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von willi baumeister - bei der Galerie Schlichtenmaier

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EXPOSÉ ZUM GEMÄLDE „ZEICHEN“ (1938) VON WILLI BAUMEISTER<br />

Willi Baumeister:<br />

Zeichen, 1938<br />

Öl auf Karton, 34,5 x 30 cm<br />

monogrammiert und signiert<br />

Literatur: Ausstellungskatalog Württembergischer Kunstverein Stuttgart, 1954, Nr.181;<br />

Peter Beye/Felicias Baumeister. Willi Baumeister. Werkkatalog <strong>der</strong> Gemälde, Bd.II, Stuttgart 2002, Nr. 783<br />

Preis auf Anfrage<br />

Zum Künstler und zu dieser Ar<strong>bei</strong>t:<br />

Willi Baumeister hat auf dem Gebiet <strong>der</strong> abstrakten Kunst ein halbes Jahrhun<strong>der</strong>t lang die Entwicklung<br />

des deutschen Kunstlebens maßgeblich geprägt. Er zählt zu den bedeutendsten Wegbereitern <strong>der</strong><br />

deutschen Avantgarde.<br />

Während <strong>der</strong> Zeit zunehmen<strong>der</strong> Isolation fand Baumeister Bildzeichen, die seine Vorstellung <strong>der</strong> Figur<br />

auf die allgemein gültigste d.h. abstrakteste Weise konkretisierten. Die Literatur sieht in den<br />

prähistorischen Felszeichen aus Rhodesien und in den Steil<strong>bei</strong>len des Neolithikums, <strong>von</strong> denen sich<br />

einige Exemplare in Baumeisters Sammlung erhalten haben, hierfür die anregenden Impulsgeber. Die<br />

aus dunklem Stein gehauenen, glatt geschliffenen Steine waren für Baumeister ein Reservoir<br />

elementarer Formen.<br />

1937 schuf Baumeister seine ersten abstrakten Figurenzeichen, die er „Ideogramme“ nannte. Die<br />

Offenheit des Begriffs war ihm wichtig; die „Ideogramme“ sind für ihn eine mehrdeutige und allgemein<br />

gültige Metapher für das Leben, für die Mensch und Tier einschließende Figur, für Geschichte und<br />

Gegenwart, für die Natur und ihre Gesetzmäßigkeiten. In ihrem grafisch verfestigten Aufbau und den<br />

Verzicht auf jegliche Binnenzeichnung erinnern die Bildzeichen an Baumeisters zu Beginn <strong>der</strong> 1930er<br />

Jahre entstandene Bil<strong>der</strong>.


Im Ölgemälde „Zeichen“ erblickt <strong>der</strong> Betrachter fünf scheinbar schwebende Elemente, die keiner<br />

stereometrischen Grundform folgen und stattdessen an amorphe Formen erinnern, wie sie <strong>der</strong> Blick<br />

durchs Mikroskop offenbart. Im Gemälde fügen sich die einzelnen, klar umrissenen Elemente zu den<br />

Gliedmaßen eines körperhaften Figurenzeichens zusammen. Trotz o<strong>der</strong> gerade wegen <strong>der</strong><br />

größtmöglichen Reduktion des Pinselduktus’ geht vom Bild eine enorme Poesie aus. Baumeister<br />

selbst stellte einen Bezug zu Malewitsch her, mit dem zusammen er 1927 in Berlin ausgestellt hatte.<br />

Zitat<br />

„Dem Maler steht ganz frei, was er als Figur bezeichnen will. Auch einzelne Bestandteile, Gliedmaßen,<br />

Arme, Schenkel, Köpfe, ihre Umrisse o<strong>der</strong> ihre Schatten.“ Willi Baumeister<br />

Biografie Willi Baumeister<br />

Foto: Adolf Lazi, 1947<br />

links:<br />

Stein<strong>bei</strong>le aus Baumeisters<br />

Sammlung<br />

Abb. aus dem Katalog<br />

„Baumeister – Figuren und<br />

Zeichen“, hrsg. Bucerius<br />

Kunstforum, Heidelberg<br />

2005<br />

rechts:<br />

Willi Baumeister:<br />

Formen (Ideogramm), 1953,<br />

Farbserigrafie, 31 x 26 cm<br />

(53,5 x 38 cm)<br />

sign. u. num. „40/50“<br />

Im Besitz <strong>der</strong> <strong>Galerie</strong><br />

<strong>Schlichtenmaier</strong><br />

1889 geboren in Stuttgart<br />

1905 Studium an <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong><br />

Bildenden Künste in Stuttgart<br />

1909 Komponierklasse <strong>bei</strong> Adolf Hölzel<br />

1911 Aufenthalt in Paris und Beschäftigung mit Cézanne<br />

1913 Teilnahme am ersten deutschen Herbstsalon <strong>von</strong> Herwarth Walden in Berlin<br />

1924 Reise nach Paris, Baumeister lernt F. Léger und Le Corbusier kennen<br />

1928 Beginn <strong>der</strong> Lehrtätigkeit an <strong>der</strong> Städtischen Kunstgewerbeschule Frankfurt/M.<br />

1929 Ausstellungen <strong>bei</strong> Flechtheim, Berlin und Kahnweiler, Paris<br />

1930 Mitglied <strong>von</strong> „Circle et Carré“, Paris<br />

1931 Monografie <strong>von</strong> Will Grohmann<br />

1932 Ausstellung <strong>bei</strong> Cassirer in Berlin zusammen mit Klee, Kandinsky und Schlemmer<br />

1937 Ar<strong>bei</strong>t für die Lackfabrik des Wuppertaler Fabrikanten Dr. Kurt Herberts, zusammen mit<br />

Oskar Schlemmer<br />

1943-44 Veröffentlichung <strong>von</strong> „Das Unbekannte in <strong>der</strong> Kunst“<br />

1946 Berufung an die Akademie <strong>der</strong> Bildenden Künste, Stuttgart<br />

1955 gestorben in Stuttgart<br />

(c) 2007: <strong>Galerie</strong> <strong>Schlichtenmaier</strong> Grafenau<br />

Weitere Verwendung des Textes und <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> nur mit ausdrücklicher Genehmigung <strong>der</strong> <strong>Galerie</strong>

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