Myasthenie-Zentrum - Ammerland-Klinik Gmbh

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Ammerland-Klinik
Lange Straße 38
26655 Westerstede
Telefon: 0 44 88 / 50 - 0
www.ammerland-klinik.de
Stand 05/2011 Gestaltung: Ammerland-Klinik GmbH
Prof. Dr. med. Sylvia Kotterba
Oberärzte:
Dr. med. Michael Teepker
Dr. med. Matthias vom Dahl
Wolfgang Schölzel
Richard Bähr
Klinik für Neurologie
Sekretariat
Telefon: 0 44 88 / 50 - 33 80
Fax.: 0 44 88 / 50 - 33 89
www.ammerland-klinik.de/MB_Neur1.htm
Integriertes
Myasthenie-Zentrum
Klinik für Neurologie
Ammerland-Klinik GmbH
Westerstede
Zertifiziert nach den fachlichen Anforderungen
der Deutschen Myasthenie Gesellschaft e.V.

Myasthenia gravis Eine Krankheit mit vielen
Gesichtern
8000-10.000 Menschen in Deutschland leiden an
einer Myasthenia gravis. Oft vergehen, insbesondere
bei Frauen, viele Jahre mit Untersuchungen in unterschiedlichen
Fachgebieten, bis die Diagnose gestellt
wird.
Die Betroffenen berichten über eine unter Belastung
zunehmende Muskelschwäche, die sich durch Ruhephasen
bessert. Die Symptome sind somit abends am
stärksten ausgeprägt. Meist sind primär die Augen
betroffen. Dies führt zu hängenden Oberlidern und
Sehstörungen, insbesondere Doppelbildern. In Laufe
der Zeit kann es zu einer Ausbreitung auf die Sprech-,
Schluck- und mimische Muskulatur, so dass Kommunikation
und Nahrungsaufnahme eingeschränkt sind.
In der Folge (in wenigen Fällen auch als primäres
Problem) treten Schwächen in Armen und Beinen
sowie bei der Atmung auf. Bei primärer Schwäche der
Beinmuskulatur muss differentialdiagnostisch an das
Lambert-Eaton-Syndrom gedacht werden
Ursache der Myasthenia gravis ist eine Fehlsteuerung
des Immunsystems. Es werden Abwehrstoffe (Antikörper)
gegen körpereigenes Gewebe gebildet (hier
spezifische Regionen im Muskel). Dadurch ist eine
geordnete Reizübertragung vom Nerven zum Muskel
nicht möglich. Beim noch selteneren Lambert-Eaton-
Syndrom (0,3 auf 100.000 Einwohner) besteht eine
andere Störung der neuromuskulären Signalübertragung
(Verhinderung von Freisetzung von Acetylcholin)
Zur Diagnostik gehören nach ausführlicher neurologischer
Untersuchung eine elektrische Untersuchung,
die die schnelle Ermüdung der Muskulatur aufdeckt
und eine diagnostische Injektion eines Medikamentes,
das die Symptome rasch für kurze Zeit bessert. Ferner
werden die Antikörper im Blut bestimmt
Die symptomatische Therapie zielt auf eine Verbesserung
der Nervenimpulsüberleitung durch medikamentöse
Hemmung des Abbaus des Botenstoffes
Acetylcholin.
Zur kausalen Therapie ist die Verminderung der Antikörperproduktion
/ -bildung (AK) notwendig. Da die
meisten AK in der Thymusdrüse gebildet werden, wird
deren Größe durch eine CT-Untersuchung des Brustkorbes
bestimmt. Einem Teil der Patienten raten wir
zur Entfernung auch kleiner Reste des Thymus. Die
Immunreaktion muss lebenslang gehemmt werden
(Cortisonpräparate, Immunsuppressiva, insbesondere
Azathioprin). Insbesondere in Krisensituationen, gelegentlich
auch als Langzeittherapie werden Immunglobuline
oder eine besondere Form der Blutwäsche
(Plasmapherese) eingesetzt.
Die Therapie ist immer individuell, abhängig von der
jeweiligen Lebenssituation. Daher sind regelmäßige
Untersuchungen bei Myastheniespezialisten notwendig.
Was bietet unser
Myastheniezentrum?
▲ Myastheniesprechstunde (Überweisung durch den
Hausarzt oder Facharzt).
▲ EMG-Untersuchungen zur gezielten Diagnostik und
Differentialdiagnostik.
▲ Antikörperbestimmungen für Patienten mit
Myasthenia gravis und Lambert-Eaton-Syndrom .
▲ Eigene neurologische Intensivstation zur
Behandlung von Krisen im Krankheitsverlauf.
Was bietet unser
Myastheniezentrum?
▲ Neurologisch ausgerichtetes Schlaflabor (akkreditiert
von der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin
und Schlafforschung) zur Testung der Atemmuskelschwäche
insbesondere nachts, Einstellungen auf
nichtinvasive Beatmung.
▲ Plasmapherese in Zusammenarbeit mit der Dialysepraxis
im benachbarten Ärztehaus.
▲ CT-/MRT-Untersuchungen in Kooperation mit der
Klinik für Radiologie.
▲ PET-CT in Zusammenarbeit mit dem PIUS-Hospital
Oldenburg.
▲ Möglichkeiten der Thymektomie durch die Klinik für
Gefäß- und Thoraxchirurgie.
▲ Betreuung von Patientinnen mit einer Myasthenie
in der Schwangerschaft und bei der Entbindung durch
die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.
▲ Notwendige diagnostische und operative Eingriffe,
die eine Verschlechterung der Myasthenie zur Folge
haben können, können durch die verschiedenen
Fachabteilungen des Klinikzentrums (Ammerland-
Klinik und Bundeswehrkrankenhaus) in enger Abstimmung
mit der Klinik für Neurologie durchgeführt
werden.
▲ Regelmäßige Fortbildungen für Patienten und
Ärzte.
▲ Therapie durch Physio- und Ergotherapeuten sowie
Logopäden und Psychologen.
▲ Beratung durch Sozialarbeiter (ambulant in Zusammenarbeitet
mit der Deutschen Gesellschaft für
Muskelkranke, die Ammerland-Klinik GmbH ist Teil
des Muskelzentrums Nord-West).