschreiben hier einen Auszug aus dem Beispielprogramm, das<br />
Sie in Anhang A vollständig finden. Es handelt sich um das Koppelprogramm<br />
für eine SPS, in der das P-PM/3 die Basisadresse 0 hat.<br />
Die Daten des Positioniermoduls werden geschlossen aus den Adressen<br />
+0q bis +10q des Positioniermoduls gelesen und in die Pufferspeicheradressen<br />
1 q bis 11 q in den RAM der SPS-CPU geschrieben:<br />
Seite 40 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
6.2 SPS schreibt Daten in P-PM/3 Adressen<br />
Anweisung Bedeutung<br />
;Daten des P-PM/3 lesen<br />
LDM 0 ;Firmware-Version lesen<br />
LRA 11 ;Wert ins RAM der SPS-CPU schreiben<br />
LDM 1 ;Statuswort lesen<br />
LRA 1 ;Wert ins RAM der SPS-CPU schreiben<br />
LDM 3 ;Schleppabstand lesen<br />
LRA 3 ;Wert ins RAM der SPS-CPU schreiben<br />
LDM 4 ;Istwert L-Wort (16-Bit) lesen<br />
LRA 4 ;Wert ins RAM der SPS-CPU schreiben<br />
LDM 5 ;Istwert H-Wort (6-Bit) lesen<br />
LRA 5 ;Wert ins RAM der SPS-CPU schreiben<br />
LDM 6 ;Satznummer lesen<br />
LRA 6 ;Wert ins RAM der SPS-CPU schreiben<br />
LDM 7 ;Kodierten Wert der Analog-<br />
Ausgangsspannung lesen<br />
LRA 7 ;Wert ins RAM der SPS-CPU schreiben<br />
LDM 10 ;Kontrollwort lesen<br />
LRA 10 ;Wert ins RAM der SPS-CPU schreiben<br />
A 0<br />
Um die Zuordnung zu erleichtern, werden die zu den P-PM/3-<br />
Adressen gleichnamigen RAM-Adressen als Pufferspeicher verwendet.<br />
Die einzige Ausnahme bildet die Adresse 11q. Sie wird als Pufferspeicher<br />
für die P-PM/3-Adresse 00q verwendet, da die Wortadresse<br />
0q im CPU-RAM schon mit dem Hilfsregister belegt ist.<br />
Im zweiten Teil des Koppelprogramms schreiben Sie Daten von der<br />
SPS-CPU in Adressen des Positioniermoduls. Mit diesen Daten legen<br />
Sie fest, wie das P-PM/3 eine Achse positionieren soll.<br />
Für diese Daten sind die Adressen +16q bis +36q des P-PM/3 reserviert.<br />
Die Adressen sind folgendermaßen belegt:<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 41
Adresse-<br />
Langform<br />
Basisadresse + 20q<br />
Adr.<br />
Kurz<br />
form<br />
+20q<br />
Bit-<br />
Format<br />
(Firmware<br />
7.10)<br />
16<br />
Adreßbelegung Mögliche<br />
Werte<br />
Modulfunktion<br />
Modulfunktion:<br />
• Startvorbereitungsfunktion<br />
• Fahrfunktionen:<br />
- Absolutwertpositionieren<br />
- Vorschubpositionieren<br />
- Positionieren nach<br />
Geschwindigkeitsprofilen<br />
• Wegerfassung<br />
siehe<br />
Beschreibung<br />
Vorein -<br />
stellung<br />
Basisadresse +23q +23q<br />
Basisadresse +24q +24q<br />
Basisadresse +25q +25q<br />
Basisadresse +32q +32q<br />
Basisadresse +33q +33q<br />
Basisadresse +30q +30q<br />
Basisadresse +31q +31q<br />
Basisadresse +26q +26q<br />
16<br />
13<br />
13<br />
16<br />
6<br />
16<br />
6<br />
11<br />
Parameter<br />
Geschwindigkeit<br />
Beschleunigungsrampe<br />
Bremsrampe<br />
Sollwert, L-Wort<br />
Sollwert, H-Wort<br />
Zählersetzwert, L-Wort<br />
Zählersetzwert, H-Wort<br />
Korrekturwert<br />
1 bis 65535d<br />
1 bis 8191d<br />
1 bis 8191d<br />
0 bis 65535d<br />
0 bis 63d<br />
0 bis 65535d<br />
0 bis 63d<br />
0 bis 2047d<br />
250d<br />
100d<br />
110d<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
0<br />
Basisadresse +14q +14q 16 Endschalter als Öffner/Schließer 0 oder 40000q 0<br />
Basisadresse +15q +15q 16 Ansprechzeit Geberfehler in 1 bis 250 10<br />
Basisadresse +22q +22q<br />
Basisadresse +16q +16q<br />
Basisadresse +17q +17q<br />
Basisadresse +21q +21q<br />
Basisadresse +27q +27q<br />
Basisadresse +35q +35q<br />
Basisadresse +36q +36q<br />
11<br />
13<br />
13<br />
11<br />
11<br />
11<br />
11<br />
2,5ms<br />
Proportional-Anteil für den PID-<br />
Regler (KV-Faktor)<br />
Integralanteil für den PID-Regler<br />
Differentialanteil für den PID-<br />
Regler<br />
Pulsdivisionsfaktor für die<br />
Pulsbewertung<br />
Pulsmultiplikationsfaktor für die<br />
Pulsbewertung<br />
Kennlinien-Nichtlinearität von<br />
Aktoren<br />
Breite des Genauhalt-Fensters<br />
Kontrollwort<br />
1 bis 2047d<br />
0 bis 8191D<br />
Obis8191d<br />
1 bis 2047d<br />
1 bis 2047d<br />
0 bis 2047d<br />
0 bis 2047d<br />
50d<br />
0<br />
0<br />
1<br />
1<br />
0<br />
5<br />
Basisadresse +34q +34q 11 Kontrollwort 0 bis 2047d -<br />
In der Tabelle finden Sie die Nummer der Adresse in Lang- und in<br />
Kurzform. Im folgenden wird die Kurzform verwendet.<br />
Wenn Sie das Positioniermodul mit der Firmware-Version 6.17 betreiben,<br />
ergeben sich folgende Änderungen in der obigen Tabelle:<br />
1. Keine Voreinstellungen für die Adressen<br />
2. Adressen +23q, +24q und +25q haben 11 Bit Format<br />
3. Adressen +16q, +17q, +35q und +36q können nicht verwendet<br />
werden<br />
Für das Positioniermodul existieren zwei Datentypen:<br />
1. Modulfunktionen<br />
2. Parameter<br />
Sie werden in den nächsten beiden Abschnitten beschrieben.<br />
Seite 42 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3<br />
0
6.2.1 Modulfunktionen<br />
Modulfunktionen sind auf dem P-PM/3 implementierte Programme, mit<br />
denen das Positioniermodul das Positionieren vorbereitet, eine Achse<br />
auf verschiedene Art und Weise positioniert oder Wege erfaßt. In die<br />
Adresse +20q des Positioniermoduls schreibt die SPS den Aufrufbefehl<br />
für Modulfunktionen. Es stehen folgende Modulfunktionen zur Verfügung:<br />
• Startvorbereitungs-Funktionen<br />
• Fahrfunktionen<br />
• Wegerfassung<br />
Jeder Modulfunktion ist eine Oktalzahl zugeordnet. Diese Oktalzahl<br />
heißt Funktionsnummer und ist der Aufrufbefehl für die jeweilige Modulfunktion.<br />
Wenn die SPS eine der definierten Oktalzahlen in die Adresse<br />
+20q schreibt und das P-PM/3 sie liest, wird das entsprechende<br />
Programm im Positioniermodul geladen und ausgeführt.<br />
Gleichzeitig mit der Aufforderung, eine bestimmte Modulfunktion auszufahren,<br />
werden über die Adresse +20q zwei Parameter festgelegt:<br />
• Weggebertyp<br />
• Nullpunkt-Unterdrückung aufheben Ja/Nein<br />
Der nächste Abschnitt beschreibt, wie diese Parameter eingestellt<br />
werden.<br />
Weggebertyp und Nullpunkt-Unterdrückung<br />
Sie legen diese beiden Parameter fest, indem Sie zu der Funktionsnummer<br />
der Modulfunktion bestimmte Werte addieren. Die Summe<br />
schreiben Sie in die Adresse +20q:<br />
1. Weggebertyp:<br />
Sie können Inkremental-Weggeber oder Absolut-Weggeber einsetzen.<br />
Das P-PM/3 muß den verwendeten Weggebertyp kennen<br />
- Bei Inkremental-Weggebern addieren Sie keine Zahl zur<br />
Modulfunktions-Nummer<br />
- Beim Absolut-Weggeber Stegmann AG 110 addieren<br />
Sie zu jeder Modulfunktions-Nummer den Wert 200q<br />
- Bei einem Absolut-Weggeber ifm-4096-G24 oder ifm-<br />
4096-G05 addieren Sie zu jeder Modulfunktions-Nummer<br />
den Wert 1000q<br />
2. Nullpunkt-Unterdrückung aufheben Ja/Nein:<br />
Das Positioniermodul führt automatisch eine Nullpunkt-<br />
Unterdrückung (NU) durch, da es keine negativen Positionswerte<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 43
verarbeiten kann. Zu jedem Istwert addiert es automatisch den<br />
Wert 256d. Die Nullpunkt-Unterdrückung kann aufgehoben werden,<br />
wenn das P-PM/3 mit einem Absolut-Weggeber arbeitet<br />
Wenn Sie die Nullpunkt-Unterdrückung aufheben wollen, addieren Sie<br />
zu jeder Modulfunktions-Nummer den Wert 400q (nur für Absolut-<br />
Weggeber)<br />
Wie das Beispiel zeigt, können Sie auch beide Parameter gleichzeitig<br />
beeinflussen:<br />
Beispiel:<br />
6.2.1.1 Startvorbereitungsfunktionen<br />
Angenommen, das Positioniermodul soll die Fahrfunktion 3q, das<br />
heißt: Absolutwertpositionieren, ausfahren. Schreiben Sie in die Adresse<br />
+20q:<br />
3q wenn Sie einen Inkremental-Weggeber einsetzen<br />
203q wenn Sie den Absolut-Weggeber Stegmann<br />
AG110 einsetzen<br />
1003q wenn Sie einen der Absolut-Weggeber ifm-4096<br />
G24 oder ifm-4096-G05 einsetzen<br />
603q wenn Sie den Weggeber Stegmann AG110 einsetzen und<br />
die Nullpunkt-Unterdrückung aufheben wollen<br />
1403q wenn Sie einen der Weggeber ifm-4096-G24 oder ifm-4096-<br />
G 05 verwenden und die Nullpunkt-Unterdrückung aufheben<br />
wollen<br />
1603q für Stegmann Absolutweggeber AG 626<br />
Die nächsten Abschnitte beschreiben die Modulfunktionen des P-<br />
PM/3. Wir beginnen mit den Funktionen für die Startvorbereitung.<br />
Das P-PM/3 verfügt über mehrere Funktionen, die den Start des Moduls<br />
oder einer Fahrfunktion vorbereiten. Einige Funktionen brauchen<br />
Sie nur, wenn Sie einen Inkremental-Weggeber einsetzen, andere für<br />
den Einsatz von Absolut-Weggebern. Folgende Funktionen für die<br />
Startvorbereitung stehen zur Verfügung:<br />
Seite 44 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
Nr. Funktion Weggebertyp Einsatzbereich<br />
oktal Absolut Inkremental<br />
0q Software-Reset X X Absolutwertpositionieren,<br />
Vorschubpositionieren<br />
1q Zähler setzen X Neu initialisieren: Zähler neu setzen<br />
(Absolutwert - u. Vorschubpositionieren)<br />
2q Software-Stop X X Not-Aus-Funktion<br />
10q Normierung für<br />
Vorschubpositionieren<br />
X Vorschubpositionieren<br />
16q Referenzpunkt-Fahrt X neu initialisieren: Nullpunkt neu ermitteln<br />
(Absolutwert - u. Vorschubpositionieren)<br />
40q Normierung für<br />
Positionieren nach<br />
Geschwindigkeitsprofilen<br />
X X Positionieren nach<br />
Geschwindigkeitsprofilen<br />
Sie rufen eine der Funktionen auf, indem Sie die oktale Funktionsnummer<br />
in die Adresse +20q des P-PM/3 schreiben.<br />
Wenn Sie einen Absolut-Weggeber verwenden und/oder die Nullpunkt-Unterdrückung<br />
aufgeben wollen, addieren Sie bitte zu den<br />
Funktionsnummern den Wert 400q<br />
0q - Software-Reset und 2q - Software-Stop:<br />
Sie können die Funktion 0q z.B. als Startvorbereitungsfunktion nach<br />
dem Einschalten der SPS verwenden. Die Funktion 2q kann als Software-Not-Aus-Funktion<br />
eingesetzt zu werden.<br />
Die beiden Funktionen haben identische Eigenschaften:<br />
• Istwert-Erfassung ist aktiv ( die Achsenbewegung wird erfaßt)<br />
• Antrieb steht (Positionierung gestoppt), wenn:<br />
a) Reglerfreigabe abgeschaltet oder<br />
b) Analog-Ausgangsspannung auf Null gesetzt ist<br />
Um ein ruckartiges Anfahren des Aktors beim Übergang von den<br />
Funktionen 0q oder 2q in eine Fahrfunktion zu vermeiden, aktiviert das<br />
Positioniermodul zunächst nur die Reglerfreigabe und beginnt erst<br />
50ms später mit dem Positionieren<br />
1 q - Zähler setzen:<br />
Diese Funktion benötigen Sie nur, wenn Sie einen lnkremental-<br />
Weggeber verwenden. Die Funktion 1 q hat folgende Eigenschaften:<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 45
• Reglerfreigabe abgeschaltet<br />
• Istwertzähler wird zusammen mit dem Zählersetzwert neu gesetzt<br />
• Nach Setzen des Zählers wird das Bit 6 im Statuswort ("Neuinitialisierung<br />
notwendig") auf 0 gesetzt<br />
• Um ein ruckartiges Anfahren des Aktors beim Übergang von der<br />
Funktion 1q in eine Fahrfunktion zu vermeiden, aktiviert das Positioniermodul<br />
zunächst nur die Reglerfreigabe und beginnt erst<br />
50ms später mit dem Positionieren<br />
• Beim Übergang von einer Fahrfunktion auf die Funktion 1 q wird<br />
die Reglerfreigabe erst nach 50ms abgeschaltet. Damit haben<br />
Sie die Möglichkeit, den Zähler zu setzen, ohne einen laufenden<br />
Positioniervorgang zu unterbrechen. Verwenden Sie dabei für<br />
einen SPS-Zyklus die Funktion 1q und setzen Sie den Zähler.<br />
Verwenden Sie dann im nächsten SPS-Zyklus wieder die vorher<br />
verwendete Fahrfunktion<br />
16q - Referenzpunkt-Fahrt:<br />
Die Funktion 16q benötigen Sie nur, wenn Sie einen Inkremental-<br />
Weggeber einsetzen. Sie ist immer dann notwendig, wenn Sie das<br />
Positioniermodul oder den Weggeber gerade eingeschaltet haben. Mit<br />
der Referenzpunkt-Fahrt legen Sie den Referenzpunkt für die Achse<br />
fest. Beim Referenzpunkt wird der Istwertzähler des P-PM/3 auf einen<br />
von Ihnen festgelegten Wert gesetzt (Zählersetzwert).<br />
Die Funktion beinhaltet:<br />
• Reglerfreigabe eingeschaltet<br />
• ENDMIN-Schalter wird als untere Grenze verwendet<br />
• Zählersetzeingang wird als Referenzeingang verwendet<br />
• Istwertzähler wird beim Referenzpunkt mit dem Zählersetzwert neu<br />
gesetzt<br />
• Bit 6 des Statusworts wird zu Beginn der Funktion auf "1", am Ende<br />
auf "0" gesetzt<br />
Führen Sie eine Referenzpunkt-Fahrt folgendermaßen durch:<br />
Vorgehensweise:<br />
1. In der Ausgangslage hat die Achse eine unbestimmte Position irgendwo<br />
auf der festgelegten Wegstrecke. Montieren Sie einen<br />
Signalgeber am gewünschten Referenzpunkt. Verbinden Sie den<br />
Signalgeber mit Pol 5 des P-PM/3 (Zählersetzeingang)<br />
2. Rufen Sie über die SPS die Funktion 16q auf. Geben Sie über die<br />
Adresse +23q die Geschwindigkeit an, mit der die Achse nach<br />
Seite 46 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
dem Start zuerst positioniert werden soll. In die Adresse +26q (<br />
6.2.2.5) schreiben Sie eine zweite, kleinere Geschwindigkeit. Nun<br />
passiert folgendes:<br />
Legende:<br />
v = Geschwindigkeit<br />
i = Istwert<br />
= InhaltderAdresse+23q<br />
= Inhalt der Adresse +26q<br />
Funktion 16 wird gestartet. Bit 6 im Statuswort ("Neuinitialisierung<br />
notwendig") wird auf "1" gesetzt. Der Antrieb beschleunigt<br />
in Rückwärtsrichtung auf die Geschwindigkeit aus Adresse<br />
+23q. Die Achse wird auf den ENDMIN-Schalter zu positioniert<br />
Sobald der Kontakt des ENDMIN-Schalters schließt, stoppt<br />
das P-PM/3 den Antrieb<br />
Das P-PM/3 kehrt die Bewegungsrichtung um und beschleunigt<br />
den Antrieb auf die Geschwindigkeit aus Adresse +26q.<br />
Der Endschalter-Kontakt öffnet wieder<br />
Der Referenzpunkt ist erreicht, wenn der Zählersetzeingang<br />
(Referenzsignal) von 0 auf 1 wechselt. Mit dieser positiven<br />
Flanke wird der vorgegebene Zählersetzwert in den Istwertzähler<br />
des P-PM/3 übernommen. Der Antrieb wird gestoppt<br />
Das P-PM/3 beschleunigt wieder in umgekehrter Richtung.<br />
Der Referenzpunkt wird ein zweites Mal angefahren. Wenn<br />
der Referenzpunkt erreicht worden ist, ist die Funktion beendet.<br />
Der Referenzpunkt ist somit definiert. Bit 6 im Statuswort<br />
wird auf "0" gesetzt. Der Istwertzähler zeigt den eingestellten<br />
Zählersetzwert an<br />
3. Gehen Sie zum Positionierbetrieb über, indem Sie eine beliebige<br />
Fahrfunktion laden.<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 47
6.2.1.2 Fahrfunktionen<br />
• Wählen Sie die Geschwindigkeit für Adresse +23q nicht zu<br />
hoch. Das Modul stoppt die Positionierung schlagartig ohne<br />
Bremsrampe, nachdem der Endschalters erreicht ist<br />
• Wählen Sie die Geschwindigkeit in Adresse +26q kleiner als die<br />
Geschwindigkeit in +23q, damit der Referenzpunkt exakt angefahren<br />
werden kann<br />
• Nachdem Starten von Funktion 16q kann die Geschwindigkeit<br />
nicht mehr geändert werden<br />
Es stehen drei verschiedene Fahrfunktionen zur Verfügung:<br />
1. Absolutwertpositionieren<br />
2. Vorschubpositionieren<br />
3. Positionieren nach Geschwindigkeitsprofilen<br />
Vorschubpositionieren ist nur mit Inkremental-Weggebern möglich<br />
In den folgenden Abschnitten werden alle drei Funktionen detailliert beschrieben.<br />
Seite 48 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
6.2.1.2.1 Absolutwertpositionieren<br />
Beim Absolutwertpositionieren gibt der Istwert zu jedem Zeitpunkt die<br />
tatsächliche Position auf der Achse an. Eine Achse kann mit Funktionen<br />
zum Absolutwertpositionieren vorwärts und rückwärts positioniert<br />
werden. Sowohl Absolut-Weggeber als auch Inkremental-Weggeber<br />
können die Funktionen "Absolutwertpositionieren" ausfahren.Das Positioniermodul<br />
P-PM/3 kennt 3 Funktionen beim Absolutwertpositionieren:<br />
Nr. Funktion Weggebertyp Einsatzbereich<br />
oktal Absolut Inkremental<br />
3q Absolutwertpositionieren X X Absolutwertpositionieren<br />
4q Absolutwertpositionieren<br />
mit Istwertzählerkorrektur<br />
5q Absolutwertpositionieren<br />
mit Istwertzählerkorrektur<br />
X Absolutwertpositionieren mit<br />
regelmäßiger Zähler-Korrektur<br />
bei Vorwärtsbewegungen<br />
X Absolutwertpositionieren mit<br />
regelmäßiger Zähler-Korrektur<br />
bei Rückwärtsbewegungen<br />
Wenn Sie einen Absolut-Weggeber verwenden und/oder die Nullpunkt-Unterdrückung<br />
aufheben wollen, addieren Sie bitte zu den<br />
Funktionsnummern den Wert 400q<br />
3q - Absolutwertpositionieren:<br />
Wenn sie die Zahl 3q in die Adresse +20q schreiben, wird die Funktion<br />
"Absolutwertpositionieren" gestartet. Der Aktor beschleunigt auf die in<br />
+23q vorgegebene Geschwindigkeit. Beim Sollwert S stoppt der Antrieb.<br />
Wenn die Funktion das nächste Mal ausgeführt wird, kann die<br />
Achse z.B. in die entgegengesetzte Richtung positioniert werden (2.<br />
Sollwert kleiner als 1). Die Abbildung zeigt 2 aufeinanderfolgende Positioniervorgänge.<br />
Im ersten ist der Sollwert mit 100 vorgegeben, im<br />
zweiten mit 0.<br />
V<br />
<br />
<br />
0<br />
S = 100<br />
S = 100<br />
Legende:<br />
v = Geschwindigkeit<br />
i = Istwert<br />
s = Sollwert<br />
= Inhalt der Adresse +23q<br />
Die Funktion 3q beinhaltet:<br />
• Reglerfreigabe ist eingeschaltet<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 49<br />
100<br />
I
• Achse kann vorwärts und rückwärts positioniert werden<br />
• Folgende Parameter können jederzeit während des Positioniervorgangs<br />
geändert werden:<br />
- Geschwindigkeit<br />
- Beschleunigungsrampe<br />
- Bremsrampe<br />
- KV-Faktor<br />
- Korrekturwert<br />
- Zählersetzwert<br />
- Sollwert<br />
4q - Absolutwertpositionieren mit lstwertzähler-Korrektur (vorwärts):<br />
Diese Funktion hat die gleichen Eigenschaften wie die Funktion 3q.<br />
Zusätzlich können Sie mit der Funktion 4q den P-PM/3-Zähler setzen,<br />
wenn Sie einen Inkremental-Weggeber verwenden. Mit der Funktion<br />
4q wird der Zählersetzwert ( 6.2.2.4) in den Istwertzähler des P-<br />
PM/3 übernommen, wenn:<br />
• Positive Flanke am Zählersetzeingang erfolgt (Zählersetzeingang<br />
von 0 auf 1 wechselt)<br />
• Achse von kleinen zu großen Istwerten positioniert wird<br />
Mit der Funktion 4q haben Sie die Möglichkeit, den Istwertzähler kontinuierlich<br />
auf dem richtigen Wert zu halten und eventuelle Ungenauigkeiten<br />
auszugleichen. Die Abbildung zeigt zwei aufeinanderfolgende<br />
Positioniervorgänge. Beim ersten Positioniervorgang (S = 100) wird<br />
der Istwertzähler mit dem Zählersetzeingang gesetzt.<br />
<br />
<br />
V<br />
0<br />
S = 100<br />
Pos. Flanke beim Zählersetzeingang<br />
setzt Istwertzähler von 75 auf den<br />
Wert, der in +30q und +31q festgelegt<br />
wurde<br />
Seite 50 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3<br />
S = 0<br />
Legende:<br />
v = Geschwindigkeit<br />
i = lstwert<br />
s = Sollwert<br />
= Inhalt der Adresse +23q<br />
75<br />
100<br />
I
5q - Absolutwertpositionieren mit lstwertzähler-Korrektur (rückwärts):<br />
Diese Funktion hat die gleichen Eigenschaften wie die Funktion 3q.<br />
Zusätzlich können Sie mit der Funktion 5q den P-PM/3-Zähler setzen,<br />
wenn Sie einen Inkremental-Weggeber verwenden. Mit der Funktion<br />
5q wird der Zählersetzwert ( 6.2.2.4) in den Istwertzähler des P-<br />
PM/3 übernommen, wenn:<br />
• Positive Flanke am Zählersetzeingang erfolgt<br />
• Achse von großen zu kleinen Istwerten positioniert wird<br />
Mit der Funktion haben Sie die Möglichkeit, den Istwertzähler kontinuierlich<br />
auf dem richtigen Wert zu halten und eventuelle Ungenauigkeiten<br />
auszugleichen. Die Abbildung zeigt zwei aufeinanderfolgende Positioniervorgänge.<br />
Während des zweiten Positioniervorgangs (S 0) wird<br />
der Istwertzähler mit dem Zählersetzeingang gesetzt.<br />
<br />
<br />
V<br />
0<br />
S = 100<br />
S = 0<br />
Legende:<br />
v = Geschwindigkeit<br />
i = Istwert<br />
s = Sollwert<br />
= Inhalt der Adresse +23q<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 51<br />
75<br />
100<br />
Pos.<br />
Flanke beim Zählersetzeingang setzt Istwertzähler<br />
von 75 auf den Wert, der in<br />
+30q und +31q festgelegt wurde<br />
Nach den Funktionen zum Absolutwertpositionieren beschreibt der folgende<br />
Abschnitt die Funktionen zum Vorschubpositionieren.<br />
I
6.2.1.2.2 Vorschubpositionieren<br />
Beim Vorschubpositionieren wird eine Achse immer um einen festen<br />
Wert vorwärts positioniert. Der Istwert gibt den bisher zurückgelegten<br />
Weg an. Für das Vorschubpositionieren werden nur Inkremental-<br />
Weggeber verwendet. Die Nullpunkt-Unterdrückung kann nicht aufgehoben<br />
werden.<br />
Alle Funktionen für das Vorschubpositionieren werden vor dem Aufruf<br />
mit der Funktion 10q vorbereitet.<br />
Das Positioniermodul P-PM/3 kennt 5 Funktionen zum Vorschubpositionieren:<br />
Nr. Funktion Weggebertyp Einsatzbereich<br />
oktal Absolut Inkremental<br />
10q Vorbereitungen X X Vorbereitung für das<br />
Vorschubpositionieren, muß jedesmal<br />
vor den Funktionen 11q bis 14q<br />
aufgerufen werden<br />
11q Vorschubpositionieren X Vorschubpositionieren<br />
12q Vorschubpositionieren mit X X Vorschubpositionieren mit Stop auf<br />
Kriechgang<br />
Marke<br />
13q Vorschubpositionieren mit<br />
Synchronisieren auf Marke<br />
14q Vorschubpositionieren mit<br />
Abstandspositionieren<br />
10q - Startvorbereitung:<br />
X Vorschubpositionieren, dabei<br />
Umschalten zwischen zwei Vorschüben<br />
X Vorschubpositionieren mit Stop auf<br />
Marke<br />
Die Funktion 10q setzt das Positioniermodul in eine Ruheposition. Danach<br />
können Sie die Funktionen 11q bis 14q aufrufen, indem Sie den<br />
Wert 10q mit einer anderen Funktionsnummer überschreiben.<br />
Vorgehensweise:<br />
1. Schreiben Sie normalerweise 10q in die Adresse +20q<br />
2. Rufen Sie eine der Funktionen 11q bis 14q auf<br />
3. Setzen Sie bereits im nächsten SPS-Zyklus den Inhalt der Adresse<br />
+20q wieder auf 10q<br />
Wenn Sie nur Vorschubpositionierungen ausfahren wollen, brauchen<br />
Sie die Startvorbereitungs-Funktionen 0q bis 2q nicht zu verwenden.<br />
Sie benötigen nur die Funktion 10q.<br />
Seite 52 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
11 q - Vorschubpositionieren:<br />
Die Funktion 11q wird im P-PM/3 gestartet , wenn in der Adresse +20q<br />
der Wert 10q mit dem Wert 11q überschrieben wird. Mit dem Übergang<br />
von 10q auf 11 q wird der Istwertzähler auf 0 gesetzt. Der Aktor<br />
startet und beschleunigt auf die in Adresse +23q vorgegebene Geschwindigkeit.<br />
Beim Sollwert S stoppt der Aktor. Die Funktion 11 q oder<br />
eine andere Funktion zum Vorschubpositionieren kann erst wieder<br />
nach dem Aufrufen von Funktion 10q aktiviert werden.<br />
<br />
V<br />
0<br />
P-PM/3 Adresse +20q<br />
11<br />
10<br />
S = 100<br />
Legende:<br />
v Geschwindigkeit<br />
i = Istwert<br />
s = Sollwert<br />
= Inhalt der Adresse+23q<br />
Die Funktion 11q beinhaltet:<br />
Zustand nicht relevant<br />
• Achse wird nur in Vorwärtsrichtung positioniert<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 53<br />
100<br />
I<br />
Nächste Vorschubpositionierung<br />
• Reglerfreigabe eingeschaltet<br />
Zähler wird durch den Übergang von 10q auf 11q in Adresse +20q auf<br />
0 gesetzt<br />
Erweiterung der Funktion 11q um Istwertabspeicherung:<br />
Ab der Firmware 7.14 ist zusätzlich eine Istwertspeicherung bei<br />
Betätigung des Setzeingangs realisiert worden. Der Istwert, der<br />
sich im Moment des Betätigen des Setzeingangs im Zähler befindet,<br />
wird abgespeichert und wie der Normale Istwert umgerechnet.<br />
Den umgerechnetetn Wert kann die P03-Steuerung in der Speicherzelle<br />
des Dual-Port-RAM lesen, in der in den anderen Funktionen<br />
der Zählersetzwert ( u. übergeben wird. Der<br />
Wert ist auch im Terminal LCT04 bei „POSISET“ ablesbar.<br />
Der gespeicherte und umgerechnete Wert ist spätestens nach<br />
zwei Steuerungszyklen im Übergabespeicher verfügbar. Er steht<br />
solange zur Verfügung, bis der nächste Positioniervorgang gestartet<br />
wird.<br />
Die Verzugszeit zwischen Betätigen des Setzeingangs und dem<br />
Abspeichern des Istwerts beträgt max. 100 μs.<br />
Unmittelbar nach dem Start des Positioniervorgangs wird der<br />
Wert zu Null gesetzt. Erfolgt innerhalb des Positioniervorgangs<br />
keine Betätigung des Setzeingangs, steht nach Abschluß der<br />
Fahrbewegung der Wert Null im Speicher.<br />
11<br />
10
12q - Vorschubpositionieren mit Kriechgang:<br />
Die Funktion 12q wird im P-PM/3 gestartet, wenn in der Adresse +20q<br />
der Wert 10q mit dem Wert 12q überschrieben wird. Mit dem Übergang<br />
von 10q auf 12q wird der Istwertzähler auf 0 gesetzt. Der Aktor<br />
startet und beschleunigt auf die in Adresse +23q vorgegebene Geschwindigkeit.<br />
Beim Sollwert S bremst der Aktor auf die in der Adresse<br />
+26q angegebene Geschwindigkeit. Die Positionierung wird beendet,<br />
wenn das Signal eines Markengebers am Zählersetzeingang von 0 auf<br />
1 wechselt (Stop auf Marke) oder bis die Position der Adresse +30q<br />
(low) und +31q ( high) erreicht ist.<br />
Die Funktion 12q oder eine andere Funktion zum Vorschubpositionieren<br />
kann erst wieder nach dem Aufrufen von Funktion 10q aktiviert<br />
werden.<br />
<br />
<br />
V<br />
P-PM/3 Adresse +20q<br />
12q<br />
10q<br />
0<br />
Legende:<br />
v Geschwindigkeit<br />
i Istwert<br />
s Sollwert<br />
Inhalt der Adresse +23q<br />
Inhalt der Adresse +26q<br />
Eilgang Kriechgang<br />
Zählersetzeingang: 0 1<br />
S = 100<br />
Zustand nicht relevant<br />
Seite 54 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3<br />
100<br />
12q<br />
10q<br />
I
13q - Vorschubpositionieren mit Synchronisieren auf Marke:<br />
Mit der Funktion 13q können Sie eine Achse mit Hilfe eines Markengebers<br />
auf eine Marke zu synchronisieren.<br />
Die Funktion 13q wird im P-PM/3 gestartet, wenn in der Adresse +20q<br />
der Wert 10q mit dem Wert 13q überschrieben wird. Mit dem Übergang<br />
von 10q auf 13q wird der Istwertzähler auf 0 gesetzt. Der Aktor<br />
startet und beschleunigt auf die in Adresse +23q vorgegebene Geschwindigkeit.<br />
Wenn der Zählersetzeingang beim Funktionsstart den<br />
Wert "0" hat, wird der vorgegebene Sollwert angesteuert. Falls der<br />
Zählersetzeingang den Wert "1" hat, wird die Position angesteuert, die<br />
sich als Summe aus dem Sollwert und dem Inhalt der Adresse +26q<br />
ergibt. Der Aktor wird gestoppt, wenn die jeweilige Position erreicht ist.<br />
<br />
<br />
V<br />
0<br />
V<br />
0<br />
P-PM/3 Adresse +20q<br />
13q<br />
10q<br />
S = 100<br />
S = 100 + <br />
Legende:<br />
v = Geschwindigkeit<br />
i = Istwert<br />
s = Sollwert<br />
= Inhalt der Adresse +23q<br />
= Inhalt der Adresse +26q<br />
Zustand nicht relevant<br />
Zählersetzeingang<br />
bei Funktionsstart<br />
= 0<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 55<br />
100<br />
100<br />
100 + <br />
Zählersetzeingang<br />
bei Funktionsstart<br />
= 1<br />
13q<br />
10q<br />
I<br />
I
14q - Vorschubpositionieren mit Abstandspositionieren:<br />
<br />
Die Funktion 14q wird im P-PM/3 gestartet, wenn in der Adresse<br />
+20q der Wert 10q mit dem Wert 14q überschrieben wird. Der<br />
Istwertzähler wird auf 0 gesetzt. Der Aktor beschleunigt auf die<br />
Geschwindigkeit aus +23q. Die Position wird angefahren, die<br />
Sie als Zählersetzwert angegeben haben. Wird während dieser<br />
Bewegung, z.B. durch einen Wegmarken-Geber, der Zählersetzeingang<br />
auf "1" gesetzt, beginnt das eigentliche Positionieren.<br />
Der Istwertzähler wird wieder auf 0 gesetzt. Die Achse wird<br />
auf den Wert positioniert, den Sie als Sollwert festgelegt haben<br />
( 6.2.2.3).<br />
0<br />
schubpositionierung<br />
P-PM/3 Adresse +20q<br />
12q<br />
10q<br />
S = 100<br />
Zählersetzwert=100<br />
I=x<br />
I=0<br />
Seite 56 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3<br />
S = 60<br />
Zustand nicht relevant<br />
Legende:<br />
v = Geschwindigkeit<br />
i = lstwert<br />
s = Sollwert<br />
x = Zahl ≤ 100<br />
= Inhalt der Adresse +23q<br />
60<br />
12q<br />
10q<br />
I<br />
Nächste Vor-<br />
Der Zählersetzwert ist eine Sicherungsmaßnahme für Ihre Anlage.<br />
Wenn die im Zählersetzwert angegebene Position erreicht wird und<br />
am Zählersetzeingang liegt kein Signal an, wird der Antrieb gestoppt.<br />
Stellen Sie deshalb den Zählersetzwert so ein, daß zwar der Wegmarken-Geber<br />
auf jeden Fall erreicht wird, der Zählersetzwert aber kleiner<br />
als der maximale Vorschub für die Achse ist<br />
Im nächsten Abschnitt erfahren Sie, wie Sie mit dem Positioniermodul<br />
nach Geschwindigkeitsprofilen positionieren können.
6.2.1.2.3 Positionieren nach Geschwindigkeitsprofilen<br />
Das Positionieren nach Geschwindigkeitsprofilen ist eine Art des Absolutwertpositionierens.<br />
Dabei wird nach Datensätzen positioniert, die folgende Informationen<br />
enthalten:<br />
• Geschwindigkeit<br />
• Sollwert L-Wort<br />
• Sollwert H-Wort<br />
Bei dieser Art des Positionierens können Geschwindigkeitsprofile ohne<br />
Zwischenhalt abgefahren werden. Dies ist prinzipiell auch mit Funktionen<br />
des Absolutwertpositionierens möglich. In diesem Fall müßten jedoch<br />
in der SPS z.B. Positionsvergleiche durchgeführt werden. Die<br />
Folge wäre ein erheblich höherer Programmieraufwand und ein höherer<br />
Rechenaufwand für die SPS-CPU. Beides entfällt beim Positionieren<br />
nach Geschwindigkeitsprofilen.<br />
Das Positioniermodul kennt zwei Funktionen für das Positionieren<br />
nach Geschwindigkeitsprofilen:<br />
Nr. Funktion Weggebertyp Einsatzbereich<br />
oktal Absolut Inkremental<br />
40q Startvorbereitung X X Startvorbereitung, muß vor dem<br />
Aufruf der Fkt. 41q aufgerufen<br />
werden<br />
41q Positionieren nach<br />
Geschwindigkeitsprofilen<br />
X X Positionieren nach<br />
Geschwindigkeitsprofilen<br />
Wenn Sie einen Absolut-Weggeber verwenden und/oder die Nullpunkt-Unterdrückung<br />
aufheben wollen, addieren Sie bitte zu den<br />
Funktionsnummern den Wert 400q<br />
40q - Startvorbereitung/Normierung für Positionieren nach<br />
Geschwlndigkeitsprofilen:<br />
Die Funktion 40q ist als Vorbereitung für die Funktion 41q erforderlich.<br />
Sie setzt das Positioniermodul in eine Ruheposition. Das Überschreiben<br />
des Werts 40q mit 41q in der Adresse +20q löst die Funktion 41q<br />
aus.<br />
Wenn Sie nur nach Geschwindigkeitsprofilen positionieren wollen,<br />
brauchen Sie die Startvorbereitungs-Funktionen 0q bis 2q nicht zu<br />
verwenden. Sie benötigen nur die Funktion 40q<br />
41 q - Positionieren nach Geschwindigkeitsprofilen:<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 57
Mit der Funktion 41q positioniert das P-PM/3 eine Achse nach Datensätzen,<br />
die Geschwindigkeits- und Positionswerte enthalten. Wenn es<br />
nicht nur nach einem, sondern nach einer Gruppe von Datensätzen<br />
positioniert, werden Geschwindigkeitsprofile ohne Zwischenhalt abgefahren.<br />
Das P-PM/3 fordert die Daten satzweise von der SPS-CPU an.<br />
Es erkennt den letzten Datensatz einer Gruppe daran, daß für den<br />
Geschwindigkeitswert eine Null angegeben worden ist. Der Positionswert<br />
im Datensatz wird als gewünschte Endposition interpretiert.<br />
Vorgehensweise:<br />
1 . Schreiben Sie die Funktionsnummer 40q in Adresse +20q.<br />
Gleichzeitig schreiben Sie den 1. Datensatz (Satz 0) in die Adressen<br />
+23q, +32q und +33q<br />
2. Im nächsten SPS-Zyklus schreiben Sie die Funktionsnummer 41<br />
q in Adresse +20q. Das Positionieren wird mit dem Satz 0 gestartet.<br />
Das Positioniermodul fordert mit einer 1 in Adresse +06q<br />
(Satznummer) den Datensatz 1 an<br />
3. Sobald die 1 in Adresse +6q angezeigt wird, schreiben Sie den<br />
Datensatz 1 in die Adressen +23q, +32q und +33q. Das P-PM/3<br />
positioniert mit den Daten von Satz 1, nachdem es Satz 0 abgearbeitet<br />
hat. Gleichzeitig fordert es mit einer 2 in Adresse +6q den<br />
Datensatz 2 an<br />
4. Sobald die 2 in Adresse +6q angezeigt wird, schreiben Sie den<br />
nächsten Datensatz (Satz 2) in die entsprechenden Adressen,<br />
usw.<br />
5. Der letzte Datensatz Ihres Positioniervorgangs enthält die gewünschte<br />
Endposition und die Geschwindigkeit 0<br />
Beispiel: Sie geben 5 Datensätze vor:<br />
Satznummer Geschwindigkeit Sollwert Sollwert<br />
L-Wort H-Wort<br />
0 100d 300d 0<br />
1 200d 700d 0<br />
2 100d 1000d 0<br />
3 100d 500d 0<br />
4 0d 0d 0<br />
Die Achse wird nach folgendem Geschwindigkeitsprofil positioniert:<br />
Legende:<br />
V = Geschwindigkeit I = Istwert<br />
Im folgenden Abschnitt werden zwei Funktionen des P-PM/3 beschrieben,<br />
mit denen Sie eine Wegerfassung durchgeführt können.<br />
Seite 58 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
6.2.1.3 Wegerfassung<br />
Das Positioniermodul kennt außer den bisher genannten Funktionen<br />
noch zwei Wegerfassungsfunktionen. Diese Funktionen sind besonders<br />
für den Einsatz am P-WE/3 vorgesehen:<br />
Nr. Funktion Weggebertyp Einsatzbereich<br />
oktal Absolut Inkremental<br />
6q Wegerfassung mit<br />
X X Wegerfassung bei Vorwärtsbewe-<br />
schnellem Schaltausgungen,<br />
z.B. für Anlagen, die mit<br />
gang für Vorwärtsbewe-<br />
einem ungeregelten Antrieb ausgesgungentattet<br />
sind<br />
7q Wegerfassung mit<br />
X X Wegerfassung bei Rückwärtsbewe-<br />
schnellem Schaltausgungen,<br />
z.B. für Anlagen, die mit<br />
gang für Rückwärtsbe-<br />
einem ungeregelten Antrieb ausgeswegungentattet<br />
sind<br />
Mit diesen beiden Funktionen können Sie das Positioniermodul als<br />
Wegerfassungsmodul mit Schaltmöglichkeiten verwenden. Die Ausgänge<br />
können zum Steuern von Antrieben mit zwei Geschwindigkeiten<br />
verwendet werden. Als Ausgänge (24V, 100mA) werden Pin 13 und 14<br />
angesteuert. Sie schalten die an Pin 9 anliegende Spannung und haben<br />
folgende Bedeutung:<br />
Pin 13<br />
Pin 14<br />
Üblicherweise für Kriechgeschwindigkeit verwendet. Dieses Bit<br />
wird innerhalb des Genauhalt-Fensters (Koppeladr. 36q) gesetzt.<br />
Antrieb STOP. Dieses Bit wird durch den Soll-Istvergleich gesetzt.<br />
6q - Wegerfassung mit Schaltausgang bei Ist < Soll<br />
Der Istwert wird mit dem Sollwert verglichen. Ist die Istposition kleiner<br />
als die Sollposition, so ist der Vergleichsausgang auf "1". Innerhalb<br />
des Genauhalt-Fensters leuchtet die LED EXACT. Außerhalb des Genauhalt-Fensters<br />
wird das Bit 9 im Statuswort und der Ausgang an Pin<br />
13 auf "1" gesetzt.<br />
7q - Wegerfassung mit Schaltausgang bei Ist > Soll<br />
Der Istwert wird mit dem Sollwert verglichen. Ist die Istposition größer<br />
als die Sollposition, so ist der Vergleichsausgang auf "1". Innerhalb<br />
des Genauhalt-Fensters leuchtet die LED EXACT. Außerhalb des Genauhalt-Fensters<br />
wird das Bit 9 im Statuswort und der Ausgang an Pin<br />
13 auf "1" gesetzt.<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 59
6.2.2 Parameter<br />
Modulfunktion 6<br />
Vorgaben: Sollpos. 1000, Genauhalt 20<br />
LED EXACT<br />
Bit 9, Pin 13<br />
Bit 11, LED Cl.Loop, Pin 14<br />
LED EXACT<br />
Bit 9, Pin 13<br />
Bit 11, LED Cl.Loop, Pin 14<br />
980 990 1000 1010 1020 1030<br />
(Sollpos.)<br />
Seite 60 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3<br />
Pos.<br />
Modulfunktion 7<br />
Vorgaben: Sollpos. 1000, Genauhalt 20<br />
Pos.<br />
970<br />
970<br />
980 990 1000 1010 1020 1030<br />
(Sollpos.)<br />
• Wenn Sie Funktion 6q oder 7q verwenden, bereiten Sie das P-<br />
PM/3 vorher mit den Funktionen 0q (für Absolut-Weggeber) bzw.<br />
0q und 1q (für lnkremental-Weggeber) auf den Start vor<br />
• Beim Wegerlassen zeigt die LED "CL.LOOP" den Zustand des<br />
Schaltausgangs an. Die LED "ACTIVE" wird nicht verwendet<br />
• Wenn Sie einen Absolut-Weggeber verwenden und/oder die<br />
Nullpunkt-Unterdrückung aufheben wollen, addieren Sie bitte zu<br />
den Funktionsnummern den Wert 400q<br />
• Die Eigenschaften von Modulfunktionen werden durch Parameter<br />
beeinflußt. Diese Parameter werden im folgenden Abschnitt beschrieben.<br />
Nach den Modulfunktionen programmieren Sie die Parameter. Diese<br />
Parameter beeinflussen die Eigenschaften der Modulfunktionen.<br />
Für Parameter sind die P-PM/3-Adressen +16q bis +17q und +21q bis<br />
+36q reserviert. Sie sind größtenteils einheitenbehaftete Größen. In ihre<br />
Einheiten geht z.T. die Einheit "Inkrement" mit ein. Beziehen Sie alle<br />
Werte, die Sie für Parameter festlegen, auf Ihre in Abschnitt 4.1.2<br />
festgelegte Auflösung (Beispiel: 3600 Inkremente/Umdrehung).
6.2.2.1 Geschwindigkeit<br />
Sie können folgende Parameter programmieren:<br />
• Geschwindigkeit<br />
• Beschleunigungsrampe, Bremsrampe<br />
• Sollwert (L-Wort und H-Wort)<br />
• Zählersetzwert (L-Wort und H-Wort)<br />
• Korrekturwert<br />
• KV-Faktor<br />
• Integral - und Differential-Anteile des PID-Reglers<br />
• Pulsbewertung<br />
• Kennlinien-Nichtlinearitäten von Aktoren<br />
• Genauhalt-Fenster<br />
In den nächsten Abschnitten werden die Parameter nacheinander beschrieben.<br />
Wir beginnen mit der Geschwindigkeit, mit der die Achse<br />
positioniert werden soll.<br />
In Adresse +23q schreiben Sie die Geschwindigkeit, mit der die Achse<br />
positioniert werden soll. Der Wertebereich ist abhängig von der verwendeten<br />
Firmware-Version.<br />
Firmware ab 7.10<br />
Der Wertebereich ist 16 Bit (0-65535d). Der hier angegebene Wert,<br />
dividiert durch 256, gibt die Geschwindigkeit als Istpositionsänderung<br />
pro 2,5 ms an. Dadurch ist die Maximalgeschwindigkeit begrenzt<br />
auf:<br />
65535 / 256 ≈ Positionsänderung von 256 pro 2,5 ms.<br />
Beispiel zur Maximalgeschwindigkeit:<br />
Vorgaben: Geber mit 4096 Inkr./U und Pulsbew. = 1<br />
Umax/min = 256 Inkr. x 1/0,0025s / 4096 x 60 = 1500<br />
U/min<br />
Bei dieser Auflösung ist es nicht möglich, schneller als 1500 U/ min<br />
zu positionieren. Sollte es dennoch erforderlich sein , so kann über<br />
die Änderung der Pulsdivision (Adresse +27q) z.B. von 1 auf 2, die<br />
Geschwindigkeit verdoppelt werden. Die Auflösung reduziert sich<br />
dabei ebenfalls um den Faktor 2.<br />
Firmware bis 6.17<br />
Der Wertbereich ist 11 Bit (0-2047d). Der hier angegebene Wert,<br />
dividiert durch 8, gibt die Geschwindigkeit als Istpositionsänderung<br />
auf 2,5 ms an.<br />
Dadurch ist die Maximalgeschwindigkeit begrenzt auf :<br />
2047 / 8 ≈ Positionsänderung von 256 pro 2,5 ms<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 61
Beispiel:<br />
Geschwindigkeit berechnen:<br />
In einem neuen Koppelprogramm soll die Geschwindigkeit für eine<br />
Positionierung 1600 Inkremente/Sekunde betragen. Wir berechnen<br />
den Geschwindigkeitswert für die Adresse +23q folgendermaßen:<br />
1. Wir bestimmen, wieviele Inkremente das P-PM/3 bei dieser Geschwindigkeit<br />
in jedem Zyklus vom Weggeber empfangen würde<br />
(alle Zahlen dezimal).<br />
1600 Pulse x Inkremente / Zyklus<br />
=<br />
1s 0, 0025s<br />
6.2.2.2 Beschleunigungs- und Bremsrampe<br />
1600 Pulse x 0,0025s<br />
x = = 4 Inkremente / Zyklus<br />
1s<br />
2. Das Ergebnis multiplizieren wir mit dem Faktor 256d:<br />
4 Inkremente/Zyklus x 256 = 1024 Inkremente/Zyklus<br />
Dieses Ergebnis (1024d) wird in die Adresse +23q geschrieben.<br />
Mit den Parametern Beschleunigungsrampe und Bremsrampe bestimmen<br />
Sie, wie stark die Geschwindigkeit beim Start beschleunigen<br />
bzw. am Ende einer Funktion abbremsen soll.<br />
Beschleunigungsrampe Positionierrichtung Bremsrampe<br />
V<br />
0<br />
Legende:<br />
V = Geschwindigkeit<br />
I = Istwert<br />
S = Sollwert<br />
In die Adresse +24q wird die Beschleunigungsrampe und in Adresse<br />
+25q die Bremsrampe eingetragen. Die Werte beschreiben eine Geschwindigkeitsänderung<br />
pro 2,5 ms. Der Wertebereich ist abhängig<br />
von der verwendeten Firmware-Version.<br />
Firmware ab 7.10<br />
Der Wertebereich ist 13 Bit (0-8191d). Der hier angegebene Wert, dividiert<br />
durch 256, gibt die Geschwindigkeitsdifferenz pro 2,5 ms an.<br />
Seite 62 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3<br />
S<br />
I
Firmware bis 6.17<br />
Der Wertebereich ist 8 Bit (0-255d). Der hier angegebene Wert, dividiert<br />
durch 8 , gibt die Geschwindigkeitsdifferenz pro 2,5 ms an.<br />
• Wie steil Sie die Beschleunigungs- und Bremsrampe wählen,<br />
hängt davon ab, mit welchen Komponenten, vor allem, mit welchem<br />
Antrieb die Anlage ausgestattet ist. Programmieren Sie für<br />
beide Rampen zunächst einen niedrigen Wert nahe der Voreinstellung.<br />
Passen Sie die Rampen bei der Inbetriebnahme der Anlage<br />
optimal an die Mechanik und den Antrieb an<br />
• Bei der Firmware-Version 6.17 wird der Wert für die Bremsrampe<br />
auch als Genauhalt-Fenster verwendet<br />
Beispiel:<br />
Berechnen der Beschleunigungsrampe:<br />
In einem neuen Koppelprogramm soll die Endgeschwindigkeit für eine<br />
Positionierung 1900 Inkremente pro Sekunde betragen. Diese Geschwindigkeit<br />
soll in 500ms erreicht werden. Wir berechnen den Wert<br />
für die Beschleunigungsrampe folgendermaßen:<br />
1. Wir bestimmen, wie viele Inkremente das P-PM/3 bei<br />
der Endgeschwindigkeit in jedem Zyklus registriert (alle<br />
Zahlen dezimal):<br />
1900 Pulse x Inkremente / Zyklus<br />
=<br />
1s 0, 0025s<br />
1900 Pulse x 0, 0025s<br />
⇔ x = = 4, 75 Inkremente / Zyklus<br />
1s<br />
2. Als zweites bestimmen wir, in wievielen P-PM/3-Zyklen diese<br />
Endgeschwindigkeit erreicht werden muß:<br />
500msMinimal<br />
= 200 Zyklen<br />
2, 5ms<br />
/ Zyklus<br />
3. Aus diesen beiden Größen bestimmen wir nun, um wieviele Inkremente<br />
die Geschwindigkeit in jedem Zyklus zunehmen muß,<br />
um die Endgeschwindigkeit zu erreichen:<br />
4, 75 Inkremente / Zyklus<br />
=<br />
0, 02375 Inkremente / Zyklus<br />
200 Zyklen<br />
( )<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 63<br />
2
6.2.2.3 Sollwert (L- und H-Wort)<br />
4. Das Ergebnis multiplizieren wir mit dem Faktor 256d:<br />
a) Absolut-Weggeber:<br />
6.2.2.4 Zählersetzwert (L- und H-Wort)<br />
0,02375Iinkremente/(Zyklus)2 x 256 = 6,08 Inkremente/(Zyklus) 2<br />
Damit beim Start einer Fahrfunktion die Endgeschwindigkeit von<br />
1900 Inkremente/s in 500 ms erreicht wird, muß die SPS in die<br />
Adresse +24q den Wert 6d schreiben.<br />
Bremsrampen werden genauso wie Beschleunigungsrampen berechnet.<br />
In den beiden Adressen +32q und +33q legen Sie in der Einheit "Inkrement"<br />
den Sollwert für eine Modulfunktion fest. Die Adressen +32q<br />
und +33q bilden ein Doppelwort und heißen:<br />
• Adresse +32q: Low-Wort (auch L-Wort)<br />
• Adresse +33q: High-Wort (auch H-Wort)<br />
Die beiden Adressen haben eine Breite von 22 Bit-Format. Davon entfallen<br />
16 Bit auf das Low-Wort und 6 Bit auf das High-Wort.<br />
In den beiden Adressen +30q und +31q legen Sie den Zählersetzwert<br />
in der Einheit "Inkrement" fest. Sie benötigen den Zählersetzwert nur,<br />
wenn Sie einen Inkremental-Weggeber verwenden und eine der Modulfunktionen<br />
1q, 16q, 4q, 5q oder 12q bis 14q einsetzen. Zählersetzwerte<br />
dienen dazu, den Zähler des Positioniermoduls neu zu setzen.<br />
Sie werden zu diesem Zweck zusammen mit dem Zählersetzeingang<br />
eingesetzt.<br />
Die Adressen +30q und +31q bilden ein Doppelwort und heißen:<br />
• Adresse +30q: Low-Wort (auch L-Wort)<br />
• Adresse +31q: High-Wort (auch H-Wort)<br />
Die beiden Adressen haben zusammen ein 22 Bit-Format. Davon entfallen<br />
16 Bit auf das Low-Wort und 6 Bit auf das High-Wort.<br />
Seite 64 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
6.2.2.5 Korrekturwert<br />
6.2.2.6 Endschalter<br />
6.2.2.7 Totzeit - Geberfehler<br />
6.2.2.8 KV-Faktor<br />
Die Adresse +26q ist mit einem Korrekturwert belegt. Sie hat ein 11<br />
Bit-Format, d.h., Sie können Werte von 0d bis 2047d in die Adresse<br />
schreiben. Der Korrekturwert wird nur bei einigen Fahrfunktionen verwendet<br />
und hat dann jeweils eine eigene Bedeutung:<br />
• Fahrfunktion 12q:<br />
Über die Adresse +26q legen Sie eine Geschwindigkeit in "Inkrement/Zyklus"<br />
fest, die sogenannte Kriechgeschwindigkeit, mit<br />
der die Achse nach Erreichen des Sollwerts weiterpositioniert<br />
wird ( 6.2.1.2.2). Die Kriechgeschwindigkeit sollte möglichst<br />
niedrig sein<br />
• Fahrfunktion 13q:<br />
Bei dieser Fahrfunktion legen Sie als Korrekturwert in der Einheit "Inkremente"<br />
einen Streckenabstand fest. Dieser wird zum Sollwert<br />
addiert, wenn beim Start der Fahrfunktion der Zählersetzeingang<br />
aktiv ist ( 6.2.1.2.2)<br />
• Fahrfunktion 16q:<br />
Bei dieser Fahrfunktion legen Sie die Geschwindigkeit "Inkrement/Zyklus"<br />
fest, mit der nach der 1. Richtungsumkehr der Referenzpunkt<br />
angefahren wird ( 6.2.1.1). Die Geschwindigkeit sollte<br />
möglichst niedrig sein<br />
Die Adresse +14q ist mit dem Endschaltertyp belegt. Der Endschaltertyp<br />
wird mit dem höchsten Bit festgelegt. Ist das Bit "0", so müssen<br />
Schließer als Endschalter verwendet werden. Bei "1" Öffner. Die Betriebsart<br />
Öffner ist immer vorzuziehen, da sie kabelsicher ist<br />
In der Adresse 15q wird die Ansprechzeit des Geberfehlers eingestellt.<br />
Die Zeitbasis ist 2,5 ms. Die Grund- oder Voreinstellung ist 10d. Daraus<br />
ergibt sich eine Ansprechzeit von 25 ms. Der Wertebereich geht<br />
von 1 bis 250. Werte kleiner 1 werden auf 1 gesetzt. Werte größer als<br />
250 werden auf 250 begrenzt..<br />
Die Adresse +22q des P-PM/3 ist für den sogenannten KV-Faktor vorgesehen.<br />
Er ist einheitenlos und kann Werte von 1 bis 2047d haben<br />
(Default = 50d).<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 65
6.2.2.9 I- und D-Anteile des PID-Reglers<br />
Mit dem KV-Faktor wird der Proportional-Anteil des PID-Reglers im<br />
Positioniermodul festgelegt. Mit der Hilfe des KV-Faktors überwacht<br />
das P-PM/3 den Schleppabstand der Anlage. Der KV-Faktor ist für das<br />
P-PM/3 definiert als:<br />
2047d<br />
KV x ΔMinimumSA<br />
KV = 256d<br />
x<br />
U a =<br />
ΔMinimumSA<br />
256d<br />
Seite 66 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3<br />
max<br />
Legende:<br />
KV = KV-Faktor<br />
ΔSarnax = Maximal zulässiger Schleppabstand<br />
Ua = Analog-Ausgangsspannung für den Antrieb<br />
(in der Einheit "Inkrement")<br />
ΔSA = Gemessener Schleppabstand<br />
Der KV-Faktor wird für jede Anlage neu festgelegt. Sie legen den KV-<br />
Faktor fest, indem Sie für die Anlage einen maximal zulässigen<br />
Schleppabstand definieren: In der Formel wird die maximale Ausgangsspannung<br />
(kodiert: 2047d = 10V) durch den max. zulässigen<br />
Schleppabstand dividiert. Das Ergebnis wird mit der Konstanten 256d<br />
multipliziert.<br />
Während des Positionierbetriebs prüft das P-PM/3 dann den tatsächlichen<br />
Schleppabstand. Aus diesem Schleppabstand berechnet es mit<br />
dem KV-Faktor die neue Ausgangsspannung. Sollte die Ausgangsspannung<br />
bei dieser Berechnung nominell auf über 1OV steigen, meldet<br />
das Modul eine Schleppabstandsüberschreitung. Das Positionieren<br />
wird zwar fortgesetzt, der Sollwert wird jedoch erst später als vorgegeben<br />
erreicht.<br />
Geben Sie beim Programmieren zunächst einen niedrigen KV-Faktor<br />
an. Passen Sie den KV-Faktor beim Inbetriebnehmen der Anlage an<br />
die Mechanik und den Antrieb an ( 7.4.2)<br />
In Abschnitt 6.2.2.6 wurde beschrieben, wie Sie den Proportional-<br />
Anteil eines PID-Reglers, auch KV-Faktor genannt, im Positioniermodul<br />
einstellen können. Mit den Adressen +16q und +17q können Sie<br />
auch die I- und D-Anteile des PID-Reglers aktivieren. Diese Anteile<br />
benötigen Sie jedoch nur, wenn Sie den KV-Faktor nicht hoch genug<br />
einstellen können. Dies ist der Fall, wenn:<br />
• Ihre Anlage<br />
− nichtstarre Komponenten, z.B. Riemen, enthält<br />
− mit einem nichtdynamischen Antrieb ausgestattet ist, der nicht<br />
exakt positionieren kann<br />
• Aktor-Kennlinie um den Nullpunkt nicht linear verläuft<br />
Wenn Sie diese beiden Anteilarten einsetzen wollen, schreiben Sie in<br />
beide Adressen zunächst den Wert "0". Beim Inbetriebnehmen der Anlage<br />
passen Sie die Anteilarten an die Mechanik und den Antrieb an<br />
( 7.4.4.2).
6.2.2.10 Pulsbewertung<br />
In Abschnitt 5.1.2 hatten wir die Pulsbewertung für die Anlage bestimmt.<br />
Als Ergebnis erhielten wir einen Pulsmultiplikationsfaktor und<br />
einen Pulsdivisionsfaktor. Diese beiden Faktoren teilen Sie dem P-<br />
PM/3 über die beiden folgenden Adressen mit:<br />
• +21q: Pulsmultiplikationsfaktor<br />
• +27q: Pulsdivisionsfaktor<br />
Beide Adressen haben ein 11 Bit-Format. Sie können Werte von 1 d<br />
bis 2047d in die Adressen +21 q und +27q schreiben. Beide Adressen<br />
sind mit dem Wert 1d voreingestellt.<br />
Falls Sie einen ungültigen Wert in die Adressen schreiben, werden<br />
diese automatisch korrigiert:<br />
Wert < 1d: P-PM/3 setzt Wert auf 1d<br />
Wert > 2047d: P-PM/3 setzt Wert auf 2047d<br />
6.2.2.11 Kennlinien-Nichtlinearität von Aktoren<br />
Das Positioniermodul bietet Ihnen die Möglichkeit, Nichtlinearitäten zu<br />
kompensieren, die in den Kennlinien mancher Aktoren um den Nullpunkt<br />
herum auftreten. Über die Adresse +35q können Sie dem P-<br />
PM/3 die Größe des Intervalls mitteilen, in dem sich die Kennlinie<br />
nichtlinear verhält. Die Adresse hat eine 11 Bit-Format, d.h., Sie können<br />
Werte von 0 bis 2047d einstellen. Der Wert 0 ist voreingestellt.<br />
Ein Beispiel für Aktoren, deren Kennlinie um den Nullpunkt nichtlinear<br />
verläuft, sind Proportional-Ventile. Die Abbildung zeigt den prinzipiellen<br />
Verlauf einer Kennlinie für ein solches Ventil.<br />
Nichtlineares Intervall Idealisierte Kennlinie Kennlinie des Proportional-Ventils<br />
V<br />
<br />
<br />
Legende:<br />
v = Aktor-Geschwindigkeit<br />
Ue = Eingangsspannung für die Aktorsteuerung<br />
= Inhalt der Adresse+35q<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 67<br />
Ue
6.2.2.12 Genauhalt-Fenster<br />
Proportional-Ventile agieren erst, wenn die Eingangsspannung einen<br />
bestimmten Wert überschritten hat. Dies gilt sowohl für positive als<br />
auch für negative Spannungen. Das Positioniermodul berücksichtigt<br />
diesen Umstand bei jeder Ausgangsspannung, die es berechnet. Es<br />
addiert den in der Adresse +35q angegebenen Spannungswert zu jeder<br />
positiven Ausgangsspannung bzw. subtrahiert ihn von negativen<br />
Spannungen. Die Spannungswerte innerhalb des in +35q festgelegten<br />
Intervalls werden ausgeblendet. Die Kennlinie des Aktors wird damit<br />
idealisiert, das P-PM/3 positioniert nur in den Bereichen, in denen die<br />
Kennlinie annähernd linear verläuft.<br />
Das Intervall wird in Adresse +35q in Schritten von 4,88mV kodiert<br />
eingegeben.<br />
Beispiel:<br />
In die Adresse +35q wird der Wert 20d eingetragen. Das Intervall ist<br />
damit auf 20 x 4,88 mV = 97,6 mV festgelegt. Das Modul ändert seine<br />
berechneten Spannungswerte folgendermaßen:<br />
Berechnete Spannung Ausgegebene Spannung<br />
+340mV (+340 + 97,6) mV = +437,6 mV<br />
-250mV (-250 - 97,6) mV = +347,6 mV<br />
Wenn Sie einen Aktor mit Kennlinien-Nichtlinearität verwenden, programmieren<br />
Sie die Adresse +35q. Sofern Sie die Kennlinie Ihres Aktors<br />
kennen, können Sie ein exaktes Intervall angeben. Wenn Sie die<br />
Kennlinie nicht genau kennen, schreiben Sie zunächst den Wert 0 in<br />
die Adresse. Optimieren Sie den Wert beim Inbetriebnehmen der Anlage<br />
( 7.4.4.1).<br />
Wenn Sie einen Aktor ohne Kennlinien-Nichtlinearität verwenden,<br />
schreiben Sie nicht in die Adresse +35q. Die Adresse enthält dann den<br />
Wert 0.<br />
Sie benötigen Genauhalt-Fenster für Antriebe, die nicht dynamisch<br />
genug sind, um exakt zu positionieren. Bei solchen Antrieben gilt eine<br />
Fahrfunktion als ausgeführt, wenn der Istwert innerhalb des Genauhalt-Fensters<br />
liegt. Wir sagen: Der Genauhalt ist erreicht. Die LED<br />
"EXACT" auf der Frontplatte des Positioniermoduls leuchtet. Außerdem<br />
wird das Bit "Genauhalt erreicht" im Statuswort (Bit 10) gesetzt.<br />
In der P-PM/3-Adresse +36q können Sie die Breite des Genauhalt-<br />
Fensters einstellen. Die Adresse hat 11 Bit-Format, d.h., Sie können<br />
Werte von 0 bis 2047d einstellen. Der Wert 5d ist voreingestellt (Default).<br />
In der Einheit "inkrement" legen Sie in dieser Adresse einen Bereich<br />
unter - und oberhalb des Sollwerts fest.<br />
Seite 68 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
<br />
Positions-Sollwert Genauhalt-Fenster<br />
Legende:<br />
I = Istwerte<br />
= Inhalt der Adresse 46q<br />
6.2.3 Kontrollwort zurückschreiben<br />
6.2.4 Beispielprogramm<br />
In der Adresse +36q ist der Wert 5d v nur dann voreingestellt, wenn<br />
Sie das Modul mit der aktuellen Firmware-Version betreiben. Bei der<br />
Firmware-Version 6.17 wählt das P-PM/3 automatisch den Wert für<br />
die Bremsrampe (Adresse +25q) als Voreinstellung<br />
In die Adresse +34q schreiben Sie das Kontrollwort von der SPS-CPU<br />
an das Positioniermodul zurück, das Sie aus Adresse +l0q gelesen<br />
haben ( 6.1). Mit diesem Kontrollwort überprüft das Positioniermodul,<br />
ob die SPS korrekt arbeitet. Sollte das Kontrollwort zweimal nicht<br />
oder unkorrekt in der Adresse +34q stehen, stoppt das Positioniermodul<br />
und meldet einen allgemeinen Fehler.<br />
Die Übergabe des Kontrollworts muß immer programmiert werden<br />
Der nächste Abschnitt beschreibt einen Teil des Beispielprogramms.<br />
In diesem Programmteil werden die Daten von der SPS-CPU für das<br />
P-PM/3 zusammengestellt und in die P-PM/3-Adressen geschrieben.<br />
Im Koppelprogramm in Anhang A, ist der Programmteil "Daten von der<br />
SPS-CPU in P-PM/3-Adressen schreiben" in zwei Teile unterteilt:<br />
1. Modulfunktion und Parameter festlegen<br />
2. Daten geschlossen in die Adressen des P-PM/3 schreiben<br />
Zu 1: Modulfunktion und Parameter festlegen:<br />
In diesem Teil sind mehrere Programmblöcke aneinandergereiht, in<br />
denen jeweils der Wert für eine Adresse festgelegt wird:<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 69<br />
I
P-PM/3-Fahrfunktion festlegen:<br />
Anweisung Bedeutung<br />
LDW 3 ;Funktion<br />
;Absolutwertpositionieren,<br />
LRA 20 ;Wert in Pufferspeicher der<br />
;SPS-CPU schreiben<br />
LDA 1 ;Statuswort laden<br />
S 36 ;prüfen, ob Bit "Neuinitialisierung<br />
notwendig", gesetzt ist<br />
LDW 16 ;wenn ja: Referenzpunkt-Fahrt<br />
LRA 20 ;Wert in Pufferspeicher der<br />
;SPS-CPU schreiben<br />
A 0 ;<br />
0 51 ;solange die Einschaltverzögerung<br />
aktiv ist,<br />
LDW 0 ;wird die Funktion 0q (Software-<br />
Reset) ;geladen<br />
LRA 20 ;Wert in Pufferspeicher der<br />
;SPS-CPU schreiben<br />
A 0<br />
Die RAM-Adresse 20q (Pufferspeicher für die P-PM/3-Adresse<br />
+20q) wird nacheinander mit den Nummern von drei verschiedene<br />
Funktionen überschrieben. Die letzte hat die höchste Priorität.<br />
Nach dem Start der SPS wird zunächst die Funktion 0q (Software-<br />
Reset) ausgeführt, solange das P-PM/3 noch nicht aktiviert ist (m-<br />
A.1 und A.2). Danach wird der Zustand von Bit 6 im Statuswort geprüft.<br />
Es ist wegen des Starts gesetzt ("Neuinitialisierung notwendig").<br />
Die Funktion 16q wird ausgeführt. Erst danach wird die Funktion<br />
3q im P-PM/3 angefordert und ausgeführt<br />
Geschwindigkeit festlegen:<br />
Anweisung Bedeutung<br />
LDW 15000d ;v max. (1)<br />
LRA 23 ;Wert in Pufferspeicher der<br />
;SPS-CPU schreiben<br />
S 100 ;Geschwindigkeitsumschaltung<br />
LDW 2000d ;v max. (2)<br />
LRA 23 ;Wert in Pufferspeicher der<br />
;SPS-CPU schreiben<br />
A 0<br />
Der Parameter Geschwindigkeit wird - in der RAM-Adresse 23q als<br />
Pufferspeicher - festgelegt. Über die externe Hardware können<br />
zwei Geschwindigkeiten eingestellt werden<br />
Seite 70 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
Sollwert festlegen:<br />
Anweisung Bedeutung<br />
LDW 50000d ;Sollwert L-Wort (1)<br />
LRA 32 ;Wert in Pufferspeicher der<br />
;SPS-CPU schreiben<br />
LDW 0d ;Sollwert H-Wort (1)<br />
LRA 33 ;Wert in Pufferspeicher der<br />
;SPS-CPU schreiben<br />
S 101 ;Positionsumschaltung<br />
LDW 2000d ;Sollwert L-Wort (2)<br />
LRA 32 ;Wert in Pufferspeicher der<br />
;SPS-CPU schreiben<br />
LDW 0 ;Sollwert H-Wort (2)<br />
LRA 33 ;Wert in Pufferspeicher der<br />
;SPS-CPU schreiben<br />
A 0<br />
Der Sollwert wird - zunächst in den RAM-Adressen 32q und 33q -<br />
festgelegt. Über die externe Hardware können zwei Sollwerte eingestellt<br />
werden.<br />
Parameter für eine Referenzpunkt-Fahrt festlegen:<br />
Anweisung Bedeutung<br />
LDA 20<br />
CDW 16 ;Bei Referenzpunkt-Fahrt andere<br />
Parameter ;laden<br />
S 1<br />
LDW 2000d ;Zählersetzwert L-Wort<br />
LRA 30 ;Wert in Pufferspeicher der SPS-CPU<br />
schreiben<br />
LDW 0d ;Zählersetzwert H-Wort<br />
LRA 31 ;Wert in Pufferspeicher der SPS-CPU<br />
schreiben<br />
LDW 200d ;v max. bei Referenzpunkt-Suche,<br />
Rückwärtsfahrt<br />
LRA 26 ;Wert in Pufferspeicher der SPS-CPU<br />
schreiben<br />
LDW 200d ;v max. bei Referenzpunkt-Suche<br />
Vorwärtsfahrt<br />
LRA 23 ;Wert in Pufferspeicher der SPS-CPU<br />
schreiben<br />
A 0<br />
In diesem Programmblock sind die Parameter für eine Referenzpunkt-Fahrt<br />
zusammengestellt. Sie werden nur verwendet, wenn<br />
eine Referenzpunkt-Fahrt angefordert wird<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 71
Zu 2: Daten geschlossen in die Adressen des P-PM/3 schreiben:<br />
In einem Programmblock werden die gesammelten Daten und definierte<br />
Parameter in die Adressen des P-PM/3 geschrieben.<br />
Anweisung Bedeutung<br />
;Parameter in die Adressen des P-PM/3 schreiben<br />
LDW 40000 ;Bit 15 setzen<br />
LMA 14 ;Endschalter als Öffner<br />
LDW 12 ;10*2,5 ms = 25ms Totzeit<br />
LMA 15 ;Totzeit des Geberfehlers<br />
LDA 20 ;Fahrfunktion aus RAM laden<br />
LMA 20 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />
LDW 1 ;Pulsdivisionsfaktor festlegen<br />
LMA 21 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />
LDW 1000 ;Wert für KV-Faktor festlegen<br />
LMA 22 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />
LDA 23 ;Geschwindigkeit aus RAM laden<br />
LMA 23 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />
LDW 1000 ;Wert für Beschleunigungsr. festlegen<br />
LMA 24 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />
LDW 1000 ;Wert für Bremsrampe festlegen<br />
LMA 25 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />
LDA 26 ;Wert für Korrekturwert aus RAM laden<br />
LMA 26 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />
LDW 1d ;Pulsmultiplikationsfaktor festlegen<br />
LMA 27 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />
LDA 30 ;Zählersetzwert L-Wort aus RAM laden<br />
LMA 30 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />
LDA 31 ;Zählersetzwert H-Wort aus RAM laden<br />
LMA 31 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />
LDA 32 ;Sollpos. L-Wort aus RAM laden<br />
LMA 32 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />
LDA 33 ;Sollpos. H-Wort aus RAM laden<br />
LMA 33 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />
LDA 10 ;Kontrollwort aus RAM laden<br />
LMA 34 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />
LDW 4d ;Wert für Genauhalt-Fenster festlegen<br />
LMA 36 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />
A 0<br />
Dabei werden:<br />
• Daten, die zwischen verschiedenen Programmdurchläufen variieren<br />
können, im Pufferspeicher geladen und in P-PM/3-Adressen<br />
geschrieben<br />
• Daten, deren Werte immer konstant bleiben sollen, direkt programmiert<br />
und in die entsprechenden P-PM/3-Adressen geschrieben<br />
Der nächste Abschnitt dieses Kapitels beschreibt den 3. Teil eines<br />
Koppelprogramms. In diesem Teil wird die Kommunikation für das Positioniermodul<br />
freigeben.<br />
Seite 72 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
6.3 Kommunikation für das P-PM/3 freigeben<br />
Indem Sie die Kommunikation für das P-PM/3 freigeben, schließen Sie<br />
das Koppelprogramm ab. Das P-PM/3 kann nun die Adressen im wortorganisierten<br />
Speicher lesen und beschreiben.<br />
Gleichzeitig teilen Sie dem P-PM/3 mit, mit welcher Firmware-Version<br />
das Positioniermodul arbeiten soll ( 6.1.1). Sie können die Kommunikation<br />
entweder mit dem Wert 110000q (aktuelle Firmware-Version)<br />
oder dem Wert 160000q (alte Firmware-Version) für das P-PM/3 freigeben.<br />
Sie verwenden dazu die Adresse (Basisadresse +37q):<br />
Adresse<br />
Langform Kurzform Adreßbelegung Mögliche Werte<br />
Kommunikation für das 110000q: Aktuelle Firmware-Version 7.10<br />
Basisadresse +37q +37q P-PM/3 freigeben,<br />
Einstellen der<br />
Firmware-Version<br />
160000q: Alte Firmware-Version 6.17<br />
6.4 Zusammenfassung<br />
Beispiel:<br />
Im Beispielprogramm ( Kapitel 9) ist dieser Programmteil folgendermaßen<br />
realisiert worden:<br />
Anweisung Bedeutung<br />
;Freigeben der Kommunikation für das P-PM/3<br />
LDW 110000q ;Firmware 7.10 einstellen<br />
LMA 37 ;P-PM/3 freigeben<br />
A 0<br />
SPS liest Daten aus den P-PM/3 Adressen:<br />
Langform<br />
Adresse<br />
Kurzform Bit<br />
Format<br />
Adreßbelegung Mögliche Werte<br />
Basisadresse + 00q +00q - Firmware-Version 710q<br />
Basisadresse + 01q +01q 16 Statuswort bit-weise belegt<br />
Basisadresse + 02q +02q - - Nicht verwendet - -<br />
Basisadresse + 03q +03q 11 Schleppabstand 0 bis 4095d<br />
Basisadresse + 04q +04q 16 Istwert L-Wort 0 bis 65535d<br />
Basisadresse + 05q +05q 6 Istwert H-Wort 0 bis 63d<br />
Basisadresse + 06q +06q 8 Satznummer 0 bis 255d<br />
Basisadresse + 07q +07q 12 Analog-<br />
Ausgangsspannung<br />
0 bis 4095d<br />
Basisadresse + 10q +10q 11 Kontrollwort 0 bis 2047d<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 73
Adresse<br />
Langform<br />
Basisadresse + 20q<br />
SPS schreibt Daten in die P-PM/3 Adressen:<br />
Adr.<br />
Kurz<br />
form<br />
+20q<br />
Bit-<br />
Format<br />
(Firmware<br />
7.10)<br />
16<br />
Adressbelegung Mögliche<br />
Werte<br />
Modulfunktion<br />
Modulfunktion:<br />
• Startvorbereitungsfunktion<br />
• Fahrfunktionen:<br />
- Absolutwertpositionieren<br />
- Vorschubpositionieren<br />
- Positionieren nach<br />
Geschwindigkeitsprofilen<br />
• Wegerfassung<br />
siehe<br />
Beschreibung<br />
Voreinstellung<br />
Basisadresse +23q<br />
Basisadresse +24q<br />
Basisadresse +25q<br />
Basisadresse +32q<br />
Basisadresse +33q<br />
Basisadresse +30q<br />
Basisadresse +31q<br />
Basisadresse +26q<br />
Basisadresse +22q<br />
Basisadresse +14q<br />
+23q<br />
+24q<br />
+25q<br />
+32q<br />
+33q<br />
+30q<br />
+31q<br />
+26q<br />
+22q<br />
+14q<br />
16<br />
13<br />
13<br />
16<br />
6<br />
16<br />
6<br />
11<br />
11<br />
16<br />
Parameter<br />
Geschwindigkeit<br />
Beschleunigungsrampe<br />
Bremsrampe<br />
Sollwert, L-Wort<br />
Sollwert, H-Wort<br />
Zählersetzwert, L-Wort<br />
Zählersetzwert, H-Wort<br />
Korrekturwert<br />
Proportional-Anteil für den<br />
PID-Regler (KV-Faktor)<br />
Endschalter als Öffner/Schließer<br />
1 bis 65535d<br />
1 bis 8191d<br />
1 bis 8191d<br />
0 bis 65535d<br />
0 bis 63d<br />
0 bis 65535d<br />
0 bis 63d<br />
0 bis 2047d<br />
1 bis 2047d<br />
0 oder 40000<br />
250d<br />
100d<br />
110d<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
0<br />
50d<br />
0<br />
Basisadresse +15q +15q 16 Ansprechzeit für Geberfehler in 1 bis 250d 10d<br />
Basisadresse +16q<br />
Basisadresse +17q<br />
Basisadresse +21q<br />
Basisadresse +27q<br />
Basisadresse +35q<br />
Basisadresse +36q<br />
+16q<br />
+17q<br />
+21q<br />
+27q<br />
+35q<br />
+36q<br />
13<br />
13<br />
11<br />
11<br />
11<br />
11<br />
2,5ms<br />
Integralanteil für den PID-Regler<br />
Differentialanteil für den PID-<br />
Regler<br />
Pulsdivisionsfaktor für die<br />
Pulsbewertung<br />
Pulsmultiplikationsfaktor für die<br />
Pulsbewertung<br />
Kennlinien-Nichtlinearität von<br />
Aktoren<br />
Breite des Genauhalt-Fensters<br />
Kontrollwort<br />
0 bis 8191d<br />
Obis8191d<br />
1 bis 2047d<br />
1 bis 2047d<br />
0 bis 2047d<br />
0 bis 2047d<br />
0<br />
0<br />
1<br />
1<br />
0<br />
5<br />
Basisadresse +34q +34q 11 Kontrollwort 0 bis 2047d -<br />
SPS gibt Kommunikation für das P-PM/3 frei:<br />
Adresse<br />
Langform Kurzform Adreßbelegung Mögliche Werte<br />
Kommunikation für das 110000q: Aktuelle Firmware-Version 7.10<br />
Basisadresse +37q +37q P-PM/3 freigeben,<br />
Einstellen der<br />
Firmware-Version<br />
160000q: Alte Firmware-Version 6.17<br />
Seite 74 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3<br />
0
7 Inbetriebnehmen<br />
7.1 Einführung<br />
Nach dem Installieren und Programmieren können Sie die Anlage Inbetriebnehmen.<br />
Zuerst sollten Sie jedoch die Anlage und alle Anlagenkomponenten<br />
auf ihre korrekte Funktionsweise überprüfen. Anschließend<br />
optimieren Sie die anlagenspezifischen Parameter. Das<br />
Inbetriebnehmen besteht aus 3 Arbeitsschritten:<br />
1. Inbetriebnehmen vorbereiten<br />
Sie schließen den PC, auf dem sich die PRODOC 5-Software und Ihr<br />
SPS-Projekt befinden, an die SPS an. Überprüfen Sie vor dem Einschalten<br />
die gesamte Anlage<br />
2. Inbetriebnehmen<br />
7.2 Inbetriebnehmen vorbereiten<br />
Sie schalten alle Komponenten ein, testen ihre Funktion und ändern<br />
Sie ggf. Verdrahtung bzw. Programm<br />
3. Optimieren der anlagenspezifischen Parameter<br />
In diesem letzten Arbeitsschritt optimieren Sie die Voreinstellungen für<br />
die Parameter, deren Einstellung von den verwendeten Anlagenkomponenten<br />
beeinflußt wird<br />
Der Umfang der einzelnen Arbeitsschritte hängt von Ihrer Anlage ab.<br />
In diesem Kapitel kann nur die generelle Vorgehensweise beschrieben<br />
werden.<br />
Ihre Anlage wird mit PRODOC 5, unserem Programmierpaket in Betrieb<br />
genommen. Sie bereiten die Inbetriebnahme Ihrer Anlage wie<br />
folgt vor:<br />
Vorgehensweise:<br />
1. Schließen Sie den PC an die SPS an<br />
Verbinden Sie die C0M1-Schnittstelle der SPS-CPU mit der PC-<br />
Schnittstelle, die unter PRODOC 5 voreingestellt ist<br />
2. Starten Sie PRODOC 5<br />
3. Laden Sie das SPS-Projekt mit dem Koppelprogramm<br />
4. Wenn Ihre SPS mit einer CPU/26 ausgestattet Ist, stellen<br />
Sie die Zykluszeit des SPS-Projekts zwischen 20 und 70ms<br />
ein. Bei einer CPU/10 oder CPU/20 wählen Sie die Zykluszeit<br />
zwischen 6 und 70ms (unter PRODOC 5)<br />
Diese Einstellung ist für die korrekte Kommunikation zwischen<br />
SPS und P-PM/3 erforderlich ( Abschnitt 5.2)<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 75
7.3 Inbetriebnehmen<br />
5. Prüfen Sie Im Koppelprogramm die Voreinstellung der folgenden<br />
Parameter:<br />
- Beschleunigungs- und Bremsrampe<br />
Die voreingestellten Werte sollten bei ca. 100d liegen<br />
- KV-Faktor<br />
Der voreingestellte Wert sollte bei ca. 50d liegen<br />
- Genauhalt-Fenster<br />
Der eingestellte Wert sollte zwischen 5d und 10d liegen<br />
- Falls verwendet: Intervall zum Kompensieren von<br />
Kennlinien-Nichtlinearitäten Der Wert sollte 0 sein<br />
- Falls verwendet: I- und D-Anteile des PID-Reglers<br />
Beide Werte sollten möglichst 0 sein<br />
6. Programmieren Sie Im Koppelprogramm, daß beim Start<br />
des P-PM/3 zunächst nur die Funktion 0q geladen werden<br />
soll<br />
Schreiben Sie den Wert 0q in die Pufferspeicheradresse für<br />
Modulfunktionen<br />
7. Prüfen Sie noch einmal alle Leitungen und Anschlüsse der<br />
Anlage<br />
Nun ist alles für das Einschalten vorbereitet. Die Anlage wird beim<br />
Einschalten vorerst nicht in Bewegung gesetzt. Die Parameter sind so<br />
eingestellt, daß bei einem späteren Übergang auf eine Fahrfunktion<br />
kein Fehlverhalten auftreten kann. Im nächsten Schritt nehmen wir die<br />
Hardware in Betrieb.<br />
Wir nehmen nun die Hardware der Anlage in Betrieb. Die Inbetriebnahme<br />
geht wie folgt vor sich:<br />
Vorgehensweise:<br />
1 . Schalten Sie alle Komponenten der Anlage ein<br />
2. Übertragen Sie das SPS-Projekt an die SPS<br />
3. Überprüfen Sie die Endschalter der Anlage auf Ihre Funktionswelse<br />
Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:<br />
- Schalten Sie unter PRODOC 5 den Online-Modus ein<br />
- Lassen Sie das Statuswort des Positioniermoduls auf dem<br />
Bildschirm anzeigen, indem Sie die entsprechende SPS-<br />
Pufferspeicheradresse als sog. Diagnosezeile anzeigen lassen.<br />
Wählen Sie dabei die Binärdarstellung ( PRODOC 5<br />
Benutzerhandbuch)<br />
- Betätigen Sie manuell die beiden Endschalter<br />
Seite 76 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
- Bit 7 und Bit 8 im Statuswort müssen nun gesetzt sein<br />
("ENDMIN-Schalter geschlossen" und "ENDMAX-Schalter geschlossen").<br />
Falls dies bei einem der beiden Bits nicht der Fall<br />
sein sollte, überprüfen Sie den entsprechenden Schalter, seine<br />
Spannungsversorgung und die Verbindungen zum P-PM/3<br />
4. Für lnkremental-Weggeber: Machen Sie eine Referenzpunkt-<br />
Fahrt<br />
Mit der Referenzpunkt-Fahrt bestimmen Sie einen Referenzpunkt<br />
für die Anlage und setzen den Zähler des Positioniermoduls.<br />
Schreiben Sie unter PRODOC 5 im Koppelprogramm manuell<br />
16q in die Pufferspeicheradresse für die Modulfunktionen. Speichern<br />
Sie das geänderte SPS-Projekt ab und übertragen Sie es<br />
an die SPS. Prüfen Sie während der Referenzpunkt-Fahrt, ob das<br />
Antriebssystem korrekt arbeitet und die Achse wie vorgesehen<br />
positioniert wird. Wenn die Funktion abgeschlossen ist und alle<br />
Anlagenkomponenten korrekt arbeiten, rufen Sie wieder die<br />
Funktion 0q auf<br />
5. Rufen Sie eine Fahrfunktion auf<br />
Schreiben Sie unter PRODOC 5 den Aufruf für eine Fahrfunktion<br />
in die Pufferspeicheradresse für Modulfunktionen. Speichern Sie<br />
das geänderte SPS-Projekt ab und übertragen Sie es an die SPS.<br />
Prüfen Sie bei der laufenden Fahrfunktion, ob das Antriebssystem<br />
korrekt arbeitet. Wenn alles in Ordnung ist, rufen Sie wieder<br />
die Funktion 0q auf<br />
Die Anlage ist nun funktionsbereit. Als nächsten Schritt optimieren Sie<br />
alle Parameter die von den Anlagenkomponenten beeinflußt werden<br />
können.<br />
7.4 Optimieren anlagenspezifischer Parameter<br />
Folgende Parameter sind anlagenspezifisch und sollten optimiert werden:<br />
• Beschleunigungs- und Bremsrampe<br />
• KV-Faktor<br />
• Genauhalt-Fenster<br />
• Optionale Parameter:<br />
- Intervall für Kompensieren von Kennlinien-Nichtlinearitäten<br />
- I- und D-Anteile des PID-Reglers<br />
Optimieren Sie diese Parameter in der später beschriebenen Reihenfolge.<br />
Gleich, welchen Parameter Sie optimieren, durchlaufen Sie immer<br />
die folgenden zwei Arbeitsschritte:<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 77
Vorgehensweise:<br />
7.4.1 Beschleunigungs- und Bremsrampe<br />
1. Lassen Sie das Positioniermodul für jede Einstellung mehrere<br />
Male eine Fahrfunktion durchfuhren. Überwachen Sie das Verhalten<br />
der Anlage indem Sie:<br />
- Antriebssystem und Achse prüfen<br />
- Parameterspezifischen Werte prüfen<br />
Das P-PM/:g schreibt die parameterspezifischen Werte in<br />
bestimmte Adressen. Die SPS-CPU kann die Werte lesen<br />
und kopiert sie in Pufferspeicheradressen. Lassen Sie sich<br />
den Inhalt der entsprechenden Pufferspeicheradressen im<br />
Online-Modus als Diagnosezeilen am Bildschirm oder LCT04<br />
anzeigen<br />
- Vergleichen Sie das Verhalten mit dem der vorherigen Einstellung<br />
2. Sie bewerten das Ergebnis und optimieren die Parametereinstellung<br />
entsprechend:<br />
a) Geben Sie den neuen Wert unter PRODOC 5 im Koppelprogramm<br />
ein<br />
b) Speichern Sie das geänderte SPS-Projekt ab<br />
c) Übertragen Sie das geänderte SPS-Projekt in die SPS-CPU<br />
Sie brauchen bei dieser Vorgehensweise den Online-Modus<br />
von PRODOC 5 nicht zu verlassen<br />
Erhöhen Sie alle Parameter in kleinen Schritten. Wenn der Wert für<br />
den jeweiligen Parameter zu hoch ist, wird die Mechanik Ihrer Anlage<br />
zu stark belastet. Defekte könnten die Folge sein.<br />
Die genaue Vorgehensweise ist für die einzelnen Parameter unterschiedlich.<br />
Der nächste Abschnitt beschreibt die Vorgehensweise<br />
beim Einstellen der Beschleunigungs- und Bremsrampe.<br />
Die Beschleunigungs- und Bremsrampe ist relativ flach, d.h., mit einem<br />
niedrigen Wert voreingestellt. Eine steilere Rampe (hoher Wert)<br />
erhöht die Effektivität Ihrer Anlage. Wie steil Sie die beiden Rampen<br />
einstellen können, hängt davon ab:<br />
• wie schnell die Achse positioniert werden soll<br />
• wie stark die Achse beschleunigt werden darf<br />
• auf welche Maximalbeschleunigung die Mechanik der Anlage<br />
ausgelegt ist<br />
Seite 78 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
Wenn Sie die beiden Rampen einstellen und zur Probe einige Fahrfunktionen<br />
ausfahren lassen, können Sie in der Start- und Stop-Phase<br />
an dem Verhalten des:<br />
• Antriebs und Aktors und des<br />
• Schleppabstands<br />
erkennen, wie gut die Einstellungen für die Beschleunigungs- und<br />
Bremsrampe sind. Wenn Sie die Werte optimieren, stellen Sie zunächst<br />
beide Rampen gemeinsam und mit gleichen Werten ein.<br />
Vorgehensweise:<br />
1. Lassen Sie das Positioniermodul einige Fahrfunktionen mit den<br />
voreingestellten Werten durchfuhren und beobachten Sie:<br />
- Sind die Start- und Stop-Phasen zu lang oder relativ gut<br />
an die maximale Geschwindigkeit der Anlage angepaßt?<br />
Falls die Start- und die Stop-Phasen zu lang sind, sollten die<br />
Rampen steiler sein<br />
- Läuft der Aktor während der Start- und Stop-Phase unruhig<br />
oder wird die Achse ruckartig positioniert?<br />
Beides ist ein Anzeichen dafür, daß die Rampen zu steil eingestellt<br />
sind<br />
- Wie stark ändert sich während der Start- und Stop-Phase<br />
der Schleppabstand der Anlage?<br />
Die Abbildung zeigt, wie sich der Schleppabstand systembedingt<br />
während der Start- und Stop-Phase ändert:<br />
L<br />
e<br />
g<br />
e<br />
nde:<br />
ΔSA = Schleppabstand der Anlage<br />
ΔSA max = Max. Schleppabstand während der Startphase<br />
ΔSA = Durchschnittlicher Schleppabstand bei konstanter Geschwindigkeit<br />
t = Zeit<br />
Bei einer optimalen Rampeneinstellung sollte der Schleppabstand<br />
während der Start- und Stop-Phase maximal 1 000d Inkremente<br />
höher sein als ΔSA. Dieser Wert ist ein Richtwert<br />
und u.a. von der gewählten Pulsbewertung abhängig<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 79
7.4.2 KV-Faktor<br />
2. Bewerten Sie Ihre Beobachtungen und optimieren Sie die Einstellungen<br />
für die beiden Rampen. Lassen Sie das Positioniermodul<br />
erneut mehrere Fahrfunktionen ausfahren. Wählen Sie lieber eine<br />
etwas flachere als eine zu steile Rampe<br />
Erhöhen Sie die Parameter In kleinen Schritten. Wenn der Wert für die<br />
Rampe zu hoch ist, wird die Mechanik Ihrer Anlage zu stark belastet.<br />
Defekte könnten die Folge sein.<br />
3. Falls notwendig, korrigieren Sie die Einstellung nun noch einmal<br />
für jede Rampe einzeln<br />
Nach den Beschleunigungs- und Bremsrampen optimieren Sie die<br />
Einstellung des KV-Faktors.<br />
Der KV-Faktor entspricht dem P-Anteil des PID-Reglers und beeinflußt<br />
die Regelung des Schleppabstands:<br />
2047d<br />
KV = 256d<br />
×<br />
, U<br />
ΔMinimalSAmax Legende:<br />
KV = KV-Faktor<br />
Ua = Analog-Ausgangsspannung des Antriebs<br />
(in der Einheit "Inkremente")<br />
ΔSAreal = Schleppabstand<br />
ΔSAmax =Maximal zulässiger Schleppabstand<br />
Seite 80 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3<br />
a<br />
KV × ΔMinimalSA<br />
=<br />
256d<br />
Der KV-Faktor ist beim Programmieren mit einem relativ niedrigen<br />
Wert voreingestellt. Damit lassen Sie einen relativ hohen Schleppabstand<br />
zu. Mit einem niedrigeren Schleppabstand, d.h., mit einem höheren<br />
KV-Faktor, positioniert Ihre Anlage präziser. Außerdem werden<br />
Schleppabstands-Überschreitungen vermieden. Die optimale Einstellung<br />
für den KV-Faktor hängt davon ab, wie:<br />
• dynamisch der Antrieb Ihrer Anlage ist, d.h., wie präzise er positionieren<br />
kann und<br />
• wie starr die Mechanik Ihrer Anlage ist<br />
In der Regel benötigen Sie nur den P-Anteil des PID-Reglers, um den<br />
Schleppabstand erfolgreich zu regeln. Sollten Sie jedoch auch die I-<br />
und D-Anteile verwenden, stellen Sie diese gemeinsam mit dem KV-<br />
Faktor ein. Verfahren Sie dabei nach den Anweisungen aus Abschnitt<br />
7.4.4.2<br />
real
Wenn Sie den KV-Faktor einstellen und zur Probe einige Fahrfunktionen<br />
ausfahren lassen, können Sie bei konstanter Geschwindigkeit am<br />
Verhalten des:<br />
• Antriebs und Aktors und des<br />
• Schleppabstands<br />
erkennen, wie gut die Einstellungen für den KV-Faktor ist.<br />
Vorgehensweise:<br />
1. Lassen Sie das Positioniermodul einige Fahrfunktionen mit dem<br />
voreingestellten Wert durchfuhren und beobachten Sie:<br />
• Laufen Antrieb und Aktor bei konstanter Geschwindigkeit<br />
gleichmäßig oder wird die Achse ruckartig positioniert?<br />
Sollte die Achse unruhig positioniert werden (Anlage<br />
"schwingt"), ist der KV-Faktor zu hoch eingestellt<br />
• Schwingen Teile der Mechanik unbeabsichtigt nach?<br />
Sollten Teile der Mechanik unbeabsichtigt nachschwingen,<br />
ist der KV-Faktor zu hoch eingestellt<br />
• Wie stark ändert sich bei konstanter Geschwindigkeit<br />
der Schleppabstand der Anlage?<br />
Der Schleppabstand sollte sich bei konstanter Geschwindigkeit<br />
nur um ca. 10 bis 20 Inkremente ändern. Dieser<br />
Wert ist ein Richtwert und u.a. von der<br />
Pulsbewertung abhängig<br />
2. Bewerten Sie Ihre Beobachtungen und optimieren Sie die Einstellungen<br />
für den KV-Faktor. Erhöhen Sie ggf. den Wert und lassen<br />
Sie das Positioniermodul erneut mehrere Fahrfunktionen ausfahren.<br />
Erhöhen Sie die Parameter in kleinen Schritten. Wenn der KV-Faktor<br />
zu hoch ist, wird die Mechanik Ihrer Anlage zu stark belastet. Defekte<br />
könnten die Folge sein.<br />
Die Einstellung für den KV-Faktor ist zu hoch, wenn:<br />
• Ruckartig positioniert wird<br />
• zu hohe Schwankungen beim Schleppabstand auftreten<br />
Verringern Sie den Wert der Einstellung wieder etwas und überprüfen<br />
Sie, ob der Wert nun unterhalb der optimalen Einstellung liegt<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 81
7.4.3 Genauhalt-Fenster<br />
Wählen Sie den KV-Faktor lieber etwas zu niedrig als zu hoch. Sobald<br />
der KV-Faktor auch nur geringfügig zu hoch ist, wird die Mechanik<br />
Ihrer Anlage auf Dauer einer zu hohen mechanischen Belastung<br />
ausgesetzt. Im Zweifelsfall empfehlen wir Ihnen, die Ausgangsspannung<br />
des Positioniermoduls mit Hilfe eines Speicheroszilloskops zu<br />
prüfen. Bilden Sie dabei die potentialfreie Differenz zwischen den<br />
Signalen von Pin 15 und 16 des P-PM/3. Liegt auf dem Signal eine<br />
Schwingung, Ist der eingestellte Wert zu hoch<br />
Nachdem Sie den KV-Faktor optimal eingestellt haben, passen Sie<br />
das Genauhalt-Fenster an.<br />
Für das Genauhalt-Fenster ist ein relativ hoher Wert voreingestellt. Ein<br />
kleineres Genauhalt-Fenster erhöht aber die Positioniergenauigkeit Ihrer<br />
Anlage. Wie klein Sie das Genauhalt-Fenster einstellen können,<br />
hängt davon ab:<br />
• Wie dynamisch Ihr Antrieb arbeitet<br />
• Ob das Antriebssystem der Anlage mit einem Regelkreis ausgestattet<br />
ist und wie gut diese Regelung arbeitet<br />
• Ob Sie außer dem KV-Faktor auch die I- und D-Anteile des PID-<br />
Reglers verwenden<br />
• Wie hoch die Nichtlinearität in der Kennlinie Ihres Aktors ist und<br />
wie exakt Sie sie kompensieren<br />
Wenn Sie das Genauhalt-Fenster einstellen und zur Probe einige<br />
Fahrfunktionen ausfahren lassen, können Sie an zwei Werten erkennen,<br />
ob der Genauhalt beim Abschluß der Fahrfunktion erreicht wurde:<br />
1. Istwert<br />
2. Bit 9 im Statuswort bzw. an der LED "EXACT" auf der Frontseite<br />
des P-PM/3. Optimieren Sie nun das Genauhalt-Fenster.<br />
Vorgehensweise:<br />
1. Lassen Sie das Positioniermodul einige Fahrfunktionen mit dem<br />
voreingestellten Wert durchfuhren. Beobachten Sie, ob der Istwert<br />
den Genauhalt erreicht:<br />
• Ändert sich der Istwert in der Nähe des Sollwerts nicht<br />
mehr, hat die Anlage das Positionieren abgeschlossen<br />
• Wenn Bit 9 des Statusworts (Genauhalt erreicht) auf "1"<br />
gesetzt ist bzw. die LED "EXACT" auf der Frontseite des<br />
P-PM/3 leuchtet, ist der Genauhalt erreicht. Der Istwert<br />
liegt innerhalb des Genauhalt-Fensters<br />
Seite 82 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
7.4.4 Optionale Parameter<br />
2. Wenn der Genauhalt bei jeder ausgeführten Fahrfunktion erreicht<br />
wurde, bewerten Sie Ihre Beobachtungen und prüfen Sie, ob Sie<br />
das Genauhalt-Fenster vielleicht noch kleiner wählen können.<br />
Verkleinern Sie das Fenster, indem Sie den neuen Wert einstellen.<br />
Lassen Sie das Positioniermodul erneut mehrere Fahrfunktionen<br />
ausfahren<br />
Die Einstellung für das Genauhalt-Fenster ist zu klein, wenn der Genauhalt<br />
bei Ihren Versuchen mindestens einmal von der Anlage nicht<br />
mehr erreicht wird. Das Genauhalt-Fenster muß mindestens den Wert<br />
1 haben<br />
Das Genauhalt-Fenster muß so eingestellt sein, daß der Genauhalt<br />
beim Positionieren immer erreicht wird<br />
Nun haben Sie die anlagenspezifischen Parameter Ihrer Anlage optimiert.<br />
Sollten Sie einen Aktor mit Kennlinien-Nichtlinearität einsetzen<br />
oder die I- und D-Anteile des PID-Reglers verwenden, lesen Sie den<br />
Abschnitt 7.4.4. Fahren Sie sonst mit Abschnitt 7.5 fort.<br />
Beim Positioniermodul können Sie für Spezialfälle zwei weitere anlagenspezifische<br />
Parameter optimieren:<br />
1. Intervall zum Kompensieren von Kennlinien-<br />
Nichtlinearitäten<br />
Diesen Parameter stellen Sie nur ein, wenn Sie einen Aktor<br />
einsetzen, dessen Kennlinie um den Nullpunkt ein nichtlineares<br />
Verhalten aufweist<br />
2. Integral- und Differential-Anteile des PID-Reglers<br />
Diese beiden Parameter stellen Sie nur ein, wenn einer der<br />
unter Abschnitt 6.2.2.9 genannten Fälle auf Ihre Anlage zutrifft.<br />
In diesen Fällen können Sie den KV-Faktor im allgemeinen<br />
nicht so hoch einstellen, wie es für ein ausreichend genaues<br />
Positionieren notwendig wäre. Mit Hilfe der I- und D-Anteile<br />
des PID-Reglers können Sie die Positioniergenauigkeit der<br />
Anlage aber etwas optimieren<br />
Gehen Sie dabei so vor, wie in den beiden folgenden Abschnitten beschrieben.<br />
Wir beginnen mit dem Kompensieren von Kennlinien-<br />
Nichtlinearitäten.<br />
7.4.4.1 Kompensieren von Kennlinien-Nichtlinearitäten<br />
Die Kennlinie Ihres Aktors verläuft um den Nullpunkt nicht linear. Aus<br />
diesem Grund haben Sie im Koppelprogramm das Intervall zum Kompensieren<br />
dieser Nichtlinearität programmiert. Sie haben das Intervall<br />
zunächst mit einem niedrigen Wert voreingestellt. Wenn Sie das Intervall<br />
an die tatsächliche Kennlinien-Nichtlinearität anpassen, kann das<br />
Positioniermodul effektiver und ruhiger positionieren.<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 83
Erhöhen Sie die Parameter in kleinen Schritten. Wenn das Intervall zu<br />
hoch ist, wird die Mechanik Ihrer Anlage zu stark belastet. Defekte<br />
könnten die Folge sein.<br />
Ob das Intervall zu niedrig oder zu hoch eingestellt ist, können Sie am<br />
Verhalten der Anlage während der Start- und Stop-Phase erkennen.<br />
Ausschlaggebend ist dabei:<br />
• Wie sich der Aktor beim Übergang von Stillstand in Bewegung und<br />
umgekehrt verhält<br />
• Wie sich die Achse beim Start und Stop verhält<br />
Optimieren Sie nun Ihre Einstellung.<br />
Vorgehensweise:<br />
1. Lassen Sie das Positioniermodul einige Fahrfunktionen mit dem<br />
voreingestellten Wert ausfahren. Beobachten Sie das Verhalten<br />
Ihres Aktors und beobachten Sie:<br />
• Wie weich ist der Übergang vom Stillstand in Bewegung<br />
und umgekehrt?<br />
Sobald der Aktor im Nulldurchgang hörbar schaltet, ist das Intervall<br />
zu hoch<br />
• Werden beim Start gleichmäßige oder ruckartige Bewegungen<br />
produziert?<br />
Bei ruckartigen Bewegungen ist das Intervall zu hoch<br />
• Pendelt der lstwert beim Stop um den Genauhalt, ohne<br />
ihn zu erreichen?<br />
Das Intervall ist zu hoch<br />
2. Erhöhen bzw. Senken Sie die Größe des Intervalls in kleinen<br />
Schritten und lassen Sie das P-PM/3 mehrere Fahrfunktionen<br />
durchfuhren. Solange die Übergänge von Stillstand in Bewegung<br />
weich sind und Sie keine ruckartigen Bewegungen feststellen<br />
können und der Genauhalt erreicht wird, ist das Intervall entweder<br />
zu niedrig oder optimal eingestellt<br />
Sobald Sie das Ventil im Nulldurchgang der Spannung hart umschalten<br />
hören oder beim Start ruckartige Bewegungen auftreten, verringern<br />
Sie das Intervall wieder.<br />
Seite 84 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
7.4.4.2 I- und D-Anteile optimieren<br />
Wählen Sie das Intervall lieber etwas zu niedrig als zu hoch. Sobald<br />
die Einstellung auch nur geringfügig zu hoch ist, wird die Mechanik<br />
Ihrer Anlage auf Dauer einer zu hohen mechanischen Belastung<br />
ausgesetzt. Im Zweifelsfall empfehlen wir Ihnen, die Ausgangsspannung<br />
des Positioniermoduls mit Hilfe eines Speicheroszilloskops zu<br />
prüfen. Bilden Sie dabei die potentialfreie Differenz zwischen den<br />
Signalen von Pin 15 und 16 des P-PM/3. Liegt auf dem Signal eine<br />
Schwingung, ist der eingestellte Wert zu hoch<br />
Nachdem Sie eine optimale Einstellung für das Intervall gefunden haben,<br />
überprüfen Sie noch einmal Ihre Einstellung für das Genauhalt-<br />
Fenster. Möglicherweise können Sie ein noch kleineres Genauhalt-<br />
Fenster verwenden<br />
Als weitere optionale Parameter können Sie die I- und D-Anteile des<br />
PID-Reglers optimieren.<br />
Wenn Sie außer dem P-Anteil des PID-Reglers (KV-Faktor) auch die I-<br />
und D-Anteile verwenden, stellen Sie die drei Anteile des Reglers gemeinsam<br />
ein.<br />
Vorgehensweise:<br />
1. Optimieren Sie die Einstellung für den P-Anteil, wie in Abschnitt<br />
7.4.2 beschrieben<br />
2. Wenn Sie eine optimale Einstellung gefunden haben, erhöhen Sie<br />
den Wert für den D-Anteil von 0 auf einen niedrigen Wert. Lassen<br />
Sie das Positioniermodul einige Fahrfunktionen ausfahren<br />
3. Stellen Sie sich die in Abschnitt 7.4.2 beschriebenen Fragen. Bewerten<br />
Sie Ihre Beobachtungen. Leiten Sie daraus den nächsten<br />
Wert für den D-Anteil ab und stellen Sie diesen ein Überprüfen Sie<br />
den Wert, indem Sie einige Fahrfunktionen ausfahren lassen. Wiederholen<br />
Sie diesen Schritt, bis die Einstellung zu hoch wird.<br />
Die Einstellung ist zu hoch, wenn:<br />
• Antrieb unruhig wird und Geräusche erzeugt<br />
• Ruckartige Bewegungen beim Positionieren auftreten<br />
• Werte des Schleppabstands um einen Wert schwanken<br />
Sobald der Wert zu hoch ist, verringern Sie ihn wieder etwas<br />
und überprüfen Sie, ob der neue Wert eventuell unterhalb<br />
der optimalen Einstellung liegt<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 85
7.5 Zusammenfassung<br />
4. Erhöhen Sie nun den Wert für den I-Anteil von 0 auf eine kleine<br />
Zahl. Lassen Sie das Positioniermodul einige Fahrfunktionen ausfahren<br />
5. Stellen Sie sich die in Abschnitt 7.4.2 beschriebenen Fragen.<br />
Schätzen Sie daraus einen nächsten Wert für den I-Anteil ab und<br />
stellen Sie ihn ein. Überprüfen Sie den Wert, indem Sie einige<br />
Fahrfunktionen ausfahren lassen<br />
6. Erhöhen Sie den Wert für den I-Anteil solange, bis Sie die für Ihre<br />
Anlage notwendige Positioniergenauigkeit erreicht haben<br />
7. Optimieren Sie mit den eingestellten Werten für den I- und D-Anteil<br />
noch einmal die Einstellung für den P-Anteil (KV-Faktor)<br />
8. Optimieren Sie mit dem geänderten Wert für den P-Anteil noch<br />
einmal die Werte für den D-Anteil und den I-Anteil<br />
Der I-Anteil hat nur Einfluß, wenn:<br />
• der Istwert in der Nähe des Genauhalt-Fensters liegt<br />
• die Achse in diesem Bereich langsam positioniert wird<br />
9. Nachdem Sie eine optimale Einstellung gefunden haben, überprüfen<br />
Sie noch einmal Ihre Einstellung für das Genauhalt-<br />
Fenster. Möglicherweise können Sie ein noch kleineres Genauhalt-Fenster<br />
verwenden<br />
Das Inbetriebnehmen ist abgeschlossen.<br />
Das Inbetriebnehmen einer Anlage umfaßt folgende Arbeitsschritte:<br />
• Inbetriebnehmen vorbereiten<br />
• lnbetriebnehmen<br />
• Parametereinstellungen optimieren<br />
Das Inbetriebnehmen wird folgendermaßen vorbereitet:<br />
• PRODOC 5-Rechner mit dem SPS-Projekt an die SPS<br />
der Anlage anschließen<br />
• Sicherstellen, daß die Anlage beim Einschalten korrekt<br />
reagiert:<br />
- Voreinstellungen der Parameter prüfen, die von den<br />
Eigenschaften der Anlagenkomponenten beeinflußt<br />
werden:<br />
Seite 86 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
∗ Beschleunigungs- und Bremsrampe<br />
∗ KV-Faktor<br />
∗ Genauhalt-Fenster<br />
∗ Optional: Intervall zum Kompensieren von<br />
Kennlinien-Nichtlinearitäten<br />
∗ Optional: I- und D-Anteile des PID-Reglers<br />
- Im Koppelprogramm programmieren, daß nach dem<br />
Start der Anlage zunächst nur die Funktion 0q aufgerufen<br />
wird<br />
- Leitungen und Anschlüsse der Anlage prüfen<br />
Beim Inbetriebnehmen der Anlage werden folgende Arbeitsschritte<br />
durchgeführt:<br />
• Komponenten der Anlage einschalten<br />
• SPS-Projekt in die SPS übertragen<br />
• Endschalter der Anlage auf korrekte Funktionsweise prüfen<br />
• Falls in der Anlage ein Inkremental-Weggeber verwendet<br />
wird: Referenzpunkt-Fahrt durchfuhren<br />
• Fahrfunktion aufrufen<br />
Anlagenspezifische Parameter sollten optimiert werden<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 87
8 Diagnose mit einem LCT04<br />
8.1 Einführung<br />
Sie haben die Möglichkeit, ein LCT04 an das Positioniermodul anzuschließen.<br />
Das LCT04 ist ein Terminal ohne eigene Intelligenz. Sie<br />
können mit dem LCT04:<br />
• Beim Inbetriebnehmen der Anlage einzelne parameterspezifische<br />
Werte überwachen<br />
• Im Positionierbetrieb:<br />
− Alle eingestellten und berechneten Parameter überwachen<br />
− Aufgetretene Fehler anzeigen lassen (Statuswort)<br />
Schließen Sie das LCT04, wie in Kapitel 3 beschrieben, an das P-<br />
PM/3 an. Wenn Sie die SPS einschalten, wird das LCT04 automatisch<br />
aktiviert und zeigt die Firmware-Version des P-PM/3 an:<br />
POSITIONS CONTR.<br />
SCHLEICHER V.723<br />
Es wird immer die tatsächliche Firmware-Version des Positioniermoduls<br />
angezeigt, nicht die, die Sie im P-PM/3 aktiviert haben<br />
Das LCT04 bietet verschiedene Seiten. Zwischen den Seiten können<br />
Sie mit Hilfe der Pfeiltasten blättern:<br />
Blättern um eine Seite nach oben (siehe Liste der Seiten im folgenden<br />
Abschnitt)<br />
Blättern um eine Seite nach unten (siehe Liste der Seiten im folgenden<br />
Abschnitt)<br />
Das LCT04 zeigt aktuelle Werte während des Positionierbetriebs an.<br />
Sie können keine Werte eingeben oder ändern.<br />
Seite 88 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
8.2 Der nächste Abschnitt beschreibt die Seiten, die auf dem LCT04 angezeigt<br />
werden.<br />
POSITIONS CONTR. Firmware-Version des P-PM/3<br />
SCHLEICHER V.723<br />
IST-OKT 00047052<br />
POSIISTW 0020010<br />
POSIISTW 0020010<br />
POSISOLL POSI000 0020000<br />
POSISOLL 0020000<br />
POSIZEIG 0020006<br />
POSIZEIG 0020006<br />
POSISET 0000000<br />
POSISET 0000000<br />
GESCHWIND. 020000<br />
Auf dem LCT04 können Sie jederzeit die Parameter<br />
abfragen, die das P-PM/3 beim Positionieren verwendet<br />
bzw. berechnet. Folgende Anzeigen sind möglich:<br />
Einheit:<br />
Istwert, oktal [Inkremente]<br />
Istwert, dezimal [Inkremente]<br />
Istwert, dezimal [Inkremente]<br />
Sollwert, dezimal [Inkremente]<br />
Sollwert, dezimal [Inkremente]<br />
Interner Positionszeiger [Inkremente]<br />
Interner Positionszeiger [Inkremente]<br />
Zählersetzwert, dezimal [Inkremente]<br />
Zählersetzwert, dezimal [Inkremente]<br />
Geschwindigkeit, dezimal [Inkremente/2,5ms]<br />
GESCHWIND. 20000 Geschwindigkeit, dezimal [Inkremente/2,5ms]<br />
GESCH-ZEIG 01024 Interne Geschwindigkeitsvorgabe [Inkremente/2,5ms]<br />
GESCH-ZEIG 01024 Interne Geschwindigkeitsvorgabe [Inkremente/2,5ms]<br />
BESCHLEUN. 01024 Beschleunigungsrampe, dezimal [Inkremente/(2,5ms) 2 ]<br />
BESCHLEUN. 01024 Beschleunigungsrampe, dezimal [Inkremente/(2,5ms) 2 ]<br />
BREMSRAMPE 01024 Bremsrampe, dezimal [Inkremente/(2,5ms) 2 ]<br />
BREMSRAMPE 01024 Bremsrampe, dezimal [Inkremente/(2,5ms) 2 ]<br />
GENHALTFEN. 00001 Genauhalt-Fenster, dezimal [Inkremente]<br />
GENHALTFEN. 00001 Genauhalt-Fenster, dezimal [Inkremente]<br />
PULS-DIVID. 0001<br />
Puls-Divisionsfaktor -<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 89
PULS-DIVID. 0001<br />
PULS-MULTI. 0002<br />
PULS-MULTI. 0002<br />
ANALOG-OFFS. 0000<br />
ANALOG-OFFS. 0000<br />
FUNKT. OKTAL 0003<br />
KV-FAKTOR 00000<br />
P-ANTEIL +0114<br />
KI-FAKTOR 00000<br />
I-ANTEIL +0000<br />
KD-FAKTOR 00000<br />
D-ANTEIL +0000<br />
Puls-Divisionsfaktor -<br />
Puls-Multiplikationsfaktor -<br />
Puls-Multiplikationsfaktor -<br />
Kennlinien-Nichtlinearität Intervall [Inkremente]<br />
Kennlinien-Nichtlinearität Intervall [Inkremente]<br />
Modulfunktion, oktal -<br />
P-Anteil, dezimal -<br />
Ua aus dem P-Anteil der Regelung [Inkremente]<br />
I-Anteil, dezimal -<br />
Ua aus dem I-Anteil der Regelung [Inkremente]<br />
D-Anteil, dezimal -<br />
Ua aus dem D-Anteil der Regelung [Inkremente]<br />
P-AN I-AN D-AN Anteile des PID-Reglers an der -<br />
+0114 +0000 +0000 Ausgangsspannung Ua (additiv) [Inkremente]<br />
SCHLEPPAB. +00117 Schleppabstand, dezimal [Inkremente]<br />
ANALOG-OUT +0115<br />
[4,88mV]<br />
Analog-Ausgangsspannung, dezimal<br />
STAT 1 L 00100100 Statuswort, Low-Byte -<br />
STAT 1 H 10001110 Statuswort, High-Byte<br />
STAT 2 L 01100110 Statuswort für interne Zwecke -<br />
STAT 2 H 10000000 Statuswort für interne Zwecke -<br />
Seite 90 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
8.2.1 Fehlermeldung<br />
8.3 Zusammenfassung<br />
Das LCT kann eine Fehlermeldung anzeigen:<br />
Geberueberwach.<br />
hat angesprochen<br />
Die Fehlermeldung wird auf dem LCT04 angezeigt, wenn die Weggeber-Überwachung<br />
des P-PM/3 einen Weggeber-Fehler registriert hat.<br />
Gleichzeitig mit dieser Meldung blinken die beiden LEDs "FORWA"<br />
und "REVERS" auf dem Positioniermodul im Gleichtakt. Wenn Sie<br />
diese Meldung auf dem LCT04 sehen, überprüfen Sie den Weggeber,<br />
seine Spannungsversorgung und alle Verbindungsleitungen. Die Fehlermeldung<br />
wird nicht angezeigt, wenn Sie von einer Seite zur nächsten<br />
blättern.<br />
Wenn ein LCT04 an das P-PM/3 angeschlossen ist, ist es automatisch<br />
eingeschaltet, wenn die SPS unter Spannung steht<br />
Mit einem LCT04 können Parameter während des Positionierbetriebs<br />
angezeigt werden<br />
Zwischen den Seiten kann mit 2 Pfeiltasten gewechselt werden<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 91
9 Beispielprogramm<br />
9.1 Einführung<br />
Dieser Abschnitt enthält ein Beispiel für ein Koppelprogramm. Dieses<br />
Koppelprogramm enthält alles, was für die Kommunikation zwischen<br />
SPS und P-PM/3 benötigt wird. Außer den in den Abschnitten 6.1.8,<br />
6.2.4 und 6.3 bereits beschriebenen Programmblöcken enthält das<br />
Beispielprogramm noch Beispiele für:<br />
A) Einschaltverzögerung für das P-PM/3<br />
Mit diesem Programmabschnitt aktivieren Sie das P-PM/3 verzögert<br />
zur SPS. Das Modul befindet sich in der ersten halben<br />
Sekunde des SPS-Betriebs in Ruhe<br />
Eine Einschaltverzögerung ist sinnvoll, wenn ein Inkremental-<br />
Weggeber an das Positioniermodul angeschlossen ist. Sie gewährleistet,<br />
daß der Zähler des P-PM/3 gesetzt wird, bevor das<br />
Modul zum Positionierbetrieb übergeht<br />
Wenn Sie einen Inkremental-Weggeber zusammen mit dem P-<br />
PM/3 einsetzen, empfehlen wir Ihnen, diesen Programmblock in<br />
Ihr Koppelprogramm zu Integrieren<br />
B) Handfahrfunktion vorwärts und Handfahrfunktion rückwärts<br />
Mit diesen beiden Funktionen kann der Antrieb gezielt manuell<br />
bewegt werden. Mögliche Anwendungsfälle sind:<br />
- Achse kontrollieren<br />
- Endschalter-Fehler beseitigen<br />
Die beiden Handfahrfunktionen werden mit Hilfe der Funktion 3q<br />
durchgeführt. Mit einem Schalter wird die Fahrfunktion 3q aktiviert<br />
bzw. deaktiviert. Ein Schalter kann z.B. der Cursor eines<br />
Bedienterminals an der SPS-CPU sein. Im Beispiel wurden die<br />
Bit-Eingänge 105 und 106 verwendet. Der Antrieb positioniert<br />
solange, wie der entsprechende Eingang auf "1" gesetzt bzw.<br />
die entsprechende Cursortaste auf dem Bedienterminal gedrückt<br />
wird.<br />
Falls Sie bei Ihrer Anlage nur Funktionen zum Vorschubpositionieren<br />
einsetzen, verwenden Sie normalerweise nicht die Funktion<br />
3q. Möchten Sie Handfahrfunktionen zulassen, wechseln<br />
Sie gleichzeitig mit dem Aufruf einer Handfahrfunktion auf Modulfunktion<br />
3q:<br />
Seite 92 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
9.2 Koppelprogramm<br />
Anweisung<br />
;Handfahrfunktion vorwärts<br />
S 107<br />
LDW 3<br />
LMA 20<br />
A 0<br />
Programmtyp : Hauptprogramm 1<br />
Programmname :<br />
Programmsymbol : -<br />
Projektname : PMBSP<br />
Dok.-typ : Anweisungsliste<br />
Anweisung Bedeutung<br />
00000 ;********************************************************<br />
00001 ;** P-PM/3 PROJEKT PMBSP.PRO **<br />
00002 ;** **<br />
00003 ;** SCHLEICHER **<br />
00004 ;** Automatisierungssysteme **<br />
00005 ;** **<br />
00006 ;** Beispiel einer 2-Punktpositionierung **<br />
00007 ;** **<br />
00008 ;** **<br />
00009 ;** **<br />
00010 ;** **<br />
00011 ;** **<br />
00012 ;** **<br />
00013 ;** Funktion **<br />
00014 ;** -------- **<br />
00015 ;** Nach dem Einschalten wird autom. der Referenzpunkt**<br />
00016 ;** angefahren. Dann wird die vorgegebene Posion an - **<br />
00017 ;** gefahren. Über Eingang 101 kann zwischen zwei **<br />
00018 ;** Positionen gewählt werden. **<br />
00019 ;** Verwendete Eingänge **<br />
00020 ;** ------------------- **<br />
00021 ;** 100 Geschwindigkeitsumschaltung **<br />
00022 ;** 101 Positionsumschaltung **<br />
00023 ;** 107 Handfahrfunktion **<br />
00024 ;** 105 Hand-Rückwarts **<br />
00025 ;** 106 Hand-Vorwärts **<br />
00026 ;** **<br />
00027 ;********************************************************<br />
00028<br />
Programmbeispiel<br />
P-PM/3-<br />
Benutzerhandbuch<br />
000013 00029: A 13 ;Betriebsbereit-Relais<br />
00030:<br />
00031: ;P-PM/3 wird mit Basisadresse 0 betrieben<br />
00032: ;Programmteil P-PM/3 Daten -> SPS<br />
000000 00033: LDM 0 ;Firmware-Version lesen<br />
000011 00034: LRA 11<br />
000001 00035: LDM 1 ;Statuswort laden<br />
000001 00036: LRA 1<br />
000003 00037: LDM 3 ;Schleppabstand<br />
000003 00038: LRA 3<br />
000004 00039: LDM 4 ;Istwert L-Wort (16-Bit)<br />
000004 00040: LRA 4<br />
000005 00041: LDM 5 ;Istwert H-Wort (6-Bit)<br />
000005 00042: LRA 5<br />
000006 00043: LDM 6 ;Satznummer<br />
000006 00044: LRA 6<br />
000007 00045: LDM 7 ;Kodierter Wert der Analog-Ausgangsspannung<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 93
000007 00046: LRA 7<br />
000010 00047: LDM 10 ;Kontrollwort<br />
000010 00048: LRA 10<br />
000000 00049: A 0<br />
00050:<br />
00051: ;Einschaltverzögerung des P-PM/3<br />
000050 00052: O 50 ;Einschaltmerker<br />
000000 00053: LDW 0 ;löscht Verzögerungszähler<br />
000040 00054: LRA 40 ;<br />
000050 00055: AS 50 ;Einschaltmerker<br />
00056:<br />
000006 00057: S 6 ;10 Hz<br />
000100 00058: HRA 100<br />
000005 00059: CDW 5d ;Einschaltverzögerung = 50 x 10 ms<br />
000002 00060: S2<br />
000051 00061: AS 51 ;Einschaltverzögerung abgelaufen<br />
00062: ;Programmteil SPS Daten -> P-PM/3<br />
00063: ;P-PM/3 Fahrfunktion festlegen<br />
000003 00064: LDW 3 ;Funktion "Absolutwertpositionieren" laden<br />
000020 00065: LRA 20<br />
000001 00066: LDA 1 ;Statuswort laden<br />
000036: 00067: S 36 ;prüfen, ob "Bit Initialisierung notwendig"<br />
gesetzt ist<br />
000016 00068: LDW 16 ;wenn ja, dann Referenzpunkt-Fahrt laden<br />
000020 00069: LRA 20<br />
000000 00070: A 0<br />
00071:<br />
000051 00072: 0 51 ;solange die Einschaltverzögerung aktiv ist,<br />
000000 00073: LDW 0 ;Funktion 0q (Software-Reset) laden<br />
000020 00074: LRA 20<br />
000000 00075: A 0<br />
00076:<br />
00077: ;Geschwindigkeit festlegen<br />
035230 00078: LDW 15000d<br />
000023 00079: LRA 23 ;v max (1)<br />
000100 00080: S 100 ;Geschwindigkeitsumschaltung<br />
003720 00081: LDW 2000d<br />
000023 00082: LRA 23 ;v max (2)<br />
000000 00083: A 0<br />
00084:<br />
00085: ;Sollwert festlegen<br />
141520 00086: LDW 50000d<br />
000032 00087: LRA 32 ;Sollwert L-Wort (1)<br />
000000 00088: LDW 0d<br />
000033 00089: LRA 33 ;Sollwert H-Wort (1)<br />
000101 00090: S 101 ;Positionsumschaltung<br />
003720 00091: LDW 2000d<br />
000032 00092: LRA 32 ;Sollwert L-Wort (2)<br />
000000 00093: LDW 0<br />
000033 00094: LRA 33 ;Sollwert H-Wort (2)<br />
000000 00095: A 0<br />
00096:<br />
00097: ;Handfahrfunktion für Vorwärtsbewegungen<br />
000107 00098: S 107 ;Auf Handfahrfunktion umstellen<br />
000105 00099: 0 105 ;nicht rückwärts<br />
000000 00100: LDW 0<br />
000023 00101: LRA 23 ;Geschwindigkeit 0, Fahrfunktion gestoppt<br />
000106 00102: S 106 ;Vorwärts fahren<br />
141520 00103: LDW 50000d ;Max.-Sollwert (Begrenzung der Wegstrecke)<br />
000032 00104: LRA 32 ;Sollwert L-Wort<br />
000000 00105: LDW 0d<br />
000033 00106: LRA 33 ;Sollwert H-Wort<br />
001750 00107: LDW 1000d ;Handfahrgeschwindigkeit<br />
000023 00108: LRA 23 ;v max<br />
000000 00109: A 0<br />
00110:<br />
00111: ;Handfahrfunktion für Rückwärtsbewegungen<br />
Seite 94 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
000107 00112: S 107 ;Auf Handfahrfunktion umstellen<br />
000106 00113: O 106 ;nicht vorwärts<br />
000000 00114: LDW 0<br />
000023 00115: LRA 23 ;Geschwindigkeit 0, Fahrfunktion gestoppt<br />
000105 00116: S 105 ;Rückwärts fahren<br />
003720 00117: LDW 2000d ;Min.-Sollwert (Begrenzung der Wegstrecke)<br />
000032 00118: LRA 32 ;Sollwert L-Wort<br />
000000 00119: LDW 0d<br />
000033 00120: LRA 33 ;Sollwert H-Wort<br />
001750 00121: LDW 1000d ;Handfahrgeschwindigkeit<br />
000023 00122: LRA 23 ;v max<br />
000000 00123: A 0<br />
00124:<br />
00125: ;Parameter für Referenzpunkt-Fahrt festlegen<br />
000020 00126: LDA 20<br />
000016 00127: CDW 16 ;bei Ref.-Fahrt: besondere Parameter laden<br />
000001 00128: S 1<br />
003720 00129: LDW 2000d<br />
000030 00130: LRA 30 ;Zählersetzwert L-Wort<br />
000000 00131: LDW 0d<br />
000031 00132: LRA 31 ;Zählersetzwert H-Wort<br />
000310 00133: LDW 200d<br />
000026 00134: LRA 26 ;v max bei Referenzpunkt-Suche, rückwärts<br />
000310 00135: LDW 200d<br />
000023 00136: LRA 23 ;v max bei Referenzpunkt-Suche, vorwärts<br />
000000 00137: A 0<br />
00138:<br />
00139: ;Programmteil SPS -> P-PM/3:Daten in die P-PM/3-Adr. schreiben<br />
000020 00140: LDA 20<br />
000020 00141: LMA 20 ;Fahrfunktion<br />
000001 00142: LDW 1<br />
000021 00143: LMA 21 ;Pulsdivisionsfaktor<br />
001000 00144: LDW 1000<br />
000022 00145: LMA 22 ;KV-Faktor<br />
000023 00146: LDA 23<br />
000023 00147: LMA 23 ;Geschwindigkeit<br />
001000 00148: LDW 1000<br />
000024 00149: LMA 24 ;Beschleunigungsrampe<br />
001000 00150: LDW 1000<br />
000025 00151: LMA 25 ;Bremsrampe<br />
000026 00152: LDA 26<br />
000026 00153: LMA 26 ;Korrekturwert<br />
000001 00154: LDW ld<br />
000027 00155: LMA 27 ;Pulsmultiplikationsfaktor<br />
000030 00156: LDA 30<br />
000030 00157: LMA 30 ;Zählersetzwert L-Wort<br />
000031 00158: LDA 31<br />
000031 00159: LMA 31 ;Zählersetzwert H-Wort<br />
000032 00160: LDA 32<br />
000032 00161: LMA 32 ;Sollwert L-Wort<br />
000033 00162: LDA 33<br />
000033 00163: LMA 33 ;Sollwert H-Wort<br />
000010 00164: LDA 10<br />
000034 00165: LMA 34 ;Kontrollwort<br />
000004 00166: LDW 4d<br />
000036 00167: LMA 36 ;Genauhalt-Fenster<br />
000000 00168: A 0<br />
00169:<br />
00170: ;Kommunikation für das P-PM/3 freigeben<br />
110000 00171: LDW 110000 ;FIRMWARE 7.xx einstellen<br />
000037 00172: LMA 37 ;Kommunikation freigeben<br />
000000 00173: A 0<br />
00174:<br />
00175: ;**************ENDE********************************************<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 95
10 Erkennen und Beheben von Fehlern<br />
10.1 Fehler erkennen<br />
Dieser Abschnitt stellt die Fehler zusammen, die beim Positionieren<br />
mit dem P-PM/3 am häufigsten auftreten. Wenn Sie vermuten, daß bei<br />
Ihrem Modul ein Fehler aufgetreten ist, diagnostizieren Sie ihn wie<br />
folgt:<br />
Vorgehensweise:<br />
1 . Prüfen Sie, ob die Reglerfreigabe aktiviert oder abgeschaltet<br />
ist.<br />
Sollte die Reglerfreigabe aktiviert sein, können Sie bereits eine<br />
Reihe von Fehlern ausschließen<br />
2. Prüfen Sie, ob die LEDs auf der Frontplatte des P-PM/3 einen<br />
Fehler anzeigen<br />
An den Anzeigen der LEDs können Sie die Fehler differenzieren<br />
3. Prüfen Sie, ob die Bits im Statuswort einen Fehler anzeigen<br />
Anhand der Bit-Zustände können Sie Fehler genauer bestimmen<br />
4. Prüfen Sie, ob weitere Merkmale für einen Fehler auftreten<br />
Bei einigen Fehlern zeigt das Positioniermodul charakteristische<br />
Verhaltensweisen<br />
In den nachfolgenden Tabellen finden Sie eine Zusammenstellung von<br />
Fehlern nach den obengenannten Kriterien. In der ersten Tabelle sind<br />
die Fehler aufgeführt, bei denen die Reglerfreigabe weiterhin aktiviert<br />
ist (das Modul positioniert). Bei den Fehlern aus der zweiten Tabelle ist<br />
die Reglerfreigabe abgeschaltet, das Modul steht.<br />
Reglerfreigabe aktiv:<br />
LED blinkt Bit = 1 Sonstiges Fehlertyp<br />
nein<br />
Bit 12 =<br />
1: Schleppabstands-<br />
Überschreitung<br />
P-PM/3 positioniert nicht<br />
mit der vorgegebenen<br />
Geschwindigkeit,<br />
Ua = ±10V<br />
(Adr. +07q = 0 oder<br />
4095d)<br />
Schleppabstands-<br />
Überschreitung<br />
Seite 96 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
Reglerfreigabe nicht aktiv:<br />
LED blinkt Bit = 1 Sonstiges Fehlertyp<br />
„STOP“ nach<br />
Systemstart<br />
nicht prüfbar In Adr. +l0q steht<br />
kein Kontrollwort<br />
vom P-PM/3<br />
Adreßfehler<br />
„STOP“ Bit 1= 1:AllgemeinerFehler nein Kontrollwort-Fehler<br />
„CL. LOOP“<br />
"FORWA" +<br />
"REVERS" im<br />
Gleichtakt<br />
10.2 Fehler beheben<br />
Bit 7= 1: ENDMIN-Schalter<br />
betätigt oder:<br />
Bit8= 1: ENDMAX-Schalter<br />
betätigt<br />
Bit 1= 1:Allgemeiner Fehler<br />
Bit 14= 1: Weggeber-Fehler<br />
nein Bit 1= 1: Allgemeiner Fehler<br />
Bit 13= 1: Rechenfehler<br />
nein Bit6= 1: Neuinitialisierung<br />
notwendig<br />
10.2.1 Schleppabstands-Überschreitung<br />
10.2.2 Adreßfehler<br />
Antrieb in der<br />
ursprünglichen<br />
Bewegungsrichtung<br />
gesperrt<br />
Endschalter-Fehler<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 97<br />
nein<br />
Weggeber-Fehler<br />
nein Rechenfehler<br />
nein Hardwarefehler<br />
Der nächste Abschnitt beschreibt die einzelnen Fehler und die Möglichkeit,<br />
sie zu beheben.<br />
Nachdem Sie im letzten Abschnitt herausgefunden haben, welcher<br />
Fehler beim Positioniermodul aufgetreten ist, erfahren Sie in diesem<br />
Abschnitt, warum der Fehler aufgetreten ist und wie Sie ihn beheben<br />
können.<br />
Schleppabstands-Überschreitungen treten auf, wenn das Modul zum<br />
Regeln eine Spannung über +10V oder unter -10V berechnet. Die Ursache<br />
für den Fehler ist ein zu niedrig eingestellter KV-Faktor.<br />
Prüfen Sie die Einstellung für den KV-Faktor nach den Anweisungen<br />
aus Abschnitt 6.2.2.6. Wenn Ihr KV-Faktor zu niedrig eingestellt ist,<br />
optimieren Sie die Einstellung nach den Angaben aus Abschnitt 6.4.2.<br />
Falls Sie den KV-Faktor nicht höher einstellen können, aktivieren Sie<br />
auch I- und D-Anteile des PID-Reglers. Programmieren Sie die Anteile<br />
im Koppelprogramm ( 6.2.2.7) und optimieren Sie die Einstellung<br />
anschließend ( 7.4.4.2).<br />
Das Positioniermodul registriert einen Adreßfehler, wenn die Kommunikation<br />
zwischen SPS und dem Positioniermodul gestört ist. Dieser<br />
Fehler tritt meistens beim Inbetriebnehmen einer Anlage auf. Adreßfehler<br />
können mehrere Ursachen haben:
10.2.3 Kontrollwort-Fehler<br />
• Falsche oder fehlende Adressierung im SPS-Projekt bzw. dem<br />
Koppelprogramm<br />
• Positioniermodul defekt<br />
Überprüfen Sie, ob die Adressierung des Positioniermoduls stimmt.<br />
Vorgehensweise:<br />
1. Prüfen Sie nach, ob die Adresse des Positioniermoduls so eingestellt<br />
ist, wie Sie sie nach Kapitel 3 festgelegt haben. Sehen Sie<br />
nach:<br />
- Wie der Drehschalter eingestellt ist (P02V-SPS)<br />
- Mit welcher Adresse das P-PM/3 in der Steckplatzliste eingetragen<br />
ist (P03-SPS)<br />
2. Vergleichen Sie diese Einstellung mit der im SPS-Projekt verwendeten<br />
Basisadresse für die P-PM/3-Adressen<br />
3. Prüfen Sie, ob die Zuordnung zwischen P-PM/3- und Pufferspeicheradressen<br />
im SPS-Projekt korrekt ist<br />
Sollte alles korrekt sein und der Fehler trotzdem auftreten, ist vermutlich<br />
das Modul defekt.<br />
Wenden Sie sich in diesem Fall bitte an die SCHLEICHER<br />
Hotline.<br />
Das Positioniermodul meldet einen Kontrollwort-Fehler, wenn die SPS<br />
das Kontrollwort des P-PM/3 zweimal nacheinander nicht oder einen<br />
falschen Wert an das Positioniermodul zurückgibt. Ursachen hierfür<br />
können sein:<br />
• Zykluszeit für das SPS-Projekt ist falsch eingestellt. In diesem<br />
Fall tritt der Fehler sofort nach einem Systemstart auf<br />
• Rückgabe des Kontrollworts ist nicht im Koppelprogramm programmiert.<br />
In diesem Fall tritt der Fehler sofort nach einem Systemstart<br />
auf<br />
• SPS arbeitet nicht mehr korrekt, CPU steht<br />
Sollte der Fehler direkt nach einem Systemstart aufgetreten sein, prüfen<br />
Sie zunächst die Zykluszeit des SPS-Projekts. Wenn Sie eine<br />
CPU/10 oder CPU/20 verwenden, muß die Zykluszeit zwischen 6 und<br />
70ms liegen, bei einer CPU/26 zwischen 20 und 70ms. Sollte die eingestellte<br />
Zykluszeit in dem angegebenen Rahmen liegen, prüfen Sie<br />
das Koppelprogramm. Vermutlich wird dann das Kontrollwort aus der<br />
Adresse +10q nicht an die Adresse +34q zurückgeschrieben. Falls<br />
dies der Fall ist, ändern Sie das Koppelprogramm entsprechend.<br />
Falls die Kontrollwort-Übergabe korrekt programmiert ist oder der Fehler<br />
im Positionierbetrieb aufgetreten ist, prüfen Sie an den LEDs auf<br />
der SPS-CPU, ob die CPU korrekt arbeitet. Zeigen die "RUN"- oder<br />
die "ERROR"-LED einen Fehler an, beheben Sie diesen. Starten Sie<br />
anschließend das System neu.<br />
Seite 98 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
10.2.4 Endschalter-Fehler<br />
10.2.5 Weggeber-Fehler<br />
Bei einem Endschalter-Fehler ist einer der Endschalter betätigt worden.<br />
Die Achse kann in diesem Fall nicht mehr in der ursprünglichen<br />
Bewegungsrichtung positioniert werden. Der Antrieb ist in dieser Richtung<br />
gesperrt. Geben Sie den Endschalter wieder frei, in dem Sie die<br />
Achse in der entgegengesetzten Richtung positionieren. Verwenden<br />
Sie dabei z.B. Handfahrfunktionen. Sollte dieser Fehler immer vorliegen,<br />
so ist zu prüfen, ob die Endschalter richtig verdrahtet und programmiert<br />
sind. Programmierung siehe 6.2.2.6<br />
Wenn die Weggeber-Überwachung des P-PM/3 einen Fehler registriert,<br />
schaltet das P-PM/3 die Reglerfreigabe ab und meldet den Fehler<br />
an die SPS. Die Weggeber-Überwachung arbeitet, wenn die Ausgangsspannung<br />
folgende Werte über - bzw. unterschreitet:<br />
• > +2,3 V bzw.<br />
< -2,3V im normalen Positionierbetrieb<br />
• > 500 mV bzw.<br />
< -50OmV, wenn der lstwert in der Nähe des Genauhalt-Fensters<br />
liegt<br />
Die Weggeber-Überwachung prüft folgende Fehler:<br />
A) Istwert nimmt bei Vorwärtsbewegungen innerhalb von 25ms nicht<br />
mehr zu (Istwert ändert sich nicht oder nimmt ab)<br />
B) Istwert nimmt bei Rückwärtsbewegungen innerhalb von 25ms<br />
nicht mehr ab (Istwert ändert sich nicht oder nimmt zu)<br />
Die Fehler können folgende Ursachen haben:<br />
• Weggeber oder Antrieb verpolt angeschlossen<br />
• Kabelbruch bei den Leitungen zum Weggeber oder<br />
zum Antrieb<br />
• Kurzschluß<br />
• Ausfall der Spannungsversorgung für den Weggeber.<br />
• Weggeber defekt<br />
Prüfen Sie bei einem Weggeber-Fehler:<br />
1. Stimmt die Richtung der Istwert-Änderungen mit<br />
dem Vorzeichen der Ausgangsspannung überein?<br />
Wenn nein, ist entweder der Weggeber oder der Antrieb<br />
falsch angeschlossen. Prüfen Sie die Verdrahtungen<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 99
10.2.6 Rechenfehler<br />
10.2.7 Hardware-Fehler<br />
2. Ändert sich der Istwert?<br />
Wenn er sich nicht ändert, ist der Weggeber, der Antrieb oder eine<br />
Leitung defekt.<br />
Prüfen Sie:<br />
- Weggeber und seine Spannungsversorgung<br />
- Verbindungsleitungen zwischen P-PM/3 und Weggeber<br />
- Verbindungsleitungen zwischen P-PM/3 und Antrieb<br />
Wenn Sie den Fehler beseitigt haben, laden Sie die Funktion 0q des<br />
Positioniermoduls. Bit 1 und Bit 14 im Statuswort werden zurückgesetzt,<br />
die LEDs hören auf zu blinken. Gehen Sie nun wieder zum Positionierbetrieb<br />
über.<br />
Wenn Ihr Positioniermodul einen Rechenfehler meldet, hat die Pulsmultiplikation<br />
einen zu hohen Wert ergeben. Das Ergebnis läßt sich<br />
nicht mehr in einer 32 Bit-Zahl darstellen.<br />
Rechenfehler resultieren im allgemeinen aus einem zu hohen Puls-<br />
Multiplikationsfaktor. Versuchen Sie, für Puls-Multiplikations - und - Divisionsfaktor<br />
durch Kürzen niedrigere Werte zu finden ( Abschnitt<br />
5.1.2). Tragen Sie die niedrigeren Werte im Koppelprogramm ein.<br />
Hardware-Fehler werden beim Positioniermodul mit einem Watchdog<br />
überwacht. Tritt ein solcher Fehler auf, stoppt der Watchdog das Modul<br />
und führt einen Reset durch. Wenn Sie einen Hardware-Fehler<br />
bemerken, ist er also schon behoben.<br />
Das Modul muß, wenn Sie einen Inkremental-Weggeber verwenden,<br />
wieder initialisiert werden. Nachdem Sie das getan haben, können Sie<br />
wieder zum Positionierbetrieb übergehen.<br />
Seite 100 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
11 Technische Daten<br />
P-PM/3 SSI<br />
P-PM/3<br />
P-WE/3 SSI<br />
P-WE/3<br />
Anschlußart Steckblockklemmen<br />
potentialgetrennt, Anschlußquerschnitt eindrähtig bzw. feindrähtig bis1,5mm 2<br />
,unverlierbare Schrauben, Führungen und Anschlüsse werden geöffnet geliefert<br />
Gesamtstromaufnahme<br />
5V CPU-Sicherung:<br />
24V Bussicherung:<br />
Auflösung<br />
Zähler:<br />
Interne Verarbeitung:<br />
200mA<br />
70mA<br />
22 Bit<br />
32 Bit<br />
Signaleingänge Daten, Daten, A, A, B, B, 0, 0, potentialgetrennt<br />
Typ: Differenzeingänge Differenzeingänge<br />
Spannungsbereiche: 5V differentiell<br />
typisch 2,6V ... 4,8V (I = 5,0 ... 15mA)<br />
worst case 3,2V ... 4,6V (I = 6,3 ... 15mA)<br />
+24V, 5V TTL, +12V mit ext. R<br />
Eingangsstrom: ≤ 15mA bei 4,6V ≤ 15mA bei 4,6V<br />
Frequenz: ≤ 100kHz ≤ 100kHz<br />
Signalausgänge CLOCK+ ; CLOCK<br />
Typ: Differenzausgänge<br />
Signalpegel: enstsprechend RS422 / RS485 –<br />
Spezifikation (≤ 5V, ≤ 50mA)<br />
Taktfrequenz ≤ 40kHz<br />
Übertragungsart synchron seriell<br />
Übertragungszeit ca. 1 ms<br />
Analogausgäng nur P-PM3<br />
Spannungsbereich:<br />
Ausgangswiderstand:<br />
Potentialtrennung:<br />
Digitalausgänge nur P-PM3<br />
Reglerfreigabe (Pin 14):<br />
v-Umschaltung (Pin 13):<br />
Potentialtrennung:<br />
Endschaltereingänge<br />
Signalpegel:<br />
Eingangswiderstand:<br />
Zykluszeit<br />
SPS:<br />
P-PM/3:<br />
-10V bis +10V<br />
2kΩ<br />
nein<br />
+24V/100mA<br />
+24V/100mA<br />
ja<br />
+5V bis +24V<br />
1 kΩ<br />
5V differentiell<br />
typisch 2,6V ... 4,8V (I = 5,0 ... 15mA)<br />
worst case 3,2V ... 4,6V (I = 6,3 ... 15mA)<br />
CPU/10 und CPU/20: zwischen 6 und 70ms<br />
CPU/26: zwischen 20 und 70ms<br />
2,5ms<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 101
Klimatische Bedingungen<br />
Betriebstemperatur:<br />
Lagertemperatur:<br />
Relative Luftfeuchte:<br />
Luftdruck im Betrieb:<br />
Mechanische Festigkeit<br />
Schwingen<br />
0 ... 50ºC (Kl. KW nach DIN 40040), senkr. Einbau, freie Luftzirkulation<br />
-25 ... +85ºC (Kl. HP nach DIN 40040)<br />
30 ... 95% (Kl. F nach DIN 40040), keine Betauung<br />
860 ... 1060 hPa<br />
nach DIN IEC68-2-6: 10 ... 57 Hz konst. Amplitude<br />
57 ... 150 Hz konst. Beschleunigung 1 g<br />
Freier Fall<br />
nach DIN IEC 68-2-32: Fallhöhe 1m (mit Originalverpackung)<br />
Elektrische Sicherheit Schutzart IP 20 nach EN 60529<br />
Elektromagn. Verträglichkeit:<br />
Elektrostatische Entladung:<br />
nach EN 61000-4-2: 8KV Luftentladung, 4 KV Kontaktentladung<br />
Elektromagnetische Felder:<br />
nach ENV 50140: Feldstärke 10 V/m, 80 ... 100 Mhz<br />
Schnelle Transienten (Burst):<br />
nach EN 61000-4-4: 2 KV auf DC-Versorgungsleitungen,<br />
1 KV auf E/A Signalleitungen<br />
Störaussendung:<br />
nach EN 55011: Grenzwertklasse A, Gruppe 1<br />
Seite 102 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
12 Sicherheitshinweise<br />
Der im folgenden verwendete Begriff Automatisierungssysteme umfaßt Steuerungen, sowie deren Komponenten<br />
(Module), andere Teile (wie z.B. Baugruppenträger, Verbindungskabel), Bediengeräte und Software, die für die<br />
Programmierung, Inbetriebnahme und Betrieb der Steuerungen genutzt wird. Die vorliegende <strong>Betriebsanleitung</strong><br />
kann nur einen Teil des Automatisierungssystems (z.B. Module) beschreiben.<br />
Die technische Auslegung der SCHLEICHER Automatisierungssysteme basiert auf der Produktnorm EN 61131-2<br />
(IEC 61131-2) für speicherprogrammierbare Steuerungen. Für die Systeme und Geräte gilt grundsätzlich die CE-<br />
Kennzeichnung nach der EMV-Richtlinie 89/336/EWG und sofern zutreffend auch nach der Niederspannungsrichtlinie<br />
73/23/EWG.<br />
Die Maschinenrichtlinie 89/392/EWG ist nicht wirksam, da die in der Richtlinie genannten Schutzziele auch von<br />
der Niederspannungs- und EMV-Richtlinie abgedeckt werden.<br />
Sind die SCHLEICHER Automatisierungssysteme Teil der elektrischen Ausrüstung einer Maschine, müssen sie<br />
vom Maschinenhersteller in das Verfahren zur Konformitätsbewertung einbezogen werden. Hierzu ist die Norm<br />
DIN EN 60204-1 zu beachten (Sicherheit von Maschinen, allgemeine Anforderungen an die elektrische Ausrüstung<br />
von Maschinen).<br />
Von den Automatisierungssystemen gehen bei bestimmungsgemäßer Verwendung und ordnungsgemäßer<br />
Unterhaltung im Normalfall keine Gefahren in Bezug auf Sachschäden oder für die Gesundheit von Personen<br />
aus. Es können jedoch durch angeschlossene Stellelemente wie Motoren, Hydraulikaggregate usw. bei unsachgemäßer<br />
Projektierung, Installation, Wartung und Betrieb der gesamten Anlage oder Maschine, durch Nichbeachten<br />
von Anweisungen in dieser <strong>Betriebsanleitung</strong> und bei Eingriffen durch ungenügend qualifiziertes<br />
Personal Gefahren entstehen.<br />
12.1 Bestimmungsgemäße Verwendung<br />
Die Automatisierungssysteme sind nach dem Stand der Technik und den anerkannten sicherheitstechnischen<br />
Regeln gebaut. Dennoch können bei ihrer Verwendung Gefahren für Leib und Leben des Benutzers oder Dritter<br />
bzw. Beeinträchtigungen von Maschinen, Anlagen oder anderen Sachwerten entstehen.<br />
Das Automatisierungssystem darf nur in technisch einwandfreiem Zustand sowie bestimmungsgemäß, sicherheits-<br />
und gefahrenbewußt unter Beachtung der <strong>Betriebsanleitung</strong> benutzt werden. Der einwandfreie und<br />
sichere Betrieb der Steuerung setzt sachgemäßen Transport, sachgerechte Lagerung und Montage sowie<br />
sorgfältige Bedienung und Wartung voraus. Insbesondere Störungen, die die Sicherheit beeinträchtigen können,<br />
sind umgehend beseitigen zu lassen.<br />
Die Automatisierungssysteme sind ausschließlich zur Steuerung von Maschinen und Anlagen vorgesehen. Eine<br />
andere oder darüber hinausgehende Benutzung gilt nicht als bestimmungsgemäß. Für daraus resultierende<br />
Schäden haftet der Hersteller nicht.<br />
Zur bestimmungsgemäßen Verwendung der Automatisierungssysteme sind die in dieser <strong>Betriebsanleitung</strong><br />
beschriebenen Anweisungen zum mechanischen und elektrischen Aufbau, zur Inbetriebnahme und zum Betrieb<br />
zu beachten.<br />
12.2 Personalauswahl und -qualifikation<br />
Alle Projektierungs-, Programmier-, Installations-, Inbetriebnahme-, Betriebs-<br />
und Wartungsarbeiten in Verbindung mit dem Automatisierungssystem dürfen<br />
nur von geschultem Personal ausgeführt werden (z.B. Elektrofachkräfte,<br />
Elektroingenieure).<br />
Das Projektierungs- und Programmierpersonal muß mit den Sicherheitskonzepten<br />
der Automatisierungstechnik vertraut sein.<br />
Das Bedienpersonal muß im Umgang mit der Steuerung unterwiesen sein und<br />
die Bedienungsanweisungen kennen.<br />
Das Installations-, Inbetriebnahme- und Wartungspersonal muß eine Ausbildung<br />
besitzen, die zu Eingriffen am Automatisierungssystem berechtigt.<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 103
12.3 Projektierung, Programmierung, Installation, Inbetriebnahme und Betrieb<br />
Das Automatisierungssystem ist in seiner Anwendung zumeist Bestandteil größerer Systeme oder Anlagen, in<br />
denen Maschinen gesteuert werden. Bei Projektierung, Installation und Inbetriebnahme der Automatisierungssysteme<br />
im Rahmen der Steuerung von Maschinen müssen deshalb durch den Maschinenhersteller und Anwender<br />
die Sicherheitsbestimmungen der Maschinenrichtlinie 89/392/EWG beachtet werden. Im spezifischen<br />
Einsatzfall geltende nationale Unfallverhütungsvorschriften wie z.B. VBG 4.0.<br />
Alle sicherheitstechnischen Vorrichtungen der gesteuerten Maschine sind so auszuführen, daß sie unabhängig<br />
von der Steuerung funktionieren. Not-Aus-Einrichtungen müssen in allen Betriebsarten der Steuerung wirksam<br />
bleiben. Im Not-Aus-Fall müssen die Versorgungsspannungen aller von der Steuerung angesteuerten Schaltelemente<br />
abgeschaltet werden. Hierzu kann ein Sicherheitsrelais (z.B. SCHLEICHER Typ SNO 2002-17) eingesetzt<br />
werden.<br />
Es sind Vorkehrungen zu treffen, daß nach Spannungseinbrüchen und -ausfällen ein unterbrochenes Steuerungsprogramm<br />
ordnungsgemäß wieder aufgenommen werden kann. Dabei dürfen auch kurzzeitig keine gefährlichen<br />
Betriebszustände auftreten. Gegebenenfalls ist Not-Aus zu erzwingen.<br />
Damit ein Leitungsbruch auf der Signalseite nicht zu undefinierten Zuständen in der Steuerung führen kann, sind<br />
bei der E/A-Kopplung hard- und softwareseitig entsprechende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Einrichtungen<br />
der Steuerungstechnik und deren Bedienelemente sind so einzubauen, daß sie gegen unbeabsichtigte Betätigung<br />
ausreichend geschützt sind.<br />
12.4 Wartung und Instandhaltung<br />
Werden Meß- oder Prüfarbeiten am aktiven Gerät erforderlich, dann sind die Festlegungen und Durchführungsanweisungen<br />
der Unfallverhütungsvorschrift VBG 4.0 zu beachten. Es ist geeignetes Elektrowerkzeug zu verwenden.<br />
Reparaturen an Steuerungskomponenten dürfen nur von SCHLEICHER autorisierten Reparaturstellen vorgenommen<br />
werden. Unbefugtes Öffnen und unsachgemäße Eingriffe oder Reparaturen können zu Körperverletzungen<br />
oder Sachschäden führen.<br />
Vor Öffnen des Gerätes ist immer die Verbindung zum speisenden Netz zu trennen (Netzstecker ziehen oder<br />
Trennschalter öffnen).<br />
Steuerungsmodule dürfen nur im spannungslosen Zustand gewechselt werden. Demontage und Montage sind<br />
gemäß der mechanischen Aufbaurichtlinien vorzunehmen.<br />
Beim Auswechseln von Sicherungen dürfen nur Typen verwendet werden, die in den technischen Daten spezifiziert<br />
sind.<br />
Beim Austausch von Batterien dürfen nur Typen verwendet werden, die in den technischen Daten spezifiziert<br />
sind. Batterien sind in jedem Fall nur als Sondermüll zu entsorgen.<br />
12.5 Gefahren durch elektrische Energie<br />
Nach Öffnen des Systemschrankes oder nach Entfernen des Gehäuses von<br />
Systemkomponenten werden bestimmte Teile des Automatisierungssystems<br />
zugänglich, die unter gefährlicher Spannung stehen können.<br />
Der Anwender muß dafür sorgen, daß unbefugte und unsachgemäße Eingriffe unterbunden werden (z.B. verschlossener<br />
Schaltschrank).<br />
Das Personal muß gründlich mit allen Gefahrenquellen und Maßnahmen zur Inbetriebnahme und Wartung<br />
gemäß den Angaben in der <strong>Betriebsanleitung</strong> vertraut sein.<br />
Seite 104 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
12.6 Umgang mit verbrauchten Batterien<br />
Die in den Automatisierungssystemen verwendeten Batterien sind, nach deren Verbrauchsende, dem Gemeinsamen<br />
Rücknahmesystem Batterien (GRS) oder öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern zuzuführen.<br />
Batterien sollen nur im entladenen Zustand zurückgegeben werden. Der entladene Zustand ist erreicht, wenn<br />
eine Funktionsbeeinträchtigung des Gerätes wegen unzureichender Batteriekapazität vorliegt.<br />
Bei nicht vollständig entladenen Batterien muß Vorsorge gegen mögliche Kuzschlüsse getroffen werden. Das<br />
kann durch Isolieren der Batteriepole mit Klebestreifen erreicht werden.<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 105
13 Index<br />
—A—<br />
Absolut-Weggeber ............................................... 20<br />
Absolutwertpositionieren .................................. 49<br />
Adreßbelegung..................................................... 34<br />
Adreßfehler........................................................... 97<br />
Analog-Ausgangsspannung ........................... 34, 40<br />
Ansprechzeit Geberfehler in 2,5ms ...................... 42<br />
Antriebselektronik verdrahten............................... 21<br />
—B—<br />
Beispielprogramm .......................................... 40, 69<br />
Beschleunigungs- und Bremsrampe .............. 62, 78<br />
Beschleunigungsrampe........................................ 42<br />
Bremsrampe......................................................... 42<br />
—D—<br />
Diagnose mit einem LCT04.................................. 88<br />
Differentialanteil.................................................... 42<br />
—E—<br />
ENDMAX-Schalter betätigt ................................... 35<br />
ENDMAX-Schalter nicht betätigt .......................... 35<br />
ENDMIN-Schalter betätigt .................................... 35<br />
ENDMIN-Schalter nicht betätigt............................ 35<br />
Endschalter .................................................... 23, 65<br />
Endschalter als Öffner/Schließer.......................... 42<br />
Endschalter-Fehler ............................................... 99<br />
—F—<br />
Fehler beheben .................................................... 97<br />
Fehler erkennen ................................................... 96<br />
Fehlerfreies Positionieren..................................... 35<br />
Firmware 7.14 ...................................................... 53<br />
Firmware-Version ........................................... 26, 34<br />
Firrnware-Version................................................. 34<br />
Frontplatte .............................................................. 8<br />
Funktion korrekt durchgeführ ............................... 35<br />
—G—<br />
Genauhalt erreicht................................................ 35<br />
Genauhalt-Fenster ................................... 42, 68, 82<br />
Geschwindigkeit ............................................. 42, 61<br />
—H—<br />
Hardware-Fehler................................................. 100<br />
—I—<br />
I- und D-Anteile des PID-Reglers ......................... 66<br />
I- und D-Anteile optimieren................................... 85<br />
Inbetriebnehmen .................................................. 75<br />
Inkremental-Weggeber......................................... 19<br />
Integralanteil......................................................... 42<br />
Istwert (L- und H-Wort)......................................... 39<br />
Istwert fällt ............................................................ 35<br />
Istwert H-Wort ...................................................... 34<br />
Istwert L-Wort....................................................... 34<br />
Istwert steigt ......................................................... 35<br />
Istwertabspeicherung ........................................ 53<br />
—K—<br />
Kennlinien-Nichtlinearität von Aktoren ................. 67<br />
Kontrollwort .............................................. 34, 40, 42<br />
Kontrollwort zurückschreiben ............................... 69<br />
Kontrollwort-Fehler............................................... 98<br />
Koppelprogramm............................................ 30, 93<br />
Korrekturwert.................................................. 42, 65<br />
Kriechgang.......................................................... 54<br />
KV-Faktor ................................................. 42, 65, 80<br />
—L—<br />
LCT04................................................................... 88<br />
LCT04 Fehlermeldung.......................................... 91<br />
LCT04 verdrahten ................................................ 25<br />
LCT04-Texte ........................................................ 89<br />
LED "5 VDC" ........................................................ 10<br />
LED "ACTIVE"................................................ 10, 37<br />
LED "CL. LOOP"............................................ 10, 37<br />
LED "CL.LOOP" ................................................... 36<br />
LED "EXACT"................................................. 10, 36<br />
LED "FORWA" ..................................................... 36<br />
LED "FORWARD" ................................................ 10<br />
LED "REVERS" .............................................. 10, 36<br />
LED "SET IN" ................................................. 10, 37<br />
LED "STOP" ......................................................... 10<br />
LED "U" ................................................................ 10<br />
LEDs .................................................................... 10<br />
—M—<br />
Moduladresse einstellen ...................................... 14<br />
Moduladresse für die P03 .................................... 15<br />
—N—<br />
Negativer Schleppabstand ................................... 35<br />
Neuinitialisierung notwendig ................................ 35<br />
Normierung für ..................................................... 45<br />
—O—<br />
Optimieren............................................................ 77<br />
Optionale Parameter ............................................ 83<br />
—P—<br />
P02V .................................................................... 14<br />
Parameter ............................................................ 60<br />
Positionieren freigegeben .................................... 35<br />
Positionieren nach Geschwindigkeitsprofilen....... 45<br />
Positionieren nicht abgeschlossen....................... 35<br />
Positionierrichtung rückwärts ............................... 35<br />
Positionierrichtung vorwärts ................................. 35<br />
Positiver Schleppabstand..................................... 35<br />
Seite 106 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3
P-PM/3 freigeben ................................................ 31<br />
P-PM/3 Speicher lesen ........................................ 31<br />
P-PM/3 Speicher schreiben ................................ 31<br />
P-PM/3 SSI mit Absolutweggeber ..................... 12<br />
PRODOC 5........................................................... 15<br />
Programmierhinweise........................................... 26<br />
Pulsbewertung.......................................... 27, 42, 67<br />
Pulsdivisionsfaktor................................................ 42<br />
Pulsmultiplikationsfaktor....................................... 42<br />
P-WE/3 ......................................................... 3, 8, 59<br />
—R—<br />
Rechenfehler ................................................ 35, 100<br />
Referenzpunkt-Fahrt ............................................ 45<br />
Reglerfreigabe aktiviert ........................................ 35<br />
Reglerfreigabe nicht aktiviert................................ 35<br />
Reglerfreigabe verdrahten................................. 22<br />
—S—<br />
Satznummer ................................................... 34, 39<br />
Schleppabstand.............................................. 34, 38<br />
Schleppabstandsüberschreitung.......................... 35<br />
Schleppabstands-Überschreitung ........................ 97<br />
Sicherheitshinweise............................................ 103<br />
Bestimmungsgemäße Verwendung.........................103<br />
Darstellung Warnhinweise..........................................6<br />
Inbetriebnahme .......................................................104<br />
Installation ..............................................................104<br />
Instandhaltung ........................................................104<br />
Not-Aus-Einrichtung ..............................................104<br />
Personalauswahl .....................................................103<br />
Programmierung .....................................................104<br />
Projektierung ..........................................................104<br />
Unfallverhütungsvorschrift .....................................104<br />
Wartung ..................................................................104<br />
Signalpegel-Typen ............................................... 19<br />
Software-Reset..................................................... 45<br />
Software-Stop....................................................... 45<br />
Sollwert (L- und H-Wort) ...................................... 64<br />
Sollwert, H-Wort ................................................... 42<br />
Sollwert, L-Wort.................................................... 42<br />
Startvorbereitungsfunktionen ............................... 44<br />
Statuswort ............................................................ 34<br />
Statuswort auswerten........................................ 38<br />
Steckplatzliste ...................................................... 15<br />
—T—<br />
Technische Daten .............................................. 101<br />
Totzeit - Geberfehler ............................................ 65<br />
—V—<br />
Verdrahten ........................................................... 17<br />
Vorschubpositionieren ...................................... 52<br />
—W—<br />
Wegerfassung...................................................... 59<br />
Wegerfassung mit Schaltausgang.................... 59<br />
Weggeber verdrahten .......................................... 19<br />
Weggeberauflösung............................................. 29<br />
Weggeber-Fehler ........................................... 35, 99<br />
Weggebertyp....................................................... 43<br />
—Z—<br />
Zähler setzen ....................................................... 45<br />
Zählersetzeingang................................................ 24<br />
Zählersetzeingang aktiv ....................................... 35<br />
Zählersetzeingang nicht aktiv............................... 35<br />
Zählersetzwert (L- und H-Wort)............................ 64<br />
Zählersetzwert, H-Wort ........................................ 42<br />
Zählersetzwert, L-Wort......................................... 42<br />
Zykluszeit des SPS-Projektes .............................. 33<br />
Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 107