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Betriebsanleitung - Schleicher Electronic

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P-PM/3<br />

P-WE/3<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule<br />

<strong>Betriebsanleitung</strong><br />

BA-Version 06/99 Artikel-Nr. 322 157 75


<strong>Betriebsanleitung</strong> für:<br />

Copyright by<br />

P-PM/3 und P-PM/3 SSI Positioniermodul<br />

und P-WE/3 und P-WE/3 SSI Wegerfassungsmodul.<br />

<strong>Schleicher</strong> <strong>Electronic</strong> GmbH & Co. KG<br />

Pichelswerderstraße 3 - 5<br />

13597 Berlin, Germany<br />

Tel.: +49 30 33005-330<br />

Fax: +49 30 33005-305<br />

www.schleicher-electronic.com<br />

info@schleicher-electronic.com<br />

Änderungen und Irrtum vorbehalten<br />

Seite 2 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


<strong>Betriebsanleitung</strong><br />

Zweck der <strong>Betriebsanleitung</strong><br />

Zielgruppe<br />

Warenzeichenvermerke<br />

Die vorliegende <strong>Betriebsanleitung</strong> dient als Anleitung zur Projektierung,<br />

Programmierung, Installation, Inbetriebnahme, Betrieb und Wartung<br />

der Module:<br />

P-PM/3, P-PM/3 SSI<br />

P-WE/3 und P-WE/3 SSI<br />

Die reinen Wegerfassungsmodule P-WE/3 und P-WE/3 SSI werden<br />

in dieser <strong>Betriebsanleitung</strong> berücksichtigt. Die Wegerfassungsmodule<br />

besitzen keinen Analogausgang.<br />

Die <strong>Betriebsanleitung</strong> enthält Projektierungs-, Programmier-, Bedienungshinweise<br />

und technische Daten.<br />

Die <strong>Betriebsanleitung</strong> ist für geschulte Fachkräfte ausgelegt. Es werden<br />

besondere Anforderungen an die Auswahl und Ausbildung des<br />

Personals gestellt, die mit dem Automatisierungssystem umgehen. Als<br />

Personen kommen z.B. Elektrofachkräfte und Elektroingenieure in<br />

Frage, die entsprechend geschult sind (siehe auch Sicherheitshinweise<br />

"1.4. Personalauswahl und -qualifikation").<br />

• MS-DOS ist ein eingetragenes Warenzeichen der Microsoft Corporation.<br />

• WINDOWS ist ein eingetragenes Warenzeichen der Microsoft Corporation.<br />

• IBM ist ein eingetragenes Warenzeichen der International Business<br />

Machines.<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 3


Inhalt<br />

1 DARSTELLUNG VON WARNHINWEISEN 6<br />

2 EINFÜHRUNG 7<br />

2.1 Aufgaben und Eigenschaften 7<br />

2.2 Gehäusebeschreibung 8<br />

2.2.1 Frontplatte 8<br />

2.3 Arbeitsweise des P-PM/3 mit Inkremental - Weggebern 11<br />

2.4 Zusammenfassung 13<br />

3 MODULADRESSE EINSTELLEN 14<br />

3.1 Einführung 14<br />

3.2 Moduladresse für die P02V 14<br />

3.3 Moduladresse für die P03 15<br />

3.4 Zusammenfassung 16<br />

4 VERDRAHTEN 17<br />

4.1 Einführung 17<br />

4.2 Komponenten verdrahten 17<br />

4.2.1 Weggeber verdrahten 19<br />

5 PROGRAMMIERHINWEISE 26<br />

5.1 Vorabdefinitionen 26<br />

5.1.1 Firmware-Version 26<br />

5.1.2 Pulsbewertung 27<br />

5.2 Koppelprogramm 30<br />

5.3 Zusammenfassung 33<br />

6 ADREßBELEGUNG 34<br />

6.1 SPS liest Daten aus P-PM/3 Adressen 34<br />

6.1.1 Firmware-Version 34<br />

6.1.2 Statuswort 34<br />

6.1.3 Schleppabstand 38<br />

6.1.4 Istwert (L- und H-Wort) 39<br />

6.1.5 Satznummer 39<br />

6.1.6 Analog-Ausgangsspannung 40<br />

6.1.7 Kontrollwort 40<br />

6.1.8 Beispielprogramm 40<br />

6.2 SPS schreibt Daten in P-PM/3 Adressen 41<br />

6.2.1 Modulfunktionen 43<br />

6.2.2 Parameter 60<br />

6.2.3 Kontrollwort zurückschreiben 69<br />

6.2.4 Beispielprogramm 69<br />

6.3 Kommunikation für das P-PM/3 freigeben 73<br />

6.4 Zusammenfassung 73<br />

7 INBETRIEBNEHMEN 75<br />

7.1 Einführung 75<br />

7.2 Inbetriebnehmen vorbereiten 75<br />

Seite 4 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


7.3 Inbetriebnehmen 76<br />

7.4 Optimieren anlagenspezifischer Parameter 77<br />

7.4.1 Beschleunigungs- und Bremsrampe 78<br />

7.4.2 KV-Faktor 80<br />

7.4.3 Genauhalt-Fenster 82<br />

7.4.4 Optionale Parameter 83<br />

7.5 Zusammenfassung 86<br />

8 DIAGNOSE MIT EINEM LCT04 88<br />

8.1 Einführung 88<br />

8.2 Der nächste Abschnitt beschreibt die Seiten, die auf dem LCT04 angezeigt werden. 89<br />

8.2.1 Fehlermeldung 91<br />

8.3 Zusammenfassung 91<br />

9 BEISPIELPROGRAMM 92<br />

9.1 Einführung 92<br />

9.2 Koppelprogramm 93<br />

10 ERKENNEN UND BEHEBEN VON FEHLERN 96<br />

10.1 Fehler erkennen 96<br />

10.2 Fehler beheben 97<br />

10.2.1 Schleppabstands-Überschreitung 97<br />

10.2.2 Adreßfehler 97<br />

10.2.3 Kontrollwort-Fehler 98<br />

10.2.4 Endschalter-Fehler 99<br />

10.2.5 Weggeber-Fehler 99<br />

10.2.6 Rechenfehler 100<br />

10.2.7 Hardware-Fehler 100<br />

11 TECHNISCHE DATEN 101<br />

12 SICHERHEITSHINWEISE 103<br />

12.1 Bestimmungsgemäße Verwendung 103<br />

12.2 Personalauswahl und -qualifikation 103<br />

12.3 Projektierung, Programmierung, Installation, Inbetriebnahme und Betrieb 104<br />

12.4 Wartung und Instandhaltung 104<br />

12.5 Gefahren durch elektrische Energie 104<br />

12.6 Umgang mit verbrauchten Batterien 105<br />

13 INDEX 106<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 5


1 Darstellung von Warnhinweisen<br />

Warn- und Sicherheitshinweise werden in dieser <strong>Betriebsanleitung</strong><br />

durch besondere Kennzeichnungen hervorgehoben:<br />

Bedeutet, daß Tod, schwere Körperverletzung oder erheblicher Sachschaden<br />

eintreten werden, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen<br />

nicht getroffen werden.<br />

Bedeutet, daß Tod, schwere Körperverletzung oder erheblicher Sachschaden<br />

eintreten können, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen<br />

nicht getroffen werden.<br />

Bedeutet, daß leichte Körperverletzung oder Sachschaden eintreten<br />

können, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen<br />

werden.<br />

Bedeutet, daß das Automatisierungssystem oder eine Sache beschädigt<br />

werden kann, wenn die entsprechenden Hinweise nicht eingehalten<br />

werden.<br />

Hebt eine wichtige Information hervor, die die Handhabung des Automatisierungssystems<br />

oder den jeweiligen Teil der <strong>Betriebsanleitung</strong><br />

betrifft.<br />

Die Sicherheitshinweise in dieser Beschreibung sind zu lesen und zu<br />

beachten.<br />

Seite 6 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


2 Einführung<br />

2.1 Aufgaben und Eigenschaften<br />

Im allgemeinen Maschinenbau steht man häufig vor zwei Positionieraufgaben:<br />

a) Wegerfassung<br />

Wegerfassung heißt, die Position einer Achse ermitteln und aus der<br />

Ausgangsposition und der neuen Position den zurückgelegten Weg<br />

und die Geschwindigkeit, mit der dieser Weg zurückgelegt wurde, bestimmen.<br />

b) Positionieren<br />

heißt, Antriebe steuern um eine Achse zu einer Position zu bewegen<br />

Wegerfassung und Positionieren übernimmt das Positioniermodul<br />

P-PM/3 für die SCHLEICHER Steuerungsfamilien Promodul P02V und<br />

P03. Das P-PM/3 ist eine intelligente Prozessoreinheit. Daher nimmt<br />

es kaum Rechenzeit von der SPS-CPU in Anspruch. Die SPS-CPU<br />

gibt dem P-PM/3 lediglich die Positionierparameter vor und überwacht<br />

das Positionieren. Das P-PM/3 führt alle notwendigen Berechnungen<br />

durch und positioniert eine Achse selbständig.<br />

Das P-PM/3 ist für den Anschluß von Inkrementalweggebern vorgesehen.<br />

Zum Anschluß von Absolutweggebern ist das P-PM/3 SSI zu<br />

verwenden.<br />

Das Positioniermodul P-PM/3 steuert alle spannungsgeregelten Antriebe<br />

mit einer Eingangsspannung von max. ± 10 V.<br />

Mit dem P-PM/3 können Sie:<br />

• Absolutwertpositionieren<br />

Positionieren einer Achse vorwärts oder rückwärts. Der Positionswert<br />

entspricht zu jedem Zeitpunkt der tatsächlichen Position<br />

der Achse<br />

• Vorschubpositionieren ( nicht mit dem P-PM/3 SSI, da Absolutweggeber<br />

)<br />

Vorschieben der Achse um eine bestimmte Wegstrecke. Der<br />

Positionswert entspricht dem Abstand, um den die Achse vorgeschoben<br />

wurde<br />

• Positionieren nach Geschwindigkeitsprofilen<br />

d.h.: Anfahren von mehreren Positionen nacheinander, ohne zwischendurch<br />

anzuhalten. Jede Position kann mit einer anderen Geschwindigkeit<br />

erreicht werden. Die Achse kann vorwärts und rückwärts<br />

positioniert werden.<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 7


2.2 Gehäusebeschreibung<br />

2.2.1 Frontplatte<br />

Die wichtigsten Teile des P-PM/3 finden Sie auf der Frontplatte des<br />

Gehäuses. Auf der rechten Gehäuseseite des P-PM/3 befinden sich<br />

ein Typenschild und auf der Rückseite des Gehäuses einen Busanschluß.<br />

Der Busanschluß wird erst beim Installieren relevant (<br />

Kapitel 4). Die Teile auf der Frontplatte und das Typenschild werden in<br />

diesem Abschnitt beschrieben.<br />

Auf der Frontplatte finden Sie:<br />

A) Stecker 1, 10-polig mit 10-poliger Buchse<br />

B) Stecker 2, 10-polig mit einer 6- und einer 4-poligen Buchse<br />

C) 9 LEDs beim P-PM/3 und 6 LEDs beim P-WE/3<br />

Die Abbildung zeigt, wo sich die Stecker und LEDs befinden.<br />

P-PM/3<br />

P-WE/3<br />

Seite 8 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


2.2.1.1 Stecker<br />

Mit den Steckern 1 und 2 können Sie externe Geräte an das Positioniermodul<br />

anschließen.<br />

A) Stecker 1<br />

Stecker 1 ist ein 10-poliger Phoenix-Stecker, der Eingangssignale<br />

aufnehmen kann. Eine 1 0-polige Buchse mit Schraubklemme<br />

steckt auf dem Stecker. Mit Hilfe der Schraubklemmen<br />

kann die Buchse verdrahtet werden<br />

B) Stecker 2<br />

Stecker 2 des P-PM/3 ist ebenfalls ein 10-poliger Phoenix-<br />

Stecker und ist zweigeteilt:<br />

- Pol 13 bis 16 geben Ausgangssignale des P-PM/3 aus<br />

- Pol 13 und 14 geben die Ausgangssignale des P-WE/3 aus<br />

- Pol 17 bis 20 dienen als Anschluß für das Bediengerät LCT04<br />

Die Buchse ist ebenfalls geteilt in eine 6-polige und eine 4polige.<br />

Beide Buchsen haben Schraubklemmen, mit denen Sie<br />

die Buchsen verdrahten können.<br />

Die Steckerbelegungen finden Sie in Kapitel 4.<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 9


2.2.1.2 LEDs<br />

LED "U" (gelb)<br />

leuchtet: Spannungsversorgung für Reglerfreigabe(+24V des<br />

externen Netzteils) liegt an Pol 9 und 10 von Stecker 1<br />

an<br />

leuchtet nicht: Spannungsversorgung für Reglerfreigabe liegt nicht an<br />

oder ist gestört<br />

LED "5 VDC" (gelb)<br />

leuchtet: Spannungsversorgung des Positioniermoduls (+5V<br />

des internen Netzteils) liegt an<br />

leuchtet nicht: Bussicherung der SPS-CPU ist durchgebrannt oder<br />

defekt<br />

LED "STOP" (rot)<br />

leuchtet: SPS-Störung: SPS-CPU steht oder ist defekt. Das<br />

Kontrollwort des P-PM/3 wurde von der SPS-CPU<br />

nicht oder falsch an das Positioniermodul zurückgegeben<br />

leuchtet nicht: SPS-CPU und P-PM/3 arbeiten korrekt<br />

LED "ACTIVE" (gelb) Beim Positionieren zeigt das P-PM/3 in Bit 11 des<br />

Status-worts den Wert 0 an, wenn es nicht positioniert,<br />

den Wert 1<br />

leuchtet: P-PM/3 positioniert<br />

leuchtet nicht: P-PM/3 positioniert nicht<br />

LED "CL. LOOP" (grün)<br />

leuchtet: Reglerfreigabe ist aktiviert (Spannung von Pol 9 und<br />

10 liegt an Pol 14 an)<br />

leuchtet nicht: Reglerfreigabe nicht aktiviert, Antrieb steht. Bei der<br />

Wegerfassung zeigt das P-PM/3 in Bit 11 des Statusworts<br />

den Wert 0 an, wenn es nicht erfaßt, den Wert 1<br />

blinkt: Endschalter geschlossen, Antrieb kann nur entgegengesetzt<br />

zu der Richtung fahren, in die er bisher gefahren<br />

ist (außer bei Fehler)<br />

LED "EXACT" (gelb)<br />

leuchtet: Positions-Istwert liegt im Genauhalt-Fenster<br />

leuchtet nicht: Positions-Istwert liegt nicht im Genauhalt-Fenster Das<br />

P-PM/3 zeigt den Zustand auch im Bit 9 des Statusworts<br />

an<br />

LED "FORWARD" (gelb)<br />

leuchtet: Weggeber registriert Vorwärtsbewegung<br />

blinkt im Gleichtakt mit LED "REVERS":<br />

Weggeber-Fehler aufgetreten<br />

LED "REVERS" (gelb)<br />

leuchtet: Weggeber registriert Rückwärtsbewegung<br />

blinkt im Gleichtakt mit LED "FORWARD":<br />

Weggeber-Fehler aufgetreten<br />

LED "SET IN" (gelb) [ Nur bei Inkrementalweggeber ]<br />

leuchtet: Zählersetzeingang (Eingang 5 auf Stecker 1) ist aktiv<br />

leuchtet nicht: Zählersetzeingang nicht aktiv<br />

Seite 10 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


2.3 Arbeitsweise des P-PM/3 mit Inkremental - Weggebern<br />

Die Arbeitsweise des P-PM/3 hängt vom Typ des Weggebers ab. Es<br />

stellt sich dabei auf die speziellen Eigenschaften des Weggeber-Typs<br />

ein.<br />

P-PM/3 mit Inkrementalweggeber:<br />

Bei der Wegerfassung einer Achse produzieren Inkrementalweggeber<br />

Pulse. Durch die Anzahl der produzierten Pulse läßt sich der zurückgelegte<br />

Weg bestimmen. lnkrementalweggeber senden die produzierten<br />

Pulse als Ausgangssignal an das Positioniermodul. Diese 3 Ausgangssignale<br />

sind:<br />

1. Signal A<br />

Dieses Signal überträgt die originalen Pulse, die bei der Wegerfassung<br />

produziert werden<br />

2. Signal B<br />

Dieses Signal ist identisch zum Signal A aber um 90 0 phasenverschoben<br />

3. Signal 0<br />

Dieses Signal ist ein Referenzsignal. Es liefert in der Regel einen<br />

Puls pro Wegeinheit. Bei Drehgebern liefert das Signal einen Puls<br />

pro Weggeber-Umdrehung<br />

Weggeber, die mit einem Signalpegel von 5V Differenzspannung arbeiten,<br />

liefern außer diesen drei Signalen auch die dazugehörenden<br />

invertierten Signale A , B und O .<br />

Das Positioniermodul P-PM/3 wertet die Signale A und B 4-fach aus.<br />

Das bedeutet, daß sowohl die positiven als auch die negativen Flanken<br />

der Signale A und B verwendet werden, um einen Puls des Weggebers<br />

zu registrieren. Dieses Verfahren garantiert eine hohe Genauigkeit.<br />

Aus den technischen Daten Ihres Weggebers können Sie entnehmen,<br />

wieviele Pulse Ihr Weggeber pro Wegeinhelt über die Signalleitungen<br />

A und B sendet. Beachten Sie beim Programmieren von<br />

Geschwindigkeits- und Positionsangaben, daß das Positioniermodul<br />

durch die 4-fach-Auswertung viermal so viele Pulse empfängt, wie Ihr<br />

Weggeber sendet.<br />

Beispiel:<br />

Ein lnkremental-Drehgeber liefert 500 Pulse/Umdrehung. Das Positioniermodul<br />

empfängt und verarbeitet also 2000 Pulse/Umdrehung<br />

Damit das P-PM/3 aus den ankommenden Pulsen eine Position ermitteln<br />

kann zählt das P-PM/3 die Pulse und bestimmt aus der Summe<br />

den Positions-Istwert. Der Positions-Istwert hat die Einheit "Inkrement".<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 11


Die Einheit "Inkrement" wird in diesem Handbuch häufig verwendet.<br />

Sie kann Einheit für eine Wegstrecke oder eine Position sein. Es<br />

spielt dabei keine Rolle, ob die Wegstrecke mit einem lnkremental -<br />

oder einem Absolutweggeber aufgenommen wurde<br />

Das P-PM/3 vergleicht den Positions-Istwert mit dem vorgegebenen<br />

Sollwert in der SPS. Wenn eine Differenz besteht, regelt das P-PM/3<br />

die Analogausgangsspannung, an den der Antrieb angeschlossen ist<br />

und positioniert die Achse weiter, bis der Sollwert erreicht worden ist.<br />

Das Positioniermodul kann beim Systemstart mit dem lnkrementalweggeber<br />

nicht die aktuelle Position bestimmen. Deshalb müssen Sie<br />

nach jedem Systemstart eine sogenannte Referenzpunkt-Fahrt durchführen.<br />

Bitte berücksichtigen Sie das in Ihrem Koppelprogramm (s.<br />

Kapitel 6.2.1.1).<br />

P-PM/3 SSI mit Absolutweggeber:<br />

Absolutweggeber arbeiten beim Erfassen eines Weges entweder als<br />

Winkelkodierer oder Längenmeßsysteme. Im Gegensatz zu Inkrementalweggebern<br />

bestimmen sie sofort die aktuelle Position. Dieser Positions-Istwert<br />

wird an das P-PM/3 SSI übergeben.<br />

Weggeber kommunizieren mit dem Positioniermodul über die synchrone<br />

serielle Schnittstelle. Die Kommunikation besteht aus folgenden<br />

Schritten:<br />

a) Das P-PM/3 SSI sendet ein Taktsignal. Dieses Taktsignal besteht<br />

aus einer Anzahl von Pulsen, die durch die weggeber-typische<br />

Auflösung (z.B. 24 Bit) des Positions-Istwerts festgelegt ist<br />

b) Parallel zum Taktsignal sendet der Weggeber den Positions-<br />

Istwert bit-weise und gray-kodiert an das P-PM/3 SSI<br />

c) Das P-PM/3 SSI verarbeitet den Wert in der Einheit "Inkrement"<br />

• lfm-Weggeber liefern Positions-Istwerte im 24 Bit Format. Das P-<br />

PM/3 SSI verarbeitet intern jedoch nur Werte im 22 Bit Format. Es<br />

nimmt jedoch das 24 Bit Format auf und läßt die beiden ersten<br />

Bits, die übertragen werden, unberücksichtigt. Bei einer binären<br />

24-Bit-Zahl kann das P-PM/3 SSI also nur die letzten 22 Stellen<br />

auswerten<br />

• Die Einheit "Inkrement" wird In diesem Handbuch häufig verwendet.<br />

Sie kann Einheit für eine Wegstrecke oder eine Position sein.<br />

Es spielt dabei keine Rolle, ob die Wegstrecke mit einem lnkremental<br />

- oder einem Absolutweggeber aufgenommen worden ist<br />

Nach einem Systemstart mit einem Absolutweggeber erhält das P-<br />

PM/3 SSI sofort den aktuellen Positions-Istwert.<br />

Seite 12 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


2.4 Zusammenfassung<br />

Das Positioniermodul P-PM/3:<br />

• Erfaßt Positionen einer Achse und berechnet daraus die<br />

Geschwindigkeit und den zurückgelegten Weg. Mit dem P-<br />

PM/3 können folgende Weggeber-Typen eingesetzt werden:<br />

- P-PM/3 für Inkrementalweggeber - P-<br />

PM/3 SSI für Absolutweggeber z.B. Stegmann<br />

AG 626 oder ifm-RM-4096-G24 oder G 05<br />

• Regelt Antriebe, die mit einer Eingangsspannung von max.<br />

± 10 V arbeiten. Mit diesen Antrieben kann das Modul folgende<br />

Arten der Positionierung durchführen:<br />

- Absolutwertpositionieren<br />

- Vorschubpositionieren<br />

- Positionieren nach Geschwindigkeitsprofilen<br />

Auf der Frontplatte des Moduls befinden sich:<br />

• Stecker 1 für Eingangssignale<br />

• Stecker 2 für Ausgangssignale und den Anschluß eines<br />

LCT04<br />

• 9 LEDs, die verschiedene Informationen aus dem Positionierbetrieb<br />

anzeigen<br />

Die Arbeitsweise des Positioniermoduls ist abhängig vom Typ des<br />

angeschlossenen Weggebers:<br />

• P-PM/3 mit Inkrementalweggeber:<br />

Das Positioniermodul zählt die Pulse, die vom Weggeber übertragen<br />

werden und wertet sie 4-fach aus. Es positioniert<br />

eine Achse anhand der Zählergebnisse und der<br />

Vorgaben von der SPS<br />

• P-PM/3 SSI mit Absolutweggeber:<br />

Das Positioniermodul empfängt Positions-Istwerte vom Absolutweggeber.<br />

Es positioniert eine Achse anhand dieser<br />

Werte und der Vorgaben von der SPS<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 13


3 Moduladresse einstellen<br />

3.1 Einführung<br />

3.2 Moduladresse für die P02V<br />

Das P-PM/3 und die SPS-CPU tauschen Daten über einen wortorganisierten<br />

Speicher im P-PM/3 aus. Über eine Moduladresse im<br />

wort-organisierten Speicher kann die SPS das P-PM/3 Modul ansprechen.<br />

Die Moduladresse, z.B.: 1000, kann frei gewählt werden und ist<br />

gleichzeitig die Basisadresse im wort-organisierten Speicher.<br />

Zu jeder Basisadresse im wort-organisierten Speicher des P-PM/3<br />

(Positioniermodul-Adresse) gehören 32 dezimale Wortadressen, z.B.:<br />

1, 2, 3, 4, 5 ... 32 (40 oktale Adressen). Die Wortadressen 1-32 werden<br />

zur Basisadresse 1000 addiert: 1001, 1002 ... 1032. Die Kommunikation<br />

zwischen P-PM/3 und SPS wird durch schreiben/lesen in diesen<br />

32 Adressen ermöglicht ( Kapitel 5).<br />

Wenn Sie eine Moduladresse festlegen, müssen Sie diese:<br />

• bei einer P02V am P-PM/3-Modul einstellen und<br />

• bei einer P03 In die Steckplatzliste eintragen<br />

In den folgenden Abschnitten beschreiben wir, wie Sie im einzeln vorgehen<br />

müssen.<br />

Wenn Sie das Positioniermodul mit einer P02V-SPS einsetzen, legen<br />

Sie eine Moduladresse beliebig fest und stellen sie am Drehschalter<br />

des P-PM/3 ein. Dieser Drehschalter hat eine hexadezimale Einteilung.<br />

Sie sehen den Drehschalter, wenn Sie Ihr Modul von unten betrachten<br />

( Abbildung).<br />

Stellen Sie die Moduladresse mit einem kleinen Schraubendreher folgendermaßen<br />

ein:<br />

Seite 14 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


3.3 Moduladresse für die P03<br />

Drehschalterstellung Basisadresse<br />

0,1, 2, 3 0<br />

4, 5,6, 7 40<br />

8,9, A, B 100<br />

C, D, E, F 140<br />

Wenn Sie den Drehschalter zum Beispiel auf Position 9 stellen, hat<br />

das P-PM/3 die Moduladresse 100q. Die Adressen im wortorganisierten<br />

Speicher wären dann: 100q ... 137q.<br />

Die Tabelle zeigt, daß mit einer P02V-SPS maximal 4 Positioniermodule<br />

betrieben werden können.<br />

Bei einer P03-SPS legen Sie die Moduladresse des P-PM/3 in der<br />

Steckplatzliste Ihres SPS-Projekts fest. Rufen Sie dazu das Programmierpaket<br />

PRODOC 5 auf, laden Sie Ihr SPS-Projekt und aktivieren<br />

Sie die Steckplatzliste.<br />

Ein Positioniermodul wird in der P03-SPS als allgemeines Wortmodul,<br />

das heißt, als W64 in die Steckplatzliste eingetragen. Die Moduladresse<br />

können Sie zwischen 0 und 3700q in 100-ter Schritten frei wählen<br />

( PRODOC 5 Benutzerhandbuch und PRODOC 5 Online-Hilfe).<br />

Beispiel:<br />

In einem Projekt können bis zu 32 Wortmodule eingetragen werden,<br />

das heißt, maximal 32 Positioniermodule oder eine Mischung aus Positioniermodul(en)<br />

und anderen Wortmodulen.<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 15


3.4 Zusammenfassung<br />

Bevor Sie ein Positioniermodul installieren legen Sie die<br />

Moduladresse des P-PM/3 fest.<br />

Die Moduladresse ist gleichzeitig Basisadresse im wortorganisierten<br />

Speicher des P-PM/3. Sie wird für P02V und P03 unterschiedlich<br />

eingestellt:<br />

• P02V-SPS: Drehschalter auf dem Modul<br />

• P03-SPS: Steckplatzliste im SPS-Projekt (PRODOC 5)<br />

Mit einer P02 V können Sie bis zu 4, mit einer P03 bis zu 32 Positioniermodule<br />

betreiben.<br />

Seite 16 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


4 Verdrahten<br />

4.1 Einführung<br />

4.2 Komponenten verdrahten<br />

Nachdem Sie die Moduladresse für das Positioniermodul eingestellt<br />

haben, können Sie das P-PM/3 installieren. Das Installieren besteht<br />

aus 4 bzw. 6 Schritten:<br />

1. P-PM/3 in den Baugruppenträger stecken<br />

2. Weggeber verdrahten<br />

3. Antriebselektronik verdrahten<br />

4. Endschalter verdrahten<br />

5. Bei Verwenden eines lnkremental-Weggebers: Zählersetzeingang<br />

verdrahten<br />

6. Optional: LCT04 verdrahten<br />

Das Modul darf nicht aus dem Baugruppenträger gezogen<br />

werden, wenn die Steuerung unter Spannung steht<br />

Führen Sie den ersten Schritt bitte wie folgt aus:<br />

Stecken Sie das Positioniermodul in einen SCHLEICHER-<br />

Baugruppenträger, bis es einrastet. Am Baugruppenträger befinden<br />

sich oben und unten Schnappen. Arretieren Sie mit jeweils einer<br />

Schnappe oben und unten das Positioniermodul im Baugruppenträger.<br />

Das P-PM/3 ist damit automatisch an den SPS-Bus angeschlossen.<br />

Wie Sie die verschiedenen Geräte an das P-PM/3 anschließen, erfahren<br />

Sie in den nächsten Abschnitten.<br />

Nachdem das Positioniermodul im Baugruppenträger steckt und arretiert<br />

worden ist, verdrahten Sie die Stecker des P-PM/3. Ziehen Sie<br />

dazu die aufgesteckten Buchsen von den Steckern 1 und 2 ab.<br />

Achten Sie darauf, daß die Schnappen des Baugruppenträgers<br />

geschlossen sind, bevor Sie die Buchsen von den Modulsteckern<br />

abziehen. Andernfalls könnten Sie versehentlich das Modul bei eingeschalteter<br />

Spannung aus dem Baugruppenträger ziehen<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 17


Verdrahten Sie die Buchsen anhand der Angaben, die Sie in den<br />

nächsten Abschnitten finden.<br />

Um Störeinflüsse so gering wie möglich halten, empfehlen wir:<br />

1. Verwendung paarweise verdrillter Signalleitungen<br />

(jeweils A und A , B und B , 0 und O zusammen verdrillt)<br />

2. Verwendung eines geschirmten Kabels<br />

Schirme sollen flächig aufgelegt werden. Ein Anschluß mittels Draht,<br />

oder das Geflecht zu einem Anschlußdraht zusammengedreht, kann<br />

die Schirmwirkung auf nahezu Null reduzieren! Im interessierenden<br />

Frequenzbereich ist der SKIN-EFFEKT dominant, d.h. nur die Oberfläche<br />

eines Kabel ist an der Stromleitung beteiligt. Anschlußinduktivitäten<br />

auch nur von ein paar cm Länge reduzieren die Schirmwirkung bereits<br />

deutlich. Der Schirm soll möglichst nahe an die Anschlußpins geführt<br />

werden.<br />

Nummer Bedeutung<br />

1 Isolation<br />

2 Isolation<br />

3 kurze Drahtenden<br />

4 Schirmgeflecht (abisoliert)<br />

5 großflächige zentrale Schirmschiene (z.B. unterhalb der<br />

Steuerung oder an der Kabeleinführung des Schaltschrankes<br />

6 Schelle<br />

Seite 18 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


4.2.1 Weggeber verdrahten<br />

Die Stecker 1 und 2 des P-PM/3 werden je nach Weggebertyp unterschiedlich<br />

verdrahtet.<br />

Folgende Weggebertypen können angeschlossen werden:<br />

• Inkrementalweggeber mit folgenden Signalpegel-Typen<br />

- ±5V Differenzsignal<br />

- + 24V<br />

- 5V TTL<br />

- +l2V mit externer Widerstandsbeschaltung<br />

4.2.1.1 P-PM/3 Inkremental-Weggeber verdrahten<br />

• Absolut-Weggeber Stegmann AG 101 / 626<br />

(serieller Weggeber mit 22 Bit Auflösung) oder<br />

• Absolut-Weggeber ifm-RM-4096-G24 bzw. ifm-RM-4096-G05<br />

(serieller Weggeber mit 24 Bit Auflösung)<br />

Inkremental-Weggeber werden an den Stecker 1 des P-PM/3 angeschlossen.<br />

Dieser ist wie folgt belegt:<br />

Stecker 1:<br />

Stecker 1 hat die Pole 1 bis 1 0. Sie nehmen die Eingangssignale des<br />

P-PM/3 auf und sind wie folgt belegt:<br />

Pol Belegung Bedeutung<br />

1 A Eingang Signal A<br />

2 A Eingang Signal A<br />

3 B Eingang Signal B<br />

4 B Eingang Signal B<br />

5 O Zählersetzeingang/ Signal 0<br />

6 O invertierter Zählersetzeing./ Signal O<br />

7 ENDMIN Minimum-Endschalter<br />

8 ENDMAX Maximum-Endschalter<br />

9 +24 V Eingang:<br />

Externe Spannungsversorgung<br />

10 GND Masseeingang für Weggeber, Modul und<br />

Endschalter<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 19


Wie Sie einen Inkremental-Weggeber an das P-PM/3 anschließen,<br />

hängt von dem Signalpegel ab, mit dem Ihr Weggeber arbeitet. Aus<br />

der Abbildung können Sie die Steckerbelegung für die verschiedenen<br />

Signalpegel entnehmen.<br />

4.2.1.2 P-PM/3 SSI Absolut-Weggeber verdrahten<br />

Absolut-Weggeber werden unabhängig von ihrem Signalpegel direkt<br />

an das P-PM/3 an den Stecker 1 angeschlossen. Zwischen Positioniermodul<br />

und Weggeber werden 2 Datenleitungen, 2 Taktleitungen<br />

und eine Masseleitung gelegt. Bei Weggebern, die mit +24 V Gleichspannung<br />

versorgt werden, können Sie zusätzlich die externe Spannung<br />

für die Reglerfreigabe ( 4.2.1.3) zur Versorgung des Weggebers<br />

nutzen und die entsprechende Leitung verwenden.<br />

Stecker 1:<br />

Stecker 1 hat die Pole 1 bis 10. Sie nehmen Eingangssignale des P-<br />

PM/3 und das Taktsignal auf und sind wie folgt belegt:<br />

Pol Belegung Bedeutung<br />

1 Daten Invertierter serieller Dateneingang<br />

2 Daten Serieller Dateneingang<br />

3 Frei<br />

4 Frei<br />

5 Takt<br />

Invertiertes Taktsignal für Weggeber<br />

6 Takt Taktsignal für Weggeber<br />

7 ENDMIN Minimum-Endschalter<br />

8 ENDMAX Maximum-Endschalter<br />

9 +24 V Eingang: Externe Spannungsversorgung<br />

10 GND Masseeingang für Weggeber, Modul und<br />

Endschalter<br />

In den nachfolgenden Abbildungen finden Sie die Anschlußweise für<br />

die Absolut-Weggeber, die Sie mit dem P-PM/3 einsetzen können:<br />

Seite 20 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


4.2.1.3 Antriebselektronik verdrahten<br />

A) Stegmann-Weggeber AG101/626:<br />

B) lfm-Weggeber RM-4096-G24 oder RM-4096-GO5:<br />

Die Antriebselektronik und die Reglerfreigabe des Antriebs wird an<br />

Stecker 2 des P-PM/3 angeschlossen.<br />

Stecker 2:Stecker 2 hat die Pole 11 bis 12, die nicht belegt sind, 13<br />

bis 16, über die die Ausgangssignale des Positioniermoduls ausgegeben<br />

werden und die Pole 17 bis 20, an denen ein LCT04 (Bediengerät)<br />

angeschlossen werden kann.<br />

Pol Belegung Bedeutung<br />

11 Frei<br />

12 Frei<br />

13 Ausgang 24V Ausgang zur Geschwindigkeits-umschaltung<br />

100mA von Motoren(s. 6.2.1.6)<br />

14 Ausgang Reglerfreig. (Signal von Pol 9)<br />

RF (+24 V) beim P-WE/3 Vergleichsausgang<br />

15 Ua Analog-Ausgangssp., steuert den Antrieb<br />

16 GND Masse für Analog-Ausgangsspannung bzw.<br />

Antrieb<br />

17 TxD Anschluß für LCT04<br />

18 RxD Anschluß für LCT04<br />

19 +24 V Anschluß für LCT04<br />

20 GND Anschluß für LCT04<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 21


Die nächste Abbildung zeigt die Anschlüsse für Antrieb, Netzteil<br />

und Reglerfreigabe:<br />

Antrieb verdrahten<br />

Der Antrieb steuert den Aktor (z.B. Motor), der die Positionierung<br />

ausführt. Schließen Sie Pol 15 (Analog-Ausgangssignal)<br />

und 16 (Masseleitung für das Ausgangssignal) von Stecker 2<br />

an die Differenzverstärker - Eingängen des Antriebs an.<br />

Schließen Sie die Pole 15 und 16 NIE an die potentialgebundenen<br />

Eingänge, sondern immer an die Differenzverstärker-Eingänge des<br />

Antriebs an<br />

Netzteil verdrahten<br />

Das Netzteil liefert die Spannung, die für die Reglerfreigabe<br />

benötigt wird (+24V DC). Falls Ihr Weggeber mit einer +24V-<br />

Spannung versorgt wird, können Sie mit dem Netzteil auch<br />

den Weggeber betreiben. Schließen Sie das Netzteil an die<br />

Pole 9 (+24 V) und 10 (Masse) des Stecker 1 an.<br />

Reglerfreigabe verdrahten<br />

Die Reglerfreigabe ist eine Not-Aus-Funktion für den Antrieb.<br />

Wenn die Reglerfreigabe nicht aktiviert ist oder die Reglerfreigabe<br />

vom P-PM/3 auf 0 gesetzt wird, steht der Antrieb. Dabei<br />

ist unerheblich, welchen Wert das Analog-Ausgangssignal des<br />

P-PM/3 liefert. Für die Reglerfreigabe schließen Sie die +24 V<br />

(Netzteil), die an Pol 14 von Stecker 2 anliegen, an den Reglerfreigabe-Eingang<br />

des Antriebs an.<br />

Seite 22 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


4.2.1.4 Endschalter verdrahten<br />

An das P-PM/3 können Sie Endschalter anschließen. Endschalter sind<br />

mechanische Schalter, die auf Berührungen reagieren. Sie gewährleisten,<br />

daß die Achse nur innerhalb eines definierten Bereichs der Wegstrecke<br />

positioniert wird.<br />

A) Endschalter als Öffner (failsafe)<br />

Grundsätzlich sollen Öffner verwendet werden, da Öffner kabelbruchsicher<br />

sind. Diese Betriebsart ist extra einzuschalten. Dazu ist Bit 15<br />

des Koppelwortes 14 auf "1" zu setzen. Siehe dazu auch Koppelspeicherbelegung<br />

und Beispielprogramm.<br />

B) Endschalter als Schließer (Grundeinstellung)<br />

In der Grundeinstellung werden Endschalter als Schließer verwendet.<br />

Endschalter als Schließer sind nicht in allen Fällen betriebssicher. Diese<br />

Betriebsart dient nur der Kompatibilität zu Firmware-Versionen kleiner<br />

7.10.<br />

Wenn ein Endschalter ausgelöst wird, reagiert das Positioniermodul<br />

folgendermaßen:<br />

1 . Die Reglerfreigabe wird abgeschaltet und damit auch der Antrieb.<br />

Die Zeitverzögerung für das Abschalten beträgt max. 2,5 ms<br />

(Zykluszeit des P-PM/3)<br />

2. Die aktuelle Bewegungsrichtung wird gesperrt. Die Achse kann<br />

nur noch in entgegengesetzter Richtung positioniert werden<br />

3. Das P-PM/3 meldet an die SPS, welcher Endschalter geschlossen<br />

wurde und wartet auf Befehle von der SPS<br />

Für den Fall, daß ein Endschalter geschlossen werden soll, integrieren<br />

Sie bitte sogenannte Handfahrfunktlonen in Ihrem SPS-Programm.<br />

Sie finden Beispiele für Handfahrfunktlonen im Beispielprogramm (<br />

Kapitel 9)<br />

4. Die LED "CL.LOOP" auf der Frontplatte des P-PM/3 blinkt<br />

Das Positioniermodul P-PM/3 stellt am Stecker 1 zwei Eingänge, an<br />

die Sie Endschalter anschließen können, zur Verfügung. Der Endschalter<br />

ENDMIN verhindert, daß der Antrieb den Mindestwert (MIN)<br />

unterschreitet, der Schalter ENDMAX verhindert, daß er den Höchstwert<br />

(MAX) überschreitet. Schließen Sie die Endschalter ENDMIN und<br />

ENDMAX folgendermaßen als Öffner an das P-PM/3 an:<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 23


4.2.1.5 Zählersetzeingang verdrahten<br />

Pin<br />

7 ENDMIN<br />

8 ENDMAX<br />

9 +24V ext.<br />

10 GND ext.<br />

Der Endschalter muß so auf der Achse montiert werden, daß er<br />

während des gesamten Abschaltvorgangs zuverlässig betätigt werden<br />

kann. Ein nur kurzes Schließen des Endschalters (weniger als 2 bis 3<br />

ms) wird vom Positioniermodul nicht registriert<br />

Endschalter werden nur im Fehlerfall betätigt. Prüfen Sie daher<br />

regelmäßig die Funktionen dieser Schaltung, um Defekte auszuschließen<br />

Falls Sie einen Inkremental-Weggeber verwenden, schließen Sie nun<br />

den Zählersetzeingang an.<br />

Den Zählersetzeingang benötigen Sie immer dann, wenn Sie einen Inkremental-Weggeber<br />

zusammen mit dem P-PM/3 einsetzen. Mit Hilfe<br />

des Zählersetzeingangs können Sie den Zählerstand des Positioniermoduls<br />

auf einen bestimmten Wert setzten. Außerdem können Sie mit<br />

dem Zählersetzeingang bei einigen Modulfunktionen eine Positionierung<br />

beenden ( Kapitel 6).<br />

Die Anschlüsse 5 und 6 von Stecker 1 sind dafür vorgesehen, das Signal<br />

des Zählersetzeingangs aufzunehmen. Als Zählersetzeingang<br />

können Sie z.B. das Signal "0" Ihres Inkremental-Weggebers verwenden<br />

aber z.B. auch Markengeber wie Lichtschranken etc.<br />

Der Zählersetzeingang kann einen der vier Signalpegel haben, die das<br />

Positioniermodul verarbeiten kann (+24V, ± 5 V diff., 5V TTL, +12V mit<br />

Widerstand zwischen Masse und Pol 6). Je nach Signalpegel schließen<br />

Sie den Zählersetzeingang unterschiedlich an das P-PM/3 an. Der<br />

Signalpegel des Zählersetzeingangs muß nicht mit dem Pegel der<br />

Eingangssignale (Signal A, Signal B) übereinstimmen. Das Bild zeigt,<br />

wie Sie den Inkremental-Weggeber bzw. den Markengeber an Stecker<br />

1 des P-PM/3 anschliessen müssen, um das Signal 0 des Weggebers<br />

als Zählersetzeingang einzusetzen.<br />

Seite 24 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


4.2.1.6 LCT04 verdrahten<br />

Wenn Sie an das P-PM/3 ein LCT04 anschließen, können Sie die Positionierung<br />

leichter überwachen.<br />

Verwenden Sie das Kabel VK4.055. Dieses Kabel hat einen Rundstecker<br />

auf der einen und freie Enden auf der anderen Seite. Sie können<br />

auch selbst ein Kabel herstellen.<br />

Die Abbildung zeigt, wie die Anschlüsse vom LCT04 und dem P-PM/3<br />

verdrahtet werden. Die angegebenen Farben beziehen sich auf die<br />

Leitungen des SCHLEICHER Kabels VK4.055.<br />

P-PM/3 LCT04<br />

Stecker 2 Tastaturstecker<br />

braun 17 1<br />

weiß 18 4<br />

gelb 19 5<br />

grün/grau 20 3<br />

2<br />

Die Versorgungsspannung für das LCT04 (+24 V auf Pol 19 und GND<br />

auf Pol 20) wird vom SPS-Bus geliefert. Das LCT04 Ist damit unabhängig<br />

vom Netzteil (Pol 9 und 10)<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 25


5 Programmierhinweise<br />

5.1 Vorabdefinitionen<br />

5.1.1 Firmware-Version<br />

Bevor Sie mit dem Programmieren des Koppelprogramms beginnen,<br />

definieren Sie vorab:<br />

• Firmware-Version, mit der das P-PM/3 arbeiten soll<br />

Im Positioniermodul können zwei Versionen aktiviert werden. Einige<br />

Adressen haben in den beiden Versionen unterschiedliche Belegungen.<br />

Die Firmware-Version muß deshalb bei Beginn des Programmierens<br />

feststehen<br />

• Pulsbewertung<br />

Die Pulsbewertung hat Einfluß auf viele Parameter, mit denen das Positioniermodul<br />

arbeitet. Sie muß deshalb feststehen, bevor Sie mit<br />

dem Programmieren beginnen<br />

Sie können das Positioniermodul ab V7.10 in zwei verschiedenen<br />

Firmware-Versionen betreiben:<br />

a) Firmware-Version ab 7.10<br />

(aktuelle Version, abwärtskompatibel zur Firmware-Versionen<br />

7.10). Schreiben Sie zu diesem Zweck den Wert 110 000q in<br />

die Basisadresse + 37q:<br />

Anweisung<br />

LDW 110 000<br />

LMA Basisadresse + 37<br />

b) Firmware-Version 6.17 (alte<br />

Version, abwärtskompatibel zur Firmware-Version 6.12).<br />

Schreiben Sie zu diesem Zweck den Wert 160 000q in die Basisadresse<br />

+ 37q:<br />

Anweisung<br />

LDW 160 000q<br />

LMA Basisadresse + 37q<br />

Diese Befehle stehen am Ende des Koppelprogramms, bevor Sie die<br />

Kommunikation für das P-PM/3 freigeben.<br />

Ein P-PM/3-Modul mit der Firmware-Version 7.1 0 können Sie in den<br />

Firmware-Versionen 6.17 und 6.12 betreiben.<br />

Verwenden Sie die Version 6.17 nur, wenn Sie ein neues Modul gegen<br />

ein älteres austauschen und das alte Koppelprogramm übernehmen<br />

wollen<br />

Seite 26 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


5.1.2 Pulsbewertung<br />

Firmware-Version 7.10 bietet folgende Neuerungen gegenüber den<br />

Versionen 6.12 und 6.17:<br />

• Geschwindigkeit:<br />

Die Adresse +23q für die Geschwindigkeit ist nun im 16 Bit-Format definiert<br />

(bisher 11 Bit). Die interne Auflösung wurde heraufgesetzt<br />

( 6.2.2.1)<br />

• Beschleunigungsrampe/Bremsrampe:<br />

Die Adressen +24q und +25q für die Beschleunigungs- bzw. die<br />

Bremsrampe haben jetzt ein 13 Bit-Format (bisher 8 Bit). Die interne<br />

Auflösung wurde heraufgesetzt ( 6.2.2.2)<br />

• PID-Regler zur Regelung des Schleppabstands:<br />

Von dem auf dem P-PM/3 installierten PID-Regler konnte bisher nur<br />

der P-Anteil aktiviert werden (KV-Faktor). Jetzt können auch die I-<br />

und D-Anteile eingesetzt werden ( 6.2.2.7)<br />

• Alle Adressen, in die Daten von der SPS geschrieben werden<br />

können, sind mit bestimmten Werten voreingestellt (Default)<br />

• Totzeit - Geberfehler:<br />

Über die Adresse 15 kann eine Ansprechzeit des Geberfehlers mit einer<br />

Zeitbasis von 2,5ms eingestellt werden.<br />

• Endschalter als Öffner (failsafe)<br />

Mit der sogenannten Pulsbewertung wird die vom Weggeber kommende<br />

Anzahl Pulse bzw. der lstwert im Positioniermodul so umgerechnet,<br />

daß:<br />

• das Ergebnis direkt einer Strecke oder einem Umdrehungswinkel<br />

zugeordnet werden kann und<br />

• diese Strecke bzw. dieser Umdrehungswinkel in der Auflösung<br />

ausgegeben wird, die Sie benötigen<br />

Die Pulsbewertung beeinflußt die Positions-, Geschwindigkeits- und<br />

Beschleunigungswerte. Im folgenden ist anhand eines Beispiels beschrieben,<br />

wie Sie die Pulsbewertung bestimmen können. In diesem<br />

Beispiel wird das Positioniermodul zusammen mit einem lnkremental-<br />

Weggeber eingesetzt, der als Drehgeber arbeitet. Der Weggeber hat<br />

eine Auflösung von 1000 Pulsen/360 ° .<br />

Vorgehensweise:<br />

1. Definieren Sie die:<br />

- Weggeberauflösung (1000Pulse/360 ° ) und<br />

- Ihre gewünschte Auflösung für die Anlage (z.B. 0,1°)<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 27


2. Berechnen Sie um wieviele Inkremente sich der Istwert bei Ihrer<br />

Anlage pro Wegeinheit ändern muß:<br />

⇔ Anzahl Inkremente =<br />

1Inkrement<br />

xWegeinheit<br />

Auflösung<br />

In unserem Beispiel beträgt die erforderliche Anzahl der Inkremente:<br />

0<br />

1Inkrement x 360<br />

Anzahl Inkremente = 0 = 3600 Inkremente<br />

01 ,<br />

Das P-PM/3 verwendet die Einheit "Inkrement" für Wegstrecken und<br />

Positionen. Unabhängig davon, ob die Wegstrecke mit einem Inkremental-Weggeber<br />

oder einem Absolut-Weggeber aufgenommen wird<br />

3. Sie erhalten die Pulsbewertung, indem Sie die notwendige Anzahl<br />

der Inkremente durch die Zahl dividieren, um die sich der Istwert<br />

tatsächlich pro Wegeinheit ändert (tatsächliche Anzahl Inkremente<br />

pro Wegeinheit):<br />

Erforderliche Anzahl Inkremente<br />

Pulsbewertung =<br />

Tasächliche Anzahl Inkremente / Wegeinheit<br />

Die tatsächliche Anzahl der Inkremente pro Wegeinheit hängt davon<br />

ab, welchen Weggeber-Typ Sie verwenden:<br />

- Bei einem Absolut-Weggeber ist die tatsächliche Anzahl der Inkremente<br />

pro Wegeinheit gleich der Weggeberauflösung:<br />

Erforderliche Anzahl Inkremente<br />

Pulsbewertung = =<br />

Weggeberauflösung<br />

Pulsmultiplikationsfaktor<br />

Pulsdivisionsfaktor<br />

- Bei einem Inkremental-Weggeber ist die tatsächliche Anzahl der<br />

Inkremente pro Wegeinheit viermal so groß wie die Weggeberauflösung.<br />

Der Grund dafür ist die 4-fach-Auswertung im Positioniermodul:<br />

Erforderliche Anzahl Inkremente<br />

Pulsbewertung = =<br />

Weggeberauflösung x 4<br />

Pulsmultiplikationsfaktor<br />

Pulsdivisionsfaktor<br />

Kürzen Sie den Bruch so weit wie möglich. Der Zähler des Bruchs wird<br />

Pulsmultiplikationsfaktor, der Nenner Pulsdivisionsfaktor genannt. Sie<br />

sind für das Positioniermodul beide im 11 Bit-Format definiert. Mit 11<br />

Bit können Zahlen von 0 bis 2047d dargestellt werden. Die beiden<br />

Faktoren können also maximal den Wert 2047d haben. Übertragen<br />

Sie die beiden Faktoren über das Koppelprogramm an das P-PM/3.<br />

In unserem Beispiel ist die Pulsbewertung:<br />

Seite 28 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


3600 Inkremente 3600 9<br />

Pulsbewertung = = =<br />

1000 Inkremente x 4 4000 10<br />

Pulsmultiplikationsfaktor = 9<br />

Pulsdivisionsfaktor = 10<br />

Um die Weggeberauflösung optimal nutzen zu können, sollte die<br />

Pulsbewertung ungefähr bei 1 liegen<br />

Nachdem Sie die beiden Faktoren berechnet haben, können Sie alle<br />

Werte für Positionen, Geschwindigkeiten und Beschleunigungen auf<br />

Ihre notwendige Anzahl von Inkrementen pro Wegeinheit, z.B. 3600<br />

Inkremente/Umdrehung, beziehen:<br />

Inkremental - Positioniermodul SPS<br />

Weggeber <br />

Weggeber Pulsmulti- Pulsdivision Positions-<br />

plikation Istwert<br />

4-fach-Auswertung<br />

1. Ein Inkremental-Weggeber produziert in z.B. 2 Umdrehungen<br />

2000 Pulse. Das P-PM/3 registriert wegen der 4-fach-Auswertung<br />

4 x 2000 = 8000 Inkremente. Diese Anzahl wird im 22 Bit-Format<br />

im Positioniermodul aufgenommen<br />

2. Die Anzahl der Inkremente pro Wegeinheit (8000 Pulse) wird mit<br />

dem Pulsmultiplikationsfaktor multipliziert. Dieser ist in unserem<br />

Beispiel 9d. Die Pulsmultiplikation ergibt 9 x 8000 = 72000 Pulse<br />

3. Das Ergebnis der Pulsmultiplikation wird durch den Puls-<br />

Divisionsfaktor dividiert. Dieser hat in Binärdarstellung maximal<br />

ein 11 Bit-Format (Werte bis 2047d). In unserem Beispiel ist der<br />

Pulsdivisionsfaktor 10d. Die Pulsdivision ergibt einen Wert von<br />

72000/10 = 7200 Pulsen<br />

4. Das Ergebnis der Pulsdivision wird als Istwert im 22 Bit-Format<br />

weiterverarbeitet. Es wird:<br />

- für Berechnungen verwendet und<br />

- in die Adressen +04q (Low-Wort, 16 Bit) und +05q (High-<br />

Wort, 6 Bit) geschrieben<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 29


5.2 Koppelprogramm<br />

Das Ergebnis unseres Beispiels, 7200d, wird in 2 Worten als lstwert in<br />

die Adressen +04q und +05q geschrieben. In das High-Wort schreibt<br />

das Modul den Wert 0d, in das Low-Wort den Wert 7200d. Die SPS<br />

liest den Istwert 7200d<br />

Bei der Pulsmultiplikation ist ein wichtiger Punkt zu beachten:<br />

Die Anzahl der registrierten Pulse pro Wegeinheit wird im 22 Bit-<br />

Format verarbeitet (max. 4 Mio. dezimal). Der Pulsmultiplikationsfaktor<br />

kann in Binärdarstellung max. 11 Bit-Format haben (max. 2047d). Das<br />

Ergebnis der Pulsmultiplikation kann damit theoretisch ein 33 Bit-<br />

Format haben, obwohl nur ein 32 Bit-Format verarbeitet werden kann:<br />

Wenn das Ergebnis der Pulsmultiplikation ein 33 Bit-Format hat, meldet<br />

das Positioniermodul einen Rechenfehler ( 10.2.6) und stoppt.<br />

Anzahl der Pulsmultiplikations - Ergebnis der<br />

registrierten Pulse faktor Pulsmultiplikation<br />

22 Bit-Format Max. 11 Bit-Format = Max. 32 Bit-Format<br />

Tatsächliches Bit-Format:<br />

(22 Bit + Bit-Format des<br />

Pulsmultiplikationsfaktors)<br />

Vermeiden Sie Rechenfehler, indem Sie den Multiplikationsfaktor so<br />

niedrig wie möglich wählen. Er sollte in Binärdarstellung ein 10 Bit-<br />

Format nicht überschreiten (d.h., nicht höher als 1023d). Falls Sie<br />

beim Bestimmen der Pulsbewertung einen sehr hohen Multiplikationsfaktor<br />

erhalten und ihn nicht gegen den Pulsdivisionsfaktor kürzen<br />

können, empfehlen wir Ihnen eine Näherung durchzuführen, mit der<br />

sich der Bruch dann doch kürzen läßt<br />

Beispiel:<br />

Als Pulsmultiplikationsfaktor erhalten Sie 2047d, als Pulsdivisionsfaktor<br />

2049d. Nähern Sie z.B. mit:<br />

2047<br />

2049<br />

2046<br />

= ≈ =<br />

2049<br />

682<br />

683<br />

Um die Kommunikation zwischen P-PM/3 und SPS zu ermöglichen,<br />

programmieren Sie das Koppelprogramm. Das Koppelprogramm ist<br />

Teil eines SPS-Projekts und wird unter PRODOC 5 programmiert.<br />

Wir setzen voraus, daß Sie mit dem Umgang von PRODOC 5 vertraut<br />

sind ( "P02V/P03-Befehlssatz" und das PRODOC 5 Benutzerhandbuch)<br />

Wir empfehlen Ihnen, im Koppelprogramm die für Ihren speziellen Fall<br />

notwendigen Sicherheitsabfragen, z.B. Kontrollieren der Ausgangs-<br />

Seite 30 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


spannung und Handfahrfunktionen zu programmieren. Zwei Beispiele<br />

finden Sie im Beispielprogramm ( Kapitel 9).<br />

P-PM/3 und SPS-CPU können nicht gleichzeitig, sondern müssen abwechselnd<br />

auf die Adressen im wort-organisierten Speicher des Positioniermoduls<br />

zugreifen. Nach jedem Zugriff muß die Kommunikation<br />

wieder freigeben werden. Das P-PM/3 gibt die Kommunikation für die<br />

SPS-CPU automatisch wieder frei. Die SPS-CPU gibt die Kommunikation<br />

für das P-PM/3 nur dann wieder frei, wenn Sie diese Freigabe im<br />

Koppelprogramm in folgender Reihenfolge programmiert haben:<br />

1. Daten aus den P-PM/3 Adressen lesen<br />

2. Daten in die P-PM/3 Adressen schreiben<br />

3. Kommunikation für den P-PM/3 freigeben<br />

Für das Lesen, Schreiben und Freigeben stehen drei verschiedene<br />

Adreßbereiche im wort-organisierten Speicher des Positioniermoduls<br />

zur Verfügung. Die Adreßbereiche 1 und 2 bieten je 11 Adressen für<br />

das Schreiben/Lesen und der Adreßbereich 3 für das Freigeben eine<br />

Adresse.<br />

Adreßbereich Adresse Belegung<br />

1 Basisadresse + 00q<br />

Basisadresse + 10q<br />

2 Basisadresse + 16q<br />

Basisadresse + 36q<br />

Daten aus dem P-PM/3<br />

Speicher lesen<br />

M - Nicht belegt -<br />

Daten von der SPS in den P-<br />

PM/3 Speicher schreiben<br />

3 Basisadresse + 37q Kommunikation für das P-<br />

PM/3 freigeben<br />

• Die Reihenfolge: Lesen, Schreiben, Freigeben muß im Koppelprogramm<br />

eingehalten werden<br />

• Die SPS-CPU darf Innerhalb eines SPS-Zyklus erst wieder auf<br />

die Adressen zugreifen, wenn das P-PM/3 seinen Speicherzugriff<br />

abgeschlossen hat. Andernfalls wird Bit-Merker 16 gesetzt<br />

und eine korrekte Funktionsweise der SPS ist beim Positionieren<br />

nicht mehr gewährleistet<br />

Außerdem sollte das Koppelprogramm:<br />

• im HP1 des SPS-Projekts enthalten sein<br />

• am Anfang des HP1 stehen<br />

• nicht von anderen Programmblöcken des HP1 unterbrochen werden<br />

Beispiel:<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 31


1. Daten aus P-PM/3-Adressen lesen und ins SPS-RAM kopieren<br />

Verwenden Sie den Befehl „LDM xxx“, um Daten aus einer Adresse<br />

des P-PM/3 zu lesen. Lesen Sie die Daten geschlossen und<br />

kopieren Sie sie in die Pufferspeicheradressen im RAM der SPS.<br />

Im Beispielprogramm ( Kapitel 9) wird der Befehl „LDM“ folgendermaßen<br />

verwendet:<br />

Anweisung Bedeutung<br />

LDM 0 ;Firmware-Version lesen<br />

LRA 11<br />

LDM 1 ;Statuswort laden<br />

LRA 1<br />

Mit "LDM 0" liest die SPS-CPU die Firmware-Version des P-PM/3 und<br />

schreibt sie ins Datenregister. Anschließend kopiert die SPS-CPU den<br />

Inhalt des Datenregisters in die Adresse 11 des RAM. Mit "LDM 1 "<br />

liest die SPS-CPU das Statuswort. Anschließend kopiert sie es in die<br />

Adresse 1 im RAM der SPS-CPU<br />

2. Neue Parameter oder eine neue Modulfunktion festlegen, Daten<br />

in P-PM/3-Adressen schreiben<br />

Legen Sie Parameter und Modulfunktionen in Pufferspeicheradressen<br />

im SPS-RAM fest. Schreiben Sie mit dem Befehl "LMA" Daten in eine<br />

Adresse des P-PM/3. Schreiben Sie die Daten geschlossen in die P-<br />

PM/3-Adressen<br />

Im Beispielprogramm ( Kapitel 9) wird der Befehl „LMA" folgendermaßen<br />

verwendet:<br />

Anweisung Bedeutung<br />

LDA 20<br />

LMA 20 ;Modulfunktion<br />

LDW 1<br />

LMA 21 ;Pulsdivisionsfaktor<br />

Die SPS-CPU lädt die Modulfunktion, die das P-PM/3 ausfahren soll,<br />

aus dem Pufferspeicher ins Datenregister. Anschließend schreibt sie<br />

die Modulfunktion mit "LMA 20" in die Adresse 20q des Positioniermoduls.<br />

Danach schreibt die SPS-CPU den Wert 1 in das Datenregister.<br />

Diesen Wert schreibt sie mit "LMA 21" als Pulsdivisionsfaktor in<br />

die Adresse 21q des P-PM/3.<br />

3. Kommunikation für das P-PM/3 freigeben<br />

Geben Sie die Kommunikation mit der folgenden Befehlsfolge<br />

frei:<br />

Anweisung<br />

LDW 110000q<br />

LMA (Basisadresse + 37q)<br />

Sie aktivieren gleichzeitig mit dieser Befehlsfolge die Firmware-<br />

Version 7.10 des P-PM/3<br />

Seite 32 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


5.3 Zusammenfassung<br />

Nach dieser Befehlsfolge darf Im gleichen SPS-Zyklus nicht mehr auf<br />

die Adressen des Positioniermoduls zugegriffen werden<br />

Damit das P-PM/3 fehlerfrei positionieren kann, muß die Zykluszeit<br />

des SPS-Projektes innerhalb eines bestimmten Rahmens liegen.<br />

Dieser ist von der verwendeten SPS-CPU abhängig. Wählen Sie die<br />

Zykluszeit zwischen:<br />

- 6 bis 70 ms bei CPU/10 oder CPU/20<br />

- 20 bis 70 ms bei CPU/26 oder CPU/27<br />

Das Koppelprogramm ist ein Programm, über das die SPS mit dem<br />

Positioniermodul kommuniziert. Es ist Teil des SPS-Projekts und<br />

wird unter PRODOC 5 programmiert<br />

Das Koppelprogramm sollte drei unabhängige Teilprogramme enthalten,<br />

die folgende Aufgaben abarbeiten:<br />

• Daten des P-PM/3 lesen<br />

• Daten in P-PM/3-Adressen schreiben<br />

• Kommunikation für das P-PM/3 freigeben<br />

Die Adressen des Positioniermoduls sind entsprechend dieser Aufgaben<br />

in drei verschiedene Adreßbereiche unterteilt<br />

Vor dem Programmieren des Koppelprogramms wird festgelegt:<br />

• Pulsbewertung für die Anlage<br />

• Firmware-Version, mit der das P-PM/3 betrieben werden soll<br />

Das Koppelprogramm:<br />

• sollte in das HP1 des SPS-Projekts integriert werden. Dort<br />

sollte es möglichst am Anfang stehen<br />

• wird immer mit der Freigabe der Kommunikation für das P-<br />

PM/3 abgeschlossen<br />

Die Adressen des Positioniermoduls:<br />

• werden mit den Befehlen LDM und LMA gelesen und beschrieben<br />

• sollten möglichst geschlossen gelesen und möglichst geschlossen<br />

beschrieben werden<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 33


6 Adreßbelegung<br />

6.1 SPS liest Daten aus P-PM/3 Adressen<br />

6.1.1 Firmware-Version<br />

6.1.2 Statuswort<br />

Im ersten Teil des Koppelprogramms liest die SPS Daten aus den P-<br />

PM/3-Adressen. Der P-PM/3 Adreßbereich beginnt bei der Basisadresse<br />

+00q und endet bei der Basisadresse +10q. Die Adressen sind<br />

wie folgt belegt:<br />

Adresse<br />

Mögliche<br />

Adreßbelegung Werte<br />

Langform Kurzform Bit<br />

Format<br />

Basisadresse + 00q + 00q - Firrnware-Version 710q<br />

Basisadresse + 01q + 01q 16 Statuswort bit-weise<br />

belegt<br />

Basisadresse + 02q + 02q - - Nicht verwendet - -<br />

Basisadresse + 03q + 03q 11 Schleppabstand 0 bis 4095d<br />

Basisadresse + 04q + 04q 16 Istwert L-Wort 0 bis 65535d<br />

Basisadresse + 05q + 05q 6 Istwert H-Wort 0 bis 63d<br />

Basisadresse + 06q + 06q 8 Satznummer 0 bis 255d<br />

Basisadresse + 07q + 07q 12 Analog-<br />

Ausgangsspannung<br />

0 bis 4095d<br />

Basisadresse + 10q + 10q 11 Kontrollwort 0 bis 2047d<br />

In der Tabelle finden Sie die Nummer der Adresse in Lang- und in<br />

Kurzform. In diesem Handbuch wird von nun an die Kurzform verwendet.<br />

In die Adresse +00q schreibt das Positioniermodul die Nummer seiner<br />

Firmware-Version als Oktalzahl. Bei der aktuellen P-PM/3-Version<br />

7.10 steht in dieser Adresse der Wert 710q.<br />

In die Adresse +01q schreibt das P-PM/3 Statusinformationen in ein Statuswort.<br />

Das Statuswort hat ein 16 Bit-Format. Die Bitbelegung entnehmen Sie<br />

bitte den folgenden beiden Abbildungen:<br />

Seite 34 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


Belegung, wenn Status = 1:<br />

Bit int. Bitmerker Belegung<br />

0 A30 Negativer Schleppabstand<br />

1 A31 Allgemeiner Fehler<br />

2 A32 Positionierrichtung rückwärts<br />

3 A33 Istwert steigt<br />

4 A34 Istwert fällt<br />

5 A35 Reglerfreigabe aktiviert<br />

6 A36 Neuinitialisierung notwendig<br />

7 A37 ENDMIN-Schalter betätigt<br />

8 A40 ENDMAX-Schalter betätigt<br />

9 A41 Genauhalt erreicht<br />

10 A42 Zählersetzeingang aktiv (0-Marke)<br />

11 A43 Funktion korrekt durchgeführt<br />

12 A44 SchleppabstandsüberschreitungFehler!<br />

Textmarke nicht definiert.<br />

13 A45 Rechenfehler<br />

14 A46 Weggeber-Fehler<br />

15 A47 Aktivierte Firmware 7.10<br />

Belegung, wenn Status = 0:<br />

Bit int. Bitmerker Belegung<br />

0 A30 Positiver Schleppabstand<br />

1 A31 Fehlerfreies Positionieren<br />

2 A32 Positionierrichtung vorwärts<br />

3 A33 Istwert fällt oder bleibt gleich<br />

4 A34 Istwert steigt oder bleibt gleich<br />

5 A35 Reglerfreigabe nicht aktiviert<br />

6 A36 Positionieren freigegeben<br />

7 A37 ENDMIN-Schalter nicht betätigt<br />

8 A40 ENDMAX-Schalter nicht betätigt<br />

9 A41 Positionieren nicht abgeschlossen<br />

10 A42 Zählersetzeingang nicht aktiv<br />

11 A43 Positionieren nicht abgeschlossen<br />

12 A44 Schleppabstand normal<br />

13 A45 Kein Rechenfehler<br />

14 A46 Kein Weggeber-Fehler<br />

15 A47 Aktivierte Firmware 6.17<br />

Soll eine Bitinformation (z.B. Genauhalt) im SPS-Programm verwendet<br />

werden, so ist folgendes zu programmieren<br />

Anweisung Bedeutung<br />

LDA x ;Statuswort von Adresse x ins DR laden<br />

S 41 ;Bit 9 vom Statuswort liegt auf int. Bit 41<br />

A 1000 ;Genauhaltinformation auf Ausgang 1000 legen<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 35


Erläuterungen:<br />

Bit 0: zeigt an, ob der Istwert kleiner als der Positionszeiger ist (positiver<br />

Schleppabstand) oder größer (negativer Schleppabstand)<br />

Bit 1: wird vom P-PM/3 immer gesetzt, wenn ein gravierender Fehler<br />

aufgetreten ist<br />

Bit 2: erhält eine Rückmeldung vom Positioniermodul über die von<br />

der SPS vorgegebenen Positonierrichtung<br />

Bit 3: erhält eine Rückmeldung vom Weggeber und zeigt an, ob der<br />

lstwert steigt oder nicht. Wenn der Istwert steigt, wird die Achse<br />

vorwärts positioniert. Das Bit hat im Positionierbetrieb den<br />

gleichen Status wie die LED "FORWA"<br />

Bit 4: erhält eine Rückmeldung vom Weggeber und gibt an, ob der<br />

lstwert fällt oder nicht. Wenn der Istwert fällt, wird die Achse<br />

rückwärts positioniert. Bit 4 hat im Positionierbetrieb den gleichen<br />

Status wie die LED "REVERS"<br />

Bit 5: zeigt den Zustand der Reglerfreigabe an. Es hat im Positionierbetrieb<br />

den gleichen Status wie die LED "CL.LOOP" (closed<br />

loop)<br />

Bit 6: ist nur dann von Interesse, wenn Sie einen Inkremental-<br />

Weggeber einsetzen. Bit 6 wird gesetzt, wenn, z.B. nach einem<br />

Start, der P-PM/3-Zähler neu gesetzt werden muß. Nur<br />

wenn Bit 6 den Status "0" hat, kann mit einem Inkremental-<br />

Weggeber positioniert werden<br />

Bit 7: gibt den Zustand des ENDMIN-Eingangs (Pol 7 von Stecker 1)<br />

wieder<br />

Der ENDMIN-Schalter wird nur als geschlossen betrachtet, wenn der<br />

Endschalter bis zum Stillstand der Achse betätigt bleibt. Erhält das P-<br />

PM/3 am ENDMIN-Eingang nur einen kurzen Puls, wird Bit 7 nicht<br />

gesetzt<br />

Bit 8: gibt den Zustand des ENDMAX-Eingangs (Pol 8 von Stecker<br />

1) wieder<br />

Der ENDMAX-Schalter wird nur als geschlossen betrachtet, wenn der<br />

Endschalter bis zum Stillstand der Achse betätigt bleibt. Erhält das P-<br />

PM/3 am ENDMAX-Eingang nur einen kurzen Puls, wird Bit 8 nicht<br />

gesetzt<br />

Bit 9: meldet an die SPS, ob eine aktivierte Fahrfunktion mit der vorgegebenen<br />

Positioniergenauigkeit abgeschlossen werden<br />

konnte, d.h., der lstwert im Genauhalt-Fenster liegt (<br />

6.2.2.10). Das Bit hat im Positionierbetrieb den gleichen Status<br />

wie die LED "EXACT"<br />

Seite 36 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


Bit 10: ist nur dann von Interesse, wenn Sie einen Inkremental-<br />

Weggeber einsetzen. Bit 10 zeigt den Zustand des Zählersetzeingangs<br />

(Pol 5 auf Stecker 1) an. Sein Status stimmt mit<br />

der LED "SET IN" überein<br />

Bit 11: zeigt an, ob die aktivierte Modulfunktion korrekt ausgeführt<br />

wurde oder noch nicht abgeschlossen ist. Bit 10 stimmt bei<br />

bestimmten Modulfunktionen mit dem Zustand folgender LEDs<br />

überein:<br />

- Positionieren:<br />

Bit 11 zeigt das zur LED "ACTIVE" invertierte Signal<br />

- Wegerfassen (Funktionen, 6q und 7q):<br />

Bit 11 zeigt das zur LED "CL. LOOP" invertierte Signal<br />

Bit 11 wird nicht gesetzt, wenn Sie die Funktionen 0q, 1 q oder 2q<br />

ausführen lassen<br />

Bit 12: meldet, ob der Schleppabstand (der in Adresse +03q an die<br />

SPS übergeben wird) die anlagenspezifische Obergrenze überschreitet<br />

oder nicht. Die anlagenspezifische Obergrenze ist<br />

erreicht, wenn das Modul zum Verringern des Schleppabstands<br />

eine Ausgangsspannung berechnet, die über +10V<br />

bzw. unter -10V liegt<br />

Bit 13: gibt an , ob die Pulsmultiplikation korrekte oder zu hohe Ergebnisse<br />

liefert. Das Ergebnis der Pulsmultiplikation darf in<br />

Binärdarstellung max. 32 Bit Format haben ( 5.1.2 und<br />

6.1.2). Wenn dieses Format überschritten wird, wird Bit 13 gesetzt.<br />

Bit 14: wird gesetzt, wenn die Weggeber-Überwachung einen Fehler<br />

registriert hat. Die Reglerfreigabe wird dann abgeschaltet und<br />

die Positionierung gestoppt<br />

• Wenn ein Weggeberfehler auftritt, blinken die beiden LEDs<br />

"FORWA" und "REVERS" auf der Frontplatte des P-PM/3 im<br />

Gleichtakt<br />

• Wenn Bit 14 gesetzt ist, prüfen Sie bitte die Leitungen zum<br />

Weggeber, den Weggeber selbst und seine Spannungsversorgung<br />

Bit 15: In diesem Bit bestätigt das Positioniermodul die von der SPS<br />

aktivierte Firmware-Version<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 37


6.1.3 Schleppabstand<br />

Statuswortauswertung:<br />

Mit Hilfe der internen Bitadressen können Sie in Ihrem Programm das<br />

Statuswort auswerten. Die internen Bitadressen sind in der folgenden<br />

Abbildung unter dem entsprechenden Bit notiert:<br />

Bit<br />

15<br />

Bit<br />

14<br />

Bit<br />

13<br />

Bit<br />

12<br />

Seite 38 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3<br />

Bit<br />

11<br />

Bit<br />

10<br />

int. Bitadr.: 47 46 45 44 43 42 41 40 37 36 35 34 33 32 31 30<br />

Bit<br />

9<br />

Bit<br />

8<br />

Bit<br />

7<br />

Bit<br />

6<br />

Bit<br />

5<br />

Bit<br />

4<br />

Gehen Sie beim Programmieren folgendermaßen vor:<br />

1. Laden Sie das Statuswort mit dem Befehl:<br />

LDA Adr. des Statuswortes<br />

in das Datenregister der SPS<br />

2. Rufen Sie den Zustand der Bits mit dem zugehörigen Schließerbefehl<br />

ab. Verwenden Sie z.B. den Befehl:<br />

S 35<br />

um den Zustand von Bit 5 (Reglerfreigabe) im Statuswort abzurufen.<br />

Das Positioniermodul schreibt den Schleppabstand der Anlage in Adresse<br />

+03q. Der Schleppabstand kann zwischen 0d und 4095d liegen<br />

und hat die Einheit "Inkrement".<br />

Der Schleppabstand ist auf den P-PM/3-Zyklus bezogen und wird mit<br />

Hilfe eines internen Positionszeigers berechnet. Zunächst bestimmt<br />

das P-PM/3 diesen Positionszeiger für jeden Zyklus aus dem vorgegebenen<br />

Sollwert, der Startposition und der vorgegebenen Geschwindigkeit.<br />

Der Zeiger gibt an, wie weit die Achse in einem Zyklus positioniert<br />

werden muß. Der Aktor wird dem Positionszeiger nachgeführt:<br />

Bit<br />

3<br />

Startphase Konstante Geschwindigkeit Bremsphase<br />

Ausgangspunkt ... PZn-2 PZn-1 PZn PZn+1 PZn+2 ... Sollwert<br />

Legende:<br />

PZn = Positionszeiger für den n-ten P-PM/3-Zyklus<br />

Bit<br />

2<br />

Bit<br />

1<br />

Bit<br />

0


In jedem Zyklus überprüft das Positioniermodul, wie groß der Istwert<br />

im Vergleich zum aktuellen Positionszeiger ist. Die Differenz zwischen<br />

Istposition und Positonszeiger ist der Schleppabstand. In der Phase<br />

konstanter Geschwindigkeit bleibt der Schleppabstand nahezu konstant:<br />

PZn PZn+2<br />

Ausgangspunkt Sollwert<br />

ΔSan ΔSan+2<br />

Ausgangspunkt In In+1 In+2 Sollwert<br />

Legende:<br />

6.1.4 Istwert (L- und H-Wort)<br />

6.1.5 Satznummer<br />

In = Istwert im n-ten P-PM/3-Zyklus<br />

PZn = Positonszeiger für den n-ten P-PM/3-Zyklus<br />

ΔSan = Schleppabstand im n-ten P-PM/3-Zyklus<br />

Der Schleppabstand wird vom Positioniermodul überwacht und mit Hilfe<br />

eines PID-Reglers geregelt. Sie programmieren die Regelanteile im<br />

Koppelprogramm und optimieren sie beim Inbetriebnehmen der Anlage.<br />

In der Adresse +03q können Sie den Schleppabstand beim<br />

lnbetriebnehmen überwachen.<br />

Wenn der Schleppabstand so groß ist, daß er durch Erhöhen der<br />

Ausgangsspannung nicht mehr gesenkt werden kann, setzt das<br />

Positioniermodul das Bit 12 des Statusworts<br />

In die Adressen +04q und +05q schreibt das Positioniermodul beim<br />

Positionieren einer Achse den Istwert. Die beiden Adressen bilden ein<br />

Doppelwort und heißen:<br />

• Adresse +04q: Low-Wort (auch: L-Wort)<br />

• Adresse +05q: High-Wort (auch: H-Wort)<br />

Die beiden Adressen haben ein Format von 22 Bit. Davon entfallen 16<br />

Bit auf das L-Wort und 6 Bit auf das H-Wort.<br />

Die Adresse +06q ist mit einer Satznummer belegt. Sie wird nur verwendet,<br />

wenn das Positioniermodul nach Geschwindigkeitsprofilen<br />

positioniert. In der Adresse +06q liest das P-PM/3 den nächsten Datensatz<br />

von der SPS. Das Koppelprogramm muß so programmiert<br />

sein, daß die SPS den angeforderten Datensatz in die entsprechenden<br />

P-PM/3-Adressen schreibt. Das P-PM/3 kann bis zu 256 Datensätze<br />

(Nummern 0 bis 255d) lesen.<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 39


6.1.6 Analog-Ausgangsspannung<br />

6.1.7 Kontrollwort<br />

6.1.8 Beispielprogramm<br />

In der Adresse +07q steht die Analog-Ausgangsspannung in kodierter<br />

Form. Die Kodierung ist wie folgt:<br />

4095d = 9,999424 V<br />

4094d = 9,98936 V<br />

M M Positive Ausgangsspannungen<br />

2051d = 14,64 mV<br />

2050d = 9,76 mV<br />

2049d = 4,88 mV<br />

2048d = 0 V<br />

2047d = -4,88 mV<br />

2046d = -9,76 mV<br />

M M Negative Ausgangsspannungen<br />

1d =-9,98936 V<br />

0d =-9,999424 V<br />

In die Adresse +10q schreibt das Positioniermodul ein Kontrollwort.<br />

Dieses Kontrollwort muß die SPS über die Adresse +34q wieder an<br />

das P-PM/3 zurückschreiben ( 6.1.7).<br />

Mit dem Kontrollwort prüft das Positioniermodul, ob die SPS korrekt<br />

arbeitet. Bei jeder Prüfung schreibt es ein Kontrollwort in die Adresse<br />

+10q. Wenn dieses Kontrollwort nicht oder falsch in die Adresse +34q<br />

zurückgeschrieben wird, übernimmt das Positioniermodul die aktuellen<br />

Daten von der SPS nicht. Sollte das Kontrollwort danach noch einmal<br />

unkorrekt zurückgeschrieben werden, stoppt das P-PM/3 und meldet<br />

einen allgemeinen Fehler.<br />

Wir beschreiben hier einen Auszug aus dem Beispielprogramm, das<br />

Sie in Anhang A vollständig finden. Es handelt sich um das Koppelprogramm<br />

für eine SPS, in der das P-PM/3 die Basisadresse 0 hat.<br />

Die Daten des Positioniermoduls werden geschlossen aus den Adressen<br />

+0q bis +10q des Positioniermoduls gelesen und in die Pufferspeicheradressen<br />

1 q bis 11 q in den RAM der SPS-CPU geschrieben:<br />

Seite 40 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


6.2 SPS schreibt Daten in P-PM/3 Adressen<br />

Anweisung Bedeutung<br />

;Daten des P-PM/3 lesen<br />

LDM 0 ;Firmware-Version lesen<br />

LRA 11 ;Wert ins RAM der SPS-CPU schreiben<br />

LDM 1 ;Statuswort lesen<br />

LRA 1 ;Wert ins RAM der SPS-CPU schreiben<br />

LDM 3 ;Schleppabstand lesen<br />

LRA 3 ;Wert ins RAM der SPS-CPU schreiben<br />

LDM 4 ;Istwert L-Wort (16-Bit) lesen<br />

LRA 4 ;Wert ins RAM der SPS-CPU schreiben<br />

LDM 5 ;Istwert H-Wort (6-Bit) lesen<br />

LRA 5 ;Wert ins RAM der SPS-CPU schreiben<br />

LDM 6 ;Satznummer lesen<br />

LRA 6 ;Wert ins RAM der SPS-CPU schreiben<br />

LDM 7 ;Kodierten Wert der Analog-<br />

Ausgangsspannung lesen<br />

LRA 7 ;Wert ins RAM der SPS-CPU schreiben<br />

LDM 10 ;Kontrollwort lesen<br />

LRA 10 ;Wert ins RAM der SPS-CPU schreiben<br />

A 0<br />

Um die Zuordnung zu erleichtern, werden die zu den P-PM/3-<br />

Adressen gleichnamigen RAM-Adressen als Pufferspeicher verwendet.<br />

Die einzige Ausnahme bildet die Adresse 11q. Sie wird als Pufferspeicher<br />

für die P-PM/3-Adresse 00q verwendet, da die Wortadresse<br />

0q im CPU-RAM schon mit dem Hilfsregister belegt ist.<br />

Im zweiten Teil des Koppelprogramms schreiben Sie Daten von der<br />

SPS-CPU in Adressen des Positioniermoduls. Mit diesen Daten legen<br />

Sie fest, wie das P-PM/3 eine Achse positionieren soll.<br />

Für diese Daten sind die Adressen +16q bis +36q des P-PM/3 reserviert.<br />

Die Adressen sind folgendermaßen belegt:<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 41


Adresse-<br />

Langform<br />

Basisadresse + 20q<br />

Adr.<br />

Kurz<br />

form<br />

+20q<br />

Bit-<br />

Format<br />

(Firmware<br />

7.10)<br />

16<br />

Adreßbelegung Mögliche<br />

Werte<br />

Modulfunktion<br />

Modulfunktion:<br />

• Startvorbereitungsfunktion<br />

• Fahrfunktionen:<br />

- Absolutwertpositionieren<br />

- Vorschubpositionieren<br />

- Positionieren nach<br />

Geschwindigkeitsprofilen<br />

• Wegerfassung<br />

siehe<br />

Beschreibung<br />

Vorein -<br />

stellung<br />

Basisadresse +23q +23q<br />

Basisadresse +24q +24q<br />

Basisadresse +25q +25q<br />

Basisadresse +32q +32q<br />

Basisadresse +33q +33q<br />

Basisadresse +30q +30q<br />

Basisadresse +31q +31q<br />

Basisadresse +26q +26q<br />

16<br />

13<br />

13<br />

16<br />

6<br />

16<br />

6<br />

11<br />

Parameter<br />

Geschwindigkeit<br />

Beschleunigungsrampe<br />

Bremsrampe<br />

Sollwert, L-Wort<br />

Sollwert, H-Wort<br />

Zählersetzwert, L-Wort<br />

Zählersetzwert, H-Wort<br />

Korrekturwert<br />

1 bis 65535d<br />

1 bis 8191d<br />

1 bis 8191d<br />

0 bis 65535d<br />

0 bis 63d<br />

0 bis 65535d<br />

0 bis 63d<br />

0 bis 2047d<br />

250d<br />

100d<br />

110d<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

0<br />

Basisadresse +14q +14q 16 Endschalter als Öffner/Schließer 0 oder 40000q 0<br />

Basisadresse +15q +15q 16 Ansprechzeit Geberfehler in 1 bis 250 10<br />

Basisadresse +22q +22q<br />

Basisadresse +16q +16q<br />

Basisadresse +17q +17q<br />

Basisadresse +21q +21q<br />

Basisadresse +27q +27q<br />

Basisadresse +35q +35q<br />

Basisadresse +36q +36q<br />

11<br />

13<br />

13<br />

11<br />

11<br />

11<br />

11<br />

2,5ms<br />

Proportional-Anteil für den PID-<br />

Regler (KV-Faktor)<br />

Integralanteil für den PID-Regler<br />

Differentialanteil für den PID-<br />

Regler<br />

Pulsdivisionsfaktor für die<br />

Pulsbewertung<br />

Pulsmultiplikationsfaktor für die<br />

Pulsbewertung<br />

Kennlinien-Nichtlinearität von<br />

Aktoren<br />

Breite des Genauhalt-Fensters<br />

Kontrollwort<br />

1 bis 2047d<br />

0 bis 8191D<br />

Obis8191d<br />

1 bis 2047d<br />

1 bis 2047d<br />

0 bis 2047d<br />

0 bis 2047d<br />

50d<br />

0<br />

0<br />

1<br />

1<br />

0<br />

5<br />

Basisadresse +34q +34q 11 Kontrollwort 0 bis 2047d -<br />

In der Tabelle finden Sie die Nummer der Adresse in Lang- und in<br />

Kurzform. Im folgenden wird die Kurzform verwendet.<br />

Wenn Sie das Positioniermodul mit der Firmware-Version 6.17 betreiben,<br />

ergeben sich folgende Änderungen in der obigen Tabelle:<br />

1. Keine Voreinstellungen für die Adressen<br />

2. Adressen +23q, +24q und +25q haben 11 Bit Format<br />

3. Adressen +16q, +17q, +35q und +36q können nicht verwendet<br />

werden<br />

Für das Positioniermodul existieren zwei Datentypen:<br />

1. Modulfunktionen<br />

2. Parameter<br />

Sie werden in den nächsten beiden Abschnitten beschrieben.<br />

Seite 42 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3<br />

0


6.2.1 Modulfunktionen<br />

Modulfunktionen sind auf dem P-PM/3 implementierte Programme, mit<br />

denen das Positioniermodul das Positionieren vorbereitet, eine Achse<br />

auf verschiedene Art und Weise positioniert oder Wege erfaßt. In die<br />

Adresse +20q des Positioniermoduls schreibt die SPS den Aufrufbefehl<br />

für Modulfunktionen. Es stehen folgende Modulfunktionen zur Verfügung:<br />

• Startvorbereitungs-Funktionen<br />

• Fahrfunktionen<br />

• Wegerfassung<br />

Jeder Modulfunktion ist eine Oktalzahl zugeordnet. Diese Oktalzahl<br />

heißt Funktionsnummer und ist der Aufrufbefehl für die jeweilige Modulfunktion.<br />

Wenn die SPS eine der definierten Oktalzahlen in die Adresse<br />

+20q schreibt und das P-PM/3 sie liest, wird das entsprechende<br />

Programm im Positioniermodul geladen und ausgeführt.<br />

Gleichzeitig mit der Aufforderung, eine bestimmte Modulfunktion auszufahren,<br />

werden über die Adresse +20q zwei Parameter festgelegt:<br />

• Weggebertyp<br />

• Nullpunkt-Unterdrückung aufheben Ja/Nein<br />

Der nächste Abschnitt beschreibt, wie diese Parameter eingestellt<br />

werden.<br />

Weggebertyp und Nullpunkt-Unterdrückung<br />

Sie legen diese beiden Parameter fest, indem Sie zu der Funktionsnummer<br />

der Modulfunktion bestimmte Werte addieren. Die Summe<br />

schreiben Sie in die Adresse +20q:<br />

1. Weggebertyp:<br />

Sie können Inkremental-Weggeber oder Absolut-Weggeber einsetzen.<br />

Das P-PM/3 muß den verwendeten Weggebertyp kennen<br />

- Bei Inkremental-Weggebern addieren Sie keine Zahl zur<br />

Modulfunktions-Nummer<br />

- Beim Absolut-Weggeber Stegmann AG 110 addieren<br />

Sie zu jeder Modulfunktions-Nummer den Wert 200q<br />

- Bei einem Absolut-Weggeber ifm-4096-G24 oder ifm-<br />

4096-G05 addieren Sie zu jeder Modulfunktions-Nummer<br />

den Wert 1000q<br />

2. Nullpunkt-Unterdrückung aufheben Ja/Nein:<br />

Das Positioniermodul führt automatisch eine Nullpunkt-<br />

Unterdrückung (NU) durch, da es keine negativen Positionswerte<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 43


verarbeiten kann. Zu jedem Istwert addiert es automatisch den<br />

Wert 256d. Die Nullpunkt-Unterdrückung kann aufgehoben werden,<br />

wenn das P-PM/3 mit einem Absolut-Weggeber arbeitet<br />

Wenn Sie die Nullpunkt-Unterdrückung aufheben wollen, addieren Sie<br />

zu jeder Modulfunktions-Nummer den Wert 400q (nur für Absolut-<br />

Weggeber)<br />

Wie das Beispiel zeigt, können Sie auch beide Parameter gleichzeitig<br />

beeinflussen:<br />

Beispiel:<br />

6.2.1.1 Startvorbereitungsfunktionen<br />

Angenommen, das Positioniermodul soll die Fahrfunktion 3q, das<br />

heißt: Absolutwertpositionieren, ausfahren. Schreiben Sie in die Adresse<br />

+20q:<br />

3q wenn Sie einen Inkremental-Weggeber einsetzen<br />

203q wenn Sie den Absolut-Weggeber Stegmann<br />

AG110 einsetzen<br />

1003q wenn Sie einen der Absolut-Weggeber ifm-4096<br />

G24 oder ifm-4096-G05 einsetzen<br />

603q wenn Sie den Weggeber Stegmann AG110 einsetzen und<br />

die Nullpunkt-Unterdrückung aufheben wollen<br />

1403q wenn Sie einen der Weggeber ifm-4096-G24 oder ifm-4096-<br />

G 05 verwenden und die Nullpunkt-Unterdrückung aufheben<br />

wollen<br />

1603q für Stegmann Absolutweggeber AG 626<br />

Die nächsten Abschnitte beschreiben die Modulfunktionen des P-<br />

PM/3. Wir beginnen mit den Funktionen für die Startvorbereitung.<br />

Das P-PM/3 verfügt über mehrere Funktionen, die den Start des Moduls<br />

oder einer Fahrfunktion vorbereiten. Einige Funktionen brauchen<br />

Sie nur, wenn Sie einen Inkremental-Weggeber einsetzen, andere für<br />

den Einsatz von Absolut-Weggebern. Folgende Funktionen für die<br />

Startvorbereitung stehen zur Verfügung:<br />

Seite 44 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


Nr. Funktion Weggebertyp Einsatzbereich<br />

oktal Absolut Inkremental<br />

0q Software-Reset X X Absolutwertpositionieren,<br />

Vorschubpositionieren<br />

1q Zähler setzen X Neu initialisieren: Zähler neu setzen<br />

(Absolutwert - u. Vorschubpositionieren)<br />

2q Software-Stop X X Not-Aus-Funktion<br />

10q Normierung für<br />

Vorschubpositionieren<br />

X Vorschubpositionieren<br />

16q Referenzpunkt-Fahrt X neu initialisieren: Nullpunkt neu ermitteln<br />

(Absolutwert - u. Vorschubpositionieren)<br />

40q Normierung für<br />

Positionieren nach<br />

Geschwindigkeitsprofilen<br />

X X Positionieren nach<br />

Geschwindigkeitsprofilen<br />

Sie rufen eine der Funktionen auf, indem Sie die oktale Funktionsnummer<br />

in die Adresse +20q des P-PM/3 schreiben.<br />

Wenn Sie einen Absolut-Weggeber verwenden und/oder die Nullpunkt-Unterdrückung<br />

aufgeben wollen, addieren Sie bitte zu den<br />

Funktionsnummern den Wert 400q<br />

0q - Software-Reset und 2q - Software-Stop:<br />

Sie können die Funktion 0q z.B. als Startvorbereitungsfunktion nach<br />

dem Einschalten der SPS verwenden. Die Funktion 2q kann als Software-Not-Aus-Funktion<br />

eingesetzt zu werden.<br />

Die beiden Funktionen haben identische Eigenschaften:<br />

• Istwert-Erfassung ist aktiv ( die Achsenbewegung wird erfaßt)<br />

• Antrieb steht (Positionierung gestoppt), wenn:<br />

a) Reglerfreigabe abgeschaltet oder<br />

b) Analog-Ausgangsspannung auf Null gesetzt ist<br />

Um ein ruckartiges Anfahren des Aktors beim Übergang von den<br />

Funktionen 0q oder 2q in eine Fahrfunktion zu vermeiden, aktiviert das<br />

Positioniermodul zunächst nur die Reglerfreigabe und beginnt erst<br />

50ms später mit dem Positionieren<br />

1 q - Zähler setzen:<br />

Diese Funktion benötigen Sie nur, wenn Sie einen lnkremental-<br />

Weggeber verwenden. Die Funktion 1 q hat folgende Eigenschaften:<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 45


• Reglerfreigabe abgeschaltet<br />

• Istwertzähler wird zusammen mit dem Zählersetzwert neu gesetzt<br />

• Nach Setzen des Zählers wird das Bit 6 im Statuswort ("Neuinitialisierung<br />

notwendig") auf 0 gesetzt<br />

• Um ein ruckartiges Anfahren des Aktors beim Übergang von der<br />

Funktion 1q in eine Fahrfunktion zu vermeiden, aktiviert das Positioniermodul<br />

zunächst nur die Reglerfreigabe und beginnt erst<br />

50ms später mit dem Positionieren<br />

• Beim Übergang von einer Fahrfunktion auf die Funktion 1 q wird<br />

die Reglerfreigabe erst nach 50ms abgeschaltet. Damit haben<br />

Sie die Möglichkeit, den Zähler zu setzen, ohne einen laufenden<br />

Positioniervorgang zu unterbrechen. Verwenden Sie dabei für<br />

einen SPS-Zyklus die Funktion 1q und setzen Sie den Zähler.<br />

Verwenden Sie dann im nächsten SPS-Zyklus wieder die vorher<br />

verwendete Fahrfunktion<br />

16q - Referenzpunkt-Fahrt:<br />

Die Funktion 16q benötigen Sie nur, wenn Sie einen Inkremental-<br />

Weggeber einsetzen. Sie ist immer dann notwendig, wenn Sie das<br />

Positioniermodul oder den Weggeber gerade eingeschaltet haben. Mit<br />

der Referenzpunkt-Fahrt legen Sie den Referenzpunkt für die Achse<br />

fest. Beim Referenzpunkt wird der Istwertzähler des P-PM/3 auf einen<br />

von Ihnen festgelegten Wert gesetzt (Zählersetzwert).<br />

Die Funktion beinhaltet:<br />

• Reglerfreigabe eingeschaltet<br />

• ENDMIN-Schalter wird als untere Grenze verwendet<br />

• Zählersetzeingang wird als Referenzeingang verwendet<br />

• Istwertzähler wird beim Referenzpunkt mit dem Zählersetzwert neu<br />

gesetzt<br />

• Bit 6 des Statusworts wird zu Beginn der Funktion auf "1", am Ende<br />

auf "0" gesetzt<br />

Führen Sie eine Referenzpunkt-Fahrt folgendermaßen durch:<br />

Vorgehensweise:<br />

1. In der Ausgangslage hat die Achse eine unbestimmte Position irgendwo<br />

auf der festgelegten Wegstrecke. Montieren Sie einen<br />

Signalgeber am gewünschten Referenzpunkt. Verbinden Sie den<br />

Signalgeber mit Pol 5 des P-PM/3 (Zählersetzeingang)<br />

2. Rufen Sie über die SPS die Funktion 16q auf. Geben Sie über die<br />

Adresse +23q die Geschwindigkeit an, mit der die Achse nach<br />

Seite 46 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


dem Start zuerst positioniert werden soll. In die Adresse +26q (<br />

6.2.2.5) schreiben Sie eine zweite, kleinere Geschwindigkeit. Nun<br />

passiert folgendes:<br />

Legende:<br />

v = Geschwindigkeit<br />

i = Istwert<br />

= InhaltderAdresse+23q<br />

= Inhalt der Adresse +26q<br />

Funktion 16 wird gestartet. Bit 6 im Statuswort ("Neuinitialisierung<br />

notwendig") wird auf "1" gesetzt. Der Antrieb beschleunigt<br />

in Rückwärtsrichtung auf die Geschwindigkeit aus Adresse<br />

+23q. Die Achse wird auf den ENDMIN-Schalter zu positioniert<br />

Sobald der Kontakt des ENDMIN-Schalters schließt, stoppt<br />

das P-PM/3 den Antrieb<br />

Das P-PM/3 kehrt die Bewegungsrichtung um und beschleunigt<br />

den Antrieb auf die Geschwindigkeit aus Adresse +26q.<br />

Der Endschalter-Kontakt öffnet wieder<br />

Der Referenzpunkt ist erreicht, wenn der Zählersetzeingang<br />

(Referenzsignal) von 0 auf 1 wechselt. Mit dieser positiven<br />

Flanke wird der vorgegebene Zählersetzwert in den Istwertzähler<br />

des P-PM/3 übernommen. Der Antrieb wird gestoppt<br />

Das P-PM/3 beschleunigt wieder in umgekehrter Richtung.<br />

Der Referenzpunkt wird ein zweites Mal angefahren. Wenn<br />

der Referenzpunkt erreicht worden ist, ist die Funktion beendet.<br />

Der Referenzpunkt ist somit definiert. Bit 6 im Statuswort<br />

wird auf "0" gesetzt. Der Istwertzähler zeigt den eingestellten<br />

Zählersetzwert an<br />

3. Gehen Sie zum Positionierbetrieb über, indem Sie eine beliebige<br />

Fahrfunktion laden.<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 47


6.2.1.2 Fahrfunktionen<br />

• Wählen Sie die Geschwindigkeit für Adresse +23q nicht zu<br />

hoch. Das Modul stoppt die Positionierung schlagartig ohne<br />

Bremsrampe, nachdem der Endschalters erreicht ist<br />

• Wählen Sie die Geschwindigkeit in Adresse +26q kleiner als die<br />

Geschwindigkeit in +23q, damit der Referenzpunkt exakt angefahren<br />

werden kann<br />

• Nachdem Starten von Funktion 16q kann die Geschwindigkeit<br />

nicht mehr geändert werden<br />

Es stehen drei verschiedene Fahrfunktionen zur Verfügung:<br />

1. Absolutwertpositionieren<br />

2. Vorschubpositionieren<br />

3. Positionieren nach Geschwindigkeitsprofilen<br />

Vorschubpositionieren ist nur mit Inkremental-Weggebern möglich<br />

In den folgenden Abschnitten werden alle drei Funktionen detailliert beschrieben.<br />

Seite 48 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


6.2.1.2.1 Absolutwertpositionieren<br />

Beim Absolutwertpositionieren gibt der Istwert zu jedem Zeitpunkt die<br />

tatsächliche Position auf der Achse an. Eine Achse kann mit Funktionen<br />

zum Absolutwertpositionieren vorwärts und rückwärts positioniert<br />

werden. Sowohl Absolut-Weggeber als auch Inkremental-Weggeber<br />

können die Funktionen "Absolutwertpositionieren" ausfahren.Das Positioniermodul<br />

P-PM/3 kennt 3 Funktionen beim Absolutwertpositionieren:<br />

Nr. Funktion Weggebertyp Einsatzbereich<br />

oktal Absolut Inkremental<br />

3q Absolutwertpositionieren X X Absolutwertpositionieren<br />

4q Absolutwertpositionieren<br />

mit Istwertzählerkorrektur<br />

5q Absolutwertpositionieren<br />

mit Istwertzählerkorrektur<br />

X Absolutwertpositionieren mit<br />

regelmäßiger Zähler-Korrektur<br />

bei Vorwärtsbewegungen<br />

X Absolutwertpositionieren mit<br />

regelmäßiger Zähler-Korrektur<br />

bei Rückwärtsbewegungen<br />

Wenn Sie einen Absolut-Weggeber verwenden und/oder die Nullpunkt-Unterdrückung<br />

aufheben wollen, addieren Sie bitte zu den<br />

Funktionsnummern den Wert 400q<br />

3q - Absolutwertpositionieren:<br />

Wenn sie die Zahl 3q in die Adresse +20q schreiben, wird die Funktion<br />

"Absolutwertpositionieren" gestartet. Der Aktor beschleunigt auf die in<br />

+23q vorgegebene Geschwindigkeit. Beim Sollwert S stoppt der Antrieb.<br />

Wenn die Funktion das nächste Mal ausgeführt wird, kann die<br />

Achse z.B. in die entgegengesetzte Richtung positioniert werden (2.<br />

Sollwert kleiner als 1). Die Abbildung zeigt 2 aufeinanderfolgende Positioniervorgänge.<br />

Im ersten ist der Sollwert mit 100 vorgegeben, im<br />

zweiten mit 0.<br />

V<br />

<br />

<br />

0<br />

S = 100<br />

S = 100<br />

Legende:<br />

v = Geschwindigkeit<br />

i = Istwert<br />

s = Sollwert<br />

= Inhalt der Adresse +23q<br />

Die Funktion 3q beinhaltet:<br />

• Reglerfreigabe ist eingeschaltet<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 49<br />

100<br />

I


• Achse kann vorwärts und rückwärts positioniert werden<br />

• Folgende Parameter können jederzeit während des Positioniervorgangs<br />

geändert werden:<br />

- Geschwindigkeit<br />

- Beschleunigungsrampe<br />

- Bremsrampe<br />

- KV-Faktor<br />

- Korrekturwert<br />

- Zählersetzwert<br />

- Sollwert<br />

4q - Absolutwertpositionieren mit lstwertzähler-Korrektur (vorwärts):<br />

Diese Funktion hat die gleichen Eigenschaften wie die Funktion 3q.<br />

Zusätzlich können Sie mit der Funktion 4q den P-PM/3-Zähler setzen,<br />

wenn Sie einen Inkremental-Weggeber verwenden. Mit der Funktion<br />

4q wird der Zählersetzwert ( 6.2.2.4) in den Istwertzähler des P-<br />

PM/3 übernommen, wenn:<br />

• Positive Flanke am Zählersetzeingang erfolgt (Zählersetzeingang<br />

von 0 auf 1 wechselt)<br />

• Achse von kleinen zu großen Istwerten positioniert wird<br />

Mit der Funktion 4q haben Sie die Möglichkeit, den Istwertzähler kontinuierlich<br />

auf dem richtigen Wert zu halten und eventuelle Ungenauigkeiten<br />

auszugleichen. Die Abbildung zeigt zwei aufeinanderfolgende<br />

Positioniervorgänge. Beim ersten Positioniervorgang (S = 100) wird<br />

der Istwertzähler mit dem Zählersetzeingang gesetzt.<br />

<br />

<br />

V<br />

0<br />

S = 100<br />

Pos. Flanke beim Zählersetzeingang<br />

setzt Istwertzähler von 75 auf den<br />

Wert, der in +30q und +31q festgelegt<br />

wurde<br />

Seite 50 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3<br />

S = 0<br />

Legende:<br />

v = Geschwindigkeit<br />

i = lstwert<br />

s = Sollwert<br />

= Inhalt der Adresse +23q<br />

75<br />

100<br />

I


5q - Absolutwertpositionieren mit lstwertzähler-Korrektur (rückwärts):<br />

Diese Funktion hat die gleichen Eigenschaften wie die Funktion 3q.<br />

Zusätzlich können Sie mit der Funktion 5q den P-PM/3-Zähler setzen,<br />

wenn Sie einen Inkremental-Weggeber verwenden. Mit der Funktion<br />

5q wird der Zählersetzwert ( 6.2.2.4) in den Istwertzähler des P-<br />

PM/3 übernommen, wenn:<br />

• Positive Flanke am Zählersetzeingang erfolgt<br />

• Achse von großen zu kleinen Istwerten positioniert wird<br />

Mit der Funktion haben Sie die Möglichkeit, den Istwertzähler kontinuierlich<br />

auf dem richtigen Wert zu halten und eventuelle Ungenauigkeiten<br />

auszugleichen. Die Abbildung zeigt zwei aufeinanderfolgende Positioniervorgänge.<br />

Während des zweiten Positioniervorgangs (S 0) wird<br />

der Istwertzähler mit dem Zählersetzeingang gesetzt.<br />

<br />

<br />

V<br />

0<br />

S = 100<br />

S = 0<br />

Legende:<br />

v = Geschwindigkeit<br />

i = Istwert<br />

s = Sollwert<br />

= Inhalt der Adresse +23q<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 51<br />

75<br />

100<br />

Pos.<br />

Flanke beim Zählersetzeingang setzt Istwertzähler<br />

von 75 auf den Wert, der in<br />

+30q und +31q festgelegt wurde<br />

Nach den Funktionen zum Absolutwertpositionieren beschreibt der folgende<br />

Abschnitt die Funktionen zum Vorschubpositionieren.<br />

I


6.2.1.2.2 Vorschubpositionieren<br />

Beim Vorschubpositionieren wird eine Achse immer um einen festen<br />

Wert vorwärts positioniert. Der Istwert gibt den bisher zurückgelegten<br />

Weg an. Für das Vorschubpositionieren werden nur Inkremental-<br />

Weggeber verwendet. Die Nullpunkt-Unterdrückung kann nicht aufgehoben<br />

werden.<br />

Alle Funktionen für das Vorschubpositionieren werden vor dem Aufruf<br />

mit der Funktion 10q vorbereitet.<br />

Das Positioniermodul P-PM/3 kennt 5 Funktionen zum Vorschubpositionieren:<br />

Nr. Funktion Weggebertyp Einsatzbereich<br />

oktal Absolut Inkremental<br />

10q Vorbereitungen X X Vorbereitung für das<br />

Vorschubpositionieren, muß jedesmal<br />

vor den Funktionen 11q bis 14q<br />

aufgerufen werden<br />

11q Vorschubpositionieren X Vorschubpositionieren<br />

12q Vorschubpositionieren mit X X Vorschubpositionieren mit Stop auf<br />

Kriechgang<br />

Marke<br />

13q Vorschubpositionieren mit<br />

Synchronisieren auf Marke<br />

14q Vorschubpositionieren mit<br />

Abstandspositionieren<br />

10q - Startvorbereitung:<br />

X Vorschubpositionieren, dabei<br />

Umschalten zwischen zwei Vorschüben<br />

X Vorschubpositionieren mit Stop auf<br />

Marke<br />

Die Funktion 10q setzt das Positioniermodul in eine Ruheposition. Danach<br />

können Sie die Funktionen 11q bis 14q aufrufen, indem Sie den<br />

Wert 10q mit einer anderen Funktionsnummer überschreiben.<br />

Vorgehensweise:<br />

1. Schreiben Sie normalerweise 10q in die Adresse +20q<br />

2. Rufen Sie eine der Funktionen 11q bis 14q auf<br />

3. Setzen Sie bereits im nächsten SPS-Zyklus den Inhalt der Adresse<br />

+20q wieder auf 10q<br />

Wenn Sie nur Vorschubpositionierungen ausfahren wollen, brauchen<br />

Sie die Startvorbereitungs-Funktionen 0q bis 2q nicht zu verwenden.<br />

Sie benötigen nur die Funktion 10q.<br />

Seite 52 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


11 q - Vorschubpositionieren:<br />

Die Funktion 11q wird im P-PM/3 gestartet , wenn in der Adresse +20q<br />

der Wert 10q mit dem Wert 11q überschrieben wird. Mit dem Übergang<br />

von 10q auf 11 q wird der Istwertzähler auf 0 gesetzt. Der Aktor<br />

startet und beschleunigt auf die in Adresse +23q vorgegebene Geschwindigkeit.<br />

Beim Sollwert S stoppt der Aktor. Die Funktion 11 q oder<br />

eine andere Funktion zum Vorschubpositionieren kann erst wieder<br />

nach dem Aufrufen von Funktion 10q aktiviert werden.<br />

<br />

V<br />

0<br />

P-PM/3 Adresse +20q<br />

11<br />

10<br />

S = 100<br />

Legende:<br />

v Geschwindigkeit<br />

i = Istwert<br />

s = Sollwert<br />

= Inhalt der Adresse+23q<br />

Die Funktion 11q beinhaltet:<br />

Zustand nicht relevant<br />

• Achse wird nur in Vorwärtsrichtung positioniert<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 53<br />

100<br />

I<br />

Nächste Vorschubpositionierung<br />

• Reglerfreigabe eingeschaltet<br />

Zähler wird durch den Übergang von 10q auf 11q in Adresse +20q auf<br />

0 gesetzt<br />

Erweiterung der Funktion 11q um Istwertabspeicherung:<br />

Ab der Firmware 7.14 ist zusätzlich eine Istwertspeicherung bei<br />

Betätigung des Setzeingangs realisiert worden. Der Istwert, der<br />

sich im Moment des Betätigen des Setzeingangs im Zähler befindet,<br />

wird abgespeichert und wie der Normale Istwert umgerechnet.<br />

Den umgerechnetetn Wert kann die P03-Steuerung in der Speicherzelle<br />

des Dual-Port-RAM lesen, in der in den anderen Funktionen<br />

der Zählersetzwert ( u. übergeben wird. Der<br />

Wert ist auch im Terminal LCT04 bei „POSISET“ ablesbar.<br />

Der gespeicherte und umgerechnete Wert ist spätestens nach<br />

zwei Steuerungszyklen im Übergabespeicher verfügbar. Er steht<br />

solange zur Verfügung, bis der nächste Positioniervorgang gestartet<br />

wird.<br />

Die Verzugszeit zwischen Betätigen des Setzeingangs und dem<br />

Abspeichern des Istwerts beträgt max. 100 μs.<br />

Unmittelbar nach dem Start des Positioniervorgangs wird der<br />

Wert zu Null gesetzt. Erfolgt innerhalb des Positioniervorgangs<br />

keine Betätigung des Setzeingangs, steht nach Abschluß der<br />

Fahrbewegung der Wert Null im Speicher.<br />

11<br />

10


12q - Vorschubpositionieren mit Kriechgang:<br />

Die Funktion 12q wird im P-PM/3 gestartet, wenn in der Adresse +20q<br />

der Wert 10q mit dem Wert 12q überschrieben wird. Mit dem Übergang<br />

von 10q auf 12q wird der Istwertzähler auf 0 gesetzt. Der Aktor<br />

startet und beschleunigt auf die in Adresse +23q vorgegebene Geschwindigkeit.<br />

Beim Sollwert S bremst der Aktor auf die in der Adresse<br />

+26q angegebene Geschwindigkeit. Die Positionierung wird beendet,<br />

wenn das Signal eines Markengebers am Zählersetzeingang von 0 auf<br />

1 wechselt (Stop auf Marke) oder bis die Position der Adresse +30q<br />

(low) und +31q ( high) erreicht ist.<br />

Die Funktion 12q oder eine andere Funktion zum Vorschubpositionieren<br />

kann erst wieder nach dem Aufrufen von Funktion 10q aktiviert<br />

werden.<br />

<br />

<br />

V<br />

P-PM/3 Adresse +20q<br />

12q<br />

10q<br />

0<br />

Legende:<br />

v Geschwindigkeit<br />

i Istwert<br />

s Sollwert<br />

Inhalt der Adresse +23q<br />

Inhalt der Adresse +26q<br />

Eilgang Kriechgang<br />

Zählersetzeingang: 0 1<br />

S = 100<br />

Zustand nicht relevant<br />

Seite 54 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3<br />

100<br />

12q<br />

10q<br />

I


13q - Vorschubpositionieren mit Synchronisieren auf Marke:<br />

Mit der Funktion 13q können Sie eine Achse mit Hilfe eines Markengebers<br />

auf eine Marke zu synchronisieren.<br />

Die Funktion 13q wird im P-PM/3 gestartet, wenn in der Adresse +20q<br />

der Wert 10q mit dem Wert 13q überschrieben wird. Mit dem Übergang<br />

von 10q auf 13q wird der Istwertzähler auf 0 gesetzt. Der Aktor<br />

startet und beschleunigt auf die in Adresse +23q vorgegebene Geschwindigkeit.<br />

Wenn der Zählersetzeingang beim Funktionsstart den<br />

Wert "0" hat, wird der vorgegebene Sollwert angesteuert. Falls der<br />

Zählersetzeingang den Wert "1" hat, wird die Position angesteuert, die<br />

sich als Summe aus dem Sollwert und dem Inhalt der Adresse +26q<br />

ergibt. Der Aktor wird gestoppt, wenn die jeweilige Position erreicht ist.<br />

<br />

<br />

V<br />

0<br />

V<br />

0<br />

P-PM/3 Adresse +20q<br />

13q<br />

10q<br />

S = 100<br />

S = 100 + <br />

Legende:<br />

v = Geschwindigkeit<br />

i = Istwert<br />

s = Sollwert<br />

= Inhalt der Adresse +23q<br />

= Inhalt der Adresse +26q<br />

Zustand nicht relevant<br />

Zählersetzeingang<br />

bei Funktionsstart<br />

= 0<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 55<br />

100<br />

100<br />

100 + <br />

Zählersetzeingang<br />

bei Funktionsstart<br />

= 1<br />

13q<br />

10q<br />

I<br />

I


14q - Vorschubpositionieren mit Abstandspositionieren:<br />

<br />

Die Funktion 14q wird im P-PM/3 gestartet, wenn in der Adresse<br />

+20q der Wert 10q mit dem Wert 14q überschrieben wird. Der<br />

Istwertzähler wird auf 0 gesetzt. Der Aktor beschleunigt auf die<br />

Geschwindigkeit aus +23q. Die Position wird angefahren, die<br />

Sie als Zählersetzwert angegeben haben. Wird während dieser<br />

Bewegung, z.B. durch einen Wegmarken-Geber, der Zählersetzeingang<br />

auf "1" gesetzt, beginnt das eigentliche Positionieren.<br />

Der Istwertzähler wird wieder auf 0 gesetzt. Die Achse wird<br />

auf den Wert positioniert, den Sie als Sollwert festgelegt haben<br />

( 6.2.2.3).<br />

0<br />

schubpositionierung<br />

P-PM/3 Adresse +20q<br />

12q<br />

10q<br />

S = 100<br />

Zählersetzwert=100<br />

I=x<br />

I=0<br />

Seite 56 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3<br />

S = 60<br />

Zustand nicht relevant<br />

Legende:<br />

v = Geschwindigkeit<br />

i = lstwert<br />

s = Sollwert<br />

x = Zahl ≤ 100<br />

= Inhalt der Adresse +23q<br />

60<br />

12q<br />

10q<br />

I<br />

Nächste Vor-<br />

Der Zählersetzwert ist eine Sicherungsmaßnahme für Ihre Anlage.<br />

Wenn die im Zählersetzwert angegebene Position erreicht wird und<br />

am Zählersetzeingang liegt kein Signal an, wird der Antrieb gestoppt.<br />

Stellen Sie deshalb den Zählersetzwert so ein, daß zwar der Wegmarken-Geber<br />

auf jeden Fall erreicht wird, der Zählersetzwert aber kleiner<br />

als der maximale Vorschub für die Achse ist<br />

Im nächsten Abschnitt erfahren Sie, wie Sie mit dem Positioniermodul<br />

nach Geschwindigkeitsprofilen positionieren können.


6.2.1.2.3 Positionieren nach Geschwindigkeitsprofilen<br />

Das Positionieren nach Geschwindigkeitsprofilen ist eine Art des Absolutwertpositionierens.<br />

Dabei wird nach Datensätzen positioniert, die folgende Informationen<br />

enthalten:<br />

• Geschwindigkeit<br />

• Sollwert L-Wort<br />

• Sollwert H-Wort<br />

Bei dieser Art des Positionierens können Geschwindigkeitsprofile ohne<br />

Zwischenhalt abgefahren werden. Dies ist prinzipiell auch mit Funktionen<br />

des Absolutwertpositionierens möglich. In diesem Fall müßten jedoch<br />

in der SPS z.B. Positionsvergleiche durchgeführt werden. Die<br />

Folge wäre ein erheblich höherer Programmieraufwand und ein höherer<br />

Rechenaufwand für die SPS-CPU. Beides entfällt beim Positionieren<br />

nach Geschwindigkeitsprofilen.<br />

Das Positioniermodul kennt zwei Funktionen für das Positionieren<br />

nach Geschwindigkeitsprofilen:<br />

Nr. Funktion Weggebertyp Einsatzbereich<br />

oktal Absolut Inkremental<br />

40q Startvorbereitung X X Startvorbereitung, muß vor dem<br />

Aufruf der Fkt. 41q aufgerufen<br />

werden<br />

41q Positionieren nach<br />

Geschwindigkeitsprofilen<br />

X X Positionieren nach<br />

Geschwindigkeitsprofilen<br />

Wenn Sie einen Absolut-Weggeber verwenden und/oder die Nullpunkt-Unterdrückung<br />

aufheben wollen, addieren Sie bitte zu den<br />

Funktionsnummern den Wert 400q<br />

40q - Startvorbereitung/Normierung für Positionieren nach<br />

Geschwlndigkeitsprofilen:<br />

Die Funktion 40q ist als Vorbereitung für die Funktion 41q erforderlich.<br />

Sie setzt das Positioniermodul in eine Ruheposition. Das Überschreiben<br />

des Werts 40q mit 41q in der Adresse +20q löst die Funktion 41q<br />

aus.<br />

Wenn Sie nur nach Geschwindigkeitsprofilen positionieren wollen,<br />

brauchen Sie die Startvorbereitungs-Funktionen 0q bis 2q nicht zu<br />

verwenden. Sie benötigen nur die Funktion 40q<br />

41 q - Positionieren nach Geschwindigkeitsprofilen:<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 57


Mit der Funktion 41q positioniert das P-PM/3 eine Achse nach Datensätzen,<br />

die Geschwindigkeits- und Positionswerte enthalten. Wenn es<br />

nicht nur nach einem, sondern nach einer Gruppe von Datensätzen<br />

positioniert, werden Geschwindigkeitsprofile ohne Zwischenhalt abgefahren.<br />

Das P-PM/3 fordert die Daten satzweise von der SPS-CPU an.<br />

Es erkennt den letzten Datensatz einer Gruppe daran, daß für den<br />

Geschwindigkeitswert eine Null angegeben worden ist. Der Positionswert<br />

im Datensatz wird als gewünschte Endposition interpretiert.<br />

Vorgehensweise:<br />

1 . Schreiben Sie die Funktionsnummer 40q in Adresse +20q.<br />

Gleichzeitig schreiben Sie den 1. Datensatz (Satz 0) in die Adressen<br />

+23q, +32q und +33q<br />

2. Im nächsten SPS-Zyklus schreiben Sie die Funktionsnummer 41<br />

q in Adresse +20q. Das Positionieren wird mit dem Satz 0 gestartet.<br />

Das Positioniermodul fordert mit einer 1 in Adresse +06q<br />

(Satznummer) den Datensatz 1 an<br />

3. Sobald die 1 in Adresse +6q angezeigt wird, schreiben Sie den<br />

Datensatz 1 in die Adressen +23q, +32q und +33q. Das P-PM/3<br />

positioniert mit den Daten von Satz 1, nachdem es Satz 0 abgearbeitet<br />

hat. Gleichzeitig fordert es mit einer 2 in Adresse +6q den<br />

Datensatz 2 an<br />

4. Sobald die 2 in Adresse +6q angezeigt wird, schreiben Sie den<br />

nächsten Datensatz (Satz 2) in die entsprechenden Adressen,<br />

usw.<br />

5. Der letzte Datensatz Ihres Positioniervorgangs enthält die gewünschte<br />

Endposition und die Geschwindigkeit 0<br />

Beispiel: Sie geben 5 Datensätze vor:<br />

Satznummer Geschwindigkeit Sollwert Sollwert<br />

L-Wort H-Wort<br />

0 100d 300d 0<br />

1 200d 700d 0<br />

2 100d 1000d 0<br />

3 100d 500d 0<br />

4 0d 0d 0<br />

Die Achse wird nach folgendem Geschwindigkeitsprofil positioniert:<br />

Legende:<br />

V = Geschwindigkeit I = Istwert<br />

Im folgenden Abschnitt werden zwei Funktionen des P-PM/3 beschrieben,<br />

mit denen Sie eine Wegerfassung durchgeführt können.<br />

Seite 58 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


6.2.1.3 Wegerfassung<br />

Das Positioniermodul kennt außer den bisher genannten Funktionen<br />

noch zwei Wegerfassungsfunktionen. Diese Funktionen sind besonders<br />

für den Einsatz am P-WE/3 vorgesehen:<br />

Nr. Funktion Weggebertyp Einsatzbereich<br />

oktal Absolut Inkremental<br />

6q Wegerfassung mit<br />

X X Wegerfassung bei Vorwärtsbewe-<br />

schnellem Schaltausgungen,<br />

z.B. für Anlagen, die mit<br />

gang für Vorwärtsbewe-<br />

einem ungeregelten Antrieb ausgesgungentattet<br />

sind<br />

7q Wegerfassung mit<br />

X X Wegerfassung bei Rückwärtsbewe-<br />

schnellem Schaltausgungen,<br />

z.B. für Anlagen, die mit<br />

gang für Rückwärtsbe-<br />

einem ungeregelten Antrieb ausgeswegungentattet<br />

sind<br />

Mit diesen beiden Funktionen können Sie das Positioniermodul als<br />

Wegerfassungsmodul mit Schaltmöglichkeiten verwenden. Die Ausgänge<br />

können zum Steuern von Antrieben mit zwei Geschwindigkeiten<br />

verwendet werden. Als Ausgänge (24V, 100mA) werden Pin 13 und 14<br />

angesteuert. Sie schalten die an Pin 9 anliegende Spannung und haben<br />

folgende Bedeutung:<br />

Pin 13<br />

Pin 14<br />

Üblicherweise für Kriechgeschwindigkeit verwendet. Dieses Bit<br />

wird innerhalb des Genauhalt-Fensters (Koppeladr. 36q) gesetzt.<br />

Antrieb STOP. Dieses Bit wird durch den Soll-Istvergleich gesetzt.<br />

6q - Wegerfassung mit Schaltausgang bei Ist < Soll<br />

Der Istwert wird mit dem Sollwert verglichen. Ist die Istposition kleiner<br />

als die Sollposition, so ist der Vergleichsausgang auf "1". Innerhalb<br />

des Genauhalt-Fensters leuchtet die LED EXACT. Außerhalb des Genauhalt-Fensters<br />

wird das Bit 9 im Statuswort und der Ausgang an Pin<br />

13 auf "1" gesetzt.<br />

7q - Wegerfassung mit Schaltausgang bei Ist > Soll<br />

Der Istwert wird mit dem Sollwert verglichen. Ist die Istposition größer<br />

als die Sollposition, so ist der Vergleichsausgang auf "1". Innerhalb<br />

des Genauhalt-Fensters leuchtet die LED EXACT. Außerhalb des Genauhalt-Fensters<br />

wird das Bit 9 im Statuswort und der Ausgang an Pin<br />

13 auf "1" gesetzt.<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 59


6.2.2 Parameter<br />

Modulfunktion 6<br />

Vorgaben: Sollpos. 1000, Genauhalt 20<br />

LED EXACT<br />

Bit 9, Pin 13<br />

Bit 11, LED Cl.Loop, Pin 14<br />

LED EXACT<br />

Bit 9, Pin 13<br />

Bit 11, LED Cl.Loop, Pin 14<br />

980 990 1000 1010 1020 1030<br />

(Sollpos.)<br />

Seite 60 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3<br />

Pos.<br />

Modulfunktion 7<br />

Vorgaben: Sollpos. 1000, Genauhalt 20<br />

Pos.<br />

970<br />

970<br />

980 990 1000 1010 1020 1030<br />

(Sollpos.)<br />

• Wenn Sie Funktion 6q oder 7q verwenden, bereiten Sie das P-<br />

PM/3 vorher mit den Funktionen 0q (für Absolut-Weggeber) bzw.<br />

0q und 1q (für lnkremental-Weggeber) auf den Start vor<br />

• Beim Wegerlassen zeigt die LED "CL.LOOP" den Zustand des<br />

Schaltausgangs an. Die LED "ACTIVE" wird nicht verwendet<br />

• Wenn Sie einen Absolut-Weggeber verwenden und/oder die<br />

Nullpunkt-Unterdrückung aufheben wollen, addieren Sie bitte zu<br />

den Funktionsnummern den Wert 400q<br />

• Die Eigenschaften von Modulfunktionen werden durch Parameter<br />

beeinflußt. Diese Parameter werden im folgenden Abschnitt beschrieben.<br />

Nach den Modulfunktionen programmieren Sie die Parameter. Diese<br />

Parameter beeinflussen die Eigenschaften der Modulfunktionen.<br />

Für Parameter sind die P-PM/3-Adressen +16q bis +17q und +21q bis<br />

+36q reserviert. Sie sind größtenteils einheitenbehaftete Größen. In ihre<br />

Einheiten geht z.T. die Einheit "Inkrement" mit ein. Beziehen Sie alle<br />

Werte, die Sie für Parameter festlegen, auf Ihre in Abschnitt 4.1.2<br />

festgelegte Auflösung (Beispiel: 3600 Inkremente/Umdrehung).


6.2.2.1 Geschwindigkeit<br />

Sie können folgende Parameter programmieren:<br />

• Geschwindigkeit<br />

• Beschleunigungsrampe, Bremsrampe<br />

• Sollwert (L-Wort und H-Wort)<br />

• Zählersetzwert (L-Wort und H-Wort)<br />

• Korrekturwert<br />

• KV-Faktor<br />

• Integral - und Differential-Anteile des PID-Reglers<br />

• Pulsbewertung<br />

• Kennlinien-Nichtlinearitäten von Aktoren<br />

• Genauhalt-Fenster<br />

In den nächsten Abschnitten werden die Parameter nacheinander beschrieben.<br />

Wir beginnen mit der Geschwindigkeit, mit der die Achse<br />

positioniert werden soll.<br />

In Adresse +23q schreiben Sie die Geschwindigkeit, mit der die Achse<br />

positioniert werden soll. Der Wertebereich ist abhängig von der verwendeten<br />

Firmware-Version.<br />

Firmware ab 7.10<br />

Der Wertebereich ist 16 Bit (0-65535d). Der hier angegebene Wert,<br />

dividiert durch 256, gibt die Geschwindigkeit als Istpositionsänderung<br />

pro 2,5 ms an. Dadurch ist die Maximalgeschwindigkeit begrenzt<br />

auf:<br />

65535 / 256 ≈ Positionsänderung von 256 pro 2,5 ms.<br />

Beispiel zur Maximalgeschwindigkeit:<br />

Vorgaben: Geber mit 4096 Inkr./U und Pulsbew. = 1<br />

Umax/min = 256 Inkr. x 1/0,0025s / 4096 x 60 = 1500<br />

U/min<br />

Bei dieser Auflösung ist es nicht möglich, schneller als 1500 U/ min<br />

zu positionieren. Sollte es dennoch erforderlich sein , so kann über<br />

die Änderung der Pulsdivision (Adresse +27q) z.B. von 1 auf 2, die<br />

Geschwindigkeit verdoppelt werden. Die Auflösung reduziert sich<br />

dabei ebenfalls um den Faktor 2.<br />

Firmware bis 6.17<br />

Der Wertbereich ist 11 Bit (0-2047d). Der hier angegebene Wert,<br />

dividiert durch 8, gibt die Geschwindigkeit als Istpositionsänderung<br />

auf 2,5 ms an.<br />

Dadurch ist die Maximalgeschwindigkeit begrenzt auf :<br />

2047 / 8 ≈ Positionsänderung von 256 pro 2,5 ms<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 61


Beispiel:<br />

Geschwindigkeit berechnen:<br />

In einem neuen Koppelprogramm soll die Geschwindigkeit für eine<br />

Positionierung 1600 Inkremente/Sekunde betragen. Wir berechnen<br />

den Geschwindigkeitswert für die Adresse +23q folgendermaßen:<br />

1. Wir bestimmen, wieviele Inkremente das P-PM/3 bei dieser Geschwindigkeit<br />

in jedem Zyklus vom Weggeber empfangen würde<br />

(alle Zahlen dezimal).<br />

1600 Pulse x Inkremente / Zyklus<br />

=<br />

1s 0, 0025s<br />

6.2.2.2 Beschleunigungs- und Bremsrampe<br />

1600 Pulse x 0,0025s<br />

x = = 4 Inkremente / Zyklus<br />

1s<br />

2. Das Ergebnis multiplizieren wir mit dem Faktor 256d:<br />

4 Inkremente/Zyklus x 256 = 1024 Inkremente/Zyklus<br />

Dieses Ergebnis (1024d) wird in die Adresse +23q geschrieben.<br />

Mit den Parametern Beschleunigungsrampe und Bremsrampe bestimmen<br />

Sie, wie stark die Geschwindigkeit beim Start beschleunigen<br />

bzw. am Ende einer Funktion abbremsen soll.<br />

Beschleunigungsrampe Positionierrichtung Bremsrampe<br />

V<br />

0<br />

Legende:<br />

V = Geschwindigkeit<br />

I = Istwert<br />

S = Sollwert<br />

In die Adresse +24q wird die Beschleunigungsrampe und in Adresse<br />

+25q die Bremsrampe eingetragen. Die Werte beschreiben eine Geschwindigkeitsänderung<br />

pro 2,5 ms. Der Wertebereich ist abhängig<br />

von der verwendeten Firmware-Version.<br />

Firmware ab 7.10<br />

Der Wertebereich ist 13 Bit (0-8191d). Der hier angegebene Wert, dividiert<br />

durch 256, gibt die Geschwindigkeitsdifferenz pro 2,5 ms an.<br />

Seite 62 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3<br />

S<br />

I


Firmware bis 6.17<br />

Der Wertebereich ist 8 Bit (0-255d). Der hier angegebene Wert, dividiert<br />

durch 8 , gibt die Geschwindigkeitsdifferenz pro 2,5 ms an.<br />

• Wie steil Sie die Beschleunigungs- und Bremsrampe wählen,<br />

hängt davon ab, mit welchen Komponenten, vor allem, mit welchem<br />

Antrieb die Anlage ausgestattet ist. Programmieren Sie für<br />

beide Rampen zunächst einen niedrigen Wert nahe der Voreinstellung.<br />

Passen Sie die Rampen bei der Inbetriebnahme der Anlage<br />

optimal an die Mechanik und den Antrieb an<br />

• Bei der Firmware-Version 6.17 wird der Wert für die Bremsrampe<br />

auch als Genauhalt-Fenster verwendet<br />

Beispiel:<br />

Berechnen der Beschleunigungsrampe:<br />

In einem neuen Koppelprogramm soll die Endgeschwindigkeit für eine<br />

Positionierung 1900 Inkremente pro Sekunde betragen. Diese Geschwindigkeit<br />

soll in 500ms erreicht werden. Wir berechnen den Wert<br />

für die Beschleunigungsrampe folgendermaßen:<br />

1. Wir bestimmen, wie viele Inkremente das P-PM/3 bei<br />

der Endgeschwindigkeit in jedem Zyklus registriert (alle<br />

Zahlen dezimal):<br />

1900 Pulse x Inkremente / Zyklus<br />

=<br />

1s 0, 0025s<br />

1900 Pulse x 0, 0025s<br />

⇔ x = = 4, 75 Inkremente / Zyklus<br />

1s<br />

2. Als zweites bestimmen wir, in wievielen P-PM/3-Zyklen diese<br />

Endgeschwindigkeit erreicht werden muß:<br />

500msMinimal<br />

= 200 Zyklen<br />

2, 5ms<br />

/ Zyklus<br />

3. Aus diesen beiden Größen bestimmen wir nun, um wieviele Inkremente<br />

die Geschwindigkeit in jedem Zyklus zunehmen muß,<br />

um die Endgeschwindigkeit zu erreichen:<br />

4, 75 Inkremente / Zyklus<br />

=<br />

0, 02375 Inkremente / Zyklus<br />

200 Zyklen<br />

( )<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 63<br />

2


6.2.2.3 Sollwert (L- und H-Wort)<br />

4. Das Ergebnis multiplizieren wir mit dem Faktor 256d:<br />

a) Absolut-Weggeber:<br />

6.2.2.4 Zählersetzwert (L- und H-Wort)<br />

0,02375Iinkremente/(Zyklus)2 x 256 = 6,08 Inkremente/(Zyklus) 2<br />

Damit beim Start einer Fahrfunktion die Endgeschwindigkeit von<br />

1900 Inkremente/s in 500 ms erreicht wird, muß die SPS in die<br />

Adresse +24q den Wert 6d schreiben.<br />

Bremsrampen werden genauso wie Beschleunigungsrampen berechnet.<br />

In den beiden Adressen +32q und +33q legen Sie in der Einheit "Inkrement"<br />

den Sollwert für eine Modulfunktion fest. Die Adressen +32q<br />

und +33q bilden ein Doppelwort und heißen:<br />

• Adresse +32q: Low-Wort (auch L-Wort)<br />

• Adresse +33q: High-Wort (auch H-Wort)<br />

Die beiden Adressen haben eine Breite von 22 Bit-Format. Davon entfallen<br />

16 Bit auf das Low-Wort und 6 Bit auf das High-Wort.<br />

In den beiden Adressen +30q und +31q legen Sie den Zählersetzwert<br />

in der Einheit "Inkrement" fest. Sie benötigen den Zählersetzwert nur,<br />

wenn Sie einen Inkremental-Weggeber verwenden und eine der Modulfunktionen<br />

1q, 16q, 4q, 5q oder 12q bis 14q einsetzen. Zählersetzwerte<br />

dienen dazu, den Zähler des Positioniermoduls neu zu setzen.<br />

Sie werden zu diesem Zweck zusammen mit dem Zählersetzeingang<br />

eingesetzt.<br />

Die Adressen +30q und +31q bilden ein Doppelwort und heißen:<br />

• Adresse +30q: Low-Wort (auch L-Wort)<br />

• Adresse +31q: High-Wort (auch H-Wort)<br />

Die beiden Adressen haben zusammen ein 22 Bit-Format. Davon entfallen<br />

16 Bit auf das Low-Wort und 6 Bit auf das High-Wort.<br />

Seite 64 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


6.2.2.5 Korrekturwert<br />

6.2.2.6 Endschalter<br />

6.2.2.7 Totzeit - Geberfehler<br />

6.2.2.8 KV-Faktor<br />

Die Adresse +26q ist mit einem Korrekturwert belegt. Sie hat ein 11<br />

Bit-Format, d.h., Sie können Werte von 0d bis 2047d in die Adresse<br />

schreiben. Der Korrekturwert wird nur bei einigen Fahrfunktionen verwendet<br />

und hat dann jeweils eine eigene Bedeutung:<br />

• Fahrfunktion 12q:<br />

Über die Adresse +26q legen Sie eine Geschwindigkeit in "Inkrement/Zyklus"<br />

fest, die sogenannte Kriechgeschwindigkeit, mit<br />

der die Achse nach Erreichen des Sollwerts weiterpositioniert<br />

wird ( 6.2.1.2.2). Die Kriechgeschwindigkeit sollte möglichst<br />

niedrig sein<br />

• Fahrfunktion 13q:<br />

Bei dieser Fahrfunktion legen Sie als Korrekturwert in der Einheit "Inkremente"<br />

einen Streckenabstand fest. Dieser wird zum Sollwert<br />

addiert, wenn beim Start der Fahrfunktion der Zählersetzeingang<br />

aktiv ist ( 6.2.1.2.2)<br />

• Fahrfunktion 16q:<br />

Bei dieser Fahrfunktion legen Sie die Geschwindigkeit "Inkrement/Zyklus"<br />

fest, mit der nach der 1. Richtungsumkehr der Referenzpunkt<br />

angefahren wird ( 6.2.1.1). Die Geschwindigkeit sollte<br />

möglichst niedrig sein<br />

Die Adresse +14q ist mit dem Endschaltertyp belegt. Der Endschaltertyp<br />

wird mit dem höchsten Bit festgelegt. Ist das Bit "0", so müssen<br />

Schließer als Endschalter verwendet werden. Bei "1" Öffner. Die Betriebsart<br />

Öffner ist immer vorzuziehen, da sie kabelsicher ist<br />

In der Adresse 15q wird die Ansprechzeit des Geberfehlers eingestellt.<br />

Die Zeitbasis ist 2,5 ms. Die Grund- oder Voreinstellung ist 10d. Daraus<br />

ergibt sich eine Ansprechzeit von 25 ms. Der Wertebereich geht<br />

von 1 bis 250. Werte kleiner 1 werden auf 1 gesetzt. Werte größer als<br />

250 werden auf 250 begrenzt..<br />

Die Adresse +22q des P-PM/3 ist für den sogenannten KV-Faktor vorgesehen.<br />

Er ist einheitenlos und kann Werte von 1 bis 2047d haben<br />

(Default = 50d).<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 65


6.2.2.9 I- und D-Anteile des PID-Reglers<br />

Mit dem KV-Faktor wird der Proportional-Anteil des PID-Reglers im<br />

Positioniermodul festgelegt. Mit der Hilfe des KV-Faktors überwacht<br />

das P-PM/3 den Schleppabstand der Anlage. Der KV-Faktor ist für das<br />

P-PM/3 definiert als:<br />

2047d<br />

KV x ΔMinimumSA<br />

KV = 256d<br />

x<br />

U a =<br />

ΔMinimumSA<br />

256d<br />

Seite 66 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3<br />

max<br />

Legende:<br />

KV = KV-Faktor<br />

ΔSarnax = Maximal zulässiger Schleppabstand<br />

Ua = Analog-Ausgangsspannung für den Antrieb<br />

(in der Einheit "Inkrement")<br />

ΔSA = Gemessener Schleppabstand<br />

Der KV-Faktor wird für jede Anlage neu festgelegt. Sie legen den KV-<br />

Faktor fest, indem Sie für die Anlage einen maximal zulässigen<br />

Schleppabstand definieren: In der Formel wird die maximale Ausgangsspannung<br />

(kodiert: 2047d = 10V) durch den max. zulässigen<br />

Schleppabstand dividiert. Das Ergebnis wird mit der Konstanten 256d<br />

multipliziert.<br />

Während des Positionierbetriebs prüft das P-PM/3 dann den tatsächlichen<br />

Schleppabstand. Aus diesem Schleppabstand berechnet es mit<br />

dem KV-Faktor die neue Ausgangsspannung. Sollte die Ausgangsspannung<br />

bei dieser Berechnung nominell auf über 1OV steigen, meldet<br />

das Modul eine Schleppabstandsüberschreitung. Das Positionieren<br />

wird zwar fortgesetzt, der Sollwert wird jedoch erst später als vorgegeben<br />

erreicht.<br />

Geben Sie beim Programmieren zunächst einen niedrigen KV-Faktor<br />

an. Passen Sie den KV-Faktor beim Inbetriebnehmen der Anlage an<br />

die Mechanik und den Antrieb an ( 7.4.2)<br />

In Abschnitt 6.2.2.6 wurde beschrieben, wie Sie den Proportional-<br />

Anteil eines PID-Reglers, auch KV-Faktor genannt, im Positioniermodul<br />

einstellen können. Mit den Adressen +16q und +17q können Sie<br />

auch die I- und D-Anteile des PID-Reglers aktivieren. Diese Anteile<br />

benötigen Sie jedoch nur, wenn Sie den KV-Faktor nicht hoch genug<br />

einstellen können. Dies ist der Fall, wenn:<br />

• Ihre Anlage<br />

− nichtstarre Komponenten, z.B. Riemen, enthält<br />

− mit einem nichtdynamischen Antrieb ausgestattet ist, der nicht<br />

exakt positionieren kann<br />

• Aktor-Kennlinie um den Nullpunkt nicht linear verläuft<br />

Wenn Sie diese beiden Anteilarten einsetzen wollen, schreiben Sie in<br />

beide Adressen zunächst den Wert "0". Beim Inbetriebnehmen der Anlage<br />

passen Sie die Anteilarten an die Mechanik und den Antrieb an<br />

( 7.4.4.2).


6.2.2.10 Pulsbewertung<br />

In Abschnitt 5.1.2 hatten wir die Pulsbewertung für die Anlage bestimmt.<br />

Als Ergebnis erhielten wir einen Pulsmultiplikationsfaktor und<br />

einen Pulsdivisionsfaktor. Diese beiden Faktoren teilen Sie dem P-<br />

PM/3 über die beiden folgenden Adressen mit:<br />

• +21q: Pulsmultiplikationsfaktor<br />

• +27q: Pulsdivisionsfaktor<br />

Beide Adressen haben ein 11 Bit-Format. Sie können Werte von 1 d<br />

bis 2047d in die Adressen +21 q und +27q schreiben. Beide Adressen<br />

sind mit dem Wert 1d voreingestellt.<br />

Falls Sie einen ungültigen Wert in die Adressen schreiben, werden<br />

diese automatisch korrigiert:<br />

Wert < 1d: P-PM/3 setzt Wert auf 1d<br />

Wert > 2047d: P-PM/3 setzt Wert auf 2047d<br />

6.2.2.11 Kennlinien-Nichtlinearität von Aktoren<br />

Das Positioniermodul bietet Ihnen die Möglichkeit, Nichtlinearitäten zu<br />

kompensieren, die in den Kennlinien mancher Aktoren um den Nullpunkt<br />

herum auftreten. Über die Adresse +35q können Sie dem P-<br />

PM/3 die Größe des Intervalls mitteilen, in dem sich die Kennlinie<br />

nichtlinear verhält. Die Adresse hat eine 11 Bit-Format, d.h., Sie können<br />

Werte von 0 bis 2047d einstellen. Der Wert 0 ist voreingestellt.<br />

Ein Beispiel für Aktoren, deren Kennlinie um den Nullpunkt nichtlinear<br />

verläuft, sind Proportional-Ventile. Die Abbildung zeigt den prinzipiellen<br />

Verlauf einer Kennlinie für ein solches Ventil.<br />

Nichtlineares Intervall Idealisierte Kennlinie Kennlinie des Proportional-Ventils<br />

V<br />

<br />

<br />

Legende:<br />

v = Aktor-Geschwindigkeit<br />

Ue = Eingangsspannung für die Aktorsteuerung<br />

= Inhalt der Adresse+35q<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 67<br />

Ue


6.2.2.12 Genauhalt-Fenster<br />

Proportional-Ventile agieren erst, wenn die Eingangsspannung einen<br />

bestimmten Wert überschritten hat. Dies gilt sowohl für positive als<br />

auch für negative Spannungen. Das Positioniermodul berücksichtigt<br />

diesen Umstand bei jeder Ausgangsspannung, die es berechnet. Es<br />

addiert den in der Adresse +35q angegebenen Spannungswert zu jeder<br />

positiven Ausgangsspannung bzw. subtrahiert ihn von negativen<br />

Spannungen. Die Spannungswerte innerhalb des in +35q festgelegten<br />

Intervalls werden ausgeblendet. Die Kennlinie des Aktors wird damit<br />

idealisiert, das P-PM/3 positioniert nur in den Bereichen, in denen die<br />

Kennlinie annähernd linear verläuft.<br />

Das Intervall wird in Adresse +35q in Schritten von 4,88mV kodiert<br />

eingegeben.<br />

Beispiel:<br />

In die Adresse +35q wird der Wert 20d eingetragen. Das Intervall ist<br />

damit auf 20 x 4,88 mV = 97,6 mV festgelegt. Das Modul ändert seine<br />

berechneten Spannungswerte folgendermaßen:<br />

Berechnete Spannung Ausgegebene Spannung<br />

+340mV (+340 + 97,6) mV = +437,6 mV<br />

-250mV (-250 - 97,6) mV = +347,6 mV<br />

Wenn Sie einen Aktor mit Kennlinien-Nichtlinearität verwenden, programmieren<br />

Sie die Adresse +35q. Sofern Sie die Kennlinie Ihres Aktors<br />

kennen, können Sie ein exaktes Intervall angeben. Wenn Sie die<br />

Kennlinie nicht genau kennen, schreiben Sie zunächst den Wert 0 in<br />

die Adresse. Optimieren Sie den Wert beim Inbetriebnehmen der Anlage<br />

( 7.4.4.1).<br />

Wenn Sie einen Aktor ohne Kennlinien-Nichtlinearität verwenden,<br />

schreiben Sie nicht in die Adresse +35q. Die Adresse enthält dann den<br />

Wert 0.<br />

Sie benötigen Genauhalt-Fenster für Antriebe, die nicht dynamisch<br />

genug sind, um exakt zu positionieren. Bei solchen Antrieben gilt eine<br />

Fahrfunktion als ausgeführt, wenn der Istwert innerhalb des Genauhalt-Fensters<br />

liegt. Wir sagen: Der Genauhalt ist erreicht. Die LED<br />

"EXACT" auf der Frontplatte des Positioniermoduls leuchtet. Außerdem<br />

wird das Bit "Genauhalt erreicht" im Statuswort (Bit 10) gesetzt.<br />

In der P-PM/3-Adresse +36q können Sie die Breite des Genauhalt-<br />

Fensters einstellen. Die Adresse hat 11 Bit-Format, d.h., Sie können<br />

Werte von 0 bis 2047d einstellen. Der Wert 5d ist voreingestellt (Default).<br />

In der Einheit "inkrement" legen Sie in dieser Adresse einen Bereich<br />

unter - und oberhalb des Sollwerts fest.<br />

Seite 68 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


<br />

Positions-Sollwert Genauhalt-Fenster<br />

Legende:<br />

I = Istwerte<br />

= Inhalt der Adresse 46q<br />

6.2.3 Kontrollwort zurückschreiben<br />

6.2.4 Beispielprogramm<br />

In der Adresse +36q ist der Wert 5d v nur dann voreingestellt, wenn<br />

Sie das Modul mit der aktuellen Firmware-Version betreiben. Bei der<br />

Firmware-Version 6.17 wählt das P-PM/3 automatisch den Wert für<br />

die Bremsrampe (Adresse +25q) als Voreinstellung<br />

In die Adresse +34q schreiben Sie das Kontrollwort von der SPS-CPU<br />

an das Positioniermodul zurück, das Sie aus Adresse +l0q gelesen<br />

haben ( 6.1). Mit diesem Kontrollwort überprüft das Positioniermodul,<br />

ob die SPS korrekt arbeitet. Sollte das Kontrollwort zweimal nicht<br />

oder unkorrekt in der Adresse +34q stehen, stoppt das Positioniermodul<br />

und meldet einen allgemeinen Fehler.<br />

Die Übergabe des Kontrollworts muß immer programmiert werden<br />

Der nächste Abschnitt beschreibt einen Teil des Beispielprogramms.<br />

In diesem Programmteil werden die Daten von der SPS-CPU für das<br />

P-PM/3 zusammengestellt und in die P-PM/3-Adressen geschrieben.<br />

Im Koppelprogramm in Anhang A, ist der Programmteil "Daten von der<br />

SPS-CPU in P-PM/3-Adressen schreiben" in zwei Teile unterteilt:<br />

1. Modulfunktion und Parameter festlegen<br />

2. Daten geschlossen in die Adressen des P-PM/3 schreiben<br />

Zu 1: Modulfunktion und Parameter festlegen:<br />

In diesem Teil sind mehrere Programmblöcke aneinandergereiht, in<br />

denen jeweils der Wert für eine Adresse festgelegt wird:<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 69<br />

I


P-PM/3-Fahrfunktion festlegen:<br />

Anweisung Bedeutung<br />

LDW 3 ;Funktion<br />

;Absolutwertpositionieren,<br />

LRA 20 ;Wert in Pufferspeicher der<br />

;SPS-CPU schreiben<br />

LDA 1 ;Statuswort laden<br />

S 36 ;prüfen, ob Bit "Neuinitialisierung<br />

notwendig", gesetzt ist<br />

LDW 16 ;wenn ja: Referenzpunkt-Fahrt<br />

LRA 20 ;Wert in Pufferspeicher der<br />

;SPS-CPU schreiben<br />

A 0 ;<br />

0 51 ;solange die Einschaltverzögerung<br />

aktiv ist,<br />

LDW 0 ;wird die Funktion 0q (Software-<br />

Reset) ;geladen<br />

LRA 20 ;Wert in Pufferspeicher der<br />

;SPS-CPU schreiben<br />

A 0<br />

Die RAM-Adresse 20q (Pufferspeicher für die P-PM/3-Adresse<br />

+20q) wird nacheinander mit den Nummern von drei verschiedene<br />

Funktionen überschrieben. Die letzte hat die höchste Priorität.<br />

Nach dem Start der SPS wird zunächst die Funktion 0q (Software-<br />

Reset) ausgeführt, solange das P-PM/3 noch nicht aktiviert ist (m-<br />

A.1 und A.2). Danach wird der Zustand von Bit 6 im Statuswort geprüft.<br />

Es ist wegen des Starts gesetzt ("Neuinitialisierung notwendig").<br />

Die Funktion 16q wird ausgeführt. Erst danach wird die Funktion<br />

3q im P-PM/3 angefordert und ausgeführt<br />

Geschwindigkeit festlegen:<br />

Anweisung Bedeutung<br />

LDW 15000d ;v max. (1)<br />

LRA 23 ;Wert in Pufferspeicher der<br />

;SPS-CPU schreiben<br />

S 100 ;Geschwindigkeitsumschaltung<br />

LDW 2000d ;v max. (2)<br />

LRA 23 ;Wert in Pufferspeicher der<br />

;SPS-CPU schreiben<br />

A 0<br />

Der Parameter Geschwindigkeit wird - in der RAM-Adresse 23q als<br />

Pufferspeicher - festgelegt. Über die externe Hardware können<br />

zwei Geschwindigkeiten eingestellt werden<br />

Seite 70 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


Sollwert festlegen:<br />

Anweisung Bedeutung<br />

LDW 50000d ;Sollwert L-Wort (1)<br />

LRA 32 ;Wert in Pufferspeicher der<br />

;SPS-CPU schreiben<br />

LDW 0d ;Sollwert H-Wort (1)<br />

LRA 33 ;Wert in Pufferspeicher der<br />

;SPS-CPU schreiben<br />

S 101 ;Positionsumschaltung<br />

LDW 2000d ;Sollwert L-Wort (2)<br />

LRA 32 ;Wert in Pufferspeicher der<br />

;SPS-CPU schreiben<br />

LDW 0 ;Sollwert H-Wort (2)<br />

LRA 33 ;Wert in Pufferspeicher der<br />

;SPS-CPU schreiben<br />

A 0<br />

Der Sollwert wird - zunächst in den RAM-Adressen 32q und 33q -<br />

festgelegt. Über die externe Hardware können zwei Sollwerte eingestellt<br />

werden.<br />

Parameter für eine Referenzpunkt-Fahrt festlegen:<br />

Anweisung Bedeutung<br />

LDA 20<br />

CDW 16 ;Bei Referenzpunkt-Fahrt andere<br />

Parameter ;laden<br />

S 1<br />

LDW 2000d ;Zählersetzwert L-Wort<br />

LRA 30 ;Wert in Pufferspeicher der SPS-CPU<br />

schreiben<br />

LDW 0d ;Zählersetzwert H-Wort<br />

LRA 31 ;Wert in Pufferspeicher der SPS-CPU<br />

schreiben<br />

LDW 200d ;v max. bei Referenzpunkt-Suche,<br />

Rückwärtsfahrt<br />

LRA 26 ;Wert in Pufferspeicher der SPS-CPU<br />

schreiben<br />

LDW 200d ;v max. bei Referenzpunkt-Suche<br />

Vorwärtsfahrt<br />

LRA 23 ;Wert in Pufferspeicher der SPS-CPU<br />

schreiben<br />

A 0<br />

In diesem Programmblock sind die Parameter für eine Referenzpunkt-Fahrt<br />

zusammengestellt. Sie werden nur verwendet, wenn<br />

eine Referenzpunkt-Fahrt angefordert wird<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 71


Zu 2: Daten geschlossen in die Adressen des P-PM/3 schreiben:<br />

In einem Programmblock werden die gesammelten Daten und definierte<br />

Parameter in die Adressen des P-PM/3 geschrieben.<br />

Anweisung Bedeutung<br />

;Parameter in die Adressen des P-PM/3 schreiben<br />

LDW 40000 ;Bit 15 setzen<br />

LMA 14 ;Endschalter als Öffner<br />

LDW 12 ;10*2,5 ms = 25ms Totzeit<br />

LMA 15 ;Totzeit des Geberfehlers<br />

LDA 20 ;Fahrfunktion aus RAM laden<br />

LMA 20 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />

LDW 1 ;Pulsdivisionsfaktor festlegen<br />

LMA 21 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />

LDW 1000 ;Wert für KV-Faktor festlegen<br />

LMA 22 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />

LDA 23 ;Geschwindigkeit aus RAM laden<br />

LMA 23 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />

LDW 1000 ;Wert für Beschleunigungsr. festlegen<br />

LMA 24 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />

LDW 1000 ;Wert für Bremsrampe festlegen<br />

LMA 25 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />

LDA 26 ;Wert für Korrekturwert aus RAM laden<br />

LMA 26 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />

LDW 1d ;Pulsmultiplikationsfaktor festlegen<br />

LMA 27 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />

LDA 30 ;Zählersetzwert L-Wort aus RAM laden<br />

LMA 30 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />

LDA 31 ;Zählersetzwert H-Wort aus RAM laden<br />

LMA 31 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />

LDA 32 ;Sollpos. L-Wort aus RAM laden<br />

LMA 32 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />

LDA 33 ;Sollpos. H-Wort aus RAM laden<br />

LMA 33 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />

LDA 10 ;Kontrollwort aus RAM laden<br />

LMA 34 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />

LDW 4d ;Wert für Genauhalt-Fenster festlegen<br />

LMA 36 ;Wert in P-PM/3-Adresse schreiben<br />

A 0<br />

Dabei werden:<br />

• Daten, die zwischen verschiedenen Programmdurchläufen variieren<br />

können, im Pufferspeicher geladen und in P-PM/3-Adressen<br />

geschrieben<br />

• Daten, deren Werte immer konstant bleiben sollen, direkt programmiert<br />

und in die entsprechenden P-PM/3-Adressen geschrieben<br />

Der nächste Abschnitt dieses Kapitels beschreibt den 3. Teil eines<br />

Koppelprogramms. In diesem Teil wird die Kommunikation für das Positioniermodul<br />

freigeben.<br />

Seite 72 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


6.3 Kommunikation für das P-PM/3 freigeben<br />

Indem Sie die Kommunikation für das P-PM/3 freigeben, schließen Sie<br />

das Koppelprogramm ab. Das P-PM/3 kann nun die Adressen im wortorganisierten<br />

Speicher lesen und beschreiben.<br />

Gleichzeitig teilen Sie dem P-PM/3 mit, mit welcher Firmware-Version<br />

das Positioniermodul arbeiten soll ( 6.1.1). Sie können die Kommunikation<br />

entweder mit dem Wert 110000q (aktuelle Firmware-Version)<br />

oder dem Wert 160000q (alte Firmware-Version) für das P-PM/3 freigeben.<br />

Sie verwenden dazu die Adresse (Basisadresse +37q):<br />

Adresse<br />

Langform Kurzform Adreßbelegung Mögliche Werte<br />

Kommunikation für das 110000q: Aktuelle Firmware-Version 7.10<br />

Basisadresse +37q +37q P-PM/3 freigeben,<br />

Einstellen der<br />

Firmware-Version<br />

160000q: Alte Firmware-Version 6.17<br />

6.4 Zusammenfassung<br />

Beispiel:<br />

Im Beispielprogramm ( Kapitel 9) ist dieser Programmteil folgendermaßen<br />

realisiert worden:<br />

Anweisung Bedeutung<br />

;Freigeben der Kommunikation für das P-PM/3<br />

LDW 110000q ;Firmware 7.10 einstellen<br />

LMA 37 ;P-PM/3 freigeben<br />

A 0<br />

SPS liest Daten aus den P-PM/3 Adressen:<br />

Langform<br />

Adresse<br />

Kurzform Bit<br />

Format<br />

Adreßbelegung Mögliche Werte<br />

Basisadresse + 00q +00q - Firmware-Version 710q<br />

Basisadresse + 01q +01q 16 Statuswort bit-weise belegt<br />

Basisadresse + 02q +02q - - Nicht verwendet - -<br />

Basisadresse + 03q +03q 11 Schleppabstand 0 bis 4095d<br />

Basisadresse + 04q +04q 16 Istwert L-Wort 0 bis 65535d<br />

Basisadresse + 05q +05q 6 Istwert H-Wort 0 bis 63d<br />

Basisadresse + 06q +06q 8 Satznummer 0 bis 255d<br />

Basisadresse + 07q +07q 12 Analog-<br />

Ausgangsspannung<br />

0 bis 4095d<br />

Basisadresse + 10q +10q 11 Kontrollwort 0 bis 2047d<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 73


Adresse<br />

Langform<br />

Basisadresse + 20q<br />

SPS schreibt Daten in die P-PM/3 Adressen:<br />

Adr.<br />

Kurz<br />

form<br />

+20q<br />

Bit-<br />

Format<br />

(Firmware<br />

7.10)<br />

16<br />

Adressbelegung Mögliche<br />

Werte<br />

Modulfunktion<br />

Modulfunktion:<br />

• Startvorbereitungsfunktion<br />

• Fahrfunktionen:<br />

- Absolutwertpositionieren<br />

- Vorschubpositionieren<br />

- Positionieren nach<br />

Geschwindigkeitsprofilen<br />

• Wegerfassung<br />

siehe<br />

Beschreibung<br />

Voreinstellung<br />

Basisadresse +23q<br />

Basisadresse +24q<br />

Basisadresse +25q<br />

Basisadresse +32q<br />

Basisadresse +33q<br />

Basisadresse +30q<br />

Basisadresse +31q<br />

Basisadresse +26q<br />

Basisadresse +22q<br />

Basisadresse +14q<br />

+23q<br />

+24q<br />

+25q<br />

+32q<br />

+33q<br />

+30q<br />

+31q<br />

+26q<br />

+22q<br />

+14q<br />

16<br />

13<br />

13<br />

16<br />

6<br />

16<br />

6<br />

11<br />

11<br />

16<br />

Parameter<br />

Geschwindigkeit<br />

Beschleunigungsrampe<br />

Bremsrampe<br />

Sollwert, L-Wort<br />

Sollwert, H-Wort<br />

Zählersetzwert, L-Wort<br />

Zählersetzwert, H-Wort<br />

Korrekturwert<br />

Proportional-Anteil für den<br />

PID-Regler (KV-Faktor)<br />

Endschalter als Öffner/Schließer<br />

1 bis 65535d<br />

1 bis 8191d<br />

1 bis 8191d<br />

0 bis 65535d<br />

0 bis 63d<br />

0 bis 65535d<br />

0 bis 63d<br />

0 bis 2047d<br />

1 bis 2047d<br />

0 oder 40000<br />

250d<br />

100d<br />

110d<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

0<br />

50d<br />

0<br />

Basisadresse +15q +15q 16 Ansprechzeit für Geberfehler in 1 bis 250d 10d<br />

Basisadresse +16q<br />

Basisadresse +17q<br />

Basisadresse +21q<br />

Basisadresse +27q<br />

Basisadresse +35q<br />

Basisadresse +36q<br />

+16q<br />

+17q<br />

+21q<br />

+27q<br />

+35q<br />

+36q<br />

13<br />

13<br />

11<br />

11<br />

11<br />

11<br />

2,5ms<br />

Integralanteil für den PID-Regler<br />

Differentialanteil für den PID-<br />

Regler<br />

Pulsdivisionsfaktor für die<br />

Pulsbewertung<br />

Pulsmultiplikationsfaktor für die<br />

Pulsbewertung<br />

Kennlinien-Nichtlinearität von<br />

Aktoren<br />

Breite des Genauhalt-Fensters<br />

Kontrollwort<br />

0 bis 8191d<br />

Obis8191d<br />

1 bis 2047d<br />

1 bis 2047d<br />

0 bis 2047d<br />

0 bis 2047d<br />

0<br />

0<br />

1<br />

1<br />

0<br />

5<br />

Basisadresse +34q +34q 11 Kontrollwort 0 bis 2047d -<br />

SPS gibt Kommunikation für das P-PM/3 frei:<br />

Adresse<br />

Langform Kurzform Adreßbelegung Mögliche Werte<br />

Kommunikation für das 110000q: Aktuelle Firmware-Version 7.10<br />

Basisadresse +37q +37q P-PM/3 freigeben,<br />

Einstellen der<br />

Firmware-Version<br />

160000q: Alte Firmware-Version 6.17<br />

Seite 74 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3<br />

0


7 Inbetriebnehmen<br />

7.1 Einführung<br />

Nach dem Installieren und Programmieren können Sie die Anlage Inbetriebnehmen.<br />

Zuerst sollten Sie jedoch die Anlage und alle Anlagenkomponenten<br />

auf ihre korrekte Funktionsweise überprüfen. Anschließend<br />

optimieren Sie die anlagenspezifischen Parameter. Das<br />

Inbetriebnehmen besteht aus 3 Arbeitsschritten:<br />

1. Inbetriebnehmen vorbereiten<br />

Sie schließen den PC, auf dem sich die PRODOC 5-Software und Ihr<br />

SPS-Projekt befinden, an die SPS an. Überprüfen Sie vor dem Einschalten<br />

die gesamte Anlage<br />

2. Inbetriebnehmen<br />

7.2 Inbetriebnehmen vorbereiten<br />

Sie schalten alle Komponenten ein, testen ihre Funktion und ändern<br />

Sie ggf. Verdrahtung bzw. Programm<br />

3. Optimieren der anlagenspezifischen Parameter<br />

In diesem letzten Arbeitsschritt optimieren Sie die Voreinstellungen für<br />

die Parameter, deren Einstellung von den verwendeten Anlagenkomponenten<br />

beeinflußt wird<br />

Der Umfang der einzelnen Arbeitsschritte hängt von Ihrer Anlage ab.<br />

In diesem Kapitel kann nur die generelle Vorgehensweise beschrieben<br />

werden.<br />

Ihre Anlage wird mit PRODOC 5, unserem Programmierpaket in Betrieb<br />

genommen. Sie bereiten die Inbetriebnahme Ihrer Anlage wie<br />

folgt vor:<br />

Vorgehensweise:<br />

1. Schließen Sie den PC an die SPS an<br />

Verbinden Sie die C0M1-Schnittstelle der SPS-CPU mit der PC-<br />

Schnittstelle, die unter PRODOC 5 voreingestellt ist<br />

2. Starten Sie PRODOC 5<br />

3. Laden Sie das SPS-Projekt mit dem Koppelprogramm<br />

4. Wenn Ihre SPS mit einer CPU/26 ausgestattet Ist, stellen<br />

Sie die Zykluszeit des SPS-Projekts zwischen 20 und 70ms<br />

ein. Bei einer CPU/10 oder CPU/20 wählen Sie die Zykluszeit<br />

zwischen 6 und 70ms (unter PRODOC 5)<br />

Diese Einstellung ist für die korrekte Kommunikation zwischen<br />

SPS und P-PM/3 erforderlich ( Abschnitt 5.2)<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 75


7.3 Inbetriebnehmen<br />

5. Prüfen Sie Im Koppelprogramm die Voreinstellung der folgenden<br />

Parameter:<br />

- Beschleunigungs- und Bremsrampe<br />

Die voreingestellten Werte sollten bei ca. 100d liegen<br />

- KV-Faktor<br />

Der voreingestellte Wert sollte bei ca. 50d liegen<br />

- Genauhalt-Fenster<br />

Der eingestellte Wert sollte zwischen 5d und 10d liegen<br />

- Falls verwendet: Intervall zum Kompensieren von<br />

Kennlinien-Nichtlinearitäten Der Wert sollte 0 sein<br />

- Falls verwendet: I- und D-Anteile des PID-Reglers<br />

Beide Werte sollten möglichst 0 sein<br />

6. Programmieren Sie Im Koppelprogramm, daß beim Start<br />

des P-PM/3 zunächst nur die Funktion 0q geladen werden<br />

soll<br />

Schreiben Sie den Wert 0q in die Pufferspeicheradresse für<br />

Modulfunktionen<br />

7. Prüfen Sie noch einmal alle Leitungen und Anschlüsse der<br />

Anlage<br />

Nun ist alles für das Einschalten vorbereitet. Die Anlage wird beim<br />

Einschalten vorerst nicht in Bewegung gesetzt. Die Parameter sind so<br />

eingestellt, daß bei einem späteren Übergang auf eine Fahrfunktion<br />

kein Fehlverhalten auftreten kann. Im nächsten Schritt nehmen wir die<br />

Hardware in Betrieb.<br />

Wir nehmen nun die Hardware der Anlage in Betrieb. Die Inbetriebnahme<br />

geht wie folgt vor sich:<br />

Vorgehensweise:<br />

1 . Schalten Sie alle Komponenten der Anlage ein<br />

2. Übertragen Sie das SPS-Projekt an die SPS<br />

3. Überprüfen Sie die Endschalter der Anlage auf Ihre Funktionswelse<br />

Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:<br />

- Schalten Sie unter PRODOC 5 den Online-Modus ein<br />

- Lassen Sie das Statuswort des Positioniermoduls auf dem<br />

Bildschirm anzeigen, indem Sie die entsprechende SPS-<br />

Pufferspeicheradresse als sog. Diagnosezeile anzeigen lassen.<br />

Wählen Sie dabei die Binärdarstellung ( PRODOC 5<br />

Benutzerhandbuch)<br />

- Betätigen Sie manuell die beiden Endschalter<br />

Seite 76 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


- Bit 7 und Bit 8 im Statuswort müssen nun gesetzt sein<br />

("ENDMIN-Schalter geschlossen" und "ENDMAX-Schalter geschlossen").<br />

Falls dies bei einem der beiden Bits nicht der Fall<br />

sein sollte, überprüfen Sie den entsprechenden Schalter, seine<br />

Spannungsversorgung und die Verbindungen zum P-PM/3<br />

4. Für lnkremental-Weggeber: Machen Sie eine Referenzpunkt-<br />

Fahrt<br />

Mit der Referenzpunkt-Fahrt bestimmen Sie einen Referenzpunkt<br />

für die Anlage und setzen den Zähler des Positioniermoduls.<br />

Schreiben Sie unter PRODOC 5 im Koppelprogramm manuell<br />

16q in die Pufferspeicheradresse für die Modulfunktionen. Speichern<br />

Sie das geänderte SPS-Projekt ab und übertragen Sie es<br />

an die SPS. Prüfen Sie während der Referenzpunkt-Fahrt, ob das<br />

Antriebssystem korrekt arbeitet und die Achse wie vorgesehen<br />

positioniert wird. Wenn die Funktion abgeschlossen ist und alle<br />

Anlagenkomponenten korrekt arbeiten, rufen Sie wieder die<br />

Funktion 0q auf<br />

5. Rufen Sie eine Fahrfunktion auf<br />

Schreiben Sie unter PRODOC 5 den Aufruf für eine Fahrfunktion<br />

in die Pufferspeicheradresse für Modulfunktionen. Speichern Sie<br />

das geänderte SPS-Projekt ab und übertragen Sie es an die SPS.<br />

Prüfen Sie bei der laufenden Fahrfunktion, ob das Antriebssystem<br />

korrekt arbeitet. Wenn alles in Ordnung ist, rufen Sie wieder<br />

die Funktion 0q auf<br />

Die Anlage ist nun funktionsbereit. Als nächsten Schritt optimieren Sie<br />

alle Parameter die von den Anlagenkomponenten beeinflußt werden<br />

können.<br />

7.4 Optimieren anlagenspezifischer Parameter<br />

Folgende Parameter sind anlagenspezifisch und sollten optimiert werden:<br />

• Beschleunigungs- und Bremsrampe<br />

• KV-Faktor<br />

• Genauhalt-Fenster<br />

• Optionale Parameter:<br />

- Intervall für Kompensieren von Kennlinien-Nichtlinearitäten<br />

- I- und D-Anteile des PID-Reglers<br />

Optimieren Sie diese Parameter in der später beschriebenen Reihenfolge.<br />

Gleich, welchen Parameter Sie optimieren, durchlaufen Sie immer<br />

die folgenden zwei Arbeitsschritte:<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 77


Vorgehensweise:<br />

7.4.1 Beschleunigungs- und Bremsrampe<br />

1. Lassen Sie das Positioniermodul für jede Einstellung mehrere<br />

Male eine Fahrfunktion durchfuhren. Überwachen Sie das Verhalten<br />

der Anlage indem Sie:<br />

- Antriebssystem und Achse prüfen<br />

- Parameterspezifischen Werte prüfen<br />

Das P-PM/:g schreibt die parameterspezifischen Werte in<br />

bestimmte Adressen. Die SPS-CPU kann die Werte lesen<br />

und kopiert sie in Pufferspeicheradressen. Lassen Sie sich<br />

den Inhalt der entsprechenden Pufferspeicheradressen im<br />

Online-Modus als Diagnosezeilen am Bildschirm oder LCT04<br />

anzeigen<br />

- Vergleichen Sie das Verhalten mit dem der vorherigen Einstellung<br />

2. Sie bewerten das Ergebnis und optimieren die Parametereinstellung<br />

entsprechend:<br />

a) Geben Sie den neuen Wert unter PRODOC 5 im Koppelprogramm<br />

ein<br />

b) Speichern Sie das geänderte SPS-Projekt ab<br />

c) Übertragen Sie das geänderte SPS-Projekt in die SPS-CPU<br />

Sie brauchen bei dieser Vorgehensweise den Online-Modus<br />

von PRODOC 5 nicht zu verlassen<br />

Erhöhen Sie alle Parameter in kleinen Schritten. Wenn der Wert für<br />

den jeweiligen Parameter zu hoch ist, wird die Mechanik Ihrer Anlage<br />

zu stark belastet. Defekte könnten die Folge sein.<br />

Die genaue Vorgehensweise ist für die einzelnen Parameter unterschiedlich.<br />

Der nächste Abschnitt beschreibt die Vorgehensweise<br />

beim Einstellen der Beschleunigungs- und Bremsrampe.<br />

Die Beschleunigungs- und Bremsrampe ist relativ flach, d.h., mit einem<br />

niedrigen Wert voreingestellt. Eine steilere Rampe (hoher Wert)<br />

erhöht die Effektivität Ihrer Anlage. Wie steil Sie die beiden Rampen<br />

einstellen können, hängt davon ab:<br />

• wie schnell die Achse positioniert werden soll<br />

• wie stark die Achse beschleunigt werden darf<br />

• auf welche Maximalbeschleunigung die Mechanik der Anlage<br />

ausgelegt ist<br />

Seite 78 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


Wenn Sie die beiden Rampen einstellen und zur Probe einige Fahrfunktionen<br />

ausfahren lassen, können Sie in der Start- und Stop-Phase<br />

an dem Verhalten des:<br />

• Antriebs und Aktors und des<br />

• Schleppabstands<br />

erkennen, wie gut die Einstellungen für die Beschleunigungs- und<br />

Bremsrampe sind. Wenn Sie die Werte optimieren, stellen Sie zunächst<br />

beide Rampen gemeinsam und mit gleichen Werten ein.<br />

Vorgehensweise:<br />

1. Lassen Sie das Positioniermodul einige Fahrfunktionen mit den<br />

voreingestellten Werten durchfuhren und beobachten Sie:<br />

- Sind die Start- und Stop-Phasen zu lang oder relativ gut<br />

an die maximale Geschwindigkeit der Anlage angepaßt?<br />

Falls die Start- und die Stop-Phasen zu lang sind, sollten die<br />

Rampen steiler sein<br />

- Läuft der Aktor während der Start- und Stop-Phase unruhig<br />

oder wird die Achse ruckartig positioniert?<br />

Beides ist ein Anzeichen dafür, daß die Rampen zu steil eingestellt<br />

sind<br />

- Wie stark ändert sich während der Start- und Stop-Phase<br />

der Schleppabstand der Anlage?<br />

Die Abbildung zeigt, wie sich der Schleppabstand systembedingt<br />

während der Start- und Stop-Phase ändert:<br />

L<br />

e<br />

g<br />

e<br />

nde:<br />

ΔSA = Schleppabstand der Anlage<br />

ΔSA max = Max. Schleppabstand während der Startphase<br />

ΔSA = Durchschnittlicher Schleppabstand bei konstanter Geschwindigkeit<br />

t = Zeit<br />

Bei einer optimalen Rampeneinstellung sollte der Schleppabstand<br />

während der Start- und Stop-Phase maximal 1 000d Inkremente<br />

höher sein als ΔSA. Dieser Wert ist ein Richtwert<br />

und u.a. von der gewählten Pulsbewertung abhängig<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 79


7.4.2 KV-Faktor<br />

2. Bewerten Sie Ihre Beobachtungen und optimieren Sie die Einstellungen<br />

für die beiden Rampen. Lassen Sie das Positioniermodul<br />

erneut mehrere Fahrfunktionen ausfahren. Wählen Sie lieber eine<br />

etwas flachere als eine zu steile Rampe<br />

Erhöhen Sie die Parameter In kleinen Schritten. Wenn der Wert für die<br />

Rampe zu hoch ist, wird die Mechanik Ihrer Anlage zu stark belastet.<br />

Defekte könnten die Folge sein.<br />

3. Falls notwendig, korrigieren Sie die Einstellung nun noch einmal<br />

für jede Rampe einzeln<br />

Nach den Beschleunigungs- und Bremsrampen optimieren Sie die<br />

Einstellung des KV-Faktors.<br />

Der KV-Faktor entspricht dem P-Anteil des PID-Reglers und beeinflußt<br />

die Regelung des Schleppabstands:<br />

2047d<br />

KV = 256d<br />

×<br />

, U<br />

ΔMinimalSAmax Legende:<br />

KV = KV-Faktor<br />

Ua = Analog-Ausgangsspannung des Antriebs<br />

(in der Einheit "Inkremente")<br />

ΔSAreal = Schleppabstand<br />

ΔSAmax =Maximal zulässiger Schleppabstand<br />

Seite 80 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3<br />

a<br />

KV × ΔMinimalSA<br />

=<br />

256d<br />

Der KV-Faktor ist beim Programmieren mit einem relativ niedrigen<br />

Wert voreingestellt. Damit lassen Sie einen relativ hohen Schleppabstand<br />

zu. Mit einem niedrigeren Schleppabstand, d.h., mit einem höheren<br />

KV-Faktor, positioniert Ihre Anlage präziser. Außerdem werden<br />

Schleppabstands-Überschreitungen vermieden. Die optimale Einstellung<br />

für den KV-Faktor hängt davon ab, wie:<br />

• dynamisch der Antrieb Ihrer Anlage ist, d.h., wie präzise er positionieren<br />

kann und<br />

• wie starr die Mechanik Ihrer Anlage ist<br />

In der Regel benötigen Sie nur den P-Anteil des PID-Reglers, um den<br />

Schleppabstand erfolgreich zu regeln. Sollten Sie jedoch auch die I-<br />

und D-Anteile verwenden, stellen Sie diese gemeinsam mit dem KV-<br />

Faktor ein. Verfahren Sie dabei nach den Anweisungen aus Abschnitt<br />

7.4.4.2<br />

real


Wenn Sie den KV-Faktor einstellen und zur Probe einige Fahrfunktionen<br />

ausfahren lassen, können Sie bei konstanter Geschwindigkeit am<br />

Verhalten des:<br />

• Antriebs und Aktors und des<br />

• Schleppabstands<br />

erkennen, wie gut die Einstellungen für den KV-Faktor ist.<br />

Vorgehensweise:<br />

1. Lassen Sie das Positioniermodul einige Fahrfunktionen mit dem<br />

voreingestellten Wert durchfuhren und beobachten Sie:<br />

• Laufen Antrieb und Aktor bei konstanter Geschwindigkeit<br />

gleichmäßig oder wird die Achse ruckartig positioniert?<br />

Sollte die Achse unruhig positioniert werden (Anlage<br />

"schwingt"), ist der KV-Faktor zu hoch eingestellt<br />

• Schwingen Teile der Mechanik unbeabsichtigt nach?<br />

Sollten Teile der Mechanik unbeabsichtigt nachschwingen,<br />

ist der KV-Faktor zu hoch eingestellt<br />

• Wie stark ändert sich bei konstanter Geschwindigkeit<br />

der Schleppabstand der Anlage?<br />

Der Schleppabstand sollte sich bei konstanter Geschwindigkeit<br />

nur um ca. 10 bis 20 Inkremente ändern. Dieser<br />

Wert ist ein Richtwert und u.a. von der<br />

Pulsbewertung abhängig<br />

2. Bewerten Sie Ihre Beobachtungen und optimieren Sie die Einstellungen<br />

für den KV-Faktor. Erhöhen Sie ggf. den Wert und lassen<br />

Sie das Positioniermodul erneut mehrere Fahrfunktionen ausfahren.<br />

Erhöhen Sie die Parameter in kleinen Schritten. Wenn der KV-Faktor<br />

zu hoch ist, wird die Mechanik Ihrer Anlage zu stark belastet. Defekte<br />

könnten die Folge sein.<br />

Die Einstellung für den KV-Faktor ist zu hoch, wenn:<br />

• Ruckartig positioniert wird<br />

• zu hohe Schwankungen beim Schleppabstand auftreten<br />

Verringern Sie den Wert der Einstellung wieder etwas und überprüfen<br />

Sie, ob der Wert nun unterhalb der optimalen Einstellung liegt<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 81


7.4.3 Genauhalt-Fenster<br />

Wählen Sie den KV-Faktor lieber etwas zu niedrig als zu hoch. Sobald<br />

der KV-Faktor auch nur geringfügig zu hoch ist, wird die Mechanik<br />

Ihrer Anlage auf Dauer einer zu hohen mechanischen Belastung<br />

ausgesetzt. Im Zweifelsfall empfehlen wir Ihnen, die Ausgangsspannung<br />

des Positioniermoduls mit Hilfe eines Speicheroszilloskops zu<br />

prüfen. Bilden Sie dabei die potentialfreie Differenz zwischen den<br />

Signalen von Pin 15 und 16 des P-PM/3. Liegt auf dem Signal eine<br />

Schwingung, Ist der eingestellte Wert zu hoch<br />

Nachdem Sie den KV-Faktor optimal eingestellt haben, passen Sie<br />

das Genauhalt-Fenster an.<br />

Für das Genauhalt-Fenster ist ein relativ hoher Wert voreingestellt. Ein<br />

kleineres Genauhalt-Fenster erhöht aber die Positioniergenauigkeit Ihrer<br />

Anlage. Wie klein Sie das Genauhalt-Fenster einstellen können,<br />

hängt davon ab:<br />

• Wie dynamisch Ihr Antrieb arbeitet<br />

• Ob das Antriebssystem der Anlage mit einem Regelkreis ausgestattet<br />

ist und wie gut diese Regelung arbeitet<br />

• Ob Sie außer dem KV-Faktor auch die I- und D-Anteile des PID-<br />

Reglers verwenden<br />

• Wie hoch die Nichtlinearität in der Kennlinie Ihres Aktors ist und<br />

wie exakt Sie sie kompensieren<br />

Wenn Sie das Genauhalt-Fenster einstellen und zur Probe einige<br />

Fahrfunktionen ausfahren lassen, können Sie an zwei Werten erkennen,<br />

ob der Genauhalt beim Abschluß der Fahrfunktion erreicht wurde:<br />

1. Istwert<br />

2. Bit 9 im Statuswort bzw. an der LED "EXACT" auf der Frontseite<br />

des P-PM/3. Optimieren Sie nun das Genauhalt-Fenster.<br />

Vorgehensweise:<br />

1. Lassen Sie das Positioniermodul einige Fahrfunktionen mit dem<br />

voreingestellten Wert durchfuhren. Beobachten Sie, ob der Istwert<br />

den Genauhalt erreicht:<br />

• Ändert sich der Istwert in der Nähe des Sollwerts nicht<br />

mehr, hat die Anlage das Positionieren abgeschlossen<br />

• Wenn Bit 9 des Statusworts (Genauhalt erreicht) auf "1"<br />

gesetzt ist bzw. die LED "EXACT" auf der Frontseite des<br />

P-PM/3 leuchtet, ist der Genauhalt erreicht. Der Istwert<br />

liegt innerhalb des Genauhalt-Fensters<br />

Seite 82 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


7.4.4 Optionale Parameter<br />

2. Wenn der Genauhalt bei jeder ausgeführten Fahrfunktion erreicht<br />

wurde, bewerten Sie Ihre Beobachtungen und prüfen Sie, ob Sie<br />

das Genauhalt-Fenster vielleicht noch kleiner wählen können.<br />

Verkleinern Sie das Fenster, indem Sie den neuen Wert einstellen.<br />

Lassen Sie das Positioniermodul erneut mehrere Fahrfunktionen<br />

ausfahren<br />

Die Einstellung für das Genauhalt-Fenster ist zu klein, wenn der Genauhalt<br />

bei Ihren Versuchen mindestens einmal von der Anlage nicht<br />

mehr erreicht wird. Das Genauhalt-Fenster muß mindestens den Wert<br />

1 haben<br />

Das Genauhalt-Fenster muß so eingestellt sein, daß der Genauhalt<br />

beim Positionieren immer erreicht wird<br />

Nun haben Sie die anlagenspezifischen Parameter Ihrer Anlage optimiert.<br />

Sollten Sie einen Aktor mit Kennlinien-Nichtlinearität einsetzen<br />

oder die I- und D-Anteile des PID-Reglers verwenden, lesen Sie den<br />

Abschnitt 7.4.4. Fahren Sie sonst mit Abschnitt 7.5 fort.<br />

Beim Positioniermodul können Sie für Spezialfälle zwei weitere anlagenspezifische<br />

Parameter optimieren:<br />

1. Intervall zum Kompensieren von Kennlinien-<br />

Nichtlinearitäten<br />

Diesen Parameter stellen Sie nur ein, wenn Sie einen Aktor<br />

einsetzen, dessen Kennlinie um den Nullpunkt ein nichtlineares<br />

Verhalten aufweist<br />

2. Integral- und Differential-Anteile des PID-Reglers<br />

Diese beiden Parameter stellen Sie nur ein, wenn einer der<br />

unter Abschnitt 6.2.2.9 genannten Fälle auf Ihre Anlage zutrifft.<br />

In diesen Fällen können Sie den KV-Faktor im allgemeinen<br />

nicht so hoch einstellen, wie es für ein ausreichend genaues<br />

Positionieren notwendig wäre. Mit Hilfe der I- und D-Anteile<br />

des PID-Reglers können Sie die Positioniergenauigkeit der<br />

Anlage aber etwas optimieren<br />

Gehen Sie dabei so vor, wie in den beiden folgenden Abschnitten beschrieben.<br />

Wir beginnen mit dem Kompensieren von Kennlinien-<br />

Nichtlinearitäten.<br />

7.4.4.1 Kompensieren von Kennlinien-Nichtlinearitäten<br />

Die Kennlinie Ihres Aktors verläuft um den Nullpunkt nicht linear. Aus<br />

diesem Grund haben Sie im Koppelprogramm das Intervall zum Kompensieren<br />

dieser Nichtlinearität programmiert. Sie haben das Intervall<br />

zunächst mit einem niedrigen Wert voreingestellt. Wenn Sie das Intervall<br />

an die tatsächliche Kennlinien-Nichtlinearität anpassen, kann das<br />

Positioniermodul effektiver und ruhiger positionieren.<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 83


Erhöhen Sie die Parameter in kleinen Schritten. Wenn das Intervall zu<br />

hoch ist, wird die Mechanik Ihrer Anlage zu stark belastet. Defekte<br />

könnten die Folge sein.<br />

Ob das Intervall zu niedrig oder zu hoch eingestellt ist, können Sie am<br />

Verhalten der Anlage während der Start- und Stop-Phase erkennen.<br />

Ausschlaggebend ist dabei:<br />

• Wie sich der Aktor beim Übergang von Stillstand in Bewegung und<br />

umgekehrt verhält<br />

• Wie sich die Achse beim Start und Stop verhält<br />

Optimieren Sie nun Ihre Einstellung.<br />

Vorgehensweise:<br />

1. Lassen Sie das Positioniermodul einige Fahrfunktionen mit dem<br />

voreingestellten Wert ausfahren. Beobachten Sie das Verhalten<br />

Ihres Aktors und beobachten Sie:<br />

• Wie weich ist der Übergang vom Stillstand in Bewegung<br />

und umgekehrt?<br />

Sobald der Aktor im Nulldurchgang hörbar schaltet, ist das Intervall<br />

zu hoch<br />

• Werden beim Start gleichmäßige oder ruckartige Bewegungen<br />

produziert?<br />

Bei ruckartigen Bewegungen ist das Intervall zu hoch<br />

• Pendelt der lstwert beim Stop um den Genauhalt, ohne<br />

ihn zu erreichen?<br />

Das Intervall ist zu hoch<br />

2. Erhöhen bzw. Senken Sie die Größe des Intervalls in kleinen<br />

Schritten und lassen Sie das P-PM/3 mehrere Fahrfunktionen<br />

durchfuhren. Solange die Übergänge von Stillstand in Bewegung<br />

weich sind und Sie keine ruckartigen Bewegungen feststellen<br />

können und der Genauhalt erreicht wird, ist das Intervall entweder<br />

zu niedrig oder optimal eingestellt<br />

Sobald Sie das Ventil im Nulldurchgang der Spannung hart umschalten<br />

hören oder beim Start ruckartige Bewegungen auftreten, verringern<br />

Sie das Intervall wieder.<br />

Seite 84 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


7.4.4.2 I- und D-Anteile optimieren<br />

Wählen Sie das Intervall lieber etwas zu niedrig als zu hoch. Sobald<br />

die Einstellung auch nur geringfügig zu hoch ist, wird die Mechanik<br />

Ihrer Anlage auf Dauer einer zu hohen mechanischen Belastung<br />

ausgesetzt. Im Zweifelsfall empfehlen wir Ihnen, die Ausgangsspannung<br />

des Positioniermoduls mit Hilfe eines Speicheroszilloskops zu<br />

prüfen. Bilden Sie dabei die potentialfreie Differenz zwischen den<br />

Signalen von Pin 15 und 16 des P-PM/3. Liegt auf dem Signal eine<br />

Schwingung, ist der eingestellte Wert zu hoch<br />

Nachdem Sie eine optimale Einstellung für das Intervall gefunden haben,<br />

überprüfen Sie noch einmal Ihre Einstellung für das Genauhalt-<br />

Fenster. Möglicherweise können Sie ein noch kleineres Genauhalt-<br />

Fenster verwenden<br />

Als weitere optionale Parameter können Sie die I- und D-Anteile des<br />

PID-Reglers optimieren.<br />

Wenn Sie außer dem P-Anteil des PID-Reglers (KV-Faktor) auch die I-<br />

und D-Anteile verwenden, stellen Sie die drei Anteile des Reglers gemeinsam<br />

ein.<br />

Vorgehensweise:<br />

1. Optimieren Sie die Einstellung für den P-Anteil, wie in Abschnitt<br />

7.4.2 beschrieben<br />

2. Wenn Sie eine optimale Einstellung gefunden haben, erhöhen Sie<br />

den Wert für den D-Anteil von 0 auf einen niedrigen Wert. Lassen<br />

Sie das Positioniermodul einige Fahrfunktionen ausfahren<br />

3. Stellen Sie sich die in Abschnitt 7.4.2 beschriebenen Fragen. Bewerten<br />

Sie Ihre Beobachtungen. Leiten Sie daraus den nächsten<br />

Wert für den D-Anteil ab und stellen Sie diesen ein Überprüfen Sie<br />

den Wert, indem Sie einige Fahrfunktionen ausfahren lassen. Wiederholen<br />

Sie diesen Schritt, bis die Einstellung zu hoch wird.<br />

Die Einstellung ist zu hoch, wenn:<br />

• Antrieb unruhig wird und Geräusche erzeugt<br />

• Ruckartige Bewegungen beim Positionieren auftreten<br />

• Werte des Schleppabstands um einen Wert schwanken<br />

Sobald der Wert zu hoch ist, verringern Sie ihn wieder etwas<br />

und überprüfen Sie, ob der neue Wert eventuell unterhalb<br />

der optimalen Einstellung liegt<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 85


7.5 Zusammenfassung<br />

4. Erhöhen Sie nun den Wert für den I-Anteil von 0 auf eine kleine<br />

Zahl. Lassen Sie das Positioniermodul einige Fahrfunktionen ausfahren<br />

5. Stellen Sie sich die in Abschnitt 7.4.2 beschriebenen Fragen.<br />

Schätzen Sie daraus einen nächsten Wert für den I-Anteil ab und<br />

stellen Sie ihn ein. Überprüfen Sie den Wert, indem Sie einige<br />

Fahrfunktionen ausfahren lassen<br />

6. Erhöhen Sie den Wert für den I-Anteil solange, bis Sie die für Ihre<br />

Anlage notwendige Positioniergenauigkeit erreicht haben<br />

7. Optimieren Sie mit den eingestellten Werten für den I- und D-Anteil<br />

noch einmal die Einstellung für den P-Anteil (KV-Faktor)<br />

8. Optimieren Sie mit dem geänderten Wert für den P-Anteil noch<br />

einmal die Werte für den D-Anteil und den I-Anteil<br />

Der I-Anteil hat nur Einfluß, wenn:<br />

• der Istwert in der Nähe des Genauhalt-Fensters liegt<br />

• die Achse in diesem Bereich langsam positioniert wird<br />

9. Nachdem Sie eine optimale Einstellung gefunden haben, überprüfen<br />

Sie noch einmal Ihre Einstellung für das Genauhalt-<br />

Fenster. Möglicherweise können Sie ein noch kleineres Genauhalt-Fenster<br />

verwenden<br />

Das Inbetriebnehmen ist abgeschlossen.<br />

Das Inbetriebnehmen einer Anlage umfaßt folgende Arbeitsschritte:<br />

• Inbetriebnehmen vorbereiten<br />

• lnbetriebnehmen<br />

• Parametereinstellungen optimieren<br />

Das Inbetriebnehmen wird folgendermaßen vorbereitet:<br />

• PRODOC 5-Rechner mit dem SPS-Projekt an die SPS<br />

der Anlage anschließen<br />

• Sicherstellen, daß die Anlage beim Einschalten korrekt<br />

reagiert:<br />

- Voreinstellungen der Parameter prüfen, die von den<br />

Eigenschaften der Anlagenkomponenten beeinflußt<br />

werden:<br />

Seite 86 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


∗ Beschleunigungs- und Bremsrampe<br />

∗ KV-Faktor<br />

∗ Genauhalt-Fenster<br />

∗ Optional: Intervall zum Kompensieren von<br />

Kennlinien-Nichtlinearitäten<br />

∗ Optional: I- und D-Anteile des PID-Reglers<br />

- Im Koppelprogramm programmieren, daß nach dem<br />

Start der Anlage zunächst nur die Funktion 0q aufgerufen<br />

wird<br />

- Leitungen und Anschlüsse der Anlage prüfen<br />

Beim Inbetriebnehmen der Anlage werden folgende Arbeitsschritte<br />

durchgeführt:<br />

• Komponenten der Anlage einschalten<br />

• SPS-Projekt in die SPS übertragen<br />

• Endschalter der Anlage auf korrekte Funktionsweise prüfen<br />

• Falls in der Anlage ein Inkremental-Weggeber verwendet<br />

wird: Referenzpunkt-Fahrt durchfuhren<br />

• Fahrfunktion aufrufen<br />

Anlagenspezifische Parameter sollten optimiert werden<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 87


8 Diagnose mit einem LCT04<br />

8.1 Einführung<br />

Sie haben die Möglichkeit, ein LCT04 an das Positioniermodul anzuschließen.<br />

Das LCT04 ist ein Terminal ohne eigene Intelligenz. Sie<br />

können mit dem LCT04:<br />

• Beim Inbetriebnehmen der Anlage einzelne parameterspezifische<br />

Werte überwachen<br />

• Im Positionierbetrieb:<br />

− Alle eingestellten und berechneten Parameter überwachen<br />

− Aufgetretene Fehler anzeigen lassen (Statuswort)<br />

Schließen Sie das LCT04, wie in Kapitel 3 beschrieben, an das P-<br />

PM/3 an. Wenn Sie die SPS einschalten, wird das LCT04 automatisch<br />

aktiviert und zeigt die Firmware-Version des P-PM/3 an:<br />

POSITIONS CONTR.<br />

SCHLEICHER V.723<br />

Es wird immer die tatsächliche Firmware-Version des Positioniermoduls<br />

angezeigt, nicht die, die Sie im P-PM/3 aktiviert haben<br />

Das LCT04 bietet verschiedene Seiten. Zwischen den Seiten können<br />

Sie mit Hilfe der Pfeiltasten blättern:<br />

Blättern um eine Seite nach oben (siehe Liste der Seiten im folgenden<br />

Abschnitt)<br />

Blättern um eine Seite nach unten (siehe Liste der Seiten im folgenden<br />

Abschnitt)<br />

Das LCT04 zeigt aktuelle Werte während des Positionierbetriebs an.<br />

Sie können keine Werte eingeben oder ändern.<br />

Seite 88 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


8.2 Der nächste Abschnitt beschreibt die Seiten, die auf dem LCT04 angezeigt<br />

werden.<br />

POSITIONS CONTR. Firmware-Version des P-PM/3<br />

SCHLEICHER V.723<br />

IST-OKT 00047052<br />

POSIISTW 0020010<br />

POSIISTW 0020010<br />

POSISOLL POSI000 0020000<br />

POSISOLL 0020000<br />

POSIZEIG 0020006<br />

POSIZEIG 0020006<br />

POSISET 0000000<br />

POSISET 0000000<br />

GESCHWIND. 020000<br />

Auf dem LCT04 können Sie jederzeit die Parameter<br />

abfragen, die das P-PM/3 beim Positionieren verwendet<br />

bzw. berechnet. Folgende Anzeigen sind möglich:<br />

Einheit:<br />

Istwert, oktal [Inkremente]<br />

Istwert, dezimal [Inkremente]<br />

Istwert, dezimal [Inkremente]<br />

Sollwert, dezimal [Inkremente]<br />

Sollwert, dezimal [Inkremente]<br />

Interner Positionszeiger [Inkremente]<br />

Interner Positionszeiger [Inkremente]<br />

Zählersetzwert, dezimal [Inkremente]<br />

Zählersetzwert, dezimal [Inkremente]<br />

Geschwindigkeit, dezimal [Inkremente/2,5ms]<br />

GESCHWIND. 20000 Geschwindigkeit, dezimal [Inkremente/2,5ms]<br />

GESCH-ZEIG 01024 Interne Geschwindigkeitsvorgabe [Inkremente/2,5ms]<br />

GESCH-ZEIG 01024 Interne Geschwindigkeitsvorgabe [Inkremente/2,5ms]<br />

BESCHLEUN. 01024 Beschleunigungsrampe, dezimal [Inkremente/(2,5ms) 2 ]<br />

BESCHLEUN. 01024 Beschleunigungsrampe, dezimal [Inkremente/(2,5ms) 2 ]<br />

BREMSRAMPE 01024 Bremsrampe, dezimal [Inkremente/(2,5ms) 2 ]<br />

BREMSRAMPE 01024 Bremsrampe, dezimal [Inkremente/(2,5ms) 2 ]<br />

GENHALTFEN. 00001 Genauhalt-Fenster, dezimal [Inkremente]<br />

GENHALTFEN. 00001 Genauhalt-Fenster, dezimal [Inkremente]<br />

PULS-DIVID. 0001<br />

Puls-Divisionsfaktor -<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 89


PULS-DIVID. 0001<br />

PULS-MULTI. 0002<br />

PULS-MULTI. 0002<br />

ANALOG-OFFS. 0000<br />

ANALOG-OFFS. 0000<br />

FUNKT. OKTAL 0003<br />

KV-FAKTOR 00000<br />

P-ANTEIL +0114<br />

KI-FAKTOR 00000<br />

I-ANTEIL +0000<br />

KD-FAKTOR 00000<br />

D-ANTEIL +0000<br />

Puls-Divisionsfaktor -<br />

Puls-Multiplikationsfaktor -<br />

Puls-Multiplikationsfaktor -<br />

Kennlinien-Nichtlinearität Intervall [Inkremente]<br />

Kennlinien-Nichtlinearität Intervall [Inkremente]<br />

Modulfunktion, oktal -<br />

P-Anteil, dezimal -<br />

Ua aus dem P-Anteil der Regelung [Inkremente]<br />

I-Anteil, dezimal -<br />

Ua aus dem I-Anteil der Regelung [Inkremente]<br />

D-Anteil, dezimal -<br />

Ua aus dem D-Anteil der Regelung [Inkremente]<br />

P-AN I-AN D-AN Anteile des PID-Reglers an der -<br />

+0114 +0000 +0000 Ausgangsspannung Ua (additiv) [Inkremente]<br />

SCHLEPPAB. +00117 Schleppabstand, dezimal [Inkremente]<br />

ANALOG-OUT +0115<br />

[4,88mV]<br />

Analog-Ausgangsspannung, dezimal<br />

STAT 1 L 00100100 Statuswort, Low-Byte -<br />

STAT 1 H 10001110 Statuswort, High-Byte<br />

STAT 2 L 01100110 Statuswort für interne Zwecke -<br />

STAT 2 H 10000000 Statuswort für interne Zwecke -<br />

Seite 90 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


8.2.1 Fehlermeldung<br />

8.3 Zusammenfassung<br />

Das LCT kann eine Fehlermeldung anzeigen:<br />

Geberueberwach.<br />

hat angesprochen<br />

Die Fehlermeldung wird auf dem LCT04 angezeigt, wenn die Weggeber-Überwachung<br />

des P-PM/3 einen Weggeber-Fehler registriert hat.<br />

Gleichzeitig mit dieser Meldung blinken die beiden LEDs "FORWA"<br />

und "REVERS" auf dem Positioniermodul im Gleichtakt. Wenn Sie<br />

diese Meldung auf dem LCT04 sehen, überprüfen Sie den Weggeber,<br />

seine Spannungsversorgung und alle Verbindungsleitungen. Die Fehlermeldung<br />

wird nicht angezeigt, wenn Sie von einer Seite zur nächsten<br />

blättern.<br />

Wenn ein LCT04 an das P-PM/3 angeschlossen ist, ist es automatisch<br />

eingeschaltet, wenn die SPS unter Spannung steht<br />

Mit einem LCT04 können Parameter während des Positionierbetriebs<br />

angezeigt werden<br />

Zwischen den Seiten kann mit 2 Pfeiltasten gewechselt werden<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 91


9 Beispielprogramm<br />

9.1 Einführung<br />

Dieser Abschnitt enthält ein Beispiel für ein Koppelprogramm. Dieses<br />

Koppelprogramm enthält alles, was für die Kommunikation zwischen<br />

SPS und P-PM/3 benötigt wird. Außer den in den Abschnitten 6.1.8,<br />

6.2.4 und 6.3 bereits beschriebenen Programmblöcken enthält das<br />

Beispielprogramm noch Beispiele für:<br />

A) Einschaltverzögerung für das P-PM/3<br />

Mit diesem Programmabschnitt aktivieren Sie das P-PM/3 verzögert<br />

zur SPS. Das Modul befindet sich in der ersten halben<br />

Sekunde des SPS-Betriebs in Ruhe<br />

Eine Einschaltverzögerung ist sinnvoll, wenn ein Inkremental-<br />

Weggeber an das Positioniermodul angeschlossen ist. Sie gewährleistet,<br />

daß der Zähler des P-PM/3 gesetzt wird, bevor das<br />

Modul zum Positionierbetrieb übergeht<br />

Wenn Sie einen Inkremental-Weggeber zusammen mit dem P-<br />

PM/3 einsetzen, empfehlen wir Ihnen, diesen Programmblock in<br />

Ihr Koppelprogramm zu Integrieren<br />

B) Handfahrfunktion vorwärts und Handfahrfunktion rückwärts<br />

Mit diesen beiden Funktionen kann der Antrieb gezielt manuell<br />

bewegt werden. Mögliche Anwendungsfälle sind:<br />

- Achse kontrollieren<br />

- Endschalter-Fehler beseitigen<br />

Die beiden Handfahrfunktionen werden mit Hilfe der Funktion 3q<br />

durchgeführt. Mit einem Schalter wird die Fahrfunktion 3q aktiviert<br />

bzw. deaktiviert. Ein Schalter kann z.B. der Cursor eines<br />

Bedienterminals an der SPS-CPU sein. Im Beispiel wurden die<br />

Bit-Eingänge 105 und 106 verwendet. Der Antrieb positioniert<br />

solange, wie der entsprechende Eingang auf "1" gesetzt bzw.<br />

die entsprechende Cursortaste auf dem Bedienterminal gedrückt<br />

wird.<br />

Falls Sie bei Ihrer Anlage nur Funktionen zum Vorschubpositionieren<br />

einsetzen, verwenden Sie normalerweise nicht die Funktion<br />

3q. Möchten Sie Handfahrfunktionen zulassen, wechseln<br />

Sie gleichzeitig mit dem Aufruf einer Handfahrfunktion auf Modulfunktion<br />

3q:<br />

Seite 92 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


9.2 Koppelprogramm<br />

Anweisung<br />

;Handfahrfunktion vorwärts<br />

S 107<br />

LDW 3<br />

LMA 20<br />

A 0<br />

Programmtyp : Hauptprogramm 1<br />

Programmname :<br />

Programmsymbol : -<br />

Projektname : PMBSP<br />

Dok.-typ : Anweisungsliste<br />

Anweisung Bedeutung<br />

00000 ;********************************************************<br />

00001 ;** P-PM/3 PROJEKT PMBSP.PRO **<br />

00002 ;** **<br />

00003 ;** SCHLEICHER **<br />

00004 ;** Automatisierungssysteme **<br />

00005 ;** **<br />

00006 ;** Beispiel einer 2-Punktpositionierung **<br />

00007 ;** **<br />

00008 ;** **<br />

00009 ;** **<br />

00010 ;** **<br />

00011 ;** **<br />

00012 ;** **<br />

00013 ;** Funktion **<br />

00014 ;** -------- **<br />

00015 ;** Nach dem Einschalten wird autom. der Referenzpunkt**<br />

00016 ;** angefahren. Dann wird die vorgegebene Posion an - **<br />

00017 ;** gefahren. Über Eingang 101 kann zwischen zwei **<br />

00018 ;** Positionen gewählt werden. **<br />

00019 ;** Verwendete Eingänge **<br />

00020 ;** ------------------- **<br />

00021 ;** 100 Geschwindigkeitsumschaltung **<br />

00022 ;** 101 Positionsumschaltung **<br />

00023 ;** 107 Handfahrfunktion **<br />

00024 ;** 105 Hand-Rückwarts **<br />

00025 ;** 106 Hand-Vorwärts **<br />

00026 ;** **<br />

00027 ;********************************************************<br />

00028<br />

Programmbeispiel<br />

P-PM/3-<br />

Benutzerhandbuch<br />

000013 00029: A 13 ;Betriebsbereit-Relais<br />

00030:<br />

00031: ;P-PM/3 wird mit Basisadresse 0 betrieben<br />

00032: ;Programmteil P-PM/3 Daten -> SPS<br />

000000 00033: LDM 0 ;Firmware-Version lesen<br />

000011 00034: LRA 11<br />

000001 00035: LDM 1 ;Statuswort laden<br />

000001 00036: LRA 1<br />

000003 00037: LDM 3 ;Schleppabstand<br />

000003 00038: LRA 3<br />

000004 00039: LDM 4 ;Istwert L-Wort (16-Bit)<br />

000004 00040: LRA 4<br />

000005 00041: LDM 5 ;Istwert H-Wort (6-Bit)<br />

000005 00042: LRA 5<br />

000006 00043: LDM 6 ;Satznummer<br />

000006 00044: LRA 6<br />

000007 00045: LDM 7 ;Kodierter Wert der Analog-Ausgangsspannung<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 93


000007 00046: LRA 7<br />

000010 00047: LDM 10 ;Kontrollwort<br />

000010 00048: LRA 10<br />

000000 00049: A 0<br />

00050:<br />

00051: ;Einschaltverzögerung des P-PM/3<br />

000050 00052: O 50 ;Einschaltmerker<br />

000000 00053: LDW 0 ;löscht Verzögerungszähler<br />

000040 00054: LRA 40 ;<br />

000050 00055: AS 50 ;Einschaltmerker<br />

00056:<br />

000006 00057: S 6 ;10 Hz<br />

000100 00058: HRA 100<br />

000005 00059: CDW 5d ;Einschaltverzögerung = 50 x 10 ms<br />

000002 00060: S2<br />

000051 00061: AS 51 ;Einschaltverzögerung abgelaufen<br />

00062: ;Programmteil SPS Daten -> P-PM/3<br />

00063: ;P-PM/3 Fahrfunktion festlegen<br />

000003 00064: LDW 3 ;Funktion "Absolutwertpositionieren" laden<br />

000020 00065: LRA 20<br />

000001 00066: LDA 1 ;Statuswort laden<br />

000036: 00067: S 36 ;prüfen, ob "Bit Initialisierung notwendig"<br />

gesetzt ist<br />

000016 00068: LDW 16 ;wenn ja, dann Referenzpunkt-Fahrt laden<br />

000020 00069: LRA 20<br />

000000 00070: A 0<br />

00071:<br />

000051 00072: 0 51 ;solange die Einschaltverzögerung aktiv ist,<br />

000000 00073: LDW 0 ;Funktion 0q (Software-Reset) laden<br />

000020 00074: LRA 20<br />

000000 00075: A 0<br />

00076:<br />

00077: ;Geschwindigkeit festlegen<br />

035230 00078: LDW 15000d<br />

000023 00079: LRA 23 ;v max (1)<br />

000100 00080: S 100 ;Geschwindigkeitsumschaltung<br />

003720 00081: LDW 2000d<br />

000023 00082: LRA 23 ;v max (2)<br />

000000 00083: A 0<br />

00084:<br />

00085: ;Sollwert festlegen<br />

141520 00086: LDW 50000d<br />

000032 00087: LRA 32 ;Sollwert L-Wort (1)<br />

000000 00088: LDW 0d<br />

000033 00089: LRA 33 ;Sollwert H-Wort (1)<br />

000101 00090: S 101 ;Positionsumschaltung<br />

003720 00091: LDW 2000d<br />

000032 00092: LRA 32 ;Sollwert L-Wort (2)<br />

000000 00093: LDW 0<br />

000033 00094: LRA 33 ;Sollwert H-Wort (2)<br />

000000 00095: A 0<br />

00096:<br />

00097: ;Handfahrfunktion für Vorwärtsbewegungen<br />

000107 00098: S 107 ;Auf Handfahrfunktion umstellen<br />

000105 00099: 0 105 ;nicht rückwärts<br />

000000 00100: LDW 0<br />

000023 00101: LRA 23 ;Geschwindigkeit 0, Fahrfunktion gestoppt<br />

000106 00102: S 106 ;Vorwärts fahren<br />

141520 00103: LDW 50000d ;Max.-Sollwert (Begrenzung der Wegstrecke)<br />

000032 00104: LRA 32 ;Sollwert L-Wort<br />

000000 00105: LDW 0d<br />

000033 00106: LRA 33 ;Sollwert H-Wort<br />

001750 00107: LDW 1000d ;Handfahrgeschwindigkeit<br />

000023 00108: LRA 23 ;v max<br />

000000 00109: A 0<br />

00110:<br />

00111: ;Handfahrfunktion für Rückwärtsbewegungen<br />

Seite 94 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


000107 00112: S 107 ;Auf Handfahrfunktion umstellen<br />

000106 00113: O 106 ;nicht vorwärts<br />

000000 00114: LDW 0<br />

000023 00115: LRA 23 ;Geschwindigkeit 0, Fahrfunktion gestoppt<br />

000105 00116: S 105 ;Rückwärts fahren<br />

003720 00117: LDW 2000d ;Min.-Sollwert (Begrenzung der Wegstrecke)<br />

000032 00118: LRA 32 ;Sollwert L-Wort<br />

000000 00119: LDW 0d<br />

000033 00120: LRA 33 ;Sollwert H-Wort<br />

001750 00121: LDW 1000d ;Handfahrgeschwindigkeit<br />

000023 00122: LRA 23 ;v max<br />

000000 00123: A 0<br />

00124:<br />

00125: ;Parameter für Referenzpunkt-Fahrt festlegen<br />

000020 00126: LDA 20<br />

000016 00127: CDW 16 ;bei Ref.-Fahrt: besondere Parameter laden<br />

000001 00128: S 1<br />

003720 00129: LDW 2000d<br />

000030 00130: LRA 30 ;Zählersetzwert L-Wort<br />

000000 00131: LDW 0d<br />

000031 00132: LRA 31 ;Zählersetzwert H-Wort<br />

000310 00133: LDW 200d<br />

000026 00134: LRA 26 ;v max bei Referenzpunkt-Suche, rückwärts<br />

000310 00135: LDW 200d<br />

000023 00136: LRA 23 ;v max bei Referenzpunkt-Suche, vorwärts<br />

000000 00137: A 0<br />

00138:<br />

00139: ;Programmteil SPS -> P-PM/3:Daten in die P-PM/3-Adr. schreiben<br />

000020 00140: LDA 20<br />

000020 00141: LMA 20 ;Fahrfunktion<br />

000001 00142: LDW 1<br />

000021 00143: LMA 21 ;Pulsdivisionsfaktor<br />

001000 00144: LDW 1000<br />

000022 00145: LMA 22 ;KV-Faktor<br />

000023 00146: LDA 23<br />

000023 00147: LMA 23 ;Geschwindigkeit<br />

001000 00148: LDW 1000<br />

000024 00149: LMA 24 ;Beschleunigungsrampe<br />

001000 00150: LDW 1000<br />

000025 00151: LMA 25 ;Bremsrampe<br />

000026 00152: LDA 26<br />

000026 00153: LMA 26 ;Korrekturwert<br />

000001 00154: LDW ld<br />

000027 00155: LMA 27 ;Pulsmultiplikationsfaktor<br />

000030 00156: LDA 30<br />

000030 00157: LMA 30 ;Zählersetzwert L-Wort<br />

000031 00158: LDA 31<br />

000031 00159: LMA 31 ;Zählersetzwert H-Wort<br />

000032 00160: LDA 32<br />

000032 00161: LMA 32 ;Sollwert L-Wort<br />

000033 00162: LDA 33<br />

000033 00163: LMA 33 ;Sollwert H-Wort<br />

000010 00164: LDA 10<br />

000034 00165: LMA 34 ;Kontrollwort<br />

000004 00166: LDW 4d<br />

000036 00167: LMA 36 ;Genauhalt-Fenster<br />

000000 00168: A 0<br />

00169:<br />

00170: ;Kommunikation für das P-PM/3 freigeben<br />

110000 00171: LDW 110000 ;FIRMWARE 7.xx einstellen<br />

000037 00172: LMA 37 ;Kommunikation freigeben<br />

000000 00173: A 0<br />

00174:<br />

00175: ;**************ENDE********************************************<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 95


10 Erkennen und Beheben von Fehlern<br />

10.1 Fehler erkennen<br />

Dieser Abschnitt stellt die Fehler zusammen, die beim Positionieren<br />

mit dem P-PM/3 am häufigsten auftreten. Wenn Sie vermuten, daß bei<br />

Ihrem Modul ein Fehler aufgetreten ist, diagnostizieren Sie ihn wie<br />

folgt:<br />

Vorgehensweise:<br />

1 . Prüfen Sie, ob die Reglerfreigabe aktiviert oder abgeschaltet<br />

ist.<br />

Sollte die Reglerfreigabe aktiviert sein, können Sie bereits eine<br />

Reihe von Fehlern ausschließen<br />

2. Prüfen Sie, ob die LEDs auf der Frontplatte des P-PM/3 einen<br />

Fehler anzeigen<br />

An den Anzeigen der LEDs können Sie die Fehler differenzieren<br />

3. Prüfen Sie, ob die Bits im Statuswort einen Fehler anzeigen<br />

Anhand der Bit-Zustände können Sie Fehler genauer bestimmen<br />

4. Prüfen Sie, ob weitere Merkmale für einen Fehler auftreten<br />

Bei einigen Fehlern zeigt das Positioniermodul charakteristische<br />

Verhaltensweisen<br />

In den nachfolgenden Tabellen finden Sie eine Zusammenstellung von<br />

Fehlern nach den obengenannten Kriterien. In der ersten Tabelle sind<br />

die Fehler aufgeführt, bei denen die Reglerfreigabe weiterhin aktiviert<br />

ist (das Modul positioniert). Bei den Fehlern aus der zweiten Tabelle ist<br />

die Reglerfreigabe abgeschaltet, das Modul steht.<br />

Reglerfreigabe aktiv:<br />

LED blinkt Bit = 1 Sonstiges Fehlertyp<br />

nein<br />

Bit 12 =<br />

1: Schleppabstands-<br />

Überschreitung<br />

P-PM/3 positioniert nicht<br />

mit der vorgegebenen<br />

Geschwindigkeit,<br />

Ua = ±10V<br />

(Adr. +07q = 0 oder<br />

4095d)<br />

Schleppabstands-<br />

Überschreitung<br />

Seite 96 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


Reglerfreigabe nicht aktiv:<br />

LED blinkt Bit = 1 Sonstiges Fehlertyp<br />

„STOP“ nach<br />

Systemstart<br />

nicht prüfbar In Adr. +l0q steht<br />

kein Kontrollwort<br />

vom P-PM/3<br />

Adreßfehler<br />

„STOP“ Bit 1= 1:AllgemeinerFehler nein Kontrollwort-Fehler<br />

„CL. LOOP“<br />

"FORWA" +<br />

"REVERS" im<br />

Gleichtakt<br />

10.2 Fehler beheben<br />

Bit 7= 1: ENDMIN-Schalter<br />

betätigt oder:<br />

Bit8= 1: ENDMAX-Schalter<br />

betätigt<br />

Bit 1= 1:Allgemeiner Fehler<br />

Bit 14= 1: Weggeber-Fehler<br />

nein Bit 1= 1: Allgemeiner Fehler<br />

Bit 13= 1: Rechenfehler<br />

nein Bit6= 1: Neuinitialisierung<br />

notwendig<br />

10.2.1 Schleppabstands-Überschreitung<br />

10.2.2 Adreßfehler<br />

Antrieb in der<br />

ursprünglichen<br />

Bewegungsrichtung<br />

gesperrt<br />

Endschalter-Fehler<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 97<br />

nein<br />

Weggeber-Fehler<br />

nein Rechenfehler<br />

nein Hardwarefehler<br />

Der nächste Abschnitt beschreibt die einzelnen Fehler und die Möglichkeit,<br />

sie zu beheben.<br />

Nachdem Sie im letzten Abschnitt herausgefunden haben, welcher<br />

Fehler beim Positioniermodul aufgetreten ist, erfahren Sie in diesem<br />

Abschnitt, warum der Fehler aufgetreten ist und wie Sie ihn beheben<br />

können.<br />

Schleppabstands-Überschreitungen treten auf, wenn das Modul zum<br />

Regeln eine Spannung über +10V oder unter -10V berechnet. Die Ursache<br />

für den Fehler ist ein zu niedrig eingestellter KV-Faktor.<br />

Prüfen Sie die Einstellung für den KV-Faktor nach den Anweisungen<br />

aus Abschnitt 6.2.2.6. Wenn Ihr KV-Faktor zu niedrig eingestellt ist,<br />

optimieren Sie die Einstellung nach den Angaben aus Abschnitt 6.4.2.<br />

Falls Sie den KV-Faktor nicht höher einstellen können, aktivieren Sie<br />

auch I- und D-Anteile des PID-Reglers. Programmieren Sie die Anteile<br />

im Koppelprogramm ( 6.2.2.7) und optimieren Sie die Einstellung<br />

anschließend ( 7.4.4.2).<br />

Das Positioniermodul registriert einen Adreßfehler, wenn die Kommunikation<br />

zwischen SPS und dem Positioniermodul gestört ist. Dieser<br />

Fehler tritt meistens beim Inbetriebnehmen einer Anlage auf. Adreßfehler<br />

können mehrere Ursachen haben:


10.2.3 Kontrollwort-Fehler<br />

• Falsche oder fehlende Adressierung im SPS-Projekt bzw. dem<br />

Koppelprogramm<br />

• Positioniermodul defekt<br />

Überprüfen Sie, ob die Adressierung des Positioniermoduls stimmt.<br />

Vorgehensweise:<br />

1. Prüfen Sie nach, ob die Adresse des Positioniermoduls so eingestellt<br />

ist, wie Sie sie nach Kapitel 3 festgelegt haben. Sehen Sie<br />

nach:<br />

- Wie der Drehschalter eingestellt ist (P02V-SPS)<br />

- Mit welcher Adresse das P-PM/3 in der Steckplatzliste eingetragen<br />

ist (P03-SPS)<br />

2. Vergleichen Sie diese Einstellung mit der im SPS-Projekt verwendeten<br />

Basisadresse für die P-PM/3-Adressen<br />

3. Prüfen Sie, ob die Zuordnung zwischen P-PM/3- und Pufferspeicheradressen<br />

im SPS-Projekt korrekt ist<br />

Sollte alles korrekt sein und der Fehler trotzdem auftreten, ist vermutlich<br />

das Modul defekt.<br />

Wenden Sie sich in diesem Fall bitte an die SCHLEICHER<br />

Hotline.<br />

Das Positioniermodul meldet einen Kontrollwort-Fehler, wenn die SPS<br />

das Kontrollwort des P-PM/3 zweimal nacheinander nicht oder einen<br />

falschen Wert an das Positioniermodul zurückgibt. Ursachen hierfür<br />

können sein:<br />

• Zykluszeit für das SPS-Projekt ist falsch eingestellt. In diesem<br />

Fall tritt der Fehler sofort nach einem Systemstart auf<br />

• Rückgabe des Kontrollworts ist nicht im Koppelprogramm programmiert.<br />

In diesem Fall tritt der Fehler sofort nach einem Systemstart<br />

auf<br />

• SPS arbeitet nicht mehr korrekt, CPU steht<br />

Sollte der Fehler direkt nach einem Systemstart aufgetreten sein, prüfen<br />

Sie zunächst die Zykluszeit des SPS-Projekts. Wenn Sie eine<br />

CPU/10 oder CPU/20 verwenden, muß die Zykluszeit zwischen 6 und<br />

70ms liegen, bei einer CPU/26 zwischen 20 und 70ms. Sollte die eingestellte<br />

Zykluszeit in dem angegebenen Rahmen liegen, prüfen Sie<br />

das Koppelprogramm. Vermutlich wird dann das Kontrollwort aus der<br />

Adresse +10q nicht an die Adresse +34q zurückgeschrieben. Falls<br />

dies der Fall ist, ändern Sie das Koppelprogramm entsprechend.<br />

Falls die Kontrollwort-Übergabe korrekt programmiert ist oder der Fehler<br />

im Positionierbetrieb aufgetreten ist, prüfen Sie an den LEDs auf<br />

der SPS-CPU, ob die CPU korrekt arbeitet. Zeigen die "RUN"- oder<br />

die "ERROR"-LED einen Fehler an, beheben Sie diesen. Starten Sie<br />

anschließend das System neu.<br />

Seite 98 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


10.2.4 Endschalter-Fehler<br />

10.2.5 Weggeber-Fehler<br />

Bei einem Endschalter-Fehler ist einer der Endschalter betätigt worden.<br />

Die Achse kann in diesem Fall nicht mehr in der ursprünglichen<br />

Bewegungsrichtung positioniert werden. Der Antrieb ist in dieser Richtung<br />

gesperrt. Geben Sie den Endschalter wieder frei, in dem Sie die<br />

Achse in der entgegengesetzten Richtung positionieren. Verwenden<br />

Sie dabei z.B. Handfahrfunktionen. Sollte dieser Fehler immer vorliegen,<br />

so ist zu prüfen, ob die Endschalter richtig verdrahtet und programmiert<br />

sind. Programmierung siehe 6.2.2.6<br />

Wenn die Weggeber-Überwachung des P-PM/3 einen Fehler registriert,<br />

schaltet das P-PM/3 die Reglerfreigabe ab und meldet den Fehler<br />

an die SPS. Die Weggeber-Überwachung arbeitet, wenn die Ausgangsspannung<br />

folgende Werte über - bzw. unterschreitet:<br />

• > +2,3 V bzw.<br />

< -2,3V im normalen Positionierbetrieb<br />

• > 500 mV bzw.<br />

< -50OmV, wenn der lstwert in der Nähe des Genauhalt-Fensters<br />

liegt<br />

Die Weggeber-Überwachung prüft folgende Fehler:<br />

A) Istwert nimmt bei Vorwärtsbewegungen innerhalb von 25ms nicht<br />

mehr zu (Istwert ändert sich nicht oder nimmt ab)<br />

B) Istwert nimmt bei Rückwärtsbewegungen innerhalb von 25ms<br />

nicht mehr ab (Istwert ändert sich nicht oder nimmt zu)<br />

Die Fehler können folgende Ursachen haben:<br />

• Weggeber oder Antrieb verpolt angeschlossen<br />

• Kabelbruch bei den Leitungen zum Weggeber oder<br />

zum Antrieb<br />

• Kurzschluß<br />

• Ausfall der Spannungsversorgung für den Weggeber.<br />

• Weggeber defekt<br />

Prüfen Sie bei einem Weggeber-Fehler:<br />

1. Stimmt die Richtung der Istwert-Änderungen mit<br />

dem Vorzeichen der Ausgangsspannung überein?<br />

Wenn nein, ist entweder der Weggeber oder der Antrieb<br />

falsch angeschlossen. Prüfen Sie die Verdrahtungen<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 99


10.2.6 Rechenfehler<br />

10.2.7 Hardware-Fehler<br />

2. Ändert sich der Istwert?<br />

Wenn er sich nicht ändert, ist der Weggeber, der Antrieb oder eine<br />

Leitung defekt.<br />

Prüfen Sie:<br />

- Weggeber und seine Spannungsversorgung<br />

- Verbindungsleitungen zwischen P-PM/3 und Weggeber<br />

- Verbindungsleitungen zwischen P-PM/3 und Antrieb<br />

Wenn Sie den Fehler beseitigt haben, laden Sie die Funktion 0q des<br />

Positioniermoduls. Bit 1 und Bit 14 im Statuswort werden zurückgesetzt,<br />

die LEDs hören auf zu blinken. Gehen Sie nun wieder zum Positionierbetrieb<br />

über.<br />

Wenn Ihr Positioniermodul einen Rechenfehler meldet, hat die Pulsmultiplikation<br />

einen zu hohen Wert ergeben. Das Ergebnis läßt sich<br />

nicht mehr in einer 32 Bit-Zahl darstellen.<br />

Rechenfehler resultieren im allgemeinen aus einem zu hohen Puls-<br />

Multiplikationsfaktor. Versuchen Sie, für Puls-Multiplikations - und - Divisionsfaktor<br />

durch Kürzen niedrigere Werte zu finden ( Abschnitt<br />

5.1.2). Tragen Sie die niedrigeren Werte im Koppelprogramm ein.<br />

Hardware-Fehler werden beim Positioniermodul mit einem Watchdog<br />

überwacht. Tritt ein solcher Fehler auf, stoppt der Watchdog das Modul<br />

und führt einen Reset durch. Wenn Sie einen Hardware-Fehler<br />

bemerken, ist er also schon behoben.<br />

Das Modul muß, wenn Sie einen Inkremental-Weggeber verwenden,<br />

wieder initialisiert werden. Nachdem Sie das getan haben, können Sie<br />

wieder zum Positionierbetrieb übergehen.<br />

Seite 100 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


11 Technische Daten<br />

P-PM/3 SSI<br />

P-PM/3<br />

P-WE/3 SSI<br />

P-WE/3<br />

Anschlußart Steckblockklemmen<br />

potentialgetrennt, Anschlußquerschnitt eindrähtig bzw. feindrähtig bis1,5mm 2<br />

,unverlierbare Schrauben, Führungen und Anschlüsse werden geöffnet geliefert<br />

Gesamtstromaufnahme<br />

5V CPU-Sicherung:<br />

24V Bussicherung:<br />

Auflösung<br />

Zähler:<br />

Interne Verarbeitung:<br />

200mA<br />

70mA<br />

22 Bit<br />

32 Bit<br />

Signaleingänge Daten, Daten, A, A, B, B, 0, 0, potentialgetrennt<br />

Typ: Differenzeingänge Differenzeingänge<br />

Spannungsbereiche: 5V differentiell<br />

typisch 2,6V ... 4,8V (I = 5,0 ... 15mA)<br />

worst case 3,2V ... 4,6V (I = 6,3 ... 15mA)<br />

+24V, 5V TTL, +12V mit ext. R<br />

Eingangsstrom: ≤ 15mA bei 4,6V ≤ 15mA bei 4,6V<br />

Frequenz: ≤ 100kHz ≤ 100kHz<br />

Signalausgänge CLOCK+ ; CLOCK<br />

Typ: Differenzausgänge<br />

Signalpegel: enstsprechend RS422 / RS485 –<br />

Spezifikation (≤ 5V, ≤ 50mA)<br />

Taktfrequenz ≤ 40kHz<br />

Übertragungsart synchron seriell<br />

Übertragungszeit ca. 1 ms<br />

Analogausgäng nur P-PM3<br />

Spannungsbereich:<br />

Ausgangswiderstand:<br />

Potentialtrennung:<br />

Digitalausgänge nur P-PM3<br />

Reglerfreigabe (Pin 14):<br />

v-Umschaltung (Pin 13):<br />

Potentialtrennung:<br />

Endschaltereingänge<br />

Signalpegel:<br />

Eingangswiderstand:<br />

Zykluszeit<br />

SPS:<br />

P-PM/3:<br />

-10V bis +10V<br />

2kΩ<br />

nein<br />

+24V/100mA<br />

+24V/100mA<br />

ja<br />

+5V bis +24V<br />

1 kΩ<br />

5V differentiell<br />

typisch 2,6V ... 4,8V (I = 5,0 ... 15mA)<br />

worst case 3,2V ... 4,6V (I = 6,3 ... 15mA)<br />

CPU/10 und CPU/20: zwischen 6 und 70ms<br />

CPU/26: zwischen 20 und 70ms<br />

2,5ms<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 101


Klimatische Bedingungen<br />

Betriebstemperatur:<br />

Lagertemperatur:<br />

Relative Luftfeuchte:<br />

Luftdruck im Betrieb:<br />

Mechanische Festigkeit<br />

Schwingen<br />

0 ... 50ºC (Kl. KW nach DIN 40040), senkr. Einbau, freie Luftzirkulation<br />

-25 ... +85ºC (Kl. HP nach DIN 40040)<br />

30 ... 95% (Kl. F nach DIN 40040), keine Betauung<br />

860 ... 1060 hPa<br />

nach DIN IEC68-2-6: 10 ... 57 Hz konst. Amplitude<br />

57 ... 150 Hz konst. Beschleunigung 1 g<br />

Freier Fall<br />

nach DIN IEC 68-2-32: Fallhöhe 1m (mit Originalverpackung)<br />

Elektrische Sicherheit Schutzart IP 20 nach EN 60529<br />

Elektromagn. Verträglichkeit:<br />

Elektrostatische Entladung:<br />

nach EN 61000-4-2: 8KV Luftentladung, 4 KV Kontaktentladung<br />

Elektromagnetische Felder:<br />

nach ENV 50140: Feldstärke 10 V/m, 80 ... 100 Mhz<br />

Schnelle Transienten (Burst):<br />

nach EN 61000-4-4: 2 KV auf DC-Versorgungsleitungen,<br />

1 KV auf E/A Signalleitungen<br />

Störaussendung:<br />

nach EN 55011: Grenzwertklasse A, Gruppe 1<br />

Seite 102 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


12 Sicherheitshinweise<br />

Der im folgenden verwendete Begriff Automatisierungssysteme umfaßt Steuerungen, sowie deren Komponenten<br />

(Module), andere Teile (wie z.B. Baugruppenträger, Verbindungskabel), Bediengeräte und Software, die für die<br />

Programmierung, Inbetriebnahme und Betrieb der Steuerungen genutzt wird. Die vorliegende <strong>Betriebsanleitung</strong><br />

kann nur einen Teil des Automatisierungssystems (z.B. Module) beschreiben.<br />

Die technische Auslegung der SCHLEICHER Automatisierungssysteme basiert auf der Produktnorm EN 61131-2<br />

(IEC 61131-2) für speicherprogrammierbare Steuerungen. Für die Systeme und Geräte gilt grundsätzlich die CE-<br />

Kennzeichnung nach der EMV-Richtlinie 89/336/EWG und sofern zutreffend auch nach der Niederspannungsrichtlinie<br />

73/23/EWG.<br />

Die Maschinenrichtlinie 89/392/EWG ist nicht wirksam, da die in der Richtlinie genannten Schutzziele auch von<br />

der Niederspannungs- und EMV-Richtlinie abgedeckt werden.<br />

Sind die SCHLEICHER Automatisierungssysteme Teil der elektrischen Ausrüstung einer Maschine, müssen sie<br />

vom Maschinenhersteller in das Verfahren zur Konformitätsbewertung einbezogen werden. Hierzu ist die Norm<br />

DIN EN 60204-1 zu beachten (Sicherheit von Maschinen, allgemeine Anforderungen an die elektrische Ausrüstung<br />

von Maschinen).<br />

Von den Automatisierungssystemen gehen bei bestimmungsgemäßer Verwendung und ordnungsgemäßer<br />

Unterhaltung im Normalfall keine Gefahren in Bezug auf Sachschäden oder für die Gesundheit von Personen<br />

aus. Es können jedoch durch angeschlossene Stellelemente wie Motoren, Hydraulikaggregate usw. bei unsachgemäßer<br />

Projektierung, Installation, Wartung und Betrieb der gesamten Anlage oder Maschine, durch Nichbeachten<br />

von Anweisungen in dieser <strong>Betriebsanleitung</strong> und bei Eingriffen durch ungenügend qualifiziertes<br />

Personal Gefahren entstehen.<br />

12.1 Bestimmungsgemäße Verwendung<br />

Die Automatisierungssysteme sind nach dem Stand der Technik und den anerkannten sicherheitstechnischen<br />

Regeln gebaut. Dennoch können bei ihrer Verwendung Gefahren für Leib und Leben des Benutzers oder Dritter<br />

bzw. Beeinträchtigungen von Maschinen, Anlagen oder anderen Sachwerten entstehen.<br />

Das Automatisierungssystem darf nur in technisch einwandfreiem Zustand sowie bestimmungsgemäß, sicherheits-<br />

und gefahrenbewußt unter Beachtung der <strong>Betriebsanleitung</strong> benutzt werden. Der einwandfreie und<br />

sichere Betrieb der Steuerung setzt sachgemäßen Transport, sachgerechte Lagerung und Montage sowie<br />

sorgfältige Bedienung und Wartung voraus. Insbesondere Störungen, die die Sicherheit beeinträchtigen können,<br />

sind umgehend beseitigen zu lassen.<br />

Die Automatisierungssysteme sind ausschließlich zur Steuerung von Maschinen und Anlagen vorgesehen. Eine<br />

andere oder darüber hinausgehende Benutzung gilt nicht als bestimmungsgemäß. Für daraus resultierende<br />

Schäden haftet der Hersteller nicht.<br />

Zur bestimmungsgemäßen Verwendung der Automatisierungssysteme sind die in dieser <strong>Betriebsanleitung</strong><br />

beschriebenen Anweisungen zum mechanischen und elektrischen Aufbau, zur Inbetriebnahme und zum Betrieb<br />

zu beachten.<br />

12.2 Personalauswahl und -qualifikation<br />

Alle Projektierungs-, Programmier-, Installations-, Inbetriebnahme-, Betriebs-<br />

und Wartungsarbeiten in Verbindung mit dem Automatisierungssystem dürfen<br />

nur von geschultem Personal ausgeführt werden (z.B. Elektrofachkräfte,<br />

Elektroingenieure).<br />

Das Projektierungs- und Programmierpersonal muß mit den Sicherheitskonzepten<br />

der Automatisierungstechnik vertraut sein.<br />

Das Bedienpersonal muß im Umgang mit der Steuerung unterwiesen sein und<br />

die Bedienungsanweisungen kennen.<br />

Das Installations-, Inbetriebnahme- und Wartungspersonal muß eine Ausbildung<br />

besitzen, die zu Eingriffen am Automatisierungssystem berechtigt.<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 103


12.3 Projektierung, Programmierung, Installation, Inbetriebnahme und Betrieb<br />

Das Automatisierungssystem ist in seiner Anwendung zumeist Bestandteil größerer Systeme oder Anlagen, in<br />

denen Maschinen gesteuert werden. Bei Projektierung, Installation und Inbetriebnahme der Automatisierungssysteme<br />

im Rahmen der Steuerung von Maschinen müssen deshalb durch den Maschinenhersteller und Anwender<br />

die Sicherheitsbestimmungen der Maschinenrichtlinie 89/392/EWG beachtet werden. Im spezifischen<br />

Einsatzfall geltende nationale Unfallverhütungsvorschriften wie z.B. VBG 4.0.<br />

Alle sicherheitstechnischen Vorrichtungen der gesteuerten Maschine sind so auszuführen, daß sie unabhängig<br />

von der Steuerung funktionieren. Not-Aus-Einrichtungen müssen in allen Betriebsarten der Steuerung wirksam<br />

bleiben. Im Not-Aus-Fall müssen die Versorgungsspannungen aller von der Steuerung angesteuerten Schaltelemente<br />

abgeschaltet werden. Hierzu kann ein Sicherheitsrelais (z.B. SCHLEICHER Typ SNO 2002-17) eingesetzt<br />

werden.<br />

Es sind Vorkehrungen zu treffen, daß nach Spannungseinbrüchen und -ausfällen ein unterbrochenes Steuerungsprogramm<br />

ordnungsgemäß wieder aufgenommen werden kann. Dabei dürfen auch kurzzeitig keine gefährlichen<br />

Betriebszustände auftreten. Gegebenenfalls ist Not-Aus zu erzwingen.<br />

Damit ein Leitungsbruch auf der Signalseite nicht zu undefinierten Zuständen in der Steuerung führen kann, sind<br />

bei der E/A-Kopplung hard- und softwareseitig entsprechende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Einrichtungen<br />

der Steuerungstechnik und deren Bedienelemente sind so einzubauen, daß sie gegen unbeabsichtigte Betätigung<br />

ausreichend geschützt sind.<br />

12.4 Wartung und Instandhaltung<br />

Werden Meß- oder Prüfarbeiten am aktiven Gerät erforderlich, dann sind die Festlegungen und Durchführungsanweisungen<br />

der Unfallverhütungsvorschrift VBG 4.0 zu beachten. Es ist geeignetes Elektrowerkzeug zu verwenden.<br />

Reparaturen an Steuerungskomponenten dürfen nur von SCHLEICHER autorisierten Reparaturstellen vorgenommen<br />

werden. Unbefugtes Öffnen und unsachgemäße Eingriffe oder Reparaturen können zu Körperverletzungen<br />

oder Sachschäden führen.<br />

Vor Öffnen des Gerätes ist immer die Verbindung zum speisenden Netz zu trennen (Netzstecker ziehen oder<br />

Trennschalter öffnen).<br />

Steuerungsmodule dürfen nur im spannungslosen Zustand gewechselt werden. Demontage und Montage sind<br />

gemäß der mechanischen Aufbaurichtlinien vorzunehmen.<br />

Beim Auswechseln von Sicherungen dürfen nur Typen verwendet werden, die in den technischen Daten spezifiziert<br />

sind.<br />

Beim Austausch von Batterien dürfen nur Typen verwendet werden, die in den technischen Daten spezifiziert<br />

sind. Batterien sind in jedem Fall nur als Sondermüll zu entsorgen.<br />

12.5 Gefahren durch elektrische Energie<br />

Nach Öffnen des Systemschrankes oder nach Entfernen des Gehäuses von<br />

Systemkomponenten werden bestimmte Teile des Automatisierungssystems<br />

zugänglich, die unter gefährlicher Spannung stehen können.<br />

Der Anwender muß dafür sorgen, daß unbefugte und unsachgemäße Eingriffe unterbunden werden (z.B. verschlossener<br />

Schaltschrank).<br />

Das Personal muß gründlich mit allen Gefahrenquellen und Maßnahmen zur Inbetriebnahme und Wartung<br />

gemäß den Angaben in der <strong>Betriebsanleitung</strong> vertraut sein.<br />

Seite 104 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


12.6 Umgang mit verbrauchten Batterien<br />

Die in den Automatisierungssystemen verwendeten Batterien sind, nach deren Verbrauchsende, dem Gemeinsamen<br />

Rücknahmesystem Batterien (GRS) oder öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern zuzuführen.<br />

Batterien sollen nur im entladenen Zustand zurückgegeben werden. Der entladene Zustand ist erreicht, wenn<br />

eine Funktionsbeeinträchtigung des Gerätes wegen unzureichender Batteriekapazität vorliegt.<br />

Bei nicht vollständig entladenen Batterien muß Vorsorge gegen mögliche Kuzschlüsse getroffen werden. Das<br />

kann durch Isolieren der Batteriepole mit Klebestreifen erreicht werden.<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 105


13 Index<br />

—A—<br />

Absolut-Weggeber ............................................... 20<br />

Absolutwertpositionieren .................................. 49<br />

Adreßbelegung..................................................... 34<br />

Adreßfehler........................................................... 97<br />

Analog-Ausgangsspannung ........................... 34, 40<br />

Ansprechzeit Geberfehler in 2,5ms ...................... 42<br />

Antriebselektronik verdrahten............................... 21<br />

—B—<br />

Beispielprogramm .......................................... 40, 69<br />

Beschleunigungs- und Bremsrampe .............. 62, 78<br />

Beschleunigungsrampe........................................ 42<br />

Bremsrampe......................................................... 42<br />

—D—<br />

Diagnose mit einem LCT04.................................. 88<br />

Differentialanteil.................................................... 42<br />

—E—<br />

ENDMAX-Schalter betätigt ................................... 35<br />

ENDMAX-Schalter nicht betätigt .......................... 35<br />

ENDMIN-Schalter betätigt .................................... 35<br />

ENDMIN-Schalter nicht betätigt............................ 35<br />

Endschalter .................................................... 23, 65<br />

Endschalter als Öffner/Schließer.......................... 42<br />

Endschalter-Fehler ............................................... 99<br />

—F—<br />

Fehler beheben .................................................... 97<br />

Fehler erkennen ................................................... 96<br />

Fehlerfreies Positionieren..................................... 35<br />

Firmware 7.14 ...................................................... 53<br />

Firmware-Version ........................................... 26, 34<br />

Firrnware-Version................................................. 34<br />

Frontplatte .............................................................. 8<br />

Funktion korrekt durchgeführ ............................... 35<br />

—G—<br />

Genauhalt erreicht................................................ 35<br />

Genauhalt-Fenster ................................... 42, 68, 82<br />

Geschwindigkeit ............................................. 42, 61<br />

—H—<br />

Hardware-Fehler................................................. 100<br />

—I—<br />

I- und D-Anteile des PID-Reglers ......................... 66<br />

I- und D-Anteile optimieren................................... 85<br />

Inbetriebnehmen .................................................. 75<br />

Inkremental-Weggeber......................................... 19<br />

Integralanteil......................................................... 42<br />

Istwert (L- und H-Wort)......................................... 39<br />

Istwert fällt ............................................................ 35<br />

Istwert H-Wort ...................................................... 34<br />

Istwert L-Wort....................................................... 34<br />

Istwert steigt ......................................................... 35<br />

Istwertabspeicherung ........................................ 53<br />

—K—<br />

Kennlinien-Nichtlinearität von Aktoren ................. 67<br />

Kontrollwort .............................................. 34, 40, 42<br />

Kontrollwort zurückschreiben ............................... 69<br />

Kontrollwort-Fehler............................................... 98<br />

Koppelprogramm............................................ 30, 93<br />

Korrekturwert.................................................. 42, 65<br />

Kriechgang.......................................................... 54<br />

KV-Faktor ................................................. 42, 65, 80<br />

—L—<br />

LCT04................................................................... 88<br />

LCT04 Fehlermeldung.......................................... 91<br />

LCT04 verdrahten ................................................ 25<br />

LCT04-Texte ........................................................ 89<br />

LED "5 VDC" ........................................................ 10<br />

LED "ACTIVE"................................................ 10, 37<br />

LED "CL. LOOP"............................................ 10, 37<br />

LED "CL.LOOP" ................................................... 36<br />

LED "EXACT"................................................. 10, 36<br />

LED "FORWA" ..................................................... 36<br />

LED "FORWARD" ................................................ 10<br />

LED "REVERS" .............................................. 10, 36<br />

LED "SET IN" ................................................. 10, 37<br />

LED "STOP" ......................................................... 10<br />

LED "U" ................................................................ 10<br />

LEDs .................................................................... 10<br />

—M—<br />

Moduladresse einstellen ...................................... 14<br />

Moduladresse für die P03 .................................... 15<br />

—N—<br />

Negativer Schleppabstand ................................... 35<br />

Neuinitialisierung notwendig ................................ 35<br />

Normierung für ..................................................... 45<br />

—O—<br />

Optimieren............................................................ 77<br />

Optionale Parameter ............................................ 83<br />

—P—<br />

P02V .................................................................... 14<br />

Parameter ............................................................ 60<br />

Positionieren freigegeben .................................... 35<br />

Positionieren nach Geschwindigkeitsprofilen....... 45<br />

Positionieren nicht abgeschlossen....................... 35<br />

Positionierrichtung rückwärts ............................... 35<br />

Positionierrichtung vorwärts ................................. 35<br />

Positiver Schleppabstand..................................... 35<br />

Seite 106 Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3


P-PM/3 freigeben ................................................ 31<br />

P-PM/3 Speicher lesen ........................................ 31<br />

P-PM/3 Speicher schreiben ................................ 31<br />

P-PM/3 SSI mit Absolutweggeber ..................... 12<br />

PRODOC 5........................................................... 15<br />

Programmierhinweise........................................... 26<br />

Pulsbewertung.......................................... 27, 42, 67<br />

Pulsdivisionsfaktor................................................ 42<br />

Pulsmultiplikationsfaktor....................................... 42<br />

P-WE/3 ......................................................... 3, 8, 59<br />

—R—<br />

Rechenfehler ................................................ 35, 100<br />

Referenzpunkt-Fahrt ............................................ 45<br />

Reglerfreigabe aktiviert ........................................ 35<br />

Reglerfreigabe nicht aktiviert................................ 35<br />

Reglerfreigabe verdrahten................................. 22<br />

—S—<br />

Satznummer ................................................... 34, 39<br />

Schleppabstand.............................................. 34, 38<br />

Schleppabstandsüberschreitung.......................... 35<br />

Schleppabstands-Überschreitung ........................ 97<br />

Sicherheitshinweise............................................ 103<br />

Bestimmungsgemäße Verwendung.........................103<br />

Darstellung Warnhinweise..........................................6<br />

Inbetriebnahme .......................................................104<br />

Installation ..............................................................104<br />

Instandhaltung ........................................................104<br />

Not-Aus-Einrichtung ..............................................104<br />

Personalauswahl .....................................................103<br />

Programmierung .....................................................104<br />

Projektierung ..........................................................104<br />

Unfallverhütungsvorschrift .....................................104<br />

Wartung ..................................................................104<br />

Signalpegel-Typen ............................................... 19<br />

Software-Reset..................................................... 45<br />

Software-Stop....................................................... 45<br />

Sollwert (L- und H-Wort) ...................................... 64<br />

Sollwert, H-Wort ................................................... 42<br />

Sollwert, L-Wort.................................................... 42<br />

Startvorbereitungsfunktionen ............................... 44<br />

Statuswort ............................................................ 34<br />

Statuswort auswerten........................................ 38<br />

Steckplatzliste ...................................................... 15<br />

—T—<br />

Technische Daten .............................................. 101<br />

Totzeit - Geberfehler ............................................ 65<br />

—V—<br />

Verdrahten ........................................................... 17<br />

Vorschubpositionieren ...................................... 52<br />

—W—<br />

Wegerfassung...................................................... 59<br />

Wegerfassung mit Schaltausgang.................... 59<br />

Weggeber verdrahten .......................................... 19<br />

Weggeberauflösung............................................. 29<br />

Weggeber-Fehler ........................................... 35, 99<br />

Weggebertyp....................................................... 43<br />

—Z—<br />

Zähler setzen ....................................................... 45<br />

Zählersetzeingang................................................ 24<br />

Zählersetzeingang aktiv ....................................... 35<br />

Zählersetzeingang nicht aktiv............................... 35<br />

Zählersetzwert (L- und H-Wort)............................ 64<br />

Zählersetzwert, H-Wort ........................................ 42<br />

Zählersetzwert, L-Wort......................................... 42<br />

Zykluszeit des SPS-Projektes .............................. 33<br />

Positionier- und Wegerfassungsmodule P-PM/3 und P-WE/3 Seite 107

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