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RUGE: Ich glaube an Gott - nicht
aber an manche Dogmen der Kirche.
Deshalb bin ich sehr kirchennah -
heute der katholischen Kirche viel
näher als der evangelischen - und
kein Mitglied.
BACKGROUND: Von zehn Jahren
„Leute heute“ hin zu katholischen
Themen - wie passt das zusammen?
RUGE: Sehr gut. Mein wichtigstes
Credo bei „Leute heute“ war immer:
„Die Würde des Menschen ist unantastbar“
- und mein heimlicher
Wunsch: dass manche beim Anschauen
der Schicksale prominenter
Menschen das Bedürfnis und auch
die Sensibilität entwickeln mögen,
über das nachzudenken, was die
Welt zusammen hält.
Fragebogen: Nina Ruge
Nina Ruge ist eine Moderatorin im deutschen
Fernsehen.
Als Kind war James Krüss „Die glücklichen
Inseln hinter dem Wind“’ ihr Lieblingsbuch,
weil sie schon immer hinter dem Winde leben
wollte.
Bis sie zwölf Jahre alt war, glaubte sie, dass
Bravsein das Wichtigste sei im Leben.
Ohne ein Lächeln fühlt sie sich nackt.
Die besten Ideen hat sie, wenn sie mit Lupo
(Entlebucher Sennenhund) joggen geht.
Ihr größter Fehler ist manchmal Ungeduld.
Sie erinnert sich gerne an die Zeit, als sie
beim Carl-Orff-Schulwerk in München
Tanzen, Rhythmik, Bewegung lernen durfte
(ab drei Jahre…).
Auf dem Sofa hat sie am liebsten (außer
wunderbaren Menschen) Hund und Katze
neben sich.
Sie schwärmt für Menschen wie den Altabt
der Benediktiner Odilo Lechner, weil er Herz
und Weisheit lebt.
Ihre derzeitige Lieblingsweisheit lautet:
„Die Erde ist angefüllt mit Himmel“.
Wenn sie diesen Fragebogen ausgefüllt
hat, schickt sie in per Email auf die Reise -
und genießt die Abendsonne.
BACKGROUND: Sie engagieren sich
auch für karitative Zwecke - Stichworte:
Unicef,
Kindercamp Villa Sans Souci, Felix
Burda Stiftung. Was gibt Ihnen dieses
Engagement?
RUGE: Die Antwort ist nicht sehr originell,
aber sie ist halt so: Ich bin in eine
Insel der Glückseligen hinein geboren
worden, hier in Deutschland, und
mir ist das sehr bewusst, dafür bin ich
unendlich dankbar. Deshalb möchte
ich mein Glück - unser aller Privileg -
ein wenig teilen und mich einsetzen
für andere, hier bei uns und in Ländern,
in denen die Menschen nicht so
begnadet leben dürfen.
BACKGROUND: Sie werden nicht müde,
eine Balance zwischen Körper und
Fragebogen: Nina Ruge
Seele zu propagieren. Wie lässt sich
diese Philosophie umsetzen?
RUGE: Voraussetzung für eine Balance
im Leben ist meines Erachtens eine
Philosophie, eine Einstellung der Konsequenz.
In einer Welt der 1.000 Verführungen
täglich - TV-Angebot, Radio,
Kino, Sport, Straßenfeste,
Restaurants, das ist unendlich - bin
ich gefordert, Prioritäten zu setzen,
ganz bewusst, denn sonst läuft mir
das Leben davon. Der wesentliche
Maßstab des Wählens: die Liebe, zu
sich selbst, zu anderen, zum Leben.
BACKGROUND: Sie haben die Quintessenz
des Glücklichseins einmal definiert
als „nicht von, sondern für etwas
leben“. Wofür leben Sie?
RUGE: … für jeden Augenblick.
Journalistin, Moderatorin, Buchautorin
Nina Ruge wechselte 1987 von ihrem Beruf als
Studienrätin in das Fernsehgeschäft.
1994 erhielt sie mit „heute Nacht" ihr eigenes
Nachrichten-Magazin im ZDF: Von 1997 bis 2007
moderierte sie das ZDF-Unterhaltungsjournal
„Leute heute".
Seitdem arbeitet sie für ARD und ZDF. Sie moderiert
die Talkshow "Unter4Augen" im Bayerischen
Fernsehen, die "Feiertagsakzente" im ZDF und leitet
die Talkshow "Wissenschaftsforum Petersberg"
auf Phoenix. Darüber hinaus schreibt sie Kolumnen
für „Reader's Digest" und „Schöner Fühlen"
und hat bisher sechzehn Bücher veröffentlicht.
Nina Ruge: Josef und seine Brüder. Lokomotion
Verlag, ISBN 978-3-940508-12-6, 14,90 Euro